[Bestiarium] Geisterwesen

Ins Bestiarium gehören alle Lebewesen, die nicht zu den Völkern gehören. In diesen Thread gehören alle Geisterwesen, das heisst, alle Wesen, die aus manifestierter Lebensessenz bestehen, aber nicht als Elementare klassifiziert werden können. Dazu gehören Namen, eine Beschreibung und was ihr sonst noch für passend haltend, im dazugehörigen Konzept festzuhalten.
Viel wird es hier nicht zu diskutieren geben, aber falls euch Unstimmigkeiten in den vorgestellten Konzepten auffallen oder ihr Verbesserungsvorschläge habt, könnt ihr diese posten. Falls nicht, drückt eure Zustimmung aus, damit die Schreiber der Konzepte wissen, dass ihr die Idee in Ordnung findet.



Habe hier mal ein Konzept für einen spezielleren Geistertyp, aufbauend auf dem Geistergrundkonzept:


Gespenster

Eine verhältnismäßig häufig auftretende, wenngleich weitestgehend harmlose Art von Geistermanifestationen wird landläufig als Gespenster bezeichnet. Gespenster sind körperlose Astralgestalten, die in ihrer Erscheinung stark variieren können: manche haben kaum eine Form und sind leicht zu übersehen, selbst wenn man ihnen unmittelbar gegenüber steht; andere wiederum gleichen Humanoiden, sieht man einmal davon ab, dass sie transparent sind und ihre Konturen in unweltlich-fahlem Blau erscheinen. Tendenziell neigen Gespenster dazu, mit zunehmendem Alter mehr und mehr zu verblassen und an Form zu verlieren.
Die Entstehung von Gespenstern beinhaltet eine gewisse Tragik, denn diese Wesen bilden sich, wenn es beim Tod eines Individuums der Seele und der Lebensessenz nicht gelingt, sich zu lösen und beide somit verflochten bleiben. Dies hat zur Konsequenz, dass keiner der beiden Teile am jeweiligen natürlichen Kreislauf teilnehmen kann und sich eine Manifestation bildet, die einen Zustand zwischen Leben und Tod einnimmt. Derartige Komplikationen treten praktisch ausschließlich im Fall eines gewaltsamen Todes auf. Gelehrte mutmaßen zudem, dass eine stark belastete Seele den Prozess begünstigt. Magie – oder präziser formuliert: Leyenergie – dagegen spielt keinerlei Rolle bei Gespenstermanifestationen. Ironischerweise scheint ausgerechnet diese zufällige Art von Manifestation die Lebensessenz hervorragend zu stabilisieren, sodass es zwischen einigen Jahren bis hin zu Jahrzehnten dauern kann, bis ein Gespenst sich vollständig auflöst. Wenn die Lebensessenz vollkommen aufgebraucht ist wird die Seele endlich freigesetzt und kann den Weg aller Seelen gehen.
Die Körperlosigkeit der Gespenster verleiht ihnen diverse ungewöhnliche Eigenschaften. Sie bewegen sich schwebend vorwärts und sind dabei nicht durch ihre Umgebung gebunden. Sie können sich beliebig in alle Raumrichtungen bewegen und werden von materiellen Hindernissen nicht aufgehalten, sondern können einfach durch diese hindurch schweben. Zeugen berichten übereinstimmend von einem sehr kalten Gefühl wenn ein Gespenst sich durch einen Körper hindurch bewegt, allerdings werden keinerlei weitere Schäden verursacht. Gespenster sind nicht in der Lage zu kommunizieren oder sonstige Geräusche von sich zu geben. Aufgrund ihrer Körperlosigkeit ist es unmöglich, eine derartige Manifestation physisch zu beschädigen oder zu zerstören. Es ist allerdings möglich, ein Gespenst mittels Magie zu vernichten und somit Lebensessenz und Seele gewaltsam zu trennen.
Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass Gespenster nur semi-bewusst sind. Ihre Verhaltensweisen sind somit bisweilen reichlich ziellos. Im allgemeinen halten sie sich in der Nähe ihres Entstehungsortes auf und entfernen sich von diesen weder für lange Zeit noch weit fort. Bestimmten Beschäftigungen gehen sie im Normalfall nicht nach. Weder versuchen sie, zusätzliche Lebensessenz aufzutreiben und sich einzuverleiben, noch den besagten Ort zu verteidigen. Tatsächlich vegetieren die meisten Gespenster einfach nur vor sich hin. Es gibt jedoch auch Berichte über Gespenster, die sich gezielt an die Fersen eines Lebenden gehaftet, diesen über Tage und Wochen verfolgt haben und in einigen wenigen Fällen sogar mutwillig immer und immer wieder durch ihn hindurch geschwebt sind. Nicht selten werden Opfer solcher Gespensterattacken mit der Zeit verrückt. In solchen Fällen ist es notwendig, die Manifestation zu zerstören. Normalerweise kann man sie allerdings getrost ignorieren, was freilich häufig genug aus Furcht oder Aberglauben dennoch nicht getan wird.

