Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont

"Stellung wahren.. Fräulein. Keine Grund vor Freude uns gegen eine Wand zu fahren.." Sagte er wärend abwechselnd sie, und die Straße mit gewissem Argwöhn musterte. Eigendlich sollte es ihn nicht wundern das dieser Beruf ihn wieder näher zu Verrückten brachte. Dieser Job zog schon immer Menschen mit moralischen Defiziten an, das hies, nicht nur die, die ihre Moral auf befehl abstellen konnten, sondern auch die, die garkeine Hatten. Außer aber, man erhebt das kreative Töten von Menschen, zu einer Moral.

Endlich. Die Schüsse hatten aufgehört. Vorsichtig schaute Max wieder aus dem Fenster, hielt sich aber schnell die Finger vor die Augen, zwischen denen er hindurch lugte. Überall Blut und Leichen, es war gräßlich. Die Soldaten verteilten sich auf der Straße und untersuchten die reglosen Gangster, vermutlich auf der Suche nach Überlebenden, die ärztliche Versorgung benötigten - oder einen Fangschuß...
Einer von ihnen stand gerade vor einer reglos da liegenden Gestalt in einer silbergrauen... Rüstung. "Der hier lebt noch, Sir!" rief der Mann seinem Vorgesetzten zu, der im Gefechtsturm des Panzers stand. "Ausgezeichnet, sicher stellen!" kam der Befehl des Offiziers umgehend.

Linus hatte den kurzen Wortwechsel ebenfalls gehört, und da er bereits seine Erfahrungen mit dem Militär gemacht hatte, war er grundsätzlich dagegen, daß diese Leute den fliegenden Rächer in die Finger bekamen. Er erinnerte sich wieder an seine Kindheit, die ihm das Militär gestohlen hatte, und an seine Zeit in Area 54. Sein Puls beschleunigte sich, seine Finger krampften sich um den Abzug seiner Waffe. "Niemals werdet ihr ihn kriegen, ihr Bastarde!" zischte Linus, und er spürte, wie das zweite Bewußtsein in ihm die Kontrolle über seinen Körper übernahm. Ein boshaftes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
"Lehn dich zurück, kleiner Bruder, und genieß die Show, okay?" flüsterte Zack.

Max zuckte erschrocken zusammen, als der Mann, der gerade nach der gerüsteten Gestalt greifen wollte, sich plötzlich an die Brust griff und einen Moment tot zu Boden sackte. Er mußte tot sein, denn Max fühlte kein Leben mehr in dem Körper.
Die anderen Soldaten waren alarmiert und gingen schnell in Deckung. Einer der Männer schrie unvermittelt auf und wurde brutal mehrere Meter weit zur Seite geschleudert, so daß er wuchtig gegen ein geparktes Auto knallte, vor dem er leblos liegen blieb. Es war fast so, als wäre er von einem Auto angefahren worden. Aber da war doch gar nichts gewesen...
"Verdammt, ER ist hier!" schrie der Offizier und flüchtete sich schnell in das Innere seines Panzers. "Neuralwellenverstärker einnehmen!" rief er seinen Männern noch zu, und Max konnte nun mehrere Soldaten sehen, die sich eine Spritze oder so etwas in den Unterarm stießen. Was um alles in der Welt ging da draußen vor sich?

Langsam öffnete Joey die Augen. Alles um ihn herum war verschwommen, aber er hörte dumpfe, aufgeregte Stimmen. Auch spürte er einen brennenden Schmerz in der Schulter. Was zum Henker ging hier ab? Alles, was er sagen konnte, was, dass da gerade gekämpft wurde. Mehr konnte er in seinem Blackout nicht verstehen...

