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Nalim
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Nalim
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BeitragThema: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySa 17 Dez 2011, 15:58

Relim. Eine Stadt in der sich die Unter-, und Oberschicht deutlicher abzeichneten, als Anderswo. Wärend die Armen, und die Schwachen im äußeren und aller äußeren Ring lebten, schmauste im Mittelpunkt der Adel. Wobei Adel, hier nur ein anderes Wort für reich war. Doch trotzdem war es eine Handelsstadt, und dazu noch eine sehr erfolgreiche. Der Markt, obwohl nicht im Adelsviertel der Stadt, war am reichsten besucht. Viele Händler die hier ihre verbotene, und gefährliche Ware loswerden wollten, waren damit auch erfolgreich. Nirgendwo fand man mehr Kuriositäten, und Sachen aus den unterschiedlichsten Ländern und Regionen.
Doch nicht dafür allein war der Markt bekannt. Denn neben den Ständen der Händler, die sich Straße um Straße aneinander reihten, gab es noch die Schauspiele. Akrobaten, Trickser und Halunken versuchten den Leuten mit ihren Darbietungen das Geld aus den Taschen zu ziehen. Entweder auf ehrliche Weise, indem sie eine tolle Show machten, oder indem sie eine Show machten die die Leute lange genug ablenkten, so das ein par Langfinger durch die Reihen gehen konnten.

Selia liebte diesen Markt, und das obwohl sie erst zum Zweiten mal dort war. Sie blieb an einem Stand stehen, an dem, in großen, mit oragener, durchsichtiger Flüssigkeit gefüllter Zylinder aus Glas, oder etwas ähnlichem, ganz offensichtlich Genitalien schwammen. Sie war erfahren genug zu erkennen, das das Eine dort von einem Pferd stammte, und der andere von einem Menschen, doch die restlichen waren ihr so noch nie unter die Nase gekommen.
So sehr sie sich auch für Genitalien interessierte, sie war doch im Endeffekt eher an denen Interessiert, die noch an einem lebenden Wesen klebten. Dementsprechend hielt sie dieser Stand nicht lange genug.
Links von ihr, ein Stand mit Zauberbüchern, rechts Amulette, Links Kochen mit Norrilnern, rechts Alkohol, links Huren, rechts männliche Huren. Sie Blieb kurz stehen weil sie sich nicht ganz sicher war, was dieser Drakone dort trug. Es erinnerte an Zaumzeug für Pferde und eine Reitgerte. Als er sie dann mit seinen Blicken streifte, entschied sie sich jedoch, lieber, schnell voran zu gehen.

"Kommt her.. lauscht meinen Worten.. denn Heute wird die GROSSARTIGE.. Lady Brex, ein großartigen Preis verlosen..." Auf einem Podest, umringt von Leuten stand eine Hi'ja, mit einem langen lila Rock, einer weißen Bluse, und offensichtlich, so wie Selia es von hier erkennen konnte, lange schwarze Stiefel.
"Dieser Preis, weder Magisch, noch Mythisch, wird das Leben von jedem Verändern, der gewinnen mag. Doch werdet ihr gewinnen? Ich glaube kaum. Noch bevor die Sonne am Himmel unter geht, und den Markt in tiefen Schatten hüllt, nur gebrochen von dem Feuer der Spucker, die mit ihren Darbietungen euch das Geld aus den Taschen ziehen.. werden manche von euch feststellen.. das SIE gewonnen haben!"
Selia war sich sicher, die meisten die dort standen, standen nur dort, weil man der Hi'ja dort oben unter den Rock gucken konnte. Ob sie wohl diese Lady Brex war? Und wie konnte man an dieser Verlosung teilnehmen?
Davon wurde nichts erwähnt, weshalb sie schnell die Lust, und die Laune daran verlor, ihr noch weiter zuzuhören.
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Grim
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySa 17 Dez 2011, 17:15

Es war noch nicht wirklich spät am Tag, aber Jandrim war bereits betrunken. Und wenn er selbst, der wohl schon seit Wochen nicht mehr richtig nüchtern war, das von sich sagte, dann hieß das: richtig betrunken. Aber er hatte verdammt nochmal auch allen Grund dazu, betrunken zu sein! Es war ein guter Tag gewesen und einen guten Tag, den musste man feiern. Gut insofern, dass er jetzt wieder Münzen im Beutel hatte. Und, dass er nicht mal etwas dafür hatte verkaufen müssen. Er hatte... nun, gearbeitet wäre wohl nicht ganz das richtige Wort gewesen. Ein Norrilner hatte ihn angeheuert. Jandrim vermutete, dass er nicht wirklich ein Kaufmann gewesen war, wie der Rattenmensch sich vorgestellt hatte, aber im Grunde war es ihm egal. Er hatte ihm Geld geboten. Gutes Geld, für wenig Arbeit. Er hatte Begleitung gebraucht um eine ausstehende Schuld von einem seiner 'Geschäftspartner' einzufordern. Und Geschäftspartner zahlten nunmal einfach viel bereitwilliger, wenn der Schuldeneintreiber von einigen großen, kräftigen, fies aussehenden Kerlen begleitet wurde. Es war wohl kaum verwerflich, dass Jandrim sich dafür hatte anheuern lassen. Das hier war schließlich Relim! Hier war jeder käuflich, wenn denn der Preis nur stimmte. Und es war schlie´ßlich keine ruchbare Arbeit gewesen. Er hatte nicht einmal etwas Verwerfliches tun müssen. Nur mit verschränkten Armen dastehen und grimmig dreinschauen. Der Geschäftspartner hatte freiwillig gezahlt, sogar noch ehe der Kaufmann androhen musste, dass Jandrim ihm die Knochen brechen könnte. Nicht, dass er dazu nicht bereit gewesen wäre. Das hier war schließlich Relim. Hier tat jeder solche Dinge, wenn denn der Preis nur stimmte. Und wenn man solche Dinge nicht einmal tun musste um seinen ehrlichen Lohn zu bekommen, dann war das doch unzweifelhaft ein Grund zu feiern!