Ein sehr konservatives und in sich logisches Konzept. Ich kann nicht wirklich etwas finden, das man kritisieren könnte.

Finds auch OK.

Und noch ein Konzept...


Irrlichter

Die mit Abstand häufigste, dankbarerweise aber auch harmloseste Art der Geisterwesen sind die Irrlichter. Wenige Wanderer, Jäger oder Waldleute können keine Geschichten davon erzählen, wie sie in einem herbstlichen Wald einmal zumindest in der Ferne eine dieser Manifestationen gesehen haben.
Irrlichter sind die wohl einzige Art von Lebensessenzmanifestationen, die keinen Auslöser benötigen, sondern vielmehr durch die schiere Konzentration an solcher Essenz entstehen. Um solche Bedingungen zu schaffen muss in einem begrenzten Gebiet in verhältnismäßig kurzer Zeit eine verhältnismäßig große Menge an Leben absterben, damit genug Essenz freigesetzt werden kann ehe sie sich zu weit verteilt hat. Üblicherweise ist dies vor allem in Wäldern gegeben wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter abwerfen und damit absterben lassen, weshalb Irrlichter eine saisonale Erscheinung darstellen. Aber auch in Sümpfen, in denen große Mengen an Pflanzenmaterial vor sich hin rotten, und seltener beim Abernten großer Kornfelder können die Bedingungen gegeben sein.
Irrlichter besitzen im Gegensatz zu anderen Geistwesen keine definierte Form, sondern treten vielmehr in Form leuchtender Schwaden oder auch Kugeln auf, die träge in geringer Höhe über dem Boden schweben. Abhängig von der Menge an Lebensessenz, die in einem Irrlicht gebunden ist, variiert die Lichtintensität des abgegebenen Scheins, die Volumenausdehnung dagegen hat keine Korrelation zu dieser Menge. Die Farbe des Leuchtens kann über ein weites Spektrum von Gelb- und Grüntönen variieren.
Irrlichter gelten allgemein als Wesen ohne Bewusstsein und der einzige Grund, warum sie als Wesen und nicht als Naturphänomen klassifiziert werden ist ihre einzige, sehr charakteristische Verhaltensweise: nähert sich ihnen ein Lebewesen mit Bewusstsein, so scheinen sie das zu fühlen und nehmen rasch Reißaus, wobei sie sich wesentlich rascher und zielgerichteter bewegen, als dies sonst zu beobachten ist.
Irrlichter sind eine sehr instabile Erscheinung und lösen sich bereits nach wenigen Tagen, manchmal auch schon nach Stunden wieder auf. Sie können deshalb als sehr effizienter Weg der Natur betrachtet werden, überschüssige Lebensenergie zu entsorgen.

Ein simples Konzept, keine Probleme. Gibt es Möglichkeiten, Irrlichter einzufangen und als Lichtquelle zu verwenden?

Interessante Frage. Sagen wir vielleicht mal so: es würde sich kaum lohnen, sie einzufangen. Zuerst einmal haben sie ja die Tendenz, vor allem, das ein Bewusstsein besitzt, zu fliehen. Man müsste sie also auf große Distanz zuerst festsetzen und dann auch soweit gefangen halten, dass man sie dann nutzen kann. Und ein Astralwesen gefangen zu halten dürfte ziemlich schwierig sein. Vor allem aber erlöschen Irrlichter ja spätestens nach ein paar Tagen wieder. Man hätte also nicht lange etwas davon.

Okay. Was mir noch gerade aufgefallen ist, dieser Teil

Zitat :

von Geld- und Grüntönenvariieren.

ist in mehrfacher Hinsicht falsch.   

