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 [MSG] Yeyes - On the Run

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Ena
Sexy Mafia Ente
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyMi 14 Aug 2013, 10:59

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. In einer Sekunde entspannte sich Roth und drückte eine Hand über sein verrückt klopfendes Herz, während er sich wieder an die Wand lehnte und still war, wie ihm aufgetragen worden war, dann sprang er von dieser weg und starrte plötzlich zwei Polizisten ins Gesicht, die er vom Sehen kannte. Die ihn vermutlich ebenso kannten. Die ersten Gedanken des Jungen galten seinem eigenem Schicksal, denn sein Vater würde seinen Kopf abreißen, wenn er erfuhr, dass er sich hier herumtrieb – dann bemerkte er, dass John irgendwie rastloser wurde. Unfähig, irgendetwas zu sagen, wanderten seine Augen immer wieder zwischen den beiden Parteien hin und her. Sein Kopf lieferte das nötige Material. Wenn das hier einer der Terroristen war – und der Schnauzbärtige hatte den Blick drauf, den auch sein Vater besaß, wenn es ernst wurde – dann war er am Arsch. Dann war auch dieser Typ im Arsch, dabei hatte er ihm doch versprochen, ihn nicht zu verletzen. Aber sie konnten das sicher regeln. Er würde einfach irgendeine Ausrede fallen lassen, dass sie sich zusammen weggeschlichen hatten oder so, das Einzige, was der Ältere nun auf gar keinen Fall tun durfte, war in Panik auszubrechen und wegzulaufen, denn dann bestand dringender Tatverdacht und sie würden …
Roth blickte dem erstaunlich schnell flitzendem Schatten des Teenagers hinterher, starrte ein paar Sekunden lang auf die Stelle, an der er gerade eben noch gewesen war und schaute dann zu den Polizisten, deren Augenbrauen sich geradezu synchron zusammenzogen. Der abartig große Schnauzer des Einen bebte. Panik stieg Roths Kehle hinauf und er musste mit Schreck sehen, dass sie ihre Pistolen zückten. Oh Gott, wenn sie ihn nun erschossen … Was sollte er nur tun? Er war ein Verbrecher, also musste man ihn dingfest machen, aber er war doch fast so alt wie er und wenn er keinen Prozess bekam, war man dann besser als sie? Es war doch sogar ziemlich sicher niemand verletzt worden, sonst hätte er einen Krankenwagen gesehen, oder? Einer seiner langen, dürren Finger, rieb sich die Stelle zwischen seinen Augenbrauen, hinter der ein unangenehmes Pochen erschienen war, dann stürzte er sich einem der Polizisten in die Arme. „Sie müssen mich hier rausbringen … Ich habe mich verlaufen!“ Während der erschrockene Beamte beruhigend seine Schulter klopfte – immerhin klang er so weinerlich, wie er konnte - ertönte neben ihm plötzlich ein ohrenbetäubender Knall. Mit Augen so groß wie Untertassen blickte Roth dem Schnauzermann hinterher, der vorgetreten war und offensichtlich geschossen hatte. Bisher hatte er nur manchmal die Dienstwaffe von seinem Vater gesehen, aber er hatte nie gehört, wie sie abgefeuert wurde. Aus Computerspielen und Filmen kannte er das Geräusch, doch dass es so laut war … Wie von der Tarantel gestochen sprang er aus der Umarmung des Polizisten und zog heftig die Luft ein. Die Aufregung pumpte Adrenalin durch seine Adern, er schnaufte wie ein Rhinozeros, aber er schaffte es irgendwie „Ich gehe sofort nach Hause!“ zu rufen, ehe er aus der Gasse rannte und sich mit Windmühlen schlagenden Armen und einer halb seine Seite herabgerutschte Jacke aus dem Staub machte. Die Schritte der Beamten waren hinter ihm, doch er ignorierte das vorerst und sprintete stattdessen so schnell er konnte den Weg entlang. Oh nein, oh nein, oh nein. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Das war nicht okay. Er durfte nicht darüber nachdenken, dass jemand erschossen worden war, er durfte sich bloß nicht vorstellen, wie er jetzt aussah, auf dem Boden liegend und blutend … Er durfte … Und da lag er. Roth rannte an ihm vorbei, drehte sich um und fiel auf den Hintern, krabbelte zwei Schritte auf ihn zu und hielt inne, als er sah, wie die Polizisten ihre Funkgeräte hervorholten und hineinsprachen. Er war zu weit entfernt, um sie klar zu verstehen, aber es war sicher nicht positiv. Einer von ihnen schrie etwas in ihre Richtung, was Roth dazu brachte, sich aufzurappeln und den leeren Weg vor sich entlangzublicken. Dann wieder zu John und dem Blutfleck, der sich an seiner Hose gebildet hatte.  Ihm wurde schlecht, er wollte sich übergeben, doch als er sich nach unten beugte, hatte er plötzlich einen Arm in der Hand, an dem er zog und zerrte, bis er sich über seine Schulter legen ließ. Das Gewicht des jungen Mannes riss ihn beinahe selbst zu Boden, doch er presste die Lippen zusammen und machte ein paar unbeholfene Schritte, schleifte ihn ein winziges Stück vorwärts. „Oh Gott, ich weiß nicht, was ich da mache. Ich kann dir nicht sagen, was ich mache, aber bitte, steh auf. Sei nicht tot. Komm schon, komm schon … Sie werden mich nicht anschießen, ich bin der Sohn von ihrem Kollegen, steh auf ...“ Oh Mann, wieso tat er das? Wieso half er ihm, riss an seinem Arm und plapperte drauflos, ohne wirklich zu wissen, was er tun sollte? Ihm erschien das alles so falsch. Er hatte gedacht, dass diese Terroristen erwachsene Typen waren, aber was, wenn das nur eine Gruppe Kinder war, die einen Streich gespielt hatten? Wieso musste man eine Kugel auf ein Kind abfeuern? Es war ungerechtfertigt, und deshalb sagte sein Körper ihm nun, dass er dem Kerl helfen musste, den er nicht einmal wirklich kannte … Er wusste nicht einmal seinen Namen. Vielleicht sollte er ihn fallen lassen, aber als er daran dachte, schlang sich sein freier Arm nur noch fester um seinen Rücken und sein Gesicht verzog sich vor Anstrengung. Außerdem … Wie hatte dieser Kerl es eigentlich geschafft, derart schnell wegzulaufen, dass er fast am Ende der Gasse zu Boden gegangen war? „Wieso hat er geschossen? Man schießt nicht einfach so. Das ist nicht okay. Er hat moralisch fragwürdig gehandelt, stimmt doch? Was ich hier mache ist ganz normal. Ich helfe einem Verwundetem. Ich stecke in der Tinte, aber … Oh Gott, bitte, komm. Ich will nicht, dass du sterben musst, weil ich geschrien habe. Es tut mir Leid. Wo soll ich mit dir hin? Ich meine, vorausgesetzt die Polizisten holen uns nicht ein, und danach sieht es gerade aus. Sollte kein Vorwurf sein, aber … kannst du ein wenig leichter sein oder so?“
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyDo 15 Aug 2013, 13:45

