~ Hot Blood ~

"Wie gesagt", stellte die Elfe richtig. "Ich habe keine Ahnung von Werwölfen. In meiner Welt gibt es sie nicht. Aber wenn Sam sagt, in seiner Welt gibt es sie auch nicht... Warum sollte er dann einer sein? Und kann man dem, von dem wir wissen, das er definitiv ein Werwolf ist, wirklich glauben?"
Es war eindeutig, das Zyndarndia auf Sams Seite stand. Sie fühlte sich einfach dazu verpflichtet, als - wahrscheinlich - Älteste auf den Jüngsten aufzupassen.

Blaze hatte dem ganzen schweigend zugehört. "Das mag sein, aber dann haben wir ein problem. Angenommen Sam ist kein Werwolf, warum wurde er dann von Canis angegriffen? Ein spontaner wutausbruch aus dem nichts heraus? Eher unwarscheinlich, wenn es Vollmond gewesen wäre ok, aber der ist erst in gut zwei Wochen. Dennoch, das würde bedeuten das Canis uns hier allen nen Bären aufbinden will und wir ihm nicht trauen können, wir müssten ihn quasi immer überwachen. Handumkehr, wenn Canis die Warheit sagt dann müssten wir Sam immer überwachen falls sich seine Werwolfpersönlichkeit nicht zeigt. So oder so, wenn ihr wieder in eure Welten zurück wollt dann müssen wir zusammenarbeiten und uns auf den jeweils anderen verlassen können, darum müssen wir diese gelegenheit aus der Welt schaffen, am besten jetzt sofort."

Canis brummte leise. Dieser Wolf ging ihm auf die nerven."Nun, wenn du mit arbeitest, wirst du mich recht schnell los. Ich habe keine lust hier zu versauern," erwiederte er leicht gereizt dem Wolf. Edward blickte die anderen an. Besonders die Elfe."Nun, ich weiß, das Sam einen Wolf in sich drin hat. Ich höre seine Worte in meinem Kopf, während Canis sich mit ihm unterhält."

Die war ratlos. Sie kannte die Personen hier alle nicht, außerdem waren sie nicht aus ihrer Welt und deshalb wusste sie nicht, wie sie wirklich waren. Eine ungefähre Einschätzung war ihr nicht möglich. So setzte sie sich im Schneidersitz hin und dachte nach.
"Das bedeutet... Entweder einer von euch Beiden lügt", meinte sie und sah erst Sam, dann Edward an. "Oder ihr sagt beide die Wahrheit und Sam weiß nichts von dem Wolf in ihm. Das sind die beiden Möglichkeiten, die ich sehe. Ersteres würde allerdings bedeuten, das wir dem, der lügt, nicht trauen können. Die Karten stehen hier eher zu Sams Gunsten, denn es scheint mir eher so, als wäre der Werwolf unglaubwürdiger. Sam ist nur ein Kind, selbst nach den Maßstäben eures Volkes."

Sam schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, als seine Kopfschmerzen erneut aufkamen. "Können...können wir das ganze Thema bitte ein anderes Mal weiterbesprechen?" wollte er mit müder Stimme von den anderen wissen und lehne seinen Kopf erschöpft an die Steinmauer. Der heutige Tag hatte ihn ziemlich erschöpft und jetzt musste er den Tribut dafür zahlen. Draußen war es bereits dunkel geworden und auch die anderen Bettler begannen sich für die Nacht zu rüsten. "Wenn ihr unbedingt wollt, können wir morgen weiterreden, aber jetzt will ich nur noch schlafen." Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, suchte er seine eine einigermaßen bequeme Schlafposition und beobachtete die anderen aus halb geöffneten Augen. Fast war es, als könnte man durch seine Worte auch sein breites Lächeln heraushören. "Es stört mich nicht, wenn du in der Nähe bist. Sonst müsste ich mich über jeden Floh in meinem Fell aufregen." Kiba, so war der Name von Sams Wolf, lächelte breit, während er sich in seinem Bereich von Sams Geist hinlegte und das Geschehen beobachtete. Die zusammengewürfelte Gruppe gefiel im. Vielleicht würde er ihnen ja helfen, um noch einige Zeit lang etwas hatte, mit dem er sich amüsieren konnte.