Splitterlinge

Splitterlinge sind eine besondere Form von Geisterwesen, die nur in seltenen Fällen entstehen, dafür sind sie um so hartnäckiger wieder los zu werden und gehören potentiell zu den gefährlichsten Wesen, die durch Lebensessenz entstehen können. Wenn ein Individuum stirbt, löst sich die Seelen aus dem sterblichen Körper und wird von den Leylinien davongetragen. In seltenen Fällen passiert es aber, dass diese Seele mit einer grossen Menge an Lebensessenz kollidiert. Dadurch zerstreut sich die Lebensessenz und manchmal kommt es vor, dass sie sich dabei mit der Seele verbindet und sie auseinander reisst. Unfähig, die Seele wieder zu vereinen, hängen sich die Seelensplitter an ähnliche Seelen in der Umgebung und findet sich im Körper eines Tieres wieder. Je höher entwickelt das Lebewesen, desto stärker wehrt sich dieses gegen die Übernahme , weshalb das Seelenstück des Öfteren wieder ausgespuckt wird, bis es eine Kreatur findet, die sich nicht gegen die Übernahme wehren kann. Nach der ersten Panik formieren sich die Seelsplitter wieder und das Bewusstsein des Individuums erwacht und übernimmt die Kontrolle über die Körper. Seelensplitter ausserhalb eines Körper verspüren immer noch den Zug der Leylinien, die Seelensplitter innerhalb der Körper werden aber durch die Seele der Tiere verdeckt und ihre Lebensessenz verliert sich in einem lebenden Körper auch nicht. Die Seelensplitter können immer wieder in Körper schlüpfen und diese übernehmen, weshalb sie fast unzerstörbar sind, solange die Splitter noch über Lebensessenz verfügen.
Die Splitterlinge haben das Bewusstsein des verstorbenen Lebewesens, stecken aber im Körper verschiedener Lebewesen. Oft sind es die gleichen, sodass sie die Kontrolle über einen Schwarm Krähen oder Bienen übernommen haben, manchmal kommt es aber auch vor, dass es verschiedene Lebewesen sind. Durch die Zersplitterung und den teilweisen Verlust von Seelenstücken sind die Splitterlinge oft wahnsinnig geworden, weshalb sie oft aggressiv oder seltsam reagieren. Das Bewusstsein des Splitterlings kann aber auch normal agieren, weshalb sie über die Fähigkeiten eines normalen Lebewesens verfügen. Was die Splitterlinge aber so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie mehrere bis unzählige Körper kontrollieren. Dadurch haben sie Zugriff auf mehrere magische Potentiale. Dadurch, dass sie neue Körper ergreifen können, können sie ein grosses Potential aufbauen. Die meisten Tiere haben ein niedriges, doch auch dort gibt es Ausreisser. Ein Individuum, dass in seinem vorherigen Leben über magisches Wissen verfügte, kann diese Potentiale nutzen, um magische Leistungen von ungeahnter Grösse zu erbringen. Deshalb ist es ein Glück, dass magisch begabte Splitterlinge so selten sind. Aber auch sonst sind sie durch die Tatsache gefährlich, dass sie fast unzerstörbar sind. Zwar kann man ihre Körper töten, doch die Seelensplitter können immer wieder Besitz von neuen Körpern ergreifen, bis sie in ihrer Zeit ohne Körper ihre Lebensessenz abgebaut haben und von den Leylinien ergriffen werden.

An und für sich ein sehr konsistentes Konzept, aber wie üblich ein paar kleinere Fragen.
Überstilisierst du die Gefahr durch magisch begabte Splitterlinge nicht ein wenig? Ich meine: sollte die Ausübung von Magie nicht erheblich durch die jeweiligen Körper behindert sein? Dinge wie unterstützende Sprüche und Gesten fallen ja wohl weg, wenn man im Körper einer Biene (oder sehr vieler Bienen) steckt.
Und wie sieht das mit der Koordination der vielen verschiedenen Körper aus? Ist das noch immer ein einziges Bewusstsein, dass alles kollektiv steuert, oder viele, verbundene Bewusstseine?

Natürlich ist das eine Hürde, aber diese Gesten sind ja nur zum Fokus da. Je nach Gestalt sind Gesten immer noch möglich, auch wenn ein Bienenschwarm etwas mühsam wäre und Zauber können ja auch ohne diese gewirkt werden. Natürlich ist ein Magiersplitterling sehr selten, aber dafür sind die, die es gibt um so gefährlicher.

Ein Bewusstsein, das alles steuert.