Gespannt harrte Jasper hinter der Mauer aus. Aber dass nicht alles glatt lief war spätestens in dem Moment offensichtlich, in dem er die Stimme eines Mannes, wahrscheinlich eines Polizisten, schreien hörte. Und kurz darauf einen Schuss. Der kurze, trockene Knall ließ ihn hochschrecken und ihm die Haare zu Berge stehen; für einen Moment schoss sein Schopf über die bröckelnde Mauerkrone, bevor er sich wieder unter Kontrolle brachte. Dann jedoch steckte er vorsichtig den Kopf aus ihrem Versteck hervor und sah sich mit panisch aufgerissenen Augen um. John war ein paar Meter an ihnen vorbeigerannt, bevor ihn die Kugel niedergestreckt hatte. Sein rechtes Hosenbein war dunkel von Blut und wurde immer dunkler, während er sich auf dem Asphalt wand. Jasper hörte eilige Schritte und zog den Kopf wieder zurück, sodass er gerade noch über die Krone blickte; der Jugendliche, an dem sie vorübergelaufen waren, kam angerannt, fiel hin, stand wieder auf und versuchte fieberhaft, John auf seine Schulter zu hieven. Er würde wohl kaum derjenige gewesen sein, der auf John geschossen hatte.
Das waren wohl eher die beiden Polizisten gewesen, die ins Blickfeld gelaufen kamen. Einer, mit ein einem irgendwie unsympathischen Schnauzbart, packte den dürren Jugendlichen an der freien Schulter. "Lass ihn liegen … Wir kümmern uns um den."
Die beiden Männer zerrten John fast von Karls Schulter, und einer drehte ihn auf den Bauch, um ihm Handschellen anzulegen. Sie mussten irgendwie einschreiten! Jasper stand auf, noch unbemerkt, da beide Männer sich mit John und Karl beschäftigten. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken zog er einen Backstein aus dem bröckelnden Mauerwerk und warf ihn, nicht ohne den Wurf mit seinem Yeye derart zu verstärken, dass er davonpfiff wie ein Geschoss. Er hatte auf den Kopf gezielt, aber der Stein traf nur die Schulter des blonden Polizisten. Mit einem überraschten Aufschrei stolperte er zur Seite und hielt sich den Arm, während der Schnauzer sich schon wieder erhob und nach seiner Waffe griff. So viel zu unauffällig! Nein, zielsicher war er ins Hornissennest gerannt …
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptySa 17 Aug 2013, 00:05

