Gleve [MSG]

Natürlich reagierte die Hexe - wieder einmal! - mit Keifen auf seine Bemerkung, doch das war Jandrim inzwischen gleich. Er hatte nichts anderes erwartet. Schließlich hatte er es ja provoziert. Aber solange es dabei blieb sollte sie ruhig keifen. In aller Seelenruhe ging er neben dem Leichnam eines großen, bulligen Menschen in die Knie und begann auch diesen zu durchsuchen, zwar ungeschickt, aber doch methodisch und rasch. Wein fand er auch bei diesem nicht, dafür eine kleine Tonflasche, in der noch ein Schluck einer scharf riechenden Flüssigkeit übrig war. Jandrim trank den Schnaps in einem Zug und warf die Flasche dann achtlos beiseite. Klirrend rollte sie davon. Die Börse des Mannes war ähnlich leer, dafür hatte er einen hübschen Ring am Finger, Silber wenn Jandrim es richtig erkannte. Doch so sehr er sich auch Mühe gab, er bekam ihn nicht abgestreift. Die Finger des Mannes waren einfach zu fett. Entnervt griff er schließlich nach dem Messer, dass der Tote am Gürtel trug und trennte den Finger mitsamt dem Ring kurzerhand ab. Das Silber landete in seinem eigenen Beutel, auch das Messer behielt er, nachdem er es grob am Wams des Manns gesäubert hatte. Den Finger ließ er liegen, obwohl er wusste, dass er in manchen Städten für den Finger eines Diebes durchaus Geld bekommen konnte.
"Warum steh'n wir hier eig'n'lich noch rum?", fragte er in die Runde nachdem er sicher war, dass der Tote nichts von Wert mehr bei sich trug, "Soll'n wir nich' langsam weiter? Je eher wir was fin', desto eher sin' wir wie'er raus hier..."

Shek hatte einen kurzen Moment gebraucht um zu überlegen, die Menschen waren ihm noch nicht so bekannt, als das er ihre Größe gut eingeschätzt hätte, dann schüttelte er jedoch den Kopf. "Nein ich habe nur ein paar, Banditen gessehen, ich glaube nicht dass einer von ihnen besonders klein war, aber wenn wir grade darüber nachdenken", ein machte eine relative ausschweifende Geste mit den Armen um auf das Leichenfeld zu deuten. "Haben wir hier einen Zziemlichen Krach veransstaltet, die anderen Banditen werden das nicht überhört haben und beschtimmt waren dass auch nicht alle Rattenwesssen"
Als er die Geste gemacht hatte, hatte er auch seine Waffe gesehen, sie lag etwas abseits von dem Leichenfledderer der Gruppe, war aber vermutlich zu Groß, als das sie ihm großartig von nutzen sein könnte, jedoch könnte er ihm in die quere kommen wenn er versuchen wollte sie zu holen.
"Wass haltet ihr dafür wenn wir hier nicht allzulange verweilen, bevor Versstärkung kommt wären wir hier doch alle gerne weg. Wenn ihr nichts dagegen habt würde ich mich euch gerne anschließsen, zumindesst biss wir hier wieder rauss ssind."
Wenn die Gruppe ihn aufnahm würde er sicher keine Probleme haben, dass er seine Waffe weiderbekam, er glaubte nicht, in diesen Gefilden geeigneten ersatz zu finden, nicht ohne eine Sonderanfertigung in Auftrag geben zu müssen, und für so etwas ließen sich Schmiede immer Fürstlich entlohnen.

Wäre Venox ein Mensch gewesen, hätte er wohl mit den Schultern gezuckt, doch so blieb es nur bei einem brummen. "Ich weis es nicht, doch irgendetwas muss an diesen Runen ja dran sein, wenn manche Menschen sie wertvoller einschätzen, als diese runden Scheiben die sie aus Gold fertigen.... Wobei..." mit betrübtem Ausdruck blickte Venox zu Jandrim und beobachtete wie dieser gerade dabei war die Leichen der Gefallenen zu plündern. "wenn ich mir das so ansehe.... Ich frage mich, ob ich auch so geworden wäre, wenn meine Art auch Gold so verwenden würde... oder..... ich würde gerne sagen wir haben uns nur verteidigt, doch stimmt das? Wir alle sind doch hier herunter gekommen wegen diesen Runen und diesem Gold... deswegen haben wir uns gerade umgebracht...." Venox seufzte.

Eigentlich hatte sie nichts dagegen die Schlange mit zu nehmen. Ihr war das sogar irgendwie recht, denn im Notfall könnte er immerhin auf die Hexe fallen und sie genau so erdrückend belasten wie den Rell von vorhin.
"Ich weiß nicht.. ich finde das ist keine so gute Idee.." sie schwenkte mit ihrer rechten Hand in der Luft herum während sie sich mit der linken über das Kinn streichelte und einen äußerst ´´nachdenklichen´´ Eindruck erweckte.
"Wie wäre es damit.. wir nehmen dich mit, helfen dir und dafür müssen wir die ganzen Wertsachen die wir finden nicht mit dir Teilen? Klingt doch fair für die ganze Mühe die wir uns dabei machen uns darauf zu verlassen das du uns nicht in den Rücken fällst.."
Wer weiß. Vielleicht würde die Schlange die Sche'ai irgendwie noch erdrosseln, dann müsste sie nicht irgendetwas tun wenn sie die Hälfte des Schatzes für sich beanspruchte. Lächerlich, wo doch ganz klar außer Frage stand das ihr mindestens die Hälfte zustand. Ihre Karte, ihr Schatz.

"Nicht alle Menschen sind gleich", erwiderte Armelle auf Venox' Aussage. "Meinem Meister liegt kaum etwas an Geld. Er interessiert sich eher für Wissen. Und ich denke, das es gerade dieses Wissen ist, das auch diese Schlange angelockt hat."
Sie tapste in Richtung Halsansatz des Drachen, bevor sie, einen Sprung und einen Flügelschlag später, auf dessen Kopf landete. Sie beugte den Kopf, so das sie ihm Kopfüber in die Augen sehen konnte.
"Nicht jeder interessiert sich nur für Gold. Gerade die ärmeren Leute legen eher wert auf andere Dinge wie Nahrung oder Werkzeug. Also mach dir nicht so viele Sorgen."
Sie sah zu den anderen. Die Erste hatte sich dafür ausgesprochen, das Schlangenwesen mitzunehmen. Na, worauf das wohl noch hinauslaufen würde.

"Gerade die ärmeren Leute machen sich besonders viel aus Gold", erwiderte Jandrim. Den Kopf schüttelnd trat er aus dem Schatten auf den Drachen und den auf diesem auf und ab tapsenden Raben zu. Er musste einen furchtbaren Eindruck erwecken: seit Beginn der Kämpfe war er ein halbes Dutzend mal im Dreck gelandet, sodass sein Wams über und über voll Staub hing, einzig unterbrochen durch die unappetitlich braunen Flecken aus getrocknetem oder langsam trocknendem Blut. "Das Schöne an Gold ist nämlich...", fuhr er fort und bleckte die Zähne dabei zu einem gehässigen Grinsen, "... dass man dafür überall Nahrung und Werkzeuge bekommen kann. Und natürlich alles andere, was das Herz begehrt. Waffen. Frauen. Wein. Ihr habt nicht zufällig bei irgendwem hier noch einen Schluck Wein gesehen?" Er warf einen begehrlichen Blick auf den Leichnam des Rell-Magiers. Ein Anführer. Wenn hier jemand einen guten Tropfen zu schätzen gewusst hatte, dann doch sicher er. Und wenn nicht, dann hatte er sicher noch einiges am Leib, was sich mitzunehmen lohnte. Doch Jandrim zögerte, ihn auszuplündern. Er hatte nicht mitgeholfen, ihn zu erledigen. Die Schlange hatte wohl am ehesten das Recht auf diese Beute...

