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 [MSG] Die Welt Lonais

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Sternenvogel
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BeitragThema: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyFr 11 Jan 2013, 23:22

Das Leben war nicht mehr, wie es einmal war. Das merkten alle Völker, doch die Ecuri sicher am Meisten. Unnatürlich waren sie in Dörfer gesperrt worden. Auch die Vilgrimm und die Shartraug hatten große Abstriche machen müssen, doch die Ecuri mussten nahezu ihren gesammten Lebensstil umändern. Immer weiter schränkten die Sarvelger sie ein, verkleinerten immer häufiger ihre Gebiete und beanspruchten den Rest für sich. So war es nicht verwunderlich, das immer mehr Ecuri den Gedanken hatten, vielleicht doch einmal zurückzushlagen. Ihre sowieso schon veränderte Natur zu verändern, um wieder zum Ursprung zurück zu kommen. Um das Gleichgewiht wieder herzustellen. Andernfalls, so waren sie der Meinung, würde ihr Volk früher oder später sterben, weil es unglücklich war.
Und doch ahnten sie nicht, das sie der entscheidende Rückschlag seine Anfänge in einem Ecuri-Reservat nehmen würde, als es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen den verschiedenen Völkern kam...
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Syari

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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySa 12 Jan 2013, 13:03

Als ich die Augen aufschlug, war es noch dunkel draußen. Lediglich einige wenige Strahlen der aufgehenden Sonne kämpften sich bereits ihren Weg durch die Äste. Ich liebte diese Zeit, wo es noch so dunkel war, dass man nicht gesehen werden konnte, zumindest so gut wie nicht. Es war die einzige Zeit des Tages, wo ich zumindest halbwegs sicher durch fremde Gebiete streifen konnte.
Ich schlug die dünne Leinendecke zur Seite und sprang fröhlich aus dem Bett. Erst vor wenigen Wochen hatte ich die kleine Baumhöhle hier am Rande unseres Gebiets bezogen. Ich glaube, die Sarvelger haben es noch nicht einmal mitbekommen, dass ich mich so weit entfernt vom restlichen Dorf verkrochen hatte, schließlich bewohnte ich kein Baumhaus, wie die meisten anderen, nein, auf einem Streifzug durch unsere Gebiete auf der Suche nach Nahrung hatte ich diese Höhle gefunden, wohl ein einstiges Astloch inmitten einer riesigen Eiche. Zwar bot dieses Haus mir nicht all zu viel Platz, doch das kümmerte mich nur wenig, ein Bett passte hinein und auch ein kleiner Schrank für meine Hosen. Ein Tisch und ein kleiner Stuhl, mehr brauchte ich nicht für mich, war ich doch eh kaum zu Hause.
Ein Blick aus dem Eingang und es war klar: dies würde ein warmer Tag werden, sonnig.
Schnell schlüpfte ich in eine weite Haremshose, die mit den größten Taschen, die ich besaß. Um diese Uhrzeit waren noch nicht einmal alle Vögel aufgewacht, was bedeutete, dass ich gute Chancen auf leckere Beeren hatte, Beeren, die ausnahmsweise noch nicht halb zerpickt wurden. Nur zur Sicherheit nahm ich auch ein Jagdmesser mit, eins mit gebogener Klinge, wie eine Sichel. Mit dem konnte ich auch noch festsitzende Beeren und Nüsse von den Bäumen lösen.
Schließlich sprang ich aus dem Fenster hinaus. Die noch kühle Luft erfrischte mich, während meine Hände und Füße sich in die Borke der nächstliegenden Tanne krallten. Sie roch leicht harzig, ein Geruch, den ich sehr zu schätzen wusste, würzig. Weiter sprang ich, von einem Baum zum anderen und schon bald hatte ich unser uns zugesprochenes Territorium verlassen, doch das würde niemand mitbekommen, weder aus meinem Stamm, noch von den Sarvelgern. So hoch in den Bäumen konnte man keine Begrenzungen anbringen, doch die Sarvelger glaubten nicht, dass wir uns aus unserem Bereich heraus wagen würden, wieso auch? Wir wollten keinen Streit, wir nicht. Sie schon, doch wir gaben ihnen keinen Anlass. Wir fertigten ihnen Stühle, Tische, Betten und andere Sachen, die sie brauchten und damit waren sie zufrieden.
Schließlich entdeckte ich einen Holunderstrauch, an dem bereits einige reife Früchte hingen. Holunder war wirkliche sehr schmackhaft, wenn man ihn zuzubereiten wusste, es gab nur ein kleines Problem, die Beeren zermatschten sehr leicht in den Taschen, gerade, wenn man umher sprang. Ich konnte sie also noch nicht mitnehmen, doch diese Stelle würde ich mir merken.
Nach ein paar weiteren Sprüngen wurde ich jedoch sogleich mit etwas transportableren entschädigt. Maronen. Leckere süße Maronen, die schon jetzt einen leicht nussigen Geruch absonderten, für die Menschen war er wahrscheinlich nicht einmal wahrnehmbar, für mich jedoch reichte er aus, dass mir das Wasser im Munde zusammen lief. Warum die Sarvelger uns hier kein Essen suchen ließen war mir ein Rätsel, denn meist sammelten sie die Nüsse und Beeren nicht ein, entweder weil sie sie nicht zubereiten konnten und sie deshalb unverträglich blieben, oder aber, weil sie sie nicht mochten. Wir hingegen konnten sie gut gebrauchen. Deshalb ließ ich mich auf den Boden fallen und begann hastig, die leckeren Maronen in meine Hosentaschen zu stopfen.
Nebenbei lauschte ich den Geräuschen des Waldes, die Vögelchen erwachten langsam aus ihrem Nachtschlaf, die Mäuschen raschelten unter dem Laub und die Eulen schuhuten ein letztes Mal, bevor sie sich schlafen legten. Nirgends auch nur ein Zeichen von den Sarvelgern, es war ruhig, so wie früher, auch wenn diese Erinnerungen immer mehr in meinem Gedächtnis verblassten.

Es war Morgen geworden, die Sonne hatte sich wieder einmal gegen die Dunkelheit durchgesetzt, als ich schwere Schritte unter mir vernahm. Überrascht schaute ich auf den Waldboden, diese Schritte waren mir gänzlich unbekannt, die Schritte der Sarvelger waren weniger schwer, dafür stampfender, beinahe arrogant, wie sie durch den Wald stolzierten, diese Schritte hingegen waren vorsichtig, als würde eine große Kreatur durch den Wald schleichen.
Nach einigem Blinzeln erkannte ich eine riesige, fellige Gestalt. Erschrocken hielt ich den Atem an. Noch nie zuvor hatte ich jemanden dieser Rasse persönlich gesehen, doch aus den Geschichten kannte ich sie. Unter mir schlich ein Vilgrim durch die Wälder. Was tat er nur hier? Neugierig krabbelte ich den Baum ein Stück weiter nach unten. Der Vilgrim hatte dunkelbraunes Fell, und unterschied sich kaum vom laubbedeckten Waldboden.
Er schaute sich immer wieder zu den Seiten um, als hätte er Angst vor Verfolgern, doch vor wem sollte ein so großes Geschöpf Angst haben? Ich folgte ihm in einigem Abstand, getrieben von der Neugier. Neues hatte ich schon lange nicht mehr erlebt und einen anderen Lonaiser zu treffen, der nicht zu den Ecuri gehörte, war so gut wie unmöglich, schließlich durften wir unsere Gebiete eigentlich nicht verlassen.
Für den Vilgrim war ich quasi nicht existent, er schaute nicht nach oben, doch selbst wenn er es getan hätte, dann hätte er mich nicht sehen können, versteckte ich mich doch oben in der Baumkrone.
Irgendwann hörte ich in einiger Entfernung trippelnde, hastige Schritte und das Klappern von Rüstungen. DAS klang für mich schon eher nach Sarvelgern, doch was sie hier zu suchen hatten, zu dieser frühen Uhrzeit, war mir nicht klar, meist schliefen sie lange und hatten besseres zu tun, als die Wälder zu durchforsten. Das musste ja etwas mit dem Vilgrim zu tun haben. Wahrscheinlich war es sicherer, das Geschehen weiterhin zu beobachten und später den Ältesten davon zu berichten. Oh mann, das würde Ärger geben, wenn sie erfuhren, wo ich immer die Beeren und Nüsse gefunden hatte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySa 12 Jan 2013, 15:18

Alvos rannte. Er blickte nicht zurück. Merkte nicht, wohin ihn seine Beine trugen. Alles, was er wahrnahm, war der Schmerz. Seine Wunden, seine Erschöpfung. Doch schlimmer als die physischen waren seine geistigen Qualen.
Er sah immer noch die toten Augen seines Freundes vor sich. Sah, wie sein riesiger Körper zu Boden ging, langsam, widerstrebend, als wollte er noch im Tod das kleine Wesen hinter ihm beschützen. Sah die Menschen und Elfen, die ihre Waffen von Dortans Blut säuberten. Und dann war da nur noch Rot. Wut und Schmerz und Trauer, und der unbändige Durst nach Rache. Er spürte, wie seine Ketten sich spannten, als er sich aufbäumte und seine Trauer dem Himmel entgegenbrüllte. Spürte, wie sie schließlich rissen, als wären sie nicht mehr als ein paar Gräser. Und er spürte, wie die Schilde der Sarvelger unter seinen Krallen nachgaben wie dünnes Papier. Doch er sah nichts davon. Er hatte nur Augen für diese Männer vor ihm, die ihn entsetzt anstarrten. Diese Dämonen, die seinen Freund auf dem Gewissen hatten. Er wollte sie erreichen, gegen sie kämpfen, sie töten. Er bemerkte die Wunden, die seine Wachen ihm mit ihren Speeren und ihrem Feuer zufügten. Doch sie hielten ihn nicht auf. Im Gegenteil, sie ließen seinen Zorn nur noch größer werden. Und dann war er schon heran. Er schlug und biss auf die Sarvelger ein, die immer noch neben Dartons Leiche standen. Er sah die furchterfüllten Gesichter der Männer. Spürte, wie Knochen unter seinen Hieben brachen und wie ganze Körper zwischen seinen Zähnen zerrissen wurden.
Doch dann war da diese Kraft gewesen, die ihn einfach zurückgeworfen hatte und sein Fell verbrannte. Magie! Durch den roten Schleier seiner Wut konnte Alvos die Gruppe von Elfen erst ausmachen, als diese gerade einen weiteren Feuerball auf ihn warfen. Die lodernde Kugel kam rasend schnell auf ihn zu, doch sie zerbast unter dem Druck seiner Stimme, als er ihr seine Herausforderung entgegenbrüllte. Getrieben von Wut und Trauer sprang er auf die Beine und stürmte auf die Magier zu. Doch erreichen konnte er sie nicht, ihr Zauber hob ihn in vollem Lauf in die Luft, er flog über sie hinweg und krachte in die Wand der Festung. Der Aufprall ließ sie zerbersten und Alvos spürte, wie mehrere seiner Knochen brachen. Taumelnd kam er wieder auf die Füße und sah gerade noch, wie die Elfen einen weiteren Zauber wirkten. Ein letzter Blick auf den toten Körper Dartons, dann hatte ihn dieser nächste Feuerball auch schon erreicht. Seine Wucht riss Alvos wieder empor und schleuderte ihn den kleinen Hügel, auf dem die Festung der Besatzer stand, herunter.
Während des Sturzes spürte Alvos nichts außer dem brennenden Biss der Flammen und dem Schmerz seiner gebrochenen Knochen, die durch die Aufschläge noch weiter malträtiert wurden. Dann war da nur noch Kälte. Er war in den Fluss am Fuße des Hügels gestürzt. Das wohltuende, eiskalte Wasser linderte den Schmerz seiner Verbrennungen, Stichwunden und Knochenbrüche, doch raubte es ihm auch jeglichen Atem. Mit letzter Kraft konnte Alvos sich gegen die nahende Ohnmacht wehren und ans Ufer klettern. Dort verharrte er einige Momente, um zu Atem zu kommen. Ein Blick zurück zeigte ihm, dass er verfolgt wurde. Elfen und Menschen rutschten den Abhang, den er gerade herabgefallen war, herunter. Alvos sah nach vorne und erkannte vor sich die Ausläufer des Waldes, der an die Berge grenzte, in denen sich die Zwangsarbeitslager der Sarvelger befanden. Seine Gedanken kreisten immer noch um den Anblick seines toten Freundes, als er sich taumelnd aufrichtete und mit schweren, langsamen Schritten die Flucht ergriff.