Daß die Dinge ganz furchtbar schief liefen, wurde Kim spätestens in dem Moment klar, als er den Schuß hörte. Die Augen vor Schreck weit aufgerissen und unfähig, sich zu bewegen, blieb er unter der Mauer sitzen, und erst als Jasper sich aufrappelte und nach einem Stein griff, schaffte Kim es seinerseits, hoch zu kommen. Er sah die zwei Polizisten, John, wie er verletzt am Boden lag, den Jungen aus der Gasse von vorhin... Stop und zurück. John. Er lag am Boden und krümmte sich vor Schmerz. War das Blut da an seinem Bein? Fassungslos fixierte Kim den Polizisten, der nun, da Jaspers Stein seinen Kollegen getroffen hatte, erneut nach seiner Pistole griff.
Es passierte ihm nicht mehr so oft, daß seine Gefühle ihn übermannten, denn inzwischen hatte er es ganz gut im Griff. Nur noch in besonders intensiven Situationen drehten seine Emotionen durch, und er rastete aus. Und wenn das hier keine intensive Situation war, was dann? Wasser. Er brauchte schnell Wasser, und fast augenblicklich erspürte er eine Wasserquelle irgendwo hinter sich. Als er über die Mauer geklettert war, hatte er geglaubt, ein halbvolles Planschbecken zu erkennen, doch er hatte dem keine große Beachtung geschenkt. Es war auch unwichtig, wo das Wasser her kam. Hauptsache, es war da.
Unwillkürlich drehte er seinen Leib halb zur Seite und richtete einen Arm auf das Wasserbecken aus. Er hob ihn leicht an, und das Wasser erhob sich in die Luft, in Form eines dünnen Strahls, der einen Bogen beschrieb, welcher bei Kims ausgestreckter Hand endete. In einer ausladenden Geste führte Kim seinen Arm nun ruckartig nach vorne, und das Wasser aus dem Becken folgte seiner Handbewegung. Gleich einer Peitsche oder auch einem Lasso schnellte der Wasserstrahl in hohem Bogen über Kim hinweg und auf den Polizisten mit dem Schnauzer zu. Der starrte ungläubig auf das, was da auf ihn zu kam, und die Waffe zitterte in seiner Hand. Im letzten Moment ließ er die Pistole fallen und riß beide Arme reflexartig vor Oberkörper und Gesicht, doch das schützte ihn auch nicht mehr vor Kims Wasserpeitsche. Die traf auf seinen Körper, wickelte sich fast zur Gänze um ihn herum, ehe die Spitze schmerzhaft auf seine Hüfte traf. Mit einem gepeinigten Aufschrei stürzte der Polizist zur Seite und prallte dabei gegen seinen Kollegen, der das ganze ebenso fassungslos beobachtet hatte.
Kim erwachte aus seinem tranceartigen Zustand, und die Peitsche verlor ihre Substanz, das Wasser platschte zu Boden. Es war unwichtig. Das Wasser war immer noch da, und Kim konnte es jederzeit erneut verwenden. Schnell und mit einer Geschicklichkeit, die ihn vielleicht überrascht hätte, wenn er jetzt richtig darauf geachtet hätte, schwang er sich über die Mauer und lief auf den am Boden liegenden John zu. Dabei warf er den beiden Polizisten einen schnellen Blick zu; seine Wasserpeitsche schien den Mann nicht verletzt zu haben. Dennoch - er würde einen hübschen blauen Fleck davon tragen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptySo 18 Aug 2013, 19:20

