E o V - Die Quartiere

Nachdem Leo fertig geduscht hatte, schlang er sich wieder sein Handtuch um, zog einen Bademantel an, schlüpfte in zwei Schlappen und verließ die Dusche. Er fühlte sich gut erfrischt, doch mit einem Mal war er hundemüde. Was aber kein Wunder war, immerhin war es eine anstrengende Nacht gewesen. Gute Güte, wie viel Uhr war eigentlich? Nun aber ab ins Bett. Mit zügigen Schritten bewegte sich der Sergeant durch die Räumlichkeiten, nur das warme, gemütliche Bett im Kopf. Da ließ er sich dann draufplumpsen, schloss die Augen und schlief bereits nach wenigen Sekunden ein.

Erzwungener Schlaf mit Betäubungsmittel war meistens nicht gerade sehr erholsam und so war es auch wenig verwunderlich das Kyle rasch unruhig wurde, nachdem ihm das Gegenmittel verabreicht wurde. In einem Bett hätte er sich wohl hin und her gewälzt, doch in einer so fixierten Position ging nur ein leichtes zucken durch seinen Körper.
Etwas benebelt und verwirrt blickte Kyle sich um und es dauerte einen Moment, bis er sich wieder daran erinnerte, was geschehen war. Da das Gegenmittel recht stark gewesen war, zeigten sich auch kurz darauf einige Nebenwirkungen in form von Schwindelgefühl und einem Anflug von Übelkeit. "W.. was ist passiert?" Kyle versuchte das üble Gefühl zu verdrängen und sich auf die Person vor sich zu konzentrieren. "Wie lange war ich Weg?"

Das Subjekt kam recht schnell zu sich und zeigte Anzeichen der Nebenwirkungen... da sich um ihn herum im Boden einige Gitter befanden durch welche verschiedene Flüssigkeiten und Chemikalien ablaufen konnten, wäre es nicht weiter schlimm gewesen wenn er sich übergeben müsste. "Ein paar Stunden, völlig ausreichend für unsere Tests... sollte ihnen stark übel werden, dann beugen sie sich bitte nach Vorne.", erklärte ihm Doktor Levet, welche ihn erneut umrundete und den Status des gefangenen Ödländers auf ihrem Pad dokumentierte und festhielt. "Sie befinden sich im militärischen Forschungsflügel Gamma innerhalb von Talon... Wir haben sie vollständig dekontaminiert und etwas gegen den strengen Geruch getan. Sie kamen aus einem Unterschlupf der Brutes, da war dies ja nicht weiter verwunderlich.", meinte sie, ging erneut in einem Halbkreis an ihm vorbei und legte ihr Pad auf einen kleinen sterilen Tisch, bevor sie vor dem Ödländer in die Knie ging damit er endlich sehen konnte mit wem er es zu tun hatte.
"Mein Name ist Doktor Sarah Levet, ich stehe ihnen für Fragen zu Verfügung... zumindest bis jemand eintrifft der sich weiterhin um sie kümmern wird. Haben sie Fragen? Wollen sie mir vielleicht sagen wie sie heißen?", fragte sie den Mann aus dem Outcast, dabei legte Sarah ein freundliches Lächeln auf.
Hoffentlich würde es nicht all zu schwer werden sein Vertrauen zu gewinnen... der Colonel hätte da soweit sie wusste weniger Geduld...

"Dekontaminiert? Sie hätten mir doch auch einfach sagen können, dass ich ein Bad nehmen soll... aber egal." Kyle erinnerte sich daran, dass der Gestank der Brutes ihm anfangs ebenfalls den Atem geraubt hatte, doch nach einem ganzen Tag ­begann man sich daran zu gewöhnen. Vermutlich ­kam ­das Kribbeln und der Juckreiz auf seiner Haut ebenfalls von der Dekontamination. So hatte es doch sein Gutes das Kyle gefesselt war, so konnte er sich wenigstens nicht kratzen.
Als der Doktor in die Knie ging, musterte Kyle die junge Frau erst einmal. Sie war durchaus eine hübsche junge Frau, auch wenn sie durch ihren weissen Kittel, der Brille und der Frisur etwas steif oder förmlich wirkte, aber immerhin befanden sie sich hier in einem Labor und nicht bei Ihr Zuhause oder in irgendeiner Bar oder Disco. "Nennen sie mich Kyle Doktor... und ich würde gerne wissen was sie mit mir alles angestellt haben, während ich... geschlafen habe." Kyle versuchte nicht frech oder aggressiv zu klingen, aber aufgrund der vielen Medikamente klang seine stimme eh emotionslos und monoton.

