Sternenhimmel [MSG]

Asuna zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber wenn wir nicht mit der Suche beginnen dann finden wir ihn nie." Asuna überlegte kurz. Bei der ganzen Technik und dem Aufwand zu urteilen war dieses Nara-dings sehr wichtig, also würde man den gefangenen sicherlich nicht gleich daneben unterbringen. "Suchen wir mal etwas abseits der ganzen Anlage hier."
Asuna stand auf und begann sich einen Gang auszusuchen, welcher von dem Naru-raum wegführte. Asuna war sich nicht sicher, aber irgendwie schien es ihr, das es hier unten weniger Gänge gab, war vermutlich zu aufwendig hier unten mehr Gänge als nötig zu graben und diese dann auch noch mit Metalplatten auszustatten.

Unsicher sah der Harpyie hinterher, bevor sie zu den anderen zurückblickte, um der Federfrau dann hinterherzueilen. Irgendwo tief drinnen war sie sehr erleichtert, das jemand jetzt wirklich nach ihrem Freund suchte, und nicht nur nach dem Naaru. Sie seufzte, während sie sich umsah. Und verzweifelte.
"Dieser Komplex ist so groß... Wie sollen wir nur finden, was wir suchen?"

„Wie wär's, wenn ihr nett fragt?“ Es wirkte beeindruckender als es war, als die Klingenmeisterin hinter den beiden aus dem Schatten trat und ihr Schwert auf die Schulter legte.Eine ihrer Hände hatte sie zwischen die Knöpfe ihres Hemdes geschoben und kratzte sich ungeniert am Bauch. Die seltsamen Gestalten bei dem Lichtwesen waren Myriel ein wenig zuviel Arbeit, außerdem konnte sie sowieso nichts tun, außer ihnen dabei zuzusehen, wie sie Flashbacks erlebten. Dieser kleine Sideplot war vielleicht genau das, was ihr Engagement sich in dieser Geschichte als Hauptcharakter zu etablieren, Früchte tragen ließ. Eine derartige Chance durfte man nicht verstreichen lassen. Ihr Auftritt war bereits äußerst vielversprechend, der Satz zur Vorführung gelungen. Jetzt nur nichts kaputtmachen oder übereilen … „Würde ich sagen, wenn ich mich hier auskennen würde, heh. Suchen wir deinen Typen. Ist ja nicht so als könnte er wo hin.“ Ihre Augen streiften die Harpyie und das Ei in ihren Händen, doch wenn sie irgendetwas darüber wusste, so ließ sie es sich nicht anmerken.

"SAR...", grollte Iasa mit unnatürlich tiefer Stimme und ruckte dann mit dem Kopf, um sich selbst zu unterbrochen. Mit normaler Stimme sprach er weiter: "Nope, keine Spitznamen, bis jetzt. Und was ist eine Abrissbirne?"
In seinem Kopf rang er darum, die letzte Pforte wieder zuzuschlagen, die die Kugeln aufgerissen hatten. Alles in Ordnung... Alles in Ordnung... Er wiederholte dieses Mantra noch einige Male bis er sicher war, dass wirklich alles in Ordnung war und folgte den anderen dann zu dem Naaru. Von Goblins war weit und breit nichts mehr zu erkennen, weshalb er das Schriftzeichen aus Licht betrachtete, das im Raum schwebte. Die anderen sagten, dass es ihm nicht besonders gut ging, aber Iasa konnte das nicht beurteilen. War auf jeden Fall hell genug. Aber war das wirklich ein Lebewesen oder einfach nur eine riesige, schwebende Rune? Solche hatte er schon ein paarmal gesehen.
"Das ist ein Naaru? Sieht mehr aus wie etwas, das aus dem Alphabet geflohen ist", kommentierte er deshalb. "Was kann er denn ausser leuchten? Und was hält ihn hier überhaupt fest?"

Schnell wischte die Paladin die Tränen aus ihren Augen, auch wenn sie den Ausdruck von Trauer nicht daraus verbannen konnte. Dann sah sie sich um.
"Energie. Fesseln aus Energie, um ein Wesen aus Energie zu binden. Sucht nach etwas, das als Kanalisierungsobjekt oder Machtquelle dienen könnte", wies Tamorona die Anderen an, während sie selber die Hand an den Naaru gelegt ließ, um ihn mit weiterer Energie zu speisen.

