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 Das Licht in der Dunkelheit [MSG]

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Grim
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptySo 23 Jun 2013, 17:15

"Ihr könnt mich Gerion nennen, wenn ihr wollt", antwortete der Henker knapp auf die Frage des Klerikers, "Und wenn ihr gegen die Schatten und ihre unterworfenen Marionetten kämpft, dann stehen wir auf der selben Seite wie ihr." Er hielt inne, zögerte. Wie viel sollte er dem Mann noch sagen? Eadgar, so hatte er sich vorgestellt, war offen und ehrlich zu ihnen gewesen und aus irgendeinem Grund – es war wohl am ehesten ein Bauchgefühl – glaubte Gerion ihm seine Worte. Der Mann war nach Alvae unterwegs um Hilfe gegen die Schatten zu erbitten. Und dass sie von eben dort kamen würden sie ihm kaum verheimlichen können. Gerions eigene Zeichnungen lagen unter Kleidung und Rüstung verborgen, aber Flora, die das gesamte Gesicht voll der Markierungen, die so einzigartig für ihr Volk waren, trug, musste dem Kleriker längst verraten haben, dass er es mit Faejh zu tun hatte. Es abzustreiten wäre zwecklos. Gleichzeitig widerstrebte es Gerion, dem Mann von ihrer Mission zu berichten, auch wenn Mann wie ein Kämpfer wirkte, den es sich lohnen würde als Gefährten zu gewinnen. Ihr Auftrag war geheim. Der König hatte Wert darauf gelegt, dass sie das blieb.
"Ihr habt richtig erkannt: wir stammen aus Alvae", fügte er also nach einigem inneren Hadern widerstrebend hinzu, "Wenn ihr den Weg in unsere Heimat sucht können wir ihn euch weisen. Weitere Hilfe jedoch können wir euch kaum anbieten. Wir sind in Eile."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 24 Jun 2013, 21:51

In Eile also? Nun, schön und gut, aber die beiden waren definitiv in der falschen Richtung unterwegs. „Welchen Grund auch immer ihr für eure Eile habt, er ist inzwischen nichtig. Glaubt mir.“ Ich atmete tief durch. Die folgenden Worte fielen mir nicht leicht, aber sie waren die Wahrheit, so bitter das auch sein mag. „Euch wird sich ein Bild des Todes und der Verwüstung zeigen. Seitdem die Hauptstadt gefallen ist, ist jeder Ritt in ihre Nähe praktisch Selbstmord. Und wenn ihr nicht die Vorboten einer Armee seid, dann könnt ihr daran auch nichts ändern.“
Ich blickte dem Mann, Gerion, wie er sich mir vorgestellt hatte, fest in die Augen. „Dreht um und berichtet eurem König davon, jede andere Order solltet ihr vergessen, wenn euch euer Leben lieb ist.“
Was machten zwei Faejh sowieso hier? Wollten sie die Krankheit alleine auslöschen? Gut, vielleicht war die junge Frau ja eine Magierin, aber einen solch mächtigen Zauber kann es gar nicht geben. Nein, diese Irren musste man mit Stahl niederkämpfen, und dazu waren zwei Personen bei weitem nicht fähig. Nur sahen sie sehr entschlossen aus, vor allem Gerion sah nicht aus wie jemand der seine Meinung schnell ändert. Hatten sie etwa eine Aufgabe hier? Das war doch Wahnsinn, man hatte sie in den sicheren Tod geschickt. Nein, niemand wäre so unvernünftig nur zwei Krieger einen Krieg schlagen zu lassen. Vielleicht waren es Abenteurer die ihren Mut und ihre Kraft zeigen wollten, aber sie würden nur den Heldentod finden. Und dann auch noch ohne einen Geschichtsschreiber oder Barden der ihre Saga verbreitet, es wären nur zwei weitere sinnlose Tote.
„Ich kann es nicht verantworten euch in Feindesgebiet reiten zu lassen, weder vor mir, noch...“ Ich presste meine Hand wieder auf meine Brust.“...vor den Phönixen. Sie, Gerion, oder ihre Begleiterin werden sicher ortskundig sein. Machen sie sich auf dem schnellsten Weg davon, sie alleine können Rilead nicht helfen.“
Eine kleine Stimme in meinem Kopf sagte mir ich solle sie einfach ziehen lassen, schließlich hatte die Nachricht an den Königs Alvaes Priorität, aber wie steht es im dritten Buch geschrieben? „Beschütze und liebe deinen Nächsten, so wie auch du von den Phönixen beschützt und geliebt wirst.“ Damit war es keine Frage der Vernunft, sondern des Glaubens und der Ehre, und diese stehen über mir und meinen kleinlichen Bedenken.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDi 25 Jun 2013, 14:46

"Euer Rat ist gut gemeint und eure Absicht nobel, Kleriker", entgegnete der Henker, langsam den Kopf schüttelnd, "Aber wir können ihn nicht annehmen. Wir müssen weiter. Macht euch keine Sorgen um uns. Wir sind Krieger. Wir kennen die Gefahr, die vor uns liegt, und wissen uns zu verteidigen. Seid unbesorgt und setzt euren Weg fort. Zu Fuß ist es ein gutes Stück Weg, der noch zwischen euch und Alvae liegt."
Er ließ sein Pferd antraben, machte Anstalten, an dem Priester vorbei zu setzen. Als er auf einer Höhe mit diesem war hielt er noch einmal an. "Es hat mich gefreut, eure Bekanntschaft gemacht zu haben", sagte er, die behandschuhte Rechte in einem Gruß zur Stirn hebend, "Besonders in Zeiten, die so dunkel wie diese sind. Möge das Licht auf eure Wege scheinen."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDi 25 Jun 2013, 20:01

Ich fuhr mit meiner Hand von der linken zur rechten Flügelspitze des Vogels auf meiner Brust. „Möge die Feste euch beschützen und der Wind eure Schritte vorantreiben. Ich verstehe dass ihr euren Auftrag habt und ich ehre eure Entscheidung. Die Phönixe lächeln auf diejenigen die ihren Weg gefunden haben.“
Trotz meiner Worte war ich zerknirscht. Manche Leute wollten einfach nicht hören. Dabei waren sie nur zu zweit... Da schwoll ein Fünkchen Hoffnung in mir an. Seine Begleiterin, natürlich. Bisher hatte sie schweigend zugehört, aber vielleicht konnte ich sie dazu bringen von ihrem selbstmörderischen Unterfangen Abstand zu nehmen. Also wandte ich zu der jungen Frau, dessen Gesicht mit den merkwürdigen Zeichnungen verziert war. Es war schon ein seltsamer Anblick, denn ansonsten sah sie, und auch Gerion, einem Menschen sehr ähnlich. Nun, die Phönixe hatten die Vielfalt aus einem gewissen Grund erschaffen, und den zu verstehen ist über dem Verständnis eines Klerikers. „Junge Dame,“ begann ich „ wenn ich schon nicht Gerion davon überzeugen konnte, so schenkt wenigstens ihr mir Gehör. Ich habe euch schon genannt was passiert ist, welcher Auftrag kann so wichtig sein dass ihr euch bereitwillig in den sicheren Tod stürzt?“
Ich versuchte beherrscht und geduldig zu sprechen, doch ich wusste dass meine Stimme nun etwas Drängendes, fast Flehendes, hatte. Irgendwie musste ich diese Leute doch zur Vernunft bringen können. Sie mussten sich ihrer Sache sehr sicher sein dass sie so schwer davon abzubringen waren. Vielleicht hätte ich mich besser gefühlt wenn ich etwas hätte tun können, aber anscheinend konnte ich sie mit Worten nicht aufhalten. Und meine Waffe gegen jemanden erheben der nur edle Absichten hegte war unvorstellbar.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDi 25 Jun 2013, 20:43

