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Thema: Die Schänke Do 28 Feb 2013, 22:08
Joa, was soll ich groß dazu sagen? Wir haben euch ja schon in epischer Breite mit der Schänke im Chat genervt und euch gesagt wie viel besser wir doch sind. Obwohl dass ja eigentlich außer Frage steht habe ich hier trotzdem nochmal das erste Kapitel aus der Schänke als Beweis. Das Ganze ist eben eine MSG/RPG/nennteswieihrwollt und deswegen von mehreren Leuten geschrieben. Das erste was ich hier poste wird die Einleitung sowie mein Startpost sein. Den Rest werde ich dann so peu à peu einfügen. Abhängig davon ob ihr mehr lesen wollt, bzw. ob ich Bock hab. Im Zweifelsfalle sprecht mich direkt an, ich hab das Ganze als hübsches PDF-Dokument. Nun genug der langen Vorrede.
Die Schänke. „Haltet mich für einen Narren, aber dieser Tag wird kommen, da die Schänke als Ursprungsort dessen gelten wird, was danach geschah.“ Einleitung: Eine kleine Stadt erstreckt sich vor euch, in der Dämmerung könnt ihr nicht viel mehr erkennen. Doch mit ziemlicher Gewissheit könnt ihr sagen, dass es dort etwas zu trinken für euch und euer Pferd gibt und mit etwas Glück noch ein warmes Bett für die Nacht. Ihr entschließt euch in durch das Stadttor einzutreten. Eine Wache steht in einer Nische am Tor und nickt euch zu. Ein kleines Schild begrüßt euch mit den Worten „Willkommen im Königreich von ….“ Das letzte Wort ist unleserlich, es sieht so aus als ob schon einige Namen hier standen. Aber durch die Kerben die die Worte unleserlich machen erkennt ihr, dass die Ablösung nicht immer friedlich von Statten ging. Ihr beschließt diesem Umstand keine Aufmerksamkeit zu schenken, euch ist es egal wer hier regiert solange es ein Schankhaus gibt. Als ihr die Hauptstraße entlang reitet, fallen euch viele kleine, verwahrloste Häuser auf. Fast möchte man es eine Geisterstadt nennen, wäre da nicht das andauernde Gefühl es würde euch jemand beobachten. Ein schäbiges Schild fällt euch auf, darauf steht geschrieben „Schänke zum Großen Alten“. Der Name macht euch stutzig, aber euch ist es egal wie es heißt solange dort kühles Bier ausgeschenkt wird. Vor der Schänke steht ein Wassertrog aus dem euer Pferd saufen kann. Ihr bindet es an und öffnet die alte Holztür um die Schänke zu betreten. Als ihr die Tür aufstoßt, seht ihr nicht viel mehr als einen dürren Streifen Licht der sich bis zum Tresen erstreckt und kleine Lichtflecke die auf Tische mit Kerzen hinweisen. Erst nach einiger Zeit, nachdem sich eure Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, bemerkt ihr die Leute, die an den Tischen sitzen und den rundlichen Mann an der Theke, der mit einen so dreckigen Lappen ein Glas putzt, dass ihr euch fragt ob er es nicht eher wieder schmutzig macht. Die Leute drehen sich immer unauffällig weg, wenn ihr hinseht. Das stört euch aber wenig. Mit einigen Schritten seid ihr an der Theke, bevor ihr auch nur ein Wort sagen könnt steht ein Bier vor euch. „Wenn du etwas anderes, bist du im falschen Lokal, mein Freund“ sagt der Wirt zu euch. Wie auf ein geheimes Stichwort hin fangen die Leute im Lokal an zu lachen. Erst jetzt habt ihr Gelegenheit sie näher zu betrachten, viele haben sich ihre Mäntel tief ins Gesicht gezogen, andere prahlen stolz mit ihren Muskeln. Ihr haltet es für einen bunt zusammengeworfenen Haufen. Eine Schankmaid geht durch den Raum und bringt Getränk, sie ist hübsch anzuschauen, aber nichts gegen einige Frauen, die ihr in euren Abenteuern schon gesehen habt. „Ich trinke was immer ihr mir vorsetzt solange ihr ein Zimmer für die Nacht für mich übrig habt!“, erwidert ihr dem Wirt. Er nickt und sagt „Ein Zimmer kann ich dir geben, aber bereichere du dafür unser Leben ein wenig indem du ein bisschen von dir erzählst! Es gibt hier immer jemanden, der bereit ist sich mit dir zu unterhalten und etwas zu Erzählen können wir dringend gebrauchen“ „Ich denke das kann ich euch bieten!“ Ihr nehmt euer Bier und setzt euch aufs Geratewohl an einen der Tische und fangt an eure Geschichte zu erzählen...
