EoV - Fourth Mission - "Vigilant Force"

Eames war unheimlich froh trug er seinen Anzug nicht. Er konnte nahezu direkt unter die Dusche hüpfen, noch bevor sonst wer da reingegangen war. Somit blieb auch das Licht in der Kabine aus und er konnte sich in Ruhe zurücklehnen und es geniessen.
Natürlich waren die Fehlschläge vorprogrammiert gewesen. Es wäre nahezu utopisch optimistisch gewesen, wenn sie sich gedacht hätten, heute Abend wieder zurückkehren zu können.
Er wusch sich die Haare und liess sich anschliessend das heisse Wasser über die Muskeln der Schulter fliessen, um ihnen dabei zu helfen, sich zu entspannen. Das war herrlich und entspannend.
Seine Gedanken schweiften zu Natalia ab. Wie geil wäre es gewesen, wenn sie nun bei ihm reinplatzen würde, wie er damals bei ihr? Er würde sie an sich ziehen, ihren Körper mit seinen Händen erforschen und das Ganze würde dann in einem kurzen, heissen Fick unter dem rauschenden Wasser enden.
Schon nur der Gedanke daran heizte ihn richtig auf. Aber natürlich würde er sich nicht trauen, Natalia zu fragen ob sie Lust hätte. Eine weitere Abfuhr von ihrer Seite ... Die Situation war jetzt schon angespannt genug.
Er drehte das Wasser ab und rieb sich trocken. Dann zog er sich frische Kleidung an, die wie immer alles an ihm abdichtete, sodass ja kein Lichtstrahl seine empfindliche Haut traf. Danach kehrte er zurück und schaute, was es Leckeres zu essen gegeben hatte. Mittlerweile war er nämlich vom Hunger schon ein wenig geplagt, denn wirklich was gegessen hatte er heute ja noch nicht. Also packte er sein Zeug, um damit zu verschwinden. Das Team hasste ihn schon genug, vielleicht war es besser, wenn er sich fürs Erste verdünnisierte.

Das war natürlich jetzt das Schlechte am Anzug tragen... Morgens dauerte es einfach eine Weile bis man drin war und Abends dauerte es erneut bis man wieder draußen war. So saß Natalia nur auf dem Rand des Bettes, immerhin hielt das Stahlgerüst, damit beschäftigt eine Komponente des Anzuges nach der anderen zu entfernen. Darunter kam die wie immer nach Gebrauch etwas zerknautschte normale militärische Uniform zum Vorschein. Essen, Dusche, Bett, lesen... und dann mal sehen. Vega ansehen war sicher keine gute Idee, sie hatte keine zivile Kleidung dabei. Außerdem war es da Draußen Nachts sicher nicht ohne...

Nicole machte ein paar Schritte zur Seite und legte sich erst einmal zurecht was sie jetzt sagen wollte. Wenn sie mal etwas sagen wollte, dann tat sie das meist ohne irgendwie um den heißen Brei herum zu reden. "Ich hatte sie da Oben die ganze Zeit im Visier, Lieutenant Langfield. Sie leisten gute Arbeit, wirklich. Es hat... Spaß gemacht sie zu beobachten.", erklärte sie ihr auf diese übliche kühle Art.
"Was ich sie jedoch fragen wollte... Wenn wir wieder zurück in Talon sind, würden sie dann vielleicht einmal mit mir ausgehen?"

"Äh", fing Myra ungewohnt wenig eloquent an und verwandelte das Sozialgrunzen nach kürzester Zeit in ein leises Hüsteln. Wie war das jetzt gemeint? Die Star Lieutnant war einfach so schwer zu lesen mit ihrem maskenhaften Gesichtsausdruck. Vor allem blieb die Frage, ob das jetzt ein ernst gemeintes Kompliment gewesen war. Myra selbst hatte nämlich nicht den Eindruck gute Arbeit geleistet zu haben. Stattdessen hatte sie ziemlich oft leise geflucht.
Außerdem wusste sie nicht wirklich, ob ihr die Vorstellung gefiel mit Nicole auszugehen. Der Rang war irgendwie verloren gegangen. Aber fuck it, sie war Lieutnant Langfield, sie war nie um eine Antwort verlegen!
"Sehr gerne. Wäre es Ihnen recht, wenn wir die Einzelheiten nach dem Einsatz besprechen?"