"Nur mit einem Bad wäre es wohl nicht getan gewesen...", meinte Doktor Levet mit einem Schmunzeln bevor sie wieder aufstand. Es war ganz interessant und abwechslungsreich zumindest einmal ein lebendes Subjekt aus dem Ödland hier zu haben. Obwohl seine mäßige Mutation nichts war was sie nicht bereits kannten oder noch nicht ausreichend genug detailliert erforscht hatten. Sarah interessierte sich für die Umstände im Ödland... sie selbst war noch nie außerhalb Talons gewesen, zu gerne hätte sie das Outcast ein wenig erkundet. Sie wusste, dass es bei den momentanen Outcast Recons einen Wissenschaftler gab welcher mit der Truppe unterwegs war... Sarah beneidete ihn um diese Chance und hätte gerne getauscht, obwohl sie wusste, dass es anscheinend außerordentlich gefährlich war.
Vielleicht war es auch besser so, Levet hatte noch nie eine Waffe in der Hand gehalten...
Auf die Frage von Kyle hin lehnte sie sich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen einen Tisch und dachte kurz darüber nach ob sie ihm alles verraten sollte. Sie griff zu ihrem Pad und tippte auf der Oberfläche des Gerätes herum. Es gab keine großartigen Befunde...
"Keine Sorge... wir haben lediglich Proben genommen. Ach ja und zudem muss ich sie beglückwünschen... Sie haben einen Hirntumor, Hodenkrebs im Endstadium und zudem haben sie jetzt eine kleine explosive Sonde in ihrem Hintern... sollten sie flüchten... boom.", erklärte sie ihm mit ernster Stimme und blickte dabei starr auf ihr Pad.
Es herrschte beklemmende Stille, bevor Sarah zu lachen begann, das Pad sinken ließ und wieder zu Kyle blickte. "Nur ein Scherz... das mit den Proben stimmt, ihre geringe Mutation ist für uns nichts Neues. Ansonsten geht es ihnen für einen Ödländer überraschend gut... ihre Blutwerte sind in Ordnung. Eine Sache jedoch wird sie vielleicht verstören... wir haben einen winzigen Chip per Spritze in ihren Körper gepflanzt damit die Regierung sie überall finden kann. Befehl von ganz Oben... ich darf ihnen jedoch nicht verraten in welchem Körperteil sich der Chip befindet, damit sie keine Versuche anstellen ihn sich heraus zu schneiden. Tut mir leid...", erklärte ihm Sarah und zuckte dabei mit den Achseln.
"Es wird sie ohnehin bald Colonel Enlay aufsuchen, er schien sehr interessiert an ihnen... wenn sie noch Fragen haben zu ihrem Zustand oder wo genau sie sich aufhalten, dann nutzen sie die Gelegenheit. Ich glaube der Colonel ist da etwas weniger... umgänglich."

Da Eames sich gewohnt war, am Tag zu schlafen und es dank dem fensterlosen Raum ziemlich dunkel war, fühlte er sich ausgeschlafen, als er um sechzehn Uhr aufwachte. Dank der Vollmontur, die er trug, war er ordentlich verschwitzt. Er traute den Leuten allerdings nicht recht - konnte ja sein, dass plötzlich einer das Licht einschaltete. Solange er nicht wusste ob das UV-Lichtlampen waren, wollte er das Risiko nicht eingehen, leicht bekleideter zu schlafen, wie er es Zuhause dank der UV-Schutzfolie am Fenster tun konnte.
Er stand auf und ging in den Gemeinschaftsbereich, wo er sich aus dem Kühlschrank ein Bier holte und einige ordentliche Schlucke trank. Dann erst beachtete er Natalia, die ebenfalls hier war.
Er musterte sie und beim Gedanken an diesen Morgen musste er leicht schmunzeln. Doch dann kam ihm auf einmal ein Gedanke.
"Hey …", sprach er sie an und räusperte sich. "Nimmst du eigentlich … die Pille oder so?"

