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 Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont

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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMi 04 Apr 2012, 23:04

Cekay blieb fast die Luft weg, als er zusammen mit seinen Pflegeeltern aus ihrer klimatisierten Limousine stieg und ihm die Hitze wie eine Wand entgegenschlug. Durch den schwarzen Seidenanzug, den er tragen musste, wurde die Hitze nur noch verstärkt. Wieso genau muss ich eigentlich mitgehen? überlegte er mit rauchendem Kopf, während Melinda seine Hand ergriff und ihn durch die Menge zum Bereich für die VIP's führte. Dort angekommen begann erstmal ein Begrüßungsmarathon, während dessen er in Gedanken abschweifte. Wenn ihn seine Eltern nicht mitgenommen hätten, dann könnte er jetzt etwas mit Max unternehmen und müsste nicht in der Hitze stehen und Menschen begrüßen, die er ohnehin nie wieder sehen würde. Was Max jetzt wohl machen würde? Bestimmt war er im Freibad oder so und genoss das schöne Wetter.

Jo schlenderte durch die Straßen von New Jericho, ohne genau zu wissen, wohin er gehen wollte. Wegen der Hitze gönnte er sich einen Tag ohne Training. War ohnehin nich gesund, jeden Tag ans Äußerste zu gehen. Gerade spielte er mit dem Gedanken, sich einen ruhigen Ort zu suchen und seine Fähigkeiten etwas zu erproben, als er auf der anderen Straßenseite einen Menschenauflauf sehen konnte. Neugierig ging er darauf zu, bis er erkennen konnte, dass all diese Leute die Eröffnung des neuen Museums miterleben wollten, von dem er letztens etwas gelesen hatte. Er selbst fand die meisten Ausstellungen zu langweilig, um sie zu besuchen, aber vielleicht war diese hier anders. Da er aber keine Lust hatte, bis zur richtigen Eröffnung in der Sonne zu stehen, blieb er auf seinem Bürgersteig und beobachtete weiterhin die Menge.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyFr 06 Apr 2012, 15:19

Max konnte ein bewunderndes Pfeifen nicht unterdrücken, als er das Museum zum ersten Mal sah. Es war ein wahrer Prachtbau, der auf einer kleinen Insel erbaut worden war, die inmitten des Flusses lag, der NJ Central und Northridge voneinander trennte. Etwa eine Meile weiter westlich lag Cromwell's Island, das von zwei Flüssen umspült wurde. Am östlichsten Punkt dieser Halbinsel vereinten sich die beiden Flußläufe zu einem einzigen, der dann weiter in Richtung Meer floß.
Die Insel war von ovaler Form und sowohl von Northridge als auch von NJ Central aus über jeweils eine breite Brücke zu erreichen. Die östliche Hälfte der Insel wurde überwiegend von Lagerhallen und einigen wenigen Docks belegt, die westliche dagegen von einem großen Park, in dessen Mitte sich ein Bürogebäude erhob; ein rechteckiger Riese aus Glas und Stahl, in den sich etliche Firmen eingemietet hatten. Das Museum war direkt an dieses Gebäude heran gebaut worden. Es gab sogar einige Übergänge zwischen dem Bürokomplex und dem Museum, das selbst ebenfalls ein prachtvolles Bauwerk war.
Der Grundriß war von fünfeckiger Form, und eine Seite schmiegte sich direkt an das Nebengebäude an. Von den beiden vorderen Seiten reichten auf der Höhe des fünften Stockwerks zwei lange Brückenflure zu den beiden hohen Aussichtstürmen, die zudem noch einige Ausstellungen beinhalteten und den Hauptparkplatz vor dem Museum einrahmten. Die Fassade des Hauptgebäudes war größtenteils verglast; ebenfalls aus Glas war die große Kuppel auf dem Dach, die einen zylinderförmigen Innenbereich überdachte, der bis zum Erdgeschoß hinab reichte.
"Wow..." murmelte Max beeindruckt, als er auf der Brücke stehenblieb und den Anblick des Gebäudes in sich aufnahm. "Das ist mal echt beeindruckend." Er bedauerte es ein wenig, daß seine Mutter nicht dabei sein konnte; Mr. Cromwell brauchte ihre Dienste an diesem Tag wohl länger als sonst. Max sah auf seine Armbanduhr, die ihm anzeigte, daß er noch eine gute Dreiviertelstunde bis zur Museumseröffnung hatte. Mehr als genug Zeit - zumal er ohnehin nicht vor hatte, gleich mit dem ersten Ansturm hinein zu gelangen. Er haßte derart große und dichte Menschenmassen.