Also war Jandrim nun betrunken. Richtig betrunken. Alles in seinem Kopf war zu einer breiigen, langsam rotierenden Masse verschmolzen und längst hielt die Umgebung nicht mehr still, sondern rotierte ebenfalls. Ein Grund mehr, sich an dem zinnernen Krug festzuhalten, in dem der Händler vor seinem Marktstand den Wein ausschenkte. Der Krug war soetwas wie der Mittelpunkt von Jandrims Universum geworden. Solange er sich an dem Krug festhielt konnte er alles ertragen. Den verschleierten Blick, das flaue Gefühl in seinem Magen, die immer schneller an ihm vorbei rauschende Welt, der seine Gedanken kaum noch folgen konnten. Aber verdammt, er fühlte sich richtig gut! Irgendwo in einem kleineren Teil hinten in seinem Kopf war er sich bewusst, dass er die ganze Zeit über ein vermutlich ziemlich dämlich wirkendes Grinsen im Gesicht zug. Aber verdammt, das war ihm egal!
"Mehr Wein!", lallte er undeutlich, hob auffordernd den Krug und musste damit feststellen, dass auch sein Universum sich mit diesem mitbewegte. Je höher er den Arm mit dem Krug streckte, desto schwerer fiel es ihm, den Oberkörper gerade zu halten. Verdammtes bewegliches Universum! Aber schon kam der Händler zu ihm herüber um ihm... den Krug wegzunehmen? Nein, warum tat er das? Das durfte er nicht! Jandrim brauchte den Krug!
"Mein Krug...", murmelte er und verkrampfte die Hand um den Henkel, hielt dem zug des Händlers stand, "'ch hab noch Geld. Kannoch sssahlen!"
"Glaube ich euch ja, aber ihr müsst mir den Krug schon geben, wenn ich ihn wieder auffüllen soll..."
"Nein! Krug! Mein Krug." Begriffen diese beiden fetten, rotnasigen Kerle denn nicht, dass er den Krug brauchte? Dass er ohne den Krug verloren war? Wie konnten sie nur so herzlos sein? Ohne den Krug würde er doch einfach umfallen. Und fallen. Und fallen. Ganz weit. Nur der Krug gab ihm Halt. Und er wollte doch nur ein bisschen Wein.
"Wenn ihr mir den Krug nicht geben wollt, dann kann ich euch keinen Wein mehr ausschenken. Ihr müsst euch entscheiden, was ihr wollt..."
"Krug!" Es kam wie aus der Pistole geschossen. Ohne, dass Jandrim darüber hätte nachdenken müssen. Nicht, dass er sich eine solche Herausforderung in seinem Zustand noch zugetraut hätte. Der Händler zuckte mit den Schultern, ließ den Krug los und ging wieder zu einem anderen Tisch - eigentlich einem leeren Fass - an dem zwei Zecher nach Wein verlangten.
Jandrim sah ihm für einen Moment mit trübem Blick nach. "Mehr Waaaiin!", rief er dann.
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Redeyes
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySa 17 Dez 2011, 22:49

Am rand des Marktes hatte ein Trupp von Drachenjägern eine Art einfachen, kreisförmigen Bretterzaun aufgebaut mit einem einfachen Stand davor. Der Trupp selber hatte sich natürlich gehörig zurechtgemacht, die männlichen Mitglieder posierten in voller Rüstung und gaben mit ihren Waffen an, während die beiden Frauen, eine Menschenfrau und eine Hi'ja in reizvollen und figurbetonten Lederrüstungen steckten, die zwar eine Menge zeigten, aber den Namen Rüstung nicht wirklich verdient hatten. Aber sie erfüllten ihren Zweck und zogen die Aufmerksamkeit auf sich und die Anpreisungen des Anführers, einem Drakonen, taten ihr Übriges. "kommt her liebe Leute, seht was ich und mein Trupp geleistet haben! Bestaunt den Drachen, den wir gefangen haben! Jawohl liebe Leute, einen Drachen, einen richtigen Drachen und keinen Welpen mit denen andere Drachenjäger versuchen anzugeben! Kommt her Leute und seht ihn euch an, einen echten Schwarzdrachen, nur ein paar Kupferstücke. Oder macht euren Kindern eine Freude und lasst sie auf dem Drachen reiten, ein unvergessliches Erlebnis, den wer kann schon behaupten auf einem Drachen geritten zu sein? Keine Sorge Leute, der Drache liegt in stabilen Ketten aus bestem Stahl und kann euch nichts anhaben und wir, seine Bezwinger, sind ja schliesslich auch hier, lasst euch diese Gelegenheit nicht entgehen und nutzt diese einmalige Chance!"
Hinter dem Bretterzaun lag Venox angekettet, genau so, wie der Anführer der Drachenjäger es angepriesen hatte. Um jede Klaue und um seinen Hals waren dicke Eisenringe befestigt, die durch eine, und am Hals sogar mit zwei, massiv wirkenden Eisenketten verbunden waren, die wiederum an dicken Baumstämmen befestigt waren, die die Drachenjäger tief in den Boden geschlagen hatten. Um seine Schnauze war ebenfalls ein dicker Eisenring gelegt worden, dessen Ketten fast wie ein Zaumzeug um seinen Kopf schlangen. So konnte Venox seine Schnauze nur ein kleines Bischen öffnen, gerade genug um zu atmen und Nahrung aufzunehmen, aber bei Weitem nicht genug um seine Feuerlungen richtig zu füllen. Falls er es doch versuchte war das Ergebnis allerhöchstens ein wenig schwarzer Rauch und ein paar funken, mehr nicht. Die ansagen des Anführers gingen ihm auf die Nerven, das die Truppe vier Mitglieder verloren, hatten als sie versuchten ihn gefangen zu nehmen verschwieg er der Menge natürlich bei seiner ganzen Angeberei. Doch machen konnte er dagegen ja nichts. Gerade schob die Hi'ja den einfachen Stoffvorhang beim Eingang des Zauns zur Seite und brachte wieder ein paar Besucher zu ihm. Ein Ehepaar mit seinen Kindern, ihrer Kleidung zu urteilen nach wohl Händler oder so, offensichtlich hatten sie genug Gold um sich einen Ritt auf dem Drachen leisten zu können.
Als Venox die Familie anblicke zuckten diese kurz zusammen. Er war eigentlich nicht wirklich wütend, zumindest nicht auf diese Familie, doch sein Blick schien für einfache Menschen genau dies auszusagen. Das hatte zufolge das die Hi'ja zu ihm kam und, um zu beweisen, dass er völlig ungefährlich war, sich an ihn schmiegte und über seine Schnauze kraulte. Venox seufzte innerlich und spielte mit, es war der einfachste Weg sich ärger zu ersparen, und brummte zufrieden. Begann der Mann da gerade verträumt zu kucken und zu sabbern, währen die Hi'ja sich so an ihm rekelte? Ein kräftiger Stoss des Ellenbogens seiner Frau bestätigte dies. Wenigstens gab es diese ganz kurzen Momente die für Venox lustig waren. Und nun nachdem bewiesen war das er nichts tun konnte bekam er auch noch ein paar Streicheleinheiten von den Kindern, die danach auf seinen Rücken gesetzt wurden und freudig lachten. Vermutlich stellten sich die Kleinen gerade vor wie sie zusammen mit Venox durch den Himmel pflügten und die Wolken erstürmten. Venox seufzte leise, erinnerte es ihn doch hart daran, dass er hier auf den Boden gefesselt war. Klar hätte er sich wehren können, sich schütteln, damit die Kinder das Gleichgewicht verloren und herunterfielen, doch er sah keinen Grund dies zu tun. Wieso sollte er die Kinder bestrafen, die konnten schliesslich am allerwenigsten dafür. Also lies er alles brav über sich ergehen.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySo 18 Dez 2011, 00:39

Barden und Gaukler waren nur eine von vielen Berufsgruppen, die sich von Relim angezogen fühlten. Dennoch machten sie auf dem Markplatz einen nicht unerheblichen Teil aus. Manch ein Gaukler verdiente ehrlich sein Geld, andere wiederum nutzten Tricksereien, um mehr oder weniger ehrliche Leute um ihr Geld zu erleichtern.
Ansvel war einer der ehrlicheren Gaukler, wenn auch nicht wirklich begabt, dennoch traute Armelle ihm mehr, als den meisten Anderen. Seine Talentlosigkeit war allerdings auch der Grund, warum er nun, mit dem schwarzen Vogel auf der Schulter, über den Markt schlenderte und einen Platz suchte, an dem die Menge noch nicht von Gauklern, Barden oder Händlern abgelenkt waren. Doch je weiter sie kamen, desto deprimierter wurde Ansvel, denn ein Schausteller schien besser als der Letzte. Gerade wollte er wieder umkehren und zum Anfang des Marktes zurückkehren - dorthin, wo kaum Leute waren, aber auch kaum Gaukler - als er die Rufe der Drachenjäger hörte. Interessiert blieb er stehen und sah sich um, bis er sie schließlich entdecken konnte.
Kommentiert von einem verärgerten Krächzen Armelles bahnte sich der Gaukler einen Weg durch die Menge. Als er schließlich weit vorne stand, war er jedoch enttäuscht, als er sah, das der Käfig des Drachen verhangen war. Er zog seinen Geldbeutel hervor und war einen Blick hinein. Drei einsame Münzen hockten darin. Mutlos war Ansvel einen Blick auf den Käfig, bevor er tief einatmete und auf den nahsten Drachenjäger zuschritt, um ihn nach dem Preis zu fragen.

