[MSG] Warcraft +350 - Azeroth's Finest

Seine Kontodaten gab Ursian rasch ein und schob Dustfinger den E-pot zu. Mit gerunzelter Stirn fragte er: „Wenn es deine Kniehöhe ist, wird sich das Ganze noch in Grenzen halten, Grim." Er lachte kurz auf. „Ich war nie auf einer Schule, also was genau gibt es tolles auf Argus? Heimat der Draenei und so, schon klar, aber sonst so? Das kann doch wohl kaum der einzige Grund dafür sein, dass wir alle unsere Ärsche dafür riskieren. Noch nicht ausgebeutete Rohstoffe, alte Schätze? Sowas in der Richtung?“ Obwohl, wahrscheinlich würde es ihm an deren Stelle genauso gehen. Draenei konnten sehr alt werden, jedenfalls hatte er das so in Erinnerung. Vielleicht erinnerten sie sich nach der langen Zeit noch an Argus. Dann war es wirklich hart zu wissen, dass die eigene Heimat im verdorbenen Griff der Legion zu Grunde ging. Und jetzt war der Pakt wirklich in der Lage, so einen Angriff durchzuführen. Das Militär war gut, das bewiesen alle auf dem Schiff. Gut genug, um eine Kernwelt der Legion zu erobern? Das würde sich früher zeigen, als ihm lieb war. Nicht, dass er etwas gegen den einsatz hatte. Es war ein viel besseres Los, ein paar Dämonen das Hirn aus dem Schädel zu pusten als das Leben auf einem Planeten zu verbringen und dort vor sich hinzuvegetieren. Manche mochten es anders sehen, doch Dämonen zu töten war etwas, das ein Leben erfüllen konnte. Er lebte nicht für den Kampf, so wie Gratzel. Er liebte das Kämpfen, aber nicht um des Kämpfens willen. Man konnte dadurch etwas erreichen. In der Großstadt war es die Aussicht auf ein besseres Leben für sich selbst, im Militär war es die Aussicht auf ein besseres Leben für alle.

"Argus ist nicht nur Heimat der Draenei, sondern auch der Man'ari-Eredar. Logischerweise...", erklärte Baragrim während er den Stapel mit den verbliebenen Karten ordentlich in die Mitte des Tisches legte. Kurz warf er einen flüchtigen Blick in seine eigenen Karten - er hob sie nur ganz leicht an während er sie mit der anderen Hand abschirmte - ehe er fort fuhr. "Insofern ist es schonmal ein verdammter moralischer Vorteil, wenn wir Argus unter unsere Kontrolle kriegen. Vor allem aber ist an Argus so besonders, dass es ein Kernplanet der Legion ist. So wie Xoroth oder... was weiß ich noch alles. Jedenfalls treffen wir sie dort richtig empfindlich. Das ist keine Kolonie, das ist eine Makropolwelt. Da haben sie Fertigungsanlagen und Kriegsschmieden, da gibt es Forschungseinrichtungen und Akademien. Wir treffen ihre ganze verdammte Rüstung wenn wir ihnen Argus abnehmen. Argus können sie nicht so einfach ersetzen wenn sie es an uns verlieren. Und deshalb fahren wir derart schwere Geschütze auf um den Planeten unter unsere Kontrolle zu bekommen..."
Finster drein blickend lehnte er sich zurück. Die Aussicht auf diesen Einsatz wollte ihm noch immer nicht schmecken. Im Kopf versuchte der Zwerg zu extrapolieren, wieviele Bewohner eine Makropolwelt der Größe von Argus wohl fassen mochte. Dämonische Bewohner, wohlgemerkt. Im allgemeinen ließen die sich dichter packen als die Völker Azeroths. Einfach, weil sie nicht so viel Privatsphäre benötigten. Die Zahlen, die ihm seine KI, welche unterstützend eingriff, lieferte, waren wenig ermutigend. Selbst wenn sie mit der zweiten und dritten Welle auf nicht weniger als zehn Millionen Mann konnen sollten war die Vorstellung, den Planeten auf herkömmliche Art und Weise zu säubern utopisch. Doch Grimbor nahm ohnehin an, dass der Bodeneinsatz lediglich dazu dienen sollte, die taktisch wichtigsten Positonen Argus' unter Kontrolle zu bringen und den Planeten von den übrigen Systemen der Legion abzuschneiden. Wenn die Teleporter und die Kommunikation einmal vernichtet wären würde die Flotte in den niederen Orbit gehen und die Säuberung auf die effiziente Art und Weise durchführen.

Ebenfalls ohne große Begrüßung kam Feyne zu den Anderen heran und lehnte sich gegen eine Wand bei ihnen. Die Stühle waren größtenteils nicht für ihn geeignet, also stand er eben. Gut für den Rücken, auch wenn Dämonen schlachten eine noch viel bessere Übung darstellte.
"Die Kommunikation ... uh, die Linienscans sind unvollständig. Man könnte fast sagen, völlig oberflächlich. Da hat keiner was falsch gemacht, auf einer Kernwelt der Legion solche Scans zu machen grenzt eben an völligen Wahnsinn. Von dem, was wir hier haben" - eigenmächtig gab er ein paar Befehle ein, die die Scans über die Simulation legten - "können wir jedenfalls ableiten dass es in diesem Sektor keine Störungen geben wird, in diesem hier dagegen ziemlich massive. Ein Relaissender sollte uns eigentlich reichen. Je nachdem, wo wir herunterkommen, müssen wir eben ein paar Minuten ohne Kontakt auskommen. Und auf den Sender aufpassen."
Die Leylinien würden die Kommunikation natürlich nicht vollständig stören, aber es war immer gut, auf solche Eventualitäten vorbereitet zu sein - falls sie stärker sein sollten als erwartet, oder falls die Störsysteme der Legion noch zu dem Effekt beitragen würden. Feyne persönlich war es nicht so wichtig, ob sie störungsfreien Kontakt zum HQ hatten - wenn man mit Klauen auf Dämonen eindrosch brauchte man dazu keine weitreichenden Informationen. Manchmal, wenn gerade ein Artillerieschlag auf die eigenen Stellung beobachtet wurde, war es aber auch ganz gut, einen heißen Draht zum Kommando zu haben.
Was wichtiger für den Tauren war war ihre Marschroute.
"Wenn wir in Deckung der Gebäude bleiben müssen wir hoffen, dass die unbesetzt sind oder wir geraten ins Kreuzfeuer. Und bei einer derart vollen Welt - und jeder Dämon ist ein Soldat - würde ich nicht davon ausgehen. Das sind nicht einfach Wohnhäuser, das sind Kasernen ... Maschinenhallen, das könnte funkionieren, aus denen kann man nicht gescheit herausfeuern."