Cromwell's Tower, einige Stunden zuvor, 10.00 vormittag


Es war derselbe Raum, in dem sie auch ihren letzten Auftrag erhalten hatten. Dieselben Stühle, derselbe Bildschirm - ja, sogar dieselben Gorillas, die teilnahmslos an der Tür standen. Diesmal mußten sie noch weniger lange warten als beim letzten Mal. Der Bildschirm ging an, und Alan Cromwells Gesicht erschien darauf.
"Ah, Whisper und General Wolf - genau diejenigen, die ich für diese Art von Arbeit brauche!" grüßte er sie mit einem smarten Lächeln. "Ich denke, es wird Sie zweifellos freuen, daß ich erneut eine Aufgabe für Sie habe, für die nur Sie beide in Frage kommen!"
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyFr 06 Apr 2012, 16:41

Auch Pascal war ein bisschen zu früh angekommen. Es war erst viertel nach zwei, als der Junge auf der Brücke ankam. Tatsache, das war ein imposantes Gebäude. Die Herrlichkeit dieses kunstvollen Gebäudes erfüllte Pascals Seele mit Glück...
"Genau richtig zum Abfackeln, Huarharharharhar!" ...wäre da nicht dieser verdammte Bastard, der es gleich wieder zunichte machte.
Doch Pascal würde sich heute mal nicht von den Provokationen runterziehen lassen. DEN Tag würde er genießen.
Dann sah er plötzlich einen von den Jungs, die er in der Kanalisation getroffen hatte. Welch ein Zufall. "Hallo.", begrüßte Pascal den Anderen. "New Jericho ist echt klein, da trifft man sich immer wieder."
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptySa 07 Apr 2012, 16:40

Lucia beeilte sich damit zurückzulächeln. Es war immer gut sich mit Cromwell gut zu stellen. Nicht, dass sie jemals schlecht mit den Cromwells gestanden hätte. Leute, die mit Cromwell schlecht standen hatten die unangenehme Gewohnheit ganz plötzlich auf eine Geschäftsreise zu gehen, von der sie niemals wiederkamen.
"Worum geht es diesmal. Vielleicht etwas Herausforderendes als ein einfacher Diebstahl, hm?" Der letzte Auftrag hatte Lucia ein wenig enttäuscht. Die Soldaten waren kaum Gegner für Wolf und sie gewesen. Zumindest war Wolf diesmal wieder dabei. Er hatte gute Arbeit geleistet beim letzten Auftrag. Da musste sie sich wenigstens keine Sorgen um irgendwelche Dummheiten seinerseits machen.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptySa 07 Apr 2012, 19:25

Max drehte sich herum, als ihn jemand ansprach, und sah den Jungen vor sich, der sich ihnen am Montag in der Kanalisation angeschlossen hatte. An dem Tag hatte er nicht sehr darauf geachtet, doch jetzt fragte er sich schon irgendwie, was er eigentlich dort zu suchen gehabt hatte. Ebenfalls interessant war die Frage, ob er irgendjemandem erzählt hatte, was er dort gesehen hatte? Ein Teenager, der bizarren Riesenspinnen aus Stein Befehle erteilte... das war zumindest nichts gewöhnliches. Obwohl - hier in New Jericho mochte es vielleicht wenigstens nicht als allzu ungewöhnlich durchgehen.
"Hi," grüßte er zurück und nickte ihm zu. "Auch für's Museum hier?"


((ooc: für Enki und Nalim: ))
Spoiler:


((ooc: Warum ein Spoiler, fragt ihr euch? Ich dachte mir, ich erhöhe ein wenig die Spannung, indem ich diesen Teil erst einmal mir, Nalim und Lias aka Enki vorbehalte. Damit bleibt es für den Rest von euch länger im unklaren, welche Pläne die beiden verfolgen, und ihr könnt realistischer auf ihre Aktionen reagieren (nämlich unwissend).
Ihr könnt natürlich trotzdem reinschauen, ein einziger Klick nur, und ihr wißt, was Sache ist... aber wollt ihr euch wirklich die Überraschung verderben? ;P

Ach ja @Enki & Nalim: setzt bitte eure nächsten Posts ebenfalls in Spoiler, sonst bringt es nicht viel, wenn ich das tue! : ) ))
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptySa 07 Apr 2012, 20:08

Spoiler:
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMo 09 Apr 2012, 17:37

"Richtig.", lächelte Pascal freundlich und schüchtern. "Ein wenig Bildung ist ja immer gut."
"Nein, nur vernichten!"
"Bist du eigentlich mit deinen Eltern hier?", fragte Pascal interessiert, seine nervige innere Stimme ignorierend.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMo 09 Apr 2012, 20:05

Spoiler:

"Nein, sind arbeiten," antwortete Max beiläufig. Natürlich war es nur seine Mutter, die arbeitete, doch er hatte es sich angewöhnt, niemals zu erwähnen, daß er keinen Vater mehr hatte. Meistens stellten die Leute dann Fragen nach dessen Verbleib, und mit der Zeit hatte es angefangen ihn zu nerven, diese Fragen immer und immer wieder hören zu müssen.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDi 10 Apr 2012, 03:43

"Hmm...", murmelte Pascal nachdenklich und sah auf das Museum. "Ich habe keine Eltern mehr. Beide tot."
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDi 10 Apr 2012, 22:32