Armelle hingegen wusste, das sie keinen Eintritt würde zahlen müssen. Krächzend erhob sie sich von der in bunter Kleidung verpackten Schulter in die Lüfte. Ansvel warf ihr einen kurzen Blick zu, beachtete sie dann jedoch nicht weiter. Er hatte die Erfahrung gemacht, das "sein" Rabe wieder zu ihm zurückkehren würde, wenn ihm danach war. Doch diesmal, da war sich Armelle sicher, würde sie nicht wieder zu ihm zurückkehren. Kreisend näherte sie sich dem Drachenkäfig, bevor sie dahinter landete und sich ihm hüpfenderweise näher. Dann stecke sie den Kopf unter dem Verhang durch und musterte neugierig das schwarzgeschuppte Wesen im Innern des Käfigs. Sie krächzte einmal Laut, bevor zur Gänze hinter der Verkleidung verschwand.
Drachen kannte die Rabendame nur aus Geschichten und doch war sie sich sicher, es hier mit einem Waschechten Drachen zu tun zu haben. Langsam tapste sie näher, immer mit einem Blick auf die Drachenjäger. Menschen ignorierten sie in Städten meistens oder betrachteten sie als Kuriosität, aber sie hatte auch schon "Bekanntschaft" mit Menschen geschlossen, die sie als Unglücksbotin versucht haben zu töten. Abergläubisches Pack, dachte Armelle. Vorsicht war geboten im Umgang mit Menschen. Hopsend kletterte sie am Schwanz des Drachen empor und blieb auf seinem Rücken sitzen, während sie die Kinder vor ihr betrachtete.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySo 18 Dez 2011, 01:29

Es dauerte ein Weilchen doch dann war die Zeit abgelaufen und die Kinder kletterten, ein bisschen wehleidig, wieder von Venox rücken, kraulten nochmals seine Schnauze, was ihm ein erneutes Brummen entlocke, und Verliesen dann zusammen mit der Drachenjägerin das Gefängnis von Venox.
Der Drache seufzte erleichtert aus, alleine zu sein fand er nicht schlimm, er genoss es, auch wenn die Drachenjäger vor dem Zaun nicht ruhe gaben. Während er ausatmete verlies feiner schwarzer rauch seine Nüstern. Es würde ein bisschen dauern, bis die nächsten Leute kamen. Irgendwie störte es ihn das die Drachenjäger durch ihn reich wurden... mal davon abgesehen das sie ja auch noch planten ihn an eine Magierakkademie zu verkaufen. Es war schon erstaunlich für, wie dumm er gehalten wurde, sie hatten vor ihm ihre Pläne besprochen und taten das auch immer noch, meistens am Abend, wenn der Markt zu Ende war. Aber er spielte das Spiel mit, vielleicht erfuhr er so was nützliches.
Plötzlich bemerkte er das doch noch irgendetwas hier war und auf seinem Rücken herumtippelte. Verwundert hob er den Kopf, um zu sehen, was den noch hier war, und war ziemlich überrast einen Raben auf seinem Rücken zu entdecken.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySo 18 Dez 2011, 02:37

Auf dem vollgestopften Marktplatz wirkte die Prinzessin wie eine weiße Rose inmitten eines Dunghaufens. Ein paar angetrunkene Kerle hatten versucht sich ihr unsittlich zu nähern, aber Heartsong hatte dem ein schnelles Ende bereitet. Das Schwert lag nun vor Kairi auf dem Tisch, wie eine stumme, silbrig blitzende Mahnwache, die Besitzerin in Ruhe zu lassen. Nur der Wirt näherte sich inzwischen noch ihrem Tisch. Auch eine Art sich Feinde zu machen. Allerdings würde das Gedächtnis der meisten hier sie schon in kurzer Zeit im Stich lassen. Die Prinzessin rümpfte die Nase. Relim war immer als ein Handelsort beschrieben worden, als ein Ort an dem der Abschaum oben schwamm. So bösartig das auch sein mochte, es stimmte. Kairi war heute morgen erst hier angekommen und man hatte bereits sieben Mal versucht sie zu betrügen. Der Stallknecht hatte zuviel Geld verlangt. Die Wache, der sie begegnet war, wollte sie nicht seinem Kommandeur vorstellen. Der Wirt brachte ihr nicht den besten Met des Hauses. Es sei denn, Fliegen waren hier ein anerkanntes Merkmal für Qualität. Mit spitzen Fingern fischte die Prinzessin den Proteinsnack aus ihrem Krug. Und zu allem Überfluss war es laut hier. Hunderte von Betrunkenen - so schien es - brüllte durcheinander. Jeder versuchte verzweifelt alle anderen an Lautstärke zu übertreffen. Die resultierende gelallte Kakophonie war beinahe unerträglich, wenn man vorher nur die stillen, erhabenen Hallen des Drachenpalastes gekannt hatte. Trotzdem - und das sagte sich Kairi immer wieder - war es das wert. Relim war nur eine Station von vielen. Sie musste ja nicht lange hier bleiben.
Ein Betrunkener brüllte am Nachbartisch herum. Mit mildem Mitleid beobachtete Kairi die müßigen Versuche des Betrunkenen den Wirt um mehr Wein anzuflehen. Allerdings wollte er seinen Krug nicht hergeben, was natürlich einige Schwierigkeit darstellte.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDi 20 Dez 2011, 12:44

Widerlich. Abartig. Pervers. Diese und noch einige andere, ähnliche Ausdrücke gingen dem in schmuckloses braunes Leder gekleideten Jungen durch den Kopf, der sich nahe des Bretterverschlags der Drachenjäger aufgebaut hatte. Er stand an eine Hausmauer gelehnt da und beobachtete die eitlen Gecken, wie sie vor der Menge posierten. Niemand sah ihm an, daß er innerlich vor Wut kochte und diese Drachenjäger am liebsten mit bloßen Händen in Stücke gerissen hätte. Was in den Augen eines uneingeweihten wohl zweifellos auch ein unmögliches Vorhaben gewesen wäre. Immerhin war es ihm nicht an zu sehen, welche Kräfte in ihm ruhten - die Kräfte eines Nesca´ Li, eines mythischen Gestaltwandlers.
Kazu glaubte ohnehin nicht, gegen diese ganze Gruppe länger als einige Sekunden bestehen zu können, geschweige denn gegen die Stadtwachen, die im Falle eines Kampfes sofort herbei eilen würden. Er hatte aber auch nicht vor, gegen diese Bastarde zu kämpfen; er beobachtete sie lediglich, um eine günstige Gelegenheit ab zu warten. Eine günstige Gelegenheit, um den Drachen zu befreien. Das war es, weshalb er überhaupt erst hierher gekommen war, in diese stinkende Ansammlung von Häusern, die ihre Bewohner ein Dorf nannten.
Als Kazu gehört hatte, daß hier eine Gruppe von Drachenjägern einen gefangenen Drachen für Geld feil bot, war er zunächst sprachlos gewesen. Er hatte es sich nicht vor stellen können, daß eine Gruppe Sterblicher ein solches Sakrileg begehen konnte, und war hierher gekommen, um sich selbst davon zu überzeugen. Und die Gerüchte waren zutreffend gewesen, wie er schnell fest gestellt hatte. Im ersten Augenblick war er versucht gewesen, die Drachenjäger an zu greifen und allesamt aus zu weiden, doch er hatte ein sehen müssen, daß ein solches Verhalten weder ihm noch dem Drachen genutzt hätte.
Also wartete er ab. Wartete, ob sich eine Gelegenheit bieten würde. Und verfluchte diesen Abschaum, der mit einer solch edlen Kreatur dreckiges Gold verdiente.
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Nalim
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDi 20 Dez 2011, 15:46

