[MSG] Kapitel IV: Ein unerwartetes Wiedersehen

"Ruhig", beruhigte Serrah Shalindreya und legte der anderen Elfe eine Hand auf den Arm: "Wie ich meine Schwester kenne treibt sie sich wieder irgendwo herum. Sie ist ein wenig wie ein Blatt in einem Sturm. Bleibt nie irgendwo lange oder bei irgendjemandem. Vermutlich treffen wir sie irgendwann wieder. Oder aber auch nicht. Kann man bei ihr nie wissen."
Serrah sah einen Moment lang mit verträumten Augen den Damm hinunter. Mutter ging es besser. Jeyne sollte das erfahren.
"Flynn, es tut mir leid überreagiert zu haben."

"Wenn man ein Kind erwartet, ist es unausweichlich, dass der Bauch anschwillt.", sagte Gerhin schlaumeierisch. Das wusste sogar ER. "Und wenn es dann da ist, dann sie wieder schlank, das heißt, wahrscheinlich." Da, wo der Junge herkam, hatte er bestimmt beigebracht bekommen, dass Kinder auf Bäumen wachsen und man sie ernten muss oder so was Komisches. Manche waren einfach viel zu verklemmt, um ihre Kinder ordnungsgemäß aufzuklären.
Wobei... auch ein wenig Fett war nichts, was der Zwerg vehement ablehnte. Immerhin konnte das in Hungerzeiten deinen Arsch retten... Und ganz unattraktiv fand er es auch nicht...

"Klar weiß ich, daß das Baby da drin ist!" schoß Caleb zurück. "Bin ja nicht blöd!" Und etwas leiser, so, daß es nur noch Ena - oder Leute mit langen Ohren - hören konnte, fügte er leicht errötend hinzu: "Ähm... nur, daß eine Frau davon fe... ähm, dick wird, hat mir keiner gesagt..."
Wenn Caleb ehrlich war, mußte er auch zugeben, daß ihn das nie wirklich interessiert hatte. So gesehen war er relativ unvorbereitet in diese Situation gestolpert. Aber so langsam gewöhnte er sich auch daran.

Nathanael hielt ausschau nach den anderen, während die beiden Elfenbrüder anfingen, einige seltame Rattenwesen von den Pferden zu vertreiben. Vermutlich wollten diese Wesen ihre Vorräte klauen oder aber die Pferde als Essen mitnehmen. "Wo bleiben die denn, verdammt? sind die vom Damm gefallen, oder was?" brummte Amras vor sich hin. Malacay hob leicht die Schultern, er wusste es auch nicht. Aber er hatte auch keine lust sich mit seinem Halbbruder zu unterhalten.

Nachdem John überraschenderweise nicht mehr aufgetaucht war, um Flynn zu begrüßen, setzte die Gruppe ihren Weg fort. Sie zogen weiter nach Westen, bis sie den Tunnel erreichten, den die Zwerge durch den Berg getrieben hatten, um das weitaus tiefer gelegene Sumpfland zu erreichen. Wie Shalindreya erklärte, gab es von diesen Tunnels jedoch eine Vielzahl, und einige waren sehr lang. Daher hatte sich Caleb rasch an ihnen sattgesehen, und schließlich nervten sie ihn nur noch. Er freute sich jedes Mal umso mehr, wenn sie wieder nach draußen kamen und Tageslicht genießen konnten.

Ein weiterer Tunnel lag nun hinter ihnen, und Shalindreya erklärte, daß sie nun gleich Dun Algaz erreichen würden, einen Außenposten der Zwerge von Ironforge. Dies würde, so sagte sie, das letzte Anzeichen von Zivilisation sein, das sie für längere Zeit zu sehen bekämen, denn das Sumpfland war nur sehr dünn besiedelt, und es gab dort kaum Dörfer.
"Da vorne!" rief Caleb, als er den halbrunden Steinbunker entdeckte, aufgeregt. "Ist das Dun Algas?"
"Ja, das ist es wohl," sagte die Priesterin leise, während sie prüfend hinüber sah. Irgend etwas stimmte hier nicht. Wo waren die Gebirgsjäger, die hier patrouillieren sollten? Überhaupt - seit sie den letzten Tunnel betreten hatten, war ihnen diesbezüglich nichts mehr aufgefallen.