John glaubte für einen Moment sein Bein nicht mehr zu spüren, wurde aber im nächsten Moment von den höllischen Schmerzen eines besseren belehrt die durch sein ganzes Bein, ausgehend vom Einschlag der Patrone an der Wade den Körper durchwanderten. Dennoch war er auch dankbar, denn zu gleich pumpte Adrenalin wie wild durch seine Adern und schenkte ihm in Momenten scheinbarer Qualen ein wenig Linderung. Er wusste dass die wahren Schmerzen noch kommen würden, spätestens wenn sie von ihr fliehen konnten und nach und nach die Schutzfunktionen des Körpers versagten. Wenn sie von hier fliehen konnten. John müsste lügen, würde er sagen er habe Angst. Man könnte davon ausgehen, blutend und gekrümmt auf dem harten Asphalt einer Stadt liegend, die plötzlich voller Feinde war, aber alles was John in diesem Moment fühlte war einfache Gleichgültigkeit. Es war ihm egal ob auf der Stelle tot umfallen würde oder ob sie entkamen. Letztendlich war das doch eh egal, denn was sie getan hatten wog schwerer als jeder Verlust den sie würden erleiden können. Eine neue Schmerzenswelle unterbrach Johns Gedankengang und nach einigen leidvollen Sekunden der Orientierungslosigkeit riss John seine zusammengepressten Lider auf und fand sich unmittelbar wieder im Chaos einer kleinen Straßenschlacht. Den fremden Jungen, dem er all das zu verdanken hatte, sah er nicht. Vielleicht war es auch besser wen er sich von ihm fern hielt. Er hatte sie alle nur weiter in Gefahr gebracht. John bemühte sich trotz allen um ein Lächeln, wie er es sonst immer auf den Lippen trug, doch das Geschehene machte ihm das schwer, was sonst so leicht fiel. Was sonst er war. Er konnte der Situation keine Freude abgewinnen und selbst sein Abenteurergeist, der in mit Regeln stets auf schlechtem Fuß stehen ließ, war gewichen. Etwas weiter vorne, vielleicht zwei, drei Meter von seinem Standpunkt, sofern er das ausmachen konnte denn sein Blick war glasig und offenbarte nur spärliche Konturen, wobei John hoffte dass die Schmerzen und die Tränen die sie ihm in die Augen trieben Schuld an diesem Zustand trugen, erkannte er zwei klatschnasse Gestalten, die sich gerade vom Boden aufmachten und die er dank der Uniformen als die Polizisten zu identifizieren meinte, wenn auch er nicht sagen konnte wer von ihnen geschossen hatte, den nun mehr trugen beide eine Dienstwaffe in Händen. Jasper war bei ihnen, klaubte einen unhandlichen Gegenstand vom Boden auf und irgendjemand schrie. Für einen kurzen Moment meinte er auch doch einen Blick auf den dunkelhaarigen Jungen zu erhaschen, dann aber fixierte er nur Kim der aus der sicheren Deckung einer Mauer auf ihn zu hielt. Was dann passierte, wusste John später nur noch als eine rasche Folge von Impulsen zu beschreiben, denen er, auf einmal alle Schmerzen ignorierend folgte. Der Luftstoß, aus Johns mit Mühe ausgestreckter Hand erwachsend, der einige der winzigen Steine und Deckteile vom Asphalt in seinen Winden gefangen hielt riss den blonden Polizisten von den Beinen und der Schuss, von dem John sich noch nicht einmal sicher war wie er ihn letztendlich rechtzeitig bemerkt hatte, schlug in eine Hausfassade nahe der Backsteinmauer ein und verfehlte nur knapp den nahenden Kim, der den Schuss sicherlich auch realisiert hatte, die Todesangst hinter sich lassend aber nun endgültig sein Ziel erreichte. John blickte auf und lächelte, aller Schmerzen zum Trotz. Dann schloss er die Augen erneut. Die schwärze war irgendwie entspannend, beinahe schon als sei all dies nie passiert. Vielleicht wäre das auch besser gewesen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyMi 21 Aug 2013, 19:39

Als er den erneuten Schuß hörte, blieb Kim stehen, starr vor Schreck. Irgendwie registrierte er, daß John den Polizisten mit der Waffe abgelenkt hatte, so daß der Schuß ihn, Kim, verfehlt hatte. Einen Moment lang wußte er nicht, was er denken oder fühlen sollte, dann überkam ihn die Wut mit aller Macht. Was waren das denn für Polizeibeamte, die bei jeder Gelegenheit gleich mit ihren Pistolen um sich ballerten? Kim hatte genug von diesen schießwütigen Irren, sie mußten außer Gefecht gesetzt werden.
Er konzentrierte sich auf das Wasser um die beiden Männer, streckte einen Arm gerade aus und riß ihn dann urplötzlich nach oben. Das Wasser auf dem Boden spritzte einer Fontäne gleich empor, und die zwei rissen ihre Arme schützend vor ihre Gesichter. Die Wucht des Wasserschwalls riß ihnen die Pistolen aus den Händen und schleuderte sie in hohem Bogen davon. Kim hörte, wie sie irgendwo in seinem Rücken landeten.
Der blonde Polizist rappelte sich als erster auf, und auch wenn er fassungslos wirkte, ging er nun auf Kim los und versuchte ihn zu überwältigen. Kim war im Nahkampf nie einer der besten gewesen, aber es reichte aus, um sich selbst zu verteidigen. Er packte das Handgelenk des auf ihn zustürmenden Mannes, machte einen schnellen Ausweichschritt zur Seite und nutzte die Kraft seines Gegners, um ihn an sich vorbei zu führen. Dabei streckte er ein Bein aus, um die des Polizisten zur Seite zu treten - was dazu führte, daß der eine unsanfte Bauchlandung auf dem Asphalt hinlegte. Schnell setzte der Junge nach, und bevor sich der Mann wieder aufrappeln konnte, packte er einen seiner Arme und drehte ihn so auf den Rücken, daß der außer einem schmerzerfüllten Keuchen nichts weiter zustande brachte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyFr 23 Aug 2013, 03:04