Eames genoss die Ruhe mit seinem Essen in seinem Bett. Während er ass telefonierte er mit seinem Bruder. Als das Ding dann leer war erhob er sich wieder, um es zurück in die Küche zu bringen. Das Handy steckte er sich in die Hosentasche.
"Hey Natalia", sagte er, als er zurückkam und stellte sich zu ihrem Bett. "Wie geht es dir? Magst du vielleicht ... Noch irgendwas unternehmen?"
Ein Versuch war es doch wert, oder?

Nicole zeigte wie zu erwarten war keine Regung auf die Zusage, vermutlich hätte sie nicht anders ausgesehen wenn Langfield abgelehnt hätte. Schließlich zeigte sie einfach nur ein einziges langsames Nicken... "Ausgezeichnet, wir sprechen uns diesbezüglich dann noch einmal wenn wir wieder zurück sind.", erklärte sie und wandte sich dann ohne ein weiteres Wort ab. Sie hatte sie schon etwas überfallen, jetzt war es erst einmal an der Zeit aus dem Anzug zu kommen... sie hatte den halben Tag nur herum gelegen mit einem Gewehrkolben an ihrer Schulter, eventuell würde sie noch einige Runden um den Block laufen um etwas Ausgleich zu finden.

Dumpf schlug der rechte Beinschutz erst einmal auf dem Boden auf als Natalia jenen gelöst hatte. Sie hatte erst die Arme, die Schultern und nun auch das ganze rechte Bein frei.  Ein Bolzen am Fußknöchel ließ sich mit dem kleinen Werkzeug kaum lösen, er war nicht richtig mit Silikonöl eingesprüht worden. Ein Umstand welchen sie Morgen vor dem erneuten anziehen noch beheben müsste...
Eames gesellte sich schließlich zu ihr, dabei schaute Natalia nur kurz zu ihm empor, holte dann mit der Rechten aus und schlug einmal auf das Werkzeug worauf sich der kurze Bolzen drehte und sich löste. "Mistding... Mir gehts ganz gut.", kombinierte sie den Fluch für den Bolzen und die Antwort auf seine Frage in einem. Etwas unternehmen? Naja, warum nicht... aber vorher würde sie garantiert noch duschen. Durch die Klimatisierung schwitzte man im HT-5 nicht wirklich, aber sie wollte trotzdem vorher noch unter die Dusche... außerdem waren ihre Haare komplett zerzaust. "Öh, naja... was schwebt dir denn so vor?", fragte sie dann. Das hier war eine hauptsächlich militärische Einrichtung, viel würde man hier nicht machen können. Es würde sicher ein Soldheim geben, aber das Nonplusultra wäre das jetzt sicher nicht.

Woaah, sie schickte ihn nicht gleich fort.
"Nun ... Darüber hab ich noch nicht nachgedacht ..." Er ging vor ihr in die Knie, um die Anzugteile einzusammeln und säuberlich neben sie hinzustellen. "Ich würde einfach gerne etwas mit dir unternehmen, schliesslich haben wir uns heute kaum gesehen ..."
Er hob die Schultern.
"Wir könnten auch rausgehen. Ich kenne die Gegend ... Aber ich verstehe, wenn du das nicht willst ..."

Nick hätte nicht behaupten können, dass er zufrieden war. Und das nicht einmal wegen des offenkundigen Grunds: des Ausbleibens von Ergebnissen oder auch nur sichtbaren Fortschritten. Damit kam er zurecht. Er konnte geduldig sein, wenn es sein musste. Was ihn störte war vielmehr die vollkommene Ziellosigkeit ihrer Operation. Im Grunde irrten sie durch die Stadt und hofften auf einen irrwitzigen Zufall: darauf, dass die gesuchte Person ihnen zufällig über den Weg lief. Und das, wo dieser Mann doch zweifelsohne jeden Grund hatte, die Autoritäten zu meiden. Sollte er sich tatsächlich in Vega aufhalten – was keinenfalls gesichert war – dann würde der Kerl doch alles auf der Welt daran legen, zumindest denen von ihnen, die als offizielle Patroullie auftraten, aus dem Weg zu gehen. Und sich wahrscheinlich tagsüber ganz allgemein verkriechen. Aber sie legten natürlich eine nine-to-five-Schicht ein. Das barg einen gewissen Komfort, ohne Zweifel, aber es war nicht zielführend. Die Zeit um raus zu gehen war jetzt, nach Einbruch der Dunkelheit.
Nick hätte nichts dagegen gehabt, noch einmal auszurücken. Durchgehender Einsatz und danach ein paar Tage Ruhe, das war eher nach seinem Geschmack als geregelte Arbeitszeiten. Zumal, wenn es hieß, dass sie eher wieder nach Talon zurück kamen. Immerhin hatte er Familie. Aber nun ziellos hier herum sitzen, das wollte ihm so gar nicht schmecken. Entsprechend düster war sein Blick, als er sich, nachdem er seine Kampfmontur endlich abgelegt hatte, am Tisch niederließ und die Glocke von seiner Mahlzeit anhob. Wenigstens die Verpflegung machte einen anständigen Anschein. "Ich hoffe, sie hatten ein bisschen mehr Spaß als ich, Sergeant", wandte er sich an Miller, der ebenfalls am Tisch saß, "Taugt ihnen die undercover-Arbeit?"

