Sternenhimmel [MSG]

Ehre war durch das seltsame Schweben noch etwas desorientiert, als die Harpyie sie anstupste. Überrascht sah sich das Papier an, legte die Stirn in Falten - und schüttelte schließlich den Kopf.
"Tut mir Leid, aber ich kann das nicht lesen. Ruhm hat es nie für nötig gehalten, mir Lesen beizubringen..." Sie sah sich nach dem Ork um und lächelte. Er stand in der Nähe und musterte die seltsame Truppe, bevor er sich kopfschüttelnd abwandte und umsah. Die Elfe sah wieder zu Asuna.
"Nochmal, tut mir Leid..."

Tamorona nahm langsam die Hand vom Naaru, bevor sie sich umsah.
"Ich werde den Naaru nach Shattrath bringen. Möchte mich jemand begleiten, für den Fall, das die Goblins auf die Idee kommen, uns zu folgen?"
Erwartungsvoll ließ sie den Blick über die Gruppe schweifen.

"Ich wollte ohnehin als nächstes nach Shattrath. Das ist die nächste große Stadt auf meiner Route. Naja, die letzte große Stadt auf meiner Route. Und ich schwöre, wenn diese Reise umsonst war, werfe ich höchstpersönlich einen Goblin in den Mahlstrom", beantwortete Fayt die Frage der Paladin. Wahrscheinlich hatte sich seine illustre Schwester schon längst wieder gefunden. Oder eine Ehefrau hatte sie gefunden. Oder ein Ehemann. Manchmal wollte Fayt das eigentlich gar nicht so gerne wissen.
"In jedem Fall sollten wir den Naaru begleiten. Könnten schließlich noch andere böse Blutelfen hier herumlungern. Wir sind ja nicht grade...unauffällig vorgegangen."
Fayt deutete mit dem Daumen auf den schwelenden Haufen, der einstmals ein Gasthaus dargestellt hatte.

"Ist Shattrap eine Stadt hier?“, fragte Iasa von weiter hinten. Mit Enttäuschung hatte er feststellen müssen, dass die Goblins für ihn keinen Brief bereit gelegt hatten. Auf diesen zu warten war der einzige Grund gewesen, wieso er noch in der Nähe herumgelungert war, statt einfach weiterzuwandern und etwas Neues von Interesse zu finden. Nachdem er verletzt worden war, musste er sowieso nicht mehr schlafen. Jetzt gesellte er sich zu der Gruppe um den Naaru. „Ich komme auch mit, das wird bestimmt lustig.“

Shattrath - genau der Ort, den er ursprünglich im Auge gehabt hatte, als er hierher in die Scherbenwelt reisen wollte, sollte nun also das nächste Ziel seiner bunt zusammengewürfelten Gruppe sein.
Tja, nun war es zu spät, bemerkte Caleb schulterzuckend - mittlerweile fand er diese Gegend hier interessanter, und er hatte nicht vor, sie so schnell wieder zu verlassen.
"Na dann vwünsch ich viel Spaß in Shattrath," meinte er beiläufig. "Ich seh mich hier noch ne Weile um. Vielleicht sieht man sich mal wieder."
Er hob die Hand zum Abschied und zog dann, ein fröhliches Liedchen pfeifend, von dannen.

"Ruhm hat dich ausgebildet?" Man konnte Asuna ansehen, dass diese Aussage Sie irritierte. In Gedanken versuchte sie nun das Bild der Nachtelfen, welche schon Tausende von Jahren alt waren, mit dem des Orcs, welcher anscheinend der Lehrer der Nachtelfe war, ­zusammenzufügen... und scheiterte dabei grandios. Egal wie Asuna es drehte und wendete, das passte einfach nicht zusammen. "Ok, das ein Orc und eine Nachtelfe sich anfreunden, ok, kann sein, aber ich habe noch nie gehört das Orcs Nachtelfen ausgebildet haben... Moment mal... Ruhm und Ehre, die beiden Namen passen zu gut zusammen, um zufall zu sein... aber.. das ergibt doch noch weniger Sinn..." Asuna war nun völlig verwirrt, der Gedanke das ein Orc eine Nachtelfe aufgezogen hatte war einfach zu absurd.

