E o V - Die Quartiere

Snyder hob die Hand, und nach einer Weile bemerkte ihn der Bartender auch. "Drei Irish Flag, und ein Irish Snakebite, danke." Sofort machte sich der etwas hagere Mann an die Arbeit. Während sein Bier mit Cider vermischt wurde, überlegte sich der Doc, wann er am besten diesen Blutpilz probieren könnte. Es war nicht ausgeschlossen, dass er davon eine halbe woche vollkommen zugedröhnt sein würde, also besser in kleinen Portionen genießen und die Effekte minutiös aufschreiben. Wenn seine Toleranz zu hoch war, wofür es klare Anzeichen gab, würde er mehr Serum zusetzen müssen. Alles eine kleine Wissenschaft für sich, allerdings eine, der er gerne nachging. Nun, wo er im Dienst der Unity stand, musste er zusehen, dass er einigermaßen präsentabel war. Keine leichte Aufgabe für jemanden, der entweder so viel Amphetamine intos hatte, dass er eine Woche durchmachte, oder sonst bis eins oder zwei am Mittag schlief. Nein, keine leichte Aufgabe. Aber sein Alk war da. Ihr Alk.

"Hab mir die Freiheit genommen, uns ein paar Shots zu ordern. Wenn ihr sie nicht wollt, dann trink' ich sie.", sagte er mit Blick auf die Irish Flags.

Da Eames sich mit Pups und Bars nicht auskannte, hatte er zur Auswahl desselben nicht viel zu sagen. Es war ihm im Grunde genommen auch völlig egal, wohin sie gingen.
Es lief noch nicht sonderlich viel und die meisten Leute waren mit sich oder ihren Gesprächspartnern beschäftigt, sodass nur wenige Blicke den Mann in Vollmontur streiften. Dennoch fühlte er sich unwohl und er versuchte dicht bei der ihm vertrautesten Person zu bleiben, wobei er natürlich möglichst unauffällig vorging.
Er nickte Snyder kurz zu, als dieser ihnen die Shots bestellte. Mal sehen, worauf er sich da einliess.

Chris hatte kein Interesse mit den anderen in irgendeinen Pub zu gehen. Er hatte gestern schon ein paar Bier getrunken und mehr als einmal die Woche trinken, musste nicht unbedingt sein. Daher meldete er sich auch nicht bei Natalia, sondern blieb ruhig auf seinen Stuhl am Tisch sitzen. Genüsslich aß er sein Frühstück auf und holte anschließend sein uPad aus seinem Zimmer. Chris hatte nicht wirklich Lust irgendwelche sportlichen Aktivitäten nachzugehen, also würde er wohl etwas im Netz surfen. Er ging auf seine Lieblingsseite, welche von Unity-Mitgliedern und Ödländern besucht wurde - wobei Chris sich immer fragte, wie diese überhaupt reinkamen -, und begann alles mögliche zu lesen. Nachrichten, Witze, Diskussionen..alles was die Menschheit halt so interessierte. Er war sich sicher, wenn die anderen etwas von ihm wollten, würden sie ihn schon ansprechen.

Die First Lieutenant winkte ab als Snyder meinte gleich mit Shots dermaßen hart loslegen zu müssen... sie wollte es nicht übertreiben, maximal ein oder zwei Bier. Sie hatten zwar Zeit, aber sie wollte um 5:00 Morgens nicht mit einem Kater einen so gefährlichen Einsatz beginnen.
Diese Mission würde nicht so einfach werden... sie hatten kein Überraschungsmoment und es zudem mit gut organisierten Feinden zu tun welche mit dem Begriff "Taktik" durchaus etwas anfangen konnten. Hoffentlich würde die neue Munition etwas taugen!
Natalia hatte keine Lust auf dieses komisch schmeckende schwarze Bier, welches für solche Bars typisch war... doch sie wollte nicht unhöflich erscheinen, also würde sie es wohl trinken wenn es nicht anders ging.
"Ich habe immer noch keine Ahnung warum man ausgerechnet Sie zu uns dazu gesteckt hat, Doktor... wenn ich da an die renommierten Wissenschaftler der militärischen Abteilung denke... die würden sich um so einen Posten vermutlich reißen.", meinte die Offizierin schließlich um die Stille zu brechen, nahm sich ihr zur Uniform gehörendes Barett vom Kopf und legte es auf den Tisch.