Kempf: Ich sehe wie sich der Fremde umdreht und sich an einen der Tische setzt. Ich gucke wieder auf Glas und konzentriere mich auf die letzten schmutzigen Stellen. Blitzblank ist es nicht, eher milchig, aber mehr war mit dem Lappen nicht zu machen. Ich gehe um die Theke herum sage der Schankmaid im Vorübergehen noch dass sie den Tresen wischen soll und stelle mich neben den Tisch mit dem Fremden. Es herrscht noch Schweigen und ich räuspere mich. "Na, du bist aber nicht so gesprächig wie ich erwartet habe. Erzähl ruhig, wir sind alle wissbegierig auf deine Geschichte. Ich würde gerne etwas von mir erzählen nur gibt es da nicht so viel Interessantes. Ich wuchs hier auf, habe geheiratet und dann von meinen Vater diese Schänke geerbt. Vielmehr habe ich nicht zu sagen." Denkt nicht ich hätte den Blick nicht gesehen, dachte ich bei mir. einer meiner Kunden hatte mich schräg angesehen, ich weiß genau an was er dachte, aber das konnte ich noch nicht erzählen, erst musste ich wissen aus welchem Holz der Fremde geschnitzt war.
Shoggoth
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Thema: Re: Die Schänke Fr 01 März 2013, 17:27
KEMPF: Ich sehe wie sich der Fremde umdreht und sich an einen der Tische setzt. Ich gucke wieder auf Glas und konzentriere mich auf die letzten schmutzigen Stellen. Blitzblank ist es nicht, eher milchig, aber mehr war mit dem Lappen nicht zu machen. Ich gehe um die Theke herum sage der Schankmaid im Vorübergehen noch dass sie den Tresen wischen soll und stelle mich neben den Tisch mit dem Fremden. Es herrscht noch Schweigen und ich räuspere mich. "Na, du bist aber nicht so gesprächig wie ich erwartet habe. Erzähl ruhig, wir sind alle wissbegierig auf deine Geschichte. Ich würde gerne etwas von mir erzählen nur gibt es da nicht so viel Interessantes. Ich wuchs hier auf, habe geheiratet und dann von meinen Vater diese Schänke geerbt. Vielmehr habe ich nicht zu sagen." Denkt nicht ich hätte den Blick nicht gesehen, dachte ich bei mir. einer meiner Kunden hatte mich schräg angesehen, ich weiß genau an was er dachte, aber das konnte ich noch nicht erzählen, erst musste ich wissen aus welchem Holz der Fremde geschnitzt war.
