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 Das Licht in der Dunkelheit [MSG]

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Syari

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMi 14 Aug 2013, 11:46

Es war Flora schwer gefallen, keine wüsten Beschimpfungen loszulassen, Gerion einen starren alten Mann zu nennen, der von taktischer Kriegsführung noch weniger Ahnung zu haben schien, als ein Baum. Doch sie blieb ruhig, innerlich zumindest. Es würde doch ohnehin nichts bringen zu streiten, Gerion hatte seine Meinung gefasst. Sie selbst musste damit leben, oder auch nicht. In ihrem Kopf zeichneten sich immer klarer Gedanken ab, einfach die Gruppe, oder auch nur Gerion zu verlassen, mehr war von der Gruppe nicht mehr übrig. Vielleicht würde der Kleriker ihr folgen, so wie er aussah, war er wirklich alles andere als erfreut über Gerions Verhalten.
Nicht, dass sie es ihm verübeln konnte, er war direkte Auseinandersetzungen gewöhnt. Für ihn gab es schwarz und weiß, die, die er tötete und die, die auf seiner Seite standen. Andere Meinungen zu akzeptieren schien nicht in seinem Wesen zu liegen, aber weit würde er hier in Rilead so nicht mehr kommen. Naane hatte er schon vergrault ebenso den ungefähr einzigen Vawek, der ihnen helfen würde.
Den Kleriker vergraulte er gerade und diese Faejh, nunja, die hätte er fast direkt umgebracht. Kein wirklich sozialer Mensch.
"Vielleicht hat sie dem Mann die Knochen gebrochen, aber er hat sie angegriffen", warf Flora ein, wohlwissend, dass sie noch mehr Zorn auf sich ziehen würde, doch das war ihr egal, sie hatte versucht mit ihm auszukommen, aber er wollte ja einfach nicht, "Ich hätte mich auch verteidigt. Welche Art von Magie sie dabei benutzt kann uns doch egal sein, sie hat nicht dich angegriffen, nicht uns, was sie leicht hätte tun können. Aber dass du sie deshalb gleich umbringen willst, jemanden, der sich nur verteidigt hat, das kann doch wohl nicht dein Ernst sein!"
Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder um zu Narina.
"Atme erst mal tief durch und beruhige dich, dann kannst du immer noch erklären, was los ist. Gerion wird dir nichts tun!"
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMi 14 Aug 2013, 23:33

Ein Schauer der Erleichterung durchfuhr Narinas Körper, als sich die scharfe Schneide von ihrem Hals entfernte. Ihr Herz pochte jedoch immer noch so heftig als würde es ihr jeden Moment aus dem Brustkorb springen.
Noch ein wenig zittrig tastete ihre rechte Hand vorsichtig über die feine Schnittwunde an ihrem Hals, doch als sie die Wundränder berührte saugte die junge Faejh die Luft durch die zusammen gebissenen Zähne ein und nahm sofort ihre Finger davon wieder weg. Es endete in einer kleinen schmerzhaften Erfahrung...
Langsam hob sie ihre Hand und betrachtete das dunkle Blut auf ihren Fingerspitzen, dabei wurde ihr Blick kurzzeitig wieder starr. Narinas Augenlieder flackerten kurz, ihre Finger zitterten erneut, ihr Atem ging ungleichmäßig und stockend... Erneut... rot... tief triefend schal... brennend gebrandmarkt Fleisch zerstörend nah... keimend Hass!
Doch dann vernahm sie die Stimme von Flora... sie wirkte beruhigend und irgendwie normalisierte sich Narinas Atmung langsam wieder. Sie senkte ihre Hand nun, wischte das Blut an ihrem Rock ab und blickte zu der anderen Faejh. Narina befolgte ihren Ratschlag, schloss kurz die Augen und atmete ruhig durch den Mund die kühle Luft des Waldes ein. Ihr vor Aufregung rasendes Herz verlangsamte sein Schlagen angenehm, es war wohl wirklich besser zu versuchen sich zusammen zu reißen.
Als sie ihre Augenlieder langsam wieder aufschlug begann sie bedacht zu sprechen, auch wenn es nun wohl unangenehm werden würde...
"Ich... ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit mir, es macht mir Angst. Ich sehe Dinge, höre Stimmen... ich musste von meiner Familie weg, nur so konnte ich sicher gehen ihnen würde kein Leid geschehen. Wenn mich die Furcht oder mir zugefügte Schmerzen übermannen so wache ich plötzlich einige Zeit später wieder auf und irgendetwas Schreckliches ist passiert.", versuchte Narina ihnen zu erklären, dabei blickte sie kurz zu der zerschundenen Leiche hinüber. Sie hatte so eine Ahnung warum er dort lag doch die Faejh wollte es nicht wirklich wahr haben.
"Ich wäre gerne so wie sie...", meinte sie mit gesenkter Stimme und deutete dabei auf die Runenmuster auf Floras Haut.
Narina drehte sich mit dem Rücken zu ihnen, ergriff ihre Kleidung und zog ihr Kleid so weit nach Oben, dass es ihren Rücken entblößte. Die geschwungenen Linien welche entlang ihrer Wirbelsäule verliefen pulsierten des Nachts in rotem Schein und waren deutlich zu erkennen.
"Ich weiß nicht warum ich so bin... ich weiß doch noch nicht einmal was ich bin! Niemand wusste das... Welches Leben soll dies sein wenn man sich selbst nicht kennt? Wenn man sich vor sich selbst fürchtet?!", fragte sie mit brüchig gewordener Stimme, sie hatte Schwierigkeiten damit Worte dafür zu finden was sie fühlte.
Sie streifte den Stoff ihres Kleides wieder über ihren Rücken und drehte sich wieder zu ihnen um. Narinas Augen waren glasig und man erkannte wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten... sie schämte sich abgrundtief.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyDo 15 Aug 2013, 14:20

Gerion sog scharf die Luft ein und verstärkte unwillkürlich den Griff um das Heft seines Schwerts als die Fremde ihren Rücken und die Zeichnungen darauf entblößte. Es waren ohne Zweifel die Muster der Faejh – jene Zeichen, die die Schatten auf ihrer Haut trugen, kannte der Henker zur Genüge – und doch hatte er dergleichen noch nie in seinem Leben gesehen. Der rote Glanz wirkte aggressiv, drohend, unheimlich. Besudelt, unrein, kam Gerion in den Sinn. Etwas war hier am Werk, das nicht sein durfte. Etwas finsteres. Etwas böses.
Und doch, etwas in den Worten des Mädchens ließ Gerion ihr glauben. Diese junge Frau traf keine Schuld, nicht an den Zeichen, die wie das Mal eines Fluches auf ihr lasteten, nicht am Tod des Mannes, der sie angegriffen hatte. Etwas anderes hatte diese schaurige Tat vollbracht. Zwei Seelen schienen in ihrem Körper zu hausen. Gerion hatte Gesichten von Zauberern der Schatten gehört, die Dämonen in die Leiber sterblicher Wirte pflanzten, gehört. Es mochten nur Ammenmärchen sein, aber wer konnte das schon mit Sicherheit sagen, wenn man von Magie sprach?
Zweifelsohne war diese Fremde eine Gefahr. Und es gab nur einen einzigen Weg, mit Gefahren umzugehen. Sie beseitigen. Es mochte ein grausamer Weg sein, aber der einzig sichere. Es gab Dinge, die mussten einfach getan werden. Und der Henker hatte sich nie dessen geschämt, was schlichtweg notwendig war. Doch in diesem Fall hielt etwas seine Hand zurück. Diese Fremde war eine Faejh, eine seines Volkes. Und auch wenn ein Monster in ihr schlummern mochte, im Moment war sie nicht mehr als ein verängstigtes Mädchen. Ihre Tränen berührten etwas in ihm.
"Wohin auch immer dein Weg dich führt, hier kannst du nicht bleiben", erklärte er nach einem Moment der unangenehmen Stille, sein Schwert zum Zeichen, dass er sie nicht mehr als Bedrohung empfand, wieder in der Scheide verstauend, "Dieses Land ist dem Untergang geweiht. Du würdest nicht lange überleben. Ich denke, wir können Proviant für ein oder zwei Tage entbehren. Aber mehr können wir nicht tun."
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Syari