Leon hatte auch keine lust auf einen pub besuch. Nachdem er sein frühstück beendet hatte, wusch er sein benutztes geschirr ab und zog sich Sportkleidung an. Er würde die nahe gelegene Fitness abteilung besuchen und danach vielleicht noch etwas chillen. In der Fitness abteilung gab es verschiedene angebote, laufen, gewichtheben, tennis, Squash, fußball und auch kampfsport. Leon ging zu einem der Laufbänder und stellte dieses zum aufwärmen auf eine gemütliche stufe. Dann stellte er sich darauf und lief los..einige zeit später stellte er es etwas höher ein und dieses Tempo würde er erstmal halten, bis er genug hatte.

"Glauben sie mir, ich hab mich nicht drum gerissen, aber wenn es hart auf hart kommt, bin ich immer noch gelassener als meine Kollegen, die einen Schießstand noch nie von innen gesehen haben." antwortete Snyder und goss sich eine Irish Flag in den Rachen. Minze, Kaffeelikör, Whiskey. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.

"Abgesehen davon hab ich einiges drauf, was die Herstellung von psychoaktiven Substanzen, die Soldaten eine Zeitlang in unaufhaltsame Mörderbestien verwandelt. Vielleicht wollte die Unity mein prüfendes Auge für die Pflänzlein und Pilze, die so im Ödland wachsen, haben. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Machen sie sich keine Sorgen, First Lieutnant, ich bin schon seit zwanzig Jahren so drauf, und bisher hat es mich nicht den Kopf gekostet, weder die langen Nächte noch die Selbstexperimente. Bin halt etwas neben der Spur und hab ein loses Mundwerk. Kein Grund, auf meine Fähigkeiten herabzuschauen."

Der zweite Shot folgte auf dem selben Weg, den der erste gegangen war.

Nick beendete in aller Seelenruhe das Missionsbriefing, das zu lesen der Abflug der Kneipengänger unterbrochen hatte, ging dann zu den Duschen um sich frisch zu machen und nahm dann ein leichtes Frühstück ein. Der Teil der Truppe, der nicht mit First Lieutenant Cavin mitgegangen war, hatte sich inzwischen weitestgehend zerstreut und so machte auch Nick sich ohne jede Eile auf den Weg ins Schwimmbad um dort seine Bahnen zu ziehen. Schwimmen war mehr als nur Training für ihn. Es hatte auch immer etwas Meditatives. Während man so vor sich hin kraulte konnte man die Gedanken schweifen lassen. Etwa eine Stunde und hundert Bahnen später stieg er körperlich wie auch geistig ausgeglichen und mit herzhaftem Hunger auf ein zweites Frühstück aus dem Becken.

