[MSG] Warcraft +350 - Azeroth's Finest

"Ach was, Grab. Die bringt mich höchstens zu Boden, wenn ich vor Orden nicht mehr laufen kann."
Feyne zwinkerte Grimbor ob dessen Pessimismus zu. Er selbst rechnete nie damit in einer Schlacht zu fallen. Warum auch? Er war immerhin einer der Besten, und bisher hatten ihn Rüstung und Kameraden zuverlässig beschützt. Und wenn er fallen sollte? Es war seine Aufgabe, sein Leben zu riskieren. Dabei zu sterben wäre ine Ehre. Zugegebenermaßen, nicht die Sorte Ehre, nach der er unbedingt strebte, aber so viele, wie bei den Marines ohnehin starben - wer sollte dir da sagen können, dass du nicht der nächste warst?
Wie Kedalif schon sagte: So etwas war für eine Elitetruppe wie sie doch normal. Wenn sie keine Verluste fuhren hatten sie Glück gehabt, anzunehmen war das nie wirklich. Wenn Grimbor wirklich so an seinem Leben gehangen hätte wäre er ohnehin nicht beim Militär gewesen - nach seiner Dienstzeit hätte er sich schon mit einer nicht allzu kleinen Pension zur Ruhe setzen können.
Nein, Xiabaos Planung klang sehr viel vernünftiger, als den Kopf aus Schwierigkeiten herauszuhalten, denn Alkohol gab einen klaren Blick und schärfte die Sinne für den Kampfeinsatz. Zumindest behagte es Feyne sich das einzureden, denn so konnte er es besser rechtfertigen vor statt nach dem Einsatz zu feiern.
Der vor ihnen liegende Einsatz war eigentlich selbst für ihre Maßstäbe brandgefährlich. Mitten auf einem feindlichen Stadtplaneten eingesetzt zu werden, der voll von Dämonen war und unter ständigem Artilleriebeschuss stehen würde. Es wunderte Feyne, dass sie für etwas eingesetzt wurden, das mit mehr Geduld auch unter geringeren Verlusten hätte bewerkstelligt werdne können. Abermals sah er auf den großen Bildschirm, auf dem die Militärparade zu sehen war; Feyne wäre auch ganz gerne mitmarschiert, aber als Taure hätte er ohnehin überall herausgeragt wie ein Baum aus Grashalmen.

"Immer her mit!", rief Grantzel, als die Neue Zigaretten anbot, nahm sie gierig entgegen und zündete sie sich an. Und wieder ein bekanntes Gefühl, das er schätzte. Ja, Drogen waren wirklich ein echter Segen.
"Ich nehme auch lieber den Kampf...", sagte der Menschzwerg mit einem wilden Grinsen. "Am Strand in der Sonne brutzeln ist doch todlangweilig, das gibt einem ja gar nicht den Kick, der dem Leben erst die richtige Spannung verleiht..." Stirnrunzelnd fuhr er fort: "Naja, für zart besaitete Leute ist es natürlich der reinste Albtraum, das Geschnetzel gegen die Dämonenbrut. Vor denen muss man sich wirklich in Acht nehmen." Die sollte man wirklich nicht unterschätzen, sonst endete man ganz schnell zerfetzt im Dreck, sogar als Elitesoldat. Aber seltsamerweise war es genau dieser Nervenkitzel, nie zu wissen, ob man den Einsatz überleben würde, der Grantzel so sehr reizte. Andere würden ihn vielleicht als 'bekloppt' betrachten, aber da er selbst auch gewisse Leute als bekloppt betrachtete, akzeptierte er das. Solange sie es nicht offen sagten und er sich somit auch keine Konter überlegen musste (was die einzige Alternative zum Fresse polieren darstellte), war es ihm scheißegal, was man über ihn dachte.

"Grantzel, du, mein Freund, bist untervögelt", stellte Vaalia fest. Mit halb geschlossenen Augen und nach hinten gelehnt war die Draenei ein Sinnbild der Entspannung. Auch wenn die Zigarette zwischen den Zähnen ihre Aussprache ein wenig undeutlich machte. Grantzel war komisch. Vaalia hatte keinen Zweifel daran, dass jeder Soldaten schon hier sein wollte. Einige legten auch die professionelle Begeisterung jener an den Tag, die ihre Arbeit gemacht. Aber niemand hier war so fanatisch wie Grantzel, wenn es ums Kämpfen ging. Insgeheim vermutete Vaalia, dass Grantzel nicht oft genug flachgelegt wurde.
"Der beste Kick ist es, mit allen Gliedmaßen wieder nach Hause zu kommen."

"Bitter."
Wenn Dustfinger überhaupt dazu in der Lage war, irgendetwas wunderschön zu finden (Neulinge sagen klar: NEIN!), dann war es dieses Wort. Zumindest in dieser Situation. Es fasste die Szenerie perfekt zusammen, war nicht auf lächerliche Weise emotional, und verlieh ihm dennoch den Hauch von Arroganz, den er so schätzte. Hielt man ihn für das größte Arschloch zwischen den Welten, würde man nicht auf die Idee kommen, sich mit ihm anzufreunden. Zu Anfang hatte das gut geholfen. Er war die Beißzange der Einheit gewesen, als er beigetreten worden war, sagte immer seine Meinung und pfiff auf die Gefühle seiner Kameraden. Leider waren einige von ihnen verdammt hartnäckig gewesen, hatten einfach nicht abgelassen ihn zu bequatschen. Irgendwann hatten diese Volltrottel es sogar geschafft, zu akzeptieren, dass er ein Mistkerl war. Sie lebten damit. Hatten ihm den Platz als Gruppenarschloch zugestanden. Wann immer man eine Sache auf die asoziale Weise lösen musste, kam man zu ihm. Natürlich hatten sie begonnen, sich mit ihm zu arrangieren. Er war verdammt nochmal der beste Sniper des Pakts. Dank ihm, seiner wundervollen und präzisen Arbeit (nur, wenn man nicht bemerkte, dass er etwas tat, war die Arbeit erste Sahne) waren schon etliche seiner "Kumpels" mit heiler Haut davongekommen. Meghan leider nicht. Er war zu langsam gewesen. Für den Moment. Später hatte er ihren Mörder gefunden. Gejagt hatte er ihn, und seine Eingeweide über den Boden verteilt. Seine Art zu sagen: "Scheiß meinen Kameraden an und ich jage dir die größte Scheiße durchs Hirn, die du in deinem Leben je gesehen hast." Mensch, hatten die ihn weich gemacht. Aber Meghan war niedlich gewesen. Sie hatte es nicht verdient, ihren Kopf im Helm zermatscht zu kriegen. Außerdem hasste er es, zu langsam zu sein. Das passierte zugegebenerweise nicht oft, eigentlich nie. Aber genau in dem einen Augenblick, indem er gerade eine Kugel auf einen anderen abgeben wollte, hatte er entdeckt, dass Meghan nicht gedeckt war. Und dann war es aus gewesen. Eine fliegende Kugel konnte man nicht mehr aufhalten. Nicht einmal er.
Der Elf richtete seinen Blick auf sein Bier - kurz zuvor hatten seine grünen Augen die ganze Zeit über auf der Trollin geruht, ohne, dass er sich zu einer Begrüßung herabgelassen hatte - und schwenkte den halbleeren Krug in der Luft herum, ehe er ihn wieder abstellte. Es war immernoch sein erstes Bier. Dustfinger trank nicht, um sich zu profilieren. Er war im Gegensatz zu seinen Kameraden nie betrunken, wenn es am nächsten Tag zu einem Einsatz ging. Weil er die wundervolle Aufgabe hatte, die verkaterten Idioten einzusammeln und daran zu erinnern, wie unglaublich toll es war, dem Pakt zu dienen. Weil er darauf achtete, dass jeder von ihnen in irgendein Bett kam. Er war der Mistkerl der Gruppe, aber er hatte definitiv eine weiche Art entwickelt. Eine stumme Dankbarkeit dafür, dass man ihn am Tisch sitzen ließ und seine Kratzbürstigkeit duldete. Dustfinger verschränkte die Arme und ließ sich mit dem Rücken in den Stuhl zurücksinken. Er saß der Trollin direkt gegenüber, deshalb wirkte seine Musterung umso besser. Aber er hatte nicht vor, sie zu beeindrucken. Würde sie sich von einem bösen Blick aus der Fassung bringen lassen, könnte man sie direkt in die Tonne treten. Dann lieber ohne Scout. Sie sollte lediglich sehen, dass nicht alle ihr wie Kuschelkätzchen um die Beine streifen würden. Ob die etwas taugte, würde man sehen, sobald sie im Einsatz war. Bis dahin war sie einfach eine Neue. Das war bitter. Wer ihn nicht kannte, dachte, dass er auf ihre Geschichte anspielte, ja, vielleicht sogar eine Aussage der anderen kommentierte. Wer ihn einigermaßen kannte, vermutete, dass er über sein Bier sprach und das Los, wiedereinmal nicht zum Vollrausch zu kommen, weil sie auf eine neue Mission geschickt wurden. Wer Dustfinger aber wirklich kannte - und nur wenige an diesem Tisch gehörten zu dieser Sorte - der wusste, dass er sich vorbereitete. Er wartete ab, beobachtete. Sniper waren so. Sie hockten auf der Lauer - und wenn ihr Ziel auch nur den geringsten Fehler machte, dann schlugen sie zu. Bisher schlug sie sich ganz gut. Mit ihrer unheimlich netten Art würde sie bei ihm auf Granit beißen, aber hey. Wer tat das nicht? Man musste seinem Arschloch-Image doch treu bleiben...
"Bitter, mhm. Dustfinger, nennt man mich. Mal sehen, ob du es wert bist, nach deinem Tod einen Rachefeldzug zu starten." Er sagte das leichthin. Es war kein Geheimnis, dass er Meghans Tod persönlicher genommen hatte, als er es sonst tat, wenn ein Kollege fiel. Aber was sollte er tun? Er hatte die Kleine eben gemocht.

"Dusty hat gesprochen!", gröhlte Siu von seinem Ende des Tisches, "Aber wir sollten heute ein wenig trinken. Nanobots bedeuten kleinen Kater, und das muss man doch ausnutzen"
Er kratzte sich am Kinn, und liess die Augen über die nasse Tischplatte wandern. Sowas... wer verschüttet denn eine solche Menge Bier? Das musste er gewesen sein. Sowas ging mal gar nicht. Besser kurz ausnüchtern und tatsächliche Arbeit machen.
Mojo, ich will mehr Details über den Einsatz.
"Kommt sofort, grosser Bär!"
Vor seinem geistigen Auge tanzte ein Pandaren-Braumeister mit einigen Statistiken und Karten an und ließ sie auf einen großen Schirm wandern.
"Also, du siehst... Mac'Aree. Population circa 5 Millionen, bekannt für seine schönen Strände, konzentrisch angelegten Stadtbau, die Erfindung der Elementarwandler und eine ganze Menge von Dämonen."
Rufe Eintrag Elementarwandler.
"Also man könnte meinen, dass du auf der Militärakademie aufgepasst hast, Junge."
Auf die Leinwand kam nun ein Bild eines Leerwandlerdämons, dessen Bindungsfesseln in einem ungesunden Rot leuchteten. Innerhalb der Wolke dunkler Energie zuckten Blitze, die das lodernde Feuer in seinem Inneren anstachelten.
Grandios. Mit Kedalif teilen.
"Geht direkt an Kedalif. Und... Nachricht geschickt. Mal schauen, was der Gute dazu zu sagen hat, hu?"
Satellitenscan unserer Anlandezone.
"Keine hundert Meter entfernt vom Schilddisperser. Ihr müsst nur durch den groben Widerstand und dann das Ding hochjagen."
Teilen mit Dustfinger und Az'ree.
"Nachricht ist draussen."
Das war genug. Den Rest konnte er sich in der Fähre angucken. Zwar war es ihm zuwider, wenn das Oberkommando keine näheren Befehle hatte, aber es war ihm noch mehr zuwider, schlechte Befehle zu kriegen.

Die angebotenen Zigaretten lehnte er mit einem Kopfschütteln ab. Alkohol war das eine, er wärmte, machte einen locker, er war ein Freund. Aber Zigaretten… Es war, als würde man einen Haufen nassen Gras in ein Lagerfeuer werfen und seinen Kopf in den Rauch halten. Ekelhaft. Der Geruch ging erst nach Tagen aus dem Pelz raus. Ein paar Mal probiert, aber die Erfahrung riet ihm von den Dingern ab. Er leerte lieber das Glas mit einem großen Zug, das er in den Pfoten hielt. Die anderen frotzelten sich schon wieder gegenseitig an. Sollten sie doch, war ihm auch egal. Solange es nicht um ihn ging, jedenfalls. Alles andere regelte er auf seine Art und Weise, aber bis jetzt war das innerhalb des Trupps nie nötig gewesen. Wahrscheinlich war das auch besser für die Moral. Die war durch Meghans Verlust schon leicht angeknackst, aber ihm selbst hatte sie nicht mehr bedeutet als jeder andere. Krieg bedeutete Verluste und solange er nicht dazugehörte, machte er sich darüber keine Gedanken. Es würde ihn auch nicht weiterbringe. Er stellte das leere Glas auf den Tisch und erhob sich. Die meisten anderen Gläser waren noch voll, doch er wollte sich noch eins besorgen. Im Verlauf des Abends würden es noch mehr werden. Bis sich die schönen Effekte des niederprozentigen einstellten, brauchte es eine Menge. Und Kater bekam er davon schon lange nicht mehr. Er umlief langsam den Tisch und wendete sich an die Trollin. „Ursian kannste mich nennen.“ Er drehte sich zum Tisch und fragte kurz in die Runde, ob noch jemand ein paar Bier haben wollte. Wenn nicht, würde er sich selbst gleich ein paar mehr mitbringen.

"Das hat doch nichts mit Untervögelung zu tun...", lachte Grantzel und nahm einen weiteren Schluck. "Ich kriege doch Sex, wann immer ich will. Manchmal sogar mehrmals am Tag. Aber der Kampf ist nun mal mein Leben, war er schon immer. Natürlich ist es gut, wenn man in einem Stück die Schlacht übersteht. Aber noch größere Freude bereitet es einem, wieder einmal richtig viele Dämonen über den Jordan geschickt haben. Aber lassen wir das, NOCH sind wir ja nicht da unten. Also keine Panik..."
Er konnte es nicht beschreiben, aber immer wenn er Auge in Auge einem Feind in einem Kampf auf Leben und Tod gegenübertrat, durchströmte ihn dieses Gefühl wilder Begeisterung. Es war einfach nicht zu erklären. Man konnte es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erfahren hatte. Er war einfach ein geborener Kämpfer, das war er.

Die Zigaretten lehnte Lilly mit einem immer noch freundlichen Lächeln ab, doch als sie Grantzels Aussage hörte, verschwand ihr Lächeln und schüttelte den Kopf. Dann erwiderte sie :" Ich verstehe dich nicht Grantzel. Wie kann es einem Spaß machen Lebewesen zu töten? Aber du hast Recht, lassen wir es lieber und genießen den einzigen ruhigen Tag bevor dieser Wahnsinn von einer Invasion beginnt..". Als Ursian fragte, ob noch jemand ein Bier will, schüttelte Lilly nur den Kopf und sagte sonst nichts. Dann lehnte sie sich nach hinten, schloss die Augen und genoss die Ruhe, nicht angesprochen zu werden. Lilly verstand selber nicht, warum sie mit gekommen war, eigentlich mochte sie Alkohol nicht sehr besonders, aber es war zu spät um sich jetzt noch Gedanken drüber zu machen.

"Ich wette, so wie du kann man nur denken, wenn man sein ganzes Leben beim Militär war!", konstatierte Grimbor und wies mit dem Finger auf Grantzel. Lillys Einwand, das ganze sein zu lassen, überging er gekonnt. Er würde diese Diskussion jetzt nicht abreissen lassen. Er mochte die Stille nicht, die immer entstand, wenn man ein Thema, zu dem noch etwas zu sagen gewesen wäre, abrupt beendete. "Schätze das ist mein Problem. Bin zu lange unter Intellektuellen gewesen. Unter Theoretikern, die nicht aus ihren Laboren und Bibliotheken rauskommen. Verdammt, Dalaran hat mich weich gemacht! Aber es war trotzdem eine geile Zeit da..."
Er kippte seinen Stuhl auf die hinteren Beine und stützte sich mit dem Fuß am Sockel des Tisches ab. Sein Blick wanderte zu Fyr. Sie hatte auch eine ganze Weile an der Universität verbracht ehe sie zum Militär kam. Die Frau war mitte dreißig, oder so. In dem Alter hatte er gerade erst beim NMC angefangen, selbstverständlich noch nicht in einem Elitecorps. Ihr ging es was die Sache mit dem Töten anging vermutlich nicht anders als ihm. Andererseits... Menschen waren kurzlebig. Sie gewöhnten sich leichter um. "Was sagst du dazu, Kollegin?", wandte er sich an die junge Magierin. Er nannte sie oft Kollegin. Warum auch immer. Irgendwie war es einfach ein verbindendes Element, wenn man als Magier unter all diesen Soldaten zusammen war.

"Jetzt möchte ich aber doch mal was klarstellen...", knurrte Grantzel augenverdrehend. "Ich mag in der Schule nie sonderlich gut gewesen sein, vor Allem Mathematik hat es mir nie angetan, aber eine Gleichung habe ich in meinem Leben auf jeden Fall begriffen: Dämonen =/= Lebewesen, die Mitleid verdienen."
Erneut nahm er einen Schluck, um seinen aufkommenden Ärger zu unterdrücken. Der Alkohol erfüllte seinen Zweck vorbildlich. "Naja, was Studium angeht, muss ich wirklich passen.", sagte er nun, um von dem Streitthema abzulenken. Er hatte nicht unbedingt Lust, sich mit Leuten über moralische Fragen zu streiten, mit denen er sowieso nicht auf einen Nenner kommen würde. "Ich bin schließlich dumm wie Brot." Auch sich selbst niederzumachen, tat er gern, denn das spornte ihn besonders an, seine Fähigkeiten zu verbessen. Schließlich war er im Militär nicht so weit gekommen, in dem er sich ständig eingeredet hatte, der Tollste von Allen zu sein.

„Hab kein Problem damit, dann und wann ein paar Dämonen in tausend Stücke zu zerfetzen, die Biester habens nicht anders verdient,“ erwiderte sie mit einem heimtückischen Grinsen, „aber wenn ich ehrlich bin, ich würde, wenn die Möglichkeit bestünde, auch lieber an einem Strand rumgammeln und nichts tun. Außer Dinge die ich mag. Ist nicht so gefährlich, und als Magierin habe ich meinen Sold eh weg, und kann mir mit ein paar magischen Theorien nen goldenen Kasper verdienen. Solange es die Legion jedoch noch gibt, gibt es für mich keinen Grund mit dem Kämpfen aufzuhören.“ In Gedanken hatte sie Gratzel zugestimmt, sie empfand ein ungesundes Gefühl des Glückes, wenn sie Dämonen verglühen lies, aber ihr logischer Verstand lies diese Lust am Töten von Dämonen eh nur im eigentlichen Kampf raus. Ein kurzer Wink mit der Hand lies Ursian verstehen, dass sie auch noch ein Bier nehmen würde, und einen Kurzen Schluck aus ihrem aktuellen Getränk nehmend rutschte sie ein wenig auf ihrem Sessel herum, um eine gemütlichere Position zu finden. „Dalaran so schlecht reden kann man aber auch nicht, es gibt dort schließlich auch magische Duelle und ähnliche Späße... im Untergrund. Die Stadt weis davon, garantiert, aber ich hab bisher nur halbherzige Razzien und ähnliches erlebt. Richtig dahinter her sind die nun nicht. Werden bestimmt geschmiert. Aber gerade auf der Uni wimmelt es von Strebern und ähnlichem Gesindel, dass stimmt. Sind mit keinerlei Herz bei der Sache. Und so was sollen mal die Magier der nächsten Generation werden? Formeln auswendig lernen kann auch jedes Bauernmädchen.“

"Ach, spätestens wenn sie von der Uni runter kommen trennt sich da auch die Spreu vom Weizen", winkte Grimbor verächtlich ab, "Wenn es darum geht, einen richtigen Job zu bekommen stellen sie fest, dass ein bisschen Eigeninitiative doch nicht schaden kann und falls sie glauben, beim Militär eine ruhige Kugel schieben zu können, dass sehen diese Pfeifen schon, dass es vielleicht nicht schlecht gewesen wäre, sich mal ein Untergrundduell anzusehen..." Ein Schmunzeln stahl sich in den Bart des Zwerges. Er hatte selbst an Untergrundduellen teilgenommen. Zweimal. Und beide male gewonnen. Bannzauberer waren bei sowas praktisch immer im Vorteil. Aber für das Publikum war es interessanter, wenn dort oben mehr abging. Trotzdem, es hatte ihm Spaß gemacht seine Gegner zu demütigen. Nichts bringt einen Magier so sehr aus der Fassung, wie zusehen zu müssen, dass all seine Mühen vollkommen wirkungslos sind.
"Wenn wir von Argus zurück sind, glaube ich, gönne ich mir erstmal einen richtig schönen Urlaub am Strand von Booty Bay...", sinnierte er, das Thema wechselnd, "Ich würde dich mitnehmen wenn du willst, Fyr. Nur wir zwei." Er setzte sein breitestes, gewinnenstes Lächeln auf. Nicht, dass er sich ernsthaft ausrechnen würde, so bei der jungen Magierin landen zu können. Da wogen der Alters- und Rassenunterschied einfach zu schwer. Aber verdammt, er war schon immer ein Spieler gewesen. Er konnte einfach nicht anders, als es zu versuchen!