Ein Knurren drang über die Lippen der Elfe, als Myriel hinter ihr auftauchte. Sie tat geradezu, als wäre sie vollkommen unschuldig an dem, was hier passierte, dabei war sie sogar unterstützerin des Ganzen! Und das hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging merkte man schon allein daran, das es hier ziemlich viele Gefangene gab, wie die kleine Gruppe feststellen durfte, als sie in einen Gang abbog, der ganz eindeutig ein Gefängnistrakt war. Die verschiedensten Wesen waren links und rechts des Ganges in kleine Zellen gesperrt. Oger, braune Orks, Tauren, Zwerge, Gnome... Mit großen Augen suchend ging die Elfe den Gang entlang, bis sie plötzlich vor einer Zelle stehen blieb. Ihre Miene hellte sich auf.
"Ruhm!", rief sie erfreut aus. Der Ork in der Zelle hingegen beäugte sie misstrauisch, was die Elfe offensichtlich irritierte.

"Macht Euch keine Sorgen, Paladin, das haben wir gleich", merkte Fayt gut gelaunt an. Das hier war genau sein Fachgebiet. Der Hochelf förderte eine Augenklappe zutage, in der eine Linse prangte. Damit ließen sich die Bahnen magischer Energie ziemlich gut erkennen. Jetzt musste man das Ding nur noch so einstellen, dass es den Naaru ausblendete und man seine Netzhaut behalten konnte, dann konnte es losgehen.
Langsam folgte Fayt einer Bahn aus Energie in eine mit Glas verkleidete Kabine. Da drin gab es allerlei Schalter. Man musste vorsichtig sein mit dem Abschalten. Immerhin ging es hier um Goblintechnologie. Deswegen trat Fayt die kleine Tür unter dem Pult sehr sanft ein. Seinen Hut ließ er auf dem Pult liegen und verschwand dann unter dem Schaltpult.
Wenig später gingen in der kompletten Ebene die Lichter aus.
"Tschuldigung! War aber nötig. Bringt den Naaru aus dem Raum heraus, dann mach ich die Lichter wieder an!"

Abrupt erloschen alle Lichter in der Halle, da sie mit dem Naaru aber eine Riesenlampe im Raum hatten, war das nicht sonderlich hinderlich. Tatsächlich befand sich das Licht nun auf einem angenehmen Niveau. Aber wie sollten sie den Naaru hier rausbekommen? Reagieren tat er auch nicht auf die Lichtfrau, die an ihm rumgefummelt hatte, Iasa bezweifelte, dass sie ihn einfach überzeugen konnten, durch die kleine Tür zu schlüpfen, die sie eingetreten hatten.
"Und wo? Das Ding ist viel zu gross!", fragte er deshalb.

Asuna blickte etwas verunsichert zu Myriel. Die Nachtelfe war ihr bisher zwar irgendwie sympathisch gewesen, doch ihre Artgenossin hatte durchaus recht mit ihren Vorwürfen. "Sag uns bitte, wie wir die Zellen aufbekommen, ich hab bei keiner ein Schlüsselloch gesehen." Die Harpyie riskierte ebenfalls einen Blick in die Zellen. Praktisch alles, was an Rassen bekannt war, war hier versammelt, mit der Ausnahme von Dämonen vielleicht. In einer Zelle steckte sogar eine Naga-Sirene. "Ok wir werden versuchen euch alle hier raus zu holen, aber bitte fangt nicht gleich an euch die Köpfe einzuschlagen wegen irgendwelchen Feindschaften, die ihr vorher hattet... ich verlange nicht das ihr alle gleich beste freunde werdet, sehr es als eine Art Waffenstillstand an, bis wir hier raus sind, ­ok?"