Natalia hatte keine wirkliche Lust auf etwas Hochprozentiges... doch sie wollte nicht unhöflich sein und entschloss sich zumindest davon zu probieren. Sie setzte das Glas wieder ab und behielt den Schluck noch eine Weile im Mund. Am meisten schmeckte man wohl den Kaffee heraus... und Whisky... das hätte die First Lieutenant aus nahezu allem heraus geschmeckt.
Sie schluckte schließlich doch und entschloss sich dazu das von Snyder georderte Getränk selbst zu trinken. So schlecht schmeckte es nicht... aber danach würde sie wohl nur noch Cola trinken. Oder einen Tee mit Blutorange...
Naja, dass der Doktor nicht mehr ganz knusper war hatte Natalia bereits bemerkt... irgendwas stimmte mit diesem Typen nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass seine Persönlichkeit die Offizierin anwiderte. Auch wenn sie sich ihn im Gesamtbild so ansah... nun... "Jungfrau männlich Mitte 40 sucht" traf es relativ gut.
Natalia schauderte bei dem Gedanken wie und wodurch Menschen so werden konnten, doch sie wollte dieses Thema keinesfalls ansprechen. Wenn sie ihren Job getan hätten, dann würde sie Snyder ohnehin nicht mehr sehen und ihr konnte es egal sein wie es mit ihm weiterging... auch wenn er ihr doch ein klein wenig leid tat, so wie alle Menschen welche die Kontrolle über ihr Leben vollständig verloren haben.
"Ich... Ich schau nicht auf ihre Fähigkeiten herab... das wollte ich damit auch keineswegs sagen. Solange sie sich am Riemen reißen bin zumindest ich selbst zufrieden...", antwortete ihm Natalia schließlich und umschloss ihr Glas mit beiden Händen. Sie wollte jetzt nicht so eine schlechte Stimmung sähen... das musste nicht sein.
"Lassen wir doch dieses Thema, lernen wir uns untereinander doch einfach mal besser kennen... Na kommt, fragt mich was!", forderte sie die beiden Zivilisten mit einem Schmunzeln auf und nahm erneut einen Schluck aus ihrem Glas.

Eames kippte den Shot seine Kehle hinunter und musste gleich darauf husten. Er war nicht so wirklich der Vieltrinker - und schon gar nicht härteres Zeug als Bier und Wein. Und dieses Zeug brannte höllisch!
Es schüttelte ihn, einfach, weil er es ekelhaft fand und ihm der Geschmack auf der Zunge brannte.
"Hast du Hobbys?", fragte er keuchend, um seine Reaktion auf den Schnaps zu vertuschen.

Auch Leo hatte keine Lust, noch vor dem Einsatz irgendwo hinzugehen. Er hob sich seine Kräfte lieber für die Mission auf. Sonst würde die eine Tortur werden.
Als er fertig gefrühstückt hatte, chillte er sich einfach in sein Bett und begann, ein gutes Buch zu lesen. Ging um den dritten Weltkrieg und seine fürchterlichen Folgen für die Welt. Schon übel, wie es da zu gegangen war. So viele schreckliche Konflikte hatte es gegeben und immer noch zerfleischte sich die Menschheit... Es war einfach nur traurig. Naja, ändern konnte er das nicht.

Als es den Söldner durch schüttelte nachdem er einen der Shots getrunken hatte, blickte Natalia hinab zu dem kleinen Glas welches vor ihr stand... sie dachte gar nicht erst daran!
Stattdessen schob sie den Shot mit einem Grinsen in ihrem Gesicht direkt vor Westerfeld, verschränkte die Arme auf dem Tisch und zwinkerte Eames kurz zu.
"Hobbys? Naja... nicht wirklich... ich mache gerne virtuelle Spaziergänge am Strand, esse gerne Pralinen und mag Einhörner...", antwortete sie dem Söldner völlig gelassen auf seine Frage, bevor sie erneut einen Schluck von ihrem Getränk nahm. Es war eigentlich zum lachen, denn sie hatten schon miteinander gevögelt aber jetzt fragte er sie nach ihren Hobbys...
Die First Lieutenant stellte das Glas ab bevor sie sich kurz räusperte. "Nein, eigentlich all das was die meisten anderen ambitionierten Soldaten auch mögen... Sport, Übungsschießen, Waffentechnik. Ich spiele in meiner Einheit ganz gerne Hallenhockey oder Volleyball... Ein einfacher Geschmack würde ich sagen.", erklärte sie schließlich ein wenig ehrlicher als vorhin.
"Ach kommt schon... Hobbys... das interessiert doch niemanden wirklich.", meinte die Offizierin und wartete auf etwas... Spannenderes.