"Ein Drache also?.."
"Jawohl, wir haben ganze VIER Mann gebraucht das Biest einzufangen.."
"Also.. NUR vier Mann?"
"Nein also.. ja, aber es ist wesentlich komplizierter als.."
"Und jetzt kann man auf ihm Reiten?"
"..Ja.. ja das kann man für eine bescheidene Abgabe von.."
"Und wenn er sich los reißt und alle tötet?"
"Also.. ha.. haha, sollte das passieren, werte Dame, dann sind wir ja noch.."
"Ihr Vier..?"
"Ja.. genau wir vie.."
"Habt ihr soetwas wie einen Orden?"
"Einen.. nein, also Drachenjäger sind freiberuflich aber wir haben gewisse richtli.."
"Ich habe mal einen Salamanda gefangen.. darf ich jetzt Mitglied werden?"
"Es gehört schon etwas mehr dazu als einfach schnell etwas zu gr.."
"Also mein Salamanda war größer.."
"Bei allem Respekt Lady, doch ich bezweifele.."
"Ich hatte mal einen Freund.. der würde gerne Drachenjäger werden.."
"Also.. ich weiß nicht.. ob euer Freund qualifiziert ist soetwas zu tun.. was ist euer Freund denn?"
"Ein Stein. Sein Name ist Rocky"
"... würdet ihr gerne auf dem Drachen Reiten?"
"Man kann auf dem Drachen Reiten?!"
"Ja aber ihr habt doch.. selbst gesagt.. also.."
"Ich habe leider kein Geld.. also muss ich mich wohl damit abfinden mich weiter mit EUCH über Drachen zu unterhalten"
"UM HIMMELSWILLEN... Für euch.. ist es Gratis!"

Sie zog den Stoff beiseite unter der der Drache verborgen war und sah auf das ´´Ungetüm´´. Für einen Moment starrte sie der Kreatur tief in die Augen, bevor sie sich wieder umdrehte und heraus schaute. "Und DAFÜR habt ihr VIER Leute gebraucht?!"
"Bitte.. reitet.. nicht sprechen.."
"Ich will mein Geld zurück!"
"Aber ihr habt doch garnicht.. bitte.. von mir aus.. aber jetzt SEID endlich still!"

strahlend drehte sie sich wieder zu dem Drachen, faltete ihre Hände hinter ihrem Rücken zusammen und ging ein par Schritte um den Drachen herum, als würde sie ihn Inspizieren. Vor ihm kam sie wieder zum stehen und klopfte mit ihrem Fingerknöchel gegen seinen Kopf, und es schien als würde sie auf etwas lauschen, als sie das tat. "Viel kann da ja nicht drin sein.. wenn du dich von denen da draußen fangen lässt, must du ein sehr besonderer Drache sein. Nicht besonders toll.. sondern.. es gab mal einen Jungen in meinem Dorf. Wir nannten ihn Tim. Tim lief mindenstens 5 mal am Tag gegen einen Baum, eine Tür, einen anderen Jungen und einmal sogar gegen sich selbst. Meine Eltern haben immer gesagt ´´Tim, ist ein ganz besonderer Junge, mit besonderen bedürfnissen´´. Darum glaube ich das du.. etwas besonderes bist.." sie streichelte dem Drachen über den Kopf und versuchte auf ihn drauf zu klettern, wobei sie sich dabei recht ungeschickt anstellte. Erst einmal rutschte sie beinahe über ihn drüber und wäre fast auf dem Boden gelandet, schaffte es sich aber noch mit ihrem Fuß an seinem Horn fest zu halten, und drehte sich, so das sie mit dem Kopf über seinen Hintern hinweg sah, wo sie auch etwas anderes sah. Sie blickte in die unheimlichen Augen eines Vogels, eine Krähe! Rabe? Amsel?!
Langsam streckte sie ihre Hand aus, ganz langsam kam sie mit ihrem Zeigefinger dem Schnabel der gefiederten Bestie immer näher.. immer näher, fast hatte sie es geschaft, sie würde einem Vogel an dem Schnabel berühren. EINEM VOGEL. Wenn sie das nicht für den Beruf als Drachenjägerin qualifizierte, was dann?
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDi 20 Dez 2011, 16:04

Ein unscheinbarer junger Mann ging über den Marktplatz und besah sich interessiert die Ausladen der einzelnen Stände. Einige der angebotenen Waren hatte er in seinem ganzen Leben - also dem letzten Monat - noch nie gesehen und er konnte sich auch nicht vorstellen, wofür man sie brauchen konnte. Viel lieber beobachtete er da die verschiedenen Rassen und den emotionalen Mix, der hier herrschte. Es waren alle Geschmacksrichtungen vorhanden, die ihm so gefielen. Neid, Eifersucht, Hass, das waren die Gefühle, die sein Herz höher schlagen ließen und ihm ein breites Lächeln entlockten, auch wenn dies kein anderer sehen konnte. "James, wir haben nen Platz im Gasthaus bekommen und werden erstmal dahin gehen." Der Angesprochene drehte sich um und schenkte der Frau, die mit ihm geredet hatte, ein Lächeln. "Ist gut. Ich schau mir noch etwas den Markt an." Nachdem sie kurz nickte, drehte er sich wieder um und streifte durch den Markt. Gedankenverloren schwamm er mit dem Menschenstrom, während er darüber nachdachte, wie er seine 'Freunde' loswerden konnte. Zu lange in einer Gruppe zu bleiben war ungesund für ihn und schlussendlich auch die anderen. Er wurde in seinem Gedankengang unterbrochen, als er Wellen reinen Hasses spürte, die ihn in die Nähe des Drachentöterzeltes führten. "Was blickst du den so missmutig drein?" fragte er den Urheber der Wut. "Sauer darüber, dass du den Drachen nicht sehen kannst?"
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDi 20 Dez 2011, 23:13