Der Blick der Elfe wanderte über die vielen Gitterstäbe, hinter denen sich die unterschiedlichsten Geschöpfe verbargen, manche im Schatten ihrer Zelle zurückgesunken, manche neugierig nach vorne gebeugt, um einen Blick auf die Neuankömmlinge zu erhaschen. Die leuchtenden, emotionslosen Augen der Klingenmeisterin bewegten sich in ihren Höhlen, ganz langsam durchsuchten sie jede einzelne Zelle, ohne ein Gefühl der Reue oder des Mitleids auf ihrem Gesicht. Sie sah die zitternden Hände und die leeren, gebrochenen Augen. Ihre Lippen bekamen einen verkniffenen Ausdruck, der sie an ihren Durchfall von vorhin erinnerte. Aber das hier war schlimmer. Der Durchfall von bösen Personen war schlimmer als jedes andere … Sein penetranter, korrupter und grausamer Gestank ließ sich nicht verbannen. Traumata waren die Bremspuren auf der Unterhose des Lebens. Myriel umklammerte ihr Schwert fester, und sie schritt langsamen Schrittes in die Nähe der Nachtelfe. „Ich weiß nicht, was mit ihm ist, oder was sie mit ihm getan haben. Ich weiß nicht, wofür die Goblins gearbeitet haben, aber wir sorgen dafür, dass sie es bereuen.“ Aus dem Augenwinkel betrachtete sie den Orc, der kein Zeichen von Erkenntnis verriet, dann begann sie zu rennen, einmal den Gang hinauf und wieder zurück, wobei das metallische Klonk der Gitterstäbe an ihrer Klinge durch den Raum schallte. „Jemand muss ihnen sagen, dass es gefährlich ist, die Türen offen zu lassen. Die Zugluft daraus kann einen überraschend treffen.“
Mit lauten Geklirre fiel eine Tür nach der anderen aus ihrem Schloss zu Boden.

Der Ork blickte die seltsame Gruppe misstrauisch an, bevor er nocheinmal die Elfe ansah, die ihn gesucht hatte. Ihre Art, wie sie sich verhielt, wirkte irgendwie vertraut und war doch so fremd. Dann dämmerte es ihm.
"Ehre!"
Ein Leuchten ging durch seine Augen, bevor er sich aus seinem Schneidersitz erhob und auf die Elfe zutrat, ein vertrautes Lächeln im Gesicht, doch auch eine Spur Stolz und Anerkennung. Ehre grinste, bevor sie sich einmal um sich selbst drehte, als wollte sie ein neues Kleid präsentieren.
"Toll, nicht war?"
Ruhm nickte lediglich. Dann sah er die anderen Beiden an. Ihm fiel auch das Ei auf, das Asuna bei sich trug, doch beschloss er, später darauf einzugehen.
"Wie seid ihr hier herrein gekommen?"

Asuna blickte Myriel etwas verwirrt an. Hatte sie gerade eben mit einem Holzschwert alle Gefängnistüren aus Metall aufgeschnitten? Asuna kannte sich zwar weder mit Waffen noch Metallen aus, aber im Allgemeinen galt Metall eigentlich um einiges stabiler als Holz. Dann die ganzen Kreaturen, welche nun aus den Zellen kamen, doch das Merkwürdigste waren wohl der Orc und seine Elfenfreundin. "Ruhm und Ehre?" Die Frage, sind das wirklich eure nahmen, stand Asuna regelrecht ins Gesicht geschrieben. Sie wusste ja das Orcs immer viel von einem ehrenvollen Kampf redeten, aber das sie sich auch so benannten war ihr neu.

Auch die Naga-Sirene schlängelte vorsichtig aus ihrer Zelle. Da sich die Nagas sowohl Horde als auch Allianz zum Feind gemacht hatten, hatte sie fest damit gerechnet, dass man Sie nicht befreien würde. Doch nicht nur das, im Moment schienen sich alle an den von der Harpyie vorgeschlagenen Waffenstilstand zu halten. Die Naga-Sirene blickte zu der Nachtelfe mit dem Holzschwert. "Warum habt ihr mich auch befreit?" Man musste kein Hellseher sein um zu erkennen wie verwirrt die Naga war.

Sehr gut. Die Elfe und der Orc waren wieder glücklich vereint, Asuna hatte ihr Ei, die Gefangenen hatten ihre Freiheit … und Myriel … Na ja sie war hübsch, oder? Mit dem gleichgültigem Blick, der ihr Markenzeichen war, betrachtete sie sich die Ansammlung an Freigelassenen, die kulturell und rassentechnisch ganz schön durchgewürfelt war. Ein interessanter Haufen, der hoffentlich ausreichte, um den skeptischen Typen ihre Loyalität zu beweisen. Nicht, dass sie nun für sie arbeitete, aber eingesperrt zu sein war einfach … nicht richtig. Auf die Frage der Nagafrau neigte sie den Kopf, so dass die weißen Haare ihr leicht in die Augen fielen und sie diese mit einem Prusten aus der Stirn blasen musste. „Warum nicht?“