Rajis ging in Gedanken ihre Optionen durch, hier bleiben konnte sie nicht, in die Zangarmarschen zu ihrem eigenen Volk auch nicht, für die Nagas in Azeroth würde wohl das gleiche gelten, nicht das Sie ernsthaft damit gerechnet hätte alleine bis zum Portal zu kommen. Shattrath schien im Moment das einzige mögliche Ziel zu sein. Sie hatte Gerüchte über das Flüchtlingsviertel gehört, das dort die verschiedensten ­rassen Zuflucht gefunden hatten, vermutlich der einzige Ort, an den Sie gehen konnte, zumindest in der Scherbenwelt. Aber alleine musste sie gar nicht erst versuchen dorthin zu kommen. Sie blickte zu Myriel und dann zu Tamorona. "Wenn ihr nach Shattrath geht werde ich Euch begleiten.. vielleicht habe ich dann auch die Gelegenheit meine Schuld zu begleichen."

„Okay, Shattrap, wie kommen wir da hin?“, fragte Iasa und hüpfte aufgeregt auf der Stelle auf und ab. Seit er in der Scherbenwelt angekommen war, war er mehr oder weniger ziellos umhergewandert, bis er an den Rand einer Insel gekommen war. Von dieser Stadt hatte er schon gehört, war aber nie hingegangen. Dementsprechend wusste er auch nicht so genau, was sie nun erwartete. „Ich nehme an, ihr wisst wo durch. Müssen wir den ganzen Weg laufen? Können wir auf dem Baruu reiten?“

Shattrath... Ruhm atmete tief ein, bevor er sich Tamorona zuwandte.
"Wir werden dich ebenfalls begleiten. Ich muss sowieso nach Shattrath, Bericht erstatten."
Er warf einen kurzen Blick zu Ehre. Er kannte sie gut genug um zu wissen, das sie erzählt hatte, WARUM er dort unten war. Also würde dieser Satz auch nichts schlimmeres mehr anrichten.

Ehre lachte bei Asunas Aussage und nur langsam verklang das Lachen und ließ ein breites Grinsen zurück. Dann deutete sie auf das Ei, das Asuna bei sich trug.
"Oh, du wirst noch verstehen. Mehr als alle anderen hier."
Sie sah sich zu Ruhm um und kurz trafen sich ihre Blick. Der Ausdruck, mit der er sie ansah... Vertraut und doch fremd war sie für ihn. Es versetzte ihrem Herzen einen Stich, diesen Blick zu sehen. Zeit, zu handeln.
"Entschuldige bitte."
Sie trat ein paar Schritte zurück, bevor sie sich streckte und ihre Gestalt sich veränderte: Langsam wurde aus der schüchtern wirkenden Nachtelfe ein Schneeweißer Drache mit roten Augen.
"Aaaah, viel besser", ließ ihre nun eher grollend klingende Stimme vernehmen.

Tamorona zählte kurz durch.
"Sechs mit mir... Und nein, wir können nicht auf dem Naaru reiten."
Wie naiv war denn bitte dieser Kerl? Sie schüttelte den Kopf, dann fiel ihr etwas anderes ins Auge: Der weiße Drache.
"Aber vielleicht darauf. Wenn wir alle drauf passen und es für alle in Ordnung ist."
Dann sah sie kurz Asuna und Myriel an.
"Was ist mit Euch?"

Iasas Augen wurden gross und er machte eine Mischung aus Juchzen und Quietschen, als er sich umdrehte und er dort einen Drachen sah. Ein richtiger Drache mit Schuppen und Flügeln und Zacken und Schwanz und Fängen und alles was ein Drache ausmachte! Ein schwarzer Drache wäre zwar cooler gewesen, aber er würde auch einen weissen nehmen, solange er ihn nicht putzen musste. Mit einem gewaltigen Satz schoss er durch die Luft und landete auf dem Kopf des Drachen, wo er sich an den Hörner festhielt und ein richtiges Juchzen ausstiess.
„Ein Drache! Wo hast du den denn her? Ich will auch einen! Wuh!“

Ein Drache. Zugegeben, nachdem sie einen Naaru befreit hatten und sie ihre Beinkleidung an eine Nagasirene abgeben hatte, war Myriels Toleranz gegenüber unerwarteten Wendungen auf unerwartete Weise gestiegen. Bedeutete allerdings nicht, dass sie vollkommen immun dagegen war, also starrte sie das Biest eine Weile an, ehe sie sich wieder gefangen hatte und auf alle Fragen gleichzeitig reagierte, die sowieso dieselbe Aussage zu haben schienen. Shattrath ja oder nein? „Na ja, nachdem ihr meinen Arbeitsplatz verwüstet habt, wieso nicht. Großstädte mochte ich schon immer.“

"Iiiieeeeeeeeeks!" Asuna erschrak ziemlich heftig als Ehre sich plötzlich verwandelte kippte von ihrer Sitzgelegenheit nach hinten, um unsanft auf dem Boden zu landen. Doch der Schmerz erreichte ihr Gehirn nicht wirklich. Panisch rutschte sie auf dem Rücken von Ehre weg, welche sich Mittlerweilen vollständig verwandelt hatte, und drückte das Drachenei instinktiv an sich. "Scheisse, scheisse, scheisse..." Der Gedanke als ­übergrosses Grillhühnchen zu enden war alles andere als verlockend, doch eine übrig gebliebene Hauswand verhinderte das Asuna weiter wegrutschen konnte. "D... das war keine Absicht... Ich wollte das Ei nur retten... ich wollte dich nicht beklauen... wirklich nicht... bitte, nicht abfackeln..."

Ehre ignorierte den Kerl, der ihr ungefragt auf den Kopf gesprungen war, einfach. Zu seltsam war Asunas Reaktion. Es dauerte einen Moment, bevor der Drache verstand. Dann fing sie an, lauthals zu lachen. Ruhm runzelte irritiert die Stirn, bevor er seine Hand an Ehres Flügel legte und sich auf ihren Rücken schwang, um im nächsten Moment Iasa von dem Drachenkopf sammelte.
"Ich habe sie gefunden, als sie noch ganz klein war. Sie wurde von ihrem Schwarm verstoßen, ich vermute, weil sie ein Albino ist."
Er tätschelte Ehre sanft. Die Drachendame beruhigte sich langsam wieder und betrachtete Asuna.
"Du glaubst, das wäre MEIN Ei?" Man konnte ihr die Erheiterung über die Situation regelrecht anhören. "Oh, keine Sorge. Ich bin noch nicht alt genug, um selber Nachwuchs zu bekommen. Außerdem habe ich daran kein Interesse."
Sie wandte den Kopf, als doch endlich etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Tamorona hatte sich neben sie gestellt. Fragend sah Ehre die Paladin an.
"Verzeih, werter Drache", begann die Menschenfrau. "Würdest Ihr uns den Gefallen tun, uns nach Shattrath zu fliegen? Das heißt, sofern Ihr in der Lage dazu seid."
Ehre neigte leicht den Kopf.
"Wenn dies Ruhms Weg ist, werde ich das gerne tun."
Erleichtert seufzte Tamorona.

Der Drache stimmte zu, sie allesamt nach Shattrath zu bringen. Myriel war immernoch nicht komplett darüber hinweg, dass es sich bei diesem Schuppenwesen kurz zuvor noch um eine Nachtelfe gehandelt hatte, die ihre Gestalt zu verändern wusste. Das war zwar nicht das erste Mal, dass die Klingenmeisterin mit einem Drachen zutun hatte, doch noch nie war sie gebeten worden, auf dem Rücken eines solch edlen Wesens zu reiten. Vor allem nicht in Unterwäsche. Da jedoch niemand angesichts ihrer Aufmachung das Gesicht verzog, zuckte sie mit den Schultern und begann, den weißen Rücken zu erklimmen, bis sie glaubte, einigermaßen sicher zu sitzen. Freundlich, wie sie war, ließ sie die Hand nach unten baumeln, um den ersten hochzuziehen, der danach griff.

"D... das ist nicht dein Ei?" Es dauerte einen Moment bis Asuna sich etwas beruhigt und die Information richtig verarbeitet hatte. Bisher hatte sie keinen einzigen Drachen im Nethersturm gesehen, Sodas es Ihr nur logisch erschienen war, das Ehre das Ei gelegt hatte. Doch Ehre bestritt das ziemlich deutlich. Asuna musste erst einmal ihr pochendes Herz wieder zur Ruhe kommen lassen und danach kurz prüfen, ob sie ihre Hose wechseln musste.

Rajis schlängelte zu Ehre hinüber, wagte es aber noch nicht auf den Rücken der Drachendame zu klettern. "Ohne Euch beleidigen zu wollen, aber könnt ihr uns wirklich alle tragen?" Kurz blickte Sie zu Asuna, die Harpyie konnte sicherlich selber fliegen, wenn sie ihr Ei nicht so besessen umklammern würde. Und vielleicht hatte auch jemand anders etwas im Stall oder der Garage abgestellt, mit dem man fliegen konnte.