Lucia lachte vergnügt: "Mein lieber Wolf. Höchstens fahre ich uns durch eine Wand." Der Porsche schlitterte um eine Kurve. Lucias Fahrweise verstieß gegen sämtliche Nettiquette im Straßenverkehr und gegen fünfzig Prozent der Verkehrsregeln. Mit quietschenden Reifen kam der Wagen vor einer roten Ampel zu stehen. Es war deutlich zu merken, dass sie sich inzwischen in Kings befanden. Die Häuser wirkten heruntergekommener als in den anderen Stadtteilen und die Menschen waren nicht so gut gekleidet. Lucia vermied Kings, so gut es eben ging. Ihrer Ansicht nach war das, was dieser Stadtteil brauchte eine Bombe - und zwar eine ziemlich große. Der Porsche war hier ungefähr genauso unauffällig wie ein dreiköpfiger Affe im Weißen Haus. Langsamer setzte Lucia den Wagen in eine Garage, deren Tür sich hinter ihnen schloss. Lucia stieg aus, schnippte mit den Fingern, woraufhin das Licht in der Garage anging.
"Den Rest werden wir zu Fuß gehen müssen. Nehmen Sie sich mit, was Sie brauchen. Ich ziehe mich eben um." Lucia verschwand durch eine Tür und kam kurz darauf wieder zum Vorschein. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass sie unter ihrer Kleidung eine zweite, eng anliegende Garnitur trug. Dazu eine große Handtasche, in der die beiden Maschinenpistolen untergebracht waren.
"Wollen wir?"

Auch wenn er nicht recht wußte, was da draußen passierte, war Max doch zumindest klar, daß irgend jemand, den er nicht sehen, aber immerhin spüren konnte, mit den Soldaten um diese gerüstete Gestalt kämpfte. Und daß letzterer in ziemlicher Gefahr zu sein schien, denn er mußte damit rechnen, im Kugelhagel getroffen zu werden.
Max griff nach Cekays Hand und zog den Jungen vorsichtig vom Fenster weg und dann, als sie etwa in der Mitte des Raumes waren, auf die Füße. "Zeit, von hier zu verschwinden, mein Süßer," sagte er leise und bewegte sich auf den Ausgang bzw. die Treppe dahinter zu, die nach unten führte. Zugleich ließ er um den gerüsteten, der allmählich wieder zu sich kam, drei Felssäulen mittlerer Dicke schräg aus dem Boden brechen, so daß sie eine Art natürlichen Schutzwall um ihn bildeten, der es den Soldaten zumindest sehr schwer machte, ihn versehentlich zu treffen geschweige denn überhaupt an ihn heran zu kommen. Gerade als sie den Fuß der Treppe erreicht hatten, senkte Max den Boden unter dem so geschützten ab, so daß sich ihm ein Weg hinunter in die Kanalisation öffnete. Und gleich als nächstes ließ er den Boden zu seinen Füßen einbrechen, was ihm und Cekay ebenfalls einen Weg nach unten schuf.
"Wenn es etwas gibt, das noch ekliger ist als New Jericho, dann ist es die Kanalisation der Stadt," bemerkte Max angewidert. "Aber ich fürchte, wir müssen da runter, wenn wir diesem Typen helfen wollen. Bereit?"

Als er des grünlich leuchtenden Schildes um ihn herum gewahr worden war, hatte sich Zack erst einmal in eine halbwegs sichere Deckung zurück gezogen. Was zum Teufel war das? Eine neue Geheimwaffe des Militärs? Aber nein, es schien ihm keinen Schaden zu zu fügen, auch wenn er nicht so recht wußte, welchen Zweck dieser Schimmer hatte.
Seine Aufmerksamkeit wurde auf den fliegenden Rächer gerichtet, als um diesen herum nacheinander unter lautem Getöse drei Felsnadeln hervor brachen.
"Netter Trick," murmelte Zack. Er war sich jedoch keineswegs sicher, ob der, der dafür verantwortlich war, auf der Seite des Militärs stand oder auf einer anderen.

Nachdem sich nacheinander sowohl Armee als auch Polizei eingefunden hatte, war Peter hinter einem Auto in Deckung gegangen. Nicht, dass er irgendwelche Waffen fürchten müsste, die diese Typen mit sich führten, aber er wollte es nicht unbedingt darauf anlegen, entdeckt zu werden. Jedenfalls bis sie den Typen, der in diesen Wagen gestürzt war, 'sichern' wollten. Was auch immer das hieß...er bezweifelte, dass es gut war. Und da kurz darauf ein einzelner Kerl sich den Männern in Uniformen entgegenstellte und allem Anschein nach zwar durchaus wüten, aber im Extremfall wohl nicht sehr lange überleben würde, schwang auch er sich über das Auto und nahm seine Position vor den Felsnadeln ein, die den Rächer beschützten. Notfalls konnte er sie abbrechen und als Waffe benutzen, sowie er auch ein Auto werfen konnte, doch bisher schien dieser Typ mit dem Schutzschild (mit Elena würde er noch ein ernstes Wörtchen reden müssen) ganz gut zurechtzukommen...