Flora hatte geschwiegen, während Gerion das Reden übernommen hatte. Eigentlich hätte sie selbst gerne etwas gesagt, immerhin war SIE angesprochen worden, aber Gerion, der sich immer noch als Anführer fühlte hatte sie übergangen und stattdessen geantwortet. Sie war ihm nicht böse darum, wahrscheinlich war er bisher immer damit durchgekommen, einfach das Zepter in die Hand zu nehmen und ehrlichgesagt war Flora des Streitens so müde, dass sie lieber einfach nur zuhörte.
Der Mann, ein Kleriker, der doch mehr aussah als sei er ein Krieger, wollte sie davon abhalten weiter gen Samaru zu reiten, weil die Stadt bereits gefallen war. Beschrieb dieses Unterfangen als aussichtslos, eine Selbstmordmission. Doch hatten sie eine Wahl?
Flora zumindest sah keine, nein, sie würde den Auftrag erledigen, komme, was da wolle. Ansonsten konnte sie sich niemals wieder bei sich blicken lassen.
„Es ist unsere Pflicht den uns aufgetragenen Auftrag zu erfüllen. Der König persönlich hat uns Instruktionen gegeben, die wir zu erfüllen haben. Danke für eure Sorge, doch wir wissen schon, was wir tun!“
Taten sie eigentlich nicht. Sie waren noch zu zweit, nicht mal mehr eine Gruppe, ein zerstrittenes Gespann. Sie würden kaum überleben. Das Flehen in der Stimme des Klerikers half da auch nicht um Flora von diesen düsteren Gedanken abzulenken. Sie lächelte ihn entschuldigend an.
„Es ist die Pflicht eines Faejh seinem Land zu dienen und eben dies tun wir hier!“, wieder ein Satz, den sie in der Akademie gelernt hatte. Rauf und runterbeten konnte sie ihn. Wenn man sie nachts wecken würde, könnte sie einem wahrscheinlich eben jenen Satz als Begründung für fast alles herunterrattern.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDi 25 Jun 2013, 21:24

Nun, wenn es ihre Pflicht war, dann konnte ich kaum etwas dagegen sagen. Man sollte jeder Gefahr trotzen um seinen Auftrag zu erfüllen, das war im Einklang mit dem Lehren des Ordens. Und deswegen musste es richtig sein. Auch wenn es mir nicht behagte. Aber ich hatte gelernt meine Bedürfnisse zurückzustellen, hinter die Belange und Tugenden des Ordens.
„Ihr habt Recht, das was ihr tut ist euer Auftrag, ihn solltet ihr erfüllen. Es war falsch von mir von euch zu verlangen eure Aufgabe in den Wind zu schlagen. Ich sollte euch helfen, nicht euch von eurem Ziel abhalten. Ich bin bereit euch jede Hilfe anzubieten zu der ich fähig bin. Und diese Worte gelten für mich, meinen Orden und die Phönixe, mögen sie ewig herrlich bleiben.“
Kurz schaute ich verlegen zu Boden. Konnte ich ihnen wirklich so etwas anbieten? Während der Ausbildung im Kloster hatte ich es zwar gelernt, aber... Natürlich wäre es richtig das zu tun. Aber es waren Ungläubige, das durfte ich nicht vergessen bei all meiner Sympathie für ihre Ansichten.
Ich richtete meinen Blick wieder auf die junge Frau. „Würden sie mir einen Moment ihrer Zeit....Nein, sie sind in Eile. Halten sie sich nicht mit mir auf. Nennt einfach meinen Namen wenn ihr meinen Ordensbrüdern begegnet, das muss reichen.“
Eigentlich war ich nicht so verlegen oder zurückhaltend, aber diesmal war ich mir nicht sicher. Und das war ungewohnt. Für mich hatte es immer richtig und falsch gegeben, meine Überzeugungen waren immer klar. Seit ich denken konnte hatte man mir die Lehre der Phönixe erteilt. Und an denen gab es keinen Zweifel, sie waren immer eindeutig. Es war nicht meine Aufgabe zu interpretieren oder darüber zu grübeln. Die Schwingen waren es die dafür sorgten dass alles dem Willen der Phönixe gerecht wird. Solange dieses Prinzip klar blieb konnte ich nichts falsch machen. Ich musste mich nur immer an die Worte erinnern, denn die Worte waren Wahrheit. Es gab keinen Zweifel an ihnen. Aber diesmal war ich auf mich allein gestellt, und es ging um ein heikles Thema. Gut, ich reiste schon eine ganze Weile alleine, aber die Worte waren immer bei mir. Sie wußten was zu tun war, ich musste ihnen nur gehorchen.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDo 27 Jun 2013, 11:16

Was wollte der Kerl von ihr? Redete er in Rätseln oder war er sich nur selbst nicht sicher, was er eigentlich hatte ausdrücken wollen? Flora war verwirrt, für einen Moment, doch sie ließ sich nichts anmerken. Vielleicht verstand sie es nur nicht, weil sie keine Rileadierin war. In jedem Fall aber wollte sie den Mann nicht beleidigen, der doch offensichtlich so höflich mit ihr umging.
„Danke!“, entgegnete Flora so mit einem wirklich echten Lächeln, „Vielen Dank für die dargebotene Hilfe. Sollten wir noch jemandem aus euren Orden begegnen, so werden wir nicht zögern ihm euren Namen zu nennen!“
Sie machte eine Pause. Hatte sie jetzt richtig verstanden, was der Kleriker gesagt hatte? Er widersprach nicht, also musste es wohl so sein. Vielleicht hatte das etwas mit Magie zu tun, etwas, wovon sie nichts verstand.
„Nun denn, wir sollten aufbrechen. Passt auf euch auf, Eadgar, Rilead ist kein sicherer Ort mehr für euch!“
Es war nicht nur kein sicherer Ort mehr für ihn, sondern viel mehr für niemanden, auch nicht für sie. Gut, für die Schatten war dieserOrt vermutlich zum ersten Mal seit Jahrhundertern wirklich sicher und für die Faejh wirklich unsicher, doch wenn sie ihren Auftrag erfüllten, würden es sie Schatten vielleicht schon bald nicht mehr ganz so gut haben, wie sie es glaubten.
Sie trieb ihr Pferd leicht an, damit es sich wieder in Bewegung setzt und lächelte den Kleriker noch einmal zum Abschied an. Sie mochte bisher alle Rileadier, die sie getroffen hatte, ganz gleich, was Gerion über sie sagte. Sie kämpften für ihr Land, anders als die Faejh kämpften, aber in ihrer Weise taten sie ihr möglichstes.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDo 27 Jun 2013, 20:49

