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Alison Wonderland
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Alison Wonderland

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BeitragThema: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 10:41

Montag, 10. August 2020, 06:00 am, Virals Research Facility, Alaska

Es ist heute ausnahmsweise mal windstill. Als Adriana ihr Schlafzimmer verlässt, kann sie bereits von Weitem die Stimmen der Kinder hören. Mit ihrer Schlüsselkarte läuft sie die Gänge entlang in die Küche. Ohne Kaffee kann sie keinen Tag beginnen! Da es noch früh ist und sich niemand in der Nähe befindet, zündet sie sich heimlich eine Zigarette an. Eigentlich ist das Rauchen hier strengstens verboten, aber was solls? Genüsslich nimmt sie einen Zug und lehnt sich im Stuhl zurück. Wie sie Montage hasst. Nicht, dass sie jemals frei hätte, aber Montage sind die schlimmsten Tage. Als sie im Flur Schritte hört, drückt sie hastig ihre Zigarette aus und lässt den Stummel verschwinden. Nachdem sie die Belüftungsanlage eingeschaltet hat, springt sie nahezu auf ihren Stuhl zurück und nippt an ihrem Kaffee, als wäre nichts gewesen.

Als nach einigen Minuten noch immer niemand die Küche betreten hat, erhebt sie sich und macht sich auf den Weg ins Spielzimmer. Sofort ist sie von Kindern umgeben, die sich wie immer über ihre Anwesenheit freuen. Nur ein etwas älteres bleibt auf einem Stuhl in der Ecke sitzen und liest weiter in ihrem Buch. Adriana spürt, wie jemand ihre Hand greift und sie zu den Spielsachen zieht. Alles wirkt gewöhnlich. Ein Außenstehender würde niemals auf die Idee kommen, dass diese Kinder etwas in sich tragen, das sonst niemandem von Gott gegeben ist. "Adriana, ich möchte die Spielzeugeisenbahn von da oben!", bittet sie ein kleiner Junge. Gerade als sie nach der Schachtel im Regal greifen will, sieht sie auch schon, wie sie über sie hinweg durch die Luft schwebt und in den Händen eines kichernden Mädchens landet. Adriana lacht hell und nimmt die Kleine in den Arm. "Du sollst mich doch nicht immer ärgern!", sagt sie lachend. Nachdem sie dem Jungen sein Spielzeug ausgehändigt hat, verteilen sich die Kinder im Raum. Adriana nimmt ihren üblichen Platz ein, um die kleinen Wirbelwinde zu beobachten. Bald schon ist es ohnehin Zeit für den Unterricht. Dann kann sie endlich in Ruhe ihre Zigarette rauchen, ohne Paranoia schieben zu müssen.
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Alison Wonderland

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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 11:20

Es ist bereits 07:00 Uhr und meine Tür ist noch immer verschlossen. Was zum Teufel soll der Scheiß? In einer Stunde beginnt die Schule. Ich habe noch immer nicht gefrühstückt, aber gut. Trotz meiner Aufregung bleibe ich direkt vor der Tür stehen und warte mehr oder weniger geduldig. Es sind nur dumme Menschen, ich sollte nicht zu viel erwarten. Mein Zimmer ist ohnehin nicht gerade das ungemütlichste. Ich habe ein weiches Bett, dessen Länge für eine Person meiner Größe vollkommen ausreichend ist. Ein Fenster, mit Ausblick auf den Wachturm und den makellos weißen Schnee, einen Schreibtisch aus Ebenholz, der sicher nicht ganz billig gewesen ist, einen passenden Stuhl und viele Regalbretter, auf denen meine Bücher stehen. Ganz außen steht mein ganzer Stolz: Platon - Politeia. Das Geräusch eines Schlüssels im Schloss reißt mich aus meinen Gedanken. Wird auch langsam Zeit. Entspannt in die Mensa schlendernd sehe ich auf meine quietschenden schwarzen Schuhe, um mir zumindest nicht die dummen Gesichter der vorbeilaufenden Freaks ansehen zu müssen. Währenddessen läuft der Wachmann pfeifend durch die Flure und schließt eine Tür nach der anderen auf. So ein Holzkopf. Wieder viel zu spät. Wieder bringt er meinen morgendlichen Ablauf durcheinander. Wieder kein Anflug von Reue. So ein Holzkopf. Ich setze mich auf meinen üblichen Platz, während die Caféteriatante von Tisch zu Tisch rennt, um heißes Wasser in die Tassen zu kippen. Als sie bei mir ankommt, schüttet sie das Wasser ein und bietet mir eine Auswahl an Teebeuteln an. "Kaffee.", sage ich streng. Sie schüttelt den Kopf. "Kaffee.", langsam werde ich sauer. Erneut schüttelt sie den Kopf. "ICH WILL VERDAMMT NOCHMAL KAFFEE!", jetzt hilft alle Selbstbeherrschung nicht. Sie macht einige Schritte nach hinten. Ich will sie greifen, doch sie ist scheinbar außer Reichweite meiner telekinetischen Fähigkeiten. Dämliches Miststück. Dämlicher Helm, der mir den ganzen Spaß verdirbt. Aus dem Augenwinkel sehe ich einen Wachmann hereinkommen. Widerwillig setze ich ein Lächeln auf. "Ich möchte schwarzen Tee, bitte", sage ich freundlich klingend. Ekelhaft.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 11:26

Iwan wusste nicht wie er hier her gekommen war, doch er stand in der Mitte einer Stadt die in Trümmern lag. In der Ferne konnte er Geräusche eines Kampfes hören und er machte sich auf den Weg dorthin. Die Leichen die auf den Weg dorthin sah ließen ihm kalt und für so manch anderen hätte es gewirkt als wäre die Hölle über die Erde herein gebrochen. Links und rechts lagen die Leichen von Menschen jeden Alters, einige davon übelst verstümmelt, während andere groteske Mutationen aufwiesen. Schnell kletterte Iwan über einen Trümmerberg und was dahinter erblickte überraschte ihm doch sehr.
Die Kampfgeräusche waren verstummt und auf einen Haufen von Leichen saß ein junges Mädchen in einen ehemaligen weißen Kleid, das nun mit Blut besudelt war. Sie war wohl nicht älter als neun Jahre und hatte schwarzes langes Haar. Ihre Haut war bleich als wäre sie das erste Mal in der Sonne. Sie blickte mit einen süßen lächeln zu ihm und als sie Sprach konnte man hören wie sehr sie darauf hoffte das er stolz auf sie war. „Bist du stolz auf mich Daddy? Bin ich das geworden was du dir gewünscht hast?“

Noch bevor Iwan antworten konnte schreckte er aus seinen Schlaf heraus und es dauerte etwas bis er realisierte das er sich in seinen Labor befand. Langsam erhob er sich aus seinen Feldbett und streckte sich etwas. Er hätte eigentlich wissen müssen das es sich um einen Traum gehandelt hatte, da er nun wieder spürte wie seine linke Schulter schmerzte und auch sich einige alte Operationsnarben sich wieder meldeten. Doch im Moment machte sich auch eine gewisse Sehnsucht in ihm breit, da er diesen Mädchen nur zu gerne gesagt hätte das er stolz auf sie war.
Langsam ging er zu seinen Tisch der im Labor stand und nahm die Kanne in die Hand, bevor er in seine Tasse einen kalten Tee einschenkte. Diesen trank er dann langsam und setzte sich dabei hin. In letzter Zeit kam er mit seinen Experimenten nicht weiter und auch die Überwachung der Kinder hatte nicht unbedingt die Einsichten gebracht auf die er sich gefreut hätte. Iwan kümmerte sich vor allem um die Kinder in der geschlossenen Abteilung und sehr selten durfte er eins der normaleren Kinder untersuchen.
Bisher wusste er nicht was die extremen Veränderungen der Kinder in der geschlossenen Abteilung verursacht hatte und warum die anderen Kinder so normal blieben? Warum einige von ihnen schnell ihre Kräfte bekamen, während es bei anderen lange dauerte. Selbst die Obduktion eines kürzlich verstorbenen Kindes aus geschlossenen Abteilung hatte keine wirkliche Ergebnisse geliefert. Zwar standen noch einige Analysen aus, doch er zweifelte daran das er wirklich etwas finden konnte.
Während er noch an seinen kalten Tee saß überflog er noch einmal die Notizen die er sich gestern vor dem Einschlafen gemacht hatte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 12:25