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyFr 16 Aug 2013, 13:26

Die Muster sahen schon gruselig aus, irgendwie falsch, aber dennoch schön, auf eine seltsame Art und Weise. Flora konnte sich kaum von dem Anblick losreißen. Es war anders, aber war anders denn immer falsch? Das Rot machte auf sie einen impulsiven Eindruck, das ja, aber nicht böse.
Innerlich bereitete sie sich bereits darauf vor, Gerion davon abhalten zu müssen, sich auf Narina zu stürzen. Sie hatte seinen Blick sehen können, seine Reaktion, das überraschte, beinahe angeekelte, so hatte es auf Flora zumindest gewirkt. Bei dem Zucken seiner Hand, die sein Schwert festhielt, hatte sie schon geglaubt, sie würde versuchen, ihm den Kopf abzuschlagen, doch er hatte sich weiter nicht gerührt, stattdessen hatte er nachdenklich gewirkt und ihr schließlich sogar angeboten, ihr etwas Proviant abzugeben.
Flora fragte sich wirklich, ob Gerion auf einmal krank war, sie konnte sich seinen plötzlichen Wandel in der Art nicht erklären, aber sie hakte nicht weiter nach, wollte sie doch den brüchigen Frieden, den er somit ausgesprochen hatte, nicht gleich wieder kaputt machen. Lange würde er ohnehin nicht halten, aber das bisschen Zeit konnte sie auch genießen.
"Lasst uns zurück zum Lager gehen, da können wir sehen, was wir dir überlassen können, Narina. Außerdem dürfen wir nicht zu viel Zeit verlieren und sollten weiter reiten!"
Auffordernd schaute sie zu Gerion Und Eadgar hinüber, ehe sie sich in Bewegung setzte. Extra langsam, damit Narina auch Schritt halten konnte, falls es ihr noch nicht wieder all zu gut ging.
Immer wieder blickte sie nach links und rechts, vergewisserte sich, dass keine Kurora in der Nähe waren, doch der Wald war friedlich, alles war ruhig, abgesehen von zwitschernden Vögeln und raschelnden Mäusen.
Wieder am Lager angekommen stellte Flora erleichtert fest, dass noch alles an seinem angestammten Platz war, auch die Pferde grasten noch friedlich vor sich hin. Niemand hatte sie beraubt, obwohl das Lager unbeaufsichtig gewesen war, aber wer lief denn schon noch in dieser Gegend herum?
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptySo 18 Aug 2013, 15:24

Ein Schwung der Erleichterung durchfuhr die junge Faejh, auch wenn sie kurze Zeit nach dem Versuch sich zu erklären geglaubt hatte sich ein eigenes Todesurteil verpasst zu haben. Aber dem war offenbar dann doch nicht so...
Narina war schon etwas überrascht, als ihr von Gerion schließlich angeboten wurde sie könne doch etwas von ihrem Proviant bekommen... und natürlich hatte sie es sich noch immer fest vorgenommen dafür zu bezahlen. Sie wollte nicht betteln.
Irgendwo konnte Narina die Reaktion von Gerion auch verstehen, denn die Faejh hatte bedenkliche Eigenschaften welche nur Misstrauen erweckten. Sie hatte oft genug Furcht vor sich selbst, auch wenn sie in letzter Zeit gelernt hatte was in ihr schlummerte etwas besser unter Kontrolle zu halten. Doch es gab Situationen in welchen es unvermeidlich wurde, so wie vorhin was auch den Tod ihres Verfolgers bedeutet hatte. Zumindest war sie froh sonst niemanden verletzt zu haben, auch wenn es ihr in der Seele schmerzte den Mann getötet zu haben. Die Leute sagen immer jemanden töten zu müssen ist nie leicht für einen... aber in Narinas Fall war es sogar erschreckend leicht.
Der Gedanke endlich wieder etwas essen zu können stimmte sie zuversichtlich, doch da kam ihr erst in den Sinn was danach sein könnte. Gerion und Flora wollten sie offenbar hier zurück lassen... aber was sollte sie dann tun? Sie war hier her geflohen um ihrem Verfolger zu entkommen, weiter hatte sie noch nicht gedacht und jetzt wo sie ihn los war, wusste sie nicht wo sie hin sollte. Sie sollte versuchen mit Flora zu reden ob sie bei ihnen bleiben durfte, sie wollte nicht wieder alleine sein... schon gar nicht hier wo hinter jeder Ecke irgendetwas lauern konnte was sie umbringen wollte. Der Gedanke daran wie die drei verschwanden und sie alleine hier zurück ließen, brachte ihr Herz erneut erfüllt von Furcht zum pochen.
Narina schüttelte den Gedanken jedoch wieder ab als es von Flora ausgehend hieß mit ihnen zurück in ihr Lager zu gehen, folgte sie ihnen.
"Danke... vielmals... aber ich will weiterhin dafür bezahlen. Ich will nichts geschenkt haben...", erwähnte sie dabei beiläufig.
Als sie am Lager ankamen blickte sich Narina kurz um... sie hatten Pferde... ein Feuer... und Tee aufgestellt.
Die junge Faejh entschloss sich zu warten und setzte sich an den Rand des Feuers, zog die Beine an und schlang ihre Arme um die Knie.
Sie betete ihr Haupt dabei auf die Knie und starrte in die Gluht des Feuers, dabei begannen nach kurzer Zeit ihre Augenlieder zu zucken.
Nicht einschlafen... unbedingt wach bleiben...
Doch die Anstrengungen der letzten Stunden forderten nun wirklich ihren Tirbut und ihre Augen fielen zu. Sie kippte im sitzen zur Seite und mummelte sich neben dem Lagerfeuer zusammen. Die Wärme auf ihrer Haut hatte etwas unglaublich entspannendes und beruhigendes. Es zwang einen regelrecht in den Schlaf.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptySo 18 Aug 2013, 20:43