Die Hilfe, die der Priester ihnen anbot, würde ihnen nicht wirklich weiter helfen, dessen war der Henker sich sicher. Wenn seine Worte der Wahrheit entsprachen und dort im Osten niemand mehr zu finden war, der noch Widerstand leistete, dann würden sie kaum das Vergnügen haben, einen seiner Ordensbrüder zu treffen. Und wenn sie es taten, dann wäre vermutlich bereits in die Dienste des Schattenkönigs übergetreten und der Name seines Bruders hätte jede Bedeutung für ihn verloren. Aber was zählte war die Geste und diese quittierte Gerion mit wohlwollendem Nicken.
"Wenn das Schicksal es gut meint, dann werden wir uns wieder sehen, Kleriker", sagte er zum Abschied, "Wenn nicht: betet für unsere Seelen!" Mit diesen Worten wandte er sich im Sattel um, gab Flora mit einem Wink zu verstehen, dass es Zeit war aufzubrechen und ließ sein Pferd antraben. Einen Augenblick später hatte der Wald ihn wieder verschluckt.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDi 02 Jul 2013, 17:18


Flora beeilte sich damit, zu Gerion aufzuschließen, konnte sich aber einen Blick über die Schulter zu dem Kleriker nicht verkneifen. Ihr widerstrebte es ihn allein hier im Wald zurückzulassen, auch wenn er durchaus so aussah, als könne er sich gut selbst verteidigen, hier rannten immerhin so einige von diesen Schatttenkranken durch die Gegend und sie konnte nicht sagen, wie viele es tatsächlich waren. Doch war sollte sie schon sonst großartig tun? Nichts, sie konnte nur hoffen, dass er überlebte und schlau genug war sich von den Dörfern fernzuhalten. Vielleicht schaffte er es noch andere Leute unterwegs aufzulesen, denen er helfen konnte, dachte Flora, als ihr klar wurde, dass sich Überlebende wahrscheinlich hierher in den Wald geflüchtet hatten.
„Meinst du hier irren noch mehr Leute einfach durch den Wald?“, erkundigte sich Flora nach einiger Zeit bei Gerion, der Gedanke ging ihr einfach nicht aus dem Kopf, „Ich meine, dieser hier schien ja durchaus bewandert zu sein, was Waffen anging, aber mir gefällt der Gedanke nicht, dass vielleicht Kinder durch den Wald stromern, die können sich doch gar nicht verteidigen gegen die Schatten!“
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDi 02 Jul 2013, 22:00

"Gut möglich", stimmte Gerion Flora zu während er den Kopf eines tief hängenden Asts wegen einzog. Der Wald war dicht hier, das Unterholz ausgeprägt und störrisch und die Äste über ihren Köpfen ein chaotisches Durcheinander. Mehr als ein Trab, der kaum rascher als das Tempo eines Mannes zu Fuß war, war hier unmöglich. "Glaube aber nicht, dass wir auf allzu viele treffen werden. Der Wald ist groß." Wenn Gerion ehrlich gewesen wäre, dann hätte er auch hinzufügen müssen, dass es ihn nicht groß scherte. Nicht, dass sie das nicht zweifellos ohnehin annahm. "Und selbst wenn wir auf Kinder treffen sollten: wir könnten nichts für sie tun. Unsere Mission hat Priorität. Wer auch immer in diesem Wald unterwegs ist, er wird alleine klar kommen müssen..."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMi 03 Jul 2013, 20:44

„Ich sage ja auch nicht, dass wir die Mission in den Wind schießen sollen, um nach Hilfsbedürftigen zu suchen!“, entgegnete Flora schnell, ehe es erneut Streit mit Gerion geben würde, „Mir behagt nur der Gedanke an hilflose Kinder nicht, die von diesen Irren gejagt werden. Aber dagegen können wir effektiv eh nur etwas tun, indem wir die Schatten besiegen. Dann nur haben sie eine Chance auf ein gutes Leben, genau wie wir Faejh auch!“, der letzte Zusatz galt ihr selbst.
Wie immer, in einer aussichtslosen Situation, in der es darum ging, etwas zu tun, was ihr selbst so gar nicht behagte, dachte sie an ihren Traum. Das kleine Haus, die Ruhe, Frieden, Reisen, Kinder und jemanden an ihrer Seite, der sie nicht dazu bringen wollte, in irgendeinen Krieg zu ziehen. Sie sah die Freiheit vor sich, die noch immer zum Greifen Nahe war.