Die Worte der naga brachten Ehre dazu, diese anzuschauen und ihr ins Gesicht zu schnauben.
"Du unterschätzt mich. Natürlich kann ich euch alle tragen. Wenn dann alle aufsteigen würden?"
Was der Drache nicht sagte war, das sie sich ebenfalls nicht sicher war, ob sie die Gruppe würde tragen können. Nun, zumindest über den Strecken, auf denen sie direkt über den Nether flog, würde es funktionieren. Warum auch immer war es dort einfacher zu fliegen. Ungeduldig beobachtete sie, wie Tamorona Myriels Hand ergriff und sich vor der Elfe platzierte, wodurch sie direkt hinter Ehre saß. Vier oben, fehlten nur noch drei.
Als endlich alle sicher auf ihrem Rücken Platz genommen hatten, breitete der weiße Drache die Flügel aus und stieß sich vom Boden ab, was jene, die es nicht gewohnt waren, einen Drachen zu reiten, ordentlich durchschüttelte. Was ungefähr jeder aus Ruhm war. Der Ork grinste breit, während er Iasa vor sich festhielt, damit der Junge nicht auf dumme Ideen kam. Oder besser gesagt: Seine dummen Ideen nicht ausführen konnte.

Eigentlich wollte Iasa zuerst wegen des festen Griffes des Orcs protestieren und es war auch nicht besonders angenehm, vor jemandem zu sitzen, der gerade aus dem Gefängnis kam, wo er scheinbar nicht viele Möglichkeiten für persönliche Hygiene hatte, aber der Drache hob ab. Mit grossen Augen und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht blickte er auf den Nethersturm hinab. Von so weit oben konnte man eine Menge sehen und alles war klein. Area 52 sah aus wie ein rauchender Haufen Schutt… nun, es war ein rauchender Haufen Schutt, aber es sah aus wie ein winziger rauchender Haufen Schutt. Und überall konnte man Wesen sehen, die sich herumbewegten. Das war unglaublich!
„Ich will auch einen Drachen haben!“, jauchzte Iasa. „Oder zumindest will ich fliegen lernen!“
Nach seinem Ausruf blickte er begeistert von einer Seite zur anderen, immer hin und her. Allerdings flogen sie nur einige Minuten und plötzlich schien ein Flackern über sie hinwegzulaufen. Dann gab es einen Knick, ein Falten in der Realität und alles um sie herum sah anders aus. Gerade eben flogen sie noch über den grösstenteils violetten Nethersturm hinweg und im nächsten Moment flogen sie über dem Nichts des Nethers auf den Rand einer roten Insel im Nichts zu.
„Was… wurden wir gerade teleportiert? War das ein herumschwebendes Portal oder sowas?“, fragte Iasa, bekam aber keine Antwort, da sie gerade die Bergkette an der Kante der roten Insel überquerten und in ein seltsames Gebiet, das von grünen Linien erleuchtet wurde, eintraten. Dabei wurden sie von einigen Dämonen dort entdeckt, die sofort begannen, grüne Feuerbälle auf Ehre abzufeuern.

"Haltet euch gut fest", rief Ehre ihren Passagieren zu, obwohl sie sehr gerne auf Iasas Frage geantwortet hätte. Doch dafür war jetzt keine Zeit. Schon sauste der erste Feuerball dicht neben ihrem Kopf vorbei. Nicht gut gezielt, doch die anderen wären da besser. Sie hoffte nur, das sich die Reisenden nicht zu dumm anstellten jetzt. Um Ruhm und den Jungen, den er festhielt, machte sie sich am wenigsten Sorgen. Ruhm kannte solche Ausweichmannöver.
"Klammert euch mit euren Beinen fest, so stark ihr könnt, und haltet euch an den anderen fest", rief sie ihnen zu, kurz bevor sie gekonnt in der Luft einen Haken flog, indem sie sich plötzlich nach vorne weg mit ihren Flügeln abstieß. Ein zweiter Haken folgte, bevor sie mehreren Geschossen mit einer Schraube auswich. Dann waren sie auch schon aus der Gefahrenzone herraus. Besorgt warf sie einen Blick auf ihren Rücken, um sicherzugehen, das auch niemand heruntergefallen war.