Die Flucht dauerte nun bereits mehrere Stunden an. Alvos rannte nicht mehr und auch sein Geist war klarer geworden. Dafür die Schmerzen umso größer. Jeder Schritt war schwerer als der vorherige, doch er hielt nicht an. Er wusste, dann würden sie ihn kriegen. Er konnte die hastigen Schritte seiner Verfolger immer noch hinter sich hören. Eine gefühlte Ewigkeit jagten sie ihn nun schon durch den Wald, doch etwas in Alvos wollte ihnen so dringend entkommen, dass seine Kräfte nie komplett versagten. Schon mehrmals hatte er geglaubt, vor Erschöpfung zusammenzubrechen, doch dieses Etwas hatte ihn immer gestützt und weiter getrieben.
Jetzt war er etwas zu Atem gekommen und eilte nicht mehr blindlings durch das Unterholz. Seine Sinne kehrten langsam zurück und er erinnerte sich an die Jagd, die er als junger Vilgrim so sehr geliebt hatte. Das hier war nichts anderes, nur war er jetzt der Gejagte, der seinen Verfolgern entkommen musste. Alvos erinnerte sich an die vielen Momente, in denen er damals auf der Spur eines Tieres gewesen war, welches kaum Hinweise auf seine Anwesenheit zurückgelassen hatte, und wie schwer ihm die Suche nach diesen kleinen Spuren gefallen war. Er wurde langsamer und begann, auf seine Schritte zu achten. Schlich durch das vermoderte Gehölz und sah sich vorsichtig um. Irgendein abgeknickter Ast oder ein entwurzelter Beerenstrauch war das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. So ging es mehrere Minuten, in denen Alvos die Schritte hinter sich immer lauter werden hörte, wie sie schließlich langsamer wurden und dann verklangen. Sie wussten nicht mehr, wohin sie nun gehen sollten! Genau das hatte er gehofft. Er schlich noch ein wenig weiter und erreichte eine kleine Lichtung. In der festen Überzeugung, seine Verfolger seien noch weit hinter ihm, betrat er sie.
Doch Alvos hatte sie noch nicht einmal zur Hälfte überquert, als er genau hinter sich einen lauten Ruf vernahm. Er wirbelte herum und sah, wie mehrere Elfen zwischen den Bäumen hervorsprangen. Verflucht! Sie mussten einen fähigen Fährtenleser unter sich haben. Nur so war zu erklären, wie sie ihm trotz seiner Umsichtigkeit durch den Wald folgen konnten. Ein schneller Blick zurück machte ihm klar, dass eine erneute Flucht jetzt keinen Sinn mehr haben würde. Bis er sich durch das Dickicht der Büsche geschlagen hätte, wären die Elfen längst bei ihm und hätten ihn gefangen. Alvos richtete sich, so gut es aufgrund seiner Verletzungen ging, auf und brüllte den Jägern seinen Kampfeswillen entgegen. Diese zogen sogleich ihre Schwerter und Messer und verteilten sich auf der Lichtung. Es waren fünf an der Zahl. Alvos knurrte und grub die Krallen seiner Hinterpfoten in den bemoosten Waldboden, um einen sicheren Stand zu haben.
Dann griffen die ersten zwei Elfen auch schon an. Ihre Bewegungen waren so schnell, dass kein Mensch ihnen mit den bloßen Augen hätte folgen können, doch Alvos lächelte nur abfällig. Er hatte schon Tiere gejagt, deren Geschwindigkeit die der Elfen vor ihm um Längen übertraf. Er fing den ersten Schwerthieb mit den Krallen seiner linken Hand ab und fegte den Elfen, der noch völlig überrascht von der unerwarteten Wendigkeit des Vilgrim war, mit der rechten Hand von den Füßen. Den anderen Elf, der nur ein Messer führte und deswegen ein wenig länger brauchte, um in seine Reichweite zu kommen, zögerte bei diesem Anblick kurz. Dieser Moment reichte Alvos, um ihn mit einem Hieb der rechten Hand aus dem Gleichgewicht zu bringen und seine Zähne in dem dünnen Hals des Elfen zu versenken. Der Schrei, der sich seiner Kehle entrang, brach abrupt ab, als Alvos mit aller Kraft zubiss und einer ruckartigen Bewegung den Kopf vom Körper trennte. Noch während der Körper des Elfen zu Boden fiel, waren die nächsten zwei seiner Gefährten heran. Auch diese führten Schwerter, doch waren sie weit vorsichtiger als ihre Vorgänger. Während der eine angriff, schützte der andere ihn vor Gegenangriffen. Alvos hatte unter den verschwommenen Schwerthieben keine Wahl, als sich ein wenig zurückfallen zu lassen. Die kombinierte Schwertkunst der beiden Elfen war verflucht schwer zu blocken. Als Alvos schon die ersten Äste der Bäume am Rand der Lichtung im Rücken spürte, trat der angreifende Elf einen Schritt zu weit nach vorne. Alvos hieb ihm, statt zu parieren, gegen die Schwerthand und spürte, wie das Gelenk des Elfen brach. Dieser zuckte vor Schmerz zurück und ließ die Verteidigung seines Gefährten für einen kurzen Moment offen. Unter triumphierendem Gebrüll warf Alvos sich nach vorne und vergrub Krallen und Zähne in den beiden überrumpelten Sarvelgern. Auch ihre Körper erschlafften wenige Augenblicke später und Alvos entließ sie aus seiner Umklammerung. Als er jedoch den Blick hob, war es zu spät. Der letzte Elf hatte die Zeit, die ihm seine Verbündeten verschafft hatten, genutzt, um einen mächtigen Zauber zu wirken und richtete nun seinen Blick auf den Vilgrim, der am anderen Ende der Lichtung stand. Alvos wusste, dass er ihn nicht rechtzeitig erreichen würde. Da hob der Elf auch schon die vor Kraft leuchtenden Hände und öffnete den Mund, um ihm den Zauber entgegenzuwerfen. Doch dann geschah etwas unerwartetes. Ein kleiner Schatten sprang von den Zweigen über dem Magier und ließ sich auf ihn fallen. Der Zauber erstarb, als aus der durchschnittenen Kehle des Elfen keine weiteren Befehle mehr kamen, und er brach zusammen. Alvos traute seinen Augen nicht, als sich eine kleine, eichhörnchenartige Gestalt von dem leblosen Körper des Magiers erhob, sich einmal über die weiten Hosen strich und ihn anfunkelte.
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Syari

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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySa 12 Jan 2013, 16:03

Der Vilgrim schien die Schritte der Sarvelger nicht zu bemerken, aber wahrscheinlich konnte er sie einfach nicht hören, sie waren ja auch bemüht, nicht all zu viele Geräusche von sich zu geben, sie redeten nicht, wie sonst. Lachten nicht und pöbelten nicht. Nein, diese Gruppe hatte ein Ziel und ein ungutes Gefühl in meinem Bauch sagte mir, dass dieser Vilgrim etwas damit zu tun hatte.
Er betrat eine Lichtung und ich folgte ihm, immer ein paar Bäume Abstand dazwischen und der Höhenunterschied. Dieser Bär würde uns in Schwierigkeiten bringen, wenn er sich noch weiter unserem Territorium näherte.
Plötzlich standen da Elfen auf der Lichtung, die schnellsten der Sarvelger und wahrscheinlich die besten Kämpfer. Ich hielt den Atem an. Mit den Elfen hatte ich nur wenig zu tun, generell mied ich die Sarvelger und auch, wenn sie unserem Dorf mal wieder einen Besuch abstatteten, so war ich niemals in der Nähe.
Der Vilgrim drehte sich um und ich meinte für einen Augenblick, Angst in seinen Augen gesehen zu haben, doch dann spiegelte sich eine wilde Entschlossenheit in ihnen wieder. Es würde einen Kampf geben. Ich konnte nur den Kopf schütteln, Kämpfe behagten mir nicht, das Blutvergießen empfand ich als eine Verspottung der Götter, doch andererseits wurde Gewalt gegenüber den Sarvelgern bei den meisten von uns gern gesehen, wenn sie doch auch niemand von uns ausüben wollte. Nun ja, einige wenige mochten dies als eine Möglichkeit empfinden, doch ich nicht. Allein die Vorstellung jemand anderen zu verletzen ließ mich erschaudern.
Umso abartiger empfand ich den blutigen, wenn auch relativ eindeutigen Kampf, der unter meinen Füßen vor sich ging. Der Vilgrim war flink, flinker, als ich es ihm zugetraut hatte und doch waren seine Bewegungen seltsam. Ich brauchte eine Zeit, bis sich mir erschloss, warum er sich so anders, so unnatürlich bewegte. Verletzungen, Knochenbrüche, ja, wenn man genau hinsah, dann war sein dunkelbraunes Fell an einigen Stellen Blut verkrustet.
Die ersten beiden Elfen hatte er schnell erledigt, doch die anderen beiden hatten aus den Fehlern ihrer Gefährten gelernt und verhielten sich vorsichtiger, doch auch sie hatten keine Chance gegen den Vilgrim.
Beinahe hätte ich den fünften der Gefährten übersehen, der genau unter mir stand, doch sein Murmeln und eine Wärme, die von ihm ausging verrieten ihn schließlich. Das musste einer der gefürchteten Zauberer sein. Der Vilgrim musste ihn übersehen haben, oder aber er war ziemlich unklug, denn die Zauberer konnten den größten Schaden anrichten. Immer heißer wurde die Luft um den Zauberer herum und ich ahnte, dass er etwas böses plante, den Vilgrim umbringen wollte, wie auch die anderen es versucht hatten.
Ein Blick auf den Vilgrim, der gerade den vierten Elf erledigt hatte, sagte mir, dass er gegen diesen Zauberer nicht bestehen würde. Sein Leben, sein Heiligtum würde zerstört werden. In mir regte sich Unmut, hatte er denn kein Recht auf ein Leben, auf Freiheit? Diese Sarvelger hatten ihn angegriffen und verfolgt, in einer Überzahl, der er nicht mächtig sein konnte. War es denn gerecht, dass sie Blut vergossen und der arme Vilgrim, der sich nur verteidigte, zur Gewalt gezwungen, sein Leben dafür lassen musste?
Unsere Art verabscheute Gewalt und auch ich empfand es als eine Sünde, anderen Leuten weh zu tun, doch dieser Vilgrim hatte etwas so verzweifeltes in seinem Blick, dass ich nicht wusste, wie mir geschah.
Ich befand mich im freien Fall. Das Messer in meiner Hand. Der Elf unter mir. Er blickte hoch, doch es war zu spät. Meine Füße krallten sich in seinen Rücken und meine messerfreie Hand bohrte sich in seine Schulter, die Hand mit meinem Messer jedoch durchtrennte seine Kehle mit einem einzigen sauberen Schnitt. Der Körper ging zu Boden und ich trat von ihm herunter. Wütend funkelte ich den Vilgrim an, als mir klar wurde, wozu er mich getrieben hatte.
Ich drehte mich um, der Elf lag tot im Laub, es färbte sich dunkel von seinem Blut. Die Augen starr geöffnet schaute er in den Himmel, ein letzter entsetzter Schrei auf den Lippen. Mir wurde übel. Das war mein Werk, meine Hände hatten getötet, meine Hände hatten Blut vergossen, meine Seele vergiftet und den Waldboden befleckt.
Nach einigen Sekunden ließ ich mich auf dem Boden neben dem Elf nieder und schloss seine Augen. Schließlich sendete ich ein Gebet an Caligo, den Hüter der Seelen, in der Hoffnung, er würde sich auch um diesen Elf kümmern und meine Sünde vergeben. Dann erhob ich mich, ich hatte getan was ich tun konnte, für diesen Elf, doch der Vilgrim lebte noch.
Schwer atmend stand er vor mir, das Maul überrascht geöffnet, schaute er auf mich hinab. Bei den Göttern, er war wohl zwei Mal so groß wie ich!
„Kannst du laufen?“, wollte ich von ihm wissen und betrachtete die Flecken auf seinem Fell genauer. Einige waren trocken, andere frisch, dies war nicht sein erster Kampf an diesem Tag.
"Das sollte ich gerade noch so hinkriegen", antwortete er mit matter Stimme.
„Folge mir!“, wies ich ihn an. Ich hatte zwar noch keine Ahnung, wo genau ich ihn hinbringen konnte, doch eins war klar: hier würde er nicht bleiben. Und wo würden die Sarvelger garantiert nicht nach ihm suchen? Bei uns. Wir lebten zurückgezogen und niemand würde glauben, dass ein wilder Vilgrim, der gemordet hatte bei uns Zuflucht finden würde.
Ich schüttelte den Kopf bei dem Gedanken daran, dass ich heute vor den Ältesten sprechen musste und einen Mord zu gestehen hatte. Dieser Bär brachte nur Probleme mit sich! Dennoch würde ich ihm eine Höhle zeigen, die die Sarvelger nicht kannten. Dort konnte er sich ausruhen und erholen und vielleicht sandten die Ältesten ja einige Medizinkundige nach ihm aus.
„Versuch bitte wenigstens keinen Trampelpfad zu hinterlassen, ansonsten sind die Sarvelger schneller bei uns im Dorf, als ich dorthin rennen kann!“
Der Bär nickte grimmig und schwieg, wahrscheinlich vernünftiger. Stimmen konnten auch die besten Schleicher verraten.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySa 12 Jan 2013, 16:36

