[MSG] Takanors Geißel

Dicht war sie Ciara gefolgt als sie schließlich die Wohnung des Mannes betraten, welcher von sich behauptete der Vater der Meisterin zu sein... Vitoria sah sich ein wenig in dem Raum um, es gab aber nichts darin was irgendwie auffällig wirkte. Es war klein und spärlich eingerichtet...
Im ersten Moment behielt Vitoria die Heilerin im Auge, doch es wirkte nicht so als würde sie für das Erste etwas sagen können oder wollen. Hoffentlich würde sie ihm nicht einfach völlig naiv in die Arme fallen oder solchen emotionalen Tand... dies konnte gefährlich werden und die Halbdämonin hatte momentan noch keine Ahnung wie sie mit dieser Situation dann umgehen sollte. Sie einfach wegreißen...?
Schließlich trafen sie nun wieder auf den älteren Mann welcher angab Ciaras Vater zu sein... nun galt es auch ihn im Auge zu behalten.
Auf die Frage ob Maria sie nicht begleiten wollte, schüttelte Vitoria lediglich den Kopf. "Nein... sie ist einfach verschwunden. Ihr müsst euch wohl mit eurer... Tochter... vorerst zufrieden geben.", meinte die Ritterin und verschränkte nun wartend die Arme vor der Brust.

Plötzlich wurde Lunas Blick sehr ernst. Ein Hauch von Misstrauen spiegelte sich daran wieder, doch versuchte sie dies zu verbergen. Sie wollte Seth nicht verschrecken.
"Wie lange folgt Ihr dieser Heilerin schon? Ich glaube nicht, das es nur ein Zufall war, das Ihr unsere Gruppe gefunden habt. Eher hättet ihr wohl eine Ortschaft aufgesucht, in der es einen Heiler oder eine Heilerin gibt."
Der Misstrauen wich einer tiefen Nachdenklichkeit. Irgendetwas schien sie zu beschäftigen.

Ciara war wie angewurzelt stehen geblieben. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Und warum war der Mann auch an dieser Fremden interessiert gewesen? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Aidan plötzlich über Vitorias Aussage zu lachen begann.
"Meine Tochter? Ha! Sie ist zwar nahezu perfekt, aber meine Tochter ist sie leider nicht." Er grinste und in seinem Blick funkelte ein Hauch Wahnsinn auf.
Ciara jedoch fühlte sich, als hätte man ihr einen kräftigen Hieb in den Bauch verpasst. Dieser Mann war nicht ihr Vater... Aber wer war er dann? Was hatte er mir ihr zu tun? Ihr war nach Heulen zu Mute. So lange hatte sie gehofft, ihn zu finden, der ihre einzige Familie war und nun das... Wäre Vitoria nicht da gewesen, dann wäre sie weinend aus der Hütte gerannt, doch so blieb sie einfach stehen, die Tränen mühsam zurückhaltend.
"Kommt, setzt Euch", sagte Aidan dann und deutete einladend auf den Tisch, bevor er sich selbst daran setzte.

Ja... natürlich war er das nicht... Vitoria blieb jedoch ruhig und zeigte vorerst keine große Reaktion. Also hatte sie Recht behalten, es war einfach nur unwahrscheinlich gewesen Ciaras Vater hier rein durch Zufall plötzlich wieder zu finden. Irgendetwas stimmte jedoch mit diesem Mann nicht... er hatte sie belogen... jetzt hieß es Vorsicht walten zu lassen. Ohne es zu zeigen, baute die Halbdämonin in ihrem Körper etwas Spannung auf, um sofort reagieren zu können.
Als der Sterbliche sie dazu aufforderte sich zu setzen, folgte Vitoria der Heilerin zu dem Tisch und blieb in ihrer Nähe. Ciara selbst hielt sich tapfer und zeigte keinerlei emotionale Reaktion auf diese offensichtliche Enttäuschung... doch Vitoria konnte es spüren, wie es ihr wirklich erging.
So war sie die Erste welche nun das Wort ergriff, jedoch ruhig blieb. "Wisst ihr... da ihr uns unter falschem Vorwand, einer Lüge, hier her gelockt habt, solltet ihr lieber schleunigst euer Anliegen vorbringen... und ich hoffe für euch, es ist ein triftiger Grund."

