Herz von Ranequia - MSG

"Den Wandel bringen?"
Viola starrte die Baumgöttin an. Sie mochte mächtiger sein, als ein Sterblicher, doch bezweifelte das Mädchen, das die Göttin ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Aus mehreren Gründen...
"Du tötest Leute und glaubst, das würde sie dazu bringen, die Natur mehr zu achten? Sie fürchten sie dann eher und was sie fürchten, das wollen sie eines Tages auch vernichten."
Die Kindgöttin schüttelte verständnislos den Kopf, was ihre blonden Locken dazu brachte, um sie herum zu flattern.

"Szoll ich nichtsz tun? Einfach nur daszitzen und Wurzeln drehenm? Eine Ewigkeit verdammt zur Tatloszigkeit?", brüllte Dorn nun. Die Maske kam bedrohlich nahe zu Shera heran. Die Göttin schnaubte, was die goldenen Locken der kleinen Gestalt vor ihr in der Luftströmung zum Wackeln brachte. Dornen stellten sich am ganzen Körper der Göttin auf. Nach einem Moment des Starrens jedoch schnaubte Dorn erneut und drehte den Kopf weg.
Sehr viel leiser fügte sie hinzu: "Ihrs versteht mnicht. Ranequina war eine Göttinm. Eine Göttinm mit vielen Aszpekten. Handwerk, Freude, Jagd. Aber auch Hass, Zorn und Verachtung. Und nichtsz davon tragt ihr in euch."
Wieder einmal schnaubte die Göttin, was grünlichen Dampf aus den Nasenschlitzen der Maske entweichen ließ.
"Esz war...nett mit euch zu sprechen."

Viola starrte regungslos zurück. In ihrem Bauch rumorte es bei dem Gedanken, sie könnte gleich wieder sterben. Doch ihr würde nichts geschehen. Nicht dauerhaft jedenfalls. Schließlich wandte sich Dorn ab. Die Kindgöttin hätte ihr gerne eine Erwiderung, eine Rechtfertigung für ihre Worte, hinterhergeworfen, doch hätte das wohl keinen Zweck. Die Dryade war viel zu engstirnig in ihren Ansichten. Doch die Hoffnung, ihre Worte könnten irgendwann fruchtbaren Boden erreichen, blieb. Ein Umdenken seitens der Baumgöttin würde allerdings Zeit erfordern. Aber davon hatten sie ja genug. Oder nicht..?

Zurana hatte die ganze Zeit über geschwiegen, hatte gelauscht... doch die Göttin der Asche staunte nicht schlecht, als die kleine Shera das Wort erhob...
Sie kannte die Göttin von Westerforst gut, zumindest glaubte sie dies zu tun, aber was nun eben passiert war... es machte sie mehr als nur sprachlos.
Schließlich wandte sich die ehemalige Dryade von ihnen ab, nur kurz blieb Zuranas Blick an ihr hängen, bevor sie wieder zu Shera schaute.
Es wurde erneut still in der Herzkammer...
"Shera...? Ist alles in Ordnung?", fragte sie ruhig, mehr daher kommend, dass sie nicht wusste was sie sagen sollte.


"Warum sollte es dazu nicht in der Lage sein...?", fragte sie Sanel, während der Blick der Göttin der Makellosigkeit auf ihm ruhte. Sie zwang sich regelrecht dazu dieses ekelhafte Ding nicht anzusehen.
Es... dies war vermutlich die völlig richtige Bezeichnung geworden, derartig entartet sah sie die Dryadengöttin... "Die Frage ist eher welchen Zweck es erfüllen sollte... glaubt ihr durch dieses kranke Vieh wurden die Sterblichen kontrolliert und agierten gegen ihren Willen?", fragte Medea.

"Die Baumfrau ist doch grössenwahnsinnig", vermutete Milian mit kritisch zusammengezogenen Augenbrauen.
Erzählte ihnen ungescheut, dass sie vorhatte, Menschen zu töten und bedankte sich dann noch für das Gespräch.. NACHDEM sie eine von ihnen getötet hatte? Das war.. was war das bitte schön für ein Verhalten?!
Hoffentlich mochte sie keinen Schnee und würde deswegen gar nicht erst in seinen Ländereien auftauchen. Das konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. Eine Überraschungsfeier, ja das wäre schick gewesen. Aber nicht, wenn Dorn die Überraschung war.
"Wollt ihr sie jetzt wirklich einfach so gehen lassen? Das war doch eine glatte Kriegserklärung!"