Ein wunderbares Schauspiel hatte ich bewundern können. Als ich vor einigen Stunden mich durch die Baumkronen an einen prächtigen Falken an schlich, hörte ich aus einiger Entfernung etwas durch den Wald brechen. Einer der riesigen Vilgrim schleppte sich durch das Unterholz, er schien verletzt und gehetzt. Ich beschloss den Vogel links liegen zu lassen, er wäre sowieso nur mäßige Kunst gewesen. Ich wartete einen Moment um herauszufinden was den Vilgrim so aufgeschreckt hatte. Und die Verfolger ließen auch nicht lange auf sich warten, eine Gruppe von Sarvelgern war ihm dicht auf den Fersen. Die Gruppe bestand aus allen Arten von Sarvelgern denen ich jemals begegnet bin. Die großen,schlanken Elfen liefen voran, immer wieder schauten sie sich um, anscheinend waren sie die Fährtenleser der Gruppe.
Der Anfang der Jagd war unspektakulär geblieben, der Vilgrim machte keine großen Anstalten seine Spuren zu verwischen. Den Sarvelgern war es ein leichtes ihm zu folgen. Ich selbst hatte oben auf den Bäumen genug Sichtschutz, die Sarvelger hatten sowieso nur Augen für ihre Beute. Immer wieder hatte ich das Verlangen mir einen von ihnen zu schnappen, doch gegen eine solch große Gruppe war ich machtlos, ich blieb also in der Nähe des Vilgrim, vielleicht konnte ich ihm ja helfen. Ich kannte die Gegend hier gut genug um ihm ein paar Verstecke zu zeigen. Doch einen Trampel wie ihn konnten die Elfen sicher finden.
Dann wurde er auf einmal langsamer, er schien sich auf etwas zu besinnen. Seine Schritte wurden bedächtiger, er achtete auf die Spuren die er hinterließ. Ich sah wie er sich immer weiter von den Sarvelgern entfernte und kletterte ihm nach.
Als er an einer Lichtung ankam wollte ich mich zu ihm hinab begeben als ein Ruf ertönte. Fünf Elfen traten auf die Lichtung. Sie hatten sich zwischen den Bäumen hindurch bewegt und waren auch meinem Blick entgangen, das hätte böse enden können. Ich hätte zum Beispiel da stehen können.
Der Vilgrim drehte sich um und knurrte die Elfen an, doch die ersten beiden griffen ihn unbeirrt an.
Ihr Fehler.
Der erste Elf wurde von seiner Pranke getroffen und trat eine unfreiwillige und schmerzhafte Reise durch die Luft an. Dem zweiten riss er mit seinen Zähnen den Kopf ab. Eine bewundernswerte Vorstellung. Das ein angeschlagener Vilgrim noch so massiven Schaden anrichten konnte war, trotz des unnötig schnellen Todes, eine Glanzleistung. Doch dieser Erfolg währte nicht lange, schon kamen die nächsten beiden Elfen auf ihn zu gestürmt. Ihre Angriffsweise war sehr viel besser aufeinander abgestimmt als die ihrer Vorgänger. Nun war der Vorteil auf der Seite der Elfen und sie drängten den Vilgrim an den Rand des Waldes zurück. Mein Blick schweifte zum letzten verbleibenden Elf, er schien sich auf etwas zu konzentrieren. Er achtete überhaupt nicht darauf dass ich meinen Platz in den Baumkronen so veränderte dass ich ihn mit einem Überraschungsangriff zur Strecke bringen konnte.
Dann hörte ich einen Schrei von einem Elf. Der Vilgrim hatte es doch noch geschafft. Er hatte die beiden Elfen in seinen Pranken und vergrub seine Zähne in sie. Dann ließ er ihre leblosen Körper fallen. In diesem Moment hatte mein ausgewähltes Opfer seinen Arm ausgestreckt und zeigte mit knisternder Handfläche auf den Vilgrim. Meine Position ließ einen Sprung nicht zu, sicher, ich hätte noch schnell hinkommen können, aber den Vilgrim hatte ich abgeschrieben.
Nun saß ich hier, in Erwartung des Unvermeidlichen. Der Elf würde zwar sterben, aber erst nachdem er den Vilgrim in ein Häufchen Asche verwandelt hatte.
Doch dann brach ein kleines,rötliches Etwas aus den Bäumen hervor und zerschnitt die Kehle des Elfen, er röchelte noch kurz, griff nach seinem Hals und sank dann zu Boden. Verwundert blickte ich auf das Geschöpf welches ein kleines Messer in der Hand hielt.
Es war ein Ecuri, ein niedliches kleines Ecuri,welches gerade einem Elfen die Kehle zerschnitten hatte. Köstlich.
Dieser Anblick war so herrlich das ich ihn nicht kaputtmachen wollte. Ich schloss kurz die und summte im mich hinein. Der Vilgrim staunte nicht schlecht, es war ja auch ein ungewöhnlicher Anblick.
Ich entschied mich zu warten, dieses ungleiche Paar könnte interessant werden. Als die beiden die Lichtung verließen folgte ich ihnen unauffällig. Anscheinend wollte der Ecuri den Vilgrim verstecken, keine schlechter Gedanke.
Kurz verließ ich die beiden um die Umgebung abzusuchen. Kein Sarlveger war mehr in Seh- oder Hörweite, allerdings werden sie früher oder später das Fehlen der Elfen bemerken. In der Zwischenzeit hatten die beide ein Gebiet der Ecuri betreten, anscheinend war dieser mörderische Ecuri so etwas wie ein Kundschafter. Shartraug waren ungern als Gast gesehen, durch die doch sehr unterschiedliche Weltanschauung standen sich die beiden Völker alles andere als nahe. Doch dieser Ecuri hier schien anders zu sein, er hatte schließlich ein Lebewesen auf dem Gewissen. Nicht viele Ecuri gehen so weit.
Als ich absolut sicher war dass niemand uns bis hier gefolgt ist ließ ich mich von den Bäumen herunter und hockte mich in einen Busch. Ich wartete einen Moment bis die beiden an mir vorbei waren und baute mich dann vor ihnen auf. Wie zu erwarten war bemerkte mich der Ecuri auf Anhieb. Ich grinste nur und zeigte dabei eine spitze Zahnreihe. Dann hob ich meine Hände um zu symbolisieren dass ich unbewaffnet war, angesichts des Waffengurtes um meinen Körper allerdings eine wenig überzeugende Geste.
Dann verneigte ich mich kurz, die beiden waren schließlich Künstler, oder auch Krieger wie sie andere abschätzig betiteln würden. Als ich mich wieder aufrichtete blickten mich beide stumm an. Wieder lächelte ich. „Gestatten? Meine Name ist Ralak Vespros. Ich wollte euch nur beglückwünschen, der Kampf gegen diese Elfen war ein wundervoller Anblick. Diese Kreaturen haben es nun einmal nicht anders verdient.“


Zuletzt von Shoggoth am Mo 14 Jan 2013, 22:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySo 13 Jan 2013, 17:44

Alvos betrachtete den Shartraug vor sich abschätzig. Auch wenn sein Verhalten friedlich zu sein schien, ließen die Waffen an seinem Gurt den Vilgrim doch vorsichtig sein. Er wusste um die Geschwindigkeit dieser mannsgroßen Insekten nur zu gut. Allerdings schien der Shartraug keine besonders große Bedrohung in einem offenen Kampf zu sein, zumindest nicht für ihn. Bei dem Ecuri neben sich war das schon etwas anderes. Alvos trat einen Schritt nach vorne und schob sich ein wenig vor das Ecuri, was ihm erst vor wenigen Minuten das Leben gerettet hatte. Er fühlte sich plötzlich ungemein an die letzten Momente seines Freundes Darton erinnert, der auch gestorben war um ein Ecuri zu schützen. Beim Gedanken daran knurrte Alvos unwillkürlich. Er würde nicht zulassen, dass sich diese Geschehnisse wiederholten.
„Diese Kreaturen haben es wirklich nicht anders verdient.“, sprach Alvos leise. „Ralak war dein Name? Meiner ist Alvos. Hör zu, wenn du irgendwas dummes versuchst, wird es dir nicht anders wie dem elfischen Abschaum eben ergehen. Du sprichst so, als hättest du den Kampf eben beobachtet. Warum zeigst du dich erst jetzt, wo alles vorbei ist?“
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Shoggoth

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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySo 13 Jan 2013, 22:10