Ich war auf dem Rückweg schweigsam und hing meinen Gedanken nach. Dieses Mädchen, Narina, war anscheinend...anders? Ich war mir nicht ganz sicher. Auf ihrem Rücken hatte sie diese Symbole die zwar eine andere Farbe hatten als die von Gerion und Flora, aber ansonsten schienen sie doch völlig in Ordnung. Aber die beiden hatten darauf reagiert als wäre es etwas Absonderliches.
Aber was waren diese Zeichen denn Anderes? Vielleicht war es bloß eine Laune der Phönixe. Obwohl mir der rote Schein doch etwas Sorgen machte. Es sah so...unnatürlich und bedrohlich aus. Keine sanftes, beruhigendes, Leuchten, wie bei den andern Beiden.
Könnte dass das Werk von Hexerei gewesen sein? Oder von anderer Magie? Aber wenn sie wirklich diesen Mann eigenhändig getötet haben soll, dann war das nicht nur einfacher Hokus-Pokus. Ich hatte über diese Art von Verhaltensveränderung gelesen. In einem Werk über Wesen die von Menschen Besitz ergreifen. Unter anderem Dämonen.
Das jagte mir einen Schauer über den Rücken. War dieses Mädchen besessen von irgendetwas besessen? Aber sie schien diesem Einfluss nicht dauerhaft ausgesetzt zu sein. Irgendwo in ihr lauerte etwas dass darauf wartete auszubrechen. Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los.
Ich würde sicher mehr herausfinden wenn ich die Gelegenheit dazu bekam mit ihr zu sprechen, wenn es wirklich ein Dämon war der dort in ihr schlummerte dann würde ich ihr helfen müssen. Die reinigenden Liturgien und Segnungen meines Ordens könnten ihren Geist befreien. Aber erst einmal musste ich mir Gewissheit über sie verschaffen. Denn möglicherweise sind meine Reaktionen zu drastisch, ich wusste nicht wie unnormal oder normal ihre Zeichnungen für einen Faejh sind. Da Narina selbst gesagt hatte dass sie selbst nicht wusste was diese Zeichnungen zu bedeuten haben musste ich wohl Gerion und Flora ausfragen. Es könnte eine ganz einfache Erklärung für all das hier geben.
Als wir im Lager ankamen beobachtete ich Narina eine Weile, versuchte Auffälligkeiten in ihrem Verhalten festzustellen. Aber sie schien mir wie eine völlig normale, wenn auch stark erschöpfte, junge Frau. Langsam begann sie am Feuer einzuschlafen und schließlich kippte sie langsam auf ihre Seite. Anscheinend war ihre Nacht recht anstrengend gewesen zu sein.
Ich löste meinen Blick von ihr und schaute zu Flora und Gerion „Was ist mit ihr?“ fragte ich „Ich dachte diese Zeichnungen hätten alle eures Volkes? Und abgesehen davon, wir können sie hier nicht einfach zurücklassen, was wollen wir mit ihr tun?“ Sie zurücklassen kam natürlich nicht in Frage, sie war schließlich kaum in der Lage sich selbst zu schützen, außerdem würde sie essen müssen und Jagen traute ich ihr nicht zu. Wir würden ein wenig für sie sorgen müssen, am Besten wäre es wenn sie bei uns bliebe. Es würde wohl kaum ein Problem werden wenn ein Pferd sich mit zwei Leuten abquälen musste. Bei meinen Reitkünsten kamen wir wahrscheinlich auch ohne sie nicht schneller voran.
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Grim
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptySo 18 Aug 2013, 21:50

Es wäre übertrieben gewesen zu behaupten, der Henker hätte Mitleid gehabt. Mitleid war etwas, dass ihm in Jahren der Feldzüge und Überfälle abhanden gekommen war. Er hatte Freunde und Kameraden sterben sehen und – schlimmer noch – hatte sie tagelang an ihren Wunden zugrunde gehen sehen. Mitleid war etwas, das man sich mit einem Leben wie dem seinen nicht leisten konnte. Es konnte einen Mann zerstören. Aber da war zumindest soetwas wie Verbundenheit für das fremde Mädchen. Sie war eine seines Volkes, geschlagen und gestraft von einem grausamen Schicksal. Sie einfach so in der Wildnis dem sicheren Tod zu überlassen, das widerstrebte ihm. Doch er war sich ebenso bewusst, dass es nicht vieles gab, was sie für sie tun konnten.
"Diese Zeichen sind falsch...", erklärte er dem Kleriker, langsam den Kopf schüttelnd, "Ich habe soetwas noch nie in meinem Leben gesehen. Kein Faejh hat solche Zeichen. Etwas stimmt nicht mit ihr. Und diese Zeichen nicht nicht mehr als ein äußeres Merkmal dessen, was in ihr schlummert. Was wir eben erlebt haben. Aber selbst wenn sie diese Male nicht hätte... wir haben keine andere Wahl, als sie zurück zu lassen. Wir können sie nicht mit uns nehmen. Wir haben eine Mission zu erfüllen. Eine Mission, bei der es gut möglich ist, dass wir dabei umkommen. Wir und alle, die uns begleiten." Bei diesen letzten Worten warf er dem Priester einen eindringlichen Blick zu. Auch er hatte im Grunde nichts mit ihrem Auftrag zu tun. Auch er musste sein Leben nicht grundlos fort werfen. "Es ist zu riskant, sie mit uns zu nehmen. Für sie... und für uns. Sie ist unberechenbar. Und sie ist eine Gefahr. Für jeden in ihrer Umgebung." Er ging hinüber zu jenem Fleck, an dem sie die Satteltaschen aufgestapelt hatten, fing an in einer davon zu wühlen, ihre Vorräte zu begutachten. "Wir können ihr Proviant genug mitgeben, damit sie es zurück zur Barriere schafft", schlug er vor und holte einige Streifen des verhassten Pökelfleischs hervor, "Aber dorthin durchschlagen wird sie sich alleine müssen. Es ist nicht unsere Aufgabe, verirrte Flüchtlinge zu eskortieren. Unsere Aufgabe ist größer, bedeutender..."
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Syari

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMo 19 Aug 2013, 18:47

Flora war hin und hergerissen. Einerseits widerstrebte es ihr, die junge Faejh einfach hier zu lassen, sich selbst zu überlassen. Wahrscheinlich würde sie das nicht überleben. Sie war nicht ausgerüstet um alleine zu überleben. Wie sollte sie jagen, ohne Bogen, wusste sie, welche Pilze und Beeren man essen konnte und von welchen man lieber die Finger lassen sollte? Wusste sie, wie man Wasser abkochte, sodass es sicher genießbar war?
Ihr Blick wanderte zu der friedlich schlafenden, jungen Frau. Sie sah so unbedarft aus, so unwissend, unvorbereitet. In ihrer Kleidung würde sie eine kalte Nacht ja kaum überstehen. Würden sie sie ziehen lassen, würde sie mit aller Wahrscheinlichkeit sterben, vielleicht nicht noch heute, vielleicht erst Morgen. Sie ging nicht davon aus, dass es die junge Faejh überhaupt bis zu Barriere schaffen würde.
Andererseits. Narina war ein Risiko, ein gewaltiges Risiko sogar, nicht, weil sie wie Gerion davon ausging, dass Narina die Mission gefährden würde. Nein, Narina schien sich kaum selbst unter Kontrolle zu haben. Sie hegte keinen Groll gegen die junge Faejh, sie konnte ihr Verhalten ja auch nachvollziehen, irgendwie. Sie hatte sich ebend angegriffen gefühlt und einfach nur anders reagiert, als Gerion oder sie reagiert hätten. Das Problem darin war einfach, dass Gerion und sie wussten, was sie taten, wenn sie sich wehrten oder verteidigten. Narina hatte es offensichtlich nicht unter Kontrolle. Sie wusste nicht, was sie da tat, wenn sie Angst hatte. Nur: konnte man ihr das wirklich zum Vorwurf machen? War es ihre Schuld, dass sie so war, wie sie war?
So ruhig, wie sie jetzt da lag konnte Flora nicht anders, als Mitgefühl zu empfinden.
„Wir schicken sie in den sicheren Tod, Gerion. Wir schicken eine Faejh weg, eine von uns, in dem Wissen, dass sie keine Chance hat, bis zur Grenze zu gelangen, selbst, wenn sie genug Proviant hat. Was soll sie trinken, wie soll sie sich orientieren? Wie sich gegen die Kurora wehren? Willst du es wirklich verantworten ein so junges und unschuldiges Leben auf dem Gewissen zu haben?“
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Shoggoth

