GQ - [Die MSG]

Für einen Moment war Aldred so überrumpelt, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Er sollte gegen diese Kreatur kämpfen? Warum? Und vor allem: warum er? Es war Evelynn, die ihn aus seiner Überraschung riss, als sie allesamt die Köpfe zusammen steckten.
"Warum will es, dass ich gegen es kämpfe?", fragte er auf die Frage der Priesterin nach ihrem weiteren Vorgehen in die Runde, "Neythani ist Luhanes Auserwählte. Sollte sie nicht...?" Er ließ den Satz unvollendet, musterte stattdessen die Katzenfrau von Kopf bis Fuß. Und dann ging ihm auf, warum sie nicht sollte. Neythani war schmal und drahtig, sicherlich schnell und geschickt, aber nicht eben das, was man kräftig nannte. Und sie trug lediglich einen Speer. Diese Wesen schienen aus massivem Holz zu bestehen. Mit einem Speer hätte Neythani wenig Chancen. Er dagegen hatte seinen Hammer. Eine Axt wäre ihm lieber gewesen, aber es würde funktionieren. Und er trug von ihnen allen die schwerste Rüstung. Das musste für etwas zählen.
"Ich meine... ich würde gegen diesen Baumgeist kämpfen, wenn ihr das wollt", beeilte er sich zu versichern, "Vielleicht ist das besser, als es mit allen vieren aufzunehmen..."

Neythani blickte die Baumgeister ihrerseits neugierig an. Sie sahen groß und kräftig aus. Behäbig. Dann blickte sie die anderen an. "Wir sollten diese Baumgeister nicht unterschätzen," meinte sie ruhig, dann drehte sie sich nochmal zu dem Hauptmann der Baumgeister um. "Müssen wir alle gegen euch kämpfen, oder reicht es wenn einer von uns kämpft?," fragte sie dann. "Und ist es egal wer kämpft, oder habt ihr jemand besonderen von uns im sinn?." Diese fragen waren klug gestellt. Wenn diese Baumwesen die fragen sinngemäss beantworteten, waren sie nicht so dumm, wie ihre sprache rüberbrachte.

Der Baumgeisthauptmann taxierte die gruppe und runzelte die Stirn. "Ich kämpfen für Baumgeister. Egal , wer von euch kämpfen. Entscheidet. Doch bedenkt.. Versagt euer Kämpfer, sterben alle," antwortete der Baumgeist darauf. Dann zog er seine leute ein stück zurück, um die gruppe entscheiden zu lassen.

Die Antwort überraschte Evelynn. Die Baumgeister wollten also ein eins gegen eins? Aber wer versicherte ihnen, das diese Wesen fair waren? Die Anderen würden wachsam sein müssen...
"Es sind vier Hauptmänner. Theoretisch Einer, für jeden von uns, sozusagen. Man könnte fast meinen, es wäre berechnet." Sie zuckte mit den Schultern. "Mir ist es gleich, wann ich kämpfe. Aber mir gefällt es nicht, sollten diese Wächter nicht eigentlich alles tun, um uns an unserem Tun zu hintern? Wir sollten wachsam bleiben, ganz gleich, wer zuerst kämpft."

"Wir wissen nicht, was die anderen Hauptmänner sind", gab Aldred zu bedenken, "Und wir können nicht sagen, ob sie uns ebenfalls zu einem Duell heraus fordern. Ich jedenfalls würde mich nicht darauf verlassen. Vielleicht müssen wir beim nächsten mal alle kämpfen. Oder wir finden einen Weg, den nächsten Schlüssel ganz ohne einen Kampf zu bekommen. Aber ich fürchte, hier werden wir kämpfen müssen. Die Frage ist nur, ob wir uns auf die Herausforderung einlassen, oder versuchen, gemeinsam den ganzen Trupp zu erledigen."
Wenn es nach ihm ging, dann war das freilich keine wirkliche Frage. Evelynn und er würden sich mit Mühe durch die Holzwesen hacken können. Neythani und Amun'Raak mit ihren Speeren dagegen wären wenig Hilfe. Einer gegen einen erschien die sicherere Variante. "Und wenn wir dieses Duell kämpfen wollen, dann ist die Frage, wer von uns antritt. Neythani, Amun'Raak, ich weiß nicht, ob ihr viel gegen sie ausrichten könnt. Und ich trage kein Mal..." Sein Blick glitt vielsagend zu Evelynn.