Langsam begann Joey, wieder mehr wahrzunehmen. Ein stechender Schmerz fuhr durch seine Schulter - und mit Schrecken wurde ihm klar, wo er war und was hier abging! Scheiße, er musste weg, aber durch die Schmerzen war er wie gelähmt.
Dann bemerkte er die Felssäule, die aus dem Boden schoss... Es war wirklich Ironie. Ganz, als würde sein alter Freund Max ihm zu Hilfe eilen. Eine Träne stahl sich aus Joeys Auge, als er an die Zeit von damals zurückdachte. Er vermisste seine Freunde sehr. Was war bloß passiert, dass das alles so auseinander brechen konnte? Booooom war schuld daran, nur er!
Die Wut unterdrückte den grenzenlosen Schmerz und er stand langsam und wacklich auf. Doch dann übermannten ihn die Schmerzen erneut und zwangen ihn in die Knie...

Inzwischen waren Max und Cekay in die Kanalisation hinab gestiegen. "Großer Gott!" ächzte Max, als er den Geruch der Kloake vernahm. "Ich glaub, ich werd heute noch sehr lange und ausdauernd duschen müssen! Na egal, schauen wir mal, daß wir zu ihm hin kommen..."
Sie hatten Glück, denn ein Tunnel führte direkt zu der Stelle, an die ihre Zielperson gebracht worden war. Als sie ihn sahen, versuchte sich der gerade aufzurichten, ehe er wieder in die Knie ging, scheinbar übermannt von den Schmerzen, die er hatte. Langsam, denn sie wußten ja im Grunde gar nichts über ihn, gingen sie auf ihn zu.
"Hey!" rief Max ihm zu, als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt waren. "Alles in Ordnung mit dir? Kannst du laufen?" Er versuchte, genaueres zu erkennen, aber in dem hier unten vorherrschenden Zwielicht konnte er nur ein silberfarbenes Schimmern erkenne, das von dem Kampfanzug aus ging. Es war unmöglich, bei diesen Lichtverhältnissen Details zu erkennen.

An der Oberfläche versuchten die Soldaten, Zack von dem Felsnadeldreieck abzuschneiden, um an den gepanzerten heran zu kommen. Gleichzeitig gingen sie aber auch mit aller Macht gegen ihn selbst vor - ihr Ziel war es anscheinend, ihn lebend zu bekommen. Allerdings machte er es ihnen ausgesprochen schwer, ihn überhaupt zu bekommen. Zwei der Männer lagen bereits, von Kugeln getroffen, verwundet am Boden, und zwei weitere waren gegen Autowracks oder Hausmauern geschleudert worden. Auch sie waren kampfunfähig. Die übrigen versuchten ihn zu umzingeln, und nahmen ihn mit Betäubungsmunition unter Beschuß.

Langsam folgte Cekay seinem Freund aus dem Zimmer hinaus. Er konnte zwar immer noch Schüsse hören, aber wenn Max meinte, dass es sicher für sie war, dann vertraute er ihm auch. Als er jedoch spüren konnte, wie Max den Boden vor ihnen absenkte und ihm der unverkennbare Gestank der Kanalisation entgegenschlug, blieb er einen Moment stehen und sah ihn fassungslos an. "Du willst wirklich da runter? Wieso willst du dem Kerl eigentlich helfen?" Obwohl er nicht sofort eine Antwort erhielt, folgte er Max in die stinkende Unterwelt dieser Stadt. Er würde hoffentlich wissen, warum er sie hier runter führte. Als sie nur noch wenige Schritte von dem gepanzerten entfernt waren, atmete er einige Male tief ein und aus und bereitete sich darauf vor, ihn im Notfall kampfunfähig zu machen, sollte er einen von ihnen angreifen.

Er stieg aus dem Auto aus. Die ganzen schweren Waffen könnte er im Kofferraum lassen und sich holen, wenn zu Problemen kommen würde. "Ich hoffe nicht das ihr Auto geklaut wird.. wäre schade um die Waffen.." Mental und Physisch gut gerüstet, würde der auftrag sicher nicht all zu schwer werden, aber in seinem Kopf drehte sich grade alles um eine Zigarette. "Fräulein vorran, gnädigste.." Er könnte sowieso nicht vorran gehen, er wusste ja nicht einmal den weg.