SHAELI: Ich schob den schweren roten Stoff - der als Vorhang diente - einen Spalt breit zur Seite. Mein Blick fiel auf die alten Holzplanken, welche noch immer ihren Dienst als winzige Bühne erfüllten und wanderte von dort aus weiter in den Schankraum hinein. Die Institution war eine Mischung aus Taverne, Wild-West-Bar und einem Komödianten-Theater. Ein Sammelsurium an Leuten fand sich hier regelmäßig zusammen. Wie in jeder normalen Schänke auch gab es Zeiten in denen die Räume zum Bersten gefüllt und das Treiben bunt war und dann wieder wirkte sie wie ausgestorben und es kam die Befürchtung auf sie werde bald bankrottgehen. Als ich vor einer ganzen Weile hier her kam war mir durchaus bewusst, dass die Einsteigerinnen in meinem Metier für gewöhnlich ein gutes Stück jünger waren und – so musste ich mir eingestehen – auch um ein Vielfaches attraktiver. Doch wie es so oft im Leben ist brachte mich eine Kette von Ereignissen dazu diese „Bühne“ – wenn man diese Holzplanken denn wohlwollend so nennen konnte – zu betreten. Nun ging ich schon seit einer ganzen Weile diesen Weg und auch wenn klar war, dass ich niemals eine andere Bühne als diese betreten würde, reichte es mir vollkommen aus. Das Gesindel in dieser Schänke war mir ans Herz gewachsen denn mit ihrer schrulligen Art waren sie doch alle auf ihre Weise liebenswürdig. Das wichtigste aber war, dass ich mit den Shows nicht begonnen hatte um berühmt zu werden, sondern der Kunst selbst willen. Und so sah ich auch diesen Abend durch den Spalt im Vorhang – so wie ich es jeden Abend vor meinem Auftritt tat – um zu sehen, welche bekannten Gesichter heute zusehen würden. Das Bild das sich mir bot war allerdings alles andere als bekannt…
BRAND: Dicker, nebliger Qualm zog durch die Schänke und ein Gewirr aus etlichen Stimmen erfüllte die Nacht mit einem eigenartigen Singsang. Ich saß weit weg von der schäbigen Bühne aber dennoch mittendrinnen in der Menge. Eine andere Position konnte ich mir ob meines Metiers nicht erlauben. Neben mir griff ein dicklicher Mann wieder einmal zu seinem Bierhumpen, wie er es schon sooft an diesem Abend getan hatte. Wie er es jeden Abend tat. Ich war wie meistens vollkommen nüchtern. Es war mir nicht erlaubt meinen Geist von der Substanz des Alkohols benebeln zu lassen. Wobei. Erlaubt war es sicherlich. Niemand machte mir Gesetzte. Es war wohl eher unsinnvoll. Ich musste immer im vollen Besitz meiner Kräfte sein. Die anderen ignorierten mich. Mit Sicherheit wussten sie wer ich war, ich gehörte zu ihnen, war fast jeden Abend in der Schenke, doch ich hatte mir nie Mühe gegeben in ihre Mitte zu gelangen. Die Unaufmerksamkeit war der Schutz des Aufmerksamen. Die Tür der Schänke öffnete sich knarrend. Mein Blick wanderte von der Bühne, wo gleich der Auftritt beginnen würde über den Ausschank zur Tür. Kurz wurde es still. Ein Fremder trat ein. Zögernd begab sich der seltsam anmutende Mann zur Theke. Mein Blick ruhte auf ihm, dann sah ich dass auch die Blicke aller anderen auf den Fremden gerichtet waren. Meine Hand zuckte unscheinbar hervor, das feine Messer das an meinem Unterarm mit Hilfe eines Lederbandes und einigen Schlaufen befestigt war arretierte in der komplexen Mechanik. Ich rempelte den Dicken scheinbar unabsichtlich an. Er schien es gar nicht zu bemerken. Dennoch murmelte ich ein leises Entschuldigung, ehe ich seinen Geldbeutel vom Gürtel schnitt und in eine der vielen Taschen meines Mantels gleiten ließ. Nachzählen würde ich später. Was jetzt zählte war, dass die erste Beute der Nacht gemacht war. Erneut versank ich in der Menge, in absoluter Unauffälligkeit. Ich hatte keine Lust schon wieder weiterzuwandern...