Normalerweise war es schwierig um solche Uhrzeiten im Militär noch ausreichend Schlaf zu bekommen... Irgendwer machte immer irgendwas um die halbe Mannschaft unabsichtlich wieder aufzuwecken, doch in diesem Falle schlief Natalia so tief und fest wie schon lange nicht mehr. Die Strapazen hatten ihren Tribut gefordert...
Die Offizierin war mitunter eine der Ersten die wach war, so verbrachte sie noch einige Zeit damit am Esstisch zu sitzen und in der militärischen Zeitschrift des Bataillon 8 zu blättern. Die 8er... eine schwere Pioniertruppe welche in ihrer Truppenzeitschrift immer wieder Bilder von ihren schwierigen Einsätzen zeigten, kommentiert von Soldaten zusammen mit Daten und Infos zu Geräten und Ausrüstung. Nach einiger Zeit blickte sie auf als sie bemerkte, dass Eames wach geworden war, doch ihr Blick senkte sich sogleich wieder auf die Zeitschrift. Sie überblätterte die letzten Seiten noch, bevor sie das Magazin weg legte, aufstand und sich bei der Küchenzeile eine Schale mit Müsli und Milch machte.
Sie lehnte sich gegen die Kante der Arbeitsfläche der Küche und stocherte mit ihrem Löffeln in dem Müsli herum um zuerst die Fruchstückchen essen zu können.
Die First Lieutenant hob lediglich die Augenbrauen als der Söldner sie ansprach, ihr Blick blieb weiterhin in der Schüssel hängen wobei sie immer noch mit kauen beschäftigt war.
Natalia verschluckte sich und musste husten, als Eames ein Thema ansprach welches recht unerwartet kam. Sie stellte die Schüssel ab und schlug sich ein paar mal gegen die Brust bevor sie sich wieder beruhigte...
Der Hustenreiz hatte ihr die Tränen in die Augen gedrückt, zudem war sie hochrot im Gesicht geworden. "Äh... nein... ich bin steril.", flüsterte sie ihm zu und griff erneut zu der Schale mit ihrem Müsli. Irgendwie war die Sorge von Eames aber auch berechtigt gewesen... doch zumindest konnte sie ihm Entwarnung geben.

Es war für Eames alles andere als einfach, zu erahnen, ob Natalia freiwillig keine Kinder kriegen konnte oder nicht. Er runzelte die Stirn, gab sich alle Mühe, aus ihrem Gesichtsausdruck zu lesen, ehe er leise seufzte.
"Freiwillig oder unfreiwillig?", hakte er nach, lehnte sich neben sie gegen die Theke und trank einen weiteren grossen Schluck vom Bier und schaute dann auf die Flasche hinab.
Aber das war ja wirklich cool. Wenn sie so eine Nummer nun nach jeder Mission abzog und sie nicht einmal zu verhüten brauchten. Tolle Sache.

Natalia hatte gehofft, dass das Thema mit ihrer Antwort auf seine Frage gegessen wäre... doch sie schien sich getäuscht zu haben. Mit einem leisen Seufzen ließ sie ihren Kopf nach Vorne sinken... War das jetzt sein Ernst? Ihr wurde das ein wenig zu privat, schließlich kannten sie sich nicht einmal wirklich...
Dass sie es miteinander getrieben hatten war für sie kein Grund sich jetzt zwanghaft kennen lernen zu müssen. "Freiwillig...", gab sie ihm schließlich zur Antwort und hoffte, dass es damit erledigt wäre. So war es schließlich auch... und diesen Entschluss hatte die First Lieutenant bereits früh gefasst gehabt. In ihrer Karriere gab es keinen Platz für einen nervigen Rotzlöffel der sie bis zu seiner Volljährigkeit in Beschlag nehmen würde. Nicht auszudenken... vermutlich würde sie durchdrehen.
Die Offizierin blickte von ihrem Müsli auf als durch die Sprechanlage eine ihr mittlerweile bekannte Stimme erklang... die von Colonel Enlay. Er erklärte worum es in der nächsten Mission gehen würde.
Dalgan? Sie hatte Geschichten über diese Schmuggler gehört... keine so große Bedrohung im Ödland da sie seit Karina Dalgans Tod weniger auffällig agieren. Aber das würde laut der Beschreibung wohl nicht einfach werden... vermutlich sind die Brutes dagegen wirklich nur wie ein Spaziergang im Park...
Der Start wurde auf 5:00 Morgens angesetzt, da hatten sie also noch einiges an Zeit zur Verfügung.