Die Kälte war allgegenwärtig, in leichten Schwaden bahnte sich der warme Atem seinen Weg durch die eisige Luft. Der Morgen war noch früh, niemand schien die Ruhe zu stören. Das leise brausen des Windes in ihren Ohren war das einzige was die Ruhe sanft untermalte...
Nicole saß im Schneidersitz, nur mit einer leichten grauen Hose und einem schwarzen Tanktop bekleidet draußen auf dem metallenen Rundgang in der klirrenden Kälte.
Die Augen waren geschlossen, die Hände entspannt aufeinander gelegt, ihre Atmung ging gleichmäßig, sie konzentrierte sich lediglich auf ihren Herzschlag und die beißende Kälte.
Eine tiefe Meditation in der sie verharrte, daher nahm sie dies alles nur gedämpft war. Ihre Gedanken lenkten sie ab, denn vor ihrem geistigen Auge blickte sie hinaus in die Ferne.
Das Fadenkreuz ruhte auf einem undeutlichen Schemen, sie konnte die Entfernung abschätzen, sie fühlte den leichten Wind von der linken Seite her wehen, dabei verrichtete ihre Hand beinahe schon automatisch die Drehung ebenfalls nach Links um der Beeinflussung des Windes entgegen zu halten.
Unter ihren geschlossenen Augenliedern spielte sich eine andere Realität ab, wie ein Ereigniss welches nur in ihrem Kopf statt fand.
Dieser Schemen setzte sich plötzlich in Bewegung wobei Nicole die geschlossenen Augen etwas zusammen kniff. Innerlich folgte sie mit vollster Konzentration bereits dem Ziel, es war schnell...
Sie bewegte die Visierlinie schneller, hielt sie direkt einige Meter vor dem Ziel und spürte wie ihre Fingerspitze sanft den Abzug berührte.
Nicole atmete ein, dabei hob sich das Fadenkreuz langsam an... mit aller Ruhe hielt sie die Spannung aufrecht, atmete die kalte Luft langsam aus worauf sich die Linie erneut senkte. Ab einem gewissen Punkt hielt sie nun die Luft an und zog ihren Finger durch. Durch die Optik konnte sie noch erkennen wie der Schemen sich in alle Richtungen schattenhaft verteilte, das Ergebniss eines direkten Treffers.
In jenem Moment schlug die Scharfschützin die Augen auf und fand in die Realität zurück. Die beißende Kälte auf ihrer Haut fühlte sich noch immer dumpf an.
Sie starrte in die Ferne... es war ruhig... sie mochte diese ruhe am Morgen welche sie ganz sich selbst widmen konnte.
Einige dieser wenigen Minuten...
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 17:17

Es war mal wieder viel zu früh. Das war es zwar jeden Morgen, wobei das nichts daran änderte dass es mich stören würde.
Ich stand ungelenk aus dem Bett auf und presste meine Hände an die Schläfen. Mein Schädel brummte vielleicht. Dabei hatte ich gestern doch gar nichts... mein Blick wanderte nach recht zu einem kleinen Nachttisch. Darauf stand eine Flasche Whiskey. Eine halbleere Flasche Whiskey. Verdammte Scheiße.
Aber was solls, ich brauchte eben ab und zu mal einen kleinen Schluck zum einschlafen. Dieses Laborkacke hier ging mir einfach auf die Nerven. Ich durfte mich nicht betrinken, rauchen durfte ich auch nicht an allen Räumen und es ist bestimmt schon Monate her seit ich das letzte Mal ordentlich gefickt hatte. Die Auswahl an Frauen war hier ja eher... ach, egal, ich hatte sowieso schon schlechte Laune, da brauchte ich mir darüber auch keine Gedanken mehr zu machen.
Die nächsten paar Minuten verbrachte ich unter der Dusche und versuchte mit viel kaltem Wasser den verdammten Kater loszuwerden.
Danach zog ich frische Klamotten an die sauber und gebügelt im Schrank lagen. Dazu noch meine Weste sowie Schlagstock und Elektroschocker und ich machte mich auf den Weg.
Ich fühlte mich immer ein wenig dämlich wenn ich dafür sorgen sollte dass die Kinder nichts anstellten, es waren schließlich nur Kinder, verdammt. Aber nach dem was diese Doktoren an ihnen verändert haben....man kann nie wissen. Himmler, oder war es Goebbels? Jedenfalls einer dieser Nazidoktoren, hätte sicher Spaß mit dem Ganzen hier gehabt. Aber die hier sahen sich ja als etwas völlig anderes, auch wenn ich es ähnlich abstoßend fand.
Es dauerte nicht lange und ich war in der Mensa angekommen, die Kinder kamen gerade hinein und einige saßen schon an den Tischen. Ich war wohl spät. Eigentlich sollte ich hier sein bevor die ersten Kinder kamen, damit die sich auch benahmen.
Aber die Kinder sollten gelernt haben dass wenn sie etwas anstellen irgendwann einer von meiner Truppe kommt und ihnen einen Einlauf verpasst, sie sind nicht blöd genug etwas anzustellen. Sie sind eher recht intelligent, gruselig intelligent, wenn man mich fragte.
Aber mich fragt niemand und ich stelle keine Fragen. Es widert mich an hier zu arbeiten und wenn ich nur mal daran denke was man hier mit Ausreißern macht... bah, aber die Bezahlung ist gut, da kann ich über Dinge hinwegsehen.
Ich stellte mich an die Wand am Eingang und ließ meine Hand langsam zu meiner Hosentasche sinken. Ich wusste dass ich dort ein Zigarettenpäckchen hatte. Aber nein, ich durfte hier nicht rauchen, als ob das bei diesen „Superkindern“ überhaupt noch schädlich war. Egal.
Stattdessen ging ich also um mir einen Kaffee zu holen, kein Ersatz für eine Zigarette, aber wenigstens etwas das mich beschäftigt hielt während ich dumm in die Gegend gucken musste.
Heute hätte ich liebend gerne einen kleinen Zwischenfall gehabt, ich musste meine Aggressionen mal wieder abbauen. Wobei mir das hier nie so wirklich gelingen wollte, ich konnte keine Kinder blutig prügeln. Bei Erwachsenen hingegen, die waren selbst Schuld wenn sie mich aufregten.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 17:51