Die Konversation über die Raffinesse des Museums war zwar interessant, aber nicht gerade das, was Leon brauchte.
Langsam zog er seine Schulterblätter nach hinten, straffte seinen Rücken und lies anschließend wieder locker.
"Wenn sie mich kurz entschuldigen würden", führte Leon an und trat einen Schritt aus dem Gesprächskreis heraus.
"Natürlich, solange Sie uns nicht davonlaufen", scherzte Sandstein mit einem Blick auf die Uhr.
Verdammt. Es war bereits 14.56 Uhr.
"Keine Sorge, ich werfe nur einen Blick auf den Haupteingang", entgegnete er und wandte sich um.
Mit langsamen Schritten durchlief er die mächtige Halle, genüsslich legte er den Kopf in den Nacken und schwelgte an den Emporen entlang Richtung Glaskuppel. Das war schon architektonische Meisterleistung, wie diese Masse an unsichtbaren Gewicht durch wenige dünne Träger gehalten wurden. Sein Fokus verlor sich im Hintergrund, der ein sattes Blau darstellte, nur eine einzige Schäfchenwolke schob sich müßig ins Bild.
Fasziniert richtete er seinen Kopf wieder in Laufrichtung, wo sich auf dem Boden bizarre Reflexionen des Sonnenlichts entlangzogen. Die spiegelblanken Fließen, welche in einem schlichten, doch edlen Karomuster gehalten waren, stellten kaum einen Widerstand für das Licht da, sodass sich auch auf den unteren Teilen der umliegenden Wände gebrochene und sich kräuselnde Lichtspiele zu sehen waren.
Im Film könnte es nicht besser sein, staunte Leon innerlich, als er versuchte, alles als Gesamteindruck wahrzunehmen. Die Komposition aus den antik wirkenden, sandsteinfarbenen Mauern, den hochmodernen Trägerelementen, die sich durch alle Etagen zogen, bis zu den dezent doch eindrücklich eingearbeiteten Grünpflanzen, die Teils in hervorgehobenen Gefäßen an den Wänden wuchsen oder als kleine Gruppe Bänke und Sitzplätze an den Rändern der riesigen Haupthalle einrahmten.
Leon beschleunigte seinen Schritt und lies sich von seinen Beinen die Treppe hinunter zum Eingangsbereich tragen. Der Wandbereich links und rechts der Stufen war gesäumt mit Portaits berühmter Künstler. Er lief an Picasso, Monet, Dali und Friedrich vorbei. Am Ende der Treppe entdeckte er auch Warhol, den alten Haudegen. Von ihm würde heute ein wenig zu sehen sein, schließlich war nicht umsonst mit ihm geworben worden. Moderne Kunst, insbesondere eines Warhols, waren Publikumsmagnet. Und das nicht nur für die Bourgeoisie.
Unten angekommen warf er einen Blick durch die Hauptpforte, die noch verschlossen war.
Meine Herren..., dachte sich Leon und starrte nach draußen, da hab ich mir ja was eingebrockt.
Die Menge an Leuten konnte er schwerlich abschätzen, doch so um die dreihundert Mann war gar nicht unrealistisch. Er sah auf die Uhr. 14.58 Uhr. Ein letztes Mal blickte er auf die sich langsam in Bewegung setzende Menge.
Auf dem Weg nach oben überflog Leon erneut seinen Zeitplan. Punkt drei würden sich unten die Tore öffnen, die Massen sich nach dem Trägheitsgesetz bis in die Haupthalle schieben. Dort würde sich der Mob verteilen und bis 15.30 Uhr Gespräche beginnen, Bekanntschaften auffrischen oder die wenigen Leckerbissen Kunst, die bereits hier ausgestellt waren, eingehend studieren.
Leon würde sich bis dahin in der Nähe der kleinen Bühne aufhalten, die am Fuß der Haupttreppe des hinteren Gebäudetraktes aufgestellte war. Später würde er hinter Sandstein, Sandra und Winston auf die Bretter, die die Welt bedeuten, treten und nach ein paar einleitenden Worten von Sandstein ein kompaktes Panorama des neuen Museums spannen.
Die ersten Takte der Ambienteklänge ertönten, das Zeichen, dass es nun drei Uhr war.
Leon schaute noch einmal auf zur Glaskuppel.
So ein herrliches Wetter. Und man kann es nicht außerhalb klimatisierter Mauern genießen.
Er lachte ein bisschen. Zumindest fühlte er sich nach den paar Schritten ein wenig lockerer und vom Gefühl her freute er sich, auf das, was da kam, während von der Treppe her langsam der Geräuschpegel anstieg.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMi 11 Apr 2012, 11:29

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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDo 12 Apr 2012, 01:06

Lautlos liess Rima sich von der Decke fallen und versteckte sich hinter einer Vitrine mit steinerner Büste. Sie mochte keine Museen, die waren immer so... ernst. Aber bei dieser Eröffnung würden so viele Leute zugegen, sein, das konnte sie sich nicht entgehen lassen. Kurz schielte sie hinter ihrem Versteck hervor. Niemand in der Nähe. Wahrscheinlich waren alle irgendwo weiter vorne, bei den Bilder unter dieser Kuppel. Damit musste man doch etwas anstellen können...
Leise kichernd griff das Clownmädchen in ihren Ärmel und zog mehrere Ballone hervor, die sie zu Tieren knotete und dann zur Decke hinauf schweben liess. Als nächstes tauchte ein schwarzer Kohlestift aus den Untiefen ihrer Ärmel auf und sie malte der Büste ein Hitlerschnäuzchen, eine Brille und ein Paar Hörner auf. Mit einem zufriedenen Kichern schlich Rima aus dem Raum und näher zu den Stimmen hin. So bald etwas passierte, wäre sie in Position. ODer sie würde dafür sorgen, dass etwas passierte.