Die Naga schien irritiert zu sein. Was war das für eine Antwort? Seitdem Illidan vor 10 Jahren die Nagas gerufen hatte, waren diese im Kampf mit den Oberflächenbewohnern. Doch zwischen Nagas und Nachtelfen bestand durch die Vorgeschichten der beiden Völker eine ganz spezielle Feindschaft. Zumindest schien die Naga bisher noch nie auf eine Ausnahme ­gestossen zu sein. "Nun ja, wegen der Feindschaft zwischen unseren Völkern und so Sachen halt... du ­weisst schon, Nachtelfen halten Nagas für entstellte Missgeburten.. Nagas halten Nachtelfen für Verräter.. deswegen halt." Die Naga-Sirene musste ziemlich merkwürdig klingen und wirken. Die tatsache das Sie, ausser einem Metallring um den Hals mit abgerissener Kette, keine Kleidung trug, verstärkte diesen Eindruck zusätzlich. Den anderen gefangenen hatte man zumindest die Kleidung gelassen, aber der Naga schien man wirklich alles abgenommen zu haben.

Da die Anderen die Frage des Orks offenbar überhört hatten, beantwortete Ehre diese.
"Ich habe jemanden gesucht, der mir hilft, dich zu befreien. Und sie.." Sie deutete auf Asuna. "...und ein paar Andere haben zugestimmen. Allerdings suchen sie hier unten auch einen Naaru. Oder genauer, befreien ihn gerade. Sie..." Diesmal wies sie auf die andere Nachtelfe. "...haben wir hier unten gefunden und sie hat ebenfalls beschlossen, uns zu helfen."
Auch, wenn sie sich nicht erklären konnte warum, beschloss die Elfe, das Myriel vertrauenwürdig war. Immerhin war sie ihnen beim Kampf gegen die Goblins noch nicht in den Rücken gefallen und hatte nun auch die Gefangenen befreit. Obwohl der Ork noch immer etwas verwirrt über Ehres Erscheinen war, schien er doch froh, sie wieder an seiner Seite zu haben.
"Dann sollten wir den anderen vielleicht helfen", meinte die Grünhaut.

Das Helfen war allerdings nicht nötig, denn noch während sich die kleine Gruppe mitsammt der ehemaligen Gefangenen auf den Weg machte, schien Tamorona in eine Art Kommunikation mit dem Naaru verfallen zu sein. Sie konnte ihn hören - in ihrem Kopf. Er sprach mit ihr und versuchte zu erzählen, was die Goblins mit ihm gemacht hatten. Doch die Paladin überzeugte ihn mittels Gedankensprache - irgendwie wusste sie, das er sie ebenfalls verstehen konnte - diesen Ort zu verlassen. Er wirkte erleichtert, endlich befreit zu werden. Langsam begann er immer höher zu schweben, auf einen deftigen Riss in der Decke zu, der sehr weit oberhalb dürftig mit Metalplatten bedeckt war. Das musste der Spalt neben dem Gasthaus sein, der die ursprüngliche Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich gezogen hatte. Und wie von einer unsichtbaren Hand gehalten schwebte Tamorona und jeder, der sich mit in dem Raum befand, dem Riss entgegen.

Für einen Moment lang blickte Myriel die Nagafrau noch einmal an, blinzelte verwirrt und runzelte die Stirn. Dann seufzte sie und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf, als hätte man sie gerade gezwungen eine Rede vor einer Klasse zu halten, die sich keinen Strich für ihre Worte interessierte. Es war ein Arschkrampf, aber die Sirene schien sich wirklich nicht auszukennen und bevor sie nun verlangte, dass man sie tötete und weiter herumjammerte, dass man sie ja nicht befreien hätte sollen, so als Nachtelfe, bewegte die Klingenmeisterin ihren Kopf, bis ihr Nacken ein leichtes Knacken von sich gab. Ihre Oberweite machte eine fluffige Aufwärtsbewegung, während sie ihre Arme streckte. „Ich bin ein Klingenmeister. Ich werde bezahlt, um Elfen, Menschen, Zwerge und auch Wesen wie dich zu töten. Wenn ich die Klinge meiner Waffe gegen all diese Personen richten kann, wieso sollte ich die stumpfe Seite nicht benutzen, um ebenso viele zu beschützen? Ich habe kein Interesse an Feindschaften und Völkermorden. Das ist zu anstrengend.“ Sie zuckte mit den Achseln und ließ ihr Schwert auf ihrer Schulter ruhen, als sie sich in Bewegung setzte. Ihre Vorstellung überließ sie der anderen Elfe, sie hatte schon genug anstrengende Gesprächspartner für einen Tag gehabt und wollte nicht noch jemandem erklären müssen, warum sie niemanden blind hasste. Beiläufig schob sie sich den Kilt über die Schenkel und schlüpfte aus dem Kleidungsstück (sie trug eine kurze Hose darunter) und warf das Ding der Nagasirene entgegen. Da es ein Wickelrock war, konnte sie sich damit vermutlich einigermaßen bedecken. „Oi, lass uns gehen.“