Fassungslos setzten sich die beiden Polizisten auf den Hosenboden, aber sie kämpften sich sofort wieder hoch; einer von ihnen setzte an, Kim anzugreifen, während der andere im Hintergrund verschwand. Jasper sah nicht, was er da tat, beobachtete stattdessen fassungslos, wie Kim seinen Angreifer wieder auf den Boden legte. Erst, als er wieder die Pistole hochhielt wandte sich ihm wieder Jaspers ganze Aufmerksamkeit zu. Der Lauf war auf Kim gerichtet, der triumphal über seinem gefallenen Gegner stand. Ohne groß zu überlegen riss Jasper mit roher Gewalt einen Pflasterstein aus dem Boden. Als der Mann die neue Bedrohung sah machte er nicht nur große Augen, sondern legte auch sofort auf Jasper an. Mit einem scharfen Ausatmen und einer ruckartigen Bewegung rammte ihm der Erdyeye den Stein gegen die Schulter. Der dumpfe Aufprall überdeckte das Knacken des brechenden Schlüsselbeins, aber nicht den Schuss, der sich löste. Irgendwo in einer Mauer steckte jetzt eine Kugel.
"Helft mir!", brüllte er die anderen an und packte beinahe rücksichtslos Johns Arm, hob ihn sich auf die Schulter. Gemeinsam zerrten sie ihn aus der Gasse, liefen vor der Polizei davon, die ebenfalls angerannt kam.
Sie kamen aus der Gasse, und sofort führte Jasper sie in einen dunklen Eingang eines einigermaßen schmierigen Geschäfts. Aber einer fehlte. Sora war nicht mitgekommen. Fieberhaft starrte Jasper auf den Eingang der Gasse, aber es kam niemand mehr. Sora war zurückgeblieben. War sie gestolpert? Hatten die Polizisten sie gefangen? Er hatte nichts gehört ...
Ob es die anderen bemerkt hatten? Er würde nichts sagen. Jetzt warteten dort fünf Polizisten auf sie. Zurückgehen konnten sie auf keinen Fall. Sie mussten weiter.
Mit fahrigen, fieberhaften Bewegungen streifte Jasper im Sichtschutz der Anderen Sweatshirt und T-Shirt ab und knotete es so fest er konnte um die Wunde in Johns Bein, die immer noch stark blutete.
Hoffentlich würden sich die Polizisten noch um Sora und ihre Kollegen kümmern. Dafür sprach jedenfalls, dass bisher niemand aus der Gasse gerannt gekommen war. Eine Straßenbahn kam angefahren. Die richtige. Rasch streifte Jasper wieder sein Sweatshirt über und zog Johns Hosenbein über dem provisorischen Verband zurecht. "Das ist unsere. Wir müssen da rein. Ohne aufzufallen."
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyDo 29 Aug 2013, 21:22

Ohne aufzufallen? Das konnte was werden, wie stellte er sich das denn vor? So gehetzt und abgekämpft wie sie aussahen, und John war dazu noch verletzt. Hoffentlich sah wenigstens das niemand...
Erst jetzt gestattete sich Kim, sich kurz umzusehen, und dabei überkam ihn ein eisiger Schreck. "Scheiße! Sora, wo ist sie denn?" Gehetzt sah er sich um, in der Hoffnung, sie gleich irgendwo auftauchen zu sehen...
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyFr 11 Okt 2013, 21:03