Der Vilgrim baute sich vor dem Ecuri auf und begann zu sprechen. Er verriet mir seinen Namen, Alvos, und bat mich darum zu erklären warum ich nicht eingegriffen habe. „Und damit ein Kunstwerk vernichten? Nein, das war dein Kampf. Ich pfusche doch nicht herum wenn jemand sein Können unter Beweis stellt. Außerdem hat die kleine Ecuri hier dir aus der Patsche geholfen.“
„Kunstwerk?“, fragte Alvos verwirrt. „Ach, so nennt ihr Shartraug ja einen guten Kampf … Dann muss ich mich jetzt wohl bedanken, was? Mein Volk hat die gleichen Ansichten was den Kampf eines Einzelnen angeht, jedoch nennen wir es Ehre statt Kunst.“
„Jedem das Seine. Und Ehre wem Ehre gebührt, nicht wahr? Es war wirklich ein grossartiger Anblick, man hat heutzutage nicht oft die Gelegenheit einen Vilgrim kämpfen zu sehen. Aber nun genug der Nettigkeiten, es scheint mir ihr dass diese Begegnung nicht zufälliger Natur war. Ihr werdet verfolgt, habe ich Recht?“ Nicht dass ich es nicht längst schon wusste, aber vielleicht kann ich noch etwas aus ihm rauskitzeln. „Ich weiß nicht wo genau dich das zu interessieren hat. Aber ja, ich werde es. Eine Horde Sarvelger ist mir auf der Spur.“ „Naa, super“ seufzt die kleine Ecuri.
„Die Sarvelger haben uns alle zu interessieren, glaubst du du bist der einzige der sich vor ihnen verstecken muss, der sie hasst, der sie lieber blutend vor sich liegend sieht? Weit gefehlt. Egal wie viel Friede und Harmonie in der Natur einer Kreatur liegt, die Sarlvelger schaffen es sie dazu zu bringen Hass zu empfinden. Vielleicht noch nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber dieses Land wird vergiftet, langsam und qualvoll siecht es dahin. Es geht hier nicht um Einzelne, nicht um uns, es geht hier um Lonais. Du solltest selbst merken dass du ein Zeichen dafür bist, was dir widerfahren ist oder noch widerfahren wird ist genau das was Lonais bevorsteht. Merk dir meine Worte.“ entfuhr es mir. Unbemerkt hatte ich mich in Rage geredet und musste einen Moment lang tief durchatmen. Die kleine Ecuri antwortete auf meinen kleinen Ausfall. "Ich habe eine schwere Sünde begangen einen anderem Lebewesen zu schaden, mehr noch ihm sein Leben wegzunehmen. Es tut mir Leid für den Elf. Mein Volk toleriert die Gewalt gegenüber den Sarvelgern, das heißt aber nicht, dass es für uns vereinbar ist,diese auch auszuführen, das war allein mein Vergehen!" Ich schüttelte den Kopf, wie man so denken konnte war mir schleierhaft. „Genau das ist es was ich meine, ihr werdet korrumpiert. Das ein Ecuri einem anderen Geschöpf Schmerzen zufügt wäre noch zu meiner Jugend undenkbar gewesen. Es muss dir nicht leid tun, dieses Schicksal haben die Sarlvelger sich selbst ausgesucht. Sie haben den Hass gesät, und sie werden ihn ernten. Schlimm ist es nur dass man euch zwingt gegen eure Natur zu handeln, das habt ihr Ecuri nicht verdient. Ihr seid sonst so unschuldige Geschöpfe, ihr zeigt einen Weg ohne Gewalt, nur wird dieser Weg euch genommen.“ Bei diesen Worten sprach ich ruhig und bedächtig, es war mir wichtig dass die beiden verstanden.
Alvos knurrte noch „Gegen die Menschen, Elfen und Zwerge ist jede Art von Gewalt zu tolerien. Je grausamer sie sterben, desto besser, auch wenn keine noch so qualvolle Art des Todes das, was sie Lonais angetan haben, sühnen kann.“ Der Ecuri kam mir mit einer Antwort zuvor. "Jedem seine Meinung. Aber ich werde unhöflich, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt.Mein Name ist Skari. Und wir sollten uns nebenbei auf den Weg machen und ein geeignetes Versteck aufsuchen. Einen Flüchtling kann ich nicht mit ins Dorf bringen, zumal du unsere Häuser ohnehin nicht betreten kannst. Du Shartraug, wenn du dich nicht auf der Flucht befindest, so spreche ich eine formelle Einladung aus, bei uns zu Speisen!"
Anscheinend war ihr das Thema leid, was durchaus verständlich war. Alvos witterte kurz dann sagte er „Ja, wir sollten uns wirklich in Bewegung setzen, sie werden in wenigen Minuten hier sein. Aber ich brauche keine Hilfe, nur ein wenig Ruhe. Ich muss so schnell wie möglich zurück und die restlichen Gefangenen aus dem Arbeitslager der Sarvelger befreien.“
Skari wendete sich zu Alvos und musterte ihn. "Du brauchst Hilfe und Ruhe. Wie willst du andere befreien, wenn du verletzt bist?"
Ich nickte, „Es ist wohl besser wenn wir ein Versteck aufsuchen. Dort kann er sich dann ausruhen. Und nein Skari, ich fliehe nicht, die Sarlvelger sind viel zu plump und zu blind, in den Baumwipfeln ist man unsichtbar für sie.“
Alvos stimmte mir zu „Verschwinden wir hier erst einmal, den Rest können wir später sehen.“
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMo 14 Jan 2013, 00:16

Ashesi war bereits sehr früh am Morgen unterwegs, sie war einfach zu aufgewühlt gewesen, um wirklich tief zu schlafen. Verdammte Sarvelger, konnten einem den Tag verderben, obwohl sie bereits tot waren. Ash wusste, dass dies hier ein Eccuri-Revier war, und hielt sich deshalb schon seit einer knappen Woche hier auf, einfach weil man hier nicht nach ihr suchen würde. Sie hatte sie dem hier lebenden Eccuri-stamm jedoch nie gezeigt, einfach um Schwierigkeiten zu vermeiden. Zumindest war das der Plan gewesen, doch so ganz funktioniert hatte es nicht.
Es war reiner Zufall, dass sie den Weg einer Eccuri-Familie gekreuzt hatte, die gerade auf dem Weg war um den Tribut ihres Reviers an die Sarvelger zu überbringen. Schlechte Erinnerungen hatten Ash dabei gequält, doch leider blieb es nicht dabei. Eine Sarvelger-Räuberbande hatte der Familie aufgelauert und sie angegriffen. Ash hatte sie erst bemerkt als es schon zu spät war um die Familie noch warnen. Die Räuber waren keine Amateure gewesen, zumindest die meisten nicht, den ihr vorgehen war schnell und skrupellos gewesen. Kaum hatte der Angriff begonnen, war der erste Elf schon das Opfer von Ash's Giftpfeil geworden, doch leider hatte es der Eccuri-Familie nicht mehr geholfen. Noch bevor der Angriff richtig vorbei war, hatte Ash einen zweiten Treffer gelandet, diesmal bei einem Zwergen, und schnell die Position gewechselt.
Nun war nur noch ein Mensch, ein Elf und ein Zwerg, anscheinend der Anführer, übrig. Sie hatten noch gar nicht bemerkt das zwei ihrer Kameraden zu Boden gegangen waren und nun mit dem Tode rang, so sehr waren sie damit beschäftigt ihre Beute zu begutachten. Erst als Ash den dritten Pfeil auf die Reise schickte begannen sie sich umzuschauen und bemerkten nun das sie nicht mehr vollzählig waren, doch da traf es auch schon den zweiten Elfen, welcher überrascht zurückstolperte und kurz darauf unter Zuckungen zusammenbrach. Bisher war es leicht gewesen, doch der Mensch und der verbliebene Zwerg trugen Kettenhemden, so das die stellen die Ash als Ziel benutzen konnten erheblich geschrumpft war. Die beiden schienen nun langsam zu kapieren, was gerade mit ihnen passiert war, doch sie wussten nicht woher Ash angriff und das wurde dem Menschen schlussendlich zum verhängniss. Der Pfeil traf ihn am Unterarm, und obwohl er ihn sofort wieder aus seinem Fleisch zog, war es bereits zu spät. Das Gift war bereits in seinen Adern und auch sein Kumpel schien sich dessen sicher zu sein.
Der Zwerg versuchte gar nicht erst dem Menschen zu helfen, sondern hastete zu einem seiner toten Kameraden und schnappte sich dessen Schild. Nun wusste er aus welcher Richtung Ash angegriffen hatte und nutzte sein Schild um ihre Schusslinie zu blockieren. Ash fluchte leise, doch aufgeben würde sie nicht, der Zwerg durfte einfach nicht entkommen, ansonsten würden die Eccuri für die toten verantwortlich gemacht werden, das durfte nicht sein, auf keinen fall. Doch der Zwerg machte es ihr nicht gerade leicht, achtete auf seine Umgebung und bemerkte so die Positionswechsel die Ash machte, um ein besseres Schussfeld zu bekommen. Ein Katz und Maus Spiel begann, welches erst gegen den Abend sein Ende fand, erst dann gelang es Ash den Zwerg zu überlisten und auch ihm einen Pfeil ins Fleisch zu jagen.
Völlig erschöpft landete sie danach auf dem Waldboden und ging zurück zu der überfallenen Eccuri-Familie. Ash sprach ein kurzes Gebet an Caligo für die Getöteten Eccuri und danach bat sie Sera um Vergebung, weil es ihr nicht gelungen war, diese Familie rechtzeitig zu warnen. Normalerweise hätte sie die Körper der Sarvelger versteckt, damit sie nicht gefunden wurden, doch das musste sie in diesem Fall dem Eccuri-stamm überlassen. Sie konnte nicht einfach die Leichen der Sarvelger verscharren und die Leichen der Eccuri daneben liegen lassen, ganz davon abgesehen das Sie fix und fertig war wegen des Kampfes. Sie beschloss dies den Eccuri zu überlassen und hoffte das Sie verstehen würden, was hier passiert war.

Das war nun knapp fünf Tage her und noch immer beschäftigte es Ash, selbst als sie hektisch von Baum zu Baum sprang, musste sie immer wieder daran denken. Immer wieder redete sie sich ein das Sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, doch tief in ihrem Innern blieb ein Schuldgefühl. Und gerade als sie die Sache wieder beiseiteschieben wollte, nahm sie einen Geruch wahr, der das alles noch lebhafter in Erinnerung rief, Blut. Ihre Nase war gut, aber nur auf kurze Entfernung, es musste also ganz in der Nähe sein. Sie hielt kurz inne, lauschte, doch sie vernahm keinen Kampfeslärm oder Ähnliches. Sie hörte gar nichts.
Sie folgte dem Geruch und kam kurz darauf an eine Lichtung, wo sie die Leichen der Elfen sofort entdeckte. Doch sie wagte es nicht die Lichtung zu betreten und die Leichen genauer zu untersuchen. Wer oder was sie auch immer getötet hatte, könnte ja noch in der Nähe sein. Vielleicht kam derjenige zurück um die Leichen zu verstecken oder um zu sehen ob noch mehr Elfen in der Gegend waren, auch wenn Ash nichts aufgefallen war diesbezüglich. Dann viel ihr am anderen Ende der Lichtung eine Bewegung auf, doch auf die Entfernung konnte sie nicht erkennen wer oder was dort war.
Doch sie wollte es wissen und sei es nur um Gewissheit zu haben das noch mehr Elfen hierher kamen, um die getöteten zu suchen oder zu bergen, dann hatte sie zumindest Gewissheit, dass der Wald für eine ganze Weile nicht mehr sicher war. Langsam und vorsichtig sprang sie wieder von Baum zu Baum, umging die Lichtung, was jedoch seine Zeit dauerte, den jetzt kam es nicht auf Geschwindigkeit an, sondern auf genaue und möglichst lautlose Sprünge. Doch was sie dann entdeckte war doch überraschend, eine Eccuri, ein Vilgrim und einer aus ihrem eigenen Volk, standen zusammen und schienen miteinander zu reden. Obwohl Ash neugierig war, blieb sie auf abstand und beobachtete erst einmal.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMo 14 Jan 2013, 21:55