Rajis, so der Name der Naga-Sirene, fing den Wickelrock auf und schlang ihn sich um die Hüften. "Danke...", murmelte sie kleinlaut. Nachdenklich folgte sie Myriel einfach und dachte noch einmal über ihre Worte nach. Seit sie hier in der Scherbenwelt war, von Ashazaras Einfluss abgeschnitten, hatte sie das bisherige Weltbild der Nagas heimlich angezweifelt und infrage gestellt und nun schien sie mit Myriel auch quasi eine Bestätigung zu haben, dass die Feindschaft mit den Nachtelfen nicht fest vorgegeben war.

Asuna ging neben Ruhm und Ehre her, während sich dich ganze Gruppe aus Ex-Häftlingen Richtung des Naaru-Raums bewegten. "Ihr beiden seit irgendwie ein sehr merkwürdiges Paar, normalerweise sind sich Orcs und Nachtelfen doch spinnefeind. Und Ruhm und Ehre sind zwar ungewöhnliche Namen, passen aber zusammen."

Die Aussage der Harpyie brachte Ehre dazu, zu kichern. Ruhm blieb hingegen ernst.
"Wenn Ihr wüsstet, wie seltsam das mit uns wirklich ist", meinte der Ork schnaubend.
Ehre nickte ihm beipflichtend zu, bevor sie sich streckte und sich umsah.
"Ich bin so froh, wenn wir hier wieder raus sind", meinte sie mit einem sehnsuchtsvollen Ton in der Stimme. "Die Enge hier ist einfach schrecklich."

In entspannter Haltung, die Arme hinter dem Kopf verschränkt schwebte Fayt grinsend der Decke entgegen. Die Goblins waren alle tot, aber der Naaru war wenigstens noch am...leben. Damit hatte er bei einer gewissen Blutelfe einen Stein im Brett. Manchmal zahlte es sich eben aus etwas Gutes zu tun, auch wenn es nur dazu diente seine beanspruchten Nerven noch ein paar Jahre länger zu behalten. Der Hochelf drehte sich in der Luft und rief dem Rest der Gruppe vor dem Raum zu: "Hey. Hier gibt es einen Aufzug. Laufen wird doch sowieso überbewertet."

Kurz darauf schwebten der Naaru und er durch den Spalt in die Freiheit. Fayt wurde sanft auf festem Boden abgesetzt. Der Versuch dem Naaru lobend auf die Schulter zu klopfen schlug fehl. Seine Hand ging einfach durch den Körper des Naaru durch. Als auch die Paladin oben angekommen war, hob Fayt erneut an.
"Da unsere Abrissbirnen in Menschenform die Goblins ausgelöscht haben, hätte ich einige Fragen an den Naaru, wenn er gewillt ist, sie zu beantworten."

Tamorona sah den Blutelf an, obwohl ihr Blick dabei wirkte, als sähe sie in weite Ferne. Ihre Hand ruhte noch immer an dem Naaru. Schließlich nickte sie.
"Sie wird mir die Antworten mitteilen. Sie ist noch zu geschwächt, um in euren Köpfen zu sprechen, aber sie wird antworten."
Die Paladin legte den Kopf schief, als lauschte sie auf irgendwas, dann nickte sie noch einmal.
"Bitte, stellt Eure Fragen."