Die Zigaretten wurden abgelehnt. Ab und an trank Kedalif vielleicht mal etwas aber rauchen würde er nie. Er sah keinen Sinn dahinter und irgendeiner Sucht wollte er sich schon gar nicht hingeben. Er rief Richtung Barkeeper: "Mach noch einen Industry-Silithus-Mix." Dieser rief zurück: "Wie kannst du dieses Zeug trinken? Alleine es zu mixen ist widerlich.." Damit wandte er sich herum und mischte das Getränk zusammen.
Dem Gespräch folgte der Kreuzfahrer kurz. Dann nickte er Grantzel zu. "Dämonen und ihre Anhänger sind keine Lebewesen mehr. Ich werde nie Gewissensbisse haben nur weil ich einige dutzend Dämonen oder Kultisten getötet habe." Er hob eine Hand um Einwände sofort zu unterdrücken. "Und bevor man nun kommt das einige Kultisten keine Wahl hätten, sie haben immer eine. Wer sich mit der Legion einlässt ist ein Feind allen Lebens und entsprechend gnadenlos zu vernichten. Das Licht wird ihren Seelen gnädig sein...ich bin es nicht." Dieses Thema war damit für Kedalif gegessen.
"Und was diese Studenten angeht.." Kurz nickte Kedalif dem Barkeeper zu der das Glas vor ihn abstellte, es blubberte und leuchtete kräftig grün. "Mag sein das dort Faulenzer sind...aber ohne kluge Köpfe würden wir immernoch in Servos oder noch besser Plattenrüstungen kämpfen. Und darauf hätte heutzutage wohl keiner Lust zu. Ich selber bin nie zu Uni gegangen..brauch' ich auch nicht als Paladin denke ich so oder so viel zu viel nach." Sein Orden war für eine Leidenschaft bekannt: Jene zu diskutieren. Kedalif erinnerte sich an Versammlungen wo sie teilweise zwölf Stunden saßen und über Auslegungen des Glaubens diskutiert hatten.

"Nein, Bedenken habe ich auch nicht. Und auch kein Mitleid. Ich meine, es sind Dämonen - nicht einmal richtige Lebewesen. Aber gegen sie kämpfen macht trotzdem keinen richtigen Spaß - ich meine, ich habe keine Angst davor, aber wenn ich sie mit einem Zauberwort verschwinden lassen könnte, ich würde. Natürlich."
Aber bei diesem Worten grinste Feyne immer noch. Er ging das Thema nicht besonders ernst an. Was hätte das auch gebracht? Er war Marine und er würde weiterkämpfen, egal wie sehr er sich mit seiner Verantwortung und seinen Taten herumquälte. Sein Großonkel hatte ihm manchmal davon erzählt wie sie gegen Zivilisten hatten kämpfen müssen. Immer wieder war ein Name dabei aufgetaucht - Doean. Ein Alptraum, der ihn immer noch verfolgte. Er selbst hatte bisher has Glück gehabt nur gegen die Legion eingesetzt zu werden, und im Elitetrupp würde das wohl auch so bleiben. Sie waren zu wertvoll - und ihre Einsatzzeit war zu wertvoll - um sie gegen irgendwelche dummen Halbwilden mit geplünderten, uralten Waffen einzusetzen.
Aber statt sich alten Erinnerungen an vergangene Feldzüge hinzugeben war es wohl besser, sich wieder am Gespäch zu beteiligen. Und lustiger.
"Universität? Hrm. Bin von der Schule abgegangen und Runenmeister geworden. Wen kümmert schon warum Dämonen irgendwo sitzen wenn man nicht weiß wie man sie da wieder wegbekommt?"
Er achtete die Bemühungen der Akademiker - und ohne sie wäre seine Ausrüstung auch gar nicht erst möglich gewesen. Jedenfalls achtete er sie mehr als die Bemühungen von Grimbor, an ein Mädchen herazukommen, das er nicht erst bezahlen musste.
"Vergiss es, dicker Zwerg. Die Mädchen die daruaf stehen arbeiten leider unter Tage."

Fyr hatte selbst mal an einem Untergrundduell teilgenommen. Das Publikum war vermutlich verdammt gut unterhalten gewesen, so sehr wie sie mit Lichtern, bunten Farben und Explosionen gespielt hat, aber es war verdammt anstrengend gewesen. Und Außerdem war sie am nächsten Tag gefragt worden, warum ihr Verderbnis-Grad auf so ungesunde Höhen gestiegen ist, das wäre ja für Studenten ganz und gar ungewöhnlich. Zum Glück hatte die Ausrede mit dem missglückten Experiment an einer magischen Falle gezündet, aber danach war sie das Risiko nicht mehr eingegangen. Aber zugesehen hatte sie selbst danach noch mehrere male, denn eigentlich war der Untergrund Dalarans das einzig spannende was sich den Studenten bot... oder in den Bars trinken gehen.
„Ihr stellt euch das magische Studium glaube ich mit viel zu viel lehrhaftem Charakter vor. Nicht nur, dass man beinahe durchgehend allein auf sich gestellt ist seine Fähigkeiten zu schulen, man wird auch ständig darauf gedrillt nur im äußersten Notfall und solchen Späßen einzusetzen. Natürlich gibt es auch theoretischen Murks, aber das Hauptaugenmerk in Dalaran liegt nun mal seit je her auf der Magie an sich.“

Bei Grimbors Kommentar musste Fyr schmunzeln. Wenn sie das richtig in Erinnerung hatte, dann war das Angebot nicht das erste dieser Art, und auch damals hatte sie schon abgelehnt... etwas energischer. Aber der Zwerg rechnete sich vermutlich sowieso keine ernsthaften Chancen ein, weswegen sie das Angebot auf die leichte Schulter nahm. Man musste ja nicht wegen jedem Mist austicken. „Bezahl die Reise, halt dich von meinem Schlafplatz fern, und bring genug Verpflegung an den Tag und wir werden sehen was sich tun lässt.“ Der Satz war ziemlich streng ausgesprochen worden, hatte aber einen gewissen Unterton, der verriet, dass sie das eher scherzhaft meinte. „Aber an sich hätte ich nichts gegen Urlaub.“ Was der Wahrheit entsprach, selbst wenn es mit dem Zwerg war, der eigentlich jede Frau anbaggerte. Er war Magier, und damit schon von vornherein eine interessantere Begleitung als 90% aller anderen Wesen der Welt. „Lass dich bis dahin ja nicht töten, es gäbe viel über theoretische Magie zu diskutieren.“ Das, hingegen, war unerwartet freundlich ausgesprochen.