Verdammter Assistent! Wieso musste er sie zu dieser Museumseröffnung schleppen. Sie konnte Museen nicht ausstehen! Die meisten wollten sowieso nur Zeugnisse aus alter Zeit an sich raffen und wegsperren, so dass sie ihre Arbeit behinderten. Gut, hier wurde vor allem Moderne Kunst und vor allem Bilder ausgestellt, aber trotzdem! Sie hatte schon zu viele schlechte Erfahrungen mit Museumsdirektoren gemacht, als dass sie diesem Pack noch vertrauen konnte. Mit mürrischem Gesicht funkelte sie Dan, ihren Assistenten an, der immer mehr in sich zusammensank. Während sie sich von ihm abwandte, hob sie ihr Glas und stürzte den Champagner runter. Hoffentlich ging diese Rede bald los, damit sie hier bald wegkonnte.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptySa 14 Apr 2012, 19:42

Spoiler:

Max runzelte die Stirn, als er das hörte. Was war das denn für einer? Erzählte gleich mal so, daß seine Eltern tot waren... ob der sich irgendwie wichtig machen oder Mitleid erregen wollte? Einen Moment lang überlegte Max, ob er näher darauf eingehen sollte, entschied sich dann aber dagegen.
"Hmm... tut mir leid für dich." Er räusperte sich. "Also, wollen wir mal rüber? Da drüben ist sicher irgendwo ein schattiges Plätzchen, wo es angenehmer ist als hier."


Zuletzt von Fellknäuel am Mo 16 Apr 2012, 10:46 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptySa 14 Apr 2012, 20:46

"Warum nicht?", lächelte Pascal freundlich.
"Pass auf, bestimmt ist der schwul und will sich an dich ranmachen!", schnarrte Lacsap in seinem Inneren.
Pascal ignorierte ihn.
"Wir sicher ziemlich interessant werden, mit dem Museum, nicht wahr?"
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMo 16 Apr 2012, 10:52

"Ja, schätze schon," antwortete Max, obwohl ihn das Museum im Grunde gar nicht interessierte. Er hoffte lediglich, dort auf Cekay zu treffen. Sie wanderten weiter über die Brücke, und gerade als sie das andere Ende erreicht hatten, rauschte eine schwarze Luxus-Limousine an ihnen vorbei, die auf das Museum zu hielt.
"Sicher irgendwelche Promis, die unbedingt bei der Eröffnung dabei sein wollen," mutmaßte Max und sah auf seine Uhr. Es war jetzt etwa 14.30 Uhr.

Max lag mit seiner Vermutung nicht ganz daneben, denn auch wenn keine Prominenten in dem Fahrzeug saßen, so legten sie doch Wert darauf, während der Eröffnung im Museum zu sein. Es war ein Fahrzeug, das Alan Cromwell abgestellt hatte, um seine beiden Elite-Söldner, Whisper und General Wolf, zu ihrem Zielort zu bringen. Der Wagen hielt auf einem der Parkplätze, die zu dem Bürokomplex gehörten und jetzt, um diese Zeit, fast vollkommen leer waren. Auch in dem zugehörigen Gebäude herrschte kaum noch Aktivität, einmal abgesehen von ihren Zielpersonen.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMo 16 Apr 2012, 13:21

Spoiler:

Lucia hörte den Schritten aufmerksam zu. Unter ihr drehten grade zwei Wächter ihre Runde. Und so wie die ausgesehen hatten, waren das nicht einfache Museumswächter gewesen. Mit einem Phasenwechsel ließ sich Lucia durch die Decke der Haupthalle fallen. Inzwischen hatte sie auch wieder ihre Maske vor dem Gesicht, um nicht erkannt zu werden.
"Scheiße ihr zu sein, Jungs", stellte Lucia lakonisch fest. Den ersten Wächter schaltete sie mit dem letzten Atemzug aus. Der zweite schaffte es noch seine Waffe auf sie zu richten, bevor sie ihn mit einem Tritt in die Weichteile zu Fall brachte. Der zweite Wächter starb durch eine Kugel im Schädel. Lucia wusste, dass an einer der Säulen hier eine Überwachungskamera war, die sie sicherlich im Bild hatte. Wahrscheinlich war schon Alarm ausgelöst worden. Mit einem grimmigen Lächeln hüpfte Lucia durch die nächste Wand.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMo 16 Apr 2012, 23:31

Im obersten Stockwerk des angrenzenden Bürokomplexes, welcher das Museum sogar noch um einige Stockwerke überragte, hatte sich eine Runde aus sechs Männern zusammengefunden, die man durchaus zu den mächtigeren von New Jericho zählen mußte. Jeder von ihnen hatte zahlreiche gut bewaffnete Leibwächter bei sich, die sich hier in diesem Gebäude befanden,ausgestattet mit der Aufgabe, seinen jeweiligen Boß zu beschützen, und dem nötigen Handwerkszeug, diese Aufgabe auszuführen. Einige von ihnen befanden sich auch im benachbarten Museum.
Als nun einige der letzteren plötzlich tot im Sichtfeld der Überwachungskameras auftauchten, dahingemeuchelt von einer geheimnisvollen Killerin, schrillten bei den Männern hinter den dazugehörigen Monitoren die Alarmglocken, und sie benachrichtigten ihre Brötchengeber. Diese mußten nicht lange rätseln, wer die Mörderin war, und schnurstracks beorderten sie einen Großteil ihres Sicherheitspersonals ins Museum hinüber, mit dem Ziel, die Frau mit allen Mitteln aufzuhalten. Angesichts der Übermacht ihrer Söldner fühlten sich die Männer nun sicher und setzten ihr Gespräch in trügerischer Ruhe fort.