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyFr 05 Jul 2013, 20:29

Es gab mir zwar ein ungutes Gefühl die beiden ziehen zu lassen, aber was hatte ich für eine Wahl? Ich hatte eine Aufgabe und die würde ich auch tun. So steht es geschrieben, so wird es gelehrt. Also sollte ich mich um die wichtigen Dinge kümmern, zum Beispiel sollte ich etwas zu essen finden.
So streifte ich eine Weile durch den Wald um irgendetwas Essbares zu finden. Gut, ich konnte mir kaum ein üppiges Mahl zusammen stellen, aber glücklicherweise konnte ich einen Fisch aus dem kleinen Fluss fischen, dem ich eine Weile gefolgt war. Außerdem fand ich noch einige Kräuter mit denn ich würzen konnte. Jedenfalls vermutete ich das. Es konnte auf jeden Fall nicht schaden.
Also begann ich damit ein Feuer zu entzünden. Ich trug einen kleinen Holzhaufen zusammen und hielt meine Hand darüber. „Fornax, ich erflehe deine Kraft. Lass dein Feuer mir zu Gunste sein.“ Die Holzscheite begannen zu brennen. Einige Leute nannten so etwas „Magie“. Das war natürlich falsch. Ich war kein Magier, genauso wie niemand aus dem Orden ein Magier war. Die Phönixe konnten Magie wirken, sie waren dazu in der Lage alles zu erschaffen und zu verändern. Wir lassen sie nur durch unseren Körper und Glauben wirken. Und es lag in ihrem Ermessen wobei sie uns halfen und wobei nicht.
Nachdem ich den Fisch mit den Kräutern eingerieben hatte spießte ich ihn auf und befestige den Stock so in der Erde dass der Fisch über dem Feuer hing. Dann legte ich wieder Waffen und Rüstungen ab, kniete mich hin und faltete meine Hände.
Bevor ich auch nur ein Wort des Gebetes sprechen konnte hörte ich eine Stimme. Sie war weder hinter noch vor oder neben mir, nein, sie war in mir. In meinem Kopf. „Eadgar Windfels!“ sprach sie und ich verbeugte mich in Ehrerbietung. Ich presste meine Stirn auf den Waldboden und schloss meine Augen. So war es uns beigebracht worden. Falls wir in irgendeiner Form mit den Flügeln reden sollten, dann sollten wir sie nicht ansehen können. Wir sollten vor ihnen im Staub liegen, als Zeichen der Treue und der Ergebenheit. Und das jemand anders als die Flügel diese Form der Kommunikation beherrschte wäre absurd. Es mussten die Mächtigsten meines Ordens sein, die Flügel.
„Ja, ich bin es. Eadgar Windfels, Kleriker des Ordens der Morgenröte und Krieger der Phönixe.“ sagte ich, den Blick der geschlossen Augen immer noch auf den Boden gerichtet. Ich sprach klar und deutlich, auch wenn ich niemanden ansprechen konnte, noch wusste wer mein Gegenüber wirklich war. Aber das war üblich wenn man mit den Flügeln redete. Jedenfalls hatte ich es immer so gehört.
„Was ist deine Aufgabe?“ erschallte es in meinem Kopf. „Meine Aufgabe ist der Schutz von Rilead. Ich ersuche Hilfe für diese Aufgabe bei den Faejh.“ antwortete ich. Kurz war es still, aber ich wagte es nicht den Kopf zu heben oder gar die Augen zu öffnen. „Dir sind Faejh begegnet.“ Das war keine Frage. Es war eine Feststellung. Sie wussten alles, ich brauchte nicht zu antworten. „Folge ihnen, bleib bei ihnen, sie teilen deine Aufgabe.“ Natürlich hatten die Flügel Recht. Wie konnte ich nur so vermessen gewesen sein dass ich sie habe ziehen lassen? „Ich werde es tun. Eure Weisheit ist mein Weg.“ begann ich „Aber ich weiß nicht wie. Ich habe kein Pferd und ich bin zerschunden vom Kampf.“ Meine Protest war anmaßend und eigentlich nicht zu tolerieren. Ich hatte meine Aufgabe erhalten, was erwartete ich noch? Aber was blieb mir übrig? Hinterherrennen würde kaum helfen. „Guter Kleriker, die Phönixe sorgen für ihre Kinder. Auch du stehst in ihrer Gunst. Und nun: Eile wie der Wind unter den Schwingen der Phönixe.“ Die Stimme verklang. „Ich werde es tun. Ich werde euch nicht enttäuschen, denn ich bin euer Diener, Kleriker des Ordens der Morgenröte. Und ihr seid meine Herren, euer Wort sei mein Befehl.“
Stille. Immer noch hielt ich meinen Kopf unten. Nach einer vollen Minute hob ich meinen Kopf und öffnete die Augen. Der Fisch war verbrannt. Aber das störte mich nicht. Denn vor mir im Wald stand ein Tier. Ein Pferd, um genau zu sein. Es war gesattelt und mit Taschen bestückt, vielleicht war es auch einem der Dörfer geflohen. Und die Flügel hatten es zu mir geschickt, ein Zufall war ausgeschlossen. Sie konnten das Wort der Phönixe lenken, da war ein Pferd wohl kaum eine große Anstrengung.
Ich stand auf und ging an das Pferd heran. Es machte keine Anstalten wegzulaufen, wahrscheinlich war es von der Macht der Phönixe umnebelt um mir zu dienen. Ich durchsuchte Satteltaschen und fand einigen Proviant. Gut, das meiste war nur Dörrfleisch, aber glücklicherweise gab es auch einen Wasserschlauch. Ich griff das Pferd bei den Zügeln und führte es zum Fluss. Ich füllte den Wasserschlauch während es trank. Dann kam der schwierige Teil. Wie reitet man ein Pferd? Im Kloster hatten wir keine Pferde gehabt, die waren auch in den Bergen nicht unbedingt nötig. Schließlich musste man sich durch den Anstieg die körperliche Stärke eines Kriegers verschaffen. Aber ich hatte von Pferden gelesen und theoretisch wusste ich wie man reitet. Aber das Viech war ganz schön groß, dabei sieht Aufsitzen immer so leicht aus. Gut, nicht jeder trug eine Kettenrüstung, aber sicher kamen auch Krieger irgendwie aufs Pferd. Naja, ich musste es wohl versuchen.
Ich setzte meinen Fuß in dieses....ach, wie hieß es noch gleich? Wie auch immer, dieses Ding eben wo man den Fuß reinsetzt um hochzukommen. Ich hatte es schon bei einigen Menschen gesehen, deswegen versuchte ich jetzt einfach die Bewegung nachzuahmen. Also, rechtes Bein schwingt hoch. Und ich saß. Zumindest ein wenig. Vielleicht nicht sehr elegant, aber zweckmäßig. Ich zog einmal probeweise an den Zügeln, versuchte ein wenig zu verstehen wie ich wo lang komme. Nach einigem herumprobieren ließ ich das Pferd einfach in die ungefähre Richtung reiten in der die beiden Faejh verschwunden sind. Es war nicht wirklich bequem, vor allem weil ich nebenher noch ein Stücken Brot kaute um meinen Hunger wenigstens einigermaßen zu stillen. Ich ritt so schnell mir möglich war, ohne dass ich mich unvorhergesehen vom Rücken des Pferdes verabschieden musste.
Es dauerte bestimmt eine gute Weile bis ich die beiden wiederfand, ich war ein wenig zu weit rechts, deswegen wäre ich fast an ihnen vorbeigeritten, konnte sie aber noch aus den Augenwinkeln erkennen.
Ich ritt auf sie zu und als sie mich bemerkten grüßte ich indem ich meine rechte Faust vor der Brust ballte. Was sollte ich nun sagen? Nun, mein Auftrag sollte ja nie ein Geheimnis bleiben, also sollte ich damit beginnen. „Entschuldigt dass ich euch etwas wechselhaft vorkommen mag, aber mein Auftrag wurde neu bestimmt. Dürfte euch für eine Weile Gesellschaft leisten? Natürlich nur wenn es euch nichts ausmacht.“
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyFr 05 Jul 2013, 22:53