Aidan grinste.
"Oh, da habt Ihr etwas missverstanden. Ich habe nie gesagt, ich wäre Ciaras Vater. Ich sagte lediglich, dass sie meinetwegen lebt. Und das stimmt auch so."
Verwirrt sah Ciara den Mann an. Es war offensichtlich: Er war vollkommen wahnsinnig. Und das zeigte nicht nur der Ausdruck in seinen Augen. Auch seine Stimme klang nicht so, als hätte er noch alle Tassen im Schrank. Wer war dieser Mann nur? Er sah nun direkt Ciara an.
"Ich habe sie zum Leben erweckt. Ich habe sie geschaffen! Mit meiner Macht habe ich ihren Körper geformt und ihre Fähigkeiten bestimmt. Und sie ist so gut geworden! Aber nicht perfekt... nicht perfekt... Diese verfluchte Pest die sie verbreitet..."
Er wirkte nun so, als wäre er auf sich selbst wütend, während Ciara versuchte zu begreifen, was er sagte. Sie war... von ihm geschaffen worden? Bedeutete das, dass sie keine Eltern besaß..? Keine Familie? Aber zumindest würdest das auch erklären...
"Wann...?", fragte sie leise. "Wann war das?"
Sie ahnte es bereits. Vor zwei Jahren... Das wäre auch der Grund, warum sie sich an nichts erinnern konnte, was länger als zwei jahre zurück lag. Ihr wurde schlecht, als er ihre Vermutung bestätigte und erzählte, das er sie vor zwei Jahren erschaffen hätte. War das alles nur ein böser Scherz? Wusste er es selber nicht besser, weil ihn jemand in den Wahnsinn getrieben hatte? Oder erzählte er die Wahrheit...?

„Ich kann euch schließlich nicht ohne eine Waffe in den Kampf schicken, sollte es soweit kommen“, meinte Talvon mit einen leichten lächeln, während er langsam in Richtung des Gasthaus zurück ging. Dabei ließ es seinen Blick durch die Straßen schweifen und blieb auch stehen als er sah wie Ciara und ihre Leibwächterin ein Haus betraten.
Etwas unsicher was er nun tun sollte, sah er kurz zu Cruel. Im Grunde konnte die Heilerin tun und lassen was sie wollte und er hatte ihr nicht gesagt das sie im Gasthaus warten sollte. Somit war er sich unsicher ob er seiner Neugierde nach gehen sollte und sich dem Haus nähern sollte oder seinen Weg weiter fortsetzen sollte. Jedoch ging er dann langsam in die Richtung des Hauses in dem die Heilerin verschwunden war. „Ich glaube nicht das ich ein wirklicher Anführer sein kann“, kam es leise von dem Illusionisten an Cruel gerichtet, „Ich habe immer nur Entscheidungen für mich getroffen, nie für andere.“

Die rechte Braue ein wenig Fragend angehoben, blickte Vitoria zwischen diesem offenbar völlig durchgeknallten Sterblichen und Ciara hin und her. Sie zum Leben erweckt? Sie geformt? Was im Namen aller Dämonen redete dieser Kerl da nur...?
Das klang gerade alles einfach nur völlig wahnwitzig, schwer zu sagen was er damit überhaupt genau meinte. Würde er ihnen überhaupt sagen was es genau damit auf sich hatte? Oder war sein Verstand einfach nur so vernebelt wie es den Anschein hatte? "Sie hat euch eine Frage gestellt... antwortet... und erklärt was es genau damit auf sich hat, bevor jegliche Geduld verloren geht.", sprach die Halbdämonin nach Ciaras Frage.

Aidan warf Vitoria nur einen kurzen Blick zu, bevor er weiter Ciara betrachtete.
"Wann? Zeit spielt keine Rolle... Wenn meine Pläne aufgehen, dann werde ich ewig leben. Und Ciara habe ich erschaffen, als Vorbereitung darauf. Nahezu perfekt... Oh, aber diese verfluchte Pest!"
Er schlug wütend mit den Fäusten auf den Tisch und Ciara erschrak. Sie konnte sich nicht erinnern, das dieser Mann so Verrückt gewesen war... Er wirkte vollkommen normal, ja nahezu fürsorglich, obwohl er sie verlassen hatte... Die Heilerin hatte das Gefühl, das sich ihr Inneres verkrampfte. War vielleicht ihre Aura der Grund für seinen Wahnsinn? Bedrückt senkte sie den Kopf, während sich Aidan schließlich dazu herabließ, ihre Frage zu beantworten.
"Zwei Jahre müsste es jetzt her sein... Zwei Jahre, seit damals... Meine Ciara... Du bist, wie ich mir dich vorgestellt habe... Fast jedenfalls..." Einen Moment lang schien der Wahnsinn zu schwinden und Bedauern lag in seinem Blick.