Mehrere Dutzend bewaffneter Männer und Frauen, mit kugelsicheren Westen ausgestattet, hatten sich in den gläsernen Prachtbau des Museums begeben und suchten nun fieberhaft nach dem Eindringling. Doch auch anderswo hatte man bereits die toten Wächter entdeckt - das Museumspersonal hatte ebenfalls Alarm gegeben. Ein halbes Dutzend Streifenwagen voller gut ausgerüsteter Cops fuhr um etwa 15.07 vor dem Museum vor, und die Ordnungshüter stürmten das Gebäude, in dem sich zu diesem Zeitpunkt schon geschätzte dreihundert Menschen aufhielten.
Das Chaos war vorprogrammiert.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDi 17 Apr 2012, 16:36

Verdammt, das hier begann Spaß zu machen. Die anderen mochten ausgebildete Killer sein, aber sie waren nicht Whisper. Einer der umherschleichenden Gestalten hatte bereits einen seiner Freunde erschossen. Und sie waren alle in Panik. Das machte sie a) unvorsichtig und b) schießfreudig, was wiederum zu Panik führte. Außerdem hatte sie inzwischen eines der Headsets des Trupps am Ohr und die Stimmen zu hören bereitete ihr eine diebische Freude. Etwas zersplitterte über ihr. Es regnete Scherben. Im nächsten Moment knatterte eine Maschinenpistole los, deren Kugeln den Ständer, auf dem eine sicher ziemlich teure Vase geruht hatte, zerfetzte. Lucia, umhüllt von einer blau-weißlichen Aura rauschte auf den Schützen zu. Der Zusammenprall zersetzte nicht nur die Kevlar-Panzerung des Söldners, sondern auch Teile seines Gesichts. Lucia warf sich hinter eine Säule, während aus dem Headset der Befehl kam Meldung zu erstatten. Das war zu knapp gewesen. Sie musste vorsichtiger sein. Den nächsten Söldner erschoss sie schlichtweg aus der Deckung der Säule heraus. Durch ständigen Positionswechsel, meist durch Wände, schaffte sie es die Söldner eine Weile beschäftigt zu halten.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDi 17 Apr 2012, 16:57

Ianto blickte überrascht drein, als ein Großaufgebot der Polizei in das Museum stürmte. Irgendetwas musste da passiert sein.
Um nicht umgerannt zu werden hielt es sich an der Wand des Gebäudes und auch sein Vater hatte sich in Sicherheit gebracht.
Neugierig war er ja schon, doch noch hielt er sich zurück.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDi 17 Apr 2012, 17:21

Pascal hatte sich auf einen geruhsamen Tag im Museum gefreut, bei dem er eine Menge lernen würde. Doch einmal mehr musste das Schicksal beweisen, was für ein Bastard es sein konnte.
Plötzlich brach das Chaos aus, zahllose Polizisten stürmten das Museum aus einem Grund, den Pascal noch nicht begriffen hatte. Es brach sofort eine Hystherie aus, die Menge tobte.
"Nein! Bitte! Beruhigt euch!", rief Pascal verzweifelt.
"Hrrhrrharrharrharr!", lachte Lacsap. "Endlich wird es interessant. Los, lass mich hier raus, du kleines Stück Dreck!"
Nein, rief Pascal in seinen Gedanken. Lieber würde er sterben!
"Dummer Junge!", knurrte Lacsap zornig. "Weißt du noch, wie diese drei Typen dich damals nach der Schule abgefangen haben und dich angespuckt und verprügelt haben und das Ganze mit ihrem Handy gefilmt und auf Youtube gestellt haben? Weißte das noch? Happy Slapping vom Feinsten, würde ich sagen..."
"SEI ENDLICH STILL!", kreischte Pascal verzweifelt, aus Versehen laut. Doch in der Stimmung hier würde das nicht so auffallen. Schließlich war Panik angesagt.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDi 17 Apr 2012, 19:38

Nach der für seinen Geschmack zu langatmigen Rede folgte Cekay seinen Eltern in die große Eingangshalle des Museums. Die große Halle und die vielen Stimmen machten ihm etwas Angst und ließen ihn sich unbehaglich fühlen. Besonders als seine Eltern ihn bei einer Bank für einen Moment alleine ließen, um dem Museumsdirektor ihre Glückwünsche zu überbringen. Gerade in diesem Moment stürmten Polizisten die Eingangshalle, was die anderen Besucher in Panik versetzte. Ohne sich dagegen wehren zu können, wurde er von dem Strom der Menschen mitgerissen. Verzweifelt versuchte er sich zum Rand durchzudrängen, um nicht in der Menge erdrückt zu werden, rannte jedoch in eine andere Person und stolperte.
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMi 18 Apr 2012, 10:40