"Ich weiss nicht.. falls es eine bekannte Spezies ist, dann müsste in irgendeinem Buch etwas darüber und seine Vorgehensweise aufgeschrieben sein. Und falls es wirklich eine von ihr kreierte Mischung ist.. Mir geht einfach nicht auf, weshalb sie auf einmal solch heimtückische Methoden aufbringen sollte.. Was hätte sie davon?"
Sanel seufzte und raffte sich langsam auf die Füsse.
"Ich werde auf jeden Fall weiterforschen, ob sie es nun war oder nicht."

Aus den Gedanken gerissen sah Viola zu ihrer Freundin und nickte schlicht. Sie fühlte sich unwohl. War Dorn auch Schuld am ersten Anschlag auf Gizo gewesen, oder waren das zwei verschiedene Taten? Und wenn letzteres der Fall war, warum häuften sich die Ereignisse plötzlich? Sie verzog unglücklich den Mund und es fiel ihr schwer, sich zu beherrschen und nicht nach ihrer Mutter jammernd in Tränen auszubrechen. Ihre Mutter war tot. Lange schon. Sie starb, bevor aus dem Mädchen die Göttin wurde, die die sterblichen Shera genannt hatten. Und eignetlich kam es damit ziemlich gut klar. Doch in diesem Moment fühlte sich Viola verletzbar und allein und sehnte sich zurück zu der Zeit, als ein angeschlagenes Knie das schlimmste war, das sie sich vorstellen konnte.

"Dorn ist nicht der Typ für Heimlichkeit. Die letzten paar Male hat sie mich einfach so lange mit einem ihrer Arme geschlagen, bis mein Körper nachgegeben hat", merkte Gizo an und zuckte mit den Schultern. Er war schon oft gestorben. Die Dryade war nie mehr gewesen als eine Verzögerung und ein bisschen Schmerzen. Aber was waren schon Schmerzen? Nicht mehr als ein flüchtiges kleines Ding, das waren sie. Ranequina hatten ihnen ewiges Leben geschenkt, über den Tod hinaus.
"Sanel sollte sich das auf jeden Fall einmal ansehen. Wenn es nicht von Dorn stammt, haben wir es mit einer unbekannten Größe zu tun. Und ich weiß nicht, was mir mehr Sorgen bereitet."

Die Göttin der Asche atmete einmal kurz durch, bevor sie zu Shera ging, sich abkniete und die jung gebliebene Göttin der Freude einfach in den Arm nahm um ihr ein wenig durch das Haar zu streichen.
Dabei schenkte sie Milian einen nicht gerade Freude ausstrahlenden Blick... "Willst du sie aufhalten, Milian? Tu dir keinen Zwang an... sei aber gewarnt, dass ich keine sinnlosen Unterfangen bereitwillig unterstütze.", sprach sie dabei kühl.
Sie hätten nichts davon gehabt, schon gar nicht direkt am Herzen... Auch wenn Dorns Rachefeldzug in den Augen Zuranas noch so zwecklos erschienen und sie es verabscheute, dass offenbar Sterbliche zwischen jene Fronten gerieten... aber viel daran ändern konnten sie daran nicht... alleine schon überhaupt nicht.

"Ihr könntet mir wenigstens noch ein wenig dabei helfen, diese Unordnung hier ... wieder zu ordnen. Und wenn du schon einmal da bist, Sanel, vielleicht gab es unter meinem Volk Verletzte. Ich will, dass du dich um sie kümmerst", verlangte Nartuuk. Das war ja das Mindeste.

"Naja... Sinnlos? Nicht, wenn man damit den Tod anderer verhindern kann."
Shera räusperte sich, während sie die dunklen Gedanken verdrängte.
"Man müsste eine Möglichkeit finden, sie endgültig aufzuhalten... Aber ich weiß nicht wie..."
Ihre Stimme klang ein wenig wie ein Wimmern, als die Gedanken zurückkehrten. Krieg... Nein, soetwas sollte es in diesen Ländern nie wieder geben! Die sollten frei vom Leid des Krieges sein.