Ein unterdrücktes Schnauben kam als Antwort von Venox und danach ein glucksendes Geräusch als Selia bei versuch auf ihn zu klettern sich genau so geschickt anstellte wie der Junge von dem sie eben gerade erzählt hatte. Es klang fast so als müsse er ein Lachen unterdrücken. Das war mal wieder so typisch Mensch, aber was erwartete er auch anders, Menschen hielten seine Art ja für dumme Tiere und Venox fragte sich gerade, ob die kleine auch so ein freches Mundwerk riskiert hätte, wenn sie wüsste, das Venox jedes Wort verstanden hatte. Aber auch egal, er konnte sich ja erkenntlich zeigen. Venox wartete darauf bis Selia's Hand kurz davor war den Schnabel des Raben zu berühren, doch in dem Moment drehte er seinen Körper mit einem kurzen Ruck seitwärts, so das Selia das Gleichgewicht verlor und wie ein Sack Kartoffeln neben ihm auf dem Boden landete. Wieder musste er ein Lachen unterdrücken.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDi 20 Dez 2011, 23:40

Mit einem quietschen rutschte sie von dem Drachen herunter und plumpste zu Boden. "Ich wette.. das findest du bestimmt ganz witzig.. du riesen.. Rindfieh.." murrte sie. Wärend sie aufstand und sich den Staub von ihrer Robe klopfte. "Wart nur ab, wenn du auf mir sitzt. Dann werde ich dich leiden Lassen.." sie piekste dem geschuppten Tier in die Seite mit ihrem Finger, was dieser höchstwahrscheinlich nicht einmal spüren würde, geschweige denn stören.
"Aber ich bin frei, und du bist es nicht. Wärst du frei, würdest du wohl versuchen mit zu beißen.. du kannst mich aber nicht beißen.. weil du nicht frei bist.." Sie ging um den Drachen herum und hockte sich vor seine Schnauze um ihn mit einem tiefen, und herausfordernden Blick zu bedenken.
Dabei kam sie seiner Schnauze immer näher, so nahe, bis sie ihren Mund öffnete und dem Drachen in die Schnauze biss. Natürlich wollte sie kein Stück von ihm abbeißen, sondern Dominanz demonstrieren. Als sie fertig war mit ihrem ´´plan´´, zog sie den Kopf wieder zurück und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.
"Nehmen wir an.. du bist ein Hund. Du weißt sicher was ein Hund ist? Groß, fellig, bellt viel, liegt aber auch oft in Ketten. Aber normalerweise kann man nicht auf ihnen Reiten, aber nehmen wir an.. DU.." sie tippte ihm auf die Schnauze. ".. bist ein Hund.. nein, das ist ein schlechtes Beispiel. Vielleicht eine Katze? Salamanda.. Stein.. Ha! Nehmen wir an du bist ein Drache! Ich kenne aber keine Drachen.. ich hab zwar schon welche gesehen.. aber wie soll ich das denn Ableiten.." Frustriert deswegen, weil sie einfach kein Beispiel fand, betrachtete sie etwas den Boden bevor sie wieder zu ihm aufsah und seine Schnauze mit beiden Händen griff und seinen Kopf leicht hin und her schwenkte.
"Jaaa.. wer ist ein braver Drache? Du bist ein Braver Drache! Jaaa.."
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyMi 21 Dez 2011, 00:22

Anfangs lies Venox noch gutmütig noch all den Unsinn mit sich anstellen und das sinnlose Gerede der Frau einfach an ihm abprallen. Als sie versuchte ihn mit einem Hund zu vergleichen und dann immer wieder andere Tiere suchte, um zu vergleichen und zum Schluss wieder bei Drachen landete, hatte er den Eindruck, dass diese Frau auch ein bisschen geistig verwirrt war.
Dann nahm sie seinen Kopf mit ihren Händen und wog ihn langsam hin und her wie bei einem Hund oder einem kleinen Kind. Doch als er ihr Gesicht genau vor seiner Schnauze hatte, konnte er einfach nicht widerstehen. Er atmete so tief ein, wie es der Eisenring um seine Schnauze erlaubte, und hüllte Seria's Kopf in einen Pechschwarze Russwolke.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyMi 21 Dez 2011, 00:48

In Relim war wirklich jeder Tag ein Abenteuer. Nicht unbedingt eines von der Sorte, die er sich in den Palastmauern seiner Heimat als Kind ausgemalt hatte, aber das war kein Grund, sich zu beschweren. Es war aufregend und wie viel Zeit er in dieser Stadt auch verbrachte, er wurde ihrer nicht überdrüssig. Immer neue Attraktionen, Händler mit exotischen Waren und Reisende mit ihren Geschichten sorgten für mehr Abwechslung, als dem Sche'ai lieb war. Denn für ihn, der den Großteil des Tages damit verbrachte, entweder nach Arbeit zu suchen, oder sich Geld für ein Nachtquartier zu verdienen, war mit so vielen offenstehenden Möglichkeiten nur eines offensichtlich: Er hatte keine Chance, alledem so viel Aufmerksamkeit zu schenken, wie nötig war, um daraus zu lernen. Wenn er dem alten, bärtigen Mann und seinen Erzählungen aus alten Tage lauschte, dann verpasste er die Vorführung der Gaukler, die mit brennenden Fackeln jonglierte und bunte Funken sprühende „Wunderkerzen“ an das staunende Publikum verkaufte. In der Zeit brachte der Mann mit dem vollbeladenen Karren, der sich nur an trockenen, wolkigen Tagen für wenige Stunden zeigte, seine wertvolle Bücherladung auf dem Karren wahrscheinlich schon wieder zurück in die Klosterbibliothek.

Mehr Zeit, dachte Iordhín. Ich brauche mehr Zeit. Um sich mehr Zeit für Müßiggang leisten zu können, musste zunächst einmal mehr Geld her. Das, kam er nicht umhin sich einzugestehen, war mehr als knapp, seit er hier war.
Einige Wochen waren nun verstrichen, in denen er sich als Hilfskraft bei Händlern, Wirten, Kürschnern und Bäckern verdingt hatte. Von dem Lohn jeweils immer nur weniger Tage war nichts übrig. Teilweise war er direkt bei seinen Arbeitgebern geblieben, um den Schaden, den er angerichtet hatte zu begleichen – mit Schamesröte auf den Wangen erinnerte er sich an den leergeklauten Marktstand, den er bewachen sollte, an die Wirtshausschlägerei, die er unbeabsichtigt provoziert hatte und die mit zerschmetterten Krügen und zerborstenen Weinfässern geendet war, die auf geheimnisvolle Weise verfilzten Felle, nachdem sie durch seine Hände gewandert waren... Auch die unzähligen, verbrannten Brotlaibe blieben nicht unvergessen, doch weil der Bäckermeister ihn, als er ihn davonjagte, mit einigen von ihnen beworfen hatte, war zumindest das Essen für die nächsten Tage gesichert gewesen.
Der übrige Teil – wenn er nicht nach mehr oder minder freiwilliger Übergabe in die Taschen von Halunken, Gauklern, oder Bettlern gewandert war – reichte dann meist noch für ein Dach über dem Kopf, für ein oder zwei Nächte.

Mit zunehmend verwahrloster Erscheinung gestaltete sich auch die Arbeitsbeschaffung schwieriger. Ein Hufschmied hatte sich diesen Morgen gnädig gezeigt und schon jetzt rieb sich Iordhín die schmerzenden Arme. Das Gesicht des Schmieds war äußerst zweifelnd gewesen, als er den fahlgesichtigen, schweißüberströmten, gefährlich schwankenden Sche'ai in eine Pause entließ. Vermutlich sah er genauso wenig Zukunft in diesem Beruf für ihn, wie Iordhín selbst. Noch wahrscheinlicher war, dass er nicht einmal mit dessen Rückkehr rechnete. Dieses Werkzeug war aber auch nicht gerade leicht und der Blasebalg äußerst schwergängig.