Die Haupthalle hatte sich erstaunlich schnell gefüllt. Während die Menge sich wie bei einem Konzert mit Blickrichtung auf die kleine Bühne einfand, verfielen viele in kurze Gespräche und Schwätzchen.
Leon spürte eine Hand auf der Schulter und zuckte zusammen.
"Wollen wir dann, Leon?", fragte Mr. Sandstein, dessen Hand auf seine Schulter ruhte.
"Aber selbstverständlich", entgegnete er und versuchte ein Lächeln, was ihm erstaunlich gut gelang.
Die Riege der für die Eröffnung Verantwortlichen setzte sich in Bewegung und steuerte auf die Bühne zu. Als erstes betrat Mr. Sandstein das Podest, danach Sandra Dorn, Mr. Winston dicht gefolgt von Leon.
Der Geräuschpegel der Menge vor der Bühne ebbte ab, als der Museumsdirektor an das Mikrophon trat.
"Meine sehr verehrten Damen und Herren", begann der ergraute Mann, "Ich heiße sie recht herzlich zu dieser Veranstaltung willkommen, die für mich und hoffentlich auch für sie eine ganz Besondere ist. Doch bevor sie nun alte Kamellen von einem alten Mann über ein neues Museum mit einer Ausstellung über neue und junge Kunst hören, möchte ich sie bitten, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit Mr. Quist zu schenken, denn wer wäre besser geeignet über moderne Kunst zu berichten, als die Jugend?"
Wie zu erwarten erfolgte ein wenig Anstandslachen ob dieser Floskel. Leon trat aus der Reihe, die sich hinter Sandstein aufgestellt hatte, heraus und baute sich neben ihm am Mikrophon auf. Mit einem Lächeln wandte sich der Direktor an ihn und flüsterte ihm zu:
"So dann, genießen Sie es."
Leon nickte und strahlte in die Menge.
"Vielen Dank, Mr. Sandstein. Auch ich heiße sie alle recht herzlich Willkommen. Sicher hat jeder von ihnen ein oder zwei Bilder im Kopf, wenn er Modern Art hört. Pollock, Warhol, zum Teil auch Picasso, sie alle zählen als Vertreter dieser Kunstentwicklung. In unserer ersten Ausstellung, die gleich für sie zugänglich wird, liegt der Schwerpunkt auf Actionpainting."
"Das sind doch die, die rum schmanden", hörte es Leon von irgendwo vorn aus der Menge. Innerlich verzog er den Mund. Was war das denn für ein Kommentar?
"Genau, die Schmander", gab er freundlich zurück. Als er gerade den Blick über die Menge schweifen lies, entdeckte er Ianto. Der hochgewachsene Jüngling stand etwas links im Mittelfeld der Menschenmaße. Leon dankte ihm still, denn nun hatte er einen Fixpunkt, bei dem er zumindest niemand fremden anstarrte.
"Und genau mit dieser Thematik befasst sich unsere Vernissage, denn es besteht ein großer Unterschied zwischen einfach Kleckern und gezieltes Schaffen."
Der Rest der Rede verlief genauso gut, wie der Start, Leon versprach sich nicht, wirkte frei und locker und schlussendlich wies er mit einer großzügigen Geste auf die Treppe hinter ihm.
"Die Pforten sind nun offen", schloss er ab, deutete eine Verbeugung an und trat vom Mikrophon zurück. Gemeinsam verließ die Gruppe Kunstkenner das Podest. Sofort eilten Helfer herbei, die die Bühne in drei Teile zerlegten und innerhalb einer Minute von der Bildfläche verschwinden ließen. Leon riskierte einen Blick auf die Uhr. Er hatte tatsächlich knapp sechs Minuten füllen können, nicht zu lang und nicht zu knapp.
"Gut gemacht, Leon", beglückwünschte ihn Mr. Winston, "Die Auswertung machen wir später, ich werde erst einmal Resonanzen sammeln. Aber bitte genieße die den Rest. Du hast ab jetzt frei."
"Diese Anweißung habe ich verstanden", feixte Leon zurück. Er drehte sich um und wollte eigentlich nach Ianto suchen, noch immer war er überrascht, ihn in der Menge gesehen zu haben, doch er kam nicht weit. Als er an Mr. Sandstein vorbeiging, der sich gerade mit einem Paar unterhielt, winkte er ihn zu sich heran. Leon schwenkte ein und gesellte sich dazu.
"Darf ich vorstellen, Leon Quist, eines unserer jungen Talente", stellte der Museumsdirektor den jungen Galerist den beiden Gästen vor. Ein wenig abseits stand ein Junge, der von der Frau, mit der er sich gerade unterhielt, regelmäßig mit Blicken bedacht wurde.
"Sehr erfreut", sagte die Frau, nach einem weiteren Blick auf den Jungen, "Ihre Rede hat mir gut gefallen, frischer Wind ist für die Kunst zwingend von Nöten. Wir sind sehr gespannt auf die Ausstellungen. Zu Schade, dass unser Sohn sie nicht sehen kann."
"Das Museum ist ab jetzt dauerhaft geöffnet, sicher wird sich noch eine Gelegenheit bieten", munterte Leon auf, doch trat damit in ein riesiges Fettnäpfchen.
"Leider nicht", seufzte die Frau mit einem erneuten Blick auf den Jungen, "Er ist blind."
"Oh, bitte verzeihen sie, ich wollte nicht...", nuschelte Leon und starrte nach unten.
"Nein, schon gut. Wir freuen uns trotzdem, dass-"
Den Rest des Satzes verschluckte sie, als von der Treppe aus ein Ruck durch die Menschen ging und alles nach hinten drängte. Am Eingang konnte Leon Polizisten erkennen, jedoch waren das keine einfachen Streifen. In voller Montur marschierten sie in die Haupthalle. Irgendwo waren dumpfe Schüsse zu hören und damit brach Panik aus.
Er warf Mr. Sandstein einen ratlosen Blick zu, der genauso ratlos, dafür um vieles bleicher, nur mit dem Kopf schüttelte und die Achseln zuckte. Die Menge quetschte sich wild durcheinander, drängten in alle Richtungen, Einrichtung ging zu Bruch, hier und da wurde aufgeschrien.
"Ceekay", rief die Frau mit der er gerade gesprochen hatte in Richtung des Jungen, doch dieser stand nicht mehr da, die Frau versuchte vergeblich gegen die Strömung der Masse anzukämpfen.
Was geht hier vor?
Einen kurzen Moment erblickte er den dunklen Haarschopf des blinden Junge, gerade lang genug um zu sehen, wie er hilflos hin und her geschubst wurde und schließlich zu Boden viel.
Verdammt, die zertrampeln ihn, fluchte Leon in sich hinein. Ohne zu zögern setzte er sich in Bewegung und machte sich, wenn auch ein wenig grob, Platz um zu dem Jungen zu gelangen. Dieser lag bereits am Boden und lief gerade Gefahr, von einem hünenhaften Mann einen Tritt ab zu bekommen. Hart stieß Leon ihn beiseite.
"Bitte entschuldigen Sie", murmelte er eher für sich selbst, als für den Mann, der verdutzt auf seinem Hintern landete.
Schnell griff der Galerist, der eben noch eine Rede und danach ein gemütliches Schwätzchen gehalten hatte, nach dem Arm des Jungen und half ihm auf die Beine. Um sie herum versank weiter alles im Chaos. Mit einer für ihn ungewohnten Grobmotorik schaffte er sich einen Weg zur Wand und führte den Blinden an der Hand hinter sich her. An einer Bank angekommen, half er ihm, sich zu setzen.
"Meine Güte, das war knapp", sagte Leon und atmete hörbar aus, "Ist bei dir alles in Ordnung?"
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Fellknäuel
Der mit dem Pinsel tanzt
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyMi 18 Apr 2012, 20:26