"Boomshakalaka", bestätigte Fayt wenig hilfreich, da die Explosion, die die Geste unterstreichen sollte, doch reichlich verspätet auslöste. Zwei oder drei Dämonen fetzte es dennoch in einer getreuen, brennenden Darstellung eines kreischenden Schädels auseinander. Triumphierend streckte der Hochelf die Hand in die Luft.
"Das nenne ich ein Feuerwerk. Können wir noch einmal drüber fliegen? Ich hab da noch ein paar Granaten, die ich testen wollte."
Wie zum Beweis hielt Fayt zwei Granaten hoch, auf denen kleine Eislanzen abgebildet waren. Sollte ja niemand eine Höllenfeuergranate in einem goblinschen Schiff werfen und in einem epischen Feuerball vergehen.

Mit den Beinen festklammern? Rajis wusste das Ehre es nur gut gemeint hatte, aber es klang für die Naga eher nach einem schlechten Witz. Zum Glück hatte sie zumindest vier Arme, um sich an den anderen Passagieren festzuhalten. Asuna hatte auch so ihre Mühe mit dem Festhalten. Ihre Flügel hatte sie immer noch um das Ei geschlungen, also musste sie schauen, dass sie sich mit ihren Fussklauen festhalten konnte, was aber dazu führte dass das Schuppenkleid von Ehre etwas darunter zu leiden hatte. Nachdem der Kunstflug vorbei war und man die Dämonen hinter sich gelassen hatte, blickte Rajis zu Fayt, welcher doch nun tatsächlich umdrehen wollte. "Wir sind knapp davongekommen, könnt ihr eure Granaten nicht an was anderem ausprobieren? An diesem riesigen Roboterding da unter uns?"

Roboterding. Roboterding? Oh nein. Oh nein, nein nein. Myriel verzog das Gesicht. Nicht nur war sie während des Manövers etwas grün angelaufen und froh, dass ihre Mahlzeiten sie heute schon aus der anderen Richtung verlassen hatten, nein, jetzt musste sie auch noch über einen Teufelshäscher hinwegfliegen, der sie einfach aus der Luft pflücken könnte, wenn er es darauf anlegen würde. Die Klingenmeisterin seufzte und tastete nach dem Griff ihres Schwertes, welches sie sich unter die Achsel geklemmt hatte, als es ein wenig turbulenter wurde. „Wir könnten es auch lassen.“ Wenn sie auf etwas gerade keinen Bock hatte, dann war es in Unterhosen gegen ein Megaroboterwesen anzutreten, das sie zertrampeln konnte. "Können wir nicht irgendwo landen?"

Schon bevor Myriel darum gebeten hatte, war Ehre in Sinkflug gegangen. Der Teufelshäscher schien sie nicht bemerkt zu haben und dafür war Tamorona unglaublich dankbar. Sie wollte so schnell wie möglich nach Shattrath und den Naaru in Sicherheit wissen, der die ganze Zeit in der Nähe des Drachen schwebte. Insbesondere, nachdem sie angegriffen worden waren. Daher war sie weniger begeistert von dem Vorschlag der Elfe. Sie sagte jedoch nichts, denn sie bemerkte, das der Drache sich schneller in den Sinkflug begab. Schnell war der Teufelshäscher hinter ihnen zurückgeblieben und Ehre landete in mitten einer Ruine landete. Besorgt sprang Ruhm von ihrem Rücken.
"Alles in Ordnung?", fragte er sie, bevor sie ihn mit leidendem Blick ansah. Dann wandte er sich an die anderen. "Ihr habt einen Moment, um euch die Füße zu vertreten. Geht nicht zu weit oder ihr dürft nach Shattrath laufen", meinte er dann ernst, bevor er sich Ehres rechten Flügel ansah.
Tamorona sprang ebenfalls auf den Boden, bevor sie sich umsah und eine Treppe hinaufging, um einen besseren Überblick über die Umgebung zu haben. Sie hoffte, das es bald weitergehen würde. Der Naaru folgte ihr dicht.

"Klar ist alles in Ordnung. War auch kaum anders als auf meinem Schiff. Naja, zumindest wenn man von dem Looping absieht und den Schrauben", merkte Fayt an, der vom Rücken der Drachin sprang und auf dem festen Boden ein wenig schwankte. Der Hochelf streckte sich kurz und warf dann achtlos eine der Granaten in die Ferne. Ein Eiskristall wuchs dort in die Höhe. Der Kristall zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass er komplett pink war und im Wind schwankte wie Espenlaub.
Fayt seufzte enttäuscht, ging zu dem Kristall, brach ein Stück heraus und steckte es in den Mund.
"Erdbeer. Zurück ans Zeichenbrett...Vielleicht eine Ummantelung aus Thorium?"