"Ach was! Sowas sieht man doch heutzutage andauernd im Fernsehen. Los, lass uns nachsehen gehen!"
Mit diesen Worten riss Rima sich los und rannte um die Ecke. Hinter einem Auto kauerte sie sich nieder une beobachtete erstaunt das Szenario. Da waren Steinsäulen und ein gerade verschwindender, grüner Schild. Beides sollte wohl einen Typen in einer lächerlichen Ritterrüstung schützen. Es gab also noch mindestens drei Leute hier in der Stadt, die über Kräfte verfügten. Das musste sie sich merken. Und dort drüben war sogar noch dieser Feueridiot von heute morgen. Also schon wieder ein ganzer Haufen! Und das Militär benahm sich auch seltsam. Es schien, als hätten sie Angst vor irgend jemandem. Das sah witzig aus. Rima kicherte in sich hinein. Ob Jo ihr wohl folgte?

Mit trüben Augen starrte Joey in die Luft. Hörte er da die Stimme seines alten Freundes Max Kazelty? Nein, er konnte nur halluzinieren! Das war ein Traum, weiter nichts. Andererseits... wenn schon Erde ihn geschützt hatte, konnte es wirklich sein? Aber irgendwie klang es schon weit hergeholt? Sein Unterbewusstsein wollte ihm wahrscheinlich einen Streich spielen. So musste es sein. Die Erdsäule hatte ihn an Max erinnert, sodass er sich WÜNSCHTE, dass dieser auftauchte.
Langsam setzte er sich wieder auf und versuchte, etwas zu erkennen, doch wieder verschwamm sein Blick. Langsam tastete er mit seinem gesunden Arm nach der verletzten Schulter - das hätte er lieber nicht getan, denn erneut durchfuhr ihn ein brennender Schmerz und zuckte zusammen. Doch dann nahm er alle Kraft zusammen, flog einen Meter in die Luft, begab sich in eine aufrechte Position und kam mit den Füßen wieder auf dem Boden auf. Doch der Schmerz trübte ihm weiterhin die Sinne.

Mit forschem Schritt übernahm Lucia die Führung. Sie hatte keinerlei Interesse daran länger hier zu bleiben als es unbedingt nötig war. Schon jetzt hatte sie das Gefühl sich mal ganz dringend duschen zu müssen. Das Viertel war einfach selbst für Ratten und Kakerlaken noch zu gut. Wenigstens belästigte sie keiner. Das Paar schien selbst den örtlichen Ganoven und Verzweifelten zu gefährlich auszusehen. Wenigstens lag die Militäreinrichtung, in die sie einbrachen sollten, nicht allzu weit innerhalb des Viertels. Vor dem Sicherheitszaun blieb Lucia mit Wolf stehen. Langsam wurde es dunkel in der Stadt. Es konnte also losgehen. Lucia drehte sich zu Wolf um.
"Wir müssen aufs Dach. Von da oben kann ich uns reinbringen. Nach Möglichkeit sollten wir uns nicht entdecken lassen. Falls doch, bleiben sie bei mir. Ich bringe uns dann in die Kanalisation. Sind sie bereit?"

Sie hielt ihn wohl für etwas zerbrechlich? Er sah jedoch keinen Grund darin sie aufzuklären. Wenn irgendetwas schief gehen würde, war es immer gut ein Ass im Ärmel zu haben, fals dieses Mädchen sich seinen Anteil auch noch sichern wollte.
Mit einem prüfenden Blick überschaute er das Gelände, soweit wie er es sehen konnte. Auf das Dach zu kommen sollte nicht ganz so schwer zu sein, aber wie sollte es dann weiter gehen? "Ich bin Allzeit bereit, bringen wir das hier zuende bevor der Mond auf geht und ich noch zur Bestie werde.." Mit einem verschmitzen Grinsen zeigte einen Teil seiner Zähne, als er zu ihr sah und darauf wartete das sie voraus ging.