Sie traten näher an das Gelände, auf dem sich außer des Bunkers auch noch einige kleinere höhlenartige Unterkünfte befanden, heran. Doch nirgends war ein Zwerg zu sehen. Der gesamte Stützpunkt schien vollkommen ausgestorben zu sein. Selbst hinter den Schießscharten in der Hülle des Bunkers war keine Bewegung auszumachen.
"Hier stimmt etwas ganz und gar nicht!" sagte sie, an Serrah gewandt, die unmittelbar neben ihr ritt. "Wo sind all die Soldaten? Selbst wenn sie zu einem Kampfeinsatz ausgerückt wären, müßte immer noch eine Mindestbesatzung übrig geblieben sein!"

"Wo sind die Zwerge hin?", fragte Gerhin verwirrt. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie von Vertretern seine Rasse begrüßt werden würde und darum machte ihn dieser seltsame Umstand stutzig. "Das hab ich aber auch noch nicht gesehen ein Dorf ohne Zwerge."

Aldrions Augen verengten sich. Das war kein gutes Zeichen. Wenn ein ganzes Dorf, das eigentlich bevölkert war, menschen- oder eben in dem Fall zwergenleer war, dann war etwas nicht in Ordnung. Hatte wieder irgendein bösartiges Wesen seine Finger im Spiel? Davon hatten sie in den letzten Wochen aber genug gehabt. Nein, er wollte nicht mehr die ständige Angst ums nackte Überleben haben, er wollte das alles hinter sich lassen. Aber dieses leere Zwergendorf war ein ganz schlechtes Omen.

Zalaschi hing schlaf in seinem Sattel und blickte erst wieder auf als die stimmen wegen der vermissten Zwerge laut wurden. das einzige was er bisher von den Zwergen mitbekommen hatte waren ein paar patroulien gewesen, die jedesmal bei seinem anblick einen aufstand vom Zaun brachen. Das die Elfen dann versucht hatten zu vermitteln hatte die sache erst nur noch schlimmer gemacht, irgendwie schiene die Zwerge diesem Volk allgemein nicht ganz zu trauen. bei der letzten patroulie hatte er sich sogar beinahe eine Kugel eingefangen weil einer der Zwerge schneller mit dem Finger am abzug war, als mit dem Denken. Daher war es Zalaschi im ersten moment sogar recht gewesen nicht nochmals auf Zwerge zu treffen. Klar, nun da die anderen es ansprachen fand er es auch merkwürdig, doch er würde sich hüten etwas zu der situation zu sagen, die truppe hatte wegen ihm schon genug ärger gehabt.

Alia war wieder in ihre Katzengestallt geschlüpft und setzte sich an die spitze der Gruppe. "Ich werde mich mal vorsichtig und diskret umsehen, egal was hier passiert ist, es mus doch spuren davon geben... einverstanden?"

"Zwerge verlassen ihre Festungen nur, wenn sie verloren sind und es keinen Sinn macht sie weiter zu halten", stellte Serrah fest, die das Fehlen jeglicher Wachen mit stummen Misstrauen bemerkt hatte. In jedem Falle hielt ihr Schreiter an und machte ein leises Krächzgeräusch, das vermutlich den stahlbekappten Stiefeln in seiner Seite zuzuschreiben war. Die Blutelfe löste ihre Lanze aus der Halterung und entrollte das Banner der Argentumdämmerung, das daran befestigt war. Es war schließlich möglich, dass sie von weitem bemerkt worden waren und die Zwerge sich vorsichtshalber versteckt hatten, um erstmal festzustellten wer und was sie waren.
"Erkundet die Umgebung, Alia. Beim geringsten Zeichen von Gefahr kehrt ihr zurück. Wir anderen sollten langsam weitergehen. Haltet die Augen offen."
Serrah wollte nicht in das Dorf. Die Gefahr eines Hinterhalts war zu hoch. In den Hütten konnte sich alles verstecken.