Als Sam es ansprach, fiel auch Paco auf, dass er ziemlich erschöpft und ausgelaugt war. Der Kampf mit Canis und besonders die Schmerzensrune hatten ihn viel Kraft gekostet, die sich erst wieder herstellen musste. Die Diskussion, die hier ausgebrochen war, hatte auch nicht gerade dazu beigetragen, ihn zu erfrischen und ihm neue Energie zu spenden. So nickte er nur leicht. "Der Werw...Sam hat vermutlich recht. Wir sollten vielleicht erstmal ne Nacht darüber schlafen und morgen versuchen, das Rätsel zu lösen." Er selbst machte sich jedoch noch nicht fürs Schlafengehen bereit, sondern holte sein Kohlestück heraus und erneuerte den Kreis, den er zu ihrer Anonymität gezeichnet hatte, wobei er einige neue Runen hinzufügte. "Das sollte über die Nacht reichen." meinte er an die anderen gewandt, bevor er sich selbst eine Decke holte. Was er jedoch nicht erwähnen würde, war, dass eines der Symbole ihn wecken würde, wenn jemand den Kreis verlassen wollte. Sollte Sam abhauen wollen, hätten sie den direkten Beweis, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

"Das hat aber lange gedauert." meinte der Fahrer zu seiner Kollegin, als diese wiederkam und in den Lieferwagen einstieg. "War nicht leicht, die genaue Stelle zu finden. Irgendwas neues von der Zentrale, Touya?" wollte sie mit einem Blick auf das Handy in der Hand des Mannes wissen, nachdem sie ihre Utensilien wieder verstaut hatte. "Ja..." Ihr Partner schien etwas neben der Spur zu sein, als er versuchte die richtigen Worte zu finden. "Die Suche nach den Außerirdischen wurde verschoben." "Wieso den das? Was denken die sich überhaupt? Das alles wieder normal wird, wenn wir sie ignorieren?" unterbrach sie ihn ungehalten. "Beruhig dich, Akari. Es ist...anders, als du denkst. Wir müssen jemanden suchen und fangen. Er ist vor drei Monaten geflohen und jetzt vermutlich hier."
"Und? Wer ist es." Akari war nun neugierig geworden, was ihren alten Kollegen so beunruhigte. Wortlos reichte er ihr sein Handy, auf dessen Display Sams Gesicht zu sehen war. Das Foto war etwa ein halbes Jahr als und der Junge strahlte darauf über beide Ohren. "Er sieht hübsch aus...was wollen wir von ihm?" Einen Moment herrschte schweigen zwischen ihnen, bevor Touya wieder zu sprechen begann. "Er...er ist der Sohn von einigen unserer Forscher und hat..." Er schluckte kurz. "Er hat seine gesamte Familie umgebracht. Seine Eltern...und seine kleine Schwester." Seine Hände verkrampften sich um das Lenkrad. "Hey...Touya...Keine Sorge, wir finden ihn. Dafür werd ich sorgen." ließ ihn Akari wissen und berührte sanft dessen Handrücken. "Aber jetzt müssen wir die Ergebnisse melden."

Edward nickte leicht. "Ruhen wir uns aus." Dann schnappte er sich eine herumliegende Decke und wickelte sich so gut wie möglich darin ein. Canis blieb noch etwas wach, auch als sein Wirt bereits eingeschlafen war. Den anderen Wolf fand er seltsam, aber er hatte vorher noch nie kontakt zu anderen Wölfen gehabt. Irgendwann kam auch er zur ruhe und schlief ein.

Blaze nickte, wenn auch nur zögerlich. "Nun... vieleicht hast du recht... es war ein langer und anstrengender Tag. Sprechen wir morgen weiter..." Blaze verzog sich in seine angestammte, durch eine seitenwand abgetrennte, ecke und lies sich dort sinken. Er wickelte sich noch enger in seinen umhang, nicht wegen der Kälte, sondern damit man ihn in der dunkelheit möglichst nicht sah, gerade jetzt färe es Fatal wenn einer der anderen Obdachlosen ihn sehen würde.