"Das wird ein schwerer Schlag für die alten Scheißhaufen.", grinste Grantzel böse. "Wenn wir ihnen wirklich Argus abjagen, dann dauert es sicher Jahrzehnte, bis sie wieder zu alter Stärke zurückfinden... Außerdem wird sicher Kil'jaeden heulen..." Amüsiert lachte der Halbzwerg bei dieser Vorstellung. "Schade, dass wir das nicht sehen können.." Wobei er in der Haut der Dämonen, die zu dem Zeitpunkt in seiner Nähe wären, auch nicht stecken wollte, denn der braucht sicher was, um sich abzureagieren. So wie Grantzel selbst sich immer so gut an den Dämonen abreagierte. Manch einer mochte vor Angst erzittern, doch er schwelgte permanent in wilder Euphorie. Das würde super-mega-awesome werden! Natürlich wäre es weniger awesome, wenn einer von ihnen ins Gras beißen würde, aber das gehörte nun mal zum Krieg dazu. Nun gut, würde schon schief gehen. Was kümmerte ihn die nahe Zukunft, solange das Hier und Jetzt war?
"Fangen wir mal mit Zocken an...", sagte er schließlich.

"Du sagst es, Grantzel. Wenn wir ihnen Argus abjagen." Dustfinger meldete sich mit ausdrucksloser Miene am E-Pot an und warf einen kurzen Blick auf seine Karten, ehe er beschloss seinen ersten Krug auch einmal zu leeren. Er mochte eine K.I. haben, die ihn nüchtern machte, aber es war ohnehin eher der Geschmack, den er verabscheute. "Wir sollten lieber aufpassen, dass sie uns bei der Landung nicht schon die hübschen Ärsche wegballern..." Hach ja, wenn jemand eine gehörige Dosis Pessimismus verteilen konnte, dann war er mit Sicherheit der richtige Kandidat.

"Wenn wir ihnen Argus abjagen, dann sollte dieses Geschmei´ß tunlichst nie wieder zu ihrer früheren Stärke zurück finden", korrigierte Grimbor, Dustfingers düstere Prognose dabei gekonnt ignorierend, "Wenn wir ihnen Argus abjagen und danach zulassen, dass sie wieder so stark werden wie zuvor, dann haben wir etwas falsch gemacht." Er legte eine kurze, dramaturgische Pause ein um seine Worte wirken zu lassen, blickte herausfordernd jeden einzelnen in der Runde an. Der E-Pot glitt wieder in seine Richtung und er griff ihn sich, kontrollierte kurz, ob sich jeder, der Karten erhalten hatte, auch angemeldet hatte. Die Summe im Pot stimmte. Er ließ das Gerät wieder in die Tischmitte schlittern, wo es zielsicher liegen blieb. Dann fuhr er mit einer gespielten Mischung aus Empörung und Erstaunen fort. "Ihr glaubt doch nicht etwa, dass Argus schon das Ende ist? Das ist der verdammte Anfang einer ganzen Kampagne, ist das nicht offensichtlich? Das ist kein Selbstläufer. Argus wird unsere Sprungplattform für die nächsten Schläge. Wir erleben hier gerade etwas großes mit. Was die da auf der Muradin planen, sage ich euch, ist nicht weniger als das Ende der Legion. Argus ist der erste Schlag. Ein Schlag, von dem sie sich nie mehr erholen sollen. Nie mehr erholen dürfen..."

"Okay... Desmond? Was kann man gegen die Manafresserdinger machen? Ich schätze mal das persönliche Schutzschild hält so ein paar Treffer ab, und dann? Kannst ja nicht den ganzen Kampf in der Deckung verbringen."
Die eine Hand auf den Tisch gestützt fuhr der Pandare fort: "Da wird Lillys Schilddisperser nicht reichen. Vielleicht ein paar Schildrunen von dir, Feyne?"
Verdammich, das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Magiefressersache war eines, und auch nicht so wichtig. Wichtiger war die Deckungslage. Und die sah mau aus. Am vielversprechendsten schien es ihm, einfach in den Gebäuden im Erdgeschoss zu bleiben und so von Haus zu Haus zum Zielpunkt zu kommen.
"Computer... Spezifiziere diese Gebäude da."
Antennenstrukturen auf den Dächern deuten auf Ladekoven hin.
"Ladekoven. Das heisst wir müssen da nur durch, wenn und bis noch keine Dämonen aufgewacht sind. Ist das machbar? Oder wird der ganze Planet schon von Dämonen wimmeln? Ich schätze mal wir gehen mit der ersten Welle nach einem gross angelegten Orbitