[MSG] Takanors Geißel

Von diesen Crowley hatte Talvon bisher nicht gehört, doch er schob es auf die Tatsache das er im Grunde nur in einfachen Döfern verkehrte und sich fern von den meisten Magiern hielt, sowie von den Adligen. Natürlich hatte Talvon selbst einen gewissen Ruf, doch er glaubte das vor allem die einfache Bevölkerung von ihm gehört hatte. Es schien auf jeden Fall ein interessanter Zufall zu sein das der Illusionist gleich zwei Kerle gefunden hatten die ohne wirkliche Bestimmung durch das Land zogen.
„Nun da ihr die Ländereien von Pravum betreten habt ohne das euch kurz darauf die Wachen wieder vertrieben haben scheint er euch auf seinen Land zu dulden“, kam es von Talvon, während sein Blick kurz über die Beiden wanderte, „Mein Name ist Talvon und eine Freundin, der ich schon einmal geholfen habe, hat mich wieder um Hilfe gebeten...“ Dabei erschien in der Mitte des Tisches das Siegel der Königin. „...aber ich bin mir bewusst das ich diese Aufgabe mit Sicherheit nicht alleine erledigen kann, deswegen suche ich nach Leuten die mir Helfen könnten. Natürlich kann ich auch eine Belohnung in Gold in Bieten, wenn ihr mehr erwartet müsste ich mit der Königin danach reden.“

Im inneren des Gebäudes sah es genauso aus wie von außen, sofern man es wirklich beurteilen konnte da das Gebäude nur spärlich beleuchtet wäre. Kaum hätten die Beiden das Gebäude betreten würde sich ein Geist aus dem Boden heraus erheben und vor den Beiden schweben. Er wäre etwas größer als die Beiden und in eine langes blutrotes Gewand an, welches knapp über den Boden endete, doch man konnte nicht sehen ob der Geist Beine hatte oder nicht. Er hatte eine Kapuze über den Kopf und darunter konnte man eine abgemagerte Gestalt erkennen der beide Augen fehlten. Dennoch schien dieser Geist die Beiden zu betrachten, bevor er sich abwandte. „Folgt mir, mein Meister wartet bereits“, kam es dann von ihm mit einer körperlosen Stimme und begann durch die Gänge zu schweben. Er würde, ohne zurück zu sehen ob sie ihm überhaupt folgten, zu einer doppelflügligen Türen führen. „Geht nur hinein, mein Meister wartet dort drinnen.“

Der überraschende Moment in dem dieses Ding erschien ließ Vitoria kurz zusammen zucken, wobei sich die Ritterin aus Reflex umgehend ein wenig vor Ciara stellte um sie schützen zu können. Dieses Wesen selbst brachte Vitoria nicht wirklich aus der Fassung, sie hatte schon einiges Anderweltliches gesehen was weit erschreckender war.
Der in eine rote Kleidung gehüllte Geist, dessen Gesicht unter einer Kapuze steckte machte keinen wirklich gefährlichen Eindruck... aber der Schein mochte trügen. Die Ritterin selbst sah in ihrer dunklen Kleidung auch nicht gerade wie eine Bedrohung aus...
Was hatte das hier alles zu bedeuten?
Sie wusste nicht was Meisterin Ciara vor hatte, doch sie würde bei ihr bleiben und abwarten. Vitoria wurde jedoch zunehmend unruhiger als es hieß, sie sollen durch jene Tür schreiten.

Ciara schluckte. Sie fühlte sich irgendwie sicher an Vitorias Seite, doch als sie in den Raum treten sollten, zögerte sie, bevor sie tief einatmete und dem Wunsch des Geistes befolgte. Sie öffnete die Tür und trat in den Raum dahinter, gefolgt von Vitoria. Ihre Anwesenheit beruhigte sie. Aus irgendeinem Grund glaubte sie, ihr vertrauen zu können.
Der Raum war spärlich bemöbelt. Lediglich ein Bücherregel, ein Sofa und ein Schreibtisch mit Stuhl befanden sich darin. An dem Schreibtisch saß ein Mann und ohne ihn jemals zuvor gesehen zu haben, erkannte Ciara in ihm sofort den Grafen. Graf Pravum von Asivan, von dem man sich erzählte, dass er Nekromant war. Und ein treuer Anhänger der Krone.