Zyndarndia nickte.
"Ja, lasst uns Kraft schöpfen", war ihr Kommentar dazu.
Da sie bereits im Schneidersitz saß, brauchte sie sich nicht extra für die Nacht umsetzen. Locker legte sie die Arme auf die Beine, bevor ihr Kopf langsam auf die Brust sank und ihr Atem gleichmäßig wurde. Genau genommen schlief sie nicht. Es war eher eine Meditation. Das hatte den Vorteil, das sie wie beim Schlafen Kraft tankte, gleichzeitig aber ihre Sinne vollständig aktiv waren. Irgendein schlauer Elf hatte sich diese Methode einmal ausgedacht, um in den Kriegen ausgeruhtere Kämpfer zu haben.

Schneller als von Sam erwartet brach der neue Tag an. Kaum konnte man die ersten Sonnenstrahlen erahnen, waren die Obdachlosen bereits aufgestanden und hatten den Unterschlupf verlassen. Durch ihr, in seinen Ohren, lautes Verhalten wachte auch der junge Werwolf auf und sah sich verschlafen um. Die anderen schienen noch zu schlafen, weshalb er sich leise erhob und den Keller verließ. Draußen atmete er tief durch. Er hatte Hunger und war immer noch verwirrt wegen der Behauptung, dass er ein Werwolf sein sollte. Er war sich zwar sicher, dass es nicht stimmte, aber wie war er dann hier gelandet? Irgendetwas musste passiert sein, den ohne weiteres waren sowohl seine drei Monate Gedächtnisverlust, als auch das Treffen mit den anderen nicht zu erklären. Wohin das wohl führen würde?

Sobald Sam den Kreis verlassen hatte, öffnete auch Paco die Augen. Ohne sich großartig zu bewegen verfolgte er, wie der Werwolf den Keller verließ, um etwas Luft zu schnappen. Langsam erhob er sich und warf Edward einen kurzen Blick zu. Wer von beiden wohl die Wahrheit sagte? Leicht schüttelte er den Kopf, um nicht weiter darüber nachzudenken. Es gab wichtigeres zu erledigen. Zunächst mussten sie sich um Essen, Trinken und neue Kleidung für Edward kümmern. Hoffentlich hatten sich Zyndarndia und Sam bereits einige Gedanken darüber gemacht.

Als Edward erwachte, tat ihm der ganze Körper weh und er fühlte sich, als wäre er halb erfroren. Zitternd rieb er sich über seine Arme und seine Füsse um diese etwas aufzuwärmen. Vorsichtig erhob er sich und streckte seine steifen Muskeln."Bin gleich wieder da,"murmelte er in die Stille und stolperte aus dem Keller nach draußen, an Sam vorbei. Ein paar meter weiter verschwand er neben einem Container und ein leises Plätschern verriet, was er da tat. Wenige Minuten kam er wieder zurück. Durch Zufall fand er die überreste seines Jackets. Die Ärmel fehlten, aber es war noch tragbar. Auch der Inhalt war noch da, bis auf die tränke. Die waren vermutlich bei der Verwandlung zu bruch gegangen. Müde tappste er wieder nach unten, zog sich das Jacket über und setzte sich dann auf die decke.

Blaze wachte erst etwas später auf, etwas nach Paco und Edward. Doch erblieb in seiner kauernden Position sitzen, wartete bis die anderen obdachlosen langsam erwachten und den Keller verliesen um ihrem tagwerk nachzugehen. erst als alle ausser der kleinen gruppe draussen waren erhob er sich. Obwohl jetzt nur noch leute im Keller waren die wussten das Blaze kein mensch war, blieb er hinter der kleinen trennwand des kellers. Er entledigte sich seiner metallkleidung und des mantels. Vorsichtig fuhr er sich durch das, mittlerweilen wieder Orange, gefieder und tastete seinen Körper mit seinen klauen ab. Als er sich vom Schnabel bis zur Schwanzspitze selbst untersucht hatte, lies er sich mit einem seuftzer auf den Boden sinken.

Zyndarndias Ohren zuckten unter ihrer Kappe, dann hob die Elfe den Kopf. Sie sah sich kurz um und registrierte, das außer Blaze, der hinter einer Trennwand hockte, nur Paco und Edward noch da waren. Sam konnte sie durch den Ausgang hindurch draußen entdecken. Gut. Sie erhob sich, klopfte kurz den Staub von ihrer Kleidung und sah die Anderen an.
"Wir sollte uns etwas zu Essen und - noch wichtiger - etwas zu Trinken besorgen. Aber dafür werden wir Geld brauchen. Ich werde versuchen, etwas aufzutreiben. Wer von Euch wird mich begleiten?"
Ihre violetten Augen fixierten nacheinander erst Edward, dann Paco und schließlich die Trennwand.