KEMPF: Ich blickte mit geschultem Blick durch die Taverne. Von hinter dem Tresen konnte ich alles beobachten was passiert. Einer meiner Gäste nahm sich gerade das Kleingeld unseres Neuen, selber Schuld, ich bin nicht dafür verantwortlich dafür was hier passiert. Gut, das ist vielleicht nur meine Ansicht und nicht die von aufgebrachten Kunden, aber zur Not habe ich immer meinen "Meinungsveränderer", einen schweren Holzknüppel, unterm Tresen. Ich sah wie sich der Vorhang leicht öffnete, die Show müsste gleich beginnen, es wird wahrscheinlich dieselbe wie immer werden, meine Kunden neigen nicht zur Veränderung. Das Mädchen, naja, Mädchen sage ich nur weil das die übliche Bezeichnung für ihren Job ist, nicht etwa weil sie wirklich jung ist, macht ihren Job gut, eigentlich hätte sie es verdient dass ich ihr ein bisschen mehr zahle. Ich werde nachher noch mit ihr reden. Mein Blick wanderte weiter zum Neuen der nun auch seinen Mund aufmachte, ich konnte ihn von hier aus nicht hören, aber irgendwann kommt jede Geschichte zu mir. Selbst diese die glauben niemand kenne sie, haben vor mir keine Geheimnisse. Ich plaudere zwar nichts aus, aber meine Kunden hüten sich davor mich zu ihrem Feind zu machen. Wenn ich mir die ganzen Gesichter und ihre Geschichten durch den Kopf gehen lasse, habe ich immer das Gefühl meine Kunden können sich in den anderen Etablissements nicht mehr sehen lassen und fahren deswegen aus den umliegenden Regionen zu mir. Soviel Abschaum auf einem Fleck gibt es nur bei mir, ich habe quasi meine eigene kleine Attraktion. Nicht dass diese Klientel nicht auch mein Ziel war, ich war praktisch auch einer von ihnen. Und man umgibt sich in dieser Stadt am besten mit Gleichgesinnten wenn man nicht von einer Brigade Stadtwachen geweckt werden will die das Zimmer auf den Kopf stellen und dich mitnehmen. Aber alles in allem war ich zufrieden mit meinem Leben, niemand stellt mir zu viele Fragen und die die sie stellen haben so schmutzige Geheimnisse dass ich ihnen alles erzählen kann ohne auf verständnislose Ohren zu treffen. Manchmal sind meine Kunden auch gerne behilflich, es gibt viele Sachen die ich die Stadtwache lieber nicht sehen lassen möchte.
BRAND: Nun, nachdem für die Beute gesorgt war, beschloss ich mir zunächst etwas zu essen zu ordern. Bezahlen konnte ich ja jetzt. Noch immer schien der Dicke nichts von seinem Verlust zu bemerken. Gut so. Ich winkte die Schankmaid heran, bestellte etwas Brot und Suppe und übereichte ihr als sie wiederkehrte ein reichliches Trinkgeld. Wenn man es sich schon leisten konnte, war es immer Gut ein paar Menschen auf seiner Seite zu haben. Nur für den Notfall. Mein Blick schweifte erneut zu dem staubigen, roten Vorhang. Noch immer hatte die Show nicht begonnen. Das "Mädchen" lies heute auf sich warten... Während ich über meine Suppenschüssel vertieft dasaß, stieß mich der dicke Mann auf einmal unsanft in die Seite. "Habt Ihr meinen Münzbeutel gesehen?" grollte er und musterte mich mit düsterem Blick. "Was wollte ich mit eurem Münzbeutel?" fragte ich und fügte dann frech hinzu: "Kann ja nicht viel drin gewesen sein, so abgeranzt wie Ihr ausseht." "Das Kompliment gebe ich zurück!" gröhlte der Mann und wir lachten beide im selben Moment los. Er wild und unkontrolliert, ich ruhig und bedacht, so wie es meine Art war. Sehr Gut. Auch das Lachen, war eine Form der Zustimmung und Verständnis. Vielleicht sogar der Beginn von etwas das ich nicht gerade als "Freundschaft", aber vielleicht als "Akzeptanz" bezeichnen würde. Und die konnte man in diesen Zeiten Gut gebrauchen. Zumindest Ich...