Als die Straßenbahn heranrauschte fühlte sich John, die erste Welle des Schmerzes endlich überwunden, trotz allem in der Lage gestützt von Jasper einzusteigen. Kim verharrte einige Momente in der weit geöffneten Tür, durch die kühle Luft in den aufgeheizten Innenraum der Bahn strömte, ehe er sich mit einem seufzen abwandte und sie endlich zugleiten ließ, nicht ohne zuvor einen ärgerlichen Blick von einem älteren Herren mit Schal zu ernten, der Zeitungslesend auf einem der Sitze nahe der Türe verweilte.
Die Gruppe kämpfte sich durch die Reihen, die allesamt besetzt waren und als sie sich durch einige der stehenden Mitfahrer hindurchquetschten strauchelte John für einen kurzen Moment, doch der stämmige Erd-Yeye an seiner Seite ließ nicht zu dass er stürzte, wenn auch eine rothaarige Frau, die direkt neben dem Ort des Geschehen einen Sitzplatz gefunden hatte und bei Japser Rettungsversuch zur Seite weichen musste misstrauisch dreinblickte, von Jasper aber ignoriert wurde und sie sich schnell in den hinteren Teil des Wagens begaben.
Entgegen der anfänglichen Erwartungen fanden sich dort einige freie Plätze auf den letzten freien Metern der Bahn und mit einem vernehmlichen keuchen, als sei gerade eine tonnenschwere Last von seinen Schultern gefallen ließ Jasper sich auf einen der Sitze fallen und lud John unsanft, aber vorsichtig, auf dem gegenüberliegenden Platz ab. Kim verweilte erneut für einen Moment, ehe er neben Jasper Platz nahm und eine undurchsichtige, aber seltsam düstere und ausdruckslose Mine aufsetzte. Für einen kurzen Moment hatte John das Gefühl etwas sagen zu wollen, doch die Worte zerflossen ihm auf der Zunge und so kam nicht viel mehr heraus als ein leises murmeln, ehe er die Augen schloss und sein Kopf auf den engen Fenstersims sank. Dennoch wurde er, kurz bevor er endgültig wieder davon glitt das Gefühl nicht los beobachtet zu worden. Er tastete nach seinem Bein und spürte die Wunde. Bei dem Sturz, der ihn beinahe hatte zu Boden gehen lassen, musste Jasper provisorische Binde hochgerutscht sein und deutlich sichtbar lief Blut die Jeans hinunter. Die Frau, die sich in diesem Moment auf einem der Sitze vor ihnen unauffällig niederließ und hinter irgendeinem Glamour-Magazin verschwand, nahm er dabei nur noch aus dem Augenwinkel war, dann wurde alles dunkel.
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyFr 11 Okt 2013, 23:19

Die Reise schien Jasper eine Ewigkeit zu dauern. Beinahe wurden sie entdeckt, als sie mit John in der Mitte über die Straße zur Bahn schlichen, beinahe, als seine Bandage mitten im Zug zu versagen begann, beinahe, als er auf einmal bewusstlos wurde und beinahe, als sie ihn an der Haltestelle wieder aus dem Zug schleifen mussten. Tatsächlich bewahrte sie nur die sich schon anbahnende Dunkelheit davor in noch mehr Ärger zu geraten, und einmal musste Jasper sogar trotzdem noch einem skeptischen Passanten ausführlich erklären, wie John an einen derartigen Kater gekommen war, dass er jetzt bewusstlos abgeschleppt werden musste.
Aber trotz aller Wahrscheinlichkeiten schafften sie es, ohne einen weiteren Zusammenstoß mit der Polizei an ihrem Bestimmungsort anzukommen. Nach vielleicht hundert Metern Fußweg von der Haltestelle aus durch beinahe menschenleere und verwahrloste Gassen schälte sich vor ihnen plötzlich ein Koloss aus der Dunkelheit. Ein gedrungener, drei Stockwerke hoher Turm kam zum Vorschein, aus Backstein gebaut und nur mit kleinen Fenstern versehen. Die mächtige, aber verrostete Eisentür war natürlich verschlossen. Für einen Erdyeye allerdings nicht unbedingt ein Problem. Gemeinsam lehnten die Jugendlichen immer noch halb bewusstlosen John gegen die Turmwand, dann suchte sich Jasper einen vielleicht fingergroßen Stein und presste ihn gegen das Schlüsselloch. Ein hässliches Knirschen war zu hören, während der Stein langsam ins Metall zu gleiten schien und Steinsplitter nach unten fielen. Schließlich drehte Jasper den Rest des Steins, langsam und vorsichtig, mit angehaltenem Atem, bis schließlich ein Klicken ertönte. Mit ein wenig sanfter Gewalt betätigte Jasper die Klinke und stieß die Tür auf, die ein gequältes Quietschen von sich gab. Von drinnen gähnte den Jugendlichen kalte Leere entgegen.
"Immerhin ein Dach über dem Kopf."
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyFr 11 Okt 2013, 23:37

"Das ist auch schon das einzig Gute dran," murmelte Kim, der sich vorkam wie in einem schlechten Film. Er sah sich derart teilnahmslos in dem Raum um, als ginge ihn all das gar nichts an. Und dabei steckte er mittendrin.
Langsam, wie betäubt, ging er zu einer alten Holzbank an der Wand und ließ sich erschöpft darauf sinken. Wie konnte all das nur so aus dem Ruder gelaufen sein? Schlimm genug, daß sie im Park entdeckt worden waren; aber nun hatten sie auch noch Sora verloren, und sogar Jason, wegen dem sie in dieser Misere gelandet waren. Wer konnte schon sagen, was mit den beiden passiert war?
Kim stützte sich mit den Ellbogen auf seinen Knieen ab und bettete das Gesicht in seine Hände. "Was sollen wir jetzt nur machen?" fragte er, und die Frage galt sowohl Jasper als auch ihm selbst. Er wußte einfach nicht mehr weiter.