"Tut mir leid … das ist so ne Standardfrage …", seufzte er und hustete noch einmal. Güte! Er wusste schon, warum er für gewöhnlich keinen Schnaps trank. Das Zeug war widerwärtig!
In Natalias Blick lag etwas, was Eames nur schwer fiel, es zu deuten. Er war nicht oft unter Menschen, weshalb er sich mit Emotionen nicht auskannte. Doch wenn er daran zurückdachte, wie sie ihn gepackt und in die Duschkabine gezerrt hatte, dachte er, dass er wohl mit einer zu langweiligen Frage gekommen war.
"Was …", begann er, stockte aber wieder. Er erinnerte sich daran, einmal eine Zeitschrift gelesen zu haben, die irgendwem gehört hatte. Er wusste nicht mehr wem. Darin wurde irgendeine Persönlichkeit auf brisante Art und Weise befragt.
"Welche ist deine Lieblingsstellung?", zitierte er eine solche Frage.

Natalia grinste über beide Ohren als Eames den zweiten Shot von Natalia auch noch kippen musste... man konnte sehen, dass es ihm nicht schmeckte. Sollte sie ihm noch ein paar von den ekligen Dingern bestellen? Nur um ihn leiden zu sehen? Der Gedanke war verführerisch... doch sie wollte nicht, dass der Söldner wegen ihr Morgen einen Kater hatte. Auch wenn sie noch so lange Zeit hatten bis zum Einsatz.
Als Westerfeld ihr eine neue Frage stellte, hob sich erst einmal eine von Natalias Augenbrauen fragend nach Oben. Es wurde aber schnell ein Stirnrunzeln daraus bei welchem sie den Söldner anstarrte...
Die Offizierin begann zu prusten und anschließend freudig zu lachen auf diese wohl nicht wirklich ernst gemeinte Frage hin. Sie wollte erst gar nicht mehr aufhören zu lachen, doch schließlich beruhigte sie sich wieder, räusperte sich kurz und lehnte sich dann zu Eames um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Das weißt du doch schon...", wisperte sie ihm zu. Ein Schmunzeln stand immer noch in ihrem Gesicht als sie sich an Doktor Snyder wandte. "Und sie Doktor? Was machen sie sonst noch gerne außer... trinken... und sowas?", fragte sie ihn völlig locker und griff zu ihrem Glas.

"Trinken, lange wachbleiben, lange ausschlafen, neue Präparate zusammenbrauen, im Selbstversuch ausprobieren und dann lange ausschlafen. Alles für den Ruhm der Unity. Bin ein guter Bürger. Ah ja, und ab und zu ins Bordell gehen.", er rückte seine Brille zurecht, "Das muss einfach manchmal. Oder mit fetten Frauen aus dem Internet vögeln. Für Beziehungen hab ich keine Zeit, meistens zuviel Arbeit und deswegen auch oft psychoaktive Substanzen im Blut. Ein Leben für den Ruhm der Unity, wie erwähnt."

Der kleine, rundliche Mann lachte und fuhr sich durch seine Bartstoppeln, griff in die Brusttasche seiner Jacke und fummelte eine Zigarettenpackung heraus. Schnell hatte eine Fluppe den Weg in seinen Mundwinkel gefunden, und mit geübter Hand und Sturmfeuerzeug zündete er die Rauchware an und blies eine Wolke gen Decke.

"Sauber, sauber. Ich muss mal gucken, wie ich meine Rente verbringe, wenn ich den ganzen Spass schon jetzt habe. Oder ob ich meine Rente überhaupt erlebe. Vielleicht angel ich mir ein naives Ding aus dem Ödland und verstecke meinen Altemännersamen zwischen ihren Beinen, dann hab ich das ganze Geld wenigstens nicht umsonst verdient und mein Leben hat ausser Ruhm für die Unity noch nen tieferen Sinn gehabt."

Er seufzte auf. Irgendwie bemerkte er bereits, wie der Schnaps ihn von innen wärmte. Und gleichzeitig hatte er umso mehr das Bedürfnis, den Geschmack loszuwerden. Deshalb bestellte er sich eine alkoholfreie populäre Limonade mit Eis und Zitrone und begann davon zu trinken.
Das war also ihre Lieblingsstellung gewesen? Aha … Interessant.
Nun da sie ihm den Rücken kehrte, konnte er es nicht sein lassen und sie noch einmal genau anschauen. Zu wissen, wie sie unter ihrer Kleidung aussah, war irgendwie schön. Sie war ja auch wirklich eine hübsche und starke Frau, die sich offensichtlich in keinster Weise von ihm und seinem verborgenen Aussehen hatte abschrecken lassen.
Irgendwie hoffte er, dass er öfters das Duschgel in der Dusche vergessen würde.