"Was ist los?"
Ena hatte die Stille ebenso wie die anderen bemerkt und mit einem klammen Gefühl in der Brust zu kämpfen. Einerseits wolte sie weg. Andererseits mochte jeder Schritt eine Falle zuschnappen lassen. Was sollten sie tun? Mit leicht zitternden Händen ließ sie den Blick schweifen und sah wie Flynn in der Luft schnupperte. Ob er Feinde wittern konnte? "Wie kann es hier so verlassen sein...Wir müssen etwas tun. Ihnen helfen!"

"Seht, da oben!" zischte Shalindreya Serrah zu und riß den Arm hoch, deutete mit dem ausgestreckten Finger auf die Oberseite des Bunkers. War da nicht gerade eine Bewegung gewesen?
Ja, tatsächlich! Sie hatte einen Zwerg gesehen, hinter einer der Schießscharten. Er schien die Gruppe hier draußen zu beobachten. Aber warum gab er sich nicht offen zu erkennen? Ob er verletzt war? Oder sie für Feinde hielt?
"Etwas mehr als seltsames geht hier vor," sagte sie leise, "und dieser Zwerg kann uns möglicherweise sagen, was genau. Wir sollten zu ihm gehen."
Caleb wollte sich schon in Bewegung setzen, aber Shalindreyas rasch ausgestreckter Arm hielt ihn zurück. "Du bleibst hier draußen. Solange wir nicht wissen, was hier vor geht, wirst du da nicht hinein gehen!"
Er sah zu ihr hoch und nickte nur eingeschüchtert. Dieser Ort flößte ihm irgendwie Angst ein. Und Khel'maar tat nichts, um diese Angst zu zerstreuen. Er hatte nichts gesagt, seitdem sie hierher gekommen waren, und das war doch eher untypisch für ihn.

Aldrion hatte den Zwerg nicht gesehen, aber er hatte soweit kapiert, dass einer da oben sein musste. In der Tat konnte der ihnen vielleicht Auskunft geben. Aber warum versteckten sich Zwerge? Bedeutete das, dass hier Gefahr drohte? Dass sie sich vor einem größeren Übel versteckten?
"Wir sollten ihn auf jeden Fall befragen.", sagte er ernst. "Wer weiß, wovor er sich versteckt..."

Mit einem unguten Bauchgefühl beobachtete Jurek die restliche Umgebung, während der Rest der Gruppe auf die Zwergengestalt starrte. "Ena, bleib du bei Caleb." wies er seine Freundin an. Sein sorgenvoller Blick in ihre Richtung sprach Bände und er hoffte, dass sie seiner Bitte ohne Widerrede folgen würde.

Amras schaute sich um, konnte aber nicht viel erkennen. Auch er konnte die Gestalt erkennen, die dort an der Brüstung stand, aber ob es ein zwerg war, konnte er nicht sagen. Er entschied aber für sich, das genügend leute dabei waren, sich dieser Gestalt zu nähern, also blieb er erstmal zurück. Schließlich musste jemand Caleb und Ena beschützen, für alle fälle. Malacay interessierte sich nicht dafür, das hier irgendwas nicht stimmte und Nathanael beäugte aufmerksam die Umgebung. Was war hier nur los?

"Könnte mir mal jemand sagen, was hier los ist?", knurrte Gerhin verstimmt. "Ihr seid so still und ernst, das gefällt mir nicht!"
"Meine Güte!", zischte Aldrion barsch. "Raffst du nicht, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist? Das Verhalten der Zwerge ist vollkommen unerwartet und unnormal! Also halt dich etwas bedeckt, bis wir rausgefunden haben, was hier vor sich geht!"
Gerhin verschränkte die Arme und sah den Schurken finster an, doch er sagte nichts mehr. Er konnte es nicht leiden, so angepflaumt zu werden, allerdings... Jep, mit diesem Kaff stimmte es hinten und vorne nicht!