"Prototypen cool", sagte van Eidjhooven nachdem der Colonel sich verabschiedet hatte. Gerade so hatte er es rechtzeitig geschafft beim der übertragung dabei zu sein. 500 Missionsbeginn, dachte er, dieses Team wird eindeutig meinen Schlafrythmus völlig zerstören, noch mehr als es das Militär bis jetzt getan hat
Er nahm sich einen schwarzen Kaffee und setzt sich zu den anderen an den Tisch. Sie schienen alle nicht wirklich darauf bedacht zu sein übermäßig auf Ränge zu achten, zumindest nicht hier in der Basis. Aber wenn sie wirklich so oft Aufträge bekamen, dann war das hier für alle bestimmt eine wilkommene Abwechslung. Van Eidjhooven wusste noch nicht wirklich wie es ihm hier gefiel. Aber erstmal musste sein Kaffee herhalten, er war schließlich ein kleiner Morgenmuffel, auch wenn es bereits später nachmittag war. Er starrte in seine Tasse und dachte über die neuen Projektile nach. Er hoffte, dass sie wirklich ausreichend getestet worden waren, nicht das sie alle im Kampfeinsatz Ladehemmungen bekamen, dass könnte ihr sicherer tot sein. Dann trank er aus und sah die anderen an. "Okay ich denke wir sollten möglichst bald wieder schlafen", er seufzte leicht, gerade erst hatte er sich zum schlafne gezwungen, ob er es nochmal schaffen würde war fraglich.

Es war die Sprechanlage, die Nick aus dem Schlaf riss, doch wie das so häufig ist, wenn ein Geräusch lediglich in den Dämmerschlaf eines Menschen dringt, nahm er dies nicht bewusst wahr. Er hätte nicht sagen können, dass es die Sprechanlage gewesen war, nicht einmal, dass diese überhaupt etwas von sich gegeben hatte, doch das Ergebnis belief sich auf das gleiche: Nick war wach. Noch etwas dösig blinzelte er, blickte auf die Uhr an der Wand und sah, dass es bereits nachmittag war. Er entschied, dass er nun auch aufstehen konnte.
Mit frischer Wäsche, einer frischen Uniform und einem Kulturbeutel unter dem Arm tappte er barfuß, nur in Shirt und Pyjamahose in Richtung der Duschen. Einige der anderen Kameraden waren bereits wach und saßen in der Küche beim Frühstück zusammen. Oder wie auch immer man eine Mahlzeit zu dieser Tageszeit nennen mochte.
"Morgen zusammen", brummte Nick noch etwas schlaftrunken in die Runde, "Hab ich irgendwas verpasst?" Aus irgendeinem Grund vermittelte ihm sein Unterbewusstsein das vage Gefühl, dass dem so war.

Schlafen hatte er ohnehin kaum können, noch zuviel Amphetamine im Blut. Nach 2 Stunden war er 2 Stunden lang eingeschlafen, und dann von Enlay geweckt worden. Auf den Beinen war er schnell, einfach eine Pille eingeworfen, einen Dübel gedreht, und sich mit dem PDA voller Informationen im Schlafanzug in den Hauptraum begeben. Nicht schlecht, Schmuggler. Wobei das schon ne ganz andere Liga war. Er musste auf jeden Fall Wahrheitsserum mitnehmen. Davon hatte er noch was. Soweit alles klar. Notfalls konnte er einen Kurier zu seinem Labor schicken und potenteres holen lassen. So weit alles gut. Der Joint glomm zwischen seinen Fingern, und das Sonnenlicht des frühen Morgens fiel durch die Fenster. Er füllte sich eine halbe Packung Cheerios in eine große Schüssel und füllte mit Milch auf. Lecker.