Crowley hob eine Augenbraue. Ein Auftrag für die Königin? "Nun, dieser Pravum wird sicher noch nicht wissen, das ich überhaupt hier bin. Meistens werde ich erst ein paar Tage später verjagt, sobald die obersten wissen, das ich in ihrer Stadt bin. Die Normalen Bürger wagen dies nicht, da ich ihnen auch helfe," blieb er erstmal beim vorherigen Thema. Ruhig strich er eine vorwitzige Strähne aus seiner Stirn. Dann räusperte er sich. "Gold hilft nur eine Weile. Ich werde mich wohl mit eurer Königin sprechen müssen. Vielleicht kann sie mir ja dabei helfen, das ich nicht immer davon gejagt werde, damit ich mir ein Festes zuhause zulegen kann." Crowley schmunzelte leicht.

Tharik sah den Magier an und brummte. War ja klar. Immer sonderwünsche haben. Er sah Talvon an und schien kurz zu überlegen. "Nun, Gold ist schön und gut. Ich werde damit zufrieden sein. Aber ich würde schon gerne wissen, wofür ich meine Dienste hergebe," meinte er dann.

Asivan...
Jalu kannte diese Stadt und verband nicht viel schönes mit ihr, doch Rhorr hatte darauf bestanden, hierher zu kommen. Sie sah ihn einen Moment lang vorwurfsvoll an, bevor sie lächelte. Auch, wenn es nicht viel war, so war das Schöne doch da. Rhorr hingegen war das erste Mal hier. Er hatte gehört, dass es die Stadt eines von der Königin geduldeten Nekromanten war. Und er wollte wissen, was das für eine Stadt war, in der ein Totenbeschwörer herrschte. Jalu hatte irgendwann nachgegeben und war mit dem Krieger hierhin gereist. Der sah sich jetzt neugierig um. Er spührte sofort, dass diese Stadt anders war - dunkler, gefährlicher, aber auch friedlicher - als Andere. Und sofort schlug ihn die Atmosphäre dieser Stadt in den Bann. Während er die Einwohner und Wachen beobachtete, hielt Jalu die Augen nach einem Gasthaus offen. Wenn es nach ihr ginge, würden sie noch am Selben Tag die Stadt verlassen, doch Rhorr zuliebe würde sie es hier die nächsten drei Tage aushalten.
Endlich sprang ihr ein Gasthaus ins Auge. Sie zupfte an Rhorrs Ärmel und deutete darauf. Der Krieger nickte. Er bedauerte, dass er sich ersteinmal mit dem Gasthaus würde zufrieden geben müssen, doch es war nicht zu verhindern. Immerhin waren in dem Gasthaus auch Menschen. Es war sogar recht gut gefüllt, dafür, das Asivan nicht für seine Gastfreundschaft bekannt war. Nachdem sich die Beiden einen kurzen Überblick verschafft hatten, setzten sie sich an die Theke.

Talvon lächelte leicht während ihr Crowley zuhörte und beschloss sich diesen die Illusion zu lassen. Falls er wirklich so einen Ruf genoss wie er es sagte, dann war es sehr unwahrscheinlich das es Pravum nicht wusste das er hier war. Einer der weiteren Gründe warum er nur ungern in der Nähe diese Nekromanten war, er schien seine Augen und Ohren überall zu haben. Andererseits machte ihm das auch zu einer guten Quelle von Informationen, falls man sich traut ihm gegenüber zu treten.
„Nun es freut mich schon einmal das ihr gewillt seit euch den Auftrag anzuhören“, begann der Illusionist nun, während das Siegel der Königin wieder verschwand, „In letzter Zeit gab es einige Attentat versuche auf die Königin, aber das besondere daran ist eben das die Attentäter sich nicht an die letzten Tage oder den Tatversuch erinnern. Es wirkt als würden sie unter einen Bann stehen der sie steuert und dazu zwingt eine Tat zu begehen die sie normalerweise nicht begehen würden. Im Moment weiß ich leider nicht wer dahinter stecken könnte und ich besitze kaum Informationen. Doch ich habe den Auftrag heraus zu finden wer dahinter steckt und ihm zur Strecke zu bringen. Natürlich ist mir da auch bewusst das ich diesen Auftrag nicht alleine bestreiten kann, von daher suche ich mir Hilfe und ihr Beide seit mir ins Auge gesprungen“, erklärte Talvon den anderen Beiden an dem Tisch und machte sich auch nicht wirklich die Mühe seine Stimme zu senken. Er war sich sicher das die Meisten in dem Raum diesen Gespräch sowie so keine Beachtung schenkten und die die bereits lauschten würden auch seine Worte vernehmen wenn er leiser sprechen würde.