Max hatte gelangweilt draußen auf dem Parkplatz unter dem Schatten eines in einem der Gärten gepflanzten Baumes abgewartet, bis die Eröffnungsrede vorbei war und allgemein die meisten der wartenden Menschen das Gebäude betreten hatten. Endlich konnte auch er sich Eintritt verschaffen. Doch gerade als er auf die Eingangstür zu ging, hörte er die Polizeisirenen, und sogleich sah er ein halbes Dutzend Streifenwagen vorfahren, aus denen voll gerüstete und bewaffnete Polizeibeamte ausstiegen, die sofort auf den Eingang zustürmten.
Im allerersten Moment glaubte der geschockte Max, sie wären seinetwegen gekommen, und daß er vielleicht doch etwas zu ausgiebig mit seinen Kräften herumgespielt hatte. Doch sofort stellte er fest, daß die Cops an ihm vorbei und in das Museum hinein rannten. Da drin mußte etwas passiert sein!
Gerade als er ihnen folgen wollte, hielt ein weiterer Cop, der dazugetreten war, den Jungen an der Schulter zurück.
"Hiergeblieben, Kleiner!"
"Was soll das? Lassen Sie mich los!" rief Max empört. Den Impuls, sich mit bloßer Gewalt aus dem Griff zu befreien, unterdrückte er jedoch.
"Keine Chance, Kumpel," sagte der Polizist, nicht einmal unfreundlich. "Da drin läuft irgend ne riesengroße Scheiße ab. Uns wurde von einem Mord berichtet."
"Dann lassen Sie mich rein!" begehrte Max auf, der bei diesen Worten in Panik geriet. Was, wenn Cekay da drin war? "Mein Freund ist da drin!"
"Und was hilft es ihm, wenn du dich ebenfalls in Gefahr begibst? Sei vernünftig, Junge, und warte hier draußen, bis wir ihn in Sicherheit gebracht haben!"
Damit schob er Max ein Stück weg und postierte sich dann mit einem Kollegen vor dem Eingang, um sicherzustellen, daß niemand anderes hinein konnte. Max sah den Mann zornig an, obwohl er insgeheim wußte, daß dieser richtig handelte.
"Schön, dann eben anders!" murmelte er und rannte seitlich davon, an der Außenmauer des Museums entlang, so lange, bis er außer Sichtweite des Eingangs war. Als er sicher war, daß ihn auch sonst niemand beobachtete, ließ er unter seinen Füßen eine Felssäule aus dem Boden brechen, die ihn bis zur Höhe des ersten Stockwerks trug, denn das komplette Erdgeschoß wies keinerlei Fenster auf. Nun ließ er seine Haut so hart wie Stein werden und schlug eine Fensterscheibe ein.
"Na also, und schon bin ich drin!" murmelte er zufrieden und hielt zielstrebig auf die Tür zu, die ihn aus dem Raum hinaus führen würde.