Als seine Kameraden eintrafen, war das Ding schon ausgeraucht und der Rauch größtenteils in den Luftfilter verschwunden. Besser so, die Jungs und Mädel wären bestimmt nicht seine größten Fans, wenn sie wüssten, dass er derbe abhängig war.

Er schaufelte die Cerealien in seinen Mund hinein und wartete ab, worüber die anderen plaudern würden. Er würde schon eine Möglichkeit finden, in die Konversation einzusteigen.

Zwar hatte Chris schon vor dem Schlafen gehen geduscht, doch er hatte es sich angewohnt nach dem Aufstehen immer noch eine Dusche zu nehmen, also war es wenig verwunderlich, dass er gerade dabei war als die Nachricht Enleys durch die Sprechanlage ertönte. Sofort stellte er das Wasser ab, um auch alles zu verstehen. Dieses Mal waren es also die Dalgan. Schon deutlich interessanter. Soweit er wusste, war der Stützpunkt gut befestigt. Vielleicht durfte er ja dieses Mal etwas in die Luft jagen. Chris hoffte es. Als die Nachricht zu Ende war, drehte er das Wasser wieder deutlich stärker auf und beendete genüsslich seine Dusche. Ohne sie würde er morgens deutlich mehr Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben.
Ein paar Minuten später war Chris endlich fertig, abgetrocknet und angezogen. Er ging in den Gemeinschaftsraum, wo sich mittlerweile einige Leute eingefunden hatten. Seine Begrüßung bestand aus einem knappen "Tag", anschließend schnappte er sich ein paar Scheiben Brot und steckte diesen in den Toaster. Butter gab es im Kühlschrank, ein Messer war auch schnell gefunden und irgendwer hatte schon Kaffee gebraut. Perfekt. Zufrieden hockte sich Chris an den Tisch und wartete, dass das Brot aus dem Toaster rausschießen würde.

Nachdem Leon aufgewacht war, schlich er erstmal zu den Duschen. Das Wasser rauschte und er genoß das Nass. Seine Morgenlatte hatte er recht schnell wegmassiert, nachdem er sich einige mal vorgestellt hatte, doch mit Natalia sex gehabt zu haben.. Jetzt würde sie ihn wohl eh nicht mehr an sich ranlassen, wo er sie doch abgewiesen hatte. Nach dem Duschen zog er sich frische Klamotten an und setzte sich zu den anderen an den Tisch. Zum "Frühstück" gab es Cornflakes mit Milch, sowie Orangensaft. Die Durchsage von Enlay hatte er natürlich mitgekriegt, wie sollte mann das nicht. Super.. morgen um 5 uhr wach sein.. halleluja..

Wenigstens schien mit ihrer letzten Antwort dieses leidige Thema vom Tisch zu sein, zumindest hatte Westerfeld keine weiteren solch unangenehmen Fragen gestellt. Hätte er weiterhin nachgebohrt, dann wäre es Natalia einen Tick zu viel ins Private gegangen... einmal ganz davon abgesehen, dass solche Gespräche einfach nur lästig waren.
Die meisten Leute welche bereits über solche diskreten Informationen über sie verfügten, stellten schließlich noch weitere Fragen über ihre Beweggründe... Dinge welche niemanden etwas angingen, selbst den Söldner nicht... Schließlich waren sie kein Paar. Aber dennoch war zumindest die erste Frage von Eames durchaus berechtigt gewesen, sie war ihm also auch nicht in irgend einer Hinsicht böse.
Als sich der first Sergeant zu ihnen gesellte und fragte ob er etwas verpasst hätte, ergriff die First Lieutenant schließlich das Wort. "Morgen um 5:00 Morgens sollten wir im Shuttle sitzen. Wir greifen eine stark befestigte Waffenfabrik von Schmugglern an, herum schleichen fällt dieses mal also anscheinend weg. Wir bekommen aber einiges an Unterstützung, unter anderem auch einen neuen Munitionstyp gegen schwere Panzerungen.", erklärte ihm die Offizierin und aß anschließend die letzten Löffel ihres Müslis. Sie war gespannt... soweit sie wusste hatte die Kleinkalibermunition der Dalgan zwar keine Chance gegen ihre militärischen Panzerungen, aber wer wusste schon was die noch alles in Petto hatten.
"Wie wollen wir uns die Zeit vertreiben? Wollen wir noch etwas die Zivilisation genießen und etwas außerhalb der Anlage unternehmen? Wie wäre es mit einer Bar?", fragte sie in die Runde um einen Vorschlag zu machen.