Natalia hatte irgendetwas dieser Art schon erwartet... Der Doktor war mitunter einer der fertigsten Typen den sie bis jetzt kennen gelernt hatte. Bei dem Gedanken mit dem Bordell und wie er davon sprach... übergewichtige.. Frauen... Die Offizierin schüttelte sich kurz bei dem Kopfkino und warf den Gedanken wieder von sich.
Zumindest war er im Thema Beziehungen der gleichen Meinung wie Natalia selbst, sie selbst war auch eher ein Freigeist. Für Spaß zu haben, aber etwas Ernsthaftes interessierte sie nicht wirklich.
Dass sich Snyder eine Zigarette anzündete störte sie nicht wirklich. Sie selbst verdiente zwar nicht gerade wenig, dennoch war es ihr mit bis zu 40 Dollar die Schachtel einfach zu teuer. Von ihrer sportlichen Seite mal ganz abgesehen welche dies strikt ablehnte...
"Was ist mit dir Eames? Was macht ein Söldner so in seiner Freizeit, wenn er nicht gerade durch die Gegend streift und irgendwelche Banditen mit bloßen Händen zu Brei schlägt?", fragte sie Westerfeld mit einem Grinsen und trank ihr Glas leer.

Einmal mehr war Eames irgendwie froh, konnte man unter der Maskierung sein Gesicht nicht sehen. Es war ihm peinlich, dass er sie so gedankenverloren angestarrt hatte.
"Nun … nicht sonderlich viel. Tagsüber schlafe ich meistens und Nachts erfülle ich Aufträge. Ich habe selten Freizeit, die ich benutzen könnte, um etwas anderes zu machen. Ich lese gerne, treibe Sport und halte mich in Form. Manchmal nutze ich die Nacht auch zum kochen. In Vollmondnächten gehe ich gerne spazieren. Da brauch ich meine Klamotten nicht …"
Er hob die Schultern.
"Klingt langweilig, hm?"

"Ohhh... ein Romantiker... wie süß.", meinte Natalia mit einem Grinsen und streichelte dem Söldner mit ihrer rechten grob über den Rücken. Sie winkte dem Barkeeper zu, hob ihre Hände ein wenig übereinander, so als würde sie eine Flasche zwischen jenen halten. "Eine Hülse bitte!", rief sie ihm zu. Der Kerl nickte lediglich und hob den Daumen worauf er in eine seiner Kühlschubladen griff, eine Flasche Bier heraus holte und jene aufschoss. Er brachte der Offizierin die Flasche und stellte jene auf ihrem Tisch ab. Nachdem er sofort abkassiert hatte, hob Natalia ihr Bier um im Stillen einen Toast auszusprechen.
Sie trank einen Schluck, bevor sie die Flasche absetzte und sich erneut an die Beiden wandte. "Wollt ihr noch irgendetwas Spezielles machen? Weil sonst hätte ich nach diesem Bier schon wieder Feierabend gemacht und mich langsam wieder zurück in die Quartiere begeben. Wie sieht es aus?", fragte sie und blickte zwischen dem Doktor und dem Söldner hin und her.

"Schon wieder? Hat sich ja kaum gelohnt, herzukommen…"
Er blickte auf sie runter und hob die dann die Schultern, denn er wollte sie nicht von ihrem Feierabend abhalten.
"Von mir aus können wir schon zurück. Auch wenn ich nichts dagegen habe, noch was zu machen, wenn wir schonmal hier sind."