Ivylaine ignorierte das Gefasel des Abschaums geflissentlich und konzentrierte sich stattdessen auf die Rückmeldungen, die sie von ihren Suchzaubern bekommen hatte. In diese Raum hier waren definitiv keine Feinde mehr am Leben - die Schlangenmissgeburt nicht mitgezählt - und auch in dem Gang aus dem sie gekommen waren, konnte sie auf längere Distanz niemanden aufspüren. Was natürlich nichts heissen musste, falls sie hier noch mehr Magier hatten, hätte dieser ihren Zauber blockieren können. Hinter der Tür geradeaus gab es eine Vielzahl an Gängen, aber in den meisten hatte sie mindestens irgendwas Humanoides aufgespürt. Dieser Abschaum schien sich hier wie eine Rattenplage eingenistet zu haben. Es gab nur etwa zwei Gänge, in dienen länger nichts aufzuspüren gewesen war. Sie beschied aber, dass diese wahrscheinlich unsicher oder Sackgassen sein mussten, ansonsten hätte sie dort auch jemanden spüren müssen. Sie entschied also, dass sie einen Gang nehmen sollten, in dem es zwar Feinde, aber möglichst wenige gab.
"Ich hab den weiteren Weg erforscht, während ihr euch mit eurem neuen, schleimigen Freund vergnügt habt. Ich weiss, wo wir auf den geringsten Widerstand stossen sollten. Wollt ihr die Missgeburt jetzt mitnehmen oder vernünftigerweise abmurksen?", fragte sie deshalb mit schneidender Stimme in die Runde.

Kazu war nicht enttäuscht, als er Sheks Antwort hörte. Er hatte sich kaum Hoffnungen gemacht, die Schlange hätte den jungen Nesca'Li finden können.
"Ich schlage vor, ihr streitet euch später um euren Anteil an der Beute!" sagte er gereizt, als Selia darauf zu sprechen kam. "Zuerst einmal sollten wir sehen, daß wir hier raus kommen, und vor allem, auf welchem Weg... und vielleicht sollten wir uns auch noch entscheiden, ob wir diesen Sche'ai-Abschaum weiter mitnehmen oder nicht doch lieber zurück lassen wollen. Ich traue dieser Schlange," er deutete beiläufig auf Shek, "immer noch mehr als diesem durchgeknallten Weibsstück!"
Die letzte Bemerkung war mehr an Selia gerichtet als an irgendjemand anderen.



18/32

Shek indess, war sich immernoch nicht sicher was er von dieser ganzen Diskussion halten sollte. Scheinbar stimmten sie gerade demokratisch ab, das würde bedeuten, dass sein anfänglicher Eindruck von der Autorität des Weibchens falsch gewesen war. Er hatte persönlich nie viel von demokratie gehalten aber zumindest schienen derzeit mehr dafür zu sein, dass er mitkam als dagegen, was die sache wesentlich vereinfachte. Langsam schlängelte er auf seine Waffe zu vermied dabei schnelle Bewegungen um nicht den eindruck zu erwecken angreifen zu wollen und erreichte sie schließlich. Ehe die anderen fertig waren mit ihrer Diskussion hatte er sie schon in ihrer Halterung auf seinem Rücken verstaut. "Gut dann wäre dass ja geklärt", wandt er ein, "welche Richtung isst ess denn?"
Sprach er dann die Magierin direkt an, wenn jemand die Gänge erkunden konnte ohne einen zu betreten, dann sicher sie. Er vertraute ihren Fähigkeiten, wenn auch nciht ihrer Person, beides, da sie ihn schließlich fast getötet hätte.
Zu den Schätzen sagte er absichtlich nichts, er war nicht hier wegen den Schätzen, wenn sie zufällig zu unermäßlichem Reichtum gelangen sollten, wollte er dennoch nicht gänzlich leer ausgehen, er wollte sich kein Haus kaufen oder dergleichen aber auch Forschungsreisende mussten essen.