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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptySa 12 Okt 2013, 15:39

Vorsichtig durch Trümmer und ominöse Reste von irgendetwas stapfend trat Jasper in die Mitte des Raumes. Es war alles noch ein bisschen verfallener als das letzte Mal, aber viel ungemütlicher hatte es schwerlich werden können. Von innen waren die Mauern beinahe ebenso überwachsen wie von außen, Backsteintrümmer und Metallteile waren über den Boden verstreut und alles war von einer solchen Staubschicht bedeckt, dass eine falsche Bewegung jeden in eine muffige Wolke einhüllte. Eine Lochmetalltreppe führte an einer Seite nach oben und verband die drei ringförmigen Fußböden aus demselben Material miteinander. Eine Brüstung führte rings um jeden der Böden, und in der Mitte klaffte ein Loch, in dem noch einige Halterungen hingen, die einmal den großen Wasserspeicher gehalten hatten. Ein Wasserturm war vielleicht nicht besonders gut als Wohnhaus zu gebrauchen, aber zumindest konnten sie sich hier vorerst verstecken.
"Ich weiß nicht … Zuerst einmal um John kümmern. Dann … die Anderen. Sora ist weg, und der Neue, den wir holen sollten, auch. Und die Polizei sucht nach uns. Alles in Allem schon scheiße."
Mutlos ging er wieder zu John herüber, der immer noch nicht besonders gut aussah.
"Wie geht’s dir? Wenn deine Wunde sich entzündet sind wir alle noch viel mehr am Arsch."
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptySo 13 Okt 2013, 21:22

John blickte von der bröckeligen Wand auf, an der er hinunter gesunken war, als Jasper ihn ansprach. „Wie geht es dir?“ Die Stimme klang nur schwach zu ihm, wenn auch der Sprecher direkt über ihm stand. Sein Bein hatte aufgehört zu schmerzen, stattdessen war es nun vollkommen taub, beinahe so als habe es genug von all den Schmerzen, die in Wellen durch seinen Körper drangen. „Ich glaube ich spüre mein Bein nicht mehr.“ sagte John und entgegen der eigentlichen Situation zwang er sich zu einem Lächeln. „Aber das wird schon wieder… bestimmt.“
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptySo 13 Okt 2013, 21:51

Überfordert fuhr sich Jasper mit den Fingern durch die Haare und wandte sich zwischen Kim und John hin und her. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Sie hatten weder Bandagen noch Schmerzmittel noch etwas, um auch nur die Wunde zu desinfizieren. Sie hatten nichts zu essen dabei, keinen Zugang zu Wasser – obwohl Kim wahrscheinlich irgendeinen Weg darum herum finden würde – und konnten sich vorerst nicht blicken lassen.
"Ich hoffe … Vielleicht kann Kim dir helfen … die Wunde auswaschen oder so. Wenn er Wasser findet. Das hier war doch einmal ein Wasserturm … vielleicht ist hier noch ein Rohranschluss ans Wassersystem."
Immerhin würden sie dann auch etwas trinken können – Jasper hatte keine Vorstellung davon, wie lange sie hier würden bleiben müssen, aber die Vorstellung auch nur einmal in diesem dreckigen Loch übernachten zu müssen war schon schlimm genug.

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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptySo 13 Okt 2013, 21:59

Mit einem Mal kehrte der Schmerz wie eine Welle die auf die Klippe brandet zurück. John stöhnte, kniff aber die Lippen zusammen um keinen Laut von sich zugeben, das Lächeln aber wischte es von seinen Lippen. "Jasper." rief er einem plötzliche Impuls folgend dem Erd-Yeye hinterher, der sich bereits wieder abgewandt hatte. "Was hast du jetzt vor? Hast du schon an die anderen gedacht? Ich meine nicht nur Sora und Jason.. was ist mit denen die im Internat zurückgeblieben sind und nur unsere Rückkehr erwarten? Meinst du die Aktion in der Stadt lässt die kalt?"
Dann schloss John die Augen wieder, beinahe als sei es zu anstregend gewesen den ganzen Satz zu vollenden. Er wusste nicht wieso er gesagt, was er ausgesprochen hatte, er wusste auch nicht wie Jasper darauf reagieren würde. Aber das war ihm im Moment egal. Die Schwärze vor seinem inneren Auge ließ ihn zur Ruhe kommen und linderte ein weiteres Mal den aufkommenden Schmerz.
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyMo 14 Okt 2013, 00:13