Es war Abend geworden als der Prediger wieder zu ihnen stieß. Flora und Gerion hatten ihr Lager am Waldrand aufgeschlagen und weil das Dickicht ihnen Deckung bot hatte der Henker sich durchgesetzt und ein kleines Feuerchen entzündet, auf dem nun ein winziger, gusseisener Kopf voll Brotsuppe vor sich hin köchelte. Obwohl sie den ganzen Tag geritten waren, hatten sie keine nennenswerte Distanz zurück gelegt: im Wald waren sie nur langsam voran gekommen, aber in Anbetracht der Lage, von der der Prediger ihnen berichtet hatte, war es ratsamer gewesen, sich in dessen Deckung zu halten. Es war ein ereignisloser Ritt gewesen. Weder waren sie auf die Schatten oder ihre Agenten, noch auf weitere Überlebende Rileadier gestoßen, nicht einmal Tiere hatten sich, abgesehen von einigen Vögeln und ein paar Eichhörnchen, sehen lassen. Am Abend hatten sie dennoch früh Rast eingelegt. Nicht, weil sie bereits zu erschöpft vom reiten gewesen wären oder das Licht eine Weiterreise nicht mehr zugelassen hatte, sondern vielmehr, weil der Wald sein Ende gefunden hatte und sie die letzte Etappe durch offenes Gelände zurück legen würden müssen. Da war es weiser gewesen, zumindest für die Nacht noch einmal den dürftigen Schutz, denen das Terrain ihnen versprach, zu nutzen. Es grenzte ohnehin an ein Wunder, dass sie bisher so unversehrt davon gekommen waren.
Gerion bemerkte den Prediger zuerst. Er saß ihm zugewandt am Feuer, mit einem hölzernen Löffel in der Suppe rührend, während Flora dem Mann den Rücken zugewandt hatte. Es machte freilich keinen Unterschied, denn dieser gab sich keine Mühe, unauffällig zu sein, sondern kam unmittelbar auf sie zu. Gerion hätte nicht sagen können, dass er mit seiner Rückkehr gerechnet hatte, aber weder war er ein Mann großer Gefühlsregungen, noch jemand, der sein Herz auf der Zunge trug und so ließ er kein Zeichen seiner Überraschung erkennen. "Setzt euch zu uns", forderte er den Mann auf, denn es hätte keinen Grund gegeben, ihm das zu verwehren. Wenn er ehrlich war, dann war der Henker nicht unglücklich darüber, dass der Mann zu ihnen gestoßen war. Von einstmals vieren waren sie auf ein Duo zusammen geschmolzen und ohne Naane hatten sie auch niemanden ortskundigen mehr in der Gruppe. Ein weiterer Begleiter konnte ihnen nicht schaden. Auch, wenn er ein Rileadier war. "Was hat zu eurem Sinneswandel geführt", wollte der Henker wissen, während er von der Suppe kostete, "Und was plant ihr nun zu tun?"
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptySa 06 Jul 2013, 01:39

Bevor ich antwortete stieg ich von meinem Pferd ab. Es sah wahrscheinlich ziemlich merkwürdig aus, aber ich tat mein Bestes. Eine Kettenrüstung war ziemlich schwer und machte die Bewegung ,die mit dem absteigen verbunden war, nicht einfacher. Aber gut, runter kommen sie alle.
Dann ging ich einige Schritte auf das Lagerfeuer zu, auf dem sie anscheinend eine Suppe kochten. „Ich, als Kleriker des Ordens, wurde der Aufgabe zugewiesen mit euch zu reisen. Ich soll euch hilfreich zur Seite stehen, denn die Flügel haben gesprochen und sie sprechen Recht. Was auch immer ihr hier tut, ihr werdet meine Unterstützung haben, denn diese Aufgabe ist gesegnet durch die Phönixe.“ erklärte ich mein auftauchen. Mittlerweile hatten mich beide bemerkt, was aber auch kein Wunder war, schließlich wollte ich mich ja nicht an schleichen.
Ich ließ mich neben der jungen Frau nieder, die anscheinend Gerions Gefährtin war. Immer noch wunderte es mich dass nur zwei Faejh nach Samaru reisen wollten, aber vielleicht hatten sie mehrere kleine Truppen entsandt. Nachdem ich mich einigermaßen bequem hingesetzt hatte, jedenfalls soweit dass bei meinen verspannten und überbeanspruchten Muskeln möglich war, begann ich, mit einem Lächeln auf den Lippen, zu sprechen. „Ich fühle mich geehrt dass ihr so freundlich zu mir seid. Wenn ihr euer Volk repräsentiert, dann muss Alvae ein großartiges Land sein.“ ich stoppte kurz und wurde mein Gesichtsausdruck verhärtete sich „Auch wenn man das von Rilead im Moment nicht sagen kann...“ Ich seufzte tief. „Aber ich möchte euch nicht betrüben, die Umstände sind nun einmal ernst, aber so ist das Leben manchmal. Die Phönixe verstehen dass besser als wir kleinen Menschen.“ Den letzten Teil des Satzes sprach ich nur leise und eher zu mir selbst. Natürlich zweifelte ich nicht an den Phönixen, aber manchmal verstand ich sie nicht. Was auch völlig falsch wäre. Die Phönixe waren zu mächtig und zu göttlich als dass ein Kleriker sie auch nur ansatzweise verstehen könnte. Sie wussten was richtig war und sie sorgten dafür dass es eintrat. Da war ich mir sicher...
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 16:55

Am Abend hatten sie und Gerion Rast gemacht und sich doch dazu entschlossen ein kleines Lagerfeuer zu entfachen, Flora hatte erst an dieser Entscheidung gezweifelt, immerhin war es der Krieger selbst gewesen, der sich anfangs vehement gegen Lagerfeuer ausgesprochen hatte, doch auch an ihr nagte der Hunger und da sie keinen Streit wegen solch einer Lappalie wünschte, hatte sie nicht viel dagegen eingewandt. Immerhin hatten sie den ganzen Tag keinen dieser Kurora mehr gesehen und es war fraglich, ob sie durch solch ein kleines Feuer angelockt werden würden.
Als plötzlich jemand, eher weniger leise, auf die Lichtung trat war Flora doch sehr überrascht, dass es sich nicht um einen Schatten oder einen Fremden handelte, sondern um den Kleriker, den sie am Morgen im Wald zurückgelassen hatten. Er hatte nun ein Pferd dabei, ganz im Gegensatz zu heute morgen, vielleicht hatte er es im Wald aufgegabelt?
Gespannt lauschte Flora seiner Erklärung, was er hier tat. Gerion war erstaunlich freundlich zu dem Kleriker gewesen, was Flora beinahe ein wenig argwöhnisch machte, aber gut, jeder hatte seine positiven Seiten und vielleicht hatte Gerion, an einem Tag wo sie ohne Streit ausgekommen waren, einfach nur einmal verhältnismäßig gute Laune.
Offensichtlich wollte der Kleriker ihnen folgen, zusammen mit ihnen reisen. Flora freute sich, der Mann schien ein freundlicher und angenehmer Zeitgenosse zu sein und um nicht mehr allein mit Gerion zu sein, da hätte sie viel auf sich genommen.
„Mich freut es sehr, dass du unserer kleinen Gruppe beitreten willst, ich denke ich spreche im Namen von uns beiden, wenn ich sage, dass wir uns über einen ortskundigen freuen würden, der uns begleitet!“, Flora grinste ihn breit an.
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Shoggoth