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMo 19 Aug 2013, 19:54

Ich musste Flora in diesem Punkt zustimmen. Ich hätte sie auch niemals alleine ziehen lassen. In diesen Zeiten konnten wir sie schlecht zurücklassen. Außerdem war ich eher neugierig was ihre Male anging, denn solch eine Gelegenheit gab es wohl äußerst selten. Und ich musste zu dem Wissen meines Ordens beitragen was ich konnte. Vielleicht war sie nicht ganz ungefährlich, aber wir waren drei ,mehr oder minder, erfahrene Kämpfer, da würden wir damit wohl kein Problem haben.
Es wäre auch falsch gewesen sie alleine zu lassen, schließlich hatte ich mich dem Schutz der Schwachen und der Nächstenliebe verschrieben, diese Grundlagen konnte ich nicht einfach so ignorieren. Denn schließlich waren dass die Worte der Phönixe.
„Flora hat Recht.“ bestärkte ich ihr Anliegen „Wir können sie nicht alleine lassen. Natürlich sind deine Bedenken berechtigt, aber es kommt nicht in Frage dass wir sie alleine lassen. Sie sieht nicht so aus als ob sie sich bis zur Barriere durchkämpfen könnte. Außerdem stehen wir alle in der Pflicht den Bedürftigen zu helfen, das mag eine Bürde sein, aber es ist kein Ding der Unmöglichkeit.“
Ich schwieg und ließ es die Beiden ausdiskutieren. Schließlich war ich auch nur ein Fremder und kannte die beiden noch nicht so gut. Sie würden schon zu der richtigen Lösung kommen. Ich ging lieber zu Narina und setzte mich neben sie in den Schneidersitz. Wir würden sowieso nicht loskommen bevor sie wach wurde, sie schutzlos schlafend zurücklassen würde nicht einmal Gerion wollen.
Ich besah mir die junge Frau ein wenig, suchte nach Verletzungen oder größeren Wunden. Wie sich herausstellte hatte sie einige Blessuren davongetragen, vor Allem aber nur leichte Schnitzer und ähnliches. Dinge eben die man sich zufügt wenn man durch den Wald hetzt. Im Großen und Ganzen schien sie aber gesund. Sicher, sie war erschöpft, weswegen sie wahrscheinlich auch eingeschlafen war, aber da würde ihr eine Mütze Schlaf schon genug helfen.
Das kam mir ganz gelegen, denn ich würde nicht versuchen müssen sie zu heilen. Für gewisse Fähigkeiten hatte ich einfach kein Talent, Heilen und Reiten gehörten dazu. Aber ich begann meine Gebete zu sprechen. Ich entschied mich für ein Schutzgebet das sowohl Geist als auch Körper schützen sollte und begann einen leisen Singsang zu sprechen. Ich sprach leise genug um Narina nicht in ihrem Schlafe zu stören, was auch nicht nötig wäre, schließlich hören die Phönixe mich nicht über meine Stimme.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMo 19 Aug 2013, 20:29

"Wir befinden uns im Krieg!", ereiferte der Henker sich. Die Worte kamen wild, ungestüm aus seinem Mund, jedoch ohne die Verachtung, die er Flora gegenüber bei solchen Vorschlägen sonst empfand. Etwas im Schicksal der jungen Fremden rührte ihn. Er konnte nachvollziehen, wie seine Begleiter empfanden. Aber ihre Schlüsse zu teilen, davon war er weit entfernt. "Im Krieg sterben Leute, Soldaten ebenso wie Unschuldige. Mehr Faejh werden ihr Leben verlieren, wenn wir versagen! Sind sie weniger wert als sie?" Der ausgestreckte Zeigefinger, mit dem er auf die Schlafende wies, hatte beinahe etwas Anklagendes. "Und darüber hinaus: weshalb sollten wir Verantwortung für ihr Wohlergehen tragen? Wir waren es nicht, die sie hier her gebracht haben. Sie ist auf eigene Faust ausgerissen, nur sie allein ist schuld an dieser Lage, in der sie steckt. Wir hingegen haben eine Pflicht unserem König und unserem Reich gegenüber. Das ist unsere Verantwortung..."
Mit einem mal bemerkte Gerion, wie schwer sein Atem ging, wie seine Brust sich hastig hob und senkte. Er hatte sich in Rage geredet. Verdammt! Er hatte es nicht darauf angelegt. Er hatte sich wirklich vorgenommen, sein Verhältnis zu Flora zu bessern. Warum musste sie nur so... so weich sein? Der Drang, etwas zu zerschlagen, kroch in die Fingerspitzen des Henkers. Doch anstatt die Kontrolle zu verlieren zwang er sich zu einem kühlen Kopf. Um die überschüssigen Energien los zu werden griff er stattdessen nach dem Sattel seines Pferdes, wuchtete ihn ruckartig in die Höhe und wandte sich von Flora ab, sich daran machend, das Tier zu satteln.
Der Ärger schwand so rasch, wie er gekommen war. Noch ehe er auch nur die Riemen fixiert hatte war er verraucht. "Ich kann verstehen, dass dich der Gedanke, sie zurück zu lassen, belastet, Flora", stimmte er versöhnlich an, sich wieder erhebend, "Du hast ein gutes Herz. Aber ein Krieger muss sein Herz auch verhärten können. Du bist jung, du hast noch nicht erlebt, was Krieg bedeutet. Ich habe Freunde sterben sehen. Und so wird es auch dir ergehen. Du wirst es akzeptieren müssen oder du gehst daran zugrunde. Wir sind Soldaten, Flora. Es ist unser Los zu kämpfen, zu töten und zu sterben, damit andere in Frieden und Sicherheit leben können, unberührt von Tod und Leid. Wir nehmen diese Bürde für sie auf uns..."
Das Rüstzeug des Henkers lag noch immer eingeschlagen in Öltuch neben seinem Nachtlager. Nun jedoch griff er danach, streifte das Kettenhemd über, schnürte dann die Weste darüber. Zu guter Letzt wanderten Handschuhe und Helm in seine Hände. "Und wenn du schon auf meine restlichen Worte nicht hören willst – und ich weiß, dass du eben das tust...", fügte er seiner Rede noch hinzu, "... dann bedenke wenigstens das: wir reiten nach Samaru, in die Hauptstadt, die allem Anschein nach gefallen ist. Wir reiten ins Herz der Finsternis, die sich über diese Lande legt. Wie viel wahrscheinlicher ist es, dass das Mädchen dort den Tod findet, als auf dem Weg zurück zur Barriere? Sie mit zu nehmen ist das sicherere Todesurteil für sie..."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMo 19 Aug 2013, 21:45

Erneut... dieser Traum... Narina stand in endlosem Nichts, egal in welche Richtung man blickte es blieb grenzenlose Schwärze vorherrschend.
Als sie sich umdrehte war sie erneut da... wie ein ein Spiegel. Narina erblickte sich selbst, doch irgendwie war es auch nicht sie selbst. Blut rann in feinen Linien über die bleiche Haut ihrer Wangen, sie stammten aus den rot glühenden Augen welche sie anstarrten. Der Blick war ausdruckslos, doch er durchbohrte sie regelrecht. Das schwarze Haar zeigte diese seltsamen weißen Strähnen, also wäre jedewede natürliche Farbe vorlauter Furcht aus ihnen geflohen. Dieses düstere und ihr Angst einjagende Abbild von ihr selbst, es fühlte sich so fremd an und doch irgendwie vertraut, als wäre es ein Teil von ihr welchen sie tief in sich verspürte. Ihr Abbild hob die Hand, wollte sie ihr reichen... Narina zögerte... sie hatte Angst, was würde passieren wenn sie sich berührten? Sie zögerte, dabei traf sie weiterhin der starre Blick dieser stechenden Augen. Narina wich einen Schritt zurück und plötzlich, als würde Sand vom Winde verweht werden, verschwand ihr Abbild vor ihren Augen wieder. Die Illusion verschwomm, etwas zerrte an ihr...