Es fühlte sich seltsam an, als kleinste in der Runde voran zu gehen, mit zwei Unbekannten und kampferfahreneren in meinem Rücken. Andererseits war ich auch sehr neugierig, denn wenn ich auch vieles von den Vilgrim und den Shartraug gehört hatte, so wollte ich doch noch mehr erfahren. Zugegebenermaßen, ich hoffte vorallendingen darauf, etwas anderes über die Shartraug zu erfahren, als die Schauergeschichten, die mir bisweilen unterbreitet worden waren. Dieses Exemplar schien sich zumindest bisher friedlich zu verhalten.
Schließlich wurde mir das Laufen überdrüssig,also sprang ich kurzerhand an einen Baum und sprang in circa zwei Metern Höhe vor dem Vilgrim und dem Shartraug den Weg ab. Die Bäume rochen angenehm, doch für mich schienen die außerhalb unseres Gebietes noch dreimal besser zu riechen. Ob es daran lag, dass die Bäume ein wenig nach den anderen meiner Art rochen, einfach, weil oft jemand diesen Weg kreuzte, oder einfach, weil die Bäume in einer verbotenen Zone lagen.
Wäre ich nicht in diese verbotene Zone eingedrungen, dann hätte ich jetzt nicht Alvos und Ralak bei mir, hätte niemanden getötet und mein Leben wäre ganz normal und in Ordnung. Doch ich konnte mich nicht dazu bringen, mein Handeln zu bereuen. Es war schlimm, dass ein Elf durch mich sein Leben verloren hatte, doch schlimmer wäre es gewesen, den Vilgrim sterben zu lassen. Ich bekam eine Chance etwas neues zu lernen, über andere Rassen, abseits der Bibliothek oder dem kleinen Häuschen meiner Großmutter, die mir eine Gute-Nacht Geschichte erzählte.
„Hier ist es!“, ich stieß mich vom Baum ab und kam vor einem Erdhügel zum Stehen.
„Einst ist hier ein Bach hergelaufen, der seinen Ursprung in diesem Hügel gefunden hat. Als er versiegte blieb die Höhle zurück, die er sich in den Stein, der sich unter der Erdschicht befindet, gegraben hat. Seit Jahren hat niemand mehr diese Höhle besucht und ich bin nicht sicher, dass überhaupt noch jemand weiß, dass es sie gibt. Hier solltest du also sicher sein, bis ich zurückkehre.“
Ich führte die beiden um den Hügel herum bis zu einer Tanne, die sich eng an den Hügel schmiegte, dahinter befand sich ein, zugegeben sehr schmaler, Eingang. Einen Moment lang fürchtete ich, dass Alvos nicht hindurch passen würde, doch es gab keine Probleme. Zu dritt standen wir in der Höhle. Es war dunkel, denn durch den Eingang fiel nur sehr wenig Licht.
„Ist es in Ordnung, wenn ich dich für einige Zeit alleine lasse?“, erkundigte ich mich bei Alvos.
„Seh ich so aus als würde es nicht in Ordnung sein? So schlimm sind meine Wunden nicht, dass ich nicht alleine mit ihnen klar kommen würde. Geht ihr nur, ich werde mich erstmal ein wenig ausruhen“, brummte dieser als Antwort und machte es sich prompt in einer Ecke gemütlich, wo er sich hinlegte. Ich schaute ihn kritisch an, sagte allerdings nichts weiter dazu, dennoch entschloss ich mich im Stillen dazu, etwas zur Wundsäuberung auf dem Rückweg mitzunehmen.
„Ralak, schaffst du es auf den Bäumen zu laufen und nicht auf dem Boden? Von der Geschwindigkeit werde ich mich natürlich anpassen!“, ich schenkte ihm ein nervöses Lächeln. Noch hatte ich keine Idee, wie die anderen auf ihn reagieren würden und schon gar nicht, was die Ältesten taten. Natürlich würden sie ihn niemals davon jagen oder ihn auch nur spüren lassen, dass sie ihm misstrauten, wer weiß, vielleicht taten sie dies ja auch nicht.
"Eine meiner leichtesten Übungen. Und mach dir keine Sorgen darum ob ich hinterherkomme, wir Shartraug sind von Natur aus schnelle Läufer." Er federte mit den Beinen und wippte zur Demonstration auf und ab. Ich lächelte verwirrt. Lächelte er dabei abfällig, oder meinte er es nur nett? Ich konnte es nicht erkennen, denn der Shartraug hatte keinen beweglichen Mund, der seine Gefühle verriet, was mich äußerst verunsicherte.
„Du magst zwar ein schneller Läufer sein, doch dir ist dieses Gebiet fremd, ich kenne mich hier aus und bin seit Lebzeiten eine Sammlerin. Wie dem auch sei, ich werde dich ins Dorf bringen, ich bin sicher, dass die Ältesten dich gerne kennenlernen würden!“
"Es ist mir eine Ehre euer Gast sein zu dürfen. Ich freue mich darauf mit euren Ältesten zu reden, auch ich würde es begrüßen wenn ich euch Ecuri näher kennenlernen kann.", na immerhin, das klang doch nett und vielversprechend, auch wenn ich mich ein bisschen darum sorgte, inwiefern er mit unseren Essgewohnheiten zurechtkommen würde, doch das wäre dann nicht mein Problem.
„Wenn dem so ist, folge mir! Bis später Alvos!“, ich hüpfte nervös auf den Eingang der Höhle zu.
Zum Abschied hörte ich Alvos noch etwas grummeln, doch ich verstand nicht mehr genau, was es war. Draußen angekommen sog ich die frische Luft ein, die Sonne brannte auf mein Gesicht. Es war warm geworden, wenn man es nicht sogar heiß nennen konnte. Mit einem leisen, freudigen Quieken sprang ich an den nächsten Baum und kletterte ihn in Windeseile hoch. Als ich mich umschaute sah ich Ralak auf einem Baum hinter mir hocken. Ich begann zu rennen und flog von einem Baum zum nächsten, dabei schlug ich ein lockeres Tempo an, sodass Ralak keine Probleme hatte mir zu folgen. Ich genoss es über die Bäume zu springen, dadurch fühlte ich mich einfach ganz, vollkommen, das war der Ort, wo ich hingehörte.
Als wir uns dem Dorf näherten, bemerkte ich einige Ecuri, die sich ängstlich hinter Bäumen versteckten, oder eilig in ihre Häuser flüchtete. Ich konnte es ihnen kaum verübeln, viele hatten noch keinen Shartraug gesehen und in den Zeiten der Sarvelger, da trauten viele den anderen nicht über den Weg.
Schließlich erreichten wir das Dorf, die vielen Häuser in den Baumkronen, einige von ihnen, zumindest die wichtigsten, waren sogar mit Hängebrücken verbunden.
Ich drehte mich um und lachte Ralak an: „Willkommen in meinem Dorf!“
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyDi 15 Jan 2013, 00:12

Ashesi folgte der ungewöhnlichen Gruppe heimlich und das sie sich wegen des Vilgrim eher langsam bewegten, war dies auch nicht allzu schwer. Die Ecuri führte die gruppe und leitete sie zu einer versteckten Höhle. Neugierig musterte sie die Felsen und erst nach sehr genauem Hinsehen erkannte sie den Eingang. Die Höhle schien ein gutes Versteck zu sein, wenn man nicht wusste, wo man zu suchen hatte, konnte man die Gegend hier stundenlang beobachten, ohne den Eingang zu sehen. Aus ihrem Versteck in der Baumkrone, schon seit sie im Waldgebiet war, hatte Ash die Farben ihres Panzers entsprechend angepasst, nahm Sie sich nun erst mal auch die Zeit die Gruppe genauer zu mustern. Der Vilgrim hatte dabei ihre besondere Aufmerksamkeit, weil er verletzt war. Vermutlich durch den Kampf mit den Elfen, doch warum waren dann die Ecuri und der Shartraug augenscheinlich unverletzt?
Kurz darauf verschwanden die Drei in der Höhle und Ash überlegte sich, ob sie ihnen nun folgen sollte, doch gerade als sie ihr Versteck verlassen wollte kam die Ecuri und der Shartraug wieder hinaus und zogen weiter. Sie wartete kurz ob der Vilgrim die Höhle auch gleich wieder verlassen würde, doch nichts dergleichen geschah. Vorsichtig sprang Ash vom Baum hinunter und näherte sich vorsichtig der Höhle. Sie rechnete immer damit das der Vilgrim jeden Moment hinauskommen könnte und wegen des Schrecks nach ihr Schlagen würde. Vermutlich wäre der direkte Treffer einer Vilgrim-klaue für Ash tödlich. Als sie den Höhleneingang erreicht hatte, spähte sie vorsichtig hinein, konnte aber nichts entdecken. Langsam und immer den Schatten der Wände folgend, schlich sie in die Höhle hinein. Auf der einen Seite war sie neugierig, doch auf der anderen Seite hatte sie auch Angst.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyDi 15 Jan 2013, 15:01

Alvos hob den Kopf. Da war etwas am Eingang der Höhle. Ganz deutlich hatte er das Geräusch gehört. Ein Laut, Schritten gar nicht unähnlich, nur unendlich viel leiser. Lediglich sein durch die Jagd geschärftes Gehör hatte Alvos den Ton überhaupt vernehmen lassen. Der verletzte Vilgrim richtete sich langsam auf, darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein. Sobald er einigermaßen sicher stand, schlich er, die Schmerzen durch seine vielen Wunden ignorierend, in den Schatten der Wand vor ihm. Konnten dies die Sarvelger sein, die seiner Spur gefolgt waren? Nein, das war nicht möglich, nichtmal ein Elf konnte sich so leise wie die Gestalt dort am Höhleneingang bewegen, geschweige denn ein Mensch oder ein Zwerg. Andererseits gab es in Lonais, wie er nur zu gut wusste, noch andere Gefahren außer den Sarvelgern. Doch da er selber nur gerade so durch den Höhleneingang gepasst hatte, konnte das, was dort in der Dunkelheit auf ihn zu schlich, keine ernste Bedrohung für ihn sein. Dennoch blieb Alvos vorsichtig, man konnte ja nie wissen.
Als er die Wand neben dem Höhleneingang erreicht hatte, blieb Alvos stehen, wartete und lauschte auf die Schritte. Sie kamen langsam näher, zögerlich und bedächtig, als würde ihr Verursacher nicht wissen, was ihn in der Dunkelheit der Höhle erwartete. Alvos lächelte. Das wusste der Unbekannte wirklich nicht. Wenige Sekunden später waren die Schritte auch schon ganz deutlich direkt neben ihm. Alvos holte tief Luft, sprang um die Ecke und wollte sich laut brüllend auf den Eindringling stürzen, als er mitten in der Bewegung vor Verwunderung verharrte. Vor ihm stand ein junges Shartraug-Weibchen, dass ihn aus großen Augen anstarrte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyDi 15 Jan 2013, 22:27

Als der Vilgrim plötzlich und ohne Vorwarnung um die Ecke kam, war Ashesi für ein paar Schreckenssekunden wie gelähmt. Wäre der Vilgrim ein Feind gewesen, hätte er Ash ohne jegliche Gegenwehr töten können, doch der Vilgrim schien zumindest genau so überrascht zu sein wie sie selber. Ein paar quälend lange Sekunden standen die beiden sich einfach gegenüber und blickten sich nur an.
Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, war der Schreckmoment vorbei und Ash löste sich aus ihrer Starre. Sie stiess einen Keuchenden laut aus, vermutlich ein missglückter Schreckensschrei, stolperte ein paar schritte zurück und landete dann auf dem Boden.
Ash fluchte innerlich, genau das hatte sie vermeiden wollen und doch hatte sie sich wie ein Frischling überraschen lassen. Hätte der Vilgrim sie töten wollen, hätte sie ein leichtes Opfer abgegeben. Doch nun ­sass sie da, musterte den Vilgrim und hatte im Prinzip keine Ahnung, was sie machen sollte. Einfach wieder weglaufen? Warum sollte sie so etwas tun? Im Prinzip hatte sie sich gar nicht überlegt, was sie tun sollte, wenn sie in der Höhle nachgesehen hatte und das der Vilgrim sie bemerkt und aufgespürt hatte, hatte sie nun schlicht und einfach überrumpelt. "ähm... Hallo." Ihr war klar das dies unglaublich dämlich klingen musste, aber was Besseres war ihr schlicht und ergreifend nicht eingefallen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyDi 15 Jan 2013, 22:46

Das Dorf der Ecuri lag vor mir. Die Häuser waren in den Baumkronen angebracht. Nur einige waren durch Hängebrücken verbunden, die meisten jedoch musste man durch Kletter- oder Sprungeinlagen erreichen. Die Wohnungen waren nicht sehr groß, für einen Shartraug waren sie definitiv zu klein. Aber die Ecuri sahen die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Einem tieferem vor allem. Auch an der Art des Dorfes zeigte sich die Verbundenheit zur Natur. Die Häuser fügten sich in die Strukturen der Bäume ein, sie machten den Eindruck als wären sie Teil eines Ganzen. Die Ecuri lebten im Einklang, in Symbiose mit der umgebenden Natur. Aber etwas fühlte sich falsch an, es waren zu viele von ihnen. Früher waren die Ecuri weit verteilt, jede Familie hatte ihr eigenes Revier. Es mag wie eine Lappalie erscheinen, aber die bisherige Lebensweise der Ecuri war nun einmal damit verändert worden. Wir Shartraug mochten zwar grausam genannt werden, aber wir haben nie ein Volk gezwungen ihre Lebensumstände aufzugeben. Wir züchten keine Tiere und wir halten sie auch nicht. So etwas entspricht nicht der Natur der Dinge. Und genau deshalb müssen die Sarvelger zurückgeschlagen werden, manche Dinge sind eben nicht entschuldbar.
Als ich meinen Blick durch das Dorf schweifen ließ sah ich immer wieder wie Ecuri-Eltern ihre Kinder ins Haus holten und selbst Erwachsene es vermieden nahe an uns heranzukommen. Das war zwar schade, aber auch wenn wir Shartraug niemals einem Ecuri etwas zu Leide tun würden, Vorsicht ist immer besser als Nachsicht. Ich war sicher auch kein friedlicher Anblick, aber dies waren auch keine friedlichen Zeiten.
Ich hoffte dass ich mit den Dorfältesten frei sprechen konnte, auch die Ecuri mussten einsehen dass es so nicht mehr weitergehen kann. Vielleicht verstehen sie, möglicherweise helfen sie. Ich weiß zwar noch nicht genau was zu tun ist, aber eine Veränderung ist nur noch zum Besseren möglich.
„Ich bin dir sehr dankbar dass du mich in euer Dorf einlädst, Skari. Ich weiß dass wir Shartraug anders sind und dass ihr viele unserer Werte nicht teilt, aber wir alle sind Völker Lonais, und gerade in diesen Zeiten müssen wir zusammenhalten.“
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMi 16 Jan 2013, 12:51

