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 Mythen und Legenden

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Grim
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BeitragThema: Mythen und Legenden   Mythen und Legenden EmptySo 11 Dez 2011, 11:57

Die Schöpfung der Welt

Einst war die Welt ein karger Felsbrocken irgendwo in der Unendlichkeit des Universums, auf dem sich die erbarmungslosen Elemente scheinbar nie endende Schlachten lieferten. Unvorstellbare Stürme peitschten gewaltige Meere über das Land hinweg, Vulkane spieen glühende Magma in den Himmel und wo Feuer und Wasser aufeinander trafen stiegen gigantische Dampfwolken empor. Blitze zuckten über alledem, schlugen ins Meer, in Land, in Berge. Stein splitterte unter ihrer Macht und wurde von den tobenden Fluten hinweg getragen. Die Welt war in ständigem Wandel, ein unwirtlicher, selbstzerstörerischer Platz.
Dann kam die Magie. Wie sie kam - ob man sie sich als Wesenheit vorstellen muss oder als bloße Energie, darüber schweigen die Legenden. In jedem Fall ließ die Magie sich im Herzen Eovars nieder und begann die Welt zu formen. Sie wurde zum Geist der Welt. Sie beruhigte die Elemente, beendete ihr Toben und schuf Beständigkeit. Land und Meer schieden sich voneinander. Doch das größte Werk des Geists geschah im Verbogenen. In den stillen Tiefen des Meeres entstand etwas, das es zuvor noch nie gegeben hatte: Leben. Erst winzig klein und einfach, doch es entwickelte sich rasch weiter. Und der Geist der Welt entschied, dass es Zeit für ihn war, zu schlafen. Für Jahrmillionen pulsierte die Magie sanft und gleichmäßig durch Eovar und das Leben entwickelte sich nur langsam fort. Es erhob sich aus dem Wasser und besiedelte das Land. Bald bedeckten Pflanzen große Teile jener Fläche, die frei vom Meer war. Tiere entstanden und sie entwickelten sich fort, wichen neuen, stärkeren Arten. Einige entwickelten eine erstaunliche Intelligenz...
... und der Geist der Welt spürte, dass eine neue Ära auf dem Planeten anbrach. Die Ära der Rassen endete, die Ära der Völker sollte beginnen. Und wieder erwachte der Geist um die Welt in geordnete Bahnen zu führen. Mächtige Magie pulste mit einem mal wieder durch die Adern Eovars und der Geist machte sich daran, die Grundsteine für die Zukunft der Welt zu legen. Zwei Rassen sollten fortan die Geschicke der Welt bestimmen. Aus einer Unterart der Primaten hatte sich eine Gattung entwickelt, die als Menschen bekannt werden sollte. Sie gingen aufrecht, waren geschickt mit ihren Händen und zudem äußerst lernfähig. Außerdem waren sie viele. Aus einem Stamm der Echsen hingegen waren jene mächtigen Kreaturen entstanden, die sich Drachen nennen: groß, scharfsinnig und mit den Fähigkeiten zu fliegen und Feuer zu speien ausgestattet. Der Geist offenbarte sich ihnen und bestimmte sie zu Wächtern der Welt und der Völker und verlieh einen Teil seiner Macht an die Ältesten der Drachen. Dreien der Drachen schenkte er eine Gabe, zugleich aber auch einen Fluch. Zarastrai, die fortan als die Weise bekannt war, schenkte er grenzenlose Weisheit und zugleich den Völkern die Macht, auf seine Lebensessenz, die Magie, zuzugreifen. Der Preis dafür jedoch sollte der Fluch des Macht sein, der jeden magisch Begabten zu kleinem und schwächlichem Wuchs verdammte. Keravi, die die Drachen seitdem die Richterin nennen, gab er die Macht, das Falsche und Böse, Lüge und Niedertracht wo immer sie auch auftraten zu erkennen und auszulöschen, auf dass sie alles Übel von der Welt abwenden sollte. Doch zeitgleich mit dem Segen sandte er auch den Fluch über all jene Geschöpfe, die das Fleisch ihrer eigenen Art verzehren sollten. Diese Besudelten sollten sich in scheußliche und verachtete Kreaturen verwandeln. Dem mächtigsten und ältesten der Drachen aber, der den Namen Eovar trug, verlieh der Geist ewiges, unverwüstliches Leben. Fortan war der Drache als der Allvater bekannt, während die Drachen der Welt selbst den Namen Eovar gaben. Das Schicksal der Welt sollte von diesem Zeitpunkt an untrennbar mit dem des Allvaters verknüpft sein, denn diesen Fluch wob der Geist in das Schicksal des Drachen: eines Tages sollte die Welt zugrunde gehen und der Kreis sich schließen. Die Magie nahm die Drachen in die heilige Pflicht, die Welt, das Leben und ganz besonders die Menschen zu schützen und zu führen. Und als die Drachen ihren Auftrag annehmen versank sie wieder in tiefem Schlaf...
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Grim
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BeitragThema: Re: Mythen und Legenden   Mythen und Legenden EmptyFr 23 Dez 2011, 22:24