"Aber ich kann..." Ena öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder. Sie hatte sagen wollen, dass sie kämpfen konnte, problemlos, dass sie sich ebenso wie er Gefahren stelle konnte, doch als sie Jureks Blick sah, verstummte sie. Sie wollte nicht, dass er böse auf sie war oder sie die ganze Zeit anstarrte, sobald Gefahr auftauchte. Am Ende brachte er sich dadurch nur selbst in Gefahr. "Wehe, du kommst nicht zurück", murmelte sie schließlich und gesellte sich zu Caleb, nicht begeistert, aber auch nicht übermäßig böse. "Holt mich, wenn ihr verhandelt. Ich spreche ihren Dialekt, das schafft Vertrauen..."

Langsam rückten sie weiter vor, passierten die Barrikaden und hielten auf den Bunker zu, wobei sie aber auch die Eingänge zu den Höhlenräumen nicht aus den Augen verloren. Noch immer sahen sie nichts von den Zwergen, die hier dienten - oder eigentlich dienen sollten. Selbstverständlich sahen sie Fußspuren, nahmen Gerüche wahr, wie sie für einen militärischen Posten der Zwerge üblich waren. Aber von ihnen selbst merkten sie gar nichts. Auch tauchten keine Feinde auf, die ihnen vielleicht Aufschluß über das, was hier geschehen war, hätten geben können.

Es war aber nicht so, daß sie gar nichts bemerkt hätten; aus den Höhlenbunkern drang ein leicht stechender Geruch, der die Nase betäubte, wenn man ihn zu lange auf sich wirken ließ. Sie waren jedoch zu weit weg, um den Geruch exakt bestimmen zu können.

Schließlich waren sie beim Eingang des Wachbunkers angekommen. Dieser war von einer Mauer umgeben, hinter der der Boden noch einmal abfiel. Eine kurze Treppe fürte dort hinunter, und dahinter lag der Eingang. Und irgendwo dort drin war der Zwerg, der ihnen hoffentlich Antworten geben konnte.

"Bah, stinkt das hier.", murrte Gerhin missmutig. Naja, immerhin waren sie nun in einem Bunker und der Zwerg fühlte sich hier etwas geborgener, da ihm trotz seines Freiheitsdrangs das zwergische Bedürftnis nach Sicherheit unter der Erde im Blut lag.

"Danke..." murmelte Jurek seiner Freundin zu und schenkte ihr einen kurzen Kuss. "Ich bin so schnell es geht zurück." Schnell folgte er den anderen in Richtung des Bunkers. "Was wohl passiert ist." rätselte er, während er versuchte, den stechenden Geruch nicht zu beachten.

Vorsichtig betrat die kleine Gruppe den Bunker, die beiden Elfen an der Spitze und mit gezogenen Waffen. Hier im Erdgeschoß war es dunkel, denn es gab hier keine Fenster, und die Fackeln, die an den Wänden hingen, waren erloschen. Durch die Eingangstür und vom den oberen Stockwerken fiel Licht herab. An den Seiten standen Stühle und Tische, mit teilweise noch halbvollen Bierkrügen darauf. Alles wirkte so, als hätte die Wachmannschaft ihren Posten schnell und überraschend verlassen müssen.

Sie erreichten die Treppe und sahen oben am Absatz den Zwerg stehen, den sie von außen gesehen hatten. Er trug die Rüstung eines Gebirgsjägers und die Abzeichen eines Offiziers, jedoch keinen Helm. Mit einem sonderbar leer wirkenden Blick sah er auf sie herab, sagte jedoch nichts, selbst dann nicht, als sie hinauf gegangen waren und vor ihm standen.
Die Situation war sonderbar unwirklich, und schließlich brach Serrah das Schweigen.