Pravum hatte eine Glatze, dabei hatte er eine Tätowierung auf der rechten Oberseite. Diese Tätowierung war ein Pentagramm, geformt aus den unterschiedlichsten Runen. Quer über sein Rechtes Auge hatte er eine tiefe Narbe und sein rechtes Auge ist durch eine Obsidian Kugel ersetzt, wobei eine rote Rune die für den Tod steht in diese eingraviert war. Die Augenfarbe seines verbleibenden Auges war Braun. Außerdem war Pravum um fast zwei Köpfe größer als der durchschnitt der Menschen und sein Körperbau war Massiv. Er wirkte mehr wie ein Krieger als ein Magier. Sein Oberkörper war mit Linienförmigen Tätowierungen überzogen, welche alle aus kleinen Runen bestanden. Auch hat er einige Narben am Oberkörper und an seiner rechten Hand hatte er den Zeige- und Mittelfinger verloren und durch skelettierte Finger ersetzt.
Er trug ein schwarzes Leinenhemd, wobei ein Ledergurt quer über seinen Brustkorb und Rücken ging, an dem ein leicht gekrümmter Ritualdolch befestigt war, welcher aus Kochen bestand. Weiteres trug er eine schwarze Leinenhose, welche an den Knien und Schienbeinen Lederverstärkungen hatte. An seine Ledergürtel hingen einige kleinere Fläschchen.

Als Ciara und Vitoria den Raum betraten blickte Pravum auf und betrachtete kurz die Beiden erst einmal. „Willkommen, mein Kind“, kam es von dem Nekromanten dann, bevor sich erhob und um seinen Tisch herum ging und anschließend erst einmal auf Ciara zu ging. Knapp zwei Schritte vor ihr blieb er stehen und betrachtete sie erneut, während die Todesrune in seinen Obsidianauge leicht tief rot aufleuchtete. „Es ist lange her das jemand wie du vor mir stand“, begann er dann und man konnte eine sehr leichtes lächeln auf seinen Lippen erkennen, „Eigentlich wollte ich dich treffen sobald ich von deiner Gegenwart erfuhr, doch kam einiges dazwischen das unser Treffen verzögerte.“ Dabei sah er kurz zu Vitoria, bevor er wieder Ciara seine ganze Aufmerksamkeit widmete.

Pravums Worte waren für Ciara wie ein Schlag ins Gesicht. Jemand wie sie... Hieß das, es gab noch andere, die unter dieser unsäglichen Aura litten? Hieß das, Pravum wusste, WAS sie war? Ihr drehte sich der Magen um. Sie war sich sicher, dass er sie töten würde. Oder ähnlich schlimmes. Und auch Vitorias Anwesenheit machte das nicht gerade besser. Sie biss sich auf die Lippe. Vitoria sollte nicht erfahren, was sie war und wahrscheinlich würde sie der Heilerin sowieso nicht helfen können, wenn Pravum wirklich ihren Tod wollte. Daher wandte sie sich nun an ihre "Dienerin".
"Verlasst bitte diesen Raum. Ich möchte mit ihrer Hoheit alleine sprechen..."
Ihre Lippen bebten bei jedem einzelnen Wort so sehr, das Ciara überrascht war, dass ihre Worte so klar verständlich waren. Wenn sie es richtig verstand, war die Ritterin frei, sollte Ciara hier sterben. Sie wünschte es ihr, immerhin hatte sie am eigenen Leib erfahren, wozu sie gezwungen werden konnte, wenn sie einen Meister hatte. Also, wenn der Graf sie würde töten wollen, dann sollte er wenigstens Vitoria verschonen.

Als sie vor diese groß gewachsene Person getreten waren wusste Vitoria nicht wirklich was sie davon halten sollte. Sein Erscheinungsbild war für einen Menschen sehr unheimlich, doch er war auch nur ein weiterer Sterblicher... Als er auf Ciara zu ging, stellte sich die Ritterin ein wenig schützend seitlich versetzt vor sie um sofort handeln zu können wenn er ihr gefährlich werden sollte. Sie hätte am liebsten ihre Rüstung und ihre Waffe materialisiert um keinen plötzlichen Angriff mit ihrem ungeschützten Körper abfangen zu müssen, doch sie wusste es würde zu sehr auffallen. Insbesondere kannte sie die Motive des Fremden noch nicht...
Als Ciara von ihr verlangte den Raum zu verlassen, blickte Vitoria überrascht zu ihrer neuen Meisterin. Sie wollte... was?! Sie konnte doch nicht...
Sie vernahm ihre brüchige Stimme, hier stimmte irgendetwas nicht... da es kein Befehl war, hätte sich Vitoria am liebsten ihrer Anweisung widersetzt. Das Ciara sie jetzt weg schickte war töricht und für Vitoria unverständlich, doch sie würde ihrer Bitte nachkommen... wenn auch nur mit Widerwillen.
"Natürlich...", antwortete Vitoria und neigte das Haupt leicht vor dem Mann welchen Ciara mit "Hoheit" tituliert hatte. Sich vor einem fremden Sterblichen zu verneigen... nur um nicht aufzufallen... lächerlich.
Die wandte sich ab, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Sie würde jedoch in der Nähe der Tür warten und wenn sich Ciara wirklich in Gefahr befand, würde Vitoria es spüren können um sofort einzugreifen.

Pravum betrachtete Vitoria kurz und sah dieser hinter her wie sie den Raum verließ. Seiner Meinung nach hätte sie auch dableiben können, doch es war Ciaras Entscheidung. Wahrscheinlich hatte sie auch ihrer treuen Begleiterin nichts über ihrer Situation erzählt und wollte deswegen das Vitoria den Raum verließ. Doch der Nekromant bemerkte auch wie angespannt Ciara war und auch das sie sich vor etwas fürchtete.
Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter und sah der jungen Heilerin wieder in die Augen. „Keine Sorge, mein Kind“, begann Pravum dann, „Ich habe dich nicht zu mir bringen lassen damit ich dir etwas antun könnte. Viel mehr möchte ich dich als meine Schülerin nehmen und vor allem glaube ich das dir noch niemand beigebracht hat wie man mit deiner Gabe umgeht.“ Damit nahm Pravum auch wieder seine Hand von ihrer Schulter und wandte sich von Ciara ab, während seine Schritte ihm zu einen seiner Bücherregale führte um dort etwas zu suchen. „Natürlich überlasse ich dir die Entscheidung ob du meine Schülerin werden möchtest oder nicht. Doch solltest du meine Schülerin werden werde ich dich lehren was ich kann und auch wie du deine Gabe kontrollieren kannst.“

Der Atem stockte Ciara, als sie hörte, was der Graf sagte. Bedeutete das... Dass es eine Möglichkeit gab, ihre Fähigkeit - die er Gabe, sie selbst aber Fluch, nannte - zu kontrollieren? Nein. Ciara hielt das für unmöglich. Seit sie von dieser... Vergiftung ihrer Aura erfahren hatte, hatte sie versucht, diese Fähigkeit zu kontrollieren. Sie hatte alles mögliche versucht: Meditation, Magie, ja, sogar verschiedene Kräutermischungen. Gut, bis zu einem gewissen Grad konnte sie es tatsächlich beherrschen, doch auch darauf aufzubauen hatte keinen Erfolg gehabt. Nein, sie bezweifelte, dass sie die Fähigkeit jemals beherrschen würde. Und selbst wenn er es ihr beibringen konnte... Er würde an diesem Gift selbst zugrunde gehen, bevor sie genug Erfolg zeigen würde. Von seinen Untergebenen in dieser Stadt ganz zu schweigen. Ihre ganze Vernunft schrie ihr die Entscheidung entgegen.
"Euer Angebot ehrt mich, Graf Pravum, aber ich halte es weder für möglich, noch für sinnvoll, meine Fähigkeit beherrschen zu lernen. Tut mir Leid, aber ich werde mein Leben weiterleben, wie bisher."

Der Nekromant zog ein kleine altes Buch aus dem Regal und betrachtete es kurz, bevor er sich wieder zu Ciara wandte. „Es ist möglich deine Gabe zu beherrschen und du wärst damit sicher nicht die Erste“, begann Pravum wieder zu ihr ging und das alte Buch hin hielt, „Dies ist das Tagebuch einer meiner alten Schüler. Neben seinen Erlebnissen hat er auch seine Ideen und Theorien nieder geschrieben, unter anderem auch wie er lernte seine Gabe zu beherrschen.“ Dem kleinen Buch das Pravum Ciara hin hielt konnte man ansehen das es bereits etliche Jahrzehnte überstanden hatte. „Ich möchte es dir geben und ich hoffe es wird dir helfen. Außerdem hätte ich dich dennoch gern als meine Schülerin, an deinen Leben würde sich nur dann etwas verändern wenn du es wirklich wolltest. Du könntest immer noch durch die Länder ziehen und davon leben Fremde zu heilen, aber selbst dann hättest du immer noch Orte an die du immer zurück kehren könntest wenn du es wolltest."