"Durch die Tür natürlich, Schuppengesicht", zischte Ivylaine und deutete auf die Tür, durch die der Rell gekommen war. "Die Decke ist für zivilisierte, denkende Wesen kein annehmbarer Weg."
Da man sich scheinbar dazu entschieden hatte, das Schlangenvieh am Leben zu lassen, würde sie bei dieser Gruppe bleiben müssen. Zumindest solange, bis sie diesen Schatz hatten. Danach würde sie sich die dumme Pute schnappen, ihren Ruf wiederherstellen und diesen verfluchten Bindezauber auflösen. Und dann würde alles wieder beim Alten sein und sie würde bald ihr Erbe erhalten und ihre stinkenden, fetten Geschwister dafür bestrafen, dass sie ihr so etwas angetan hatten. Aber darüber konnte sie sich später Gedanken machen. Jetzt hiess es, einen Schatz zu finden.
Die Sche'ai stiess die Tür auf und enthüllt ein gutes Dutzend Gänge dahinter. Sie deutete auf den dritten von rechts.
"In diesem Gang habe ich nur vereinzelt einzelne dieser Gossenratten aufspüren können. Das ist der beste Weg, um tiefer hineinzukommen. In den anderen sind es entweder viele oder gar keine, weshalb sie entweder unsicher oder Sackgassen sind. Wenn es dort etwas Interessantes gäbe, wären sie auch dort."

"Durchsuchen wir doch vorher noch den Magier", merkte Kairi an, die den bissigen Ton der Sche'Ai mit einer Mauer aus Höflichkeit ignorierte. Ein Stupser bedeutete Jandrim den Toten zu durchsuchen. Der sah eh schon aus als wollte er mit dem Plündern anfangen: "Vielleicht hat er Schlüssel dabei gehabt. Oder eine Karte." Eine Karte käme jetzt ziemlich gut. Dann würden sie vielleicht die Orientierung wiederfinden, die bei der Flucht vor dem wütenden Mob verloren gegangen war. Inzwischen wusste bestimmt keiner mehr wie sie hierhergekommen waren.
"Durchsucht ihn schon. Und falls ihr Schriftstücke findet, gebt sie mir. Ich kann sie lesen." Da könnte sich das langweilige Lernen der Sprachen vielleicht doch einmal auszahlen? War vermutlich zuviel verlangt.

Das ließ Jandrim sich nicht zweimal sagen! Wenn man ihn schon dazu aufforderte, dann wäre er ein rechter Narr, sich zurück zu halten. Und wenn die anderen sich zu fein zum Plündern waren, dann war das ihre Schuld. Er jedenfalls spie nicht auf die Groschen der Banditen nur weil vielleicht ein Schatz irgendwo hier liegen mochte. Man musste auch für kleine Gaben dankbar sein, dass hatte ihm schon seine Mutter beigebracht. Auch wenn die dabei vermutlich etwas anderes im Sinn gehabt hatte als das. Dennoch blieb Jandrim unbeirrt, ging auf die Knie herab und machte sich an die Arbeit. Die Robe des Rell hatte während seinem Ableben zu stark gelitten, als dass der schwere Stoff noch etwas wert gewesen wäre, deshalb machte er rücksichtslos Gebrauch von seinem frisch geplünderten Messer. Zauberer waren schließlich dafür bekannt, allerlei nützliche und kostbare Dinge in ihre Kleidung einzunähen. Tatsächlich förderte er auch bald eine Börse, zwei silberne Amulette, ein paar Bögen beschriebenen Pergaments und einige kleine Fläschchen zu Tage, die beim entkorken jedoch so stark nach Alchimie rochen, dass Aldred sie lieber fort warf als davon zu kosten. Das Geschreibsel reichte er unbesehen an die Prinzessin weiter, Amulette und Münzen hingegen behielt er für sich. Schließlich hatte die Prinzessin nicht erwähnt, dass sie etwas davon haben wollte...