Jurek schüttelte leicht den Kopf, als Zigaretten angeboten wurden. Er war leidenschaftlicher Passivraucher und würde es wohl immer bleiben. Bei der entstehenden Diskussion hielt er sich zurück. Die Meinung der anderen zum Thema Krieg oder Ruhe waren ihm ziemlich egal. Sie würden ohnehin nicht von ihrer eigenen Vorstellung abweichen, also warum sollte man dann noch darüber reden, wer recht hatte? Erst als Dustfinger sprach hob er den Blick von seinem Bierkrug und nickte diesem unmerklich zu. Er war dankbar dafür, dass dieser Meghans Tod gerächt hatte. "Wenn wir mit den Dämonen Mitleid hätten, wären wir ziemlich dumm." mischte er sich dann doch noch ein, nachdem er einen Teil seines Biers getrunken hatte. "Sie werden keines mit uns haben und diese Schwäche ohne zu zögern ausnutzen. Dassselbe gilt für ihre Kultisten."

Nein, natürlich lehnte sie ab. Aber Grimbor hatte nichts anderes erwartet. Doch ermachte sich nichts daraus, dass sie ihn abblitzen ließ. Gewissermaßen war er daran gewohnt. Und warum sollte er sich auch darüber ärgern? Auf etwas Ernstes hatte er es ohnehin nicht angelegt. Hatte er es schon seit Jahren nicht mehr angelegt. Ihm ging es lediglich darum, seine Chancen auszuloten. Ein bisschen was für sein Image zu tun. Und außerdem: wenn man ohnehin nichts erwartete konnte man nur positiv überrascht werden, wenn eine doch mal ja sagte. Außerdem: er hatte Zeit. Er konnte es immer wieder versuchen. Irgendwann würde er schon Erfolg haben. Bei Fyr oder bei einer anderen.
Dementsprechend ungetrübt blieb auch seine Stimmung. "Glaub mir, mich umbringen lassen steht auf der Liste der Dinge, die ich in nächster Zeit plane, ganz unten", versicherte er breit grinsend. Letztendlich war er wohl einer derjenigen, die mit den geringsten Sorgen in diese Mission gehen konnten. Grimbor hatte - wenn es sowas den gab - eine recht sichere Aufgabe auf dem Schlachtfeld. Er war schwer gepanzert, er hatte all seine defensiven Sprüche parat und nicht zuletzt war er niemand, der sich permanent dort in den Kampf warf, wo es am tollsten her ging. Das wäre für einen Zauberbrecher auch höchst kontraproduktiv gewesen. Magische Angriffe verhinderte man in 80% der Fälle dadurch, dass man die Gefahr frühzeitig entdeckte und ausschaltete. Und das war sein Job. Den Überblick behalten. Und - das konnte man nicht leugnen - da gab es dann doch wesentlich gefährlichere Aufgaben auf dem Schlachtfeld als das.

Az'ree hatte auf Dustfigners Kommentar überhaupt keine Reaktion gezeigt. Sie konnte ihn nicht einschätzen, also wusste sie auch nicht, was er damit sagen wollte und ob sie überhaupt gemeint gewesen war. In die aufkommende Diskussion hatte sie sich überhaupt nicht mehr eingemischt, Kedalifs Meinung über die Art, wie ein Einsatz aussehen sollte hatte sie daran erinnert wo sie war. Vorschlaghammermentalität. Rein, alles zusammen prügeln, hoffentlich mit wenigstens... 70% der Truppe wieder zurück kehren.
Für sie sah das ganze aus, ihr Standart war noch ein anderer. Ungesehen landen, die Linien des Feindes durchdringen, mit möglichst wenig Feidkontakt, dann zu den Zielen vorrücken und ihren Job erledigen. Einen Anführer erschießen, einen Reaktor sprengen, was es auch war. Wieder draußen sein, bevor der Alarm losging. Das Kommando des Feindes hatte meistens erst gewusst, dass sie da gewesen waren, wenn sie schon lange wieder weg waren.
Natürlich... nicht immer. Unter dem Tisch ballte sich Az'rees Hand zur Faust, als sie an Goran Primaris dachte. Falsche Informationen von oben zu Beginn der Aktion; voll in eine Falle marschiert und ihr Hauptmann war dabei drauf gegangen. Die Trollin saß leicht zurückgelehnt da und blickte mit finsterem Gesicht an die Decke. In Gedanken war sie wieder auf der Feindwelt gewesen, dann im Strategium, nach Ende der Mission. Dieses fette Schwein von einem Zwergenaufklärungsoffizier vor ihr, der ihr mitteilte, dass es die Schuld ihres Teams gewesen war, dass die Operation ein Fehlschlag war und der Chef in einer Lache seines eigenen Blutes dort unten lag.