Sprachlos starrte Ciara das Buch an, bevor sie es ergriff.
"Ich danke Euch, Hoheit. Ihr ehrt mich damit."
Sie dachte kurz nach, dann senkte sie den Kopf.
"Ich werde mir Euren Vorschlag noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Bitte verzeiht, dass ich Euer Angebot derzeit nicht annehmen kann."
Mit diesen Worten drückte sie das Buch an sich, bevor sie sich umwandte und den Raum verließ. Auf der anderen Seite der Tür stieß sie beinahe mit Vitoria zusammen. Erschrocken blieb sie stehen. Für einen Moment hatte sie diese Seltsame Frau vergessen. Und sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie wirklich hier bleiben würde. Dieser.. Pakt... schien durchaus mächtig zu sein.
"Wir... wir sollten gehen", murmelte Ciara ihr zu, bevor sie sich daran machte, das Gebäude zu verlassen, das Buch fest an ihre Brust gedrückt. Niemand machte Anstalten, sie gehen zu lassen.

Crowley schien zu überlegen. "Jemand schickt als Mörder, die vergessen, das sie jemand ermorden sollten, sobald sie geschnappt werden. Derjenige ist recht geschickt," er schmunzelte leicht. "Ich werde euch helfen."
Die zwei neuankömmlinge hatte er zwar bemerkt und auch gespürt, das die Frau wohl magisch begabt war, aber er hatte sie ignoriert, da er derzeit mit Talvon beschäftigt war.

Tharik nickte ebenso, sagte aber nichts. Für ihn war das ein lukrativer Auftrag. Vielleicht würde er genug geld erhalten, um sich zumindest ein Haus kaufen zu können.

Diese ganze Anspannung welche auf ihr lastete während sie sich in diesem Gebäude befunden hatten... erst als sie die letzte Tür nach Draußen nahmen, fiel jene von Vitoria ab.
Die Halbdämonin hatte schon ganz andere Orte gesehen, Orte an welchen Sterbliche verloren wären, doch dieses Gebäude hatte sie nervös gemacht... vielleicht lag es auch nur an ihrer sterblichen Hülle.
Als sie ein gutes Stück gegangen waren und die Ritterin sich sicher sein konnte, dass keine unerwünschten Ohren sie belauschen konnten, packte sie Ciara am Arm und drehte sie so zu ihr. "Meisterin Ciara... es steht mir zwar nicht zu, aber ich muss darauf bestehen, dass ihr mich in solchen Momenten nicht von eurer Seite fortschickt. Es ist töricht solch eventuellen Gefahrenquellen alleine gegenüber zu treten.", sprach Vitoria mit ernstem Blick zu ihr, dabei wurde der Griff um ihren Unterarm mit jedem Wort fester.
Sie musste schwören durch die Bindung ihres Seelennamens die junge Frau zu schützen, dies konnte sie aber schlichtweg nicht wenn sie solch unüberlegten Befehlen gehorchen musste. Man sah Vitoria durchaus an, dass sie ein wenig verstimmt deswegen war... nach kurzer Zeit, löste sie den festen Griff um Ciaras rechten Unterarm jedoch wieder.
"Ihr solltet etwas essen, etwas trinken und euch ausruhen... ihr seht blass aus, Meisterin."

„Wunderbar“, kam es von Talvon und lächelte leicht dabei. Zumindest hatte er bereits zwei Leute die ihm unterstützen würden. Damit standen die Chancen besser das er eine potentielle Tödliche Situation auf jeden Fall überleben würde. Vielleicht fand er noch welche die ihm unterstützen würden und am Besten wäre noch eine Heilerin. „Stärkt euch erst einmal, vielleicht werden wir noch vor dem Abend die Stadt bereits wieder verlassen...es sei...“, begann Talvon, verwarf jedoch die Idee bereits wieder, „Nicht so wichtig, macht euch einfach darauf gefasst das wir vielleicht noch vor Sonnenuntergang die Stadt verlassen.“
Damit wandte sich Talvon wieder den anderen Gästen zu und ließ seinen Blick schweifen. Vor allem lag sein Blick auf den beiden Neuankömmlingen. Er spürte etwas bei ihnen, war sich jedoch nicht wirklich sicher. Andererseits könnte es auch sein das die Stadt ihm einen Streich spielte. Doch selbst wenn er aufstehen und die Beiden in ein Gespräch verwickeln wollte, wusste er noch nicht einmal wie er dieses Gespräch am Besten beginnen könnte.