Der Verräter und die Immerflamme

Die Jahre nach der Segnung werden in den Annalen der Drachen als die Goldenen Jahre bezeichnet, denn es war diese Zeit als die drei Ältesten über die Welt wachten und sowohl das Drachenvolk als auch das menschliche wie nie zuvor prosperierten. Für mehrere Jahrhunderte konnten die Völker, behütet von den Gesegneten, wachsen und gedeihen. Doch die Zeit ist unerbittlich und so kam es, dass zuerst Keravi die Richterin, dann auch Zarastrai die Weise dem Alter erlagen. Die Drachen übergaben ihre sterblichen Überreste nach alter Tradition den Flammen und dem Wind und trauerten ein Jahr für jede der beiden Ältesten. Die Wächterbürde lag nun allein auf den Schultern Eovars, des Allvaters, der ohne die beiden Gesegneten, die mit ihm hätten konkurrieren können, zu einem Gott unter den Drachen aufstieg: der Älteste, der Größte, der Mächtigste ihres Volkes, gesegnet und verflucht und Wächter der Welt. Es würde nicht ausreichen, ihn als Imperator zu beschreiben.
Und doch regte sich Skepsis im Volk der Drachen. Der auf dem Allvater liegende Fluch, das verkündete Ende aller Zeiten und die Zerstörung der Welt, bekümmerte einen Drachen namens Taskavor, einen Sohn Zarastrais der Weisen. Taskavor war wie seine Mutter ein magisch Begabter und er war es, der nach Zarastrais Tod ihr Werk fortgeführt hatte. Zu jener Zeit gab es wohl kein Lebewesen, dass so tief mit den Geheimnissen der Magie vertraut war wie Taskavor. Zarastrais Sohn war jedoch nicht nur ein großer Zauberer, er war auch mit weiteren Gaben gesegnet: herausragendem Scharfsinn, kompromissloser Entschlossenheit aber auch einem gewissen Maß an Heimtücke. Als er über den Fluch des Weltenendes nachdachte kam Taskavor so zu einem fatalen Schluss: der Fluch war dem Allvater - und mit ihm der ganzen Welt - im Ausgleich für seine Segnung auferlegt worden, der Unsterblichkeit. Sollte nun aber das Leben des unsterblichen Allvaters enden, dann könnte die Welt wieder ewig fortbestehen und die Völker mussten nicht mehr in Furcht eines irgendwann drohenden Weltendes leben. Und er entschied, dass die Ewigkeit für die Welt - und somit die Völker, ja, das Leben an sich! - das Leben eines einzelnen Drachen, selbst wenn er der Wächter der Welt war, mehr als aufwog. Für Taskavor stand es fest: Eovar der Allvater musste sterben. Im Geheimen verschwor er sich mit anderen Drachen, Zauberern wie ihm selbst, ihn zu töten.
Der Segen des Geists der Welt hatte den Allvater nicht nur gegen die Wirkung des Alters gefeit, sondern ihm wahre Unsterblichkeit verliehen. Kein Gift, keine Krankheit, nicht einmal eine noch so tiefe Wunde war dazu in der Lage, ihn aus dem Leben so reissen. Der listige Taskavor jedochvertraute darauf, dass das Leben des Allvaters dennoch zu beenden sei wenn man seinen Leib nur vollständig zerstörte. Er nutzte seine Kenntnisse der Magie um einen fürchterlichen Spruch zu erschaffen, mit dem er dies erreichen wollte.
Der Allvater ahnte nicht, was Taskavor und die Verschwörer planten als sie ihn auf der Insel Garadland, der Heimat des letzten Wächters, aufsuchten. Die Zauberer schlugen ohne Vorwarnung und im Rücken des Allvaters zu. Taskavor entfesselte den Spruch, den er die Immerflamme getauft hatte und setzte das Fleisch des Allvaters mit nie verlöschendem Feuer in Brand. Eovar brüllte vor Schmerz auf als ihm das Fleisch von den Knochen gebrannt wurde, doch es gelang ihm nicht, den Zauber abzuschütteln. Jedoch ging auch das Kalkül der Verschwörer nicht auf: zu stark war der Segen des magischen Geistes. Entsetzt mussten sie mit ansehen, wie das Fleisch des Allvaters nachwuchs, nur um Herzschläge später erneut den verschlingenden Flammen zum Opfer zu fallen. In Panik ergriffen sie die Flucht, ließen Taskavor allein mit dem Allvater zurück. Zarastrais Sohn allein blieb ruhig und er hielt sogar dem Blick des Allvaters, aus dem die Agonie sprach, stand. Er wusste, dass Eovar ihm nichts antun konnte. Der sengende Schmerz hinderte ihn daran, irgendetwas zu tun außer sich heulend zu winden. Zwei Tage lang saß Taskavor unbewegt da und beobachtete den brennenden Allvater. Dann wandte auch er sich ab und flog davon. Er wusste, dass er versagt hatte. Es war ihm nicht gelungen, den Allvater zu töten. Der Welt jedoch hatte er ihren Wächter geraubt. Von diesem Tag an trug er den Namen 'der Verräter'.
Eovar der Allvater jedoch war nun gefangen zwischen Leben und Tod, gefesselt vom ewigen Schmerz der verzehrenden Flammen, unfähig sich zu rühren, zu sprechen, gegen die magische Macht anzukämpfen. Er ist verbannt, unaufhörlich zu brennen und nur das Ende der Welt - sein eigener Fluch - kann ihm jemals Erlösung bringen.
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