Die junge Faejh erwachte durch die lauten Gespräche aus ihrem Schlaf und stützte sich langsam von dem Boden ab um sich aufzusetzen. Sie war eingeschlafen... dabei wollte sie nicht einschlafen. Sie fuhr sich kurz durch das schwarze Haar und erkannte den Gefährten von Flora und Gerion neben ihr. Hatte er auf sie aufgepasst? Oder was machte er hier?
Narinas Aufmerksamkeit huschte jedoch wieder zu Gerion... sie bekam noch die letzten Fetzen seiner Worte mit. Was? Warum packte er? Sie reiten in das Herz der Finsternis? Samaru? Was meinte er damit...?
Die Faejh wollte nicht wieder alleine sein, sie wusste doch nicht einmal wo sie hin sollte. Sie konnte nicht wieder Nachhause! Sie... nein... es gab keine anderen Alternativen...
Narina rappelte sich auf und wandte sich in Gerions Richtung, die Verzweiflung ließ einen oft dumme Dinge tun.
"Ich kann helfen... ich kann kämpfen...", sprach sie mit etwas zittriger Stimme und versuchte sich darauf vorzubereiten Gerions Blick stand zu halten. Ehrlich gesagt wusste sie nicht ob sie das konnte, zu kämpfen, aber welch anderen Ausweg hatte sie schon? Sie musste es riskieren!
"Lasst mich euch begleiten! Oder macht ihr euch etwa vorlauter Angst vor mir in die Hosen?!", fragte sie provozierend und lautstark mit selbstbewusster Stimme. Narina spürte wie ihr Herz durch die Nervosität schneller zu pochen begann...
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMo 19 Aug 2013, 22:16

"Hätte ich Furcht vor dir, ich hätte dir den Kopf von den Schultern gehauen als ich die Gelegenheit dazu hatte", antwortete Gerion mit kühler Ungerührtheit auf Provokation der Fremden. Den Blick wandte er ihr dabei nicht zu, sondern machte vielmehr damit weiter, sein Gepäck auf den Rücken des Pferdes zu binden.
"Du bist keine Kriegerin, das ist der Punkt", erklärte er weiter, "Du hast keine Waffen, keine Ausrüstung, kein Pferd. Vor allem aber bezweifle ich, dass du die Ausbildung oder auch nur die Disziplin besitzt, die unsere Mission voraussetzt. Dass du töten kannst hast du bewiesen. Aber wir sind keine Kampftruppe. Unser Auftrag benötigt Schnelligkeit und Heimlichkeit. Beides ist mit dir nicht gewährleistet."
Er setzte einen Fuß in den Steigbügel, drehte sich dann jedoch, anstatt sich in den Sattel zu schwingen, zu dem Mädchen um. "Geh nach Hause zurück", riet er ihr und es klang mehr wie eine Bitte, denn ein Befehl, "Such nicht den Tod. Du bist jung. Und der Pfad, der vor uns liegt, ist nichts für dich. Außer Tod und Leid wirst du dort nichts finden..."
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Syari

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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyDi 20 Aug 2013, 11:04

Sie wusste, dass sie in Schwierigkeiten kommen würde, wenn sie das jetzt aussprach und eigentlich hatte sie auch Schweigen wollen zu dem Thema. Zwar war sie noch immer dagegen das Mädchen schutzlos zurückzulassen, doch sie wollte es sich mit Gerion nicht noch mehr verscherzen.
Doch sie hatte offensichtlich endlich jemanden, der auf ihrer Seite war. Eadgar schien das Mädchen ebenfalls mitnehmen zu wollen. Vielleicht, ja, vielleicht würde Gerion ihren Vorschlag ja gar nicht mal so schlecht finden. Sie hatte wenig Hoffnung, dass es wirklich so sein würde, aber man konnte es ja mal ausprobieren. Ihrem Verhältnis konnte sie ja ohnehin kaum mehr schaden und da Gerion auch bereits ein schlechtes Bild von ihr hatte. Was sollte es dann bringen genau jetzt anzufangen den Mund zu halten?
„Wie wäre es“, begann Flora so, „Wenn wir einfach Narina entscheiden lassen, was sie will. Wir haben sie gewarnt, dass in Samaru wahrscheinlich der Tod auf sie wartet, aber wenn sie uns dennoch begleiten will, warum willst du ihr das verbieten? Außerdem könnte sie nützlich für uns sein“, sie fürchtete beinahe schon jetzt einen Einspruch von Gerion, weshalb sie schnell fortfuhr, „Nicht im Kampf natürlich. Aber denk doch mal nach, wir reiten in eine gefallene Stadt, die Kurora bewegen sich fast nie auf Pferden, das heißt wir müssen irgendwann ebenfalls laufen, wenn wir nicht auffallen wollen. Das wiederum bedeutet, dass wir die Pferde zurücklassen müssen. Narina könnte auf sie aufpassen, wir verlieren weniger Zeit dadurch, wenn wir jemanden haben, der sich um die Tiere kümmert , außerdem kann sie sicherlich einzelne Kurora abwehren, wenn die versuchen sollten unsere Pferde zu stehlen.
Ich sage nicht, dass es die beste Lösung ist. Ich finde nur, dass wir ihr die Wahl lassen sollten. Wir haben uns entschieden, den Tod in Kauf zu nehmen, willst du ihr nun verbieten, dieselbe Wahl zu treffen?“
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMi 21 Aug 2013, 20:08

"Wenn sie uns nach Samaru folgen will, dann werde ich sie kaum davon abhalten können", erwiderte Gerion lakonisch vom Pferderrücken herab, "Nicht, ohne sie hier an einen Baum zu binden. Aber wir werdenn sie nicht mit uns nehmen. Nicht als Stallbursche, nicht als was sonst auch. Wir dürfen die Mission nicht gefährden. Es ist zu riskant, Flora! Auch für uns. Sie ist keine Kriegerin. Und selbst wenn: wir haben kein Pferd für sie übrig und können es uns nicht leisten, eines der Tiere mit zwei Reitern zu belasten. Es würde uns zu sehr verlangsamen. Das ist mein letztes Wort. Und jetzt sitz auf! Wir haben ein gutes Stück Weg vor uns."
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMi 21 Aug 2013, 20:43