Probeweise wedelte Fayt mit der Hand vor dem Gesicht der Paladin herum und zuckte dann mit den Schultern. Musste eine jener Phasen sein, von denen auch eine gewisse Blutelfe immer mal wieder überkommen wurde. Aber immerhin faselte diese Paladin nicht ständig etwas von Gerechtigkeit, was man durchaus als positiv verbuchen konnte.
"Sie? Okay. Mich interessiert, wie sie gefangen genommen worden ist. Es liegt in...meinem Interesse, dass so etwas nicht noch einmal geschieht. Und ich möchte wissen, wer das Plappermaul ist, das die Formeln für die Gefangennahme eines Naaru ausgerechnet an verdammte Goblins herausgegeben hat. Und dann möchte ich etwas mit jener Person anstellen, was ganz und gar nicht schön werden wird."

Wieder lauschte Tamorona dem, was der Naaru erzählte, bevor sie weitergab, was dieser ihr erzählte.
"Sie war in der Nähe der Festung der Stürme, als es passierte. Plötzlich waren wie aus dem Nichts Goblins aufgetaucht, die eine ihr unbekannte Magie wirkten. Woher die Goblins diese Magie hatten weiß sie auch nicht. Aber ein Blutelf war häufiger hier unten... Sein Name... Santhael... Santhael Blutsonne. Was er hier wollte weiß sie nicht. Sie..."
Die Paladin brach ab, bevor sie sich schüttelte.
"Verzeiht. Sie weiß nur, das er in ihr lediglich ein... Ding gesehen hat, das man aufbraucht und dann wegschmeißt..."

Endlich wieder draußen! Caleb hatte ja nichts gegen Innenräume, aber wenn sie so weit innen waren wie dieses unterirdische Gewölbe, war ihm das doch etwas zu viel. Er war eher der Typ für einen romantischen Spaziergang unter dem Nachthimmel... nun, vielleicht nicht unbedingt unter DIESEM Nachthimmel, aber es war besser als nichts.
Er stand gerade an die Trümmer des Gasthauses gelehnt da, als ein Goblin in Uniform um die Ecke hechtete; er trug eine Schußwaffe, und dazu noch eine Umhängetasche. Caleb, der noch ein wenig unter dem Einfluß der Geschehnisse in der letzten Stunde stand, stieß sich von der Wand ab und ging in Kampfhaltung. Der Goblin hielt an und stutzte, als er ihn betrachtete.
"Hey, Moment mal - bist du nicht...?"
"Wenn du jetzt Biggus Dickus sagst, fängst du dir eine, daß du bis nach Azeroth zurück fliegst!" knurrte Caleb.
"Biggus... wer? Nie gehört," sagte der Goblin, der hektisch von einem Bein aufs andere trat. "Aber du bist doch einer von denen, die das Gelände vorhin gegen die Astralen verteidigt haben, richtig?"
Als Caleb nicht gleich antwortete, zog der Goblin ein Bündel Briefumschläge aus seiner Umhängetasche und streckte sie ihm entgegen. "Ich wurde autorisiert, euch allen eine beträchtliche Geldsumme zu überweisen, als Belohnung für eure Dienste. Einfach bei der nächsten Bank einlösen, ja? Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du den anderen ihre Umschläge auch noch überreichen könntest. Ich würde es selbst tun, aber ich komm gerade vom Essen und muß schnellstmöglich zu einem Stoffwechselendproduktbeseitigungsgerät, einen Mag'har abseilen..."
Caleb sah den Goblin verständnislos an. "Einen was...?"
"Unwichtig! Tschuldigung, hab's eilig jetzt...!"
Und damit rannte der Goblin weiter, auf eine der kleinen Blechhütten zu, die ein wenig abseits standen, und Caleb glaubte, ein leise gemurmeltes "Nie wieder Sphärenhetzer...!" aus seiner Richtung zu vernehmen.
Der junge Mensch stand etwas ratlos da, mit dem Bündel Briefe in den Händen. Er ließ einen davon emporschweben und den Papierbogen darin heraus gleiten.
"Zwölf Goldstücke?" Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus. "Nicht übel, das reicht für ne Weile. Na, dann wollen wir mal den Briefträger spielen, was?"
Schnurstracks machte er sich auf die Suche nach den anderen, die mit ihm gekämpft hatten.