Sanel atmete erleichtert auf, als wenigstens Gizo sich auf seine Seite schlug. Er war sich wirklich nicht sicher, ob Dorn die Verantwortlich war oder nicht. Es wäre schön gewesen, nicht schön für die Göttin, aber schön, weil sie dann die Lösung des Rätsel gehabt hätten. Aber er wollte ihr keine unbewiesene Schuld aufdrängen, egal, wie sie vorhin und sicher auch einige Male zuvor schon aufgetreten war, wenn er Gizos Worten glauben durfte.
Auf Nartuuks Worte hin nickte er.
"Ich werde mein Bestes versuchen, Nartuuk."
Durch Medeas Hilfe handelte es sich hoffentlich nur um Kratzer. Das würde er vielleicht noch ohne Nebenschäden behandeln können. Also steckte er sich den Parasiten in eine mitgebrachte Tasche, nachdem er ihn in ein Tuch eingewickelt hatte, so dass er nicht alles andere vollschleimte, ehe er sich aufmachte, um nach den Bewohnern zu schauen.



Milian sah Zurana auf ihre Worte hin an und auch Shera blickte er kurz an. Es war nicht amüsant, dass der Göttin diese Worte anscheinend so egal waren. Aber ihm konnte ihre Meinung genauso egal sein. Er war immerhin mal Soldat gewesen.
Er zuckte als Entgegnung nur noch mit den Schultern, dann stampfte er Dorn hinterher. Er konnte ja so oder so nicht mehr als sterben.
"Hör zu, Dryade! Wir kannten uns zwar nicht sehr gut, aber dein Verhalten ist alles andere als akzeptabel! Wir waren dazu da, die Welt zu schützen, nicht zu zerstören!"

Nartuuk begann dann schonmal wieder mit Aufräumen. Und natürlich wurde auch dafür gesorgt, dass die beiden Toten anständig versorgt wurden. Man würde sie später verbrennen und vom Rand der Insel werfen, indem man sie in ein brennendes Boot setzte. Das Wasser würde das Boot dann mit sich auf den gipfel des Berges hier tragen.

"Natürlich, Nartuuk", erwiderte Gizo und machte sich daran die metallischen Teile zu reparieren, die zerstört worden waren. Metall zu formen war ein leichtes für jemanden, der Feuer beschwören konnte und immer einen ganzen Gürtel voller Schmiedewerkzeug bei sich führte. Außerdem machte die Arbeit den Kopf so schön frei und vertrieb die schlechte Laune. Der Goblin grinste sogar wieder, während er ein Zahnrad wieder in Form brachte. Die Teile des Soldaten blinkten schön im Sonnenlicht wie sie da so vor ihm lagen. Die musste man einfach noch polieren später, damit der Soldat am Ende wieder schön glänzte.
Der Goblin begann eine Melodie zu summen und sang sogar ab und an ein paar Zeilen, völlig vertieft in seine Arbeit.

"Mh. Ichm beschütze die Weltm doch. Meine mWelt. Die Welt mbesteht ausz mehr als Straßen und mStädten, kleiner Gott", antwortete Dorn, während sie weiterstapfte. Was wollten diese Götter ihr erzählen? Wie sie ihre Aufgabe zu erledigen hatte? Wie sie mit dem ihr gegeben Geschenk umzugehen hatte? Rot näherte sich der Zorn. Das Laub im Körper der Dryade wurde in rasanter Folge herbstfarben, in changierenden Gelb- und Rottönen. Kurz darauf war das einzig Grüne an der Gestalt ihre Augen, die sie jetzt auf den kleinen Gott hinter ihr richtete. Die Göttin schwankte.
"Keine. Worte. Mehr. Bitte?"

Wie aus einer frischer Pflanze so schnell ein blutroter Herbstbaum werden konnte, war an sich ein wunderschönes Schauspiel. Aber selbst Milian schien die Botschaft dahinter irgendwie zu verstehen. Vor allem das letzte Wort der Dryade war so unerwartet, dass es in ihm alles gefror. Eine Bitte und gleichzeitig eine Warnung wohl.
Es fiel ihm schwer, sie einfach gehen zu lassen und die verbundene Scham zeichnete ihm grüne Linien und Flecken ins Gesicht. Jedoch sagte er tatsächlich nichts mehr und nickte lediglich leicht.
Sie schien gerade nicht kämpfen zu wollen, sie bat ja sogar darum, den kurzen Frieden hier in den Hallen des Herzens walten zu lassen. Da wollte er ein Ehrenmann bleiben und sie ziehen lassen. Sollte sie ihre Meinung ändern und auf einmal wieder da oder sonst irgendwo in der Welt stehen und auf Kriegszug gehen, dann war es etwas anderes. Aber jetzt.. musste er sie wohl sein lassen, wie sie war.