KEMPF: Ich sah wieder einmal zur Bühne. Immer noch nichts. Ich sagte der Schankmaid sie soll hinter die Bühne und Bescheid geben dass das Mädchen starten kann. Sie machte einen kurzen Knicks und verschwand Richtung Bühne. Ich begann mit einem meiner üblichen Rituale und schrubbte die Theke. Wobei auch hier es eher eine Verteilung des Schmutzes war. Ich könnte mir auch mal einen zweiten Lappen leisten... Dann nahm ich eine kleine Flasche aus dem Regal und goss mir ein kleines Glas ein, nicht bis zum Rand, ich bin ja nicht lebensmüde. Von der Seite sprach mich der Fremde an: "He, so ein kleines Glas? Seid ihr hier nichts gewöhnt, oder was?" Er grinste. Er hielt sich wohl für besonders komisch, aber wer zuletzt lacht... "Hmpf" machte ich nur und putzte weiter. "Mach voll" sagte er und hielt mir seinen Humpen hin. Als ich ihn entgegennahm und mit Bier füllen wollte packte er mich am Arm. "Kein Bier, etwas von dieser Spezialität hier." "Du möchtest dass ich in diesem Becher, dieses Getränk schütte?" fragte ich nach. "Ja, ich bitte darum" ich zuckte die Schultern, wie es der Herr wollte, so geschah es. "Voll?" fragte ich "Voll!" rief er selbstbewusst aus. Ich schenkte ein und gab ihm den Humpen zurück. Er sah mich noch einmal herausfordernd an und nahm dann einen großen Schluck. Ich brauchte ihm nicht in die Augen zu gucken um zu wissen wie verblüfft er war. Meine Spezialität hier ist etwas Besonderes und nur wenige, sehr wenige, meiner Kunden können davon auch nur ein kleines Glas trinken. Und bei so einem Schluck... Als er dann nach hinten überfiel fingen alle an zu lachen. "Wer will einmal, ich gebe aus!" rief ich in die Runde. Nur einige wenige standen auf und nahmen das Angebot an. Ich glaube ich habe einigen einen Schrecken eingejagt. Vielleicht hätte ich ihn warnen sollen, aber woher sollte ich wissen das er nichts verträgt?
IGOR: Bamm. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Fremde auf dem siffigem Boden auf. "Narr", murmelte ich in mich rein. Das war für mich immer einer der schönsten Ereignisse, ein Fremder der sich für einen ganz harten Hund hält und sich dann an der Spezialität des Hauses versucht. Naja, zumindest gesund ist das Zeug ja...schließlich größten Teils aus Äpfeln gemacht. Irgendwer sollte ihn wegräumen, sonst fällt noch jemand...egal, die Show musst bald beginnen und da ich einen Einzeltisch hatte, wie so oft, würde ich den Auftritt in vollem umfang geniessen können. Ein Einzelplatz. Wie immer. Fast immer. Die Leute mieden mich, wenn sie nicht grade auf meine "Dienste" angewiesen waren. War mir ganz recht, ich war noch nie ein Mensch für den Plural. Aber wenn ein Unachtsamer Holzfäller mal ‘nen Fehler macht, dann wird meine helfende Hand gebraucht. Und wenn ich meinen Teil gut macht, kann der Kerl seine Hände dann noch beide benutzen...oder zumindest 2 Hände. Zeit sich noch ein Getränk zu holen...