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 21:04

„Die Freude ist ganz meinerseits, denn neue Leute und neue Erfahrungen machen uns zu denen, die wir sind. Und dass ich dabei auch noch hilfreich sein kann freut mich umso mehr.“ entgegnete ich ihr, auch ich hatte dabei ein leichtes Lächeln im Gesicht. Auch das wurde uns im Kloster beigebracht, ein Lächeln konnte einem im Leben sehr weit bringen. Freundlichkeit und Wärme waren wichtig um die Liebe der Phönixe auszustrahlen. Schließlich waren wir die Vertreter der Phönixe auf dieser Erde und deswegen mussten wir alle Tugenden der geheiligten Bücher ehren.
Als ich mir die junge Frau etwas näher ansah fiel mir vor allem wieder auf wie viele von diesen Zeichnungen sie trug. Fast überall dort wo die Kleidung den Körper nicht verbarg, konnte ich die Runenmuster ausmachen. Es war schon ein befremdlicher Anblick. Nicht dass sie es hässlich gemacht hatte, nein, sie war eine hübsche junge Frau, aber doch war es irgendwie seltsam.... Natürlich hatte ich schon von Leuten gehört die sich ihr Haut farbig bemalten, aber das hier war anders. Es war einfach Teil der Haut, nichts unnatürliches. Auch bei solchen Dingen vertrat mein Orden einen gewissen Standpunkt. Jeder Mensch ist perfekt geboren worden, seinen Körper verändern, indem man sich zum Beispiel Ringe in die Ohren stechen ließ, war verpönt. Man sollte mit sowas nicht versuchen das Werk der Phönixe verbessern.
Aber diese Zeichnungen waren anders, deswegen machte es mich auch etwas neugierig. Sicher, auch hier in Rilead hatten wir nichtmenschliche Völker, aber der Unterschied sprang doch meist ziemlich ins Auge. Wohingegen die Faejh sehr menschenähnlich waren. Aber warum sollte ich mich weiter über diese Geschöpfe der Phönixe wundern, wenn ich sie einfach fragen konnte? Natürlich war klar dass die Phönixe ihnen in ihrer unendlichen Weisheit diese Körpermalungen gegeben haben, aber was die Betroffenen damit verbanden war sicher interessant.
Also wandte ich mich wieder an die junge Frau, sie schien mir, aufgrund der wirklich auffälligen Muster, die Ansprechpartnerin dafür zu sein. „Verzeiht wenn ich frage, aber was sind das für Muster auf eurer Haut? Bedeuten sie etwas?“ Bei der Frage hob ich ein wenig meine Augenbrauen und sah mir noch einmal die Zeichnungen in ihrem Gesicht an.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 21:21

Muster. Innerlich seufzte Flora, während sie sich krampfhaft dazu zwang das Lächeln aufrecht zu erhalten. Unter keinen Umständen durfte jemand bemerken, dass sie diese Zeichen hasste, schon gar nicht der über-Krieger Gerion. Der würde sie wahrscheinlich gleich ohne Umschweife köpfen. Und was war sie denn für eine Faejh, wenn sie das falsche Bild von den Zeichen verbreitete? War es nicht ihre Aufgabe stolz darauf zu sein, dass sie so reich beschenkt worden war.
Sie schluckte kurz, während sich das Lächeln förmlich in ihren Gesichtsmuskeln einbrannte. Immer weiter lächeln beim Erklären.
„Diese Zeichen haben eine Bedeutung, in der Tat!“, bejahte ich seine Frage, „ Zum einen gibt es drei verschiedene Arten von Zeichen, sie zu unterscheiden ist am wichtigsten. Denn diese Zeichen prophezeien die Bestimmung eines Faejh. Wenn ein Faejh erwachsen wird, so werden diese Zeichen in seiner Haut sichtbar und zeigen, in welchem Bereich er eine Lehre aufnehmen sollte. Bekommt ein Faejh eckige Muster, so zeigt dies an, dass er in handwerklichen Berufen seine Zukunft findet. Bei runden Schnörkeln sollte der Faejh sich mit Geisteswissenschaften auseinandersetzen und eben jene Runenmuster, die Gerion und ich besitzen zeichnen die Krieger aus.
Dies sind die wichtigsten Grundmerkmale. Des Weiteren ist es immer unterschiedlich, wie flächendeckend diese Symbole auftreten. Je großflächiger der Faejh mit Zeichen beschenkt wurde, desto stärker und herausragender wird er angeb…wird er sein, wenn es darum geht seiner Bestimmung zu folgen.“
Flora beendete ihre Ausführungen mit einem leisen Seufzer, während ihr Blick ihre Handflächen suchte. Immer stolz auf deine Zeichen wirken, ermahnte sie sich, du musst lächeln, glücklich wirken. Du bist eine Kriegerin und laut der Zeichen eine herausragende obendrein.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 21:34

Gerion hatte der Erklärung des Klerikers schweigend gelauscht und auch Floras Einladung, die diese ihm aussprach, ohne mit der Wimper zu zucken verfolgt. Er war sich nicht wirklich sicher, was er von dieser Entwicklung zu halten hatte. Und wenn man sich nicht sicher war, was man sagen sollte, dann schwieg man besser. Ersparte unnötigen Ärger. Also hatte der Henker seine Aufmerksamkeit von ihrem neuen Begleiter ab- und der Suppe zugewandt. Die erste warme Mahlzeit seit zwei Tagen. Die erste anständige Mahlzeit. Sicher, sie schmeckte weitestgehend nach nichts, aber das Brot war weich und so vollgesogen mit Brühe, dass es regelrecht zerfiel. Endlich eine Mahlzeit, die nicht mit Schmerzen verbunden war und gleichzeitig satt machen würde. Oder zumindest satter, als alles, was er sonst zu bekommen hätte hoffen können.
Gerion löffelte die Suppe direkt aus dem Topf. Es musste so gehen! Schüsseln hatten sie keine. Das Töpfchen dabei zu haben war schon Glück genug. Erst, als sich eine angenehme Wärme in seinem Bauch einstellte wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den anderen beiden zu. Ihr Gespräch drehte sich inzwischen um die Zeichnungen der Faejh. Aus irgendeinem Grund fanden Fremde sie immer faszinierend. Gerion hingegen hätte sich kein weniger ansprechendes Thema vorstellen können. Überhaupt: warum immer diese Neugier? Fragte er etwa nach, was es mit diesen Phönixen auf sich hatte, von denen der Kleriker die ganze Zeit sprach? Neugierde schaffte nur Unannehmlichkeiten. Manchmal war es einfach besser, Dinge als gegeben anzusehen und gar nicht erst weiter nach zu forschen.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 21:45