Eames hatte es nicht für nötig gehalten, weiter nachzufragen. Es interessierte ihn nicht und letztendlich war ja mit ihrer Antwort alles gesagt gewesen.
Als sie das Thema Bar ansprach, seufzte er unweigerlich. Er mochte es nicht, unter Leuten zu sein, die ihn dann nur argwöhnisch mustern würden. Dank seiner Grösse wurde er zwar selten dumm angemacht - im Gegenteil, die Leute hatten eher Respekt vor ihm.
Aber wenn er nicht mitging, dann würde es wirken, als hätte er kein Interesse, mit der Gruppe etwas zu unternehmen. Das war wirklich eine blöde Zwickmühle.

Nick nahm die Erklärungen der First Lieutenant schweigend auf, ging dann zurück ins Schlafzimmer und kam einen Moment später mit seinem Tablet wieder, auf das er sich die zusätzlichen Informationen zum Briefing geladen hatte. Sein Waschzeug legte er abwesend auf einen Stuhl, holte sich eine Tasse Kaffee und trank diesen schwarz während er sich in den neuen Auftrag einlas. Dalgan also. Sollte machbar sein. Aber unzweifelhaft ein anderes Kaliber als die Brutes. Dieses mal durfte sich Cavin keine Fehltritte mehr erlauben, sonst würde das für sie alle ganz böse ausgehen. Er konnte nur hoffen, dass sie aus der misslichen Lage, in die sie sich das letzte mal manövriert hatte, gelernt hatte.
Derart versunken in seine Lektüre bemerkte Nick erst verzögert, dass Cavin einen weiteren Vorschlag gemacht hatte. Er schreckte hoch, verzog dann das Gesicht. Bar, das klang so nach Alkohol. Na großartig! Mit Bier ins Bett gehen und unmittelbar nach dem Aufstehen das nächste. Nicht so sein Ding. "Glaub, da werd' ich mich nicht anschließen", tat er also kund, "Ich denke, ich gehe lieber noch eine Runde Schwimmen oder so..."

Nachdem Leo lange geschlafen hatte wie ein Baby, wurde er schließlich doch wach, rieb sich die Augen und richtete sich langsam auf. Er zog sich an, warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass Nachmittag war. War nicht verwunderlich, dass er bis jetzt geschlafen hatte. Es war zwar nicht gut, einen so gestörten Rhythmus zu haben, doch was sollte man machen, das Soldatenleben zollte seinen Tribut.
Schließlich ging er auch hinunter und setzte sich zu den Anderen, die bereits fröhlich am Reden und Essen waren. "Tag.", sagte er schließlich und hob die Hand. Ein "Morgen" wäre wohl zu unpassen gewesen...

Van Eidjhooven fand die Idee in eine Bar zu gehen nicht sonderlich berauschend. Sie konnten nicht wirklich etwas trinken, da sie um 0500 fit sein mussten für ihre Mission. Generell war er nicht so der Mensch der gerne in einer Kneipe saß. Eigentlich störte ihn eher das Hineinkommen und bestellen als das schlussendlich da sitzen. Es war immer schwer sich mit andeen zu Unterhalten, aber eine Kneipe bot wenig andere beschäftigungsmöglichkeiten. Er konnte aber auch keinen Gegenvorschlag unterbreiten, schließlich wusste er nichteinmal was es hier zu tun gab. Wirkliches Training konnten sie auch knicken, denn mit Muskelkater in die Mission zu gehen war ebenso dumm wie mit einem normalen Kater. Am liebsten wäre er hier geblieben und hätte auf die neue Ausrüstung gewartet, und sie dann Inspiziert, aber das konnte er sich als Neuling nicht anmaßen kund zu tun.