"Ich könnte einen Burger vertragen.", schnaubte Snyder und hüpfte von seinem Hocker herab. "Ist ja nicht so als ob ich seit dem Frühstück viel gegessen hätte. Kenne da auch nen guten Platz hier in der Nähe. Bisschen teuer, dafür aber echt gute Burger für Laborfleischqualität."
Genaugenommen ließ er sich das Zeug immer liefern, es war schwieriger, vollkommen besoffen und mit Psychodrogen vollgepumpt in die Öffentlichkeit zu gehen, aber wenn das schonmal nicht der Fall war, wollte er sich die Restaurantatmosphäre auch nicht nehmen lassen.

Natalia hatte bei dem Vorschlag von Snyder lediglich abgewunken... sie hatte irgendwie keine Lust mehr. Zudem fiel ihr ein, dass sie sich seit dem letzten Einsatz noch keine Zeit genommen hatte um ihre Waffen zu reinigen. Also verabschiedete sie sich kurzerhand bei Eames und dem Doktor, bezahlte den Barmann, weil einladen lassen wollte sie sich nicht, setzte ihr Barett wieder auf und machte sich auf den Weg zurück in die Quartiere.
Nach ihrer Ankunft dort blickte sie sich kurz um, es war ruhig... eine entspannte Atmosphäre in welcher sie gut arbeiten konnte. Also ging sie zu ihrem Spind, nahm ihr Sturmgewehr und die Maschinenpistole heraus und ging mit einer Dose Sillikonspray zu dem Küchentisch. Nachdem sie sich Platz gemacht hatte, begab sie sich mit ein paar Stofftüchern ans Werk.
Es war nicht wirklich einfach mit dem AR-9 zu arbeiten... das große Gewicht der Waffe machte jeden Handgriff schwierig. Zumindest gab es an dem Sturmgewehr nicht viel zu warten. Natalia schraubte den Sicherungsbolzen knapp unterhalb des auf der Waffe befindlichen Magazinschachtes heraus, worauf sich der Lauf einfach aus der Waffe ziehen ließ. Sie hielt den Lauf ins Licht und sah ihn von beiden Seiten durch. Ein paar Pulverreste, ansonsten war alles in Ordnung... Die First Lieutenant musste immer schmunzeln wenn sie daran dachte, dass sie in manchen Einheiten den Lauf einölten. Das war völlig sinnlos... es handelte sich um einen verchromten Stahllauf, da gehörte höchstens Öl auf das Werkzeug um den Lauf zu reinigen, weil sich dadurch der Schmauch besser entfernen ließ.
So reinigte Natalia lediglich den Lauf und die Patronenzufuhr des Gehäuses mit dem im Schaft befindlichen Utensilien, kontrollierte den Schlagbolzen und setzte anschließend die Waffe wieder zusammen. Mehr musste man bei dem AR-9 auch nicht machen... Einmal im Monat gab man die Waffe für zwei Tage ab, in welchen sie von Profis vollständig zerlegt, gereinigt, Teile eventuell ausgetauscht, neu eingeölt und wieder zusammengesetzt wurde.
Mit ihrer Maschinenpistole verfuhr Natalia ähnlich, nur war die handliche Waffe sehr einfach aufgebaut und konnte so leichter demontiert werden. Die MP-11 war sehr unempfindlich was Dreck oder Verschmutzung durch Pulvergase anging, aber dennoch behandelte sie die Waffe übermäßig gut. Nachdem sie das Gehäuse abgenommen und sowohl Lauf, Gasdrucksystem als auch Verschluss und Schlageinrichtung gereinigt hatte, setzte sie alles wieder zusammen, legte die Waffe ab und betrachtete ihre Hände.
Sie waren schwarz durch die Pulverreste und den Schmutz... Die dreckigen Fetzen warf sie in den Müll, wusch sich die Hände an der Spüle sauber und brachte dann ihre Waffen zurück in den Spind.
Nachdem sie abgeschlossen hatte, setzte sie sich auf die Kante ihres Bettes und dachte nach. Noch hatte sie genügend Zeit... mal sehen was sie noch so machen könnte bis sie wieder raus mussten. Sie könnte zum Beispiel ihre Schwester auf der Akademie besuchen.