Noch einmal atmete sie die eisige Luft aus bevor sie langsam aufstand, all zu lange konnte selbst Nicole durch ihre Atemtechniken und Übungen nicht hier draußen bleiben. Die extreme Kälte machte sich schließlich doch bemerkbar, man war hier in nur wenigen Minuten sofort gefährlich unterkühlt.
Eiskristalle hatten sich durch den frostigen Wind in den Augenbrauen und Haarsträhnen der Scharfschützin verfangen, doch sie tauten recht flott ab als sie wieder das warme Innere der Anlage betrat.
Barfuß schlenderte sie durch den Gang zu ihrem Quartier und sperrte die Tür anschließend auf. Es dauerte noch eine Weile bis ihre Schicht anfangen würde, doch sie wollte noch ein kleines Frühstück einnehmen und vielleicht auch noch ein wenig lesen.
Als sie sich ihre Sachen die sie für gewöhnlich zum schlafen trug abstreifte und zu ihrem Anzug griff holte sie noch ihre schwere Gefechtspistole vom Nachttisch und kontrollierte das Magazin. Sie hatte die Waffe beinahe immer halbgeladen in ihrer Nähe, selbst beim duschen oder wenn sie schlief. Lediglich vorhin wollte sie die Pistole nicht unbedingt ungeholstert durch die Gegend tragen.
Mit einem anschließenden Klicken schob sie das Magazin zurück in den Schacht und legte sie erst einmal auf das Bett, bevor sie sich daran machte sich ihren Anzug an zu ziehen und sorfältig alle Reißverschlüsse schloss. Durch das Thermalgewebe wurde ihr schnell wieder warm, dabei fühlte sich der enge Anzug keineswegs sperrig an, eher fast wie eine zweite Haut die wie angegossen passte. Es gewährte ihr maximale Beweglichkeit, obwohl dies hier nicht wirklich von Nöten gewesen wäre.
Als sie den Oberschenkelholster an ihren rechten Bein befestigt hatte schob sie schließlich die schwere Pistole in den Holster und steckte in die schmale, längliche Seitentasche des Holsters noch ein Ersatzmagazin.
Im Endeffekt trug sie damit auch nur insgesamt 14 Schuss mit sich, welche andere Soldaten in ihren Seitenwaffen mit nur einem Magazin locker erreichten. Dafür war das Kaliber der Hammer 50. auch weit größer und bei einer derartigen Mannstopwirkung brauchte sie auch wenn dann nur einen Schuss.
Dies mochte Nicole an einer Waffe... hauptsache sie konnte mit nur einem einzigen Schuss einem erwachsenen Mann den Schädel spalten.
Ihren gesicherten und gepanzerten Waffenschrank ließ sie jedoch unberührt, dort bewahrte sie lediglich Ersatzmunition auf, die Munition für ihr Glanzstück und das Glanzstück selbst.
Die Präzisionsschützin verließ ihr Quartier und machte sich auf den Weg in die Mensa. Sie hielt sich dort Morgens ganz gerne auf, sah den Kindern zu... es wirkte so friedlich.
Als sie den Saal erreichte setzte sie sich wie immer an den Tisch in ihrer Ecke am Rande des Raumes, dabei ließ sie sich wie jeden Morgen einen Tee anbieten.
Nicoles Blick fiel dabei kurz in Richtung von Nikolai Shestakov, dabei nickte sie ihm lediglich ausdrucklos als Zeichen der Begrüßung zu.
Sie kannte ihn nicht wirklich, weiteres Sicherheitspersonal, aber sie sah ihn öfters.

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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 18:36

Es war der reinste Hohn für mich.
Diese Frau spazierte hier rein, wie immer in diesem hautengen Anzug, und ich konnte mich nicht daran hindern einen Moment zu starren. Das an sich war ja eigentlich in Ordnung, der Punkt war nur dass ich ihren Arsch nicht in meinem Bett haben würde. Das ärgerte mich tierisch.
Sie war zwar verdammt geil, und ungefähr mein Kaliber, aber es gab da eine Sache... Mein Blick glitt an ihrem Bein entlang und ich sah die Knarre die sie mit sich rumtrug.
Genau da lag der Hase im Pfeffer, außerdem war sie irgendwie... unnahbar. Normalerweise störte mich das kaum, aber diese Frau hatte eine gewisse Ausstrahlung. Wenn ich es mir mit ihr verscherzen würde... weiß der Teufel was dann passiert.
Sie setzte sich und ich seufzte. In dieser verdammten Anlage würde sich sowieso nie ein One-Night-Stand ergeben, dafür standen wir uns alle zu sehr auf den Füßen. Und auf eine Beziehung hatte ich nun gar keinen Bock.
Sie nickte mir zu und ich nickte zurück, wobei ich versuchte einen völlig ausdruckslosen Gesichtsausdruck beizubehalten. Ich kannte sie kaum und momentan ging sie mir eher auf die Nerven, sie war eines dieses Dinge die mir das Leben hier versauten. Gut, sie konnte nicht wirklich etwas dafür, aber wenigstens sollte sie mal etwas anziehen bei dem ich nicht an mich halten muss ihr die Sachen vom Leib zu reißen.
Aber ich musste diese Gedanken mal aus meinem Kopf bekommen. Sie war eine Söldnerin und damit zumindest so etwas ähnliches wie meine Kollegin. Und ich sollte wenigstens einen etwas kollegialeren Geist an den Tag legen.
Was hatte ich in der Therapie gelernt? Ich sollte auf Menschen zugehen, Bekanntschaften knüpfen. Nicht immer in völliger Isolation rumhängen. Das hatte ich hier ein wenig vernachlässigt, mit wem sollte man hier schon groß reden? Mit diesen irren Doktoren versuchte ich so wenig Kontakt wie möglich zu haben, dieser Wahnsinn könnte ja ansteckend wirken.
Aber was hatte ich zu verlieren wenn ich mich mal mit ihr unterhalten würde? Ich würde sowieso nichts dagegen tun können das mein einziges Bestreben sein wird sie ins Bett zu kriegen, auch wenn meine Therapeutin dazu auch etwas gesagt hatte. Aber so war ich nun einmal, warum dagegen ankämpfen?
Ach, was solls? Ich werde einfach mal zu ihr rübergehen und ein wenig reden, bevor ich das Sprechen hier auch noch verlerne. Wenn man den ganzen Tag nur entweder ein ablehnendes oder zustimmendes Brummen von sich gibt, dann will man auch mal ein paar Worte mit einem anderen Menschen wechseln. Und diese Kinder waren als Gesprächspartner.... ungeeignet. Obwohl sie nicht dumm waren, so waren sie doch merkwürdig. Am besten ich ließ sie einfach in Ruhe.
Ich schlenderte also zu dem Tisch hinüber an dem … Nicole war ihr Name, glaubte ich, saß und nahm neben ihr Platz. Es war eigentlich ein recht guter Tisch, man konnte von hier aus immer noch sehen was die ganzen Kinder trieben.
„Morgen.“ sagte ich in einem etwas grimmigen Tonfall. Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und verzog ein wenig das Gesicht. „Wenn sie uns schon hier einsperren, sollten sie wenigstens mal vernünftigen Kaffee anschleppen.“
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 19:20

Die ganze Zeit über hatte sie ruhig auf die gelbliche Oberfläche des Ginsengtees gestarrt welcher vor ihr in der Tasse war. Es wirkte entspannend und erneut fand sie eine unglaubliche Ruhe in jenem Moment, als die feinen Schwaden die von der Flüssigkeit ausgingen hervor stiegen und dann langsam als sie abkühlten mit der Luft des Raumes verschmolzen. Ruhig ausatmend schloss Nicole erneut ihre Augen... und vor ihrem inneren Auge bildete sich erneut die kalte und weiße Steppe. Eine vereiste Landschaft, doch für sich war es ein Meer aus lauter winzigen Kristallen. Sie konnte die kalte Luft in ihrer Kehle spüren, wie sie ihre Lungen erfüllte. Ihre Fingerspitzen spührten die stechende Kälte, doch die Ruhe und die Art wie sie sich in sich selbst kehrte ließen dies unwichtig werden. Es gab nur sie selbst, den kalten Wind und die Stille welche sich wie ein unsichtbarer Mantel über alles gelegt hatte.
Nicole kehrte schließlich in die Realität zurück als sie vernahm wie jemand sie ansprach. Vorsichtig öffnete sie die Augen und hob langsam ihren Kopf, dabei blickten ihre kühlen grauen Augen nun in das Gesicht von Nikolai... auf seine verbale Begrüßungsfloskel nickte sie erneut langsam jedoch ausdruckslos.
Er mochte also Kaffee... das hätte sie auch erwartet, die meisten konnten den Tag ohne jedes Getränk ja nicht einmal überstehen.
"Koffein hebt den Blutdruck für einige Zeit, es befördert euch nur für kurze Zeit über eure natürliche Leistung hinaus... ihr beginnt den Tag nicht im Einklang, ihr fallt danach lediglich wieder ab.", sagte Nicole kühl wobei sie Nikolai ohne Unterlass weiter anstarrte.
"Hier...", meinte sie und schob ihren Ginsengtee in seine Richtung.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 20:24