Nun drückte er sich mit rumorendem Magen in der Nähe eines Standes mit Trockenobst herum und, zerfledderte dabei den Saum seiner Kukulle noch weiter. Nach einem kleinen Happen würde ihm die Arbeit sicher leichter von der Hand gehen. Doch das würde noch warten müssen. Lohn hatte er nämlich noch keinen erhalten.

Und dann hörte er etwas, das seine Aufmerksamkeit ganz und gar in Beschlag nahm. An ihm vorbei hasteten aufgeregt plappernde Kinder, die mit fuchtelnden Armen und leuchtenden Augen von einem Drachenritt irgendwo „da hinten“ schwärmten.
„...dann hat er mit fast das Bein abgebissen, wirklich!“

Ohne weiter Zeit zu verlieren, schlängelte sich Iordhín durch die Masse, darauf bedacht niemanden anzurempeln und blieb ob dieser Vorsicht schon relativ weit hinten stecken.
Ein Drache. Ein ausgewachsener Drache! In Relim war wirklich jeder Tag ein Abenteuer.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyMi 21 Dez 2011, 01:45

Überrascht davon, dass die Frau ihr trotz des Drachen Beachtung schenkte, vergaß Armelle, vor ihr zurück zu weichen. Umso erleichterter war sie dafür, das der Drache die Frau aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Leise gab sie ein belustigtes Krächzen von sich, bevor sie vom Rücken des Drachen aus das weitere Geschehen beobachtete. Mit leicht schief gelegtem Kopf kam der Rabe zu der gleichen Überzeugung wie die Echse: Die Frau hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Als diese dann schließlich von der Rußwolke eingehüllt wurde, gab Armelle abermals ein Krächzen von sich, dann stark an Lachen erinnerte. Belustigt schüttelte sie den Kopf, bevor sie diesen hob und ein lautes "Schwarz! Schwarz! Rabenschwarz!" auskrächzte, bevor sie abwartete, was die Frau nun machen würde.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDo 22 Dez 2011, 13:17

Auch das noch! Nun kam auch noch einer dieser Städter und sprach ihn an. Kazu warf dem Mann einen finsteren Blick zu. Nun, wie einer dieser stinkenden Dorfbewohner sah er eigentlich gar nicht aus... mehr wie ein Abenteurer, der durch die Lande reiste. Er schluckte die patzige Antwort, die ihm auf der Zunge gelegen hatte, herunter, und entschloß sich, den Fremden stattdessen auf die Probe zu stellen.
"Dieser Drache sollte nicht hier sein! Denkt Ihr nicht auch, daß solche Kreaturen in die Wildnis gehören und nicht in einen Verschlag?"
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDo 22 Dez 2011, 18:01

Noch ein paar mal versuche Jandrim einen Schluck aus seinem Krug zu nehmen, doch enttäuschenderweise blieb dieser leer. Verdammter knausriger, herzloser Wirt. Ließ ihn hier auf dem Trockenen. Das schmerzte. Körperlich. Hinzu kam, dass der Schwindel in seinem Kopf immer stärker wurde. Es bereitete ihm zusehens Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er hätte sich jetzt gern hingesetzt, doch es gab keine Stühle oder Bänke vor dem Stand des Weinhändlers, lediglich ein paar einfache Stehtische, im wesentlichen zurecht gesägte hölzerne Platten, die jemand auf ein Standbein genagelt hatte um die Leute dazu zu verlocken, am Stand zu bleiben und einen weiteren Becher Wein zu kaufen - nicht, dass Jandrim in seinem Zustand noch zu dieser an sich doch eher simplen Schlussfolgerung in der Lage gewesen wäre. Ihn plagten andere Gedanken. Vielleicht konnte er sich ja, wenn schon nicht hinsetzen, dann wenigstens hinlegen. Das wäre sicher auch nicht schlecht. So ungemütlich wirkte der Boden gar nicht. Andererseits... wenn er sich hinlegte, dann hielt man ihn vielleicht für tot. Und tot zu sein war in Relim eine ganz schlechte Idee. Tote verloren hier schneller ihren verbliebenen Besitz - Börse, Messer, Stiefel - als sie sich versahen. Verdammtes schmieriges, verlogenes, verbrecherisches Rattennest!
Ein Gefühl des Weltschmerzes stieg in Jandrim auf. Er war schon arm dran! Kein Wein, keine Möglichkeit, sich hinzusetzen, kaum noch Geld in der Tasche und angewiesen auf die zwielichtigen Aufträge von zwielichtigem Gesindel. Wie tief war er gesunken?! Er hatte einmal ein wirklich anständiges Leben geführt. Aber das hatten sie ihm verbaut. Was blieb ihm da anderes übrig als zu trinken? Verdammte korrupte Drecksmenschen!
"Verdammter, hässlicher Scheiß-König!", rief er verwaschen aus und hob seinen Krug zum Prosit. Nicht, dass er etwas zum Anstoßen darin gehabt hätte oder auch nur einen Grund. Aber es war ihm ein Bedürfnis. Und immerhin: einige Männer erhoben ihrerseits die Krüge um ihm zuzutrinken. Das ließ ihn sich gleich ein wenig besser fühlen.


Zuletzt von Grim am Do 22 Dez 2011, 19:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDo 22 Dez 2011, 18:13

Es war nicht der Trunkspruch des Betrunkenen, der Kairi einen schmerzlichen Stich direkt ins Herz versetzte. Es waren die anderen Männer. Keiner von ihnen war so betrunken, dass der Alkohol ihr Urteilsvermögen einschränken sollte, aber sie erhoben trotzdem ihre Krüge, um dem Betrunkenen zuzuprosten. Sie gaben ihm recht! Es tat weh zu sehen, wie gering die königliche Familie und deren Herrschaft von dem einfachen Mann geschätzt wurde. Die Magister hatten Kairi gewarnt, dass das Ansehen des Königs durch seine Politik nicht unbedingt gestiegen war, aber es hier direkt zu erleben war etwas anderes als Berichte von Unzufriedenen Fürsten zu hören. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Ein zweiter, vorsichtiger Blick ergab, dass der Betrunkene allein war. Ob sie mit ihm reden sollte? Ihn fragen sollte, warum er dem König grollte? Ob er überhaupt noch in der Lage war eine Antwort mit Sinn zu geben? Kairi merkte, dass sie den Mann anstarrte, was sich für eine Dame nicht gehörte. Rasch senkte sich ihr Blick wieder auf ihren unangetasteten Krug. Wenn sie jetzt nicht fragte, dann würde sie sich den Rest des Tages darüber quälen. Die Prinzessin gab sich einen Ruck. Es war nur ein Mann. Heartsong könnte ihn in ein Stück Lochkäse verwandeln, sollte er ungehörig werden. Mit bestimmten Schritt gesellte sich Kairi zu dem Betrunkenen und stellte ihren Krug vor ihm ab.
"Welchen Groll nährt Ihr wider Euren König?"
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDo 22 Dez 2011, 19:00

James schwieg einige Sekunden lang, während er über die Frage nachdachte. Er selbst wusste nicht einmal, was genau ein Drache war, aber so wie er es von den sogenannten Drachenjägern mitbekommen hatte, wurden sie inetwa so behandelt wie er selbst...und er würde sich auf keinen Fall einsperren lassen. So ließ er seine Illusion den Kopf schütteln. "Kein Drache sollte so eingesperrt werden...aber was soll man dagegen machen?"
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyDo 22 Dez 2011, 21:07