Venox seufzte erneut, allerdings erst nachdem Jandrim wieder ausser Hörweite war. "Ich hoffe du hast recht." Es störte Venox nicht das Armelle auf seinem Kopf stand und auch sonst auf seinem Körper herum hüpfte. Eher im Gegenteil, die Raben Dame war keine Belastung und es hatte etwas beruhigendes, den es zeigte Venox das sie ihn nicht als Gefahr sah, sondern eher als Freund. "trotzdem..." er nickte kurz Richtung Jandrim, der gerade dabei war die Leiche des Magiers zu Plündern. "ich hoffe das ich nicht so werde..." Venox stimme war nicht verachtend sondern eher betrübt, er wusste nicht ob er mit dem Säufer Mitleid haben, oder ihn verachten sollte. Bei gewissen anderen Personen war das viel einfacher, aber es gab da auch schwierigere Fälle, wie zum Beispiel Kairi. Im grossen und ganzen hatte sie einen eher recht schaffend guten Eindruck auf Venox gemacht, doch irgendetwas an ihr war ihm nicht geheuer, doch er hätte nicht sagen können was das war. Er wusste es nicht, es war wie eine instinktive Warnung.

Zwei Säcke Mehl, Feuerholz... Das klang wie eine Inventarliste oder eine Einkaufsliste. Kairi strich sich mit der flachen Hand über das Gesicht. Das war nicht grade das, was man in den Taschen eines feindlichen Magiers erwartete, oder? Oder zumindest sollten Sachen wie "Jungfrau (17-22), drei Liter Ochsenblut (frisch), zwei Ziegenfüße (tot)" auf der Liste stehen. Was definitiv nicht auf der Liste stehen sollte waren so gewöhnliche und langweilige Dinge wie Mehl oder, die Prinzessin las noch einmal nach, eine Waschbürste. Niemand verwendete eine Waschbürste bei magischen Ritualen. Und auf der Liste tödlicher Waffen kam eine Waschbürste auch nicht grade gut weg.
Mit einem Seufzen gab Kairi zu den Papieren Meldung: "Die helfen uns auch nicht weiter." Die Sche'ai hatte inzwischen eine weitere Tür geöffnet und machte Anstalten hindurchzugehen. Mit einem weiteren Seufzen angesichts der Ödnis des echten Lebens folgte Kairi der Hexe.

"Ich glaube nicht. Denn, sei mir nicht böse, aber du kannst mit Gold nichts anfangen", versuchte Armelle den Drachen aufzumuntern. "Wo solltest du es denn überhaupt transportieren? Und wer würde mit einem Wesen wie dir schon handeln? Man hat dich gefangen und als Attraktion verkauft. Du musst dir also keine Sorgen machen. Und jetzt entschuldige mich." Ihr Blick wanderte zu der geöffneten Tür.
"Das da vorne sieht interessant aus."
Mit diesen Worten ließ sie sich vom Kopf des Drachen fallen und landete nach einem kurzen Gleitflug hinter der She'ai.

"Außer es sind Barracken und wir stören grade den Rest der Banditen beim Schlafen und locken so noch den Rest von Aufmerksamkeit aus seinem Loch.." Kommentierte sie die Richtungswahl der Hexe. Sie hatte nicht vor in den Rest von Leuten rein zu laufen, wenn sie es vermeiden könnte. Sie hatte heute schon genug Leute getötet oder dabei zugesehen. "Du da, Tierjunge.. verwandel dich doch mal in etwas nützliches und spitz deine Ohren und sag uns was du hörst"

26/32 (Na dann haut mal rein!)

"Wenn ssie sschlaf'en, sollten ssie keine Bedrohung für unss darsstellen" merkte Shek an. Um ehrlich zu sein glaubte er, dass kaum jemand dieser Gruppe wirklich gefährtlich werden würde als er in die Runde schaute. Sie hatten eine mächtige Magierin und einen Drachen, allein das sollte ausreichen um die meisten Gefahren in den Griff zu kriegen. Er selbst war auch nicht gerade wenig wehrhaft und er bezweifelte, dass jeder der andern vollkommen gewöhnlich war. "Wir ssollten unss ihnen bessser jetzst entledigen bevor ssie unss in den Rücken fallen"
Erst jetzt bemerkte er den Raben der Auf dem Kopf des Drachen saß, gehörte dieser Vogel etwa auch zur Gruppe vermutlich war er ein Spielzeug der Magierin.
"Wem gehört eigentlich der Drache?"