Sie trug ihre Rüstung nicht, aber in der Seitentasche ihres Overalls war ein einfaches Touchpad, dass jetzt leicht vibrierte um sie davon in Kenntnis zu setzen, dass sie eine Nachricht erhalten hatte. Sie hatte ihre Arbeit immer bei sich, auch in den Enstappungsbereichen des Schiffes. Satelittenfotos und Karten der Landestellung, geschickt von Siu. Sie hatte Mühe ihn in Gedanken Hauptmann oder Chef zu nennen. Das war Drak gewesen. Er war... der Panda? Nein, nicht gut. Sie würde etwas besseres für ihn finden müssen. Das Pad lag vor ihr auf dem Tisch und Az'ree beugte sich darüber. Die Gespräche am Tisch waren jetzt endgültig weißes Rauschen für sie. Belanglosigkeiten. Ihre Landefläche war ein etwas größerer Platz, vollkommen freie Fläche. Die Gebäude rings herum sahen nach Fabriken aus. Die Geschütze die man mit Sicherheit am Dispenser aufgebaut wurden würden über die Dächer feuern können. Erstmal runter. Sie tippte mit zwei Fingen auf die Südseite der beiden fabrikartigen Gebäude. Dort wären sie aus der Schusslinie. Eine Pipeline verband die beiden Gebäude. Auch diese markierte sie sich mit einem kurzen Verweis, könnte noch nützlich sein.
Dann beschäftigte sie sich mit dem offensichtlicheren Problem. Sie zeichnete mit einem Finger die Wege nach, über die die Legion wahrscheinlich Vorstöße auf ihre Landungsstelle machen würde. Dann runzelte sie die Stirn. Die Landestelle war schon sehr eingezoomt gewesen. Ihr Bildschirm zeigte nur das Gebiet, dass direkt mit ihrem Primärziel zu tun hatte. Az'ree zoomte aus, soweit es ging um dann wieder, langsamer, den Bildausschnitt zu verkleinern. Ihre Finger wanderten wieder auf dem Schirm herum, während sie strategisch wichtige Stellen um den Dispenser herum markierte. Viel größerer Bereich. Ein bitteres Lächeln schob sich über Az'rees Gesicht. Seit Goran war sie vorsichtiger, was die Richtigkeit der Informationen, die sie vond er Flottenaufklärung bekam, betraf.

"Also dann, Leute!, polterte Siu, "Machen wir uns auf ins Bett, wenn wir mit der Runde fertig sind. Allzu lange wird es nicht mehr dauern, bis es losgeht. Stellt eure Nanobots auf abrufbereit und lasst eure KIs warmlaufen. Ich sehe euch morgen im Briefingraum. Bis dahin müssten wir einen weiteren Überblick über unseren Auftrag haben.
Der Pandare trank seinen Krug aus und verabschiedete sich mit einem lockeren Salut Richtung Quartiere. Er stapfte durch die Gänge, und wenn seine Gedanken auch nicht düster waren, so waren sie doch zumindest ambivalent. Seine Frau konnte er um diese Uhrzeit nicht anrufen, die schlief schon fest. Naja. Dann noch ein bisschen auf der Konsole gezockt und ab ins Bett.

"Also dann. Auf zum offiziell sanktionierten Matratzenhorchen. Es sei denn, jemand möchte mein Bett wärmen?", fragte Vaalia mit kokettem Lächeln in die Runde, winkte aber rasch ab: "Nur ein Scherz, nur ein Scherz. Kein Sex auf'm Kreuzer. Außer man möchte das Video im Holonetz finden. Wogegen nichts einzuwenden wäre, würde man dann wenigstens Geld bekommen." Vaalia merkte, dass sie Unsinn redete. Sie schob es routiniert auf den Alkohol. Jeder Tag beim Militär konnte der letzte sein. Also musste man jeden Tag genießen. Und wie ging das besser als mit - vorzugsweise alkoholischen - Getränken, möglicherweise einer Zigarette oder zweien und ein wenig Matratzensport als Sahnehäubchen.
"Also dann, bis morgen." Mit beschwingtem Schritt und immer noch rauchend zog Vaalia von dannen.

"Ich wäre schon mit dir mitgekommen, nachdem mir meine verehrte Kollegin eben einen derartigen Korb verpasst hat!", rief Grimbor ihr nach, jedoch ebenfalls allein des Scherzes wegen und in einem Tonfall, der das unmissverständlich klar machte. Wobei... abgelehnt hätte er nicht, wenn Vaalia ihn mitgenommen hätte. Er war schlie´ßlich auch nur ein Mann. Und er mochte größere Frauen. Was für einen Zwerg so an sich eine recht praktische Vorliebe war. Kleinere Frauen waren schwerer zu finden. Da gab es einfach nicht so viele Rassen, die die Voraussetzungen erfüllten. Selbstverständlich ging die Chance, dass Vaalia ihn mit ins Bett nahm gegen null. Wäre sie noch in Reichweite gewesen, sie hätte ihm für die vorlaute Meldung vermutlich eine gescheuert. Da war es doch um Größenordnungen wahrscheinlicher, dass er irgendwann einmal mit Fyr im Bett landen würde. Er warf ihr einen unauffälligen Blick von der Seite zu. Irgendwann...
"Du unser verehrter Herr Hauptmann mit den strengen moralischen Prinzipien zu Bett gegangen ist...", wandte er sich an die Runde der Verbliebenen und zog ein abgegriffenes Päckchen Karten aus der Brusttasche seines Uniformhemds, "Hat jemand Lust auf eine kleine Runde. Um ein paar Credits, versteht sich. Wo bleibt sonst der Kitzel?" Er grinste einladend in die Runde. Der Abend war zwar nicht mehr gerade jung, aber für ein paar Spielchen würde doch noch Zeit sein...

Es hatte Ursian gar nicht wirklich interessiert, ob wirklich noch jemand ein Bier wollte. Er hätte sie einfach alle selbst getrunken. Er machte sich auf zu Theke und zeigte ihm vier krallenbewehrte Finger, was von diesem ohne Worte verstanden wurde. Kurz darauf nahm er vier volle Gläser in die Pranken und trug sie zum Tisch zurück. Eines schob er Richtung Fyr, eines stellte er unaufgefordert zur Trollin, dieser… Az’ree. Er würde sich schon mit ihr arrangieren müssen. Die beiden anderen Gläser nahm er sich selbst mit, das eine stellte er vor sich ab und aus dem anderen nahm er einen tiefen Zug, sodass es bereits wieder zur Hälfte geleert war. Siu hatte sich bereits aus dem Staub gemacht, vermutlich auf seine Kabine, ebenso Vaalia. Nun zog Grimbor auch noch einen Stapel Karten aus der Jacke, es schien ein langer und gemütlicher Abend zu werden. Die Ruhe vor dem Sturm, wie er selbst vermutete. Aber für ein gutes Kartenspiel war er immer zu haben. Er nickte dem Zwerg zu und versicherte ihm: „Ich bin dabei.“