Pravum beobachtete wie Ciara das Zimmer verließ und ebenso verließ ihm sein Lächeln. Eine Enttäuschung das sie nicht sofort zusagte seine Schülerin zu werden, doch mit dem Angebot und dem Buch in ihren Besitz war die Chance groß das sie doch noch seine Schülerin werden würde.
„Nachtkrähe!“, kam es dann von ihm und es schien als würde sich eine Gestalt aus dem Schatten des Raumes schälen, bevor sie auf die Knie ging. „Ja, mein Lord?“ „Behalte diese Mädchen für mich im Auge. Nicht das diesen ungeschliffenen Juwel noch etwas passiert.“ „Wie ihr es wünscht, mein Lord“, kam es von Nachtkrähe, während er sich wieder erhob und wie er gekommen war wieder verschwand.

Ciara fühlte sich schlecht, als die Ritterin sie so eindringlich bat, sie nicht mehr wegzuschicken. Die Heilerin hatte ihre Gründe für ihre Bitte, doch dass machte nicht gut, dass sie Vitoria scheinbar geängstigt hatte. Oder ihr sonst irgendwie negativ mitgespielt hatte. Es war keine Absicht gewesen, die Ritterin leiden zu lassen.
Bevor Ciara sich jedoch rechtfertigen konnte, wechselte ihre Begleiterin das Thema. Überrascht sah die junge Frau Vitoria an.
"Ja, Ihr habt wohl Recht..."
Sie senkte den Blick, während sie am Gasthaus ankamen, in dem Ciara vorhin schon eingekehrt war.

Rhorr war ganz in Gedanken versunken über die seltsame Aura, die über dieser Stadt lag, als er von Jalu angestupst wurde. Mit einem Lächeln deutete sie auf einen anderen Tisch, an dem drei Personen saßen. Eine dieser Personen, scheinbar ein Magier, sah zu ihnen herrüber und schien etwas zu überlegen. Der Krieger sah zu Jalu, woraufhin diese ihm auffordernd zunickte. Rhorr erwiderte das Nicken und erhob sich, bevor er zu dem Magier schritt.
"Guten Tag. Meiner Begleiterin ist aufgefallen, dass Ihr uns beobachtet und sie möchte Euch an unseren Tisch einladen."
Er deutete eine Verbeugung an, während er auf die Antwort des Magiers wartete. Er musterte ihn und versuchte herrauszufinden, was Jalu als interessant genug empfand, um sich mit ihm abzugeben. Er war sich sicher, dass es sich bei dem mann nicht um einen ihresgleichen handelte. Was also zog Jalus Interesse so an?

Als sie das Gasthaus betreten hatten, suchte sich Vitoria umgehend eine recht abgelegene und stille Ecke damit Ciara so viel Ruhe wie nur möglich haben würde. Am liebsten hätte die Halbdämonin sie umgehend gefragt was dieser beunruhigende Mann von ihr gewollt hatte, ob sie ihr irgendwie helfen konnte... doch dies hatte Zeit und für Vitoria momentan keine Priorität, vorerst war es für sie wichtiger gewesen sich in Sicherheit zu befinden damit ihre neue Meisterin etwas Ruhe finden konnte.
Die übliche dürftige Belastbarkeit der Sterblichen...
Als sie sich setzten, kam auch schon eine Schankfrau und fragte sie nach ihren Wünschen. Vitoria blickte sie dabei nicht an, als sie bestellte was die Küche empfahl mitsamt einem Krug Wasser.
Es war ein unangenehmer Augenblick als sie auf das Essen warteten, dabei starrte die Ritterin wortlos auf die Tischplatte. Sie verspürte den Drang endlich zu fragen was in jenem Moment passiert war, als Ciara sie gebeten hatte sie alleine zu lassen... doch sie zögerte weiterhin.
Es dauerte jedoch nicht lange als sie ihr Essen an den Tisch gebracht bekamen, dabei blickte Vitoria nun mit hoch gezogenen Augenbrauen auf ihren Teller. Gebratenes Fleisch mit Gemüse... Sie hätte am besten sagen sollen, dass sie selbst nichts gebraucht hätte...
Es roch fantastisch... ungewohnt... Ein wenig zögerlich griff sie daher zu dem geschwärzten Besteck aus Gusseisen und nahm etwas von dem gebratenen Gemüse in den Mund, jedoch ließ sie das Besteck wieder sinken und wischte sich anschließend schnell eine Träne aus den Augenwinkeln. Es war so unvorstellbar lange her... so lange seitdem sie etwas schmeckte.
Vitoria versuchte so gut es ging diese merkwürdigen Gefühle ihres sterblichen Körpers zu ignorieren, blickte stattdessen zu Ciara und versuchte nun endlich die herbei gesehnte Konversation zu beginnen.
"Meisterin Ciara... verzeiht die Frage, aber was wollte man vorhin von euch?"