"Den Lärm, den wir hier gemacht haben, wird man meilenweit gehört haben", brummte Jandrim ungehalten. Nach dem Schluck Schnaps aus der Feldflasche des getöteten Kriegers fühlte er sich ein wenig besser, aber nicht viel. Da kam schon wieder etwas auf, was sich bedrohlich nach Nüchternheit anfühlte. Was musste man hier unten eigentlich tun um einen anständigen Schluck zu bekommen? "Was auch immer noch in den Gängen unterwegs ist sind verängstigte Ratten, die von hier geflohen sind. Die werden uns nicht mehr gefährlich", fuhr er fort mit militärischem Sachverstand zu erklären. Um seine Worte zu untermauern - und vor allem um diese elende Warterei zu beenden - schob er sich an der zögerlichen jungen Hexe vorbei (wobei er diese anrempelte) und betrat den Gang. Irgendjemand musste schließlich voraus gehen.

Keiner aus der Gruppe schien auf seine Bedenken hören zu wollen - wo war er da nur wieder hinein geraten! Diese Typen waren ein Gestalt gewordenes Plädoyer für seine Entscheidung, alleine bleiben zu wollen. Kazu bedauerte es regelrecht, die Magierin nicht abgemurkst zu haben, als er die Gelegenheit dazu hatte. Aber woher hätte er auch wissen sollen, daß er sie noch einmal sehen würde? Und erst recht, daß sie ihn in solche Schwierigkeiten bringen würde?

Er nahm wieder die Gestalt einer Raubkatze an, doch er wartete damit eine Weile. Die rothaarige sollte nicht glauben, daß sie ihn irgendwie herum kommandieren konnte! Gemächlich schritt er auf einen der Gänge zu und spähte hinein. Er wählte bewußt einen anderen als den, den die Sche'ai angedeutet hatte. Viel schien es hier nicht zu geben, also nahm er sich einen weiteren vor. Auch hier blieb seine Suche ergebnislos. Dann erst machte er sich daran, dem Säufer zu folgen.



29/32

Bei sovielen Gängen hätte es nicht geschadet etwas zu essen mit zu nehmen. Nun würde sie wahrscheinlich jeden Gang einzelnd durchsuchen bis sie irgendwann auf etwas gestoßen waren und selbst dann konnte man sich noch nicht sicher sein ob in einem anderen Gang vielleicht mehr war, das man finden konnte.
Der Gang den Jandrim gewählt hatte war kaum größer als der Erste durch den sie überhaupt erst in die große Halle gekommen waren. Auch hier wurden sie wieder von einer Tür in empfang genommen hinter der ein weiterer Raum lag und eine lange Treppe die in einem unglaublich großen, darum auch sehr dunklen Raum lag von dessen Wänden ihre Schritte wiederhallten.

Da sich niemand bei der Frage nach dem Besitzer des Drachens angesprochen fühlte musste er davon ausgehen, dass es für die anderen selbstverständlich war, dass er also der Magierin gehörte, die allerdings sehr aggresiv zu sein schien, oder, was ein beunruhigender Gedanke war, dass er garkeinen Besitzer hatte.
Nachdem sich einer der Männer aus dem Raum entfernte folgte ihm Shek.
Zum einen um sienen guten Willen zu demonstrieren, zum anderen, damit er wenn sie in einen Kampf gerieten vorne stand und nicht wieder in eine Situation geriet in der er machtlos war, wie gegen die Magierin. Nach einigen Metern erreichten sie eine Tür hinter der ein großer Raum verborgen war. Er war so groß, dass Shek das Echo der Schritte der anderen wahrnahm und.... leer.
Nunja im Raum befand sich lediglich eine Treppe die in der düsternis des Raumes nach unten führte.
Er wandte sich an den neben ihm stehenden Krieger "Sscheint alss hätten wir geffunden wonach ihr ssucht. Denkt ihr euer Sschatz isst dort unten?"
Für Shek kam das gerade recht, Gebäude waren oft auf anderen älteren Gebäuden erbaut worden, um auf einem Soliden grund zu stehen, hatte er gehört.
Vielleicht fand er dort unten etwas interessantes über die alten Magien des Imperiums.