BRAND: Es war wieder Ruhe eingekehrt in der kleinen, verkommenen und verrauchten Schänke. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr wie der Wirt einige dringliche Worte mit der Schankmaid wechselte. Ich konnte mir denken worum es ging. Das "Mädchen" war immer noch nicht aufgetreten. Langsam schien der Gute Wirt nervös zu werden. Und nicht nur er. Je früher sie auftrat, desto früher konnte ich mit meinem Handwerk fortfahren. In dem Gedränge dass dann entstand achtete sowieso niemand mehr auf seine Umgebung. Auch nicht auf seinen Geldbeutel. Das war ein Fehler. Noch immer spürte ich die Münzen des Dicken unter in meinem Mantel. Gut verborgen natürlich. Ich würde es niemandem erlauben mir meinen Verdienst zu nehmen. Andere gingen fischen oder zimmerten Häuser. Sie bestellten Felder und bewirteten die, die es sich leisten konnten. Und ich war nun mal der Feind der Unachtsamen. Von denen gab es hier glücklicherweise mehr als genug. Ich war zuversichtlich dass noch etliche Münzen mehr an diesem Abend ihren mysteriösen Weg in meine Taschen finden würden. Ich war ein Dieb. Und Diebe nahmen sich etwas und gaben es nie wieder zurück. Ich blickte wieder auf als der Fremde an der Theke zu Boden ging. Wieder einer der Trottel die sich ohne weiteres an das Spezialgesüff des Wirtes gewagt hatten... Selber Schuld. Auch die Runde die der Wirt schmeißen wollte, lehnte ich ab... Wie bereits erwähnt...ich benötigte meine volle Besinnung. Ich sah mich nach weiteren potentiellen Opfern um. Manchmal fand sich einer den ich mir schnappen konnte, ohne auf den Auftritt zu warten... Der Wirt lachte. Ich betrachtete ihn unauffällig. Das wäre auch eine Möglichkeit. Ich muss zugeben, ich hatte schon öfters mit dem Gedanken gespielt ihn einmal um seine Einnahmen zu erleichtern. Jedoch hatte ich immer wieder davon abgesehen. Ich war mir fast sicher dass er wusste was ich hier trieb. Er wusste sowieso fast alles in diesem Ort. Dass er nichts gegen meine Tätigkeiten unternahm machte ihn zu einer Art Verbündeten. Ein stillschweigender Pakt den nie einer von uns auch nur annährend unterzeichnet hatte. Ich hatte noch kein Wort mehr als nötig mit ihm gewechselt, dennoch war er für mich so etwas wie ein "Bündnisspartner". Und Verbündete beraubte man nicht. Auch ein Dieb kennt die Ehre...
KEMPF: Als ich kurz vom Lappen aufsah, sah ich wie einer meiner Stammgäste zu mir schlurft. Ich stelle ihm sein übliches Getränk hin. Ich bin sonst weniger zuvorkommend bei meinen Kunden aber er hat es verdient sich mal einen aufs Haus zu trinken. Vor allem seit damals bei dem Vorfall mit dem Fechtwettbewerb.....nur gut das ich ein gutes Gedächtnis für Gesichter habe.... Ich nahm einen Schluck vom meiner Spezialmischung. Als ich wieder gerade stehen konnte nahm ich mir einen Stift und das Kassenbuch. Die letzte Abrechnung liegt wieder viel zu lange zurück, ich überfliege schnell die Zeilen und rechne den Gewinn zusammen. Es kommt nicht viel bei rum, aber davon leben kann ich. Um mir aber die kleinen Boni zu leisten musste ich mehr tun. Ich wurde zwar nicht direkt bezahlt für diese Dinge, aber ich konnte mir sicher sein in den Genuss einiger Dinge zu kommen von denen ein gewöhnlicher Wirt nur träumen kann. Da ich wusste was meine Kunden als Geldquelle nutzten kam ich mir als gar nicht so absonderlich vor. Meine Arbeit war perfekt für meine Zwecke, keine Probleme mit der Wache, ich kann alles besorgen was ich will, was will man mehr? Und meine Gäste sind dankbar, es gibt nur wenig Plätze für diesen Teil der Gesellschaft an denen sie sich nicht verstecken oder verstellen müssen. Hier ist jeder er selbst, es ist wie Urlaub wenn man hierher kommen kann und seine Hülle fallen lassen kann und nicht immer alle täuschen muss. Deswegen habe ich mir auch diese Arbeit gesucht, es ist einfach perfekt für mich. Vor allem ist es angenehm zu wissen das du dich nicht selbst von allen Hauswänden aus angrinst.... Naja, aber das bin ja nicht mehr ich, falls jemand so ein Bild sehen würde könnte er mich niemals mit ihm in Verbindung bringen, gedankt sei es der Fingerfertigkeit eines guten Kunden. Und solche Kunden kriegen von mir gerne den ein oder anderen aufs Haus.