Alvos starrte auf das Shartraug-Weibchen, was da vor ihm auf dem Boden saß. Ihre unbeholfene Art und die so unerwartete Begrüßung hatten ihm die Sprache verschlagen. Dann, ganz allmählich, entspannte er sich und fing schallend an zu lachen.
„Sei du mir auch gegrüßt, kleine Shartraug!“, keuchte er, nachdem er sich etwas von der Überraschung und dem Lachanfall erholt hatte. Die Situation war aber auch zu komisch! Da hatte er mit wer weiß was für einem Feind gerechnet, sich komplett auf einen Kampf auf Leben und Tod eingestellt und jetzt stand er vor diesem mindestens ebenso überraschtem Geschöpf und war drauf und dran, eine ganz normale Konversation zu führen.
„Keine Sorge, ich tue dir nichts. Doch warum hast du ...“, brachte er noch hervor, als sich plötzlich, nachdem die Anspannung von ihm abgefallen war, mit einem Schlag all seine Verletzungen und die Erschöpfung von den Kämpfen und der Flucht bemerkbar machten. Er merkte noch, wie er zusammenbrach und wie das Shartraug-Weibchen ihn verdutzt anstarrte. Dann wurde die Welt um ihn herum schwarz.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyDo 17 Jan 2013, 21:10

Ashesi war erleichtert als der Vilgrim anfing zu lachen und sich entspannte. Doch gerade, als sich auch ihre Anspannung so langsam löste, kippte der Vilgrim plötzlich um. Sofort herrschte bei Ash wieder Panik. Sie rappelte sich wieder auf und war mit ein paar Schritten bei dem bewusstlosen Vilgrim. "Oh mist.. nein, nein, nein, nein... bitte das ist jetzt nicht dein ernst... stirb mir hier nicht vor den Augen weg...." Vorsichtig begann sie den Vilgrim zu untersuchen und stellte erleichtert fest das Er noch lebte. Es passte ihr zwar nicht so ganz, aber sie musste den Vilgrim hier liegen lassen, den er war viel zu schwer, als das Sie ihn hätte bewegen können. Vorsichtig untersuchte Ash ihn weiter und stellte viele Verletzungen fest, der Vilgrim brauchte dringend medizinische Hilfe.
Ash hatte zwar einige Heilkräuter hier, doch das würde vermutlich nicht ausreichen, aber zumindest könnte sie seine Schmerzen lindern. Aus einer ihrer Gürteltaschen förderte sie einen Stössel zutage und zog eine ihrer eigenen Schuppenplatte unter dem Gürtel hervor. Die war ihr schon vor Langer zeit abgefallen und hatte die richtige Form, sodass man auf ihr sehr gut Kräuter und andere feste Substanzen mischen konnte. Sie hatte zwei dieser Platten, eine in Grün für Gifte und eine in Rot für ungiftige Sachen. Zuguterletzt förderte sie noch einige Kräuter aus ihrer Reserve zutage, die für ihre betäubende Wirkung bekannt waren, und begann sie zu mischen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyFr 18 Jan 2013, 23:21

„Keine Ursache!“, ich grinste Ralak frech an und landete im nächsten Moment sanft auf einer der Hängebrücken, wir konnten und normal verhalten und durch das Dorf laufen. Hinter mir hörte ich den Shartraug auf den Holzbrettern aufkommen, die Brücke wackelte etwas, doch für mich war es kein Problem, mein Gleichgewicht zu halten, ich hatte beim Bau dieser Brücken geholfen und war schon auf den Seilen, an denen die Holzbretter befestigt waren, herumgelaufen.
„Wir gehen jetzt zum Versammlungshaus!“, erklärte ich den Shartraug, der sich interessiert umschaute, als versuchte er, sich jedes Detail einzuprägen, „Das ist das größte Haus in diesem Dorf und liegt noch dazu im Zentrum. Wenn die Ältesten etwas besprechen, dann werden dort die Ergebnisse bekannt gegeben. Außerdem halten die Ältesten dort ihre Runden ab und…es ist wahrscheinlich das einzige Gebäude, dass du mit deiner Größe betreten kannst!“ Ich kratzte mich verlegen am Kopf, diese Bemerkung war wenig freundlich, aber ehrlich, zwar war Ralak nicht so groß, wie der Vilgrim, aber dennoch ein ganzes Stück größer, als die größten meiner Art.
„Wahrscheinlich sind die Ältesten schon auf dem Weg hierher. Eigentlich brauchte es länger, Nachrichten zu verbreiten, aber in den letzten Jahren, wenn man enger zusammenlebt und das als pfeilschneller Ecuri, dann braucht es kaum mehr Minuten, als das ganze Dorf über etwas aufzuklären.“
Er Shartraug nickte nur zum Zeichen, dass er mich verstand, während ich vor dem Versammlungshaus stehen blieb. Es war natürlich aus Holz und hatte eine Flügeltür, weshalb der Shartraug auch hinein passte. Wie ich es mir gedacht hatte saßen bereits die 7 Ältesten in einem Halbkreis versammelt und erwarteten mich.
Ich senkte respektvoll meinen Kopf und wandte mich an Mekiel, das Oberhaupt der Ältesten und zugleich dem Vertreter meiner Familie. Sein Fell hatte sich bereits grau verfärbt, ebenso wie seine Kopfhaare, einzig und allein einige der Spitzen waren noch hellbraun verfärbt.
„Sei gegrüßt, Mekiel!“, begrüßte ich ihn höflich, bevor ich mich zu den anderen Ältesten wandte, „Seid gegrüßt, Oberhäupter der Familien.“
Mir wurde höflich zugenickt, mein Zeichen, meinen Kopf wieder heben zu dürfen.
„Wie kommt es dazu, dass du einen Shartraug in unser Dorf führst?“, erkundigte sich ein anderer, Karmail, interessiert.
„Darf ich die Geschichte am Anfang beginnen, es gibt eine schwere Sünde, die ich gestehen muss, bevor ich mich guten Gewissens zu den erfreulichen Bekanntschaften des Tages begeben kann?“
Mekiel sah mich zweifelnd an und begann mit der vor ihm liegenden Feder zu spielen.
„Nun denn, kleine Skari, was hast du zu gestehen?“
Ich atmete tief ein, bevor ich langsam die Luft ausstieß, es gab kein Zurück mehr, ich würde dafür gerade stehen müssen, was ich getan hatte.
„Heute Morgen bin ich auf Nahrungssuche gegangen, dabei habe ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, unser sicheres Territorium verlassen und bin auf dem Grund der Sarvelger auf Suche gewesen. Dies ist, das will ich auch nicht bestreiten, nicht das erste Mal gewesen, dass ich mich den durch die Sarvelger auferlegten Regeln widersetzt habe. Doch heute erblickte ich einen Vilgrim im Wald und beschloss ihm zu folgen und euch später davon zu unterrichten. Nach einiger Zeit wurde der Vilgrim von einigen Sarvelgern, Elfen um genauer zu sein, angegriffen. Er schaffte es vier von den fünf Elfen abzuwehren, doch unter ihnen war ein Zauberer, der drauf und dran war, den armen Vilgrim, den die Sarvelger zur Gewalt gezwungen hatten und das in einer ungerechten Ausgangslage, zu töten. Ich kam dem Elf zuvor und beendete sein Leben. Ich weiß, dass ich gesündigt habe und auch die Tatsache, dass ich den Elf zu Caligos Pforte geschickt habe, meine Sünde nicht ungeschehen macht, doch ich konnte nicht anders handeln und ich bereue nicht. Ich verabscheue mich dafür, Blut vergossen und somit unsere heiligste Regel verletzt zu haben, doch wenn ihr mich fragt, ich würde wieder so wählen. Auch bin ich bereit, eure Strafe in Empfang zu nehmen, doch vorher lasst mich die Geschichte zu Ende erzählen.
Der Vilgrim war und ist nun schwer verletzt, auch wenn dieser zu stolz ist, seine Not zuzugeben. Wenn ich euch darum bitten dürfte, mich mit Salben zu versorgen, damit ich mich um ihn kümmern kann, ich will nicht, dass er stirbt und somit meine Sünde umsonst gewesen ist.
Als ich mich mit ihm auf den Weg zu einem sicheren Versteck gemacht habe, kam dieser Shartraug zu uns und leistete uns Gesellschaft. Da dieser nicht auf der Flucht von den Sarvelgern ist, war es nur höflich, ihm eine formelle Einladung auszustellen, was uns hierherbringt. Darf ich vorstellen: dies ist Ralak!“
Unsicher schaute ich von einem Ältesten zum anderen, als Ralak vortrat.
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Shoggoth

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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptySo 20 Jan 2013, 21:27

Nachdem Skari ihre Ausführungen beendet hatte trat ich einen Schritt vor und kniete nieder. Aufgrund meiner Anatomie dauerte der Vorgang möglicherweise etwas lang und ich überragte die Oberhäupter immer noch um einige Zentimeter, aber die Geste sollte ihre Wirkung tun. Dann ließ ich meine Zähne im Kiefer verschwinden und lächelte kurz. Ich begann zu sprechen „Ich kann nur bestätigen was Skari berichtet hat, ich war bei dem Angriff anwesend, auch wenn ich selbst nicht eingegriffen habe. Was meine Person betrifft, ich bin ein reisender Künstler, den Vilgrim und Skari hier habe ich eher zufällig getroffen. Als ich dann hier ins Dorf eingeladen wurde konnte ich natürlich schlecht ablehnen, mir war es bisher nur selten vergönnt Ecuris kennen zu lernen, was ich immer bedauert habe. Ich kann aber auch verstehen wenn ich hier nicht erwünscht bin, ich garantiere aber dass ich noch nie einem Lonaiser ein Haar gekrümmt habe und ich auch sonst als hervorragender Gast erweisen werde. Und gerade in Zeiten wie diesen müssen wir aufeinander vertrauen. Dazu müssen wir uns kennen lernen, etwas das viel zu lange vernachlässigt wurde.“ Während ich rede lasse ich meinen Blick über alle Anwesenden schweifen, die Oberhäupter sahen entschlossen und ernst aus, ein anderes Bild als man üblicherweise von den Ecuri hat. Auch ich kannte sie nur als lebensfrohe Wesen voller Elan.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMo 21 Jan 2013, 21:00