Edward blickte zu der Elfe und lächelte leicht. "Nun, ich würde zwar gerne mitgehen, aber ich bin halbnackt und barfuß. Ich wäre nur eine belastung. Aber alleine hierbleiben kann ich auch nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich Canis im schach halten kann."

Blaze hörte die Frage von Zyndarndia, reagierte aber nicht sofort darauf. In seinem zustand wollte er nicht unbedingt zu weit hinaus, aber andererseits kannte er sich hier schlieslich am besten aus und konnte die Sprache der Leute die hier lebten am besten. Er zog sich wieder an und ging danach zu den anderen hinüber. "Ich komme mit, ich weis wo wir Essen und zu Trinken bekommen, wenn es sein muss auch ohne Geld."

Noch etwas müde sah Paco die Elfe an und es dauerte einige Augenblicke, bis er ihre Worte verarbeitet hatte. Wollte sie die Akrobatennummer versuchen? Kurz fiel sein Blick auf Sam, der immer noch draußen stand und unschlüssig in den Himmel starrte. Der Junge kannte sich in dieser Welt sicher besser aus als jeder von ihnen. Vielleicht hatte er ja eine Idee. "Hast du noch mit Sam darüber geredet, Znydarndia? Vielleicht kennt er ja eine bessere Methode, was denkst du?"

Sam blickte einige Male zwischen dem Kellereingang und dem kurzen Weg zur nächsten größeren Straße hin und her. Eigentlich wollte er zu den anderen zurückgehen und mit ihnen besprechen, was sie heute machen würden, aber eine andere Stimme in seinem Inneren riet ihm, alleine die deutsche Botschaft zu suchen und dort zu versuchen, an etwas Geld zu kommen. Die Elfe, Edward und Blaze waren dafür eindeutig zu auffällig und auf Paco war er seit dem gestrigen Angriff nicht so gut zu sprechen. Schließlich fasste er seine 'eigene' Entscheidung und entfernte sich in einem günstigen Moment aus dem Sichtfeld der Weltenwandler.

"Nun, wir haben noch darüber geredet, ja. Er meinte, er könnte versuchen, die Botschaft seiner Heimat aufzusuchen, in der Hoffnung, dass er dort Unterstützung findet. Aber ich weiß nicht... In meiner Heimat sind die Botschaften eher nutzlos. Sie erhalten nur den Schein von Diplomatie unter den Völkern aufrecht. Und das nicht einmal wirklich erfolgreich..."
Sie verzog das Gesicht, als sie an die Ereignisse dachte, die das Elfenvolk vor einem Jahrzehnt erschüttert hatten - und einen neuen Krieg über die Länder von Elfen und Menschen gebracht hatten. Dann seufzte sie. Hier war sie viel zu weit weg, um irgendetwas daran zu ändern. Außerdem hatte sie gespührt, das dieser Krieg nicht ihrem Ruhm dienen würde - Einmal ganz davon ab, das sie auf Ruhm sowieso kaum wert legte.
Schließlich schüttelte sie den Kopf und sah zu Blaze.
"Mir wäre es lieber, wenn wir uns das, was wir brauchen, ehrlich verdienen würden. Sollte etwas schief gehen haben wir dann weniger scherereien mit Wachen."

Blaze grinste und zog die Kapuze nach oben so das seine gestallt nun wieder völlig verhüllt war. "keine sorge, ich habe damit nicht gemeint das ich ein Verbrechen begehe. Aber wenn man nicht zimperlich ist kann man hier wirklich an essen kommen ohne das man Geld braucht... und sie verstösst auch nicht gegen ein Gesetz." Blaze hatte schnell gelernt das diese Gesellschaft hier schon nahezu einen Dekadenten Lebensstiel hatten, gerade was das Essen anbelangte. Die Leute, mit ausnahme natürlich derer die auf der Strasse Lebten, hatten mehr als genug zu essen, praktisch zuvel, wenn man sich nur mal ansah was da alles weggeschmissen wurde.