Es war eine dumme Idee gewesen. Eine wirklich, wirklich dumme Idee.
Obwohl ich das hier nicht hätte vorhersehen können. Was war das überhaupt für eine Scheiße? Ist die ein Feng-Shui Berater, oder was? Es war nur Kaffee, völlig harmlose Plörre, ist doch völlig egal ob das Zeug nicht im Einklang ist.
Außerdem lief mir ein Schauer über den Rücken wie sie mich so anstarrte. Hatte ich gesagt sie war unnahbar? Ich musste revidieren, unnahbar war überhaupt kein Ausdruck. Völlig unterkühlt traf es wahrscheinlich besser.
Nicht dass mir die Frau Angst gemacht hätte, nein, nein, das nun wirklich nicht.... Na gut, vielleicht ein klein wenig. Aber wer konnte mir das verübeln?
Sie hatte mir ihr Getränk hingeschoben, von der Farbe und vom Geruch her würde ich behaupten dass es Tee war. Aber ich war darin auch kein Experte. Obwohl mir meine Therapeutin auch geraten hatte meinen Kaffeekonsum einzustellen, Tee würde eher meine Nerven beruhigen. Aber was wusste die schon?
Auf jeden Fall saß ich nun erst einmal einen Moment völlig perplex da. Was für eine verfickte Scheiße ging hier gerade ab? Sowas passierte eigentlich nicht. Ich hatte nicht den geringsten Plan was ich jetzt machen sollte.
„Mit dem Kaffee ist es wie mit dem Alkohol, es wird erst dann ein Problem wenn man aufhört zu trinken.“ sagte ich, nahm aber als Zeichen des guten Willens einen Schluck Tee.
Es war Tee. So viel dazu. Ob es guter Tee war konnte ich nicht beurteilen, auf jeden Fall konnte man ihn trinken auch wenn ich keine Ahnung wohin ich den Geschmack einordnen sollte.
Ich stellte den Tee wieder ab und gab nur ein nichtssagendes, wenn auch zustimmendes „Hmmh.“ ab.
Da ich nicht den geringsten Plan hatte was Nicole von mir erwartete blieb ich erstmal stumm, mir war alles noch viel zu schleierhaft. Normalerweise hatte ich keine solchen Probleme mit Frauen, aber die meisten Frauen die ich mir aussuchte hatten mit Nicole, außer vielleicht dem Körperbau, rein gar nichts gemeinsam.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 20:43

Absolut garnichts regte sich in Nicoles Gesicht als sie Nikolai dabei beobachtete wie er etwas von ihrem Tee trank. "Stimmulierende Getränke schärfen eure Sinne lediglich künstlich... am Ende ist man es aber selbst der seine Sinne wirklich schärfen kann.", antwortete sie als der Wachmann die Tasse wieder absetzte.
Sie mochte den Geschmack von Kaffee nicht wirklich, sie hatte es einige male probiert, vorallem in ihrer alten Militärzeit, aber am Ende war sie immer ohne zurecht gekommen.
Dabei konnte die Scharfschützin nicht wirklich verstehen, dass es tatsächlich Leute gab die von sich aus sagten 'sie mussten Kaffe trinken um den Tag zu überleben' oder 'sie mussten sich alle zehn Minuten eine Zigarette anzünden'.
Aber sie wusste, dass der Mensch auf die banalsten Dinge eine Sucht entwickeln konnte. Ihr Vater zum Beispiel war jemand gewesen der ziemlich viel trank...
Er war selbst einige Zeit bei den US. Marines gewesen, arbeitete dann aber aufgrund einer Verletzung am Knie nur noch in einem Stahlwerk.
Man sah es ihm Monat für Monat mehr an was er von diesem Job hielt... und so kam er oft erst nur ganz spät Nachhause in einem völlig desolaten Zustand.
Er hatte Mutter einmal angeschrieen... 'er brauche das nach seinem Feierabend'... Nicole hatte es nie verstanden, sie hatte auch noch nie verstanden wieso man sich an freien Tagen betrinken musste. Welchen Sinn machte dies? Am nächsten Tag fühlte man sich stets grässlich... erbärmlich...
"Alkohol... wenn sie also einmal betrunken draußen durch den Schnee stolpern, um eine Stange Wasser in den Boden zu setzen und ich ihnen dann mit einem Schuss aus meiner SG-15 dabei die Eier rasiere... dann würden sie davon sicher die Finger lassen, Nikolai...", sprach sie kühl, durchbohrte ihn regelrecht mit ihrem ausdruckslosen Blick und legte ihren Kopf abwartend etwas schief.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 21:29

Gehen sie und reden sie mit Leuten, hatte man mir gesagt. Da merkt man mal wider das Therapeuten zu nichts zu gebrauchen sind. Solche Pappnasen.
Nicoles Blick war mir zuwider. Sie war zu... dings..äh..ach, keine Ahnung was sie war. Auf jeden Fall machte mich das nervös. Sie sah nämlich aus wie jemand die ihre Drohung durchaus wahrmachen könnte.
Sie hatte ein eigentlich recht hübsches Gesicht, aber das was sie sagte und die Art wie sie es sagte wollten irgendwie nicht recht dazu passen. Außerdem sah sie so als würde sie überhaupt keinen Spaß verstehen. Wahrscheinlich so eine Soldaten-Sache, denen hatte man das Lachen ausgeprügelt.
„Wenn es nur so einfach wäre, dann würde ich es mir glatt überlegen. Aber ich würde sie doch darum bitten irgendwo anders hin zu zielen, das da unten brauche ich nämlich noch.“ sagte ich und nickte mit meinem Kopf Richtung Schritt. „Aber so geht das eben nicht. Der Alkohol ist der Teufel und wir sind nur arme Sünder, da kann man nicht viel gegen tun. Mag es schlechte Angewohnheit oder Sucht sein, es gibt eben einfach manchmal Dinge die man ertränken muss.“
Für meine Verhältnisse war das beinahe ein tiefschürfendes Gespräch, ansonsten gebrauchte ich auch kaum viele Worte.
Eigentlich hatte es auch niemanden etwas anzugehen warum ich etwas trinke. Ich trank und damit basta. Ich hatte halt so ein paar kleine Schwierigkeiten, aber wer hatte die nicht? Und so ein paar Laster konnten nicht so übel sein, manche waren eigentlich auch recht spaßig...
Außerdem hatte niemand das Recht mich zu kritisieren, schon gar keine Frau. Die sollen sich gefälligst um ihren eigenen Scheiß kümmern. Auch wieder so eine Sache die meinen Therapeutin nie verstand, ich hätte einen richtigen Psychologen gebraucht, nicht irgendeine Tussi die das studiert hat damit sie ihrem Freund gefällt. Welche Frau würde schon freiwillig Psychologie studieren, als ob die das begreifen würden.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 22:18

Nachdem eine andere Assistentin das Spielzimmer betreten hat, nutzt sie ihre Chance und eilt in die Mensa. Adrianas Magen rebelliert schon eine Weile lautstark. Außerdem hatte sie ihren Kaffee nicht komplett ausgetrunken.

Sie  läuft an einigen finster schauenden Kinden vorbei. Hinten in der Ecke sitzen zwei Wachleute, die sich unterhalten... oder so ähnlich. Am Tresen angekommen schnappt sie sich ein Brötchen mit Käsebelag und Grünzeug, gießt etwas Kaffee in eine Tasse und sieht, wie ihre Zigaretten auf den Boden fallen. Rasch hebt sie die Schachtel auf. Vielleicht  haben die Kinder es ja nicht gesehen. Hofft Adriana zumindest.

Als die Assistentin sich wieder auf dem Flur befindet, läuft sie in Richtung der Schlafräume. Dort kann sie rauchen, so viel sie will. Nachdem sie die Tür entsichert hat, geht sie durch und lässt sie hinter sich zufallen. Auf der breiten Fensterbank, auf der mehr als genug Platz ist, streckt Adriana die Beine aus, lehnt sich zurück und isst das Brötchen. Nachdem sie es mit Kaffee runtergespült hat, durchsucht ihre Taschen nach Feuer. Vor dem Fenster ist offensichtlich nichts als Pampa. Was hatte sie nur geritten, sich auf sowas einzulassen? Naja, jetzt ist es eh zu spät. Wenigstens sind ihre Eltern nicht da, um sie zu kritisieren. Als die Kippe endlich an ist, lehnt die junge Dame ihren Kopf an die Wand, schließt die Augen und nimmt einen tiefen Zug.