Az'ree blickte kurz auf, als Ursian das neue Glas vor ihr abstellte. "Werd' beim Spiel passn fürcht' ich." Sie deutete auf das Pad vor ihr. "Denk' ich sollt' mia das alles näha ansehn. S' ja mein Job, he?"Die Trollin hielt das Gerät so, dass die anderen am Tisch sitzenden den Bildschirm und was er zeigte sehen konnten. Die weitere Umgebung ihrer Landungszone, auf dem kleine grüne Buchstaben Stellen anzeigten, die Az'ree bereits markiert und kommentiert hatte. Sie wollte eigentlich vor allem ncihts mehr trinken, sie war die Missionsvorbereitung noch sehr anders gewohnt. Kein heiteres Beisammensein mit Alkohol und Spielkarten. Sie runzelte die Stirn, während sie mit einer kurzen Fingerbewegung einen Platz ein ganzes Stück nördlich des Missionszieles vergrößerte. Die Deckung dort gefiel ihr eigentlich besser. Man könnte länger unbemerkt bleiben udn viel weiter vorstoßen... aber war das überhaupt eine Option? Sie dachte an Kedalifs Worte und wie er sich eine erfolgreiche Mission vorstelle. Kreuzfahrer. Nach deren Meinung lies sich jedes Problem lösen in dem man nur lange genug mit einem Hammer drauf einschlug... sie war unzufrieden mit sich. Sie hatte die strategischen Informationen auf der Karte mit der gewohnten Routine erfassen können, leider waren die meisten davon wohl nur für sie und den Sniper wirklich lustig. Der alte Drill steckte noch in ihr. Verdeckt rein, verdeckt raus. Es hatte keinen Zweck, so war ihr ganzes vorgehen nutzlos. Nicht die Zeit für falschen Stolz. Sie hob den Blick, zog noch einmal an der Zigarette, wie um noch einmal Kraft zu schöpfen, bevor sie in die Runde fragte. "Könnt' iah mia n paa' Dingä üba eua Vorgeh'n sag'N? Persöhnlich, nich vonna ganz'n Einheit."

"Ist in Ordnung. Schlaft gut."
Feyne stand vom Tisch auf, passte auf, dass er dabei nicht den Stuhl hinter sich verbog, und verabschiedete sich noch von allen Anwesenden - vor allem von Az'ree, die er dabei ansah - mit einem Winken, bevor er aus der Tür verschwand und sich zu seinem eigenen Raum begab. Die Verhältnisse auf einem Kreuzer waren nicht eben geräumig, auch nicht für eine Durchschnittsrasse, für einen Tauren aber waren sie beinahe beengt. Sein Quartier konnte er eher anziehen als sich darin aufhalten, obwohl er ein Leutnant war und ihm damit eine größere Unterkunft als den niederen Rängen zustand.
Für Feyne allerdings war der Kasten gut genug. Er konnte im Bett liegen und nachdenken, oder Musik hören, wie er es oft tat. So wie genau jetzt. Zum Schlafen war es ihm noch zu früh, vor allem, da nicht unmittelbar ein Einsatz wartete. Nur bevor es hart auf hart ging wollte er unbedingt ausgeschlafen sein, im Alltag auf dem Kreuzer traute er sich auch zu - und hatte oft bewiesen - auch im Halbschlaf über die Runden kommen zu können. Nachdenklich aktivierte er seine KI; er hatte sie nicht sehr oft an, da er auch gut alleine klarkam und seine Zeit lieber mit Personen verbrachte, von denen er wusste, dass sie real waren. Eine hübsche Taurin erschien in seinem Geist, im traditionellen Aufzug einer Sonnentänzerin, nur mit einigen Einsparungen im Dekolleté.
"Sunra? Mach mal ein bisschen Rock an. Leise. Was ruhiges. Jethro Bull vielleicht."
Er hätte sich auch das Material ansehen können, das für den Einsatz bereitstand. Er hatte sich über die Jahre als Offizier und vor allem in der Eliteeinheit angewöhnt viel stärker auf die Informationen zu achten, die er bekommen konnte, obwohl er sich nicht sehr für sie begeistern konnte. Das hatte oft Verluste und Verletzungen vermieden.

Niemand ergriff sofort das Wort als die neue nach ihrer Vorgehensweise fragte, also entschied Grimbor kurzerhand, dass das wohl seine Aufgabe war. Nachdem Feyne aufgestanden war war er der Ranghöchste hier am Tisch - abgesehen von Dustfinger natürlich, aber aus dem brachte man ohnehin nur mit viel Mühe ein paar Worte heraus.
"'ch bin Zauberbrecher", erklärte er. Er nuschelte dabei ein wenig, weil er in beiden Händen die Karten hielt und diese bereits trotz der mäßigen Resonanz auf seine Anfrage nach einem Spielchen gewissenhaft mischte, was jedoch zur Folge hatte, dass er sich die Zigarette in den Mundwinkel stecken musste. "'ch versuch mich aus'm Getümm'l raus zu halt'n und halt' nach feindlich'n Zaub'rern Ausschau. Verteil' ansonsten 'n paar Manaschilde hier und Konterzauber da und so. Wenn 'ch ein von den Drecksäck'n seh' geht's mit Blinzeln rein un' 'ch erledig' ihn auf die klassische Art..." Die klassische Art, das hieß ohne Magie. Also mit Hammer und Bolter. Die dreckige, aber nach wie vor effizienteste Art und Weise, einen Feind auszuschalten.