Während Asuna fröhlich von Ehre's Rücken sprang und sich neugierig umblickte, lies sich Rajis vorsicht vom Rücken der Drachendame gleiten und blieb zusammengerollt, wie ein Häufchen elend, auf dem Boden liegen. Die Nagasirene kämpfte mit der Übelkeit in ihrem Bauch und hätte sie ein Mittagessen bekommen, hätte Sie es sich jetzt wohl nochmals durch den Kopf gehen lassen. Fliegen war sowieso nicht ihr Ding, doch die Flugmanöver von Ehre hatten ihr den Rest gegeben. Asuna nutzte die Flugpause, ging einmal um Ehre herum und musterte die Drachendame einmal genauer, bei der Verwandlung hatte Sie in ihrer Panik dazu keine Gelegenheit gehabt. Vorsichtig streichelte sie das Drachenei. "Ich hoffe du wirst auch ein so schöner Drache mein kleiner." Dann bemerkte sie die Risse an der Spitze des Ei und legte ihr Ohr an eben jene stelle in der Hoffnung ein Klopfen oder so zu hören.

"Oi, willst du, dass das Wesen da drin dir das Ohr abbeißt?" Myriel rutschte vom Rücken des Drachen, wobei sich ihre Unterhose erneut in die Poritze verflüchtigte. Lästiges Zeug. Sie musste sich beim nächsten Tuchhändler dringend Ersatz besorgen, sonst bestritt sie alle folgenden Kämpfe halb nackt, was nicht wirklich Sinn der Sache sein konnte. Nachdem sie das Kleidungsfiasko wieder in Ordnung gebracht hatte, steckte sie sich den kleinen Finger in eines ihrer großen Ohren und begann zu quirlen. So große Höhen taten dem Trommelfell ebenfalls nicht gut. Während sie nach einer guten Position zum Wegschnippen ihres Ertrages Ausschau hielt, bemerkte sie die zusammengerollte Nagafrau und einen Brocken Kristall, der angeblich nach Erdbeere schmeckte. Sie wischte sich die Hand am Hemd ab und brach dann ein Stück aus dem eigenartigem Gebilde, um es der schuppigen Dame mit ihrem Rock hinzuhalten. Ihr Blick war dabei in etwa so aufmunternd wie ein toter Fisch. "Haben die euch überhaupt Essen gegeben? Wir könnten 'was jagen, huh?" Wie zur Bestätigung grummelte ihr Magen launisch.

"Ich würde nichts von dieser Insel freiwillig essen", meinte Ruhm, während er eine verbrannte Stelle an Ehres Flügel betrachtete. Offenbar war sie nicht allen Geschossen erfolgreich ausgewichen. "Abgesehen vom Schattenmondtal ist dies das verseuchteste Gebiet der ganzen Scherbenwelt. Wenn ihr also nicht viel Wert auf dämonische Verseuchung legt, solltet ihr euch bis Shattrath gedulden."
Er seufzte, bevor er sich zu den anderen umdrehte.
"Beherrscht von euch jemand heilende Magie?" Sein Blick glitt hoffnungsvoll zu Tamorona, doch die war scheinbar außerhalb der Hörweite.

Eigentlich hätte Iasa sich gerne nach unten geschmissen und diese Dämonen in Stücke gerissen, aber der Drache flog zu schnell, wahrscheinlich hätte er sie sowieso verfehlt. Deshalb hielt er sich zurück. Als sie aber landeten, sprang er sofort von Rücken des Drachen herunter und suchte den Horizont ab. Hatten sie die Dämonen schon abgehängt? Dämonen sollten niederträchtige, widerwärtige, böse, mörderische Wesen sein, die würden sie doch nicht einfach so davonfliegen lassen! Am Horizont war aber nichts zu sehen. Scheinbar doch.
Der Junge verzog das Gesicht, doch dieses hellte sich sofort wieder auf, als er hinter sich das Wort ‚jagen‘ hörte.
„Jagen? Oh, ich bin dabei! Schmecken sicher nicht schlechter als das lila Zeug von der Insel, auf der wir vorhin waren. Und ich habe Hunger!“, sagte er und wandte sich der Nachtelfe zu. „Wo sollen wir jagen gehen?“