Zuletzt von Alison Wonderland am Di 10 Dez 2013, 14:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMo 14 Okt 2013, 22:29

Da! Zum ersten mal erkannte man eine wirkliche Regung im Gesicht von Nicole... als Nikolai ihr erzählte man müsste ab und zu seine Sorgen in Alkohol ertränken erkannte man kurz ein leichtes Stirnrunzeln, welches sich jedoch gleich wieder legte.
Sie verstand es beim besten Willen nicht... und es war auch keineswegs etwas weswegen sie den Wachmann beneidet hätte. Nicole bevorzugte es Herrin ihrer Sinne zu sein, sie brauchte sie auch vermutlich mehr als er. Sie benötigte keine Rauschmittel wie Alkohol um sich irgendwie abzulenken, alles Schlechte, alles was sie bedrückte... dem stellte sie sich selbst in ruhigen Momenten, erlebte es vor ihrem innere Auge erneut...
Versuchte den Sinn zu erkennen, Möglichkeiten wie man es hätte verändern können, doch schlussendlich konnte man mit aller Last nur weiter leben.
Doch ihre Meinung war klar, jemand der nur in der Ecke saß, weinte und seine Probleme ersäufte anstatt sich ihnen zu stellen und etwas zu verändern der hatte es nicht anders verdient.
Langsam senkte Nicole den Blick ihrer grauen Augen wieder und starrte wieder auf die Tasse mit ihrem Tee darin, bevor sie das warme Porzellan langsam umgriff und vorsichtig an dem heiße Getränk nippte ohne dabei aufzublicken.
"Genießen wir die Stille...", sprach sie nahezu monoton als sie die Tasse abstellte und starr auf die Tischplatte blickte. Es gab nicht wirklich etwas zu bereden, sie kannte Nikolai nicht... zudem sprach Nicole ohnehin nicht viel. Sie wusste, dass er es nur gut meinte und sie wollte ihn ja auch nicht unbedingt wieder verjagen. Die Gesellschaft störte sie nicht, nur würde der Wachmann wohl Probleme damit bekommen an ihren Gedanken aktiv teil zu haben.
Ruhe war das schönste am Morgen, die Scharfschützin wollte sich dies weiterhin bewahren.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyDi 15 Okt 2013, 00:14

Das penetrante Piepsen des Weckers wollte sie einfach nicht weiterschlafen lassen. Noch einmal schlug Pandora auf die Taste oben an dem Gerät und das Klingeln verstummte. Fünf weitere hart erkämpfte Minuten. Um acht Uhr begann der Unterricht, jetzt war 7:13 Uhr. Das hiess, dass sie noch 17 Minuten im Bett liegen konnte, bis sie sich hinausquälen, anziehen und frühstücken musste. Eine halbe Stunde sollte reichen. Wenn sie sich beeilte, auch zwanzig Minuten. Das waren noch 37 Minuten bis zum Aufstehen. Einschlafen würde sich schon fast wieder lohnen. Aber dann müsstete, sie entweder ihren Wecker ausschalten oder neuprogrammieren, sonst würde sie verschlafen. Und sie durfte nicht schon wieder verschlafen. Aufmerksamkeit war schlecht und sie hatte schon genug davon. Es war besser, sie würde ein wenig früher aufstehen. 13 Minuten mussten reichen...
Während Pandora mit Zahlen jonglierte, waren die drei Minuten, die ihr Wecker im Snooze-Mode verbracht, bereits vorbei und wieder wurde die Stille von einem nervtötenden Piepsen durchdrungen. Wieder schlug das Mädchen aus, diesmal drückte sie allerdings keinen Knopf, sondern schluckte den Wecker einfach mit ihrer Hand. Abrupt verstummte das Geräusch und es wurde wieder ruhig. Jetzt konnte Pandora aber nicht mehr vor sich hindösen. Entnervt schlug sie die Decke zur Seite und schob sich vom Bett. Noch immer waren ihre Augen müde, aber ihr Geist wurde immer hellwach, wenn etwas in sie eindrang. Das konnte sie gerade so gut dazu nutzen, um sich fertig zu machen und einmal nicht als letzte im Speisesaal auftauchen.
Schnell hatte sie sich in dem kleinen Badezimmer, dass an den Schlafraum angeschlossen war, gewaschen, die Haare gekämmt und sich angezogen. Sie hatte Glück gehabt und einen Einzelraum bekommen, auch wenn er kleiner war, als die Räume, die gewohnt war. Aber es war immer noch besser, als mit all den anderen Blagen in einem Zimmer zu sein. Wahrscheinlich würde sie kein Auge zubekommen. So konnte sie aber einigermassen ausgeruht den Unterricht besuchen.
Fertig angezogen verliess das Mädchen das Badezimmer wieder, streckte die Hand kurz über ihren Nachttisch aus und liess den Wecker darauffallen. Dann wandte sie sich zur Tür, schob den Stuhl dort von der Türklinke weg und machte sich auf den Weg in die Mensa.

Genau um 07:34 Uhr erreichte Pandora den Speisesaal, wie sie an der Uhr über dem Eingang ablas, nachdem sie eingetreten war. Noch immer war der Raum ziemlich voller Kinder, doch die meisten waren bereits dabei, die Tische zu räumen oder sassen zumindest schon an ihnen. Die Ausgabe war leer und die Schöpffrau blickte gelangweilt umher. Mit einem Tablett empfing sie einen Teller mit Rührei, denn sie misstrauisch betrachtete und packte ein Glas Wasser und einige Scheiben Brot mit Butter und Konfitüre dazu. So beladen suchte sie sich einen Tisch so weit abseits von allen anderen wie möglich.
Sieben Minuten und dreiundzwanzig Sekunden lang stocherte sie in den Rühreiern herum, ohne einen Bissen davon zu essen. Wer wusste schon, was da drin war. Sie traute diesen Köchen alles zu. Das Brot sah aus, als wäre es nicht selbst gebacken, als war es schwierig dort etwas drunter zu mischen. Aber bei genauem Überdenken konnte sie auch der Butter und der Konfitüre nicht vertrauen und hielt sich lieber nur an das Brot. Auch das Glas Wasser betrachtete sie misstrauisch, beschloss dann aber, dass sie kaum eine andere Wahl hatte, als es zu drinken.
Um 07:50 Uhr, wie ein schneller Blick zur Uhr bestätigte, war sie mit ihrem Frühstück fertig und begann damit, die Reste auf das Tablett zu räumen. Dabei fiel ihr Blick auf die Gabel, mit der sie in den Rühreiern herumgestochert hatte. Diese Gabel gehörte in den Speisesaal...
Eine Minute später stellte sie das Tablett in die Abgabe und machte sich auf den Weg zu den Klassenräumen. Die Gabel befand sich nicht auf dem Tablett.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyDi 15 Okt 2013, 00:52