Während Rhorr mit dem Magier sprach, betraten zwei weitere Frauen das Gasthaus. Jalu hätte sie wahrscheinlich nicht bemerkt, wenn beide nicht eine ungewöhnliche, magische Präsenz besäßen. Sie runzelte die Stirn, während sie die beiden betrachtete. Die Präsenzen waren unterschiedlich und ihr in keinsterweise bekannt. Doch als beide an ihrem Tisch vorbeischritten, spühlte eine Welle der Übelkeit über sie hinweg. Die rothaarige Frau besaß eine Präsenz, die irgendwie... krank wirkte. Als Zavetar besaß Jalu ein weitaus sensibleres magisches Gespühr als die meisten anderen Magier und so was es kaum verwunderlich, dass diese kranke Präsenz sie derart betraf. Sie würde diese Frau mal genauer betrachten müssen...

Sie hatte befürchtet, dass Vitoria diese Frage stellen würde. Ciara seufzte leise und senkte den Blick. Sie hatte keinen Appetit mehr - falls sie ihn seit der Begegnung mit Pravum überhaupt gehabt hatte. Lustlos starrte sie ihr Essen an, bevor sie leise antwortete.
"Verzieht, doch es gibt Dinge... Über die ich nicht sprechen mag. Ich bevorzuge es, nicht alles, was man über mich wissen könnte, zu erzählen..."

Während Ciara ihr die mitunter erwartete Antwort auf ihre Frage lieferte, aß Vitoria unbehelligt weiter ohne die junge Frau dabei anzusehen. Sie entwickelte plötzlich einen ungeahnten Appetit, es schmeckte ihr sichtlich... zudem war es Jahrhunderte her seitdem sie das letzte mal etwas gegessen hatte.
Vitoria hatte eine Antwort wie jene von ihrer neuen Meisterin bereits erwartet, im Grunde ginge es sie auch nichts an... aber sie hatte Ciaras Furcht verspürt.
Mit perfekten Manieren schluckte die Ritterin erst, tupfte sich den Mund mit einem Tuch ab und legte fein säuberlich ihr Besteck ab... bevor sie ein wenig hoch schoss und ihre rechte Faust dermaßen auf den Tisch knallen ließ, dass das Geschirr einen Hüpfer machte.
"Meisterin Ciara! Es geht hier nicht um euch... Ich kann euch nicht vor Gefahren beschützen die ich nicht kenne! Und esst gefälligst euer Essen! Entkräftung ist ein Feind!", fuhr sie die Heilerin an und ließ ihren zornigen Blick auf ihr ruhen.
Als die Hitzköpfigkeit ihres dämonischen Blutes ein wenig verrauchte, setzte sie sich jedoch wieder, atmete deutlich hörbar die Luft aus und versuchte sich an einem freundlicheren Gesichtsausdruck.
"Meisterin... es geht mir lediglich darum, ob ich um eure Sicherheit fürchten muss."

Crowley nippte an seinem Wein. Er mochte das Getränk schon, bloss wenn er betrunken war, konnte er nur sehr schlecht zaubern.. und Zaubern mit einem kater war auch nicht gerade das wahre. Also hielt er sich etwas zurück mit dem Wein. Seine Pfeife hatte er fertig geraucht und klopfte nun die Asche in einen kleinen Becher, den die Bedienung ihm auf den Tisch gestellt hatte. Tharik runzelte die Stirn als der Fremde zu ihnen an den Tisch kam. Irgendwas war an den beiden, er konnte es nur nicht zuordnen.