Zwei Stockwerke weiter oben lieferten sich gerade zwei der Gangster ein Feuergefecht mit einem Gegner, den sie kaum sehen konnten. Sie hatten ihre schallgedämpften Pistolen bereits gegen Uzis ausgetauscht, denn erstens brauchten sie bei diesem Gegner wohl größere Kaliber, und zweitens wurde die Geräuschkulisse in diesem Museum ohnehin schon von Feuergarben und Schreien dominiert, so daß ihre eigenen Waffen kaum noch einen Unterschied machten.
Die beiden Männer waren so sehr auf die Deckung ihres Gegners fixiert, daß sie nicht mehr auf ihren Rücken geachtet hatten. Daher schrieen sie nun erschrocken auf, als eine Art Skulptur aus Hartplastik von hinten gegen sie flog. Als sie herum fuhren, um nach dem Grund dafür zu suchen, nutzte ihr Gegner die Gelegenheit und schaltete sie mit einer schnellen Feuersalve aus seinem Gewehr aus.
"Soviel zu einem entspannenden Nachmittag im Museum," bemerkte Zack sarkastisch.
"Ich verstehe das nicht, was ist hier nur los?" flüsterte Linus, als er über das Geländer nach unten sah, wo zahlreiche Museumsbesucher wie aufgeschreckte Hühner durcheinander liefen.
"Die Bullen sind wohl auch schon da. Muß also was größeres sein."
"Aber wer verursacht hier direkt am Eröffnungstag so ein Chaos? Das ist doch verrückt!"
"Verschwinde erst mal von hier. Hier oben gibst du eine ausgezeichnete Zielscheibe ab!"
Linus zuckte erschrocken zusammen bei diesen Worten und hechtete in geduckter Haltung in den nächsten Gang hinein, auf der Suche nach einer sicheren Deckung.
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Basol
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDo 19 Apr 2012, 14:02

Im Museum war mittlerweile wirklich die Hölle los. Die Halle war erfüllt von hektischem Treiben, das fast schon in Panik ausartete. Die Leute waren unsicher, wussten nicht, was los war. Und das machte die Meisten eben hystherisch. Und nicht viel war gefährlicher als tobende, aufgepeitschte Menschenmassen.
"Yeah. Los, ich will töten! REISSEN!", grollte Lacsap in seinem Inneren. "Lass mich raus, du Penner! Ich will eine Kette aus Dünndärmen um das ganze Gebäude legen!"
Pascal schaltete einfach in den Ignoriermodus. Er musste weg hier, schnell. Der Lärm und die aufgeregten Menschen machten ihn wahnsinnig. Unter diesen Umständen konnte Lacsap wirklich ausbrechen. Das musste verhindert werden!
Schnell verwandelte er sich in Feuer und wollte zum Ausgang fliegen.
"SCHEISSE, ES BRENNT!", brüllte ein etwa vierzigjähriger, kleingewachsener, dicklicher Mann und zog eine Sprudelflasche, deren Inhalt er hastig in die Flammen schüttete.
Das hatte verheerende Auswirkungen. Pascal verwandelte sich wieder in sein materielles Selbst und krachte unsanft auf einen anderen Gast.
"KANNST DU NICHT AUFPASSEN?", brüllte dieser große und recht aggressiv wirkende Mann und schlug den Jungen brutal weg, dass er gegen die naheliegend Wand prallte.
"EIN MONSTER!", kreischte der Wasserkipper entsetzt.
"Urgh... Scheiße!", ächzte Pascal und hielt sich benommen den Kopf, an dem eine große Beule prallte.
"LASS MICH RAUS!", brüllte Lacsap rasend. "ICH WERDE DIESEN DRECK IN STÜCKE SCHNEIDEN! ICH WERDE ALLE SCHAUFENSTER DER STADT MIT EINGEWEIDEN FÜLLEN!"
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BeitragThema: Re: Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont   Ep. 1: Ein Silberstreif am Horizont - Seite 10 EmptyDo 19 Apr 2012, 22:15

Ängstlich kroch Cekay weiter auf dem Boden entlang, während um ihn herum weitere Panik ausbrach, als jemand etwas von einem Feuer rief. Ohne auf ihn zu achten rannten die Leute um ihn herum in Richtung Ausgang. Er selbst konnte seine Kräfte hier nicht benutzen, ohne eine weitere Panikwelle auszulösen und die aufgeregte Meute verhinderte, dass er aufstehen konnte. Plötzlich konnte er eine Hand spüren, die ihn hochzog und zu einer Bank führte. Dankbar lies er sich darauf nieder und atmete tief durch. Als sein Retter ihn ansprach, erkannte er die Stimme als einen der Redner bei der Eröffnungszeremonie. "Ja, ja...mir geht's gut." meinte er mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Beim Sturz war seine Brille verschwunden, sodass er Leon aus milchig weißen Augen ansah.

Jo blieb im Schatten stehen, während er der Ansprache lauschte und anschließend dabei zusah, wie die Leute ins Museum strömten. Er selbst wartete lieber, um nicht in der Menschenmenge eingezwängt zu werden. Bei sovielen Menschen hatte er immer etwas Platzangst. Gerade als er sich dem Eingangsbereich näherte, schossen Polizeiautos heran und die Polizisten begannen damit, das Gebäude zu stürmen. Was geht da vor sich? wunderte er sich, bevor er beschloss, selbst nachzusehen. Er versuchte nicht erst, sich an den Wachposten am Eingang vorbeizudrücken, sondern suchte einen anderen Weg ins Gebäude. Einige Minuten später öffnete er einen Seiteneingang und betrat das Museum.
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