Aldred hatte Recht. Wer wusste, wie die anderen Hauptmänner reagierten... Und auch seine Ausführung ergab Sinn. Und ließ nur einen Schluss zu. Die Göttin hatte Evelyn auserwählt als ihre Streiterin und sie war die geeignetste für diesen Kampf. Entschlossen nickte die Priesterin Aldred zu.
"Ich werde es tun. Achtet ihr auf die Anderen, dass sie keine üblen Tricks versuchen."
Mit diesen Worten wandte sie sich dem Baumwesen zu, die Hellebarde mit beiden Händen fest umgriffen und in kampfbereiter Stellung. Fast automatisch begann sie damit, ihren Gegner zu analysieren. Wie groß war er? Wie fest war wohl seine Haut tatsächlich? Wie schnell? Würde sie ihm gut ausweichen können, oder würde sie auch mit ihrer Waffe blocken müssen?

Die kleinen Baumwesen waren alle höchstens ein meter 50 groß, während ihr Hauptmann mindest ein meter 80 gross war. Von der Gestalt her war er sehr humanoid. Ein Kopf, ein Rumpf, zwei arme und zwei Beine. Hände besaß er nicht wirklich, er sah aus wie ein Baum mit armen und beinen. Die Haut des Baumgeistes war voller Borke und Rinde und Moos. Ein paar Insekten und Käfer krabbelten auf ihm rum und er wirkte sehr gemächlich und steif. Als könnte er sich nur langsam bewegen. Aufmerksam beäugte er Evelyn, und stampfte auf sie zu. Mit einem seiner Arme schlug er schließlich nach ihr, schien ihre Grenzen austesten zu wollen und ihr geschick im Kampf. Die Kleineren wesen zogen sich etwas zurück um platz zu schaffen und beobachteten das Ganze ruhig.

Grenzen testen. Etwas, das beide Kontrahenten zunächst tun wollten. Erfahren wich Eve dem Angriff aus, ließ es nicht zu knapp wirken, aber auch nicht zu einfach. Wenn es ihr gelang, den Gegner glauben zu machen, sie wäre weniger geschickter als sie tatsächlich war, hätte sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Doch gleichzeitig musste sie versuchen, ihren Gegner zu analysieren ohne selbst getäuscht zu werden. Doch zunächst war es ihr wichtiger, seine Geschwindigkeit kennenzulernen, als selbst anzugreifen. Ihr Gegner war größer als sie selbst und damit sowieso erstmal im Vorteil. Abwarten, vorsichtig sein, auf den richtigen Moment warten. Die Göttin würde sie leiten.

Der Baummensch bewegte sich behäbig und langsam, aber seine Arme waren lang und die astgleichen Arme wirkten tödlich wuchtig, wie gewaltige Keulen, die, wenn sie sich einmal bewegten, erschreckend schnell durch die Luft zischten. Ein solcher Hieb würde, wenn er denn traf, Evelynn sicherlich von den Beinen holen, fürchtete Aldred. Und der Kampfplatz auf dem schmalen Waldpfad bot nicht eben viel Platz, um den Angriffen des Wesens auszuweichen.
"Du musst deine Reichweite ausnutzen!", rief er der Priesterin zu, während er selbst weiter zurück wich um ihr mehr Platz zu bereiten, "Vertraue auf Reija! Die Göttin wird dich anleiten und dir den Weg zeigen, ihn zu besiegen."