Natalia streckte kurz die Arme von sich und schaute dann wieder zu Eames, bevor sie dann kurz an sich herabschaute. "Die Gegend? Keine gute Idee... ich habe keine zivile Kleidung dabei. Uniformiert gehe ich da sicher nicht raus. Du hast sicherlich keinen Bock darauf verprügelt zu werden und ich selbst habe noch weniger Lust darauf vergewaltigt zu werden.", meinte sie dann, stand von der Kante des Bettes auf und begann die Einzelteile der Panzerung in den Spind einzuräumen.
Sie war nicht derartig verrückt in einer Uniform des Nachts da raus zu gehen... sicher nicht. Nicht bei dem was sie alleine schon am Tag hier gesehen hatte. Es hätte sie schon etwas gereizt und so war das auch mit einer gewissen Neugierde verbunden, aber irgendwelche zivile Kleidung auftreiben konnte man hier wohl vergessen.
"Also entweder wir warten damit bis wir zurück in Talon sind, oder du hast eine andere und eventuell bessere Idee."

"Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn die Leute etwas Niveau hätten.", erwiederte Leo und spießte mit der Gabel eine Nudel auf. "Ich habe nun mit vielen Leuten der Unterschicht geredet und dabei nur wenig Relevantes erfahren." Es behagte ihm nicht, bei Tisch zu sagen, was für unanständige Dinge er dabei gehört hatte. "Hier ist alles ganz schön verkommen. Es herrscht ein rauer Ton und die Gesetze werden praktisch überall mit Füßen getreten."

"Das ist wenig verwunderlich", pflichtete Nick ihm bei, Messer und Gabel zur Hand nehmend und damit beginnend, sein Steak in mundgerechte Stücke zu schneiden, "Diese Kolonie zieht einen ganz bestimmten Schlag Menschen an. Wem an Recht und Ordnung gelegen ist, der bevorzugt es, in Talon zu wohnen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Hälfte der Leute hier irgendwelche Outland-Banditen sind. Aber auf eine gepflegte Diskussion mit ihnen haben sie es ja sicher nicht abgesehen gehabt, nicht wahr? Was glauben sie: haben wir eine Chance, über diese Unterschicht, wie sie sie nennen, an unseren Mann heran zu kommen?" Er schob sich ein Stück Fleisch in den Mund und sah Miller über seinen Teller hinweg fragend an.

"Ich weiß es nicht.", erwiederte Leo nachdenklich. "Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wir müssen die wichtigen Informationen aus der großen Menge Unsinn herausfiltern. Ich habe aber noch gar nichts wichtiges erfahren. Ich fürchte, letzten Endes wird es auch ziemlich von unserem Glück abhängen."
Das würde unter Umständen noch eine zähe Angelegenheit werden. Sie konnten ihr Ziel theoretisch schon morgen finden. Genauso gut konnte es allerdings sein, dass sie hier mehrere Wochen verplempern würden. Und der Gedanke behagte ihm überhaupt nicht.

Was für eine seltsame junge Frau die Star Lieutnant doch war. Nach einen Moment, in dem Myra sprachlos herumstand, zuckte sie schließlich mit den Schultern und ging zu ihrem Spind zurück. Wenigstens konnte sie ihre dämliche Verkleidung loswerden. Wenig später setzte sie sich zu Miller und Fendring an den Tisch. Die Schminke hatte sie aus ihrem Gesicht entfernt und ihre Kleidung entsprach inzwischen wieder den Vorschriften der Sektion 2, ergo Kleiderjacke und Hose in blau-grau.
"Wäre schon ein ziemlicher Glücksfall, wenn wir ihm auf der Straße begegnen. Wir sind grade einmal zu sechst."
Myra griff nach einem Glas und schüttete sich Wasser ein, strich dann aber mit einem Finger über den Rand anstatt daraus zu trinken. Nach Essen stand ihr grade nun wirklich nicht der Sinn, obwohl sie eigentlich Hunger hatte wie ein Wolf.
"Kann ich ihnen und Westerfeld irgendwie helfen, Miller?"
Die Frage entsprach mehr ihrem Unwillen weiter die Hure zu geben als einer wirklichen Hoffnung, dass sie irgendwie helfen könnte.