"Haha, sehr witzig", frotzelte Lucia zurück. Aber immerhin schien Wolf entschlossen zu sein. Er würde sich im Feuergefecht, dass vielleicht vor ihnen liegen würde, wahrscheinlich garnicht schlecht machen. Lucia zauberte ein Haarband hervor und band ihre Haare zu einem Zopf zusammen. Die würden ihr sonst nur in die Augen fallen, was tödlich enden konnte. Danach zog sie die Überkleidung aus, unter der sie ihren Einsatzanzug verborgen hatte. Die zwei Maschinenpistolen steckte sie in ein Rückenhalfter. Für die Kriecherei durch die Gänge wäre ihre normale Maske hinderlich, weswegen ihre Maske dieses Mal eine ganz normale weiße Maske war. Mit Hilfe einer Zange war der Sicherheitszaun schnell durchbrochen und die beiden schlüpften hindurch. Lucia hatte sich die Patrouillenwege der Wachen eingeprägt, weswegen ihr Weg zur Feuerleiter ziemlich reibungslos verlief. Lucia trat vorsichtig auf das Metall, das aufs Dach führte.
"Langsam. Die Leiter ist nicht grade neu, das wird scheppern, wenn wir zu schnell machen. Ist aber nicht mehr weit." Tatsächlich würden sie nicht einmal aufs Dach müssen. Lucia konnte einen Lüftungsausgang sehen, der zu ihrem Schacht führen musste. Davor war natürlich ein Gitter, aber das würde kein Hindernis sein.

Ianto stand vor der Tür seines lieblingsfitness Studios und steckte seine bewerbungsunterlagen in seinen Rucksack. Zufrieden blickte er drein und spürte wie sich die Sonnenstrahlen durch seine gute Laune verstärkten. Mit ruhigen schritten ging er in Richtung innenstadt, als er das Geräusch von Gewehren vernahm. Da schien irgendetwas zu passieren. Ianto fluchte. Gerade jetzt hatte er seine spezialsachen nicht dabei. Aber er hatte auch nicht mit sowas gerechnet. Schliesslich hatte er kein supergehör, so wie Superman. Mit schnellen Schritten lief er in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.


Daffyd Jones sass zufrieden in seinem Büro und werkelte an einem der Computer herum. Seit vier Jahren arbeitete er bereits als Techniker für Cromwell und verdiente recht gut damit. Dank dieser Arbeit konnte er seinem Sohn einen gewissen Lebens- standard bieten. Eine schöne gemütliche Wohnung, genug zu essen und andere dinge, die sie in Wales nicht hatten. Es war noch ein langer Arbeitstag. Daffyd blickte auf die uhr und schien zu überlegen. Vielleicht könnte er ja Misses Kazelty guten Tag sagen.
Ja, vielleicht würde er das tun. Das war eine gute idee.

Skeptisch beäugte er den Lüfungsausgang. Da sollte er rein? Mit all den Waffen die an ihm hingen und befestigt waren. "Sind sie sich sicher, das ich da rein passen? Sieht etwas eng aus.., sie passen da sicherlich durch. Ich bin mir sicher, sie würden mit diesem Anzug durch jedes, noch so enge Loch schlüpfen können.." Er verknief sich noch ein weiteres Kommentar, das auch etwas mit ´´durch enge Löcher schlüpfen´´, und ihn zu tun hatte.

Max zuckte zurück, als der Fremdling plötzlich vom Boden abhob. War er gerade geflogen? Max kannte nicht viele Menschen, die dazu in der Lage waren - genau genommen sogar nur einen...
"Sag mal... wie... hast du denn das jetzt gemacht?" fragte er stotternd. Er warf einen schnellen Seitenblick zu Cekay, um seine Reaktion zu beobachten; da fiel ihm ein, daß der das vielleicht nicht einmal gesehen hatte. Er fixierte wieder diesen anderen Typen und versuchte, irgendwelche Einzelheiten auszumachen. In der Dunkelheit war das jedoch kaum möglich.

"Ja, ich bin sehr gelenkig", beschied Lucia Wolf, wurde aber sogleich wieder ernst.
"Warten sie einen Moment, ich überprüfe die Lage." Mit einem Zwinkern wurde Lucia von einem sanften, lila-weißen Glühen überzogen. Die Frau bewegte sich auf die Wand zu, beugte sich vornüber und verschwand mit dem Kopf darin. Auf der anderen Seite der Mauer sah sich Lucias Kopf kurz um. Die Wachen standen allesamt am Eingang der Halle. Außerdem patroullierten ein paar zwischen den Kistenstapeln umher. Offenbar erwartete hier niemand einen Angriff, was die ganze Sache relativ leicht machen sollte. Soweit, so gut. Lucia zog den Kopf zurück. Wieder draußen streckte sie die Hand nach Wolf aus und berührte den Mann an der Wange. Das Glühen breitete sich auf ihr Gegenüber aus. Mit einem Schritt war Lucia durch die Wand und zog Wolf hinter sich her. Beide standen nun auf einer Plattform innerhalb der Halle. Unter ihnen türmten sich Kisten.
"Jetzt müssen wir nur noch finden, was wir suchen. Alles in Ordnung? Die meisten vertragen die Kraft des Phase nicht gut."