Das war es also? Sie mischte sich in einen Zwist zwischen ein paar Göttern ein, eine Streitigkeit welche sie nicht im gernigsten interessierte... zwar alles unabsichtlich, aber dennoch ein Umstand welcher sie ärgerlich stimmte. Nun denn, war es eben wie es war... nun galt es die Trümmer aufzusammeln...
"Hm... ich könnte ein paar Sterbliche dazu bringen die Straßen etwas zu säubern...", meinte Medea als Vorschlag an Nartuuk gewandt. Viel tun konnte sie hier wohl nicht... dazu hätte sie eine kleine Staffel ihrer belebten Konstrukte gebraucht.


Die Göttin der Asche hatte zugesehen wie sich Milian der Dryadengöttin in den Weg gestellt hatte... auch diese Veränderung welche mit Dorn passierte, beobachtete sie interessiert... bevor sich Milian nach ihren wenigen Worten wieder abwandte.
So ließ Zurana von Shera ab, stand wieder auf und ging langsam in die Hände klatschend ein wenig auf Milian zu. "Bravo... ich muss sagen, ich bin schwerst beeindruckt...", meinte sie, dabei einen sarkastischen Ton anschlagend.

Nartuuk musterte sie skeptisch einen Moment lang. Er war gerade dabei, das Haus wieder exakt so aufzubauen, wie es zuvor gestanden hatte.
"Mh... Ich mag es nicht, wenn man mein Volk benutzt", sagte er mittlerweile etwas ruhiger als zuvor.
"Kannst du das selbst nicht?"

"He! Ich bin auch nicht ganz blöd, weisst du. Auf ein Loch im Bauch, weil sie unnötig sauer ist, hab ich jetzt wirklich auch nicht Lust", erwiderte Milian auf Zuranas sarkastischen Kommentar. "Ausserdem hat sie bitte gesagt. Sie will nicht kämpfen, also greife ich die Lady auch nicht an. Wenn sie es sich doch noch anders überlegen sollte, bin ich schon bereit, das kannst du mir glauben. Aber jemanden, der gerade nicht auf Streit aus ist, anzugreifen, gilt zumindest bei uns zu Lande als unhöflich. Ich habe wenigstens versucht, mit ihr zu reden!"

Medea schaute den Gott eine Weile an, bevor sie schließlich mit den Schultern zuckte... "Das ist nicht das Problem... ich selbst würde es zum Beispiel nur nicht leiden können, wenn ein... fremder Gott... in meinem eigenen Reiche schöpferisch Hand anlegen würde.", erklärte sie ihm. "Aber so wie ich das sehe... scheint ihr auch ohne weitere Hilfe keine Probleme zu haben.", meinte sie und schaute sich ein wenig um, bevor sie sich schließlich zurück lehnte und schwebend eine entspannt sitzende Position einnahm.


Zurana lachte auf die Erklärung Milians hin lediglich und strich sich eine der roten Strähnen aus dem Gesicht. "Ihr seid einfach niedlich wenn ihr euch derartig rechtfertigt...", sagte sie mit einem Grinsen, bevor sie sich mit ihrem Blick erneut ein wenig dem Herzen zuwand.
Und was nun? Natürlich wusste die Aschengöttin darauf eine Antwort, aber sie wollte es nicht wirklich wahr haben... aber so schaute sie zu Viola und atmete einmal kurz durch.
"Ist... Medea auch dort?", fragte sie die kleine Göttin, man konnte ihr beinahe schon ansehen und an ihrer Stimme hören, wie unwohl sie sich dabei fühlte.

"Pfs.. und bei dir ist der Hintern niedlich, wenn du dich so umdrehst!", rief Milian der Göttin nach, ehe er sich umdrehte, um ebenfalls zu gehen.
Also echt. Bei dieser Frau wusste man auch nie, was man gerade hatte. Eigentlich konnte ihm egal sein, wenn Dorn bei anderen Göttern auf Zerstörungstour ging. Wenn sie es nicht für nötig hielten, ihn um Hilfe zu bitten, dann hm.. Waren sie wohl selbst schuld.