Er schwieg einen Moment lang einfach nur. Bessere Ideen? Güte, er hätte zig bessere Ideen als das aber es war ihm nicht so wirklich gegeben, diese Ideen einfach auszusprechen.
"Naja ... Ich hätte schon andere Ideen. Aber ich gehe davon aus, dass du ihnen nicht zustimmen wirst ..."
Er erhob sich wieder.
"Schon okay. Geh du erst einmal duschen." Da ihm im Vornherein klar gewesen war, dass sie nicht mitmachen würde, war er nicht so enttäuscht, wie er hätte sein können aber dennoch ein bisschen.

Nicks Antwort bestand aus nicht mehr als einem stummen Nicken. Was Miller dort aussprach, das war auch genau seine Meinung. Was sie brauchten war vor allem Glück. Ein gelegen kommender Zufall. Ein aufgeschnappter Gesprächsfetzen, eine Zufallsbegegnung. Aber nichts, was sie hätten beeinflussen können.
Als Lieutenant Langfield sich zu ihnen gesellte grüßte er sie knapp, nutzte aber dann die Gelegenheit, die sich bot, als sie das Gespräch an sich riss, um sich über sein Essen her zu machen. Verdammt, er hatte Hunger!

"Keine Ahnung, wie Sie uns helfen könnten.", antwortete Leo ratlos. "Zu dritt könnten wir vielleicht mehr Leute ausfragen, aber die Suche wird trotzdem noch zäh werden."
Er hatte unwillkürlich den Gedanken, dass Lieutenant Langfield vielleicht mit ihren weiblichen Reizen das Gesindel dort etwas leichter zum Reden bringen konnte, sprach es jedoch nicht an, da er es für mehr als nur unangebracht hielt.

Natalia hatte keine Ahnung wieso Eames nicht einfach aussprach was ihm sonst so durch den Kopf ging, sie kannte sich hier nicht aus und hatte keinen Schimmer welche Möglichkeiten der Unterhaltung sich sonst so anboten. Die ersten Eindrücke von Vega ließen aber auf nichts Großartiges hoffen...
So griff sie schließlich Handtuch und Duschutensilien aus ihrem Spind und verschwand mit einem kurzen Kopfschütteln in Richtung der Duschen. Sie würde auf Eames Vorschlag noch einmal eingehen wenn sie wieder in Talon waren, dort fühlte sie sich zumindest sicher... und verfügte über zivile Kleidung.

Währenddessen hatte Nicole die Funktionalität ihres Anzuges noch überprüft, sich aus jenem heraus geschält und die Optikflächen kurz mit einem Tuch gereinigt. Schließlich setzte sie sich in der gewohnten Camohose, jedoch nur mit einem schwarzen Tanktop ebenfalls an den Tisch zu ihren neuen Teammitgliedern.
Sie hatte das Gespräch vorher schon von der Seite mitgehört... Was sollte sie dazu sagen? Sie hatte den ganzen Tag nur herum gelegen, den Kolben ihres Raptors immer wieder auf die linke zur rechten Schulter gewechselt damit sie in jener Gegend wieder ein Gefühl bekam.
"Ich denke wir haben keine andere Wahl als zu warten... Talon Soldaten in Vega, das ist so oder so schon auffällig genug, dann auch noch gezielt herumfragen. Ich rate davon ab. Abwarten, sich weiter auf die KI verlassen...", gab die Star Lieutenant dann ihre Meinung zu dem ganzen ab. Sie sollten ohnehin nichts vom Plan abweichendes unternehmen ohne den Sergeant Major davon wissen zu lassen...

Als Natalia davonlief hätte Eames sich selbst ohrfeigen können. Natalia war eine erwachsene Frau und hatte sich als sehr offen herausgestellt.
Nach kurzem Zögern eilte er ihr schliesslich nach und holte sie dann auch noch vor den Duschen ein, wo er sie festhielt.
"Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du vielleicht auch mal wieder Lust auf nen kurzen oder langen Fick hättest ...", sagte er schliesslich geradeheraus.