Natalia verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Kopf nach Vorne sinken, ein leises Seufzen kam über ihre Lippen. Was waren das nur für Unteroffiziere...? Sie hatten gerade eben geschlafen und bis zum Einsatz hatten sie noch gute zwölf Stunden Zeit. "Es muss ja nichts Alkoholisches sein... es geht um ein wenig Ablenkung bevor es wieder raus geht.", erklärte ihnen die First Lieutenant, bevor sie sich aus dem Kühlschrank eine Plastikflasche mit Orangensaft holte.
Nachdem sie noch ein Glas davon getrunken und die Flasche wieder zurück gestellt hatte, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Spind. "Wenn jemand doch noch mitkommen will, Treffpunkt bei mir Oben..."
Gemächlich begab sie sich zu ihrem Spind, öffnete die Tür und kämmte sich vor dem Spiegel an der Innenseite der Tür noch einmal das Nussbraune Haar.
Nun blieb lediglich die eine Frage offen... Uniform oder Anzug...? Uniform oder Anzug?!
Schlussendlich blieb Natalia doch bei der normalen militärischen Uniform in seiner weiß, schwarz, grauen Digitaltarnung. Sie entschied sich lediglich für Ärmel kurz und krempelte sich jene bis knapp über die Ellenbogengelenke. Aus dem Spind nahm sie noch die normalen militärischen Stiefel und griff sich das schwarze Barett ihrer eigentlichen Einheit. Lediglich das Emblem an dem Klett auf der Kopfbedeckung, tauschte sie gegen jenes der Outcast Recons aus. Sie war irgendwie stolz auf ihren neuen Posten, es war ja schließlich eine neue Einheit für Spezialeinsätze welche sich mit der Erfüllung gefährlicher Operationen rühmen durfte.
Wie es sich gehörte, setzte sich die Offizierin das Barett auf und hockte sich anschließend auf die Kante ihres Bettes, um sich die Stiefel anzuziehen. Vielleicht würde ja doch noch jemand mit ihr mitkommen, sie hatte nichts gegen ein wenig Rückendeckung.

Snyder hatte mittlerweile zwei Bier intus und schon ein gewisses Interesse daran, die Bars zu durchtaumeln. Er trank den letzten Schluck, ging zu Natalia in die Quartiere und baute sich in Jeans und Pulli vor ihr auf.

"Dr. Snyder meldet sich zum Dienst, Ma'am. Kann noch ein paar Bier vertragen."

Eames wiegte es genau ab. Er fühlte sich in der Nacht deutlich wohler als tagsüber - und die nächste Mission würde am Tag stattfinden.
Also beschloss er, die Chance mal mit anderen Leuten weg zu gehen, zu ergreifen und machte sich bereit, um raus zu gehen.
An seiner Aufmachung änderte er nicht wesentlich viel und so ging er dann zu Cavin.

Natalia blickte auf als sowohl Snyder als auch der Söldner sich bei ihr einfanden. Zwei Zivilisten...? Sie hätte sich vielleicht doch normale Straßenkleidung anziehen sollen, doch sie wollte sich jetzt nicht wieder umziehen. "Also gut... dann schauen wir mal.", meinte die Offizierin schließlich, stand von der Kante ihres Bettes auf und machte sich mit ihren einzigen freiwilligen Begleitern auf den Weg. Es verwunderte die First Lieutenant ein wenig, dass der Doktor sie begleiten wollte... schließlich hatte sich Natalia bis jetzt immer sehr streng ihm gegenüber verhalten. Es hätte sie nicht gewundert, wenn Snyder sie innerlich verfluchte und wenn nicht sogar hasste... blieb nur der Fakt, dass dies Natalia relativ egal war. Vielleicht irrte sie sich auch und er steckte es doch recht locker weg, sonst würde er wohl kaum so bereitwillig mitkommen.
Nachdem sie das Quartier verlassen hatten, ging es mit dem Aufzug hinab, durch den Sicherheitsbereich und schließlich zurück in zivile Sektoren von Talon. Sie erreichten kurz darauf das Nyron-Zentrum. Ein großes und über mehrere Stockwerke reichendes Freizeitzentrum, mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Clubs und Bars. Da sich die militärischen Einrichtungen der Unity ganz in der Nähe befanden, hielten sich hier für gewöhnlich auch einige andere Soldaten in ihrer Freizeit auf...
"Also... Jungs... habt ihr Vorschläge oder Wünsche wo wir zuerst hingehen sollten?", fragte sie und blickte sich ein wenig um.