„Es ist uns eine Ehre, einen Gast bei uns begrüßen zu dürfen, diese Ehre wird uns aufgrund unserer Abgeschiedenheit und unseres eher schüchternen Naturells nur selten zuteil“, Similee, ein für den Ältestenrat noch sehr junges Mitglied deutete eine leichte Verbeugung an. Sein Fell war hell, fast blond, dafür war seine Schwanzspitze dunkelbraun gefärbt, es war traurig, ihn im Ältestenrat zu sehen, auch wenn er kaum die 60 Jahre erreicht hatte. Unsere Art konnte bis zu 160 Jahre alt werden und der Ältestenrat setzte sich meist aus über 100 Jahre alten Mitgliedern zusammen. Der einzige Grund, warum Similee schon hier verweilte war, dass er der einzige seiner Familie war, der übrig geblieben ist, seine Kinder waren abtransportiert worden, wohin wusste niemand, als diese unser Territorium verlassen hatten und dabei erwischt worden waren. Seine Frau war bereits bei der Geburt des letzten Kinds gestorben und was mit seinen Eltern geschehen war, wusste ich nicht. Sein Gesichtsausdruck war milde, aber sorgenvoll, als er sich zu mir drehte.
„Du, kleine Skari, hast dein Leben riskiert, als du die Grenzen unseres Gebiets übertreten hast, ist dir das bewusst?“
„Ja!“, gab ich schuldbewusst zu. Wäre ich dem Vilgrim nicht begegnet, dann hätte niemand davon erfahren, doch dann wäre der Vilgrim wahrscheinlich gestorben. Nein, die Götter mussten sich etwas dabei gedacht haben, uns zusammen zu führen, auch wenn ich nicht glauben konnte, dass sie gewollt haben, dass ich jemanden tötete.
„Und dennoch hast du die Grenzen wiederholt übertreten. Was ich mich frage: Warum hast du das immer wieder getan?“
Ich spielte mit einer meiner verfilzten Haarsträhnen herum, in die Holzperlen eingeflochten waren.
„Dort gibt es viel bessere und gesündere Nahrung, reife Beeren, schmackhafte Nüsse und die Sarvelger lassen diese einfach am Baum verrotten, bis sie faulig sind und herunterfallen. Diese Bastarde haben keine Verwendung für dieses Geschenk der Natur! Warum sollte ich nicht dieses Risiko auf mich nehmen und die Nahrung besorgen, die wir doch brauchen? Ich habe niemandem geschadet und kein Leben, außer mein eigenes in Gefahr gebracht und dieses Risiko war überschaubar, da ich die Sarvelger bereits von weitem hören kann. Des Weiteren sind sie so arrogant, dass sie sich niemals die Mühe machen, nach oben zu gucken!“
Die Ältesten starrten mich ernst an, sodass ich sofort das Gefühl bekam, dass ich etwas falsch gemacht hatte, doch Similee fing bereits nach ein paar Sekunden an zu lächeln.
„Normalerweise würde ein Mord heißen, dass du unsere Gemeinschaft verlassen musst und ein Dasein als Ausgestoßene fristen musst“ Mir stockte der Atem bei dem Gedanken daran, dass dies wirklich die schlimmste Strafe war, die die Ecuri parat hatten, diese Strafe wurde nur sehr selten verhängt und jetzt sollte es gerade mich treffen. Ich blinzelte ein paar Mal, um meine Tränen zu verkneifen. Ich liebte meine Freiheiten, doch auf ewig allein zu sein, nein, das konnte ich mir nicht vorstellen.
„Doch“, warf Similee ein und erntete zustimmendes Nicken der anderen Ältesten, „hast du durch dein Handeln versucht das Leben eines anderen Wesens zu retten und zwar eines Wesens, dass, wie du beschrieben hast, zum Kampfe gezwungen wurde, zu einem unfairem Kampf. Außerdem hast du regelmäßig dein Leben aufs Spiel gesetzt um uns mit unserem Essen zu versorgen. Dieses Verhalten will ich zwar nicht befürworten, dennoch sehe ich auch keinen Grund es zu bestrafen.“
Die anderen Ältesten nickten zustimmend. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als Mekiel sich erhob und auf mich zutrat.
„Wir werden dich nicht bestrafen. Wir glauben dir, dass du aus einer Notlage heraus gehandelt hast. Ich für meinen Teil weiß, dass du niemals eine Schande über unsere Familie bringen würdest, indem du den Rat belügst. Geh denn deines Weges, nimm die Gegenstände, die du brauchst um dem Vilgrim zu helfen und sei dem Shartraug eine gute Gastgeberin. Der Rat hat angesichts der Tatsache, dass Gewalt selbst von unserer Seite beinahe unausweichlich scheint, einiges zu bereden.
Ralak, wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, so stelle sie jetzt, ansonsten hoffe ich, dass Skari sich gut um dich kümmert. Wir werden heute Abend ein großes Essen ausrichten, dass dir hoffentlich auch mundet, wenn es doch kein Fleisch enthält!“
Ich grinste Ralak fröhlich an, Mekiel schien ihn zu mögen, das wusste ich.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMo 21 Jan 2013, 22:21

„Ich denke bis ich euch mit meinen Fragen löchere warte ich das Bankett ab, ich will schließlich nicht stören.“ Sagte ich und richtete mich auf, der Größenunterschied war schon nicht zu vernachlässigen. „Und ich bin mir sicher dass sich Skari hier als hervorragende Gastgeberin erweisen wird. Sie wird mir sicher zur Seite stehen falls ich etwaige Fragen zu eurem wundervollen Volk habe. Falls es euch nichts ausmacht werde ich mich hier im Dorf umsehen, ich werde versuchen dabei niemanden zu erschrecken.“ Ein kurzes Grinsen huschte über mein Gesicht, diesmal konnte man ganz eindeutig meine spitzen Zähne sehen.
Ich musste noch einige Fragen klären, warum werden hier so harte Strafen für das töten verhängt? Wie war die Gesellschaft hier geregelt? Was war so schlimm daran dass Skari außerhalb des Gebietes auf die Suche nach Essen gegangen ist? Sie hat damit doch im Wohle Aller gehandelt, sie hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt für ihr Volk. Solch einer Person sollte großer Respekt gelten, ihn kurz vor eine Verbannung zu stellen ist völlig unlogisch. Sie hatte nichts getan was nicht von der Natur des Wesens bewilligt war, dieser Elf hat sein Schicksal selbst gewählt, er hat alle Ehre verspielt. Ihn so schnell zu töten war noch sehr gnädig gewesen von der Ecuri-Dame. Wenn er mir in die Finger gefallen wäre dann hätte er erleben müssen was er anderen antut.
Ich schüttelte den Kopf, die Ecuri verstanden die Welt so anders, so ungewohnt. Aber welches Weltbild sich in naher Zukunft durchsetzt sollte wohl klar sein, die Sarvelger hatten nichts besseres verdient. Irgendwann werden auch die Ecuri zu den Waffen greifen, so traurig das auch sein mag.
Mit diesem Fragen im Kopf trat ich, Skari folgend, aus dem Haus der Ältesten heraus.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMo 21 Jan 2013, 23:15

Es wurde bereits dunkel, als Alvos die Augen aufschlug. Mit einem Ächzen setzte er sich auf und betrachtete seine Umgebung. Er saß fast im Eingang der Höhle, die das Ecuri ihm gezeigt hatte. Für einen Moment fragte er sich, wie er dorthin gekommen war, doch als sich dann plötzlich seine Verletzungen stechend bemerkbar machten, kamen die Erinnerungen zurück. Erinnerungen an die Shartraug, die sich in seine Höhle geschlichen hatte und wie er sie fast angefallen hätte. An den seltsamen Moment, in dem sie sich nur angestarrt hatten. Und dann noch daran, wie der Boden der Höhle plötzlich näher zu kommen schien.
Alvos stand mühsam auf und bemerkte dabei, dass jemand seine Wunden zwar notdürftig, doch gekonnt versorgt hatte. War dies das Werk der Shartraug? Ein Blick umher zeigte ihm, dass sie nicht mehr hier war. Vielleicht war sie jagen gegangen oder etwas ähnliches. Er konnte auf jeden Fall bereits wieder ohne größere Schmerzen aufrecht stehen. Jetzt hatte er es also innerhalb eines Tages geschafft, bereits bei zwei Angehörigen anderer Völker in der Schuld zu stehen. Für einen Moment dachte er darüber nach, einfach zurück zur Festung der Sarvelger zu laufen und zu versuchen, die restlichen Gefangenen zu befreien, doch sein Kampfrausch war verflogen. Er hatte wieder die Kontrolle über sich und sein Verstand sagte ihm, dass er bei diesem Unterfangen alleine und in dieser Verfassung nur sterben würde, ohne etwas bewirkt zu haben. Brummend sah er ein, dass er hier zurzeit besser aufgehoben war. Außerdem konnte er so vielleicht irgendwann seine Schuld bei dem Ecuri und der Shartraug begleichen, die ihm das Leben gerettet hatten. Er drehte sich um und kämpfte sich den Weg zurück, den er vor wenigen Stunden noch genommen hatte, um die unbekannte Gestalt anzugreifen. Knurrend zog er die Luft ein. Verdammt, das Laufen schmerzte immer noch gewaltig, doch es ließ sich aushalten. Als er die Rückwand der Höhle erreichte, ließ er sich an dem Platz, wo er auch vorher schon geruht hatte, zu Boden sinken und war bereits nach wenigen Momenten eingeschlafen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMi 23 Jan 2013, 00:37

Nachdem sie die Wunden von Alvos so gut versorgt hatte, wie es Ihr möglich gewesen war, hatte sich Ashesi wieder auf den Weg gemacht um neue Heilkräuter und Pflanzen zu finden. Sie hatte ihren Vorrat völlig aufgebraucht und trotzdem war es nur ein Tropfen auf den ­heissen Stein gewesen. Um den Vilgrim richtig zu versorgen brauchte sie mehr.
Gründlich suchte sie die Umgebung ab, doch wenn sie eine Heilpflanze fand, erntete Ash sie nicht völlig ab, sondern lies immer noch einen Rest zurück. Falls später auch noch jemand Hilfe benötigt würde derjenige froh sein das jemand nicht einfach alle Heilkräuter völlig abgeerntet hatte.
Ash war sich nicht sicher, wie lange sie nun schon unterwegs war, ihr Zeitgefühl hatte sich verloren bei der konzentrierten Suche. Die Sonne stand schon sehr tief, als sie sich endlich zufriedengab und auf den Rückweg zur Höhle machte. Im ersten Moment erschrak sie, als sie die Höhle betrat und Alvos nicht mehr an der Stelle lag wie vorher. Erst vermutete sie das Er gefunden worden war, oder sich auf eigene Faust auf den Weg gemacht hatte, doch dann vernahm sie ein leises Schnarchen, aus dem hinteren Teil der Höhle, und atmete auf.
Sie deponierte ihre Heilkräuter und verlies die höhle nochmals um etwas Feuerholz zu sammeln. Sie würde etwas Zeit benötigen, um die Heilkräuter zu verarbeiten und später brauchte sie das Licht um den Vilgrim zu versorgen. Doch Feuerholz hatte sie schnell gefunden und nach wenigen Minuten war sie wieder zurück in der Höhle und machte sich daran die Feuerstelle einzurichten. Das Tageslicht schaffte es nicht mehr wirklich genug Licht zu spenden, als sie das Feuer endlich zum Brennen brachte, sicherheitshalber hatte sie die Feuerstelle mit Respektvollem abstand zu dem Vilgrim errichtet.
Danach kontrollierte sie kurz nochmals die bereits notdürftig versorgten Wunden von Alvos und machte sich dann wieder an die Arbeit. Während sie einige der Kräuter mit dem Mörser zerstiess, nahm sie andere in den Mund und begann sie zu zerkauen. Nicht gerade wohlschmeckend, doch so würde sie später eine Kräuterpaste erhalten, die sie problemlos auf die Wunden auftragen konnte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMi 23 Jan 2013, 16:34