Eine Gruppe Gefangener, eine Nachtelfe und ein Orc, eine Harpyie mit einem Ei in den Händen und eine Nachtelfenklingemeisterin in Unterhosen schwebten aus dem Loch hinauf. Letztere baute sich mit gerunzelter Stirn vor dem Loch auf, aus dem sie gekommen waren und rammte ihr Schwert in den Boden, um ihre Unterkleidung aus ihrer Poritze zu ziehen, ehe sie sich umdrehte und beaufsichtigte, dass auch jeder, den sie befreit hatte, mitgekommen war. Dann bekam sie mit, dass irgendjemand von Geld sprach. Ihre Ohren neigten sich dem Gespräch entgegen wie Antennen und sie wirbelte herum. Wie viel Schnaps sie sich für zwölf Goldstücke kaufen könnte … Sie würde nicht hungern müssen! Sie konnte ihren gesamten Gewinn wieder einstreichen, den sie beim Glückspiel mit den kleinen Grünhäutern verloren hatte … Sie … bekam sie überhaupt etwas? Hrm, nun denn. Das Beste wäre, sich reichen Leuten anzuschließen, um von ihrem Vermögen zu profitieren, nicht wahr? Entschlossen baute sich Myriel vor der Gruppe auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Und was habt ihr jetzt vor? Wer ist euer nächstes großes Böses?“

"Der Name ist ausreichend. Ich habe meine Informationsquellen...die wahrscheinlich grade damit beschäftigt sind sich von irgendjemandem vögeln zu lassen, verdammt", murrte Fayt und verfluchte nicht zum ersten Mal in seinem Leben seine Schwester, die mit einer Libido der Größe kleinerer Inselstaaten auf die Welt gekommen war. Abgesehen davon (und das war ein ziemlich großes abgesehen davon) war sie eine ziemlich verträgliche Person, im Gegensatz zu seiner anderen Schwester, die mit einem Stock im Hintern auf die Welt gekommen war. Ab und zu zog sie ihn heraus und erschlug damit andere Leute.
"Der Name sagt mir nichts, aber ich bin ziemlich selten zuhause", räumte Fayt der Paladin gegenüber ein. Der Pornostar stiefelte herum und verteilte Briefumschläge. In jedem waren war ein Scheck über zwölf Goldstücke. Toll, damit konnte man für vier Tage die Liegegebühren in Booty Bay bezahlen. Wie...großzügig.
"Nun, werte Nachtelfe, mein nächstes großes Böses sind Richter und ihre fatal engstirnigen Ansichten über solche Lappalien wie Schmuggel, Folter und allgemeines Massaker auf See. Aber wahrscheinlich muss man ihnen dankbar sein, dass sie die Anwälte am Leben erhalten. Wäre wirklich furchtbar, wenn wir die verlieren würden."

Asuna bat Caleb den Brief einfach irgendwo zwischen ihre Federn zu stecken und suchte sich dann eine Sitzgelegenheit. Ihre Flügel immer noch um das Drachenei geschlungen, nutzte sie nun ihre Klauen an den Füssen um den Umschlag zu öffnen und den Inhalt zutage zu fördern. So geschickt, wie Sie sich dabei anstellte, hatte sie offensichtlich Übung darin.
Doch am Inhalt des Briefs scheiterte Asuna kläglich. Vorsichtig stupste sie Ehre an. "Entschuldige, aber könntest du mir mit dem Brief hier Helfen? Ich kann die Goblinschrift nicht lesen." Eigentlich konnte Asuna überhaupt nicht lesen, sie verstand zwar ein paar sprachen, doch Lesen hatte sie nie gelernt. Und von Nachtelfen wusste sie, dass sie sehr lange lebten, so erhoffte Asuna sich wohl gute Chancen das Ehre lesen konnte.

Rajis war ebenfalls froh aus den unterirdischen Gängen heraus zu sein und zum Glück schienen auch alle anderen gefangen viel zu froh darüber zu sein, als das Sie auch nur daran dachten sich anzufeinden. Die meisten würden sich wohl bald zerstreuen und sich bei ihren Leuten melden, Freunde, Familien und so, doch für Rajis kam das nicht infrage. Sie konnte unmöglich zu ihrem Volk zurück, nach dem man sie quasi an die Goblins verkauft hatte, kam das nicht infrage. Doch hier konnte sie natürlich nicht bleiben, sonst würde sie vermutlich gleich wieder in einer Zelle landen. Aber erst einmal musste sie sich neue Kleidung besorgen, sie konnte nicht die ganze Zeit den Rock von Myriel borgen und jene in Unterwäsche herumlaufen lassen.