Ich lauschte gebannt der Erklärung der jungen Faejh, auch wenn ich das Gefühl hatte dass sie nicht wirklich überzeugt von dem war was sie sagte. Sie lächelte zwar, aber eher gezwungen und zurückhaltend. Nicht wirklich so als unterstütze sie, was sie sagte. Auch die Erklärung an sich kam mir merkwürdig vor. Eine Prophezeiung durch irgendwelche Hautmuster? Das klang doch absurd. Na gut, auch im Orden würden wir eingeteilt in unsere Aufgabenbereiche, aber wir folgten einer Zeremonie, nicht irgendwelchen Äußerlichkeiten. Unsere Lehrmeister hatten die ehrenvolle Aufgabe unsere Bestimmungen festzulegen und noch hatten sie immer das Richtige gewählt. Natürlich, denn sie waren bei der Auswahl geleitet von den Phönixen, da war ein Fehler undenkbar.
„ Das klingt …. interessant. Wenn auch etwas schwer zu begreifen, denn soetwas ist mir bisher noch nicht unter gekommen. Aber wenn es funktioniert...“ Ich runzelte die Stirn und dachte einen Moment nach. „Sagt mir, fühlt ihr euch denn berufen zu dem was ihr tut? Bestimmt zu werden ist leicht, aber denkt ihr dass ihr dass seid, zu dem man euch bestimmt hat? Ich kann euch von mir sagen, dass ich schon eine ganze Weile vor meiner Ernennung zum Kleriker wusste, dass mein Leben in diesem Weg seine Erfüllung finden wird. Natürlich hatten die Phönixe schon lange vorher über mein Schicksal entschieden, aber ich hatte Zeit darüber nachzudenken, bei euch scheint dass ja nicht der Fall zu sein.“
Meine Frage kam mir etwas anmaßend vor, schließlich war es ihr Leben, darüber hatte man nicht zu fragen. Aber ich war neugierig und ich würde sicher auch verstehen wenn sie nicht darüber reden wollte.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 21:53

"Es sind nicht die Zeichen, die unseren Weg bestimmen", schaltete der Henker sich unvermittelt in das Gespräch ein, den Löffel sinken lassend. Warum, das hätte er selbst nicht sagen können. Im Grunde interessierte es ihn nicht wirklich. Aber hier ging es um sein Volk. Und es schien, als wäre der Kleriker dabei, ein vollkommen falsches Bild von den Faejh zu bekommen. Ein Bild, das gerade zu rücken Gerion ein tiefes Bedürfnis war. "Es ist unser Naturell, das uns zu Handwerkern, Gelehrten oder Kriegern macht", erklärte er, "Ebenso, wie es euer Naturell war, dass euch auf euren Weg geleitet hat. Die Zeichen auf der Haut sind lediglich Manifestation dieses Naturells. Trügen wir sie nicht, wir würden dennoch werden, was wir sind. Und auch die Fläche der Musterungen sagt wenig aus. Flora hier mag großes Potential als Kriegerin haben. Aber sie ist noch jung. Jung und unerfahren. Und wenn sie morgen der Pfeil eines Vawek nieder spreckt, dann wird sie nie die Größe als Kriegerin erreichen, die die Zeichen ihr vorhersagen..."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 21:54

„Ich hatte…“, begann Flora um auf die Frage des Klerikers zu antworten. Es widerstrebte ihr überhaupt etwas zu sagen, aber was sollte sie sonst schon groß tun? Sagen, dass sie nicht antworten wollte, konnte man ihr quasi so auslegen, dass sie es nicht als ihre Bestimmung ansah und das war quasi bereits eine Beleidigung an die Faejh, das konnte sie vor Gerion nicht machen.
„Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mich im Kindesalter von ein paar Zauberern haben testen lassen, sodass meine…Begabung schon früh entdeckt wurde. Schon im Kindesalter wurde ich auf eine Akademie für Krieger geschickt. Es ist mein Schicksal, meine Bestimmung, meine Berufung mein Land zu dienen. Ich kann mich stolz darüber fühlen, ausgewählt worden zu sein. Und mich glücklich schätzen, dass meine Eltern es mir ermöglicht haben, diese Akademie zu besuchen!“
Das was sie da sagte versuchte sie möglichst überzeugend vorzutragen. Aber heute war ein langer Tag gewesen und sie war sehr müde. Immerhin schaffte sie es noch, das herunterzubeten, was man ihr schon immer eingetrichtert hatte.
„Kann ich auch etwas Suppe haben?“, erkundigte sich Flora bei Gerion und hoffte, dass der Kleriker den Wink verstand das Thema zu wechseln.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMo 08 Jul 2013, 23:16

Etwas seltsam schien mir die ganze Angelegenheit dann doch noch. Gut, Gerion hatte ein vernünftiges Argument gebracht, aber es klang bei Flora doch ein wenig anders. Wie auch immer, anscheinend war das Thema vom Tisch.
Also zurück zu den offensichtlicheren Dingen. Mein Magen sagte mir dass ich schon eine Weile nichts mehr gegessen hatte. Und dass ich wirklich etwas Gutes gegessen hatte lag wohl noch eine sehr viel längere Weile zurück. Ich würde wohl auch heute Abend nur ein wenig von der eisernen Ration in den Pferdetaschen essen, schließlich wollte ich niemandes Essen plündern.
Bevor ich aber überhaupt etwas essen konnte musste ich sowieso erst einmal beten. Wir hatten strikte Ordnungen was das Beten anging und wir taten es immer mit Freude. Denn das Gebet ist unsere Verbindung zu den Phönixen, eine wichtigere Pflicht ist unter diesen Umständen wohl kaum vorstellbar. Also legte ich wieder Kettenhemd, Schilde und Waffen beiseite. Ich ignorierte die Blicke meiner beiden Mitreisenden, ich sah nicht einmal in ihre Richtung. Ich war völlig auf mich und meinen Glauben konzentriert. Ich verschränkte meine Hände vor der Brust. Dann begann ich die mir wohlbekannten Verse.
„Erretet uns, ihr Göttergleichen.
Gebt den Fremden eure Hand,
Sodass sie eure Macht begreifen.
Zeigt ihnen und den euren eure Heiligkeit,
Damit man euch allein als Götter sieht.
Beugt eure Gegner,
Stoßt zurück den Feind.
Bringt euer Licht, eure Feste
Eure Flut und eure Winde“
Noch einen Augenblick saß ich mit geschlossenen Augen und schweigend da. Die Ruhe die durch den Menschen fließt wenn er betet, das ist was die Göttlichkeit der Phönixe immer wieder bestätigt.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMi 10 Jul 2013, 23:38