Leon kehrte in die Unterkunft zurück und holte frische kleidung aus dem Spind, sowie sein Duschzeug. Er war recht verschwitzt, sah aber recht zufrieden aus. Kurz sah er zu Natalia und lächelte, dann verschwand er in Richtung Dusche. Nach einer halben stunde kehrte er wieder zurück und machte es sich im Wohnbereich bequem. Dort las er noch auf einem Ebook Reader ein Buch, um den Tag abklingen zu lassen.

Diesmal war es Eames nicht vergönnt, als erster die Dusche zu besuchen. Die Herren Vorgesetzten bestanden darauf, dass er sich noch einmal richtig ärztlich untersuchen liess, worauf der Söldner erst nach längerer Diskussion einlenkte.
In der sanitären Einrichtung des Komplexes, wurde ihm geholfen, sein Anzug auszuziehen - was auf sein Drängen hin im Dunkeln geschah (egal wie oft die Ärzte ihm versicherten, dass das Licht UV-Frei war - er bestand darauf).
Erst als man ihn geröntgt und ihm ein Schmerzmittel verabreicht hatte, kehrte er ins Quartier zurück. Seinen Anzug schickte er dann gleich mal in die Reinigung und nachdem er rasch etwas gegessen und vor allem getrunken hatte, konnte er endlich unter die erlösende Dusche.

Natalia stürmte regelrecht das Quartier als sie endlich angekommen waren... sie wollte raus aus ihrem Anzug! Raus, raus, raus! Im Vorbeigehen nahm sie sich ein kaltes Apfelbier aus dem Kühlschrank und begann sich bei ihrem Spind nach und nach die einzelnen Teile ihrer Panzerung zu entfernen. Der HT-5b war schmutzig, von Schmauch bedeckt und hatte ein paar Kratzer mehr abbekommen, die kleine Schramme auf einer der Schulterstücke durch das Kleinkaliber welche sie dort getroffen hatte, war aber kein Grund jene auszutauschen.
Reinigen würde sie die Teile inklusive ihrer Waffen später in ein paar ruhigen Minuten, erst einmal gab es andere Prioritäten abzuarbeiten... Unter anderem Duschen und endlich Haare waschen.
Nachdem sie ihre Panzerung und Waffen verstaut hatte, ließ sie sich in ihrer leichten Uniform kurz auf ihr Bett fallen um einen Moment durchzuatmen, bei dem Gedanken nachher noch so richtig ausschlafen zu können grinste sie bis über beide Ohren. Nach einiger Zeit rappelte sich die Offizierin wieder auf und wandte sich erneut ihrem Spind zu um ihr eigenes Shampoo raus zu suchen, dabei entdeckte sie die frisch gewaschene und gebügelte Uniform welche man ihr in den Spind gehängt hatte. Das war die welche sie am Vortag noch getragen hatte, also nahm sie jene mit und begab sich nun ebenfalls in den Raum mit den Duschkabinen.
Nachdem sie ihre zerknitterte Uniform in den Wäschekorb geworfen hatte, gleich wie ihre übrigen Sachen, wickelte sie sich eines der frischen Handtücher um ihren Oberkörper und setzte sich kurz auf eine der Ausziehbänke bei den Spinden. Mit einem summen eines Marschliedes strich sie kurz über ihre Beine, alles noch sauber und glatt, keine Maßnahmen erforderlich. Die First Lieutenant blickte über die Schulter als Eames eine der Kabinen belegte, dabei grinste Natalia nur kurz bevor sie hinterher huschte.
Sie hielt die Tür zu der Kabine noch auf, verschloss sie hinter sich, warf ihr Handtuch an ihrem Körper von sich und gab dem Söldner einen leichten Stoß, damit sie auch noch Platz unter dem Wasserkegel der Dusche hatte. "Mach dich nicht so fett.", meinte sie dabei und aktivierte das Wasser, bevor sie umgehend den Kopf darunter hielt. "Jetzt riechst du gleich richtig girly-mäßig...", meinte sie scherzend und öffnete den Verschluss ihres Shampoos.