Es war nicht das erstemal das Wolf durch eine Wand ging. Doch es war das erstemal das diese Wand danach noch in takt war. Die Wirkung zeigte sich das er kurz etwas in die Knie ging weil er das Gefühl hatte durch alles was noch unter ihm war, durch zu fallen und sein Magen drehte sich mehr als es ein abgehärteter Alcoholiker erwarten könnte. Schnell jedoch stand er wieder grade und fuhr sich durch die Haare. "Scheiße.." knurrte er wärend er zurück zur Wand sah die tatsächlich immer noch in einem Stück dort stand, bevor er sich wieder zu ihr drehte. Ob sie diese Fähigkeit jemals missbraucht hatte um in die Männer Umkleide zu kommen? "Geht wieder.. ich hatte schon schlimmere Erlebnisse.."

Joey sah wieder mit trüben Augen zu dem Jungen, der da sprach. War er das wirklich... "Ka-zel-ty...", flüsterte er.

Jetzt, schoss es dem maskierten Mann im Hintergrund durch den Kopf. Jetzt würde er dieses Balg erschießen, das permanent nach seinem Chef, dem großen 'Boooooom' forschte. Und er würde eine fürstliche Belohnung erhalten, jawohl!
PENG! Mit seiner Pistole traf er Sky Knight voll am Helm, der Einschuss hinterließ eine mittlere Delle und der Junge war wieder am Taumeln! Offenbar hatte er eine fette Beule abbekommen!
"Recht so, stirb, du Hurensohn!", grinste Maskierte in Gedanken und ballerte weiter, über die ganze Rüstung verteilt schlugen sie ein und beulten sie aus, was ihn zwar nicht tötete, aber ihn trotzdem schadete. Eine Kugel, die geradewegs in die Ritze, die an der gebrochenen Schulter freigeworden war, drang in sein Fleisch und das Blut spritzte! Er musste ihn tot kriegen, so schnell wie möglich, und er musste sich auf den Angriff des Erd-Typen gefasst machen!

"UAAAAAAAAAAARGH!", brüllte Joey in Todesqualen.

Aus der Distanz beobachtete Pascal das Geschehen. "Lass das, du Arschloch!", flüsterte er und ballte seine Faust.
"Los, reiße ihn tausend Stücke!", flüsterte Lacsap in seinem Inneren. "TU ES! LOS!"
Nein, er durfte nicht! Er durfte dem Monster in seinem Inneren nicht nachgeben, sonst würden auch alle Unschuldigen sterben!

"Ja. Das kann ich mir vorstellen", stellte Lucia fest. Der Söldner hatte in seinem Leben bestimmt schon einiges gesehen. Und das meiste davon war wahrscheinlich nicht schön gewesen. Nicht Lucias Problem, solange der Kerl nicht aufmuckte. Lucia nickte zu den Kistenstapeln: "Los, weiter. Wir haben nicht ewig, bevor man uns bemerken wird." Mit einem eleganten Salto katapultierte sich die Frau über das Geländer, um unten mit einer Rolle aufzukommen und sofort wieder zu stehen. Immer noch hatte sie keiner entdeckt. Hoffentlich blieb das so. Jetzt mussten sie nur noch ihr Paket finden und damit verschwinden. In der allergrößten Not durch die Kanalisation.

Weniger elegant als seine Gefährtin stieg er über das Geländer und kletterte langsam nach unten bis er sich nur noch an der Plattform festhielt und lies sich dann Fallen. Immerhin kam er genau wie sie dort unten auf den Füßen an. Jedoch waren er dabe ein Stückchen lauter, was in anbetracht seiner Wasser und der Masse seiner Waffen, sicherlich nicht unlogisch war. Wärend er sich aufrichtete, lauschte er ob irgendwo, irgendjemand etwas bemerkt hatte.