Das Gerion nicht zu überzeugen war hätte ich mir denken können. Er hatte vom rein taktischen Standpunkt natürlich auch Recht. Felia war ihm in diesem Punkt wohl zu weich. Verständlicherweise. Sich Narina aufzuhalsen war wirklich eine schlechte Idee, aber es war meine Pflicht zu helfen. Und es sollte mir eine Freude sein zu helfen. Aber ich konnte Gerion nur zu gut verstehen, er schien ein erfahrener Krieger zu sein, deswegen musste er diese Sache nüchtern betrachten. Ich war durch meine Eide an gewisse Dinge gebunden, die zweifelsohne richtig waren, aber manchmal eben nicht ganz praktisch oder einfach.
Ich richtet mich langsam vom Boden auf und ging auf Narina zu die vor Gerion stand. Ich legte meinen Kopf in den Nacken um in Gerions Gesicht sehen zu können, dann begann ich zu sprechen. „Ich werde diese Frau solange begleiten wie ich kann oder sie möchte. Ich respektiere aber eure Entscheidung, denn für euch ist sie wahrscheinlich die Richtige. Es ist schade dass wir uns schon so früh wieder trennen müssen, aber es gibt Dinge zu denen ich durch meinen Dienst im Orden verpflichtet bin.“ Ich schwieg und wandte mich zu Narina.
Auch ihr sah ich direkt in die Augen als ich das Wort an sie richtete. „Natürlich hängt das von euch ab. Ich bin kein Angehöriger eures Volkes und das reisen zu zweit auf einem Pferderücken mag unbequem sein. Und ich werde versuchen dafür zu sorgen dass ihr diese Reise unbeschadet übersteht. Aber mehr als das, und natürlich den Segen der Phönixe, kann ich euch nicht bieten.“
ich reichte ihr meine behandschuhte Hand als Zeichen der Abmachung.
Die anderen beiden Faejh schienen nicht unbedingt glücklich mit meinen Worten, aber genauer konnte ich es nicht sagen, denn ich hatte meine Augen immer noch auf die von Narina gerichtet.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMi 21 Aug 2013, 21:40

Hätte Narina die Möglichkeit dazu gehabt, dann hätte sie diesen Kerl am liebsten am Fuß gepackt und wieder vom Pferd herunter gerissen... doch so blieb es lediglich bei dem Gedanken daran. Ein Teil von ihr mochte Gerion durchaus verstehen, er setzte offenbar strikte Prioritäten und es war zudem verständlich warum er ihr nicht traute und dennoch... sie konnte einfach sein Gehabe überhaupt nicht ausstehen.
Bei dem Gedanken daran schämte sie sich dann plötzlich wieder, weil sie ihn ja nicht einmal richtig kannte und auch überhaupt nicht in der Position war irgendetwas zu erwarten oder zu fordern. Es war ein stetes hin und her welches ein wenig frustrierend war.
Die junge Faejh drehte sich zur Seite als auf einmal der dritte der Reisenden hervor trat und ein Wort mit Gerion wechselte. Was zum...?
Der Mensch mit dem kürzeren schwarzen Haar trat für sie ein... und Narina wusste doch noch nicht einmal seinen Namen. Er kannte sie nicht und sie ihn erst recht nicht und dennoch sprach er sich plötzlich dafür aus ihr zur Seite zu stehen... sie zu begleiten.
Warum tat er das? Weshalb? Er war freundlich zu ihr... und Narina merkte so etwas sofort. Es hatte bis jetzt nicht viele Leute gegeben die nett zu ihr waren. Er wollte auf sie aufpassen, der Mensch welcher wohl die ganze Zeit über mit Flora und Gerion gereist war stellte sich nun auf ihre Seite? Narina fühlte sich erleichtert, sie wurde nicht alleine gelassen... und nun reichte er ihr auch noch seine Hand als symbolisches Zeichen.
Die Faejh zögerte kurz, doch dann nickte sie freudig und reichte ihm die Hand. Sein Händedruck war fest und dabei biss sie sich auch noch auf die Zunge.
Aber was würde nun passieren? Was war mit Flora? Wenn sie die Diskussionen der Beiden beurteilte dann war Flora ziemlich von Gerion abhängig, zumindest glaubte sie das.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyDo 22 Aug 2013, 23:01

Gerion war sich nur zu gut bewusst, dass er sich mit dieser letzten Entscheidung endgültig Floras Hass zugezogen haben musste. Aber ebenso musste sie wenigstens dieses mal doch einsehen, dass er – wieder einmal! – recht hatte. Sie konnten Narina nicht mit sich nehmen. Es war schlichtweg unmöglich. Seine Argumente wogen schwer, dessen war der Henker sich bewusst. Und wenn er betrachtete, wie Flora widerwillig aber schweigend tat, wie er ihr geheißen hatte, dann schien sie es ebenfalls zu sehen. Während sie ihr Pferd sattelte kramte Gerion einen Packen Trockenbrot aus seiner Satteltasche und reichte sie wortlos dem Kleriker, der sich offenkundig entschieden hatte, eher seinem Auftrag, die Schwachen zu schützen, als seinem Auftrag, sie auf ihrer Mission zu begleiten, Folge zu leisten gedachte. Es schmeckte dem Henker nicht wirklich, dass sie ihn dieses unglücklichen Treffens wegen verlieren sollten. Der Mann war ein Kämpfer. Er wäre ihnen ohne Zweifel von Nutzen gewesen. Und um Flora zufrieden zu stellen mussten sie ihm und der Fremden zudem vieles überlassen, was sie selbst auf ihrer Mission gut hätten gebrauchen können. Proviant. Das letzte Packpferd. Als sie in Alvae die Tiere besorgt hatten, hatte Gerion ihren Bedarf großzügig kalkuliert. Aber in Alvae waren sie auch eine andere Gruppe gewesen. Fenris, Naane, Anhur, sie alle hatten sie auf dem Weg verlassen. Jeder hatte ein Pferd mit sich genommen. Nun blieben ihnen nur noch die Tiere, auf deren Rücken sie saßen.
Der Augenblick der Wahrheit kam rasch und doch später, als es Gerion hätte recht sein können. Schließlich saß auch Flora im Sattel, bereit für die letzte Etappe ihres Ritts nach Samaru. Der Abschied war knapp, kühl. "Sichere Wege!", wünschte Gerion den Zurückbleibenden und tippte sich an den Helm. Dann gab er seinem Pferd die Sporen. Er blickte nicht zurück, nicht nach dem Priester und seiner Schutzbefohlenen, nicht nach Flora, von der er nur hoffen konnte, dass sie ihm folgte, anstatt ihre Meinung noch einmal zu ändern. Flott trabte das Pferd den Hügel hinab, hinaus aus der Deckung des Waldes und in offenes Grasland. Gerion, der voran ritt, schlug den direkten Weg in Richtung der Hauptstadt ein. In diesem flachen, offenen konnten sie nicht darauf hoffen, ungesehen zu reisen. Schnelligkeit war nun, was zählte. Und so hatte der Henker auch schon ehe sie ihren Ritt begonnen hatten, den Gedanken, jenen Hof, den er des nachts in Flammen gesehen hatte, zu besuchenm verworfen.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyMi 28 Aug 2013, 19:19