Edward blickte zu den beiden und schien zu überlegen. Dann begann er, die Taschen seines zerrissenen Jackets zu durchsuchen. Leicht schmunzelte, als er etwas fand. "Ich bin froh, das mein Jacket nicht gestohlen und ausgeplündert wurde. Anscheinend ist zwar mein Geldbeutel verschwunden, aber ich habe noch eine alte Taschenuhr gefunden in der Tasche. Die Könntet ihr bei einem Antiquitäten händler verkaufen. Sicher werdet ihr etwas Geld dafür bekommen. Ich werde hier auf euch warten."
Die Taschenuhr reichte er Sternenvogel.

"Danke", meinte Zyndarndia und lächelte. "Aber ich hoffe, das wird nicht nötig sein. Ich werde auf jeden Fall versuchen, an Geld zu kommen, ohne etwas ungesetzliches zu tun. Wie ich gestern schon vorgeschlagen habe: Ich werde mich als Schaustellerin versuchen. Wenn die Menschen hier wirklich derart ungelenkt sind wie in meiner Heimat, sollte es kein Problem für mich sein, sie zu beeindrucken und dafür Geld zu kassieren. "

"Aber einer könnte das Geld einsammeln, das die Leute vielleicht spenden." Zyndarndia lächelte gütig. Dann erhob sie sich. "Wie auch immer, wir sollten los. Ich habe Hunger. Und euch geht es sicher nicht viel anders."
Mit diesen Worten schritt die Elfe zum Ausgang. Erst jetzt bemerkte sie, das Sam nicht mehr da war. Na super... Sie überlegte, wo er hin sein könnte. War er etwa alleine zur Botschaft gegangen? Verübeln konnte sie es ihm nicht. Immerhin wollte er seine Eltern wiedersehen und nachdem Zyndarndia selbst Zweifel geäußert hatte, war es nur verständlich, das er es alleine versuchte. Zeit, ihn zu suchen hatten sie jedenfalls nicht. Etwas zum Essen zu bekommen stand für Zyndarndia an erster Stelle. Immerhin kannte sie Sam kaum und er gehörte immerhin in diese Welt.
Dennoch blieb sie vor dem Unterschlupf stehen und wandte sich noch einmal nach drinnen um.
"Blaze, wo würdest du vorschlagen, sollte ich mein Können vorführen?"

Blaze überlegte kurz. "Ich denke ein Ort etwas abseits der strasse wäre sicher gut... erinnerst du dich an die stelle wo wir uns Gestern getroffen haben? Das war der Rand eines kleinen Parks, quaqsi eine kleine Grüne Oase inmitten dieses dschungels aus Stein und Glas... Der eingang ist ganz in der nähe. Und ich denke die Leute die durch den Park schlendern haben auch genügend zeit für... was immer du auch zeigen willst. Ich werde mal sehen was ich so an Essen auftreiben kann, aber ich kann für nichts versprechen."

"Ich denke, unser Nahrungsproblem ist gerade dringender. Was bringt es uns, wenn wir zwar wissen, wo Sam ist und Unheil anrichtet, wir vor Hunger aber nicht gegen ihn ausrichten können?", gab Zyndarndia zu bedenken. "Außerdem ist er ja nicht gezwungen bei uns zu bleiben. Wenn er also ohne uns versuchen will nach Hause zu kommen, soll er das tun. Ich denke nicht, das er so dumm ist, und sich mitten zwischen den vielen Menschen in dieser Stadt verwandelt, daher schätze ich die Gefahr eher gering ein, die von ihm ausgeht, sollte er wirklich ein Werwolf sein."
Mit diesen Worten sah sich Zyndarndia um, bevor sie schnurstracks den Weg einschlug, den sie gestern hier her gekommen waren. Der Park war ihr Ziel und als sie dort ankam, suchte sie sich eine möglichst große freie Fläche, auf der sie beinahe ungehindert das ein oder andere Kunststück vorführen konnte. Dann setzte sie sich im Schneidersitz auf den Rasen.

Edward folgte der Gruppe mit einem unguten Gefühl in den Park. Es war ihm unangenehm, das einige Menschen ihn anstarrten, wegen seinem Aussehen. Als sie den Park erreichten, setzte er sich in das Gras und blickte sich staunend um.
Ein paar Menschen blickten interessiert, wieder andere wirkten angewiedert. Vermutlich dachten sie, er sei irgendein Penner.
Dann wandte Edward seine Aufmerksamkeit wieder Zyndarndia zu und wartete ab, was sie tat.