Auch gut, dann genossen wir eben die Stille. Eine relative Stille, wie ich hinzufügen möchte. Ein Raum voller Kinder beim Essen ist soweit von Stille entfernt wie es nur sein kann.
So saß ich dort noch ein Weile und trank meinen Kaffee. Ich aß nichts, so früh morgens war das Einzige was ich meinem Magen zumutete ein wenig Flüssigkeit. Hätte ich gestern Abend etwas weniger getrunken wäre ich bestimmt hungrig gewesen, aber so würde ich sicher nichts von diesem Fraß hier runterkriegen bzw. drinne behalten.
Um kurz vor Acht stand ich auf und nickte Nicole zu „Schönen Tag noch.“ sagte ich und ging.
Erst brachte ich meine Tasse weg, dann machte ich mich auf den Kindern zu folgen.
Ich war dazu eingeteilt den Unterricht der „speziellen“ Kinder zu überwachen. Falls irgendetwas passierte wollte man nicht erst die Wachmänner rufen müssen. Nicht dass ich davon ausging das etwas passieren würde, die Kinder waren zwar manchmal anstrengend, aber meistens war mein Eingreifen nicht erforderlich. Mit ein paar Kindern zurechtkommen war schließlich nicht so schwierig.
Üblicherweise reichten auch ein paar böse Blicke und meine Hand auf dem Schlagstock aus um irgendwelche Rebellionen im Keim zu ersticken. Meine meist negative Ausstrahlung kam dem Ganzen zur Abwechslung mal zur Gute.
Ich ging also zu den Klassenräumen und achtete dabei darauf dass die Kinder sich auf dem Weg ordentlich benahmen. Glücklicherweise war bei den Kindern hier oft kein sonderliches kindliches Verhalten wie schubsen oder raufen zu sehen. Wobei das natürlich meinen Job leichter machte, ich mir aber nicht ganz sicher war ob das so ganz koscher war... Wahrscheinlich nicht. Was auch immer die mit diesen Kindern hier tun, es ist sicher nichts natürliches.
Ich stellte mich in die hintere, rechte Ecke des Klassenraums und besah die Kinder. Die meisten von ihnen waren im Alter von 4-10 Jahren, nur eine fiel mir durch ihr relativ hohes Alter auf. Sie sah aus wie 14 oder 15, sie könnte aber einfach nur hochgewachsen sein.
Sobald der Unterricht begann würde ich einfach hier rumlungern und erst dann reagieren wenn ich ein Zeichen erhalte, oder sich mein Eingreifen von alleine ergibt.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyDi 15 Okt 2013, 11:40

Es wird langsam Zeit. Selbst der Wachmann hat sich bereits auf den Weg gemacht. Eigentlich habe überhaupt keine Lust auf den "Unterricht", wie die das hier nennen. Dummes Gerede kann ich mir auch im Radio anhören. In der ersten Stunde haben wir eine Buchbesprechung. Ich habe mir keins ausgesucht, da ich ohnehin nicht drankommen werde. Und falls doch, dann zitiere ich ihr eben etwas aus meinem Lieblingsschriftstück. Was soll's?

Beim betreten des Raumes überlege ich mir erstmal, wo ich sitzen möchte. Der leere Tisch in der hintersten Ecke sieht gut aus. Von nebenan dröhnt ein schallendes Gelächter durch die Stahlwand. Was zum Teufel ist mit denen bloß los? Können sie sich nicht ein Mal benehmen? Die meisten von ihnen können noch immer nur einzelne Wörter lesen, vom Verstehen ganz zu schweigen. Wie lächerlich.

Ich wende meine Aufmerksamkeit von der Geräuschkulisse ab und sehe mir den Wachmann mal näher an. Es ist nicht der Holzkopf von vorhin, der offensichtlich nicht in der Lage war, die Uhr korrekt zu lesen. Dieser hier sieht ziemlich fertig aus. Außerdem ist es sicher nicht der Typ, der pfeift. Sowas tun nur Idioten. Was nicht heißt, dass er nicht auch ein Idiot sein könnte. Ich habe ihn schon häufiger gesehen und er zieht immer die gleiche Fresse.

Genauso wie die komische Betreuerin der abgebrochenen halben Meter. Die grinst wie blöd, er guckt wie ein Auto. Die ergänzen sich ganz toll. Ob die sich wohl kennen? Vermutlich nicht, die Schnepfe muss neu sein. Ich habe sie erst ein paar Mal hier gesehen. Und ungeschickt ist sie auch noch. Zu dumm zum laufen, zu blöd um irgendetwas festzuhalten. Genau wie meine dumme Mutter. Die ganzen sogenannten "Erwachsenen" passen alle ganz toll zueinander. Bis auf einen Doc. Der ist ganz in Ordnung, auch wenn er aussieht, als hätte er einiges hinter sich, mit seinen ganzen Narben. Es werden immer mehr, aber immerhin ist er nicht so ein Holzkopf.

Die "Lehrerin" betritt den Raum und erwartet tatsächlich, dass ich sie beachte. Ich werfe ihr einen kalten Blick zu. Wenn dieser verdammte Helm nicht wäre... Der Trottel vor mir darf anfangen. Er stellt "Blondes Gift" vor. Währenddessen spielt Bombshell Blonde in meinem Kopf. Die ersten zwei Strophen passen zur weiblichen Hauptperson. Das ändert nichts daran, dass das Lied verdammt scheiße ist. Na egal. Ein heller Kopf muss ruhen. Also lege ich mich auf den Tisch und döse vor mich hin. Die Kreidehalterin vom Dienst wird sich eh nicht trauen, etwas zu sagen.

Nach einer Weile spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Dieses nutzlose Miststück.... Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihr um. "WAS?", zische ich bissig. Das Toastbrot auf zwei Beinen reagiert wie die Caféteriatante und macht einige Schritte nach hinten. Aber wenn sie denkt, ich würde sie so einfach davonkommen lassen, hat sie sich geschnitten. Ich greife nach dem Erstbesten, das ich finden kann. Eine Schere? Nicht schlecht. Und die Spitze ist für derartige Situationen wie gemacht. Ich hole mit aller Kraft aus, ziele auf ihren Kopf und lasse die Schere fliegen. Leider sind meine Wurffähigkeiten nicht mal annähernd so treffsicher wie die Telekinese. Immerhin sinkt sie schreiend zu Boden und presst ihre Hände auf den Oberschenkel. Zwischen den Finger sehe ich das Blut hindurchfließen. Ihre Hose tränkt sich mit der roten Flüssigkeit. Ich lächle zufrieden.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyDi 15 Okt 2013, 23:15

Ich hatte bemerkt wie eines der Kinder in der hinteren Reihe eingeschlafen ist. Oder zumindest sich eine kleine Pause gegönnt hatte. Aber das war nicht mein Problem, ich war nicht hier um die Kinder zur Aufmerksamkeit zu zwingen. Außerdem, wer konnte es dem Kind verübeln? Wenn man sich Tag für Tag so eine langweilige Scheiße reinziehen muss, dann würde man am liebsten auch einfach wegratzen.
Einen Moment blieb es auch von der Lehrerin unbemerkt, bis sie dann empört durch die Reihen auf das Kind zu lief. Sie gab mir einen ärgerlichen Blick den ich allerdings völlig ignorierte. Es war nicht mein verdammter Job, selbst schuld wenn man seine Schüler nicht unter Kontrolle hat.
Das Kind wachte auf und machte die Lehrerin erst einmal pampig an. Sehr schön, die Erziehung fruchtete, wie man sah. Aber auch das hätte mir egaler nicht sein können.
Erst als das Kind eine Schere zur Hand nahm wurde ich aufmerksam. Allerdings etwas zu spät, wie ich gestehen musste. Aber meine Fresse, ich konnte auch nicht in die Zukunft sehen. Scheiße passiert, was willste machen?
Auf jeden Fall änderte die Schere ihre Position von „In der Hand eines Kindes“ zu „Im Bein der Lehrerin“, was mich dazu veranlasste auch etwas an meiner Position zu verändern. Ich trat vor, packte das Dreckskind am Nacken und presste es mit dem Gesicht auf den Tisch.
„Gehen sie, ich hab das hier unter Kontrolle. Schicken sie eine Vertretung oder kommen sie gleich wieder wenn sie sich um ihr Bein gekümmert haben.“ sagte ich mit völlig ausdrucksloser Stimme. Es war nun wirklich nicht anstrengend den Kleinen hier festzuhalten.
Mit meiner freien Hand fasste ich an meinen Gürtel und griff mir meinen Elektroschocker. Dieser war so weit modifiziert dass er selbst bei Kindern keine bleibenden Schäden hinterließ. So zumindest der Hersteller.
Nachdem die Lehrerin relativ flott aus dem Raum gehumpelt war, packte ich den kleinen Rotzbuben und schob ihn vor mir her während ich nach vorne ging. Den Elektroschocker immer einsatzbereit direkt hinter ihm. Sollte er irgendetwas dummes versuchen würde er ein schockierendes Erlebnis haben.
Die Kinder waren unruhig und einige richteten sich hinter ihren Tischen auf und fingen an zu reden. „Ruhe!“ bellte ich in den Raum „Alles hinsetzen!“ Ich starrte in die Runde und die meisten hatten ziemlich schnell begriffen dass nicht mit mir zu spaßen war.
Das Kind, welches ich mit nach vorne genommen hatte, drückte ich nun grob auf einen Stuhl der am Tisch des Lehrer stand. Ich stelle mich daneben und beäugte die Klasse.
Nachdem sich auch das letzte Kind beruhigt hatte, ließ ich meinen Blick auf das Kind neben mir sinken.
„Dein Name?“ fragte ich. Eigentlich war es mir egal wie dieser Ruhestörer hieß, aber für ein lückenloses Protokoll benötigte ich solche Informationen. Etwas das ich während meiner zeit bei der Polizei gelernt hatte: Protokolle schreiben und Berichte verfassen. Wenigstens das musste ich bei diesem Job hier nicht so oft tun.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyDi 15 Okt 2013, 23:34