Natalia war eben auf dem Weg zu den Duschen gewesen, sie freute sich jetzt schon darauf sich einfach etwas hinzusetzen, sich an die kühlen Fließen zu lehnen und sich für eine ganze Weile berieseln zu lassen. Der Tag war nicht anstrengend gewesen, zumindest nicht körperlich... dieses "Nichtstun" war aber nicht weniger anstrengend.
Am Ende jenes Gedankenganges näherte sich ihr jemand und hielt sie dann auch noch fest, dabei ließ Natalia aus Versehen ihre kleine Tasche mit den Duschutensilien fallen.
Es war Eames gewesen... Erst wollte sie sich beschweren, die Frage welche er ihr dann stellte hob aber nahezu wie von selbst ihre Brauen an. "Ahm...", machte Natalia kurz, bevor sie sichtlich ein Lachen unterdrückte, ihre Mundwinkel zuckten. Schließlich lachte sie aber darauf los... sie konnte es nicht mehr wirklich zurückhalten. Nach ihrem Lachanfall schaffte sie es nicht einmal das Grinsen los zu werden...
Natalia schüttelte dann mit dem gleichen Grinsen aber den Kopf, hob ihre kleine Tasche vom Boden auf und drückte dann Eames einen Kuss auf die Wange. "Du kannst wirklich super süß sein, ich bin nur wirklich nicht in Stimmung. Du wirst es schon überleben... und hey, derweil hast du ja noch gesunde Hände.", antwortete sie ihm dann und begab sich endgültig zu den Duschen, dabei musste sie immer wieder kurz vor sich hin lachen.

War ja klar gewesen. Sie hätte auch einfach sagen können, dass sie keine Lust hat, ohne ihn dabei auszulachen. Er würde sie bestimmt niemals wieder danach fragen.
Etwas verstimmt wandte er sich ab, nachdem er seine Fassungslosigkeit über ihr Verhalten überwunden hatte. Da nahm man mal allen Mut zusammen und dann sowas. Echt, die Alte war doch einfach durchgeknallt!
Er trat beim Vorbeigehen gegen einen Mülleimer, der da unschuldig rumstand und ein gutes Opfer für seine aufkeimende Aggression wurde.
Er hatte ja nun wirklich nicht damit gerechnet, dass sie sich vor Begeisterung auf ihn stürzen würde. Aber ihn gleich derart auszulachen. Das war ziemlich fies.
Missmutig ging er also gleich in sein Bett und legte sich fürs erste schlafen. War vielleicht besser so.

"Sehe ich genauso", stimmte Nick der Star Lieutenant zu, "Bewegen sie sich weiter in diesen Kreisen, aber unterlassen sie alle zu offensichtliche Detektivarbeit. Es reicht, dass sie sich dort herum treiben, damit wir ein Bild der Lage bekommen und die Gesichter scannen können. Aber alles andere ist ein unkalkulierbares Risiko. Vergessen sie nicht: das dort draußen sind potentiell ein ganzer Haufen Verbrecher. Die werden nicht lange fackeln, wenn sie merken, dass sie sie hinters Licht führen wollen. Und so schnell, wie das nötig wäre, können die First Lieutenant und ich sie da nicht raus holen."

Nach der Dusche war Natalia ziemlich bettreif gewesen, mit der Bettdecke verschmelzen und dösen... so lange rumliegen bis der Schlaf einsetzte. Schlafen, das half... da verging die Zeit wenigstens und eventuell half es auch diese ganze Angelegenheit hier ein klein wenig schneller hinter sich zu bringen.
Am nächsten Tag folgte wieder das gleiche Schema. Frühstück, sie rüsteten sich aus, beziehungsweise putzten sich heraus... oder zugrunde... was in Langfields Fall Ansichtssache war und begaben sich dann wieder in die Untiefen von Vega. An sich hatte jede Stadt eine "mieseste Gegend der Stadt", was wohl hier die mieseste Gegend war?
Nach und nach nahmen sie wieder ihre Positionen ein, auch ihre persönliche Scharfschützin postierte sich wieder in einem Teil des Rohbaus von Vega.
Ohne den verbesserten HUD von Sira hätte man Noel nie und nimmer ausmachen können, so aber wurde sie bei einem Blick auf den unfertigen Wolkenkratzer angezeigt. Praktisch...
"Ok Jungs und Mädels, ihr kennt das ja bereits. Wir machen weiter wie gehabt.", gab sie über den Funk durch. Im Anschluss gab sie Fendring ein Zeichen selbst bereit zu sein.