Wäre Jandrim nüchterner gewesen, er hätte vielleicht die gehobene Ausdrucksweise der jungen Frau oder den guten Stoff ihrer Kleidung bemerkt und Misstrauen geschöpft. Doch den Punkt, an dem ihm soetwas auffiel hatte er bereits lange überschritten. In seiner momentanen Verfassung drang kaum der Sinn der Worte bis zu ihm durch. Wobei: eines der Worte drang ganz besonders zu ihm durch.
"Er is' nich' MEIN König!", erwiderte er unwirsch und die Schärfe in seiner Stimme ließ die Worte - für seinen Zustand - erstaunlich klar hervor kommen, "Er is' ein undankbarer, versoff'ner Fettsack, der sich sein'n fetten Arsch platt sitzt un' seine treu's'n Leude im Stich lässd..." Die Rage hielt nicht lange an. Schon wich sie wieder der trüben Dumpfsinnigkeit, einzig unterlegt von einem latenten Gefühl des Unmuts. Seine Worte wurden wieder zu einem zunehmend unverständlichen Nuscheln. "'ch... 'ch hab ihm gedient... Vier... nein... sechs Jahre... oder war'n's... bestimmt war'n's swanzig Jahre, die 'ch für ihn den Kopf hin gehalt'n hab. Für ihn die verdamm'n Rell geschlachtet... schmieri'e Bandi'n. Un' wie dankt er's mir? Schmeißt mich raus... Kein Geld mehr für Solda'n sagt er. Hässlicher Bas'ard... Undankbarer!" Er schlug mit dem Krug auf den Tisch um seine Worte zu bekräftigen, doch irgendwie rutschte er ab, der Krug fiel zu Boden und Jandrim gelang es nur, sich durch einen schnellen Griff nach der Tischkante auf den Beinen zu halten. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder in eine halbwegs stehende Position gezogen hatte.
"Aber was geh's dich überhaupt an, was 'ch ge'n den König hab', Püppch'n?"
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyFr 23 Dez 2011, 15:38

"Manche Leute würden nach dieser zweifelsohne wahren Rede in einem Anflug von Patriotismus euren Wanst aufschneiden, mein betrunkener Freund, und sobald sie das getan hätten, würden sie eure Worte rezitieren, und die Wachen - falls es hier überhaupt Wachen gibt - wären sehr geneigt, ihre Schuld zu vergessen." Ganec grinste hinter seiner Maske, als er den Krug des Besoffenen wieder auf den Tisch stellte. Es war nicht sonderlich schwer, sich einer so betrunkenen Person unbemerkt zu nähern, nicht einmal, wenn man aussah wie ein Clown auf Drogen. Mit seinem schneeweißen Hemd und den ebenso weißen Handschuhen, hob er sich ebenso aus der Menge hervor wie die Prinzessin, die den Typen angesprochen hatte. Doch im Gegensatz zu ihr trug er eine Holzmaske und eine Weste in den Farben der Gaukler. Eine einsame Jonglierkeule baumelte von seinem Gürtel, und seine Hörner stießen aus der abenteuerlich zurechtgemachten Haarpracht. Sie waren natürlich aufgeklebt...sollte man annehmen. Die ganze Zeit schon hatte Ganec die Frau beobachtet, sich gefragt, was sie in dieser Stadt zu suchen hatte. Er selbst war schon seit einigen Tagen in diesem Rattennest, auf der Suche nach einer Aufgabe. Bisher unterhielt er leider nur die Leute Relims. Und die größte Heldentat, die er bisher erwirkt hatte, war es gewesen, sein Hemd sauber zu halten. Das war ganz schön anstrengend. Doch zurück zu dem Gespräch, dem er sich gerade dreist genähert hatte. "Doch mich würde auch interessieren, was Ihr gegen den König habt, wo Ihr doch ausseht, als könntet Ihr seine Hure sein..." Bei den letzten Worten hob sich seine Stimme ein bisschen, um einen Scherz zu implizieren.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyFr 23 Dez 2011, 16:39

Es war wohl ganz gut für den Fremden, dass Jandrims Auffassungsgabe sich alkoholbedingt stark verlangsamt hatte, denn hätte er die letzten Worte gehört, er wäre wohl ohne Vorwarnung zu Handgreiflichkeiten übergegangen. Und das konnte trotz seines Zustandes für den anderen wohl schmerzhaft werden. So jedoch gingen die nachgeschobenen Worte unter während Jandrim noch versuchte, den Sinn der ersten Bemerkung zu erfassen.
"Wills' du... wills' du mir droh'n?", fragte er feindselig und griff ganz automatisch wieder nach dem Krug, den der Fremde zurück auf den Tisch gestellt hatte, "Versuch's nur ruhig mal... wirs' schon sehen, wer dann in sei'm Blut liegt..." Für wirklich ernst zu nehmend hielt er die Stänkerei des Verkleideten ohnehin nicht. Das hier war Relim! Hier fand man keine Patrioten. Es gehörte nicht einmal mehr zu den menschlichen Königreichen. Das hier war Rattenland. Und der Name des Königs der Menschen war weder den Ratten noch jenen, die mit ihnen Geschäfte zu machen pflegten, so viel wert, dass sie für ihn ihren Kopf hinhalten würden. Trotz der Schwammigkeit in seinem Kopf gelangte Jandrim zu dem Schluss, dass dieser Gaukler sich nur aufspielen wollte. Vielleicht, um der Frau zu imponieren. Aber er würde sich dafür nicht fertig machen lassen. Er würde ihm nicht das Opfer spielen...
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyFr 23 Dez 2011, 17:11

"Mein Va... der König hat nie mit Huren gelegen. Er war seiner Königin treu", entrüstete sich Kairi. Für einen Moment war sie versucht gewesen dem Gaukler eine Ohrfeige für seine Frechheit zu verpassen. Ihr Vater war vielleicht vieles, aber keinesfalls ein Mann, der Huren frequentierte. Dafür hielt er immer noch zuviel auf seine - inzwischen tote - Frau. Und Kairi würde keinen Schmutz auf seiner Ehre zulassen, vor allem nicht aus dem Mund eines Gauklers. Der Betrunkene hingegen schien einmal Soldat gewesen zu sein. Bis zur Kürzung des Militärbudgets. Wenn das so war, konnte Kairi ihm nicht einmal böse sein. Als sie davon erfahren hatte, dass man Hunderte von Soldaten entlassen hatte. Menschen, die für das Königreich gekämpft hatten, nur um ein dummes Turnier abhalten zu können, war ihr beinahe schlecht geworden. Das war eine verdammt undankbare Art den Soldaten ihre jahrelangen Dienste zu vergelten. Sie war damals noch ein kleines Kind gewesen. Was hätte sie schon tun können? Und was konnte sie jetzt tun? Keine Macht der Welt konnte diesem Mann seine verlorenen Lebensjahre zurückgeben. Kairi konnte nur hoffen, dass sie es besser machen würde, wenn sie ihr Erbe antrat.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptyFr 23 Dez 2011, 22:45