Kim starrte Jasper entsetzt an, als der vom auswaschen von Johns Wunde sprach. Allein die Vorstellung, diese Wunde auch nur zu sehen, bereitete dem sensiblen Jungen, der kein Blut sehen konnte, schon Übelkeit. Aber der Erd-Yeye hatte recht, jemand mußte John helfen. Er stand auf und suchte den Raum nach einer dieser Rohrleitungen ab, die Jasper erwähnt hatte. Die Erkenntnis, daß John verletzt war, half ihm dabei nicht gerade, sie setzte ihn eher noch zusätzlich unter Druck.
"Verdammt dunkel hier drin," murmelte Kim, während er die Düsternis mit seinen Blicken zu durchdringen versuchte. Hätte es Jason doch nur geschafft, ihnen zu folgen! Etwas Feuer wäre jetzt ungemein hilfreich gewesen. "Hat einer von euch vielleicht ein Feuerzeug oder eine Taschenlampe dabei?"


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Warmonger

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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyDi 15 Okt 2013, 00:23

Jasper drehte sich wieder zu John um und öffnete den Mund, um ihm zu antworten, aber ihm fiel auf die Schnelle nicht ein, was er auf die anklagenden Fragen erwidern sollte. Ratlos stand er da und dachte nach, bis ihn Kim erlöste. Rasch wandte Jasper sich wieder ab und befasste sich mit weniger komplizierten Problemen. Oder vielleicht auch nicht so unkomplizierten – woher sollten sie Licht bekommen? Sicher, schlafen und reden konnte man auch im Dunkeln, aber auf die Dauer war die Dunkelheit nicht nur störend und beklemmend, sondern sie würden sich auch wohl kaum wirklich um John kümmern können, wenn sie nicht sahen, was sie taten. Streichhölzer oder eine Lampe hatte er nicht, also machte er sich auf die Suche nach einer Lösung für das Problem. Langsam suchte er die Wand ab, und tatsächlich fand sich gleich neben der Tür ein alter Lichtschalter. Jasper erwartete gar nicht, dass der Schalter funktionierte – aber zu seiner Überraschung hatte man dem Gebäude nicht den Strom abgestellt, vielleicht, weil es zur Stadt gehörte. Drei Sicherheitslampen mit Drahtgitter flammten kurz an drei Seiten des Turmes auf, an der vierten blieb die Lampe dunkel; eine der Lampen brannte sofort mit einem hörbaren Knacken durch, die zweite wurde trübe und funzelte flackernd vor sich hin, aber die dritte leuchtete mit einem warmen, gelblichen Licht, direkt über Johns Kopf.
"Das ist doch schon einmal etwas … Aber niemand darf das Licht aus den Fenstern kommen sehen."
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Fellknäuel
Der mit dem Pinsel tanzt
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BeitragThema: Re: [MSG] Yeyes - On the Run   [MSG] Yeyes - On the Run - Seite 3 EmptyMi 16 Okt 2013, 19:37

Ja, das war schon sehr viel besser. Es war nicht wirklich hell, aber besser als dieses Halbdunkel, bei dem man praktisch nichts erkennen konnte. Kim überließ es Jasper, über das Problem des nach außen dringenden Lichts nachzudenken, und suchte weiter nach Rohrleitungen. Tatsächlich fand er nun, wo es halbwegs hell war, auch schnell etwas. Er sah sich die abgetrennte Rohrleitung an und spürte darin sogar Wasser. Es kostete ihn keine große Mühe, die Wasserleitung anzuzapfen, und holte etwas von dem kühlen Naß ans Licht, wo es sich zu einer etwa faustgroßen Kugel zusammenballte.
Kim drehte sich zu John um und warf diesem einen unsicheren Blick zu. Er wußte nicht so recht, was er jetzt anfangen sollte, denn er war noch nie in eine Situation gekommen, in der Erste Hilfe nötig gewesen wäre. Die Wasserkugel auf seiner nach oben offenen Handfläche balancierend, trat er zu dem Verletzten und ging neben ihm in die Hocke. Mit zitternden Fingern legte er dessen Wunde frei; im ersten Moment mußte er seinen Mageninhalt gewaltsam dort halten, wo er war, doch dann ging es einigermaßen. Schnell, um diese Arbeit rasch hinter sich zu bringen, machte er sich daran, die Wunde auszuwaschen.
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