"An mir soll es nicht liegen", antwortete der First Sergeant ein wenig steif und gab Cavin durch eine Geste zu verstehen, voran zu gehen und die Route zu wählen. Seine Laune an diesem Morgen war mäßig. Der gestrige Vorfall mit den Straßengangstern wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Er hatte am Vortag noch einen Bericht für den Sergeant Major angefertigt, ihm diesen aber, nachdem er den Mann nicht mehr angetroffen hatte, nur noch elektronisch anstatt persönlich zukommen lassen. Eine Antwort hatte er bisher nicht darauf erhalten. Wobei er natürlich auch nicht explizit darum gebeten hatte. Trotzdem: es wurmte ihn, dies alles auf sich sitzen lassen zu müssen. Da half es auch wenig, dass er am Morgen vor Einsatzbeginn noch eine halbe Stunde mit Ophelia und Aidan telefoniert hatte. Wenn ihm heute wieder jemand derart blöd kommen sollte, dann würde es ihm wohl um einiges schwerer fallen, so kühl und zurückhaltend wie gestern aufzutreten.

Wenigstens war es Myra nicht schwer gefallen sich so zu schminken, dass sie aussah wie nach einer durchzechten oder durchvögelten Nacht. Sie hatte wirklich, wirklich, wirklich miserabel geschlafen und noch ein paar Stunden wach gelegen. Immer in Begleitung leichter Schauer, die ihr Rückgrat im Angesicht des herandrohenden Tages, hinabfuhren. Irgendwann waren ihr dann doch die Augen zugefallen.
Mit einem spitzen Finger korrigierte Langfield ein wenig verwischten Lippenstift und seufzte leise. Eigentlich mochte sie ihren Job...

Es wäre viel angenehmer gewesen, wenn sie wenigstens einen Visor hätte. Dann könnte sie auf einen Blick feststellen, wo und wie weit der Rest der Squad entfernt war. So blieb ihr nichts weiter als die Checks ab und an und die Gewissheit, dass sie Star Lieutnant sie im Zweifelsfall im Blick hatte. Was sie wahrscheinlich hatte.
Inzwischen brachte Myra sogar ein halbwegs angenehm wirkendes Lächeln zustande, wobei sie sich das Getue der Hure auf der anderen Straßenseite sparte. Die geizte wirklich nicht mit ihren Reizen. Es war ein wenig seltsam. Im Grunde hatte sie bis jetzt an jeder Ecke, wo zwei größere..."Straßen" aufeinander trafen eine Hure gesehen. Myra besah die Frau gegenüber genauer.
"Star Lieutnant? Können sie sich die Prostituierten auf gemeinsame Zeichen ansehen? Ein Stück Kleidung vielleicht. Oder ein Schmuckstück."

Es war ein ziemlich schönes Gefühl wieder in die Stadt raus zu gehen und als Zivilist rumzulaufen.
Eames genoss es sehr. Als allererstes versuchte er erneut in den dubioseren Ecken der Stadt ins Gespräch zu kommen.
Fürs Erste blieb auch das wieder ziemlich ohne Erfolg. Sie suchten aber auch wirklich nach der Nadel im Heuhaufen.

Also hieß es erneut Patrouille laufen. Eine andere Route zwar, aber ansonsten nicht im Mindesten unterschiedlich von der Patrouille des Vortages. Und selbstverständlich ohne besondere Vorkommnisse, ohne auch nur die leiseste Spur von ihrer Zielperson.
Nick war nicht die Person, die Befehle von oben in Frage stellte, aber je länger sie unterwegs waren, desto mehr Sinnlosigkeit sah er in ihrer Aufgabe. Das hier war schlichtweg nicht zielführend. Sie konnten Ewigkeiten auf diesem Weg die Stadt durchkämmen ohne jemals Erfolg zu haben. KI-Unterstützung hin oder her. Auf einen Glücksfall zu hoffen, das war doch nicht professionell! Es musste bessere Methoden geben, diesen Kerl zu finden. Blieb nur zu hoffen, dass Miller und Westerfeld mehr Erfolg mit ihren Erkundigungen hatten.