"Dieser Wald war riesig, nicht war Ru'hin?" ich streichelte mein treues Pferd, endlich war ich vor Relim. Ich musste mich noch im Wäldchen verstecken 30 Fuss vor der Stadt, schliesslich durfte mich niemand sehen.
Ich bog zwei Zweige auseinander, damit ich die Stadt sehen konnte. Es bot sich mir einen fabelhaft, nein falsch einen merkwürdigen Anblick. Auf den Stadtmauern schlurften zwei Wachen hin und her, sehr fit sahen die nicht aus. Mein Blick schwenkte hinunter zum Stadttor, die zwei Wachen hingen an ihren Speeren wie ein Stück trockenes, altes Brot. Leise lachte ich in mich hinein, das wird einfach werden. 
Ich war noch tief in meinen Überlegungen als ich spürte wie mir Ru'hin an den Haaren knabberte. Ich mochte das nicht, weil ich meine Haare behalten will. Ich drehte mich um und musste schmerzlich erfahren, dass dies keine gute Idee war. Sie riss mir einen Büschel Haare aus und ich musste auf die Zähne beissen um nicht loszukreischen. 
Ich schaute Ru'hin wütend in die Augen und sie wich sofort einen Schritt zurück, sie kannte Wut, ich habe ihr gelernt allen zu weichen die Wut in den Augen hatten. Ich beruhigte mich und ging auf sie zu. Ihre Ohren spielten nervös vor und zurück als ich sie dann aber streichelte schnaubte sie vergnügt. Ich konzentrierte mich wieder auf die Stadt. Gerade als ich mir einen komplizierten Plan geschmieden hatte um neben den Wachen vorbei zu kommen, lief der eine Soldat weg, ein Stücken der Mauer entlang nur um dann einen Schlüssel unter seiner Jacke hervorzuholen und eine versteckte Tür aufzuschliessen. Ich dachte es sei ein Raum für Essen oder so etwas aber als der Soldat dann auf der Mauer erschien wusste ich was zu tun war.
2h später standen die zwei Wachen wieder so wie vorher. Ich nuzte meine Chance und ging auf sie zu. Der eine war älter. Ich ging auf ihn zu denn mit der grössten Wahrscheinlichkeit hatte er die Schlüssel.
"Guten Tag Mylady." schmeichelte mir der Alte. "Guten Tag" antwortete ich. Bis jetzt hatten sie die Speere noch nicht gekreuzt, ob sie mich wohl durchlassen werden? Ich trat zwei Schritte vor durch die Wachen hindurch. Sie taten keinen Wank. So lief ich geradewegs in die Stadt hinein. 'Warum sie mich wohl durchgelassen hatten? Ach mein Plan war für nichts gewesen, aber auch gut weniger Aufwand für mich.' überlegte ich mir.
Das Getümmel war gross in der Stadt und viele verkauften verrückte Sachen auf dem Markt. Ich mochte den Markt nicht, es waren zuviele Leute hier die mich beklauen wollen. Ich sah mich um. Mir gefiel der Weinverkaufsstand vor mir. Ich ging hin und stand an einen Tisch. Um mich herum war ein riesen Getümmel mitten drin konnte ich ein lustiges Schauspiel erkennen. Die zwei Leute die um den Betrunkenen herum standen waren unterschiedlich. Ein Gaukler und eine wohlbekleidete junge Frau. Wie dies wohl ausgehen würde?


Zuletzt von eliane' am So 25 Dez 2011, 13:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySa 24 Dez 2011, 01:05

Was für eine Kloake! Der Gestank dieser Stadt und seiner Bewohner hing an den Häusern, der Erde und selbst am Wasser. Ivylaine hatte sich in einer Taverne Wasser gekauft, aber dieses Waschwasser konnte man nicht trinken. Aber der Wirt hatte sie kennengelernt, einer Sche'ai so etwas zu verkaufen und dann auch noch zu derart überteuerten Preisen. Dämliche Ratte! Überhaupt gab es in dieser Stadt viel zu viel Abschaum. Wieso musste dieser mysteriöse Information sie in ein solches Loch locken?
Während ihrer Flucht aus den Ländern der Sche'ai hatte Ivylaine eine Reihe von bestochenen Adligen, Wachen und Bauern, fehlende Nahrungsmittel und einige Leichen zurückgelassen, bis sie das Land schliesslich verlassen hatte. Von da an war ihr Leben nicht mehr in Gefahr, der Geheimdienst der Sche'ai war schon immer ein Witz gewesen. Sie hatte kurz vor dem Mord an ihren Eltern Pläne für die Rekonstruktion von eben diesem geschmiedet. Das musste nun bis zu ihrer gesellschaftlichen Rehabilitation warten. Nach der Flucht hatte sie sich jedenfalls sofort auf die Suche nach Informationen gemacht. Ein paar Fäden hier ziehen, ein paar Fäden da ziehen und sie hatte einen Namen gehabt, Zumindest hatte sie das gedacht. Leider hatte sie sich getäuscht, es war nur der Name eines Zwischenmanns gewesen. Zu einem Kontaktmann, der einen Frau kannte, deren Schwägerin einen Kontaktmann hatte, über den sie an einen Brief herangekommen war. Mit diesem Brief hatte sie schliesslich Kontakt zu einem Spionennetz herstellen können, das ihr nach ziemlich viel Gold einen Namen zukommen liess. Diese Person sollte Informationen über den Mord an ihren Eltern und den Leuten haben, die darin verwickelt waren. Leider war dieser Kerl viel zu sehr daran interessiert, seine Identität geheim zu halten und lockte sie erstmal seit Wochen mit Rätseln, verqueren Hinweisen, Hafennutten und alten Greisen hinter sich her. Endlich hatte er ihr etwas Konkretes gesagt, nämlich, dass er sich über ihre Identität, ihr Vermögen und ihren Willen, diese Informationen zu bekommen, sicher war. Er wollte sich mit ihr treffen. Als ob sie ihm das nicht einfach hätte sagen können. Und als ob sie die Identität irgendeines Spions von einer Abschaumrasse interessieren würde. Jedenfalls wollte er sie am Markt haben. Er hatte geschrieben, sie würde ihn erkennen wenn es soweit war. Was für ein lächerlicher Hinweis. Dachte er sie würde ihn höher schätzen, wenn er sich hochgestochen ausdrückte und sie mit Idiotie bombardierte?
Die Sche'ai sah sich auf dem Markt um. Ein Haufen Ratten, Menschen und ehemalige Sklaven boten ihre Waren, ihre Körper oder sonst irgendwas feil. Dort drüben schrie eine Frau etwas von wegen Drachenbesichtigung. Und dort stritten eine Frau, wahrscheinlich auch eine Hure, und ein Maskierter mit einem Besoffenen. Ivylaine beobachtete die Szenerie einige Momente.
"Abschaum!", murmelte sie, allerdings nicht besonders leise, so dass eigentlich alle um sie herum, eingeschlossen der drei Streitenden sie gut verstehen konnte. Dann kam ihr ein anderer Gedanke: Dieser Maskierte könnte ihr Informant sein. Die Maske und die Verkleidung würde jedenfalls zu seinem Getue passen. Mit stechendem, misstrauischem Blick musterte sie den Mann.
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BeitragThema: Re: Gleve [MSG]   Gleve [MSG] EmptySo 25 Dez 2011, 12:23

Immerhin, der Kerl schien ein gewisses Rechtsempfinden zu haben - aber nicht das nötige Engagement, es durch zu setzen. Kazu glaubte nicht, daß der Mann ihm bei seinem Vorhaben helfen konnte. Daher beschränkte er sich bei seiner Antwort auf ein recht kryptisches "Wir werden sehen!" und beobachtete wieder die Drachenjäger vor ihrem Verschlag.
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