Völlig unverständlich... doch wenn sie wirklich ehrlich zu ihr selbst war, dann hatte sie mit mit etwas dieser Art schon gerechnet. Er verschwand einfach und mit ihm auch Flora... Gerion ließ nicht einmal mit sich reden, ein wirklich ungewohnt sturer Faejh. Dabei hatte aber auch Narina ihre dickköpfigen Seiten und wollte auch oft ihren Willen durchsetzen.
Die Faejh schüttelte lediglich langsam den Kopf und wandte sich schließlich ab, sie durfte sich auf keinen Fall zu sehr darüber ärgern... immer wenn sie sich ärgerte passierte irgendetwas Unvorhergesehenes und sie erinnerte sich dann nicht einmal mehr wirklich daran.
Warum hatte sie oft das Gefühl, dass in ihrem Kopf ein Kampf ausgetragen wurde? Etwas zwischen Vernunft und diesem... Ding...
Das Verschwinden von Gerion war eigentlich auch völlig klar gewesen, Narina wurde immer alleine gelassen, niemand wollte sich freiwillig in ihrer Nähe aufhalten.
Außer er... dieser Mensch der sich bereit erklärte alleine bei ihr zu bleiben. Er ließ sie nicht alleine hier zurück, damit hatte er einen gewaltigen Stein von Narinas Herzen gerollt.
Sie wusste noch immer nicht einmal seinen Namen, aber sie traute sich jetzt nicht wirklich zu fragen. Oder sollte sie lieber fragen? Nein! Nein, nein... später. Vielleicht würde sich ja noch ein günstiger Moment ergeben. Hoffte sie zumindest... ansonsten würde es doch recht peinlich werden wenn er dahinter kam, dass sie sich bis dahin noch nicht getraut hatte zu fragen. Oh nein, jetzt wurde sie bei dem Gedanken daran jetzt auch noch rot im Gesicht... das konnte sie spüren!
Sie schüttelte den Gedanken wieder ab, ging an ihrem neuen Begleiter vorbei und setzte sich wieder an das Feuer. Der Schlaf war kurz gewesen, viel zu kurz...
Narina zog die Beine an, schlang ihre Arme um jene und bettete ihre Stirn auf ihre Knie. Das wärmende Feuer machte sie erneut schläfrig, irgendwie hatte sie aber auch Angst erneut einzuschlafen. Ob sie ihr wieder begegnen würde in ihren Träumen? Sie hoffte es nicht...
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyDo 29 Aug 2013, 12:47

Flora hasste es, sie hasste Gerion. Er brach auf, einfach so, ließ ihr kaum Zeit eine ausgewogene Wahl zu treffen, aber wo blieb ihr die Wahl? Er hatte schon einmal angedroht, sie beim König anzuschwärzen und so sehr es ihr auch widerstrebte, das konnte sie ihrer Familie nicht antun. Zwar hatte ihre Familie noch nie viel für sie getan, dennoch blieb es ihre Familie und sie würden sie hassen, verstoßen, wenn sie solch eine Schmach und Schande über ihre Familie brachte, weil sie ja angeblich geflohen war, vor dem Kampfe. Das konnte sie nicht tun.
"Es tut mir ja so Leid!", flüsterte sie Eadgar zu, während sie sich beeilte um aufs Pferd zu kommen. Gerion würde sie so nicht hören, worauf sie auch penibel achtete.
"Passt auf euch auf, auf euch beide. Versucht bis zum Tor zu kommen, meidet Städte, Dörfer überhaupt jegliche Zivilisation."
Seufzend drückte sie ihrem Pfern die >Fersen in die Seite und entfernte sich von den beiden. Sie wäre lieber bei ihnen zurückgeblieben oder zusammen mit ihnen weitergereist, aber nein, Gerion wollte ja nicht. Wie ein so antisozialer Mensch auf wichtige Missionen geschickt werden konnte, bei der er eigentlich mit anderen zusammenarbeiten sollte, war ihr ein Rätsel.
Beharrlich schwieg sie und hoffte, dass die Reise nicht mehr all zu lange daquern würde.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyDo 29 Aug 2013, 18:46

Ein Ritt in den Krieg hatte selten etwas von der Atmosphäre eines entspannten Ausritts und Gerion war nicht unbedingt der Mann, der Wert auf nettes Geplauder und gute Stimmung legte. Aber die drückende Stille, die diesen letzten Tag ihres Rittes begleitete, schlug sogar ihm aufs Gemüt. Die Feindseligkeit, die von Flora ausging, war beinahe greifbar. Und auch wenn der Henker für gewöhnlich ein dickes Fell gegen das besaß, was andere Faejh über ihn dachten: sie verwundete ihn. Er fühlte sich ungerecht behandelt. Hielt sie ihn wirklich für einen schlechten Faejh, der aus reiner Grausamkeit andere zum Tod zu verdammen bereit war? Konnte sie nicht sehen, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte? Dass sie die Mission nicht gefährden durften. Warum musste sie ihm daraus einen Vorwurf machen? Warum musste sie so kurzsichtig sein?
Sie ritten den ganzen Vormittag und machten um die Mittagszeit nur kurz Rast. Es war später nachmittag als sie sich schließlich der Stadt näherten. Hohe Mauern ragten um diese auf, gesichert mit trutzigen Wachtürmen, doch es war niemand zu sehen, der diese besetzt hätte. Auch die Tore standen offen. Auf Gerion wirkte das ganze wie eine Todesfalle. Wenn sie einmal erst dort drin waren, dann würde es für einen entschlossenen Feind ein Kinderspiel sein, ihnen den Rückweg zu verwehren, sie dort festzuhalten und zu überwältigen.
"Was nun?", wandte er sich an Flora, sein Pferd stoppend. Es waren die ersten Worte, die er seit dem Morgen mit ihr gewechselt hatte. "Einfach hinein reiten und umsehen? Oder auf die Nacht warten und zu Fuß hinein?"
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyDo 29 Aug 2013, 21:40

Es sollte mir nichts ausmachen mit Narina zurückgelassen zu werden. Schließlich war es eine Ehre den Schwachen zu helfen. Aber es war trotzdem nicht leicht. Flora und Gerion wollten Rilead retten, auch ihre Aufgabe wog schwer. Doch ich tat das richtige.
Nur wusste ich nicht so genau was ich denn nun tun sollte. Ich würde sie wohl nach Alvae bringen müssen. Dort konnte ich auch dem König von der misslichen Lage Rileads berichten. So würde die Reise auch für mich sinnvoll sein.
Also ging ich auf Narina zu, schließlich würde sie entscheiden müssen was nun passiert. Ich war nur hier um sie zu schützen, gegebenenfalls würde ich natürlich auch das tun müssen was ich für richtig erachte, aber da ich der Meinung war dass sie bei klarem Verstand konnte sie das auch genauso gut selbst übernehmen.
Narina schien etwas abwesend, wahrscheinlich war sie immer noch erschöpft. Schließlich war sie eben aus ihrem nur sehr kurzen Schlummer erwacht. Himmel, sie kannte noch nicht einmal meinen Namen und ich bot an mit ihr zu reisen. Es war einfach keine Zeit gewesen. Ich kniete mich neben sie und sprach mit leiser und beruhigender Stimme. „Narina?“ fragte ich sie „Es tut mir Leid das ich mich noch nicht vorgestellt habe. Ich bin Eadgar Windfels, Kleriker vom Orden der Morgenröte.“ Bei diesen Worten presste ich meine Faust an den Adler auf meiner Brust. Eine völlig unbewusste Bewegung die ich jedesmal vollführte wenn ich von meinem Orden sprach. „Womit kann ich helfen?“ fragte ich und ließ dabei die Möglichkeit unausgesprochen dass ich sie einfach in Ruhe ließ damit sie schlafen konnte. Ich hoffte einfach das sie wusste was sie tat.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyFr 30 Aug 2013, 18:59

Flora schaute Gerion entgeistert an. Wollte er sie verarschen oder sie in den Tod stürzen? Jetzt in diese Stadt zu reiten wäre eine absolute Dummheit. Kurora ritten fast nie, sie würden abgeschlachtet werden, ehe einer von ihnen dem anderen die Schuld an dem Schlamassel geben konnte. Mal abgesehen davon, dass sie nicht wussten, ob normale Schatten in der Stadt waren, vielleicht sogar die Mauer bewachten. Sie konnte sich auch etwas besseres vorstellen, als jetzt von einem Pfeil durchbohrt zu werden.
"Du kannst gerne jetzt versuchen darein zu reiten. Ich möchte behaupten, dass du es nicht einmal bis in die Stadt hinein schaffst und wenn doch, wirst du innerhalb der Mauer keine zehn Schritte weit kommen, ehe du entdeckt wurdest. Wenn du so unbedingt sterben willst, von mir aus, aber ich habe eigentlich vor das ganze hier zu überleben.
Wir gehen bei Nacht hinein und auch nicht hier durch das Tor. Ich hätte da eine Idee, eine unschöne aber bei weitem unauffälligere Idee. Willst du sie hören?"
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyFr 30 Aug 2013, 19:54