"Ich bin Serrah von Lannister, Paladin des Agentumkreuzzuges! Bitte sagt mir, was hier geschehen ist." forderte sie den Zwerg auf.
"Ich weiß, wer Ihr seid, Serrah von Lannister," sagte er dann mit einer merkwürdig monotonen Stimme. "Ich bin Euch bereits begegnet, ebenso wie der Priesterin neben Euch. Und ich bin froh, daß ihr hierher gekommend seid."
Die beiden Elfen tauschten einen verwunderten Blick. Weder Shalindreya noch Serrah konnten sich an eine Begegnung mit diesem Zwerg erinnern.
"Als wir uns das letzte Mal begegnet sind, habt ihr mir schwere Verluste beigebracht... es hat eine Weile gedauert, doch ich habe eine neue Armee aufgestellt. Und diesmal wird ihre Zahl in jedem Fall ausreichend sein."

"Ich glaube, Ihr verwechselt uns mit jemandem," sagte Shalindreya nach einem weiteren nervösen Blick zu Serrah. Wer war dieser verrückte Zwerg nur, mit dem sie es hier zu tun hatten?
Der Zwerg lächelte, doch es war kein erfreutes oder gar fröhliches Lächeln. Es wirkte irgendwie... seelenlos. Seine Mundwinkel verzogen sich, doch es war keine Leidenschaft dahinter. "Nein, ich verwechsle Euch bestimmt nicht, Shalindreya Tel'Zhan," sagte er kopfschüttelnd. "Ich weiß genau... genau...!"

Der Zwerg hielt inne und griff mit beiden Händen an seinen Kopf. Sein Gesicht war plötzlich schmerzverzerrt. "Verschwindet!" schrie er panisch und wie unter Schmerzen. "Es ist... eine Falle...!"
Shalindreya hörte ein Geräusch von hinten, und nur ihre ausgezeichneten Reflexe retteten ihr Leben. Sie duckte sich, und ein schwarzer Schatten flog über sie hinweg. Ein häßliches reißendes Geräusch erklang, als etwas nach dem Hals des Zwergs schnappte - dann rutschte sein Kopf langsam herunter und landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden, wo sich eine Blutlache auszubreiten begann.

Die Priesterin richtete sich auf und starrte schockiert auf das wütend zischelnde Etwas, das neben der Leiche des Zwergs stand. Das wenige Licht, das hier herein fiel, reichte nicht aus, um die Bestie wirklich sichtbar zu machen, doch sie erkannte auch so die rasiermesserscharfen Klauen und die blitzenden Zähne in dem geifernden Maul. Über sich, von dem höhergelegenen Stockwerk, hörte sie die schlurfenden Schritte von weiteren der schwarzen Bestien.
"Nachtmahre!" entfuhr es ihr. "Die Treppe hinunter... schnell!"
Sie wartete einen Moment, bis sich ihre Gefährten umgedreht hatten (nun, sie hoffte wenigstens, daß sie es getan hatten) und zeichnete dann eine leuchtende Rune in die Luft, die binnen Sekundenbruchteilen zu einer Lichtkugel anschwoll - und dann in einem gleißenden Lichtblitz explodierte. Diese richtete keinen Schaden an, blendete aber die Nachtmahre, die dies mit schrillen schmerzerfüllten Schreien quittierten.

Schnell, bevor die Desorientierung der Monster nachlassen konnte, fuhr Shalindreya herum und folgte den anderen nach draußen. Wo sie feststellen mußte, daß sie keinesfalls in Sicherheit waren. Denn aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, rollten, einer schwarzen Sturmflut gleich, zahlreiche weitere Nachtmahre heran, und auch aus den Quartierhöhlen kamen etliche heraus gestürmt.