"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schätze nie dort sind, wo man sie vermuten würde", brummte Jandrim verdrossen und zwinkerte in dem vergeblichen Versuch, seine Augen so rascher an die sie umgebende Finsternis anzupassen. "Aber so finster wie es hier ist würden wir ihn ohnehin nicht entdecken, selbst wenn wir einen Schritt daran vorbei spazieren würden. Haben wir denn keine Fackeln dabei?" Den letzte Satz hatte er nicht an die Schlange gerichtet, sondern mit erhobener Stimme in die Runde gesprochen, an alle gerichtet, ganz besonders aber an ihre junge rothaarige Anführerin.

Venox schüttelte nur den Kopf, natürlich erst, nachdem Armelle hinuntergehüpft war, musste aber innerlich lächeln. O. k. an seine Gefangenschaft zu erinnern war vielleicht nicht unbedingt sanft gewesen, aber das Argument war nicht von der Hand zu weisen. Er selbst würde mit Gold nie direkt etwas anfangen können, von daher müsste er sich vielleicht wirklich keine Sorgen machen. Er wollte den anderen Folgen und kam dabei an Kairi vorbei. Wieder hatte er dieses merkwürdige, ungute Gefühl. Er blickte die Prinzessin einen kurzen Moment lang an, doch das brachte ihm auch nicht wirklich etwas, weshalb er sich wieder auf den wegmachte, um den anderen durch die Türe zu folgen.

Der Schein der Fackel reichte nicht aus, um diesen Raum zu erhellen. Vor Kairi gab es ein Gefühl von Leere, von freiem Platz. Zu sehen war allerdings überhaupt nichts. Das flackernde Licht der Fackel schien nicht viel mehr zu tun als die Schatten besorgniserregend tanzen zu lassen. Der Drache schlappte an ihr vorbei und warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, auf den Kairi eine fragende Augenbraue hob, sich aber sonst nichts anmerken ließ.
"Vorsicht. Der Boden könnte mit Fallen gespickt sein. Wenn die Magie nicht inzwischen verblasst ist, werden wir sie auch damit nicht aufspüren können." Das hatte sie zumindest mal irgendwo gelesen. Und auch wenn die Sche'Ai einen gradezu dazu einlud ihr einen langen Metallspeer quer durch den Schädel zu rammen, wollte sie nicht, dass hier irgendjemandem etwas passierte.

Mit tapsigen Schritten war die Rabendame Jandrim gefolgt und betrachtete die Dunkelheit des Raumes vor ihnen. Ihre Federn wirkten dagegen fast hell. Wie groß mochte der Raum wohl sein? Es war höchstens anhand der Echos zu erahnen, aber auf keinen Fall zu sehen. Dazu war es ganz ein zu dunkel. Der Schein der Fackel verlor sich scheinbar im Nichts. Es gab also nur eine Möglichkeit, die Größe des Raumes zu erforchen. Armelle beschloss, die Warnung von Kairi einfach zu ignorieren und glitt in die Schwärze hinein, zögerte jedoch, sich zum Grund des Raumes zu begeben.
"Ich sehe mich unten einmal um", verkündete sie aus dem Dunkel herraus, bevor ihre Flügelspitzen aufglommen und den Bereich um sie herum erhellten. Dan folgte sie dem Verlauf der Treppe nach unten, gespannt auf das, was sie dort sehen würde.