Ja, er hatte es fast befürchtet. Sie spuckte noch immer Gift. Es war eine vollkommen lächerliche Hoffnung gewesen, dass der Tagesritt Floras Verachtung irgendwie verfliegen lassen würde. Aber gut, es waren lediglich Worte. Worte konnten ihn nicht verletzen. Sie prallten an ihm ab. Und so bewahrte Gerion eine Fassade der Gelassenheit.
"Hören immer", stimmte er zu und strich sich langsam mit zwei Fingern über den Bart, "Aber erwarte nicht, dass ich vor Begeisterung juble. Wenn deine Idee gut ist, dann können wir es versuchen. Wenn nicht..." Er ließ den Satz unvollendet. Zugegeben, er war neugierig. Neugierig auf das, was Flora auf der Akademie gelernt haben mochte. Und vor allem: bisher hatten sie lediglich die Wahl zwischen diversen schlechten Alternativen. Eine weitere konnte da nur helfen.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyFr 30 Aug 2013, 20:11

Flora war überrascht, dass Gerion überhaupt gewillt war, ihr zuzuhören, auch wenn er so klang, als erwarte er ohnehin keine gute Idee. Zugegebenermaßen: ihr selbst gefiel die Idee auch nicht und zwar gar nicht, aber sie wollte weiterleben und es klang nicht all zu verlockend für sie, durch das Haupttor die Stadt zu betreten. Damit stellten sie sich ja quasi auf den Präsentierteller. Nein. Es gab bessere Ideen, nicht von vorne zu kommen zum Beispiel.
"Zum einen ist das hier das Haupttor. Durchs Haupttor in eine gefallene Stadt zu spazieren ist meiner Meinung nach nie die schlauste Idee. Glaubst du denn nicht, dass die Schtten mit Gegenwehr rechnen, wenn sie uns die einzige Pufferzone nehmen, sodass sie direkt vor unserer Haustür stehen? Mich würde es nicht wundern, wenn das Tor bewacht wird, also fällt das raus, denn die Wachen werden nachts wahrscheinlich nciht abgezogen sondern eher verstärkt, damit es zu keinem heimlichen Angriff kommt.
Auf einer Karte in der Akademie habe ich gesehen, dass es noch ein anderes Tor gibt, im Osten. Das ist etwas kleiner als dies hier, aber wie ich glaube immer noch zu riskant, als dass ich es wirklich versuchen will.", Flora hielt kurz inne, sie würde zugeben müssen, dass sie nicht immer alle Regeln befolgt hatte, sie hatte Informationen, die sie nicht haben dürfte, aber spielte das jetzt eine Rolle?
"Bei uns in der Akademie gab es eine Bibliothek zu der die Schüler keinen Zugriff hatten. Darin waren Bücher über Rilead und auch einige über die Schatten, über Foltermethoden und all so einem Kram. Ich....naja ich habe mich oft nachts in diese Bibliothek geschlichen und gelesen. In einem Buch ging es über den Aufbau von Samaru, die Architektur und solchen Sachen. Naja, es gibt offensichtlich einige unterirdische Tunnel, die unter der Mauer hindurchführen, mitten ins Herzen von Samaru, die ganze Stadt ist quasi untertunnelt, einige dieser Gänge wurden von Schmugglern gebaut, andere sind das Werk der rileadischen Bürger. Ein Abwassersystem. Wir müssen bei dem Flussufer nach einem Tunneleingang suchen. Die Tunnel sind begehbar und abgestützt, zumindest laut der Aufzeichnungen. Sie werden wohl regelmäßi kontrolliert, derjenige, der das Buch geschrieben hat, war einmal dabei. Es stinkt fürchterlich, aber man kann aufrecht stehen und das Wasser reicht einem nur bis zu den Knien. Meinst du nicht, dass das eine Idee wäre? Wir müssten nicht einmal direkt auf die Straße, wir könnten von diesen Tunneleingängen aus gucken, ob wir etwas entdecken. Den Beschreibungen zufolge...ich müsste diesen Tunnel finden, ich erinnere mich recht gut an das Geschriebene.
Ansonsten..diese Schmugglertunnel, hier im Wald sind die Eingänge versteckt, aber bei denen weiß ich nicht, wie sicher diese sind, mal abgesehen davon, dass ich so gar keine Idee habe, wo ich suchen muss!"
Flora verstummte und machte sich auf eine Standpauke gefasst. Sie hatte gerade immerhin vorgeschlagen durch das Abwassersystem in die Stadt einzudringen, was wirklich eine schmutzige und wenig heldenhafte Angelegenheit war. Allerdings wussten die Schatten wahrscheinlich nciht all zu viel von diesen Systemen.
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BeitragThema: Re: Das Licht in der Dunkelheit [MSG]   Das Licht in der Dunkelheit [MSG] - Seite 15 EmptyFr 30 Aug 2013, 23:39

Sie besaß also Informationen von strategischem Wert? Der Henker war sich unsicher, ob er sich über diesen unerwarteten Vorteil freuen, oder aber sich darüber ärgern sollte, dass Flora diese so lange zurück gehalten hatte. Im Grunde überwog letzteres, doch nicht lange. So wenig Sympathie auch zwischen ihnen herrschen mochte, dies war der Augenblick, in dem sie zusammen halten mussten. Kein weiterer Streit! Dafür war das hier zu wichtig! Es ging um Alvae. Und um ihrer beider Leben...
"Die Abwasserkanäle fallen aus", antwortete Gerion, bemüht ruhig sprechend, "Wir würden wohl ungesehen in die Stadt kommen, aber es würde schwer fallen, uns unbemerkt umzusehen wenn man uns meilenweit gegen den Wind riecht. Die Schmugglertunnel sind vielversprechender. Wir können die Zeit bis zur Dunkelheit nutzen um uns nach den Eingängen umzusehen. Wenn wir nichts finden, dann bleibt immer noch der Weg über die Mauern. Wir haben genug Seil dabei, dass wir es nach oben schaffen und die Chance, dabei entdeckt zu werden, ist gering..." Unausgesprochen ließ er, was ihn an sowohl der einen wie auch der anderen Option störte: sie würden die Pferde zurück lassen müssen. Und falls sie in der Stadt entdeckt werden sollten, dann würde er nur ungern darauf verzichten, beritten zu sein. Es ging ihm nicht einmal allein um die Geschwindigkeit, die ein Pferd auf der Flucht geboten hätte. Vielmehr hatte der Henker mehr als einmal die Erfahrung gemacht, dass es schier unmöglich war, einen Berittenen daran zu hindern, aus einer Umzingelung auszubrechen. Er hatte in den Jahren, die er nun schon in diesem Krieg focht, wohl ebenso viele Männer nieder geritten wie mit dem Schwert erschlagen. Ein Pferd war es, das einen Krieger am Leben hielt. So hingegen blieb ihnen nichts weiter als darauf zu hoffen, nicht entdeckt zu werden. Eine kümmerliche Hoffnung...
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