Der Hauptmann der Baumgeister brummelte vor sich her, seine arme kreisten hin und her. Aufmerksam beäugte er Eve und schien zu überlegen, wie er jetzt vorgehen sollte. Die Kleineren hüpften aufgeregt auf und ab. Neythani hielt sich zurück. Sie würde nur im notfall eingreifen. Der Baumgeist griff dann schließlich doch an, und schlug mit seinen Armen kraftvoll zu. Er benutzte diese wie keulen, um Eve aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Was Aldred der Priesterin zurief kam aus ihrer Sicht beinahe Spott gleich. Sie hatte nicht so viele Jahrzehnte gelebt, im nicht zu wissen, wie sie ihre Waffe richtig verwendete. Und auf keinen fall würde sie an eine Göttin glauben, die nicht einmal existierte. Davon ab... Zyn mochte ihre Waffe führen, doch nur, solange sie sich alle Mühe gab, auch ohne die Göttin zu bestehen. Viele frischgebackene Priesterinnen bezahlten diese Lektion mit ihrem Leben.
Der nächste Angriff des Baumwesens kam plötzlich, doch gelang es Eve gerade noch auszuweichen. Der Schmied hatte Sie zu sehr abgelenkt mit seinen lästerlichen Worten. Sie würde ihn ausblenden müssen. Für die Göttin, der sie zu dienen geschworen hatte. Eve machte einen Satz rückwärts, damit das Baumwesen ihr folgen musste, um sie wieder erreichen zu können.

Sie zögerte zu lange! Sie war zu furchtsam! Anstatt anzugreifen, anstatt die Länge ihrer Waffe und die Wucht des Axtblatts auszunutzen wich Evelynn einfach nur aus. Warum tat sie das? Hoffte sie, ihr Gegner würde sich verausgaben? Wartete sie darauf, bis die Erschöpfung seine Deckung senkte und seine Schläge nur noch langsam und mit Mühe kamen? Keine schlechte Taktik gegen einen schwer gerüsteten Mann, einen Sterblichen. Aber Aldred konnte nicht glauben, dass es viel gegen diesen Waldgeist brachte. Die Kreatur trug keine Rüstung außer der Borke, die ihre Haut war, keinen schweren Schild und keine wuchtigen Waffen. Sie schlug mit den Armen zu, die ihr gewachsen waren. Sie würde nicht erschöpfen, nicht so rasch, wie das vonnöten gewesen wäre. Evelynn musste angreifen, musste selbst die Initiative ergreifen, das Blatt wenden anstatt nach den Regeln des Baummenschen zu tanzen. Aber was konnte er tun, um sie dazu zu bringen? Es ihr zu rufen? Nein, sicherlich mangelte es ihr nicht an der Einsicht. Was ihr fehlte war der Mut, das Vertrauen auf Reija, die sie auserwählt hatte. Aber dieses Vertrauen musste Evelynn selbst in sich finden.

Der Moment war gekommen. Das Wesen machte einen Schritt, um Evelynn zu folgen und genau diesen Moment nutzte die Priesterin, um auf das Baumwesen zuzuspringen, die Hellebarde mit der Spitze vorran, um die Brust des Wesens zu durchbohren. Mit etwas Glück würde dies den Kampf bereits beenden, wahrscheinlicher war jedoch, dass sie das Wesen mit dem überraschenden Angriff aus dem Gleichgewicht bringen würde, unabhängig davon, ob es auswich, oder getroffen wurde. Doch sie würde aufpassen müssen, dass ihre Waffe nicht stecken blieb und sie dadurch unbewaffnet wäre... Gleichzeitig bestand die Gefahr, dass das Wesen direkt zum Gegenangriff ansetzte, auch darauf würde sie achten müssen.

Der Speer der Priesterin traf mitten auf die Brust des Baumgeistes. Getroffen wankte dieser und fiel zu boden. Kurz darauf zerfielen die Geister und an Neythanis Hand erschien das Symbol eines Schlüssels. Erschrocken blickte Neythanis das Symbol an. "Sehr seltsam," meinte sie dann darauf. "Gehen wir weiter." Dann führte sie die Gruppe tiefer in den Wald, der sich vor ihnen weiter teilte.