„Warte kurz hier, ich hol ein bisschen Zeugs, mit dem man Alvos helfen kann!“, wies ich Ralak an und hüpfte mit einem großen Satz direkt bis zum Versorgungshaus. Hoffentlich fühlte Ralak sich nicht unwohl dabei, so ganz allein ohne jemanden zu kennen vor dem Versammlungshaus herum zu stehen, doch ich konnte ihn schlecht mit hierher nehmen, denn das Versorgungshaus war nicht besonders groß, die Tür schon gar nicht, wieso auch, es gab nicht viel, dass wir lagern konnten und unsere Essensvorräte versteckten wir an sichereren Orten vor den Sarvelgern als in der Mitte unseres Dorfes.
Im Versorgungshaus angelangt musste ich ein paar Male blinzeln, bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dieses Haus hatte keine Fenster, zum einen, weil Glas äußerst teuer war und zum anderen, weil einige Pasten und Salben vom Sonnenlicht zerstört wurden. Ich orientierte mich nach meinem Gedächtnis. Drei kleine Schritte geradeaus, dann nach links wenden, bücken und aus dem untersten Fach einen kleinen Holztopf mit zugebundenem Deckel nehmen. Der Topf roch minzig, also hatte ich das richtige erwischt. Ein Fach weiter oben fand ich ein paar saubere Tücher und eine Flasche, die bereits als Päckchen in das Tuch eingewickelt war. Die Flüssigkeit würde in den Wunden brennen, diese aber säubern und mit dem Tuch konnte man sie hinterher trocken wischen. Wie gut, dass für Notfälle immer mehrere dieser Päckchen vorbereitet waren!
Schon nach wenigen Sekunden hatte ich die Tür des Versorgungshäuschens schon wieder hinter mir geschlossen und den Metallriegel vorgeschoben. Dann stopfte ich die Sachen in meine weiten Hosentaschen und sprang zurück zu Ralak, der sich schon ungeduldig umsah.Mir wurde bewusst, wie viel Zeit bereits ins Lande gezogen war, denn die Sonne neigte sich schon wieder über die Baumwipfel, doch das machte mir nicht viel aus. Heute Abend würde das Essen auf dem Boden stattfinden, damit alle genug Platz hatten, vorallendingen Ralak, und auf dem Boden konnte man gefahrlos Feuer machen, sodass das Essen erst später starten würde.
„Weißt du noch, wo wir hergekommen sind?“, erkundigte ich mich bei Ralak, dessen Chitinpanzer im Licht der untergehenden Sonne glänzte. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Shartraug furchterregend aussahen, so waren sie bei näherer Betrachtung auch äußerst schön, zumindest empfand ich die glänzende Panzerung, als wirklich hübsch. Ich dagegen war derzeit mit meiner, noch gefleckten Schwanzspitze das Gespött der Leute. Warum konnte sie sich auch nicht gleichmäßg heller färben, sondern musste unbedingt erst helle Fellflecken bilden? Bei meinen Ohren war das Fell ja auch einheitlich heller.
Ralak schaute sich kurz einmal um und deutete dann in eine Richtung, die sogar beinahe der richtigen Richtung entsprach.
„Ich denke von dort, allerdings ist mir diese Gegend fremd. Es ist schwer zu sagen.", erklärte er mir. Ich nickte verständnisvoll, ich war mein ganzes Leben hier in der Nähe aufgewachsen, wenn auch nicht genau in diesem Dorf, doch während meiner frühen Kindheit hatten diese Dörfer schließlich nicht existiert.
„Du liegst gar nicht mal so weit daneben, dreh dich ein bisschen weiter Richtung Westen und es stimmt sogar. Versuch dir am besten den Weg schnell einzuprägen, denn ich fürchte, dass du bei Alvos in der Höhle schlafen musst, da ich nicht weiß, welches unserer Gästezimmerchen groß genug für dich sein könnte.“
Ohne auf eine Antwort zu warten stieß ich mich vom Vorsprung ab und bohrte meine Krallen schon bald darauf in die Borke einer dicken, alten Eiche.
Ralak hüpfte über die Äste hinter mir her. Ich versuchte einen besonders einfachen und direkten Weg zur Höhle zu nehmen, den man sich leicht merken konnte, auch wenn dieser Weg nicht meine erste Wahl war. Die Bäume standen mir zu nahe beieinander, die Sprünge waren mehr kleine Hüpfer, es gab kein Risiko, keine Schwindelgefühle und kaum dicke Eichen. Eichen mochte ich am liebsten, die Borke war so rau und wenn man falsch seine Krallen reinbohrte, dann konnte man einen Hohlraum treffen und abrutschen, ein Risiko, aber wenn man damit umgehen konnte, bot die Borke der Eiche einfach die angenehmste Konsistenz.
Wir waren noch gut hundert Meter von der Höhle entfernt, als mir ein unnatürlicher Geruch in die Nase stieg, ein Geruch, der hier nichts zu suchen hatte.
„Schnell Ralak, hier hat irgendwo jemand Feuer gemacht, wir müssen Alvos finden!“, rief ich ihm zu und war mit zwei Sätzen an der Höhle, den restlichen Weg konnte der Shartraug auch selbst folgen. Wie ich es befürchtet hatte, kam der Geruch aus der Höhle. Vor meinem inneren Auge sah ich den Vilgrim bereits an einem Baumstamm über einem Feuer hängen, Sarvelger darum herum, die sich eines üppigen Abendessens erfreuten.
Ich stürzte in die Höhle.
„Alvos?“, rief ich, jede Vorsicht fallen gelassen, ich kannte die Höhle und kannte unzählige Nischen, zur Not konnte ich mit einem Sprung versteckt sein. Doch es war nicht der Vilgrim, den ich im Licht des Feuers erkennen konnte. Ein Shartraug starrte mich eindringlich an.
Schnell hob ich die Arme hoch.
„Bitte tu mir nichts!“, war das erste, was mir zu sagen einfiel.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMi 23 Jan 2013, 20:59

Ashesi blickte die Ecuri mit einer Mischung aus Überraschung und Verwirrung an, wollte etwas sagen doch wegen der Kräuter in ihrem Mund kam nur ein unverständliches Gemurmel dabei heraus. Es folgte ein kurzer peinlicher Moment der stille in der Ash klar wurde, dass Sie gerade so wirkte, als hätte Sie damit begonnen den Vilgrim zu Essen.
Hastig entließ sie die zerkaute Kräutermasse aus ihrem Mund und legte sie zu den anderen, bereits zerstossenen, Kräutern. Kurz prüfte sie die Mischung und blickte dann zu der Ecuri. "Ich habe keinen Grund dir oder jemand anderem hier in der Höhle irgendetwas anzutun." Sie musterte die Ecuri und überlegte sich ob sie die Ecuri war, die sie vorher zusammen mit dem Vilgrim beobachtet hatte. Doch sicher war sie sich nicht, dazu war die Entfernung vorher einfach zu gross gewesen. Doch wenn sie es war, wo war dann der andere Shartraug, den sie noch beobachtet hatte?


Zuletzt von Redeyes am Mi 23 Jan 2013, 21:50 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyMi 23 Jan 2013, 21:48

Durch den Abstand zwischen mir und Skari kam ich einige Sekunden später als sie an der Höhle an. Ein merkwürdiges Bild bot sich mir. Eine junge Shartraug, vielleicht Anfang zwanzig, stand vor der Höhle und starrte Skari an. Als ich auf dem Waldboden aufkam guckte ich sie mir genauer an. Sie hatte rötliche Schuppen und trug wie ich nur einen Ledergurt. Nur war es kein klassischer Waffengurt, es befanden sich Taschen und Beutel daran. Dann glitt mein Blick zu Boden und ich sah eine grüne Kräutermasse, sorgfältig zerstoßen. Kurz stockte ich, mischte sie dort ein Werk an? Nein, diese Pflanzen waren komplett ungeeignet, außerdem ist die Dosierung völlig falsch. Ich riss mich vom Anblick der Pflanzen los. Kurz musste ich eins und eins zusammenzählen. Das hier war überhaupt nichts künstlerisches, das war MEDIZIN... Diesem Gedanken galt nun meine gesamte Aufmerksamkeit. Mit großen Augen starrte ich die Shartraug an. Wie konnte sie nur...wie konnte sie es wagen? Was denkt sie was sie dort tut? Wir sind Künstler, frei und ungebrochen. Wieso nun das? Was hatte das mit Kunst zu tun? Wo war der Sinn? Anscheinend schien sie nicht einmal Messer zu tragen, was machte sie dann mit ihren Leinwänden?
Langsam wurde mein Blick bedrohlich, die Verwunderung schlug um in Zorn. Dann begann ich langsam und mit unterdrückter Wut zu sprechen, jede Silbe zischte ich hervor. „Was glaubst du was du da tust?“ fragte ich sie. Solch eine Entehrung unserer Kunst durfte ich nicht zulassen. Es war falsch.
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BeitragThema: Re: [MSG] Die Welt Lonais   [MSG] Die Welt Lonais EmptyDo 24 Jan 2013, 19:59

Gerade als ich vortreten wollte, um mich vorzustellen, drängte Ralak sich nach vorne. Ich konnte nicht viel von seiner Körpersprache erkennen, doch als er seine Stimme erhob konnte selbst ich klare kalte Wut darin erkennen.
„Was glaubst du was du da tust?“, zischte er sie förmlich an. Ich zuckte kurz zusammen, ich kannte ihn zwar nicht lange, doch diese Heftigkeit überraschte mich in Anbetracht der Tatsache, dass der Shartraug nur etwas Grünzeug mümmelte doch schon ziemlich überzogen.
"Ich tue genau das, wonach es aussieht.", gab der angesprochene Shartraug zurück, seine Schuppen glänzten in einem dunklen Rot, dessen Farbintensität von dem Feuer noch einmal verstärkt wurde. Sein Tonfall war ebenso scharf und angriffslustig wie der von Ralak. Warum zur Hölle hatten die beide nichts besseres zu tun, als sich um ein paar Pflanzen zu streiten, während Alvos doch Hilfe brauchte. Es musste etwas mit ihrer Kultur zu tun haben, etwas, das ich nicht verstand. Noch einen kleinen Moment wollte ich mir anhören, was die beiden da zu klären hatten, hoffentlich friedlich. Ich hatte nicht genug Verbandszeug für drei und ehrlichgesagt auch nicht die leiseste Idee, wie ich einen Shartraug wieder zusammenflicken sollte.
Als ich diesen Gedanken noch weiterführte, machte Ralak noch einen Schritt auf den anderen Shartraug zu, zog sein Messer aus dem Gürtel, an dem noch zahlreiche andere Exemplare hingen und schnitt sich ohne auch nur einen Augenblick zu zögern in die Handfläche.
„Kunst ist Schmerz. Du bist keine Künstlerin." Darum ging es hier? Um deren seltsame Eigenart, andere Leute zu quälen? Warum war Ralak dann so wütend wegen eines Salatblatts?
Ralak hielt noch immer das Messer gezückt, weshalb ich es für nötig hielt, mich zwischen die beiden zu stellen. Wie konnten sie es überhaupt wagen sich auf unserem Grund so zu benehmen? Das hier war ein friedliches Land!
"Könntet ihr euch bitte einen Moment lang zusammen reißen, ihr befindet euch hier auf UNSEREM land, hier wird niemand verletzt“, ehe ich es mich versah, stand ich schon zwischen den beiden, meine Arme abwehrend in die Höhe gehoben. Ich würde sie zwar wahrscheinlich nicht wirklich aufhalten können, doch die Geste zählte schließlich.
Zu meiner Erleichterung machte der rote Ralak einen kleinen Schritt nach hinten und schien sich ein wenig zu entspannen: „Ich verletze niemanden hier... diese Kunst spare ich mir für die Sarvelger auf..."
Gut, dass war schon Nummer eins, der nicht kämpfen würde. Für diesen Tag war bereits mehr als genug Blut geflossen.
"Es tut mir äußerst leid, ich bin Gast hier, ich sollte mich entsprechend benehmen. Es wird nie wieder vorkommen solange ich bei euch willkommen bin.", auch Ralak steckte sein Messer weg und seine Stimme klang sogar ein wenig reumütig. Ich starrte in die Flammen. Was diese Rasse anging, so hatte ich noch sehr viel zu lernen.
"Das will ich hoffen“, nachdem die beiden sich langsam entspannten, ließ ich meine Arme sinken und betrachtete die Feuerstelle genauer, sie war ordentlich ausgearbeitet, mit Steinen abgegrenzt, wie es sich gehörte.
„Hier gibt es keine Gewalt, nicht gegen sich selbst“, ich warf einen Seitenblick auf Ralak, der eine beinahe zerknirscht wirkende Körperhaltung einnahm, „und schon gar nicht gegen andere. Streitigkeiten kann man ausdiskutieren, aber hier werden andere Leute respektiert, auch wenn diese anders denken, verstanden?“
Beide nickten. Kurz darauf wandte sich der Shartraug, den ich vielleicht einmal nach seinem Namen fragen sollte, zur Seite und ging auf einen großen Stein zu. Bei näherem Hinsehen erkannte ich, dass es sich bei dem Stein keineswegs um einen Stein handelte, sondern vielmehr um Alvos. Bestürzt rannte ich zu ihm und überprüfte erst einmal, ob er noch atmete. Tat er, zum Glück. Dann drehte ich mich zu dem Shartraug um.
„Was tust du da mit ihm?", erkundigte ich mich bei dem roten Shartaug und trat ein Stück näher an ihn heran, um zu sehen, was genau er tat. Zwar ging ich davon aus, dass er durchaus ernst nahm, dass er niemanden verletzen sollte, trotzdem konnte ich mich von der Vorstellung eines folternden Shartraug nicht ganz lösen.
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