SHAELI: Rumms! Ein dumpfer Laut riss mich unsanft aus meinen Gedanken. Die Quelle dieses Geräusches konnte vielerlei Natur sein, aber hier - in diesem speziellen Etablissement, war die wahrscheinlichste Erklärung, dass jemand k.o. geschlagen worden war oder der Spezialdrink des Wirtes diese Aufgabe an einem übermütigen Jungspund übernommen hatte. Die Schankmaid betrat den kleinen Raum der jenseits des roten Vorhangs zugleich als "Backstagebereich" und Besenkammer diente. "Er sagt du sollst anfangen.", sagte die Maid schüchtern und ohne mich direkt anzusehen. "Danke!", erwiderte ich und sie ging wieder zurück in den Schankraum. "Der soll sich mal nicht so haben!", dachte ich bei mir, während ich die letzten Vorbereitungen traf. Es gab keine Abmachung über feste Auftrittszeiten, nicht einmal über deren Tage. Für den Hungerlohn den er mir zahlte konnte man schon etwas Flexibilität erwarten! Als ich vor wenigen Minuten durch den Spalt im Vorhang gesehen hatte, hatte ich bemerkt, dass ein neuer Gast seinen Weg zu uns gefunden hatte und dieser sollte würdig begrüßt werden, da konnte es schon mal etwas länger dauern sich auf den Auftritt einzustimmen. Nun, wo ich so darüber nachdachte erschien es mir sehr wahrscheinlich, dass das dumpfe Geräusch von eben von jenem Neuen her gerührt hatte. Entweder war er jemandem auf die Füße getreten, weil er die hiesigen Umgangsformen nicht eingehalten hatte, oder er war so lebensmüde gewesen den Spezialdrink zu bestellen. So oder so würde er vermutlich einen Gutteil meiner Show verpassen. "Egal.", dachte ich. "Ich geh jetzt raus." Es gab zwar einen Mechanismus um den Vorhang zur Seite zu ziehen, dieser wurde aber praktisch nie benutzt. Dies lag zum einen daran, dass der dahinterliegende Raum nicht für die Blicke der Gäste gedacht war, zum anderen mangelte es an jemandem der diesen Mechanismus hätte bedienen können. Somit begann ein jeder meiner Auftritte damit, dass ich schwungvoll die beiden Hälften des Stoffes zur Seite stieß, einen Schritt nach vorne tat und mit einer geschmeidigen Bewegung die Vorhanghälften wieder hinter mir zusammen führte, so dass der Raum dahinter für die neugierigen Blicke der Zuschauer verborgen blieb. Ich verharrte, wie immer zu Beginn meiner Show, einen kurzen Moment lang in dieser Pose, bis der Begrüßungsapplaus verebbt war und die Musik zu spielen begann. Meine Augen fast geschlossen, mich in die Melodie einfühlend und halb ekstatisch begann mein Köper wie von einer fremden Kraft geführt in schlangenförmigen Bewegungen zu schwingen. Die Show begann.
(8, diese Zahl hat für euch keine Bedeutung, ich brauche nur eine Gedächtnisstütze)