Sanel war recht erleichtert, als er feststellte, dass die Bewohner der Stadt alle ziemlich unverletzt waren, höchstens ein paar Kratzer abgekriegt hatten von herumfliegendem Schutt. Wenn sie nicht evakuiert worden wären, hätte es wohl schlimmer ausgesehen. Aber da er sich dennoch nicht so unnütz anstellen und dann von Nartuuk noch mehr ins Visier genommen werden. Also versuchte er einfach noch so ein paar Leuten Tipps und Rezepte zu geben, die einfach so ein wenig krank wirkten oder über Schmerzen klagten.

Viola sah ihre Freundin an, bevor sie langsam nickte.
"Zumindest war sie das, bevor Dorn angegriffen hat. Entweder, sie ist vor mir gestorben und gleich in ihr Reich verschwunden, oder sie ist noch dort."
Besorgt musterte sie Zurana. Sie hatte irgendwann mal aufgeschnappt, das die Göttin der Asche und die Göttin der Makelosigkeit einmal Freundinnen gewesen waren und das irgendetwas vorgefallen war. Eventuell Zuranas Chaos, das ja schon im Kopf anfing...

Das Herz regte sich erneut als sich schon wieder ein leuchtender Samen davon abspaltete. Die Prozedur, mit der Dorn ihren Körper wieder zusammensetzte hatte sich auch nicht verändert. Wenig später stand die Göttin wieder in ihrer humanoiden Gestalt vor dem Herzen und öffnete ihre drei Augen. Die anderen waren noch hier. War es nur so kurz gewesen? Hatte sie nicht mehr bewirken können? Wo war sie gewesen? Sie erinnerte sich an den Zorn, der sich wie ein roter Schleier über ihren Verstand legte. Knochen waren unter ihren Armen gesplittert, Stein war zerbrochen. Und jemand hatte geschrien. Und dann kam das Feuer.
Die Dryade klappte zusammen wie eine Puppe, deren Fäden man durchgeschnitten hatte.
"Borvai, wann werde ich dich wiedersehen?"

Er warf ihr einen Blick zu, der deutlich machte, dass er nicht amüsiert war und wandte sich dann halt wieder seinem eigenen Kram zu. Er musste die Stadt wieder herrichten und nach seinem Volk sehen.
Mittlerweile waren einige weitere Zahnradsoldaten aufgekreuzt und halfen bei den Aufräumarbeiten.

"Das ist doch wohl nicht euer ernst...?", fragte die Göttin als sie sich zum Herzen umwandte. Dorn war erneut am Herzen aufgetaucht... allerdings derart schnell nach ihrem Verschwinden, dass dies für ziemliche Verwirrung sorgte. Das konnte nur heißen, dass sie sich erneut ihren völlig wahnsinnigen Plänen hingab... etwas was in Zurana das Bedürfnis weckte Dorn aufzuhalten, doch es würde wohl wenig Sinn haben und an Zeitverschwendung grenzen.
"Wir sollten fort von hier...", erklärte sie Viola ruhig...

Viola nickte.
"In Ordnung. Wieder zu Nartuuk? Oder nach Hause?"
Sie fand, das es richtiger wäre, Sanel, Medea und Nartuuk Bescheid zu geben, das bei ihr alles in Ordnung ist - und vielleicht, ihnen von der Begegnung mit Dorn zu berichten. Andererseits hatte sie eher Lust, zurück nach Westerforst zu gehen und sich einem riesigen Haufen Rosinenkuchen zu widmen. Ein sehnsüchtiger Seufzer entwich ihr.

Nach einer guten halben Stunde kehrte Sanel wieder zu Nartuuk und den anderen zurück. Gerade Medeas Passivität irritierte ihn erst ein wenig, jedoch sagte er lieber nichts. Bei ihr war ihm momentan schon nur recht, wenn sie nicht wieder in einer Ecke stand und würgte.
"Deinem Volk geht es soweit gut, Nartuuk. Sechs Individuen haben sich einige Schürfwunden und Kratzer zugezogen und vier klagen über Bauchschmerzen, aber sonst scheint soweit alles in Ordnung", erklärte er dem Gott.