"Nur zu!", brummte Gerion, rau wie immer, aber nicht eben missmutig, und hielt Flora den Löffel hin. Sein gröbster Hunger war besänftigt und wenn die Suppe nun für drei anstatt wie vorgesehen für zwei reichen musste, dann hatte er seinen Anteil wohl ohnehin schon gehabt. Und langsam überkam ihn ein Gefühl der Schwere. Der Tag war, auch wenn sie nicht weit gekommen waren, ein voller Tag im Sattel gewesen und als solcher für den Reiter ebenso anstrengend wie für sein Tier. Müdigkeit kroch in dem Krieger hoch.
Gerion wartete ab bis Eadgar sein Gebet beendet hatte. Der Henker selbst war kein gläubiger Mann. Mit Göttern und höheren Wesen hatte er nie viel am Hut gehabt. Alles, woran er glaubte, war die Stärke in seinem Arm und die Überzeugung, dass seine Sache – die Sache der Faejh – gerecht war. Aber ihm war bewusst, wie wichtig anderen ihr Glaube war und wenn Rituale wie dieses ihnen ein Bedürfnis waren, dann sah er keinen Grund, sie bei diesen zu stören, auch wenn er selbst sie nicht nachvollziehen konnte. Also verharrte der Henker schweigend. Erst, als der Kleriker geendet hatte, ergriff er das Wort. "Wir werden Nachtwachen aufstellen müssen. Wir sind zu nahe am Feind", erklärte er, "Drei Schichten. Die erste bis der Adler im Norden steht, die zweite bis der Königsstern im Westen verschwunden ist, die dritte bis zum Morgen. Ich übernehme die zweite Schicht, wenn niemand Einwände hat. Teilt euch die anderen beiden auf."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyDo 11 Jul 2013, 22:40

Dankbar nahm Flora die Suppe entgegen und begann schnell zu essen, beinahe zu schlingen. Die Suppe war bei weitem besser als dieses Dörrfleisch. Keine Geschmackssensation, aber sie hatte sich zehn Jahre lang von weitaus schlimmerem Fraß ernährt. Teilweise hatte sie nur Blätter, Blumen und Wurzeln gegessen. Extrem-Training hatte man das genannt. Für Flora war es eher so etwas wie eine Art Nachsitzen gewesen nur schlimmer. Angeblich war man besonders gut, wenn man dieses Training bekam, weil bei den anderen nicht die Zeit da war, an solchen Besonderheiten zu feilen. Allerdings war dieses Training für Flora nur dann angesetzt worden, wenn sie mal wieder etwas dummes angestellt hatte. Nein, diese Brotsuppe schmeckte dagegen schon ganz gut. Wäre es noch hell gewesen hätte sie sicherlich irgendwas auftreiben können, was man mit hineingeben hätte können, aber es war ebend nicht mehr hell gewesen.
Als Gerion dann nach der Nachtwache fragte horchte Flora kurz in sich hinein. Ja, der Tag war anstrengend gewesen, sehr anstrengend und doch war ihr nicht nach Schlafen zumute. Ihr Körper sagte müde, aber ihr Geist sagte wach. Da brauchte sie sich noch nicht schlafen legen, sie würde es ja doch nicht können.
„Ich übernehme die erste Schicht. Ich bin noch irgendwie so gar nicht müde!“, erklärte sie und holte sich eine Decke, damit sie zumindest während der Zeit nicht frieren würde, außerdem war es unpraktisch nach ihrer Schicht erst noch einmal aufstehen zu müssen und alles, damit machte sie nur unnötigen Lärm. Dazu kramte sie eins ihrer Messer heraus und nahm sich einen Stock Am Schnitzen hatte sie keinen großen Spaß, aber es war ein guter Zeitvertreib, sie konnte nachdenken.
„Legt euch ruhig schlafen, ich weck dich dann später, Gerion!“, Flora versuchte sich an einem Lächeln „Gute Nacht ihr zwei!“
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 13 EmptyMi 17 Jul 2013, 19:33

Ich würde also die letzte Wache übernehmen. Das kam mir eigentlich ganz gelegen, denn sonderlich wach war ich nicht mehr. Außerdem hatte ich mich immer noch nicht richtig von meinen Strapazen erholt, ich heilte mich schließlich nicht wunderlich über Nacht. Und die letzte Wache war meist die leichteste. Man hatte eine Mütze voll Schlaf hinter sich und konnte praktisch völlig ausgeruht beginnen. Die erste Schicht konnte ein Problem werden, wenn man den Tag über lange reisen musste, dann sehnt man sich nur noch nach ein wenig Entspannung, dauerhafte Aufmerksamkeit war unter solchen Bedingungen schwierig. Und die mittlere Wache, nun gut, eigentlich war diese Zeit die schlimmste. Man konnte weder vorher noch nachher wirklich schlafen, jedenfalls nicht viel an einem Stück. Natürlich hätte ich diese Wache auch übernommen, wenn man mich darum gebeten hätte, aber so war es mir eigentlich ganz Recht.
Als ich mir eine relativ bequeme Schlafstätte gesucht hatte, ich hatte mich an den Fuß eines Baumes gelegt, begann ich zu überlegen.
Ich wurde hierher geschickt, aber mein Auftrag erschloss sich mir nicht. Gut, ich sollte ihnen folgen, so viel hatte ich verstanden, aber welchem Zweck dient das? Sicher gab es einen guten, nachvollziehbaren Grund der einfach nicht für einen Kleriker geeignet war. Schließlich würde man mich nicht einfach so irgendwohin schicken.
Vielleicht war es ja ein Test. Ich sollte meinen Glauben beweisen indem ich der Gefahr dieser Irren furchtlos entgegenstand. Um das Ganze zu erschweren war ich nicht von meinen Brüdern und Schwestern umgeben, sondern von fremden Ungläubigen.
Dann würde auch dieses merkwürdige Gefühl des beobachtet sein Sinn ergeben. Natürlich wusste ich dass die Phönixe jeden Schritt ihrer Schützlinge verfolgten, aber seit ich an diesem kleinen Lager angekommen war fühlte sich etwas merkwürdig an. Und wenn es nun meine Oberen waren und nicht die Phönixe?
Nun, in beiden Fällen sollte ich das Gleiche tun. Nämlich schlafen, anstatt über Dinge nachzudenken die über mein Verständnis hinaus gingen. Es hatte seine Gründe warum ich nicht weiter eingeweiht wurde in meinen Auftrag. Der Auftrag war klar. Mehr hatte ich nicht zu wissen. Und nach mehr Wissen sollte ich auch nicht streben.
Mit diesen beruhigenden Gedankengängen begann ich langsam in den Schlaf zu sinken.
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