"Tja ..."
Cruel wusste nicht wirklich, was er darauf sagen sollte.
"Macht Euch nicht so viele Gedanken. Ihr kriegt das schon hin."

Schwer zu sagen was in diesem Sterblichen vorging, seine Worte brachten ebenfalls nicht wirklich Licht ins Dunkle. Als er mit den Fäusten auf den Tisch schlug, da blieb Vitoria jedoch ruhig und blickte weiterhin auf den Menschen hinab, er brabbelte weiterhin die beinahe selbst klingenden Phrasen...
Die Halbdämonin verlor nun jedoch endgültig die Geduld und dieser Funke von Zorn geriet ihr außer Kontrolle. Mit einem Schritt nach Vorne griff sie einfach zu, packte Aidan am Kragen drehte ihn dabei mit dem Rücken zum Tisch und ließ ihn derartig auf die Tischplatte knallen, dass es nur so schepperte. Die Iris Vitorias Augen zu schmalen Schlitzen verengt, blickte sie Zornes funkelnd auf den Sterblichen hinab während sie ihn weiter fest hielt.
"Werdet endlich klar und deutlicher... bevor ich euch das Leben mit bloßen Händen aus dem Leib quetsche, sterblicher Bastard!", fuhr sie ihn an, hob Aidan leicht an um ihn dann erneut auf die Tischplatte krachen zu lassen. "Ein falsches Wort... eine einzige Ausflucht...", drohte sie scharf und wartete eine Reaktion ab.

Die Angst, die der Mann haben musste, schien den Wahnsinn hinwegzuspühlen. Mit aufgerissenen Augen starrte er Vitoria an, bevor er etwas unverständliches stammelte. Dann jedoch räusperte er sich gequält und setzte noch einmal an.
"Vor etwa zwei Jahren... Habe ich versucht, den perfekten Menschen, das perfekte Lebewesen zu erschaffen. Und beinahe ist es mir gelungen." Sein Gesicht wurde nachdenklich, als würde er über etwas brüten, das ihn schon lange beschäftigte. "Doch ich muss irgendeinen Fehler gemacht haben, weshalb Ciara nun diese Pest verbreitet... Ich kann es mir nicht erklären, was es war, aber..."
"Genug!", unterbrach ihn Ciara plötzlich. Tränen standen in ihren Augen und sie hatte sich erhoben. "Lasst ihn in Ruhe, Vitoria", befahl sie der Ritterin dann, bevor sie sich abwandte und das Haus fluchtartig verließ. Aidan sah ihr mit einer Mischung aus Überraschung und Verzweiflung hinterher, bevor er leise ihren Namen murmelte.

Im ersten Moment registrierte Vitoria den Befehl welchen ihr Ciara gegeben hatte nicht einmal, in diesem Moment hatte es nur sie und ihre Beute gegeben... doch schließlich blickte sie etwas überrascht zur Seite. Die Heilerin stürmte regelrecht nach Draußen, dabei blickte die Halbdämonin nun wieder zu Aidan hinab.
Zuerst wehrte sich Vitoria noch, sie wollte ihm Schmerzen zufügen... mehr als alles andere in diesem Moment... doch schließlich ließ sie den Sterblichen los. Mit einem letzten hasserfüllten Blick wandte sie sich schließlich ab und folgte der Heilerin.
Es gelang ihr gerade so sich in der Zeit bis sie Ciara eingeholt hatte erneut zu beruhigen... dabei herrschte nun im ersten Moment erneut schweigen. Eine ganze Weile lang stand Vitoria nun einfach nur da und starrte ihre Meisterin an. Erst überlegte sie ob sie ihr irgendwie gut zureden sollte, doch darin war sie ohnehin nicht gut... "Ihr könnt nicht immer nur davon laufen... Wir wissen nicht ob es stimmt was dieser Sterbliche dort redet... doch wir sind hier um es heraus zu finden. Ihr müsst weiter machen...", sprach Vitoria schließlich mit kalter und ernster Stimme. Es gab nun schlichtweg keine andere Wahl mehr...