11/28

Er war ein Genie!
Ein Fass zwergischen Starkbiers würde ihm in einer Auktion in Orgrimmar sicher ein wahres Vermögen einbringen. Mehr als die Socken eines Ogers die er das letztemal als Talisman versucht hatte zu verhökern.
Mit einem Seil an der Hüfte und einem Fass Starkbier an der Leine das er die Berge nach oben zog hatte, denn es stellte sich heraus das Zwerge es nicht gut fanden wenn man ihnen das Bier klaute, war er auf den Weg zum Sumpfland. Butzi hatte sich verzogen und würde wahrscheinlich irgendwann wieder auftauchen wenn er im Sumpfland war, dann könnten sich auch zu den anderen wieder aufschließen. Er konnte immer noch nicht glauben wie Sensibel der Raptor darauf reagierte wenn jemand auf, oder um ihn herum schoss.
"Noch ein Stück.. dann geht es runter.." Da er niemanden hatte mit dem er reden konnte, übernahm er das selbst während er mit seinen Händen und Füßen die letzten Meter überwand bis er auf der Spitze war. Er hiefte das Fass zu sich nach oben und gönnte sich einen Moment um erstmal fest zu stellen, wohin er eigentlich musste.
Rechts von ihm war das Sumpfland also würde er wohl nach da müssen. Das hätte er wohl auch in angriff genommen wäre ihm nicht eine Anomalie, eine schwarze, Hoffnungen fressende, alptraumhafte, widerliche und kalte Anomalie in die Augen gefallen.
Erst dachte er es wären die Augen von dieser Priesterin oder der anderen Elfe, auch wenn es ziemlich seltsam war da er sich nicht daran erinnern konnte wann ihm das letztemal Augen begegnet waren die sich über den Boden verteilt hatten..
Langsam wurde ihm klar, das er den zweien ja noch nie in die Augen gesehen hatte. Er war immer davon ausgegangen er würde seine Seele verlieren, würde er das tun, was natürlich Unsinn war, denn er hatte garkeine Seele mehr die er verlieren konnte. Leute die er traf wurden auch nicht Müde dabei ihm das des öfteren zu bestätigen. Also wieso nicht einmal ein Risko eingehen?

Da John selbst nicht gewillt war ein Riskio einzugehen, zumindest keins bevor nicht irgendwer bis dahin gestorben war, übernahm das Fass mit Zwergenbier das für ihn.
Erst als es schon zu spät war fiel ihm das Objekt auf das in seinem Augenwinkel eine verdächtigte bewegung nach vorne machte, und da half auch das zerren an dem Seil nicht mehr das er sich in weiser Vorraussicht um die Hüfte gewickelt hatte, als das Fass mitsamt anhänglichen Untonten den Abhang hinunter kullerte wobei es schwer zu sagen war, wer beim sich immer wiederholenden Aufschlagen auf den Steinen, mehr Geräusche machte.

Hätten die Zwerge jemals eine ähnliche Diziplin für eine Sportliche Festivität gehabt, hätten sie dem Untoten der den Zustand des Schlitterns, Fallens und Aufschlagens fast sekündlich wechselte, eine 10 von 10 Punkten gegeben. Vielleicht mit einem Punktabzug in Haltung, aber auf jedenfall genügend Punkten in ´´Ist-noch-nicht-tot´´.
"Verdammtes..! Scheiß..! Au.. Fass! Sau..! Arsch..! Pirat..! Freibeuter..! Sohn von Flynn..! oder von.. der anderen.. da!"

Die gute Nachricht war das John zu der Gruppe weit aufgeholt hatte. Die Wohl schlechtere Nachricht war, das John etwas weiter entfernt zu Boden ging, in einer ungünstigen Position zu einer schwarzen Sinnfluten, begossen wie ein Pudel mit leicht entzündlichen und wahrscheinlich auch explosiven Starkbier, mit einem Fass das den Aufschlag grade nur so überlebt hatte um noch als Körper für eine Explosion zu dienen, während das Starkbier den Boden tränkte.

Er war ein Genie..
Manchmal.

12/28