Zu blöd. Den Wachmann habe ich glatt vergessen. Und die Tischplatte ist eben auch noch weicher gewesen. Die sogenannte Lehrkraft verlässt den Raum. Währenddessen werde ich nach vorne geschoben und auf einen Stuhl gesetzt. Der Wachmann dicht hinter mir. Ich wehre mich gar nicht erst, er hat mir schließlich nichts getan. Als er mich nach meinem Namen fragt, überlege ich kurz, ob ich lügen soll. Doch dann beschließe ich, dass es sowieso keine Rolle spielt. "Sam.", sage ich mit fester Stimme ohne den Mann anzusehen.Wozu auch.

Sie sitzt noch immer auf der Fensterbank, als sie Schritte hinter sich hört. "Adriana! Endlich habe ich dich gefunden. Kannst du mich bitte bei den kleinen Teufeln für den Rest des Tages vertreten? Sam hat mir eine Schere ins Bein gerammt....", sagt die Verletzte, die nun vor dem rauchenden Mädchen steht. Adriana sieht an ihr runter und bemerkt den blutverschmierten, notdürftig gesetzten Verband. Sie nickt wortlos, nimmt einen letzten Zug und drückt die Kippe aus, bevor sie von der Fensterbank springt und sich auf den Weg ins Klassenzimmer macht. Als sie jenes betritt, steht dort der Wachmann, den sie vorhin erst in der Mensa gesehen hatte. Am Lehrertisch sitzt ein kleiner Junge. Es muss Sam sein. Die anderen Kinder sitzen ruhig auf ihren Plätzen. Adriana riecht eine Mischung aus Schweiß und Rauch. Der Rauch der letzten Zigarette muss wohl noch an ihrer Kleidung kleben. Ungehemmt stolziert sie nach vorne. "Adriana.", sagt sie breit grinsend und reicht dem Wachmann die Hand. Erst jetzt fällt ihr das Elektroschockgerät in seiner Hand auf.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 00:01

Nach einiger Zeit stand Iwan wieder auf und streckte sich erneut. Er hatte während er seinen kalten Tee getrunken hatte seine Notizen noch vervollständigt. Nun machte er sich daran die Ergebnisse von den Analysen, die er über die Nacht hatte laufen lassen, ein zu sehen. Nur um zu sehen das es wieder die selben Ergebnisse waren wie zu vor und er bisher keinen Schritt näher daran war warum einige der Kinder so stark verändert hatte.
Vielleicht war es eine Genetische Komponente die er bis jetzt übersah. Frustriert begann er seine schmerzende Schulter zu massieren, während er sich daran machte sein Labor zu verlassen. Wie er es hasste wenn seine Forschungen nicht voran kamen und er im Grunde auch nicht in diese Richtung weiter forschen durfte. Natürlich benötigte alles seine Zeit und man musste auch die letzten Resultate betrachten. Doch Iwan war der Meinung das man dennoch weiter arbeiten sollte an der Forschung, besonders wenn man allein durch Beobachtung nichts mehr weiter ging.
Etwas schlecht gelaunt machte er sich auf den Weg nach einen seiner Experimente zu sehen und wenn er sich in der Zeit nicht irrte dann hatte dieses gerade Unterricht. Im Grunde sah er die Kinder in dieser Anlage vor allem als den ersten Schritt an die Evolution selbst voran zu treiben. Auch war Iwan nie besonders freundlich zu den Kindern oder spielte ihnen etwas vor. So fragte er auch nur wenn er es ihm im Sinne seiner Forschung interessierte wie es ihnen ginge.
Langsam kam der Forscher nun zu den Klassenraum in dem die Kinder der geschlossenen Abteilung unterrichtete wurden. Als er es betrat konnte bereits sehen das anscheinend etwas vorgefallen war. Nicht das es ihm besonders interessierte ob eines der Kinder etwas anstellte oder nicht und so sah er sich als erstes nach Sam um, bevor er ihm beim Lehrertisch sah und eine Wache direkt hinter ihm. Außerdem war noch diese Assistentin hier mit der er bisher kaum etwas zu tun gehabt hatte. Sie schien die Lehrerin zu vertreten, was auch immer mit dieser passiert war.
In einer eher gemütlichen Gangart ging Iwan in Richtung des Lehrertisches, während er dabei seinen Blick auf Sam fixiert hatte. „Sam, du kommst nun mit mir mit“, kam es von Iwan, wobei seine Stimme etwas müde klang, „Für dich ist heute der Unterricht beendet.“ Er achtete dabei nicht wirklich auf den Wachmann oder die Assistentin als er etwas entfernt von Sam stehen blieb und nun zum Wachmann sah.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 00:12

Ich schwieg und blickte mich einfach nur in der Klasse um bis die Vertretung hereinkam.
Es war eine Frau, ungefähr Mitte 20, die, dem Geruch nach zu urteilen den sie mit sich hereintrug, eine Raucherin war. Es wurmte mich ein wenig dass sie schon Gelegenheit gefunden hatte zum Rauchen und ich hier rumstehen musste. Aber davon abgesehen sah sie recht gut aus, sie war zwar neu hier, aber ich konnte mir schon vorstellen unsere Beziehung nicht nur auf kollegialer Eben zu „vertiefen“.
Sie stellte sich als Adriana vor und reichte mir ihre Hand, wobei ihr Blick kurz zu dem Elektroschocker in meiner Hand glitt. Während ich mit der einen Hand selbigen ausschaltete und zurück an meinen Gürtel hängte, reichte ich ihr meine andere und stellte mich mit einem kräftigen Händedruck vor. „Nicolai, angenehm.“ sagte ich und zeigte kurz auf den kleinen Rabauken der still da saß „Ich denke sie wissen was hier vorgefallen ist?“ fragte ich, ohne eine Antwort zu erwarten.
„Dann übergebe ich ihnen mal wieder ihre Klasse. Weitere Disziplinarmaßnahmen liegen in ihrer Hand.“ sagte ich und trat von Sam weg. Die Sache war damit für mich erledigt, ich konnte mich wieder zurückziehen.
Ich blieb einen Moment noch vorne stehen und beobachtete ein wenig die Klasse und auch ein wenig die neue Lehrerin. Ich glaubte ich hatte sie noch nicht oft hier gesehen, ihr Arsch wäre mir sicher in Erinnerung geblieben.
Ein wenig aus meinen Beobachtungen schreckte mich das Eintreten eines der Doktoren. In einer Art die keinen Widerspruch duldete sprach er Sam vom Unterricht frei. Mir sollte es egal sein, er war die Art von Männern deren Befehle ich entgegenzunehmen hatte.
Ich nickte zum Verständnis nachdem der Mann mich angesehen hatte und stellte mich wieder neben Sam. „Los, aufstehen! Und verschwinde!“ sagte ich barsch.
Ich wandte mich an die Frau die den Unterricht übernommen hatte. „Nun können sie mit dem Unterricht fortfahren, ich bitte um Verständnis für diese besondere Situation.“ sagte ich und versuchte mich an einem leichten Lächeln.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 00:32

"Sie ersparen mir eine Menge Ärger, Doc.!", sage ich grinsend, erhebe mich langsam, ohne den Wachmann weitere Beachtung zu schenken und stelle mich neben den Wissenschaftler. Die Vertretungslehrerin äußert sich Gott sei Dank nicht dazu. Dummes Gerede ist nicht weiter notwendig. Während ich vom Doc. begleitet hinausschlendere, grinse ich hämisch. So einfach kanns gehen.