"Was irisches. Ich fühl mich heut nach Dark Ale.", erwiderte Snyder, und stampfte nervös mit dem Fuß auf. Er hatte schon zwei Bier intus und auch wenn die seine Amphetamine nicht schädlicher werden ließen, so machte es ihn doch unkontrollierter. Ihm war klar, dass er aussehen musste wie ein Rumpelstilzchen, aber das kümmerte ihn nicht. hatte ihn nie gekümmert, selbst in der Schule nicht, als er immer von den anderen herumgeschubst worden war. Scheiss drauf, diese Bastarde versauerten jetzt in niedrigen Positionen in ihren Büroos, während er hochgradig spassige Drogen zusammenkochte. Er hatte sie alle in den Sozialen Netzwerken. Schwuchteln. Vor allem Ben Verne. mann, hatte der Bastard in der Schule rumgevögelt! Jetzt hatte er ne hässliche Frau und zwei Kinder. Na danke! Nee, da hielt er sich lieber am Arsch der First Lieutnant fest und besoff sich, bevor es gegen die Schmuggler ging. War schon alles in Ordnung so. Er wurde immer fetter und zerstörte seinen Körper, um mit 60 zu sterben. Die beste Zeit, um zu gehen.

Er schnaufte auf und grummelte etwas, was er selbst nicht ganz entziffern konnte.

Natalia überlegte selbst noch kurz während sie sich umblickte, doch im Grunde war es ihr egal... und wenn Snyder schon den Vorschlag brachte in eine Bar mit irischem Ambiente zu gehen, dann sprach sich die Offizierin auch nicht dagegen aus. Der Söldner wollte offenbar nichts dazu sagen, ihm war es wohl auch relativ egal wohin es sie verschlagen würde.
"Na gut... dann machen wir uns mal auf die Suche.", meinte Natalia.
Im Erdgeschoss des Zentrums wurden sie nicht fündig, doch durch interaktive Pläne der Anlage neben den Fahrstühlen konnten sie schließlich das gewünschte Ziel ausmachen.
Als sie den Fahrstuhl im dritten Stock verließen, ging es nach Rechts entlang der Galerie. Eine Gruppe von jungen Soldaten begegnete ihnen, drei Rekruten und ein Private. Sie salutierten im Gehen auf, wobei die Offizierin den militärischen Gruß erwiderte und anschließend ein leichtes Schmunzeln über ihre Lippen ging.
Das erinnerte sie an früher... in ihrer Grundausbildung wurde sie auch immer mit anderen Kameraden von Soldaten die über ihr standen in irgendwelche Lokale gezerrt... Sie gönnte ihnen den Spaß, schließlich war sie ja selbst nicht anders gewesen. Jedoch sollte man sich stets benehmen wenn man eine Uniform trug, schließlich repräsentierte man damit ein Gesamtbild.
Schließlich erreichten sie eine recht kleine Bar welche diesem irischen Ambiente ziemlich gerecht wurde, dabei fiel der First Lieutenant auf, dass sie hier schon einmal gewesen war... aber dies musste schon eine ganze Weile her sein.
Es war um diese Uhrzeit noch nicht all zu viel los, ein paar Gesichter, nichts Weltbewegendes... die Atmosphäre war eher entspannt und ruhig. So setzten sie sich auf die Hocker an der Bar, worauf Natalia zur Getränkekarte griff und begann darin zu blättern.