Bei dem Wutausbruch der Ritterin erschrak Ciara. Sie hatte nicht damit gerechnet, das ihre Antwort sie derart verärgern würde. Einen Moment lang, machte Vitoria ihr Angst, doch da beruhigte sie sich bereits. Die Heilerin schwieg einen Moment, bevor sie versuchte, eine beschwichtigendere Antwort zu geben.
"Ich habe ein Geheimnis, das ich niemandem anvertrauen mag, da es mein Leben durchaus gefährden könnte. Graf Pravum hat - wie auch immer - davon erfahren und wollte mich unter seine Fittiche nehmen. Ich habe abgelehnt und er gab mir dieses Buch, dass mir angeblich helfen soll."
Sie steckte sich ein Stück Gemüse in den Mund, kaute es gut durch und schluckte, bevor sie weitersprach.
"Ich glaube nicht, dass der Graf eine Gefahr für mein Leben darstellt. Hätte er mich töten wollen, wäre das wohl schon längst geschehen."
Sie hoffte, die Ritterin damit zu beruhigen, während sie lustlos ihr essen aß.

Vitoria hob ihren Becher mit dem Wasser hoch und nahm einen Schluck davon bevor sie Ciara eine Weile lang anstarrte. Mehr hatte sie auch nicht wissen wollen... da offenbar keine Gefahr bestand, beruhigte dies die Halbdämonin ungemein. "Vorher würde er mit mir Bekanntschaft schließen.", versuchte Vitoria beruhigende Worte zu formen und stellte ihren Becher wieder auf dem Tisch ab. "Doch wenn ihr keine Gefahr vermutet, so beruhigt dies auch mich.", sprach sie, schloss die Hände ineinander und lehnte sich ein wenig zurück. Sie beobachtete Ciara beim essen, es war auch gut so... sie war verletzt worden, hatte Magie angewandt um sich zu heilen... es war wichtig, dass sie etwas aß. Auch wenn sie momentan kein Hungergefühl verspüren mochte.
"Meisterin? Ich möchte mehr über euch erfahren... ihr müsst mir jedoch keine Details nennen, wenn ihr dies nicht wollt."

Ciara zögerte. Diese Frage war beinahe noch schlimmer als die nach ihrem Geheimnis. Sie ließ ihre Gabel sinken, während sie nach den Worten suchte, die die beste Antwort wären. Es war keine leichte Antwort...
"Nun... Es gibt nicht viel über mich zu wissen. Jedenfalls nicht viel, dass ich euch erzählen könnte... Ich bin eine reisende Heilerin. Ich lasse mich immer für ein paar Wochen in einem Ort nieder, bevor ich weiterziehe. Dabei... suche ich meinen Vater. Ich weiß nicht, wo er ist und ich erinnere mich kaum an ihn... Ich kann mich nur ein seine Augen und seinen Nachnamen erinnern."
Sie schwieg und es war ihr anzusehen, dass sie das Thema belastete. Langsam griff sie wieder nach der Gabel, um weiterzuessen, bevor Vitoria sie wieder dazu animieren würde.

"Hm...", kam es leise über Vitorias Lippen wobei sie den Kopf leicht senkte. Also konnte sich auch Ciara an etwas Wichtiges aus ihrem Leben nicht erinnern...
Zumindest eine gewisse Gemeinsamkeit, die Ritterin erkannte jedoch, dass Ciara anscheinend nicht all zu viel von sich erzählen wollte. Dies wäre der Unterschied zwischen ihnen gewesen, denn die Halbdämonin müsste ihrer Meisterin zu allem was sie fragen würde die bestmögliche Antwort geben. Dies war das gute Recht eines neuen Meisters.
Doch Ciara musste davon im Grunde nichts erfahren, denn Vitoria war nicht dazu verpflichtet sie darauf hinzuweisen. Es war nicht weil sie dies nicht gewollt hätte, viel mehr jedoch hätte sie ihr vermutlich noch weniger erzählen können als Ciara selbst.
Kurz wanderte ihr Blick durch den Raum, bevor ihre gelben Augen wieder an der Heilerin hängen blieben.
"Ihr solltet euch noch die Zeit gönnen um euch auszuruhen... doch was sind eure Pläne im Anschluss?"

Ciara überlegte eine Weile, während sie ihr Mahl beendete und ihr Wasser trank.Sie würde wohl das Gleiche tun, wir immer: Hier bleiben, sich erstmal im Gasthaus einquartieren und anschließend weiterziehen, solange die Krankheiten der Bewohner keine Überhand nahm.
"Ich werde ersteinmal hier bleiben und sehen, wie gut das Geschäft läuft", antwortete sie ausweichend. "Je nachdem werde ich dann weiterreisen oder länger hier bleiben."
Sechs Wochen, maximal. Dann würde sie weiterreisen. Und bis dahin musste sie sich überlegen, was sie mit ihrer Begleiterin machen sollte....