Nicolei macht einen freundlichen Eindruck auf Adriana, auch wenn ihn ihr Geruch anfangs zu stören scheint. Als der Wissenschaftler reinkommt, ist sie leicht verwirrt und weiß nicht so recht, was sie sagen soll, also nickt sie stumm. Sie wüsste ohnehin nicht, wie sie Sam hätte bestrafen sollen... Aber dass er einfach so davonkommt, wurmt sie dennoch ein wenig. Der Wachmann übergibt die Kinder in ihre Obhut. Nach einem kurzen Blick ins Klassenbuch lässt sie ein Kind vortreten. Es stellt irgendeinen Roman über Mord und Totschlag vor. Für Adriana völlig uninteressant. Sie nimmt am Lehrertisch platz, lehnt sich zurück und tut so,als würde sie gespannt zuhören. Um dabei nicht einzuschlafen versucht sie das Alphabet rückwärts aufzusagen. Z...Y....X....V...? Verdammt. Nochmal. Z....Y...X...W....V...U....S.... Ach, egal."Ein sehr schöner Vortrag. Setzen, Nächster!", sagt sie, bevor das Kind überhaupt zu Ende sprechen konnte. Höflich war die Aktion nicht, aber eine weitere Schilderung eines Schauerszenarios würde ihr Magen nicht überstehen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 09:05

Kurz blickte Iwan noch einmal zu der Assistentin und den Wachmann, bevor er sich abwandte und Sam aus der Klasse führte. Sein Blick lag kurz auf Sam, bevor er seinen Blick wieder auf den Weg vor ihm richtet. „Heute stehen die üblichen Tests an, doch ich hab mir auch ein kleines Experiment überlegt um zu sehen wie deine Emotionen deine Kräfte beeinflussen“, kam es dann erklärend von Iwan und zeigte damit auch wie egal es ihm war was Sam vielleicht angestellt hätte. „Vielleicht wäre es auch gut einen Weg zu finden wie sie ihre Kräfte trainieren können“, murmelte er dann leise vor sich hin und sah wieder zu Sam. Zuerst musste er nachsehen in welcher Verfassung dieser heute war und ob seine Kräfte stärker oder schwächer wurden. Soviel zu tun und soviel Potential, aber viel zu wenig Zeit.
Mit eher langsamen Schritten führte er den Siebenjährigen zu seinen Labor. Natürlich war es für Iwan ein eher gemütlicher Gang für Sam war es das wohl eher weniger ein gemütlicher Gang. Doch darum machte sich Iwan keine Sorgen, schließlich war Sam jung und es würde ihm sicher nicht schaden. Als sie beim Labor ankamen öffnete sich die Tür automatisch und Iwan sah zu Sam, so wartete das dieser als erstes das Labor betrat.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 09:33

Der Doc. sieht heute ziemlich nachdenklich aus. Das kann ja nur lustig werden... Doch da ich den Mann respektiere, zumindest mehr als die anderen Vollpfosten, die hier sonst noch so rumrennen, nicke ich nur zustimmend und betrete seine Laborräume. Angst verspüre ich nicht. Die Tests sind mir ja bereits bekannt, außerdem bin ich hart im nehmen. Was hatte meine Rabenmutter immer gesagt? "Wer austeilt, muss auch einstecken können."? So ein Blödsinn. Aber in dieser Situation passt es doch ganz gut. Der neue Versuch, den sich der Wissenschaftler überlegt hatte, hört sich interessant an. Vielleicht wird mein Helm ja sogar abgenommen? Für den Fall sollte ich mir überlegen, wie ich hier wegkomme. Auf dem Dach steht zwar ein Hubschrauber für Notfälle, aber auf dem Schützenturm sitzt eine zielsichere Wache.... Hmm. Besser kein Risiko eingehen. Ich nehme auf einem Stuhl platz, setze ein falsches Lächeln auf - warum auch immer - und warte darauf, dass der Doc. mit den Tests beginnt. Es ist nicht so, dass ich es eilig hätte, aber einen besonderen Spaß bereiten die Versuche in der Regel nicht.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 10:22

Iwan folgte Sam dann ins Labor und hinter ihm Schloss die Tür sich wieder. Dann schob er einen kleinen Ball in die Nähe von Sam, knapp zwei Meter von ihm entfernt. Daran war ein Kabel befestigt welches zu einen seiner Computer führte. Im Grunde war es ein einfacher Kraftmesser. Sobald man die Kugel zusammen drückte zeichnete der Computer auf wie viel Kraft dazu verwendet wurde. Dann reichte er Sam eine lose schwere Kugel. „Gut, dann wollen wir einmal beginnen“, begann Iwan und setzte sich ebenfalls an den Tisch, „Du kennst das doch schon, einfach wie immer. Lass die Kugel schweben und dich umkreisen, während du den Kraftmesser zusammen drückst damit ich deine Kraft messen kann und dabei erzähl mir irgendwas.“ Im Grunde waren es die selben Tests die auch die anderen Forscher machten, wenn sie jemanden mit Telekinese vor sich hatten. Nur gingen sie es langsam an, meist zuerst das Geschick mit einer schweren Kugel testen und dann der Krafttest. Doch Iwan war der Meinung das das Zeit Verschwendung war und er nur sehen konnte ob das Kind sich verbesserte wenn er die Test gleichzeitig machte und dabei das Kind reden ließ. Dabei war es ihm egal was sie erzählten. Einige seiner Kollegen waren dabei der Meinung das man einen solchen Stress diesen Kindern nicht antun konnte und das es gefährlich für das Kind war. Diese Bedenken hatte Iwan dabei nicht und war bereits gespannt ob sich Sam heute besser schlagen würde als das letzte Mal. Es war bereits etwas länger her das er selbst Taten von diesen Kind genommen hatte, da er sich in letzten Tagen vor allem mit anderen Kindern oder anderen Experimenten beschäftigt hatte und so Sam bei anderen Forscher gewesen war, wenn überhaupt.
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BeitragThema: Re: [MSG] Virals   [MSG] Virals EmptyMi 16 Okt 2013, 10:36

Ich sehe auf die Kugel in meiner Hand. Sie ist nicht schwerer als sonst. Langsam lasse ich sie ersteinmal Schweben und konzentriere mich auf den Test, doch dann schießt mir das Ereignis von heute Morgen wieder in den Kopf. Während die Kugel langsame Kreise dreht, beginne ich zu erzählen: "Heute morgen habe ich etwas in der Klasse gedöst. Dann kam diese nutzlose Kreatur, die sich Lehrerin schimpft und hat mich ungefragt angefasst...", ich drücke den Kraftmesser etwas fester. "Ich wurde so wütend, dass ich sie am liebsten in Stücke gerissen hätte.", die Wut steigt erneut in mir auf. Meine Konzentration auf die Kugel sinkt zunehmend, doch sie zieht immer schnellere Kreise um mich, sodass lediglich eine kreisförmige Linie erkennbar ist. Im Hintergrund ist ein Piepen zu hören, die Kugel, die an dem Kraftmesser befestigt ist, zeigt keinerlei Widerstand. Problemlos drücke ist sie durch. Weitersprechen kann ich nicht mehr, denn das steigert nur weiter meine Wut gegenüber dieser dummen Frau. Während ich versuche, mich zu beruhigen, nimmt die Metallkugel an Geschwindigkeit zu. Die Kontrolle über sie - und mich selbst - habe ich längst verloren. Verzweifelt versuche ich sie anzuhalten, doch es gelingt mir nicht. Mit geschlossenen Augen denke ich an Meeresrauschen... Sanfte Wellen... Leichte Briesen... Es hilft alles nichts. Mit einem lauten Knall landet die Metallkugel in der Wand und bleibt stecken. Betreten gucke ich zu Boden. Das habe ich ausnahmsweise nicht gewollt.
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