Mit geqäultem Ausdruck in den Augen sah die Heilerin Vitoria an.
"Ich weiß, das er die Wahrheit sagt... Ich spühre es... tief in mir drin... Und es ergibt alles Sinn... Warum ich so unerfahren bin, warum ich mich nicht an eine Kindheit oder eine Familie erinnern kann oder wann ich das Heilen gelernt habe und trotzdem wusste, das ich es kann."
Sie schwieg plötzlich, obwohl ihr noch viele Worte auf der Zunge lagen, so viel Kummer in ihrem Herzen herrschte. Sie wollte weinen, doch sie konnte nicht. Verzweifelt wandte sie den Blick von der Ritterin ab. Wie sollte sie formulieren, was jetzt in ihr vor ging?

Vitoria senkte den Blick, erneut eine dieser Situationen mit welchen sie nicht umgehen konnte... Die Halbdämonin mochte ihre Meisterin, sie war gut zu ihr und behandelte sie gleich dessen. Aber... als Beraterin was emotionale Angelegenheiten betraf, eignete sich Vitoria einfach nicht wirklich.
Da schwappte auch Vitorias noch nicht ganz verrauchter Zorn wieder über, warum genau dies nun passierte konnte sie sich in jenem Augenblick nicht erklären.
Schließlich packte sie Ciara an den Schultern, drückte sie grob gegen die Wand und schüttelte sie. "Hört endlich auf! Hört auf!", schrie sie die Heilerin nahezu hysterisch an und starrte sie im Zorneswahn aus weit aufgerissenen Augen mit zu Schlitzen verengter Iris an. "Auch wenn es stimmt! Auch wenn ihr keine Kindheit hattet, keine richtige Familie hattet, euch jene Erinnerungen fehlen... Das ändert nichts an euch! Ihr seid ein wunderbarer Mensch! Gütig, selbstlos... großen und reinen Herzens. All meine Verfehlungen, all die schlechten Dinge die ich getan habe, sie hätten sich vermeiden lassen wenn ich nur mehr wie ihr gewesen wäre! Ich bin ein Monster, Ciara... mein Herz ist kalt... ich existiere um zu töten und in meinem Elend werde ich auch noch dazu gezwungen dies zu genießen und zu wollen! Dennoch wart ihr immer gut zu mir... auch wenn ich es nicht verstehe oder verdiene. Auch ohne eine Familie oder eine Kindheit, seit ihr eine verehrenswerte Persönlichkeit geworden! Ihr braucht das dort nicht!", fuhr sie die Heilerin weiter an und deutete auf die Haustür ihres offensichtlichen Schöpfers. "Seit endlich stolz auf das was ihr seit... Glaubt mir, dieses Recht habt ihr.", sprach sie nun etwas ruhiger und ließ Ciara los. Sie hatte sich zusammen reißen müssen um die Heilerin nicht mehrfach zu ohrfeigen in ihrem erneuten Wutausbruch...

Talvon betrachtete das Haus noch etwas in dem Ciara und Vitoria verschwunden waren, während er etwas über die Worte von Cruel nachdachte. Doch dann entschloss er sich von dem Haus abzuwenden und in Richtung des Gasthauses zu gehen. Cruel gab er ein Zeichen das er ihm folgen sollte. Im Moment war er sich nicht wirklich sicher was sie nun tun sollten. Er würde sein Bestes geben seinen Auftrag zu erfüllen und die Gefahr zu bannen.
Doch wenn er ehrlich zu sich war, wusste er nicht wo sie nun weiter machen sollten. Die Vision von Luna war die einzige Spur gewesen und bisher kannte er nur das Aussehen der die diese Marionetten erschuf.
Sein Blick schweifte über die Leute die ihren täglichen Geschäften nach gingen und sich der Gefahr nicht bewusst waren. Der Illusionist musste zugeben dass ihm dieser Anblick etwas beruhigte und er sich wohler dadurch fühlte. Er durfte einfach nicht zu sehr an sich zweifeln und einfach daran glauben dass er rechtzeitig seinen Auftrag erledigen konnte.
Es dauerte auch nicht allzu lange bis Talvon und Cruel wieder am Gasthaus ankamen und diese betraten.