Am Ende starb der Baumgeist erstaunlich einfach. Ein Stoß durch die Brust reichte aus um ihm ein Ende zu bereiten. Aldred hatte bereits befürchtet, dass Evelynn ihn in Stücke hacken müssen würde, so zäh hatte die Kreatur gewirkt. Undankbar jedoch war er freilich nicht darüber, dass ihnen diese Mühe erspart blieb und vor allem darüber, dass Evelynn den Kampf unverletzt überstanden hatte. Der Baumgeists hatte wie ein übermächtiger Gegner gewirkt. Gut also, dass auch ein solcher am Ende starb wie ein einfacher Mensch.
Neythanis Hand begann zu leuchten. Ein weiteres Symbol fügte sich vor ihrer aller Augen denen hinzu, die sie bereits zierten. War das der Schlüssel, von dem der Baumgeist gesprochen hatte? Es ergab Sinn, bedachte man, dass Neythani die Auserwählte Luhanes war. Die Göttin würde schließlich kaum schlichtweg hinter einer eisenbeschlagenen Türe ruhen, da wäre es doch verwunderlich gewesen, wäre der Schlüssel ein ganz normales Ding aus Eisen gewesen.
"Wohin nun?", fragte der Schmied, als die Katzenfrau zum Weitermarsch drängte, "Weiter durchs Dickicht?"

Eve starrte überrascht die Spitze ihrer Hellebarde an, als das Wesen nach einem einzigen Treffer bereits verschwand. Sie hatte erwartet, das die l Waffe die borkenartige Haut der Baumeister nicht würde durchdringen können, doch offensichtlich war das ein Irrtum. Hätte sie eher gewusst, dass sie derart leichtes Spiel haben würde... Nun gut, das Ergebnis war, was im Endeffekt zählte und sie hatte sich noch nicht ansatzweise verausgabt. Sehr gut.

Neythani blickte zu Aldred und lächelte." Ehrlich gesagt, habe ich keine ahnung, wo lang es geht. Oder wann der nächste Gegner kommt. Ich habe nur das gefühl, das ich in eine bestimmte Richtung gezogen werde, und auch der Wald hier öffnet sich mir. Also folge ich dem Gefühl. Ich hoffe nur, das der nächste gegner nicht direkt vor uns steht und wartet."

Ein stummes Nicken, mehr war es nicht, das Aldred als Antwort parat hatte. Zu angespannt war diese ganze Situation, als dass er Zeit auf Worte verschwendet hätte. Stattdessen also ging es tiefer in den Wald hinein, einer nach dem anderen, Neythani an der Spitze, während der Wald sich vor ihnen teilte. Es war stockfinster, trotz ihrer Fackeln, und das ungute Gefühl, das Aldred befallen hatte, wurde mit jedem Schritt schlimmer. Es war schwer zu sagen, wie lange sie unterwegs waren – vermutlich nicht länger als ein paar Minuten, aber es kam Aldred wie eine Ewigkeit vor – als der Schmied plötzlich anhielt.
"Seht ihr das?", fragte er in die Runde und wies mit der Hand, die den Hammer hielt, ein wenig zu ihrer Rechten, "Licht! Feuerschein. Dort zwischen den Büschen!"

"Wahrscheinlich der nächste Wächter mit seinen Lakeien", meinte Eve, während sie zu dem Licht hinübersah. Die Bäume verdeckten die Sicht auf das Lager, das die Priesterin dort vermutete. An die Katzenfrau gewandt fragte sie dann: "Ich denke, unser Weg führt uns dorthin? Oder zieht es Euch woanders lang?"
Sie selbst konnte keinerlei Pfade in diesem düsteren Wald entdecken. Es ärgerte sie, auf Neythani angewiesen zu sein...

Neythani lauschte auf irgendwelche Geräusche und blickte zu dem licht hin. Sie wusste nicht so recht, was sie von dem ganzen halten sollte. Doch der Wald öffnete sich in die Richtung, aus der der Lichtschein zu ihnen drang. "Sehen wir nach, was dort ist," meinte sie dann und ging in die Richtung des Feuers.

Sie traten näher und es dauerte nicht lange, bis sie die Quelle des Scheins besser erkennen konnten: ein Feuer, ohne Zweifel. Ein kleines Lagerfeuer, sauber eingefasst von rußgeschwärzten Steinen, munter vor sich hin prasselnd, etwas geschützt im Windschatten eines moosüberwachsenen Findlings. Doch da war niemand da, der daran gesessen hätte. Niemand, der es fütterte. Niemand, der sich daran die Hände wärmte oder den Lichtschein, den es in dieser Finsternis spendete, genossen hätte. Es schien vollständig verlassen zu sein.
"Wer errichtet ein Feuer und verlässt es dann einfach?", fragte Aldred halblaut, als sie auf die Lichtung um den Findling heraus traten, "Das gefällt mir nicht."

Die Katzenfrau blickte ratlos auf das Feuer. "Wenn es einer von meinem clan gewesen wäre, hätte Mutter ja was gesagt," meinte sie dann. "Ich hoffe nur, das dies kein hinterhalt ist." Unsicher blickte sie sich um. Der Wald war recht still. Keine tiere zu hören oder andere wesen.Neythani fand das ganze sehr unheimlich.

"Mir gefällt das auch nicht", meinte Eve düster, während sie kampfbereit ihre Hellebarde hielt, den Blick in den finsteren Wald gerichtet. Zugegeben, viel konnte man dort nicht erkennen, aber wo sonst hätte sie hinschauen sollen? Auf das Feuer? Sie war keine Spurenleserin, also hatte sie auch kaum eine Chance, dort irgendetwas zu erkennen, dass etwas Anderes sagte, als "Hier wurde ein Feuer gemacht".

Während die gruppe sich umschaute nach möglichen angreifern, saß oben im Baum eine gestalt.
Einst war es humanoid, ein Diener von Luhane. Doch seid die Göttin eingesperrt wurde, hatte er sich verändert. Und dann hatte er IHN gefunden. Ein wunderschön glänzendes, metallenes ding,
das funkelte und leuchtete . Ewig lang konnte er sich darin spiegeln und bewundern. Seine schönen Haare fielen ihm aus, und er schrumpfte. Wurde zu einem bodenkriecher mit nur noch 3 zähnen.
Doch er liebte IHN. Und er konnte hier nicht weg. Unten am Feuer waren lebendige wesen.
Und eine davon glühte genauso wie ER. Lautlos huschte er näher heran, um die leuchtende zu bewundern. "Schau an, mein schatz. Sie glüht genauso wie wir, mein Schatz," wisperte er. Nur seine glühenden augen waren im gebüsch zu erkennen und blickten von dort aus die gruppe an.

Beinahe klang es, wie ein Wispern im Wind. Nur das hier kein Wind war. Also musste tatsächlich etwas in der Nähe sein. Doch Eve konnte nichts entdecken. Nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auf die Göttin konzentrieren. Doch etwas erkennen konnte sie noch immer nicht... Oder doch? Hatte da nicht gerade etwas geleuchtet, dort, im Busch in der Nähe von Neythani? Oder war das nur ein Bildung? Vielleicht eine Ablenkung. Wachsam ließ die Priesterin ihren Blick weiter wander, nicht jedoch ohne weiter auf die Stelle zu achten, wo sie das Leuchten gesehen zu haben glaubte.

Da draußen war etwas! Ganz sicher! Evelynn musste es auch bemerkt haben, so nervös, wie sie sich umblickte. Und auch Aldred war sich sicher, dass er sich nicht getäuscht hatte. Dass er da etwas gehört hatte. Etwas, das da nicht sein sollte. Ein Rascheln im Unterholz. Worte im Wind, leise dahin gemurmelt. Und dann sah er das Funkeln, Reflektionen vom Schein seiner suchend erhobenen Fackel. Da war etwas, verdammt!
Fackel und Hammer abwehrbereit erhoben tat er einen Schritt in die Richtung, in der er das Funkeln bemerkt hatte. "Wer ist da?", rief er mit kräftiger Stimme, "Kommt heraus! Zeigt euch!"