Von Vitorias Art völlig schockiert starrte die Heilerin sie an. Auch, wenn die Art, wie die Ritterin es ihr sagte, recht harsch war, fühlte sich Ciara geschmeichelt. Gleichzeitig spürte sie aber auch, das ihre Dienerin sie nicht richtig verstand.
"Ich kann nicht stolz auf etwas sein, das ich nicht selbst erreicht habe", sagte sie dann kleinlaut. "Soweit ich mich zurückerinnere war ich so, wie ich jetzt bin... Ich... Ich bin so geschaffen worden..."
Sie seufzte, bevor sie einen letzten Blick auf das Haus warf und in Richtung Gasthaus zurückging.
"Trotzdem vielen Dank...", meine sie geknickt.

Bevor Seth ihr eine Antwort geben konnte, spürte Luna eine seltsame magische Schwingung. Sie sah sich um und bemerkte, wie ein Mann völlig aus dem Nichts auftauchte. Überrascht sah die Magierin ihn an. Sie spürte, dass er ein Zarvetar war, wie sie selbst. Verwunderung machte sich in ihr breit, dann Misstrauen, als Aidan sich an Seth wandte.
"Ich bin enttäuscht von ihr... Es ist an der Zeit, meinen Fehler zu korrigieren. Tötet sie."
Dann sah er Luna an und musterte sie, während er die Stirn runzelte, jedoch sagte er nichts.

Seth hatte nicht recht gewusst, was er der Frau antworten sollte. Sollte er ihr einfach die Wahrheit sagen? Dass er geschickt wurde, sie zu beschatten, ihr zu folgen und sie zu beschützen?
Gerade öffnete er den Mund, um irgendeine Antwort zu stammeln, als ebenjene Person auf einmal mitten im Raum stand.
Erst dachte er, er hätte irgendwie zu viel getrunken und halluzinierte. Doch Luna wirkte genauso überrascht wie er selbst.
"Ich? Tu es doch selbst", meinte er langsam.
Klar könnte er sie töten. Aber dann hätte er ihre gesamte Gefolgschaft am Hals...

Der Mann zog die Brauen zusammen, als wäre er alles andere als erfreut über die Antwort von Seth.
"Ich weiß nicht, ob es Euch bewusst ist", zischte er erbost, "Aber ich bin durchaus in der Lage, Euch mein Geschenk wieder wegzunehmen. Ihr habt Euch in meine Dienste gestellt, also tut, was ich Euch sage."
Luna zog ebenfalls die Brauen zusammen, allerdings eher misstrauisch, bevor sie sich erhob und dem Mann ins Gesicht sah.
"Ich weiß nicht, wer Ihr seid oder wen Ihr meint, aber wenn ihr Jemanden tot sehen wollt, ohne diese Person den Wachen zu melden, so geht es hier wohl nicht mit Rechten Dingen zu und Euer... "Untergebener... Tut gut daran, sich diesem Wunsch zu widersetzen."
Aidan warf der Zarvetar einen abschätzigen Blick zu, bevor er beschloss, sie einfach beiseite zu schieben und dann zu ignorieren. Empört starrte Luna den Mann an. Einen Moment überlegte sie, ihn zu warnen, er wisse nicht, mit welcher Macht er sich einließe, doch dann verwarf sie diesen Gedanken. Mit Sicherheit wusste er, dass sie ebenfalls aus dem Volk der Zarvetar stammte.

"Es war unsere Abmachung, dass Ihr einen Weg findet, wie das mit mir aufhört!", sagte Seth klar und deutlich.
"Ich weiss, Ihr seid ein mächtiger Mann. Aber diese Frau ... Selbst wenn ich sie töten wollte, würde ich kurze Zeit später mindestens eben so tot sein."

"Ich versprach, das zu beenden, wenn Ihr mir dafür hörig seid. Aber ganz offensichtlich seid Ihr zu feige dafür."
Er wandte sich von dem Magier ab.
"Ich gebe euch bis Morgen zum Sonnenuntergang Zeit. Ansonsten werdet Ihr Euch eine andere Lösung für Euer... Problem suchen müssen."
Mit diesen Worten wirkte er einen kurzen Zauber und war verschwunden. Luna starrte noch einen Moment verärgert auf die Stelle, an der der Mann gestanden hatte, dann sah sie zu Seth.
"Ich denke, Euch ist bewusst, das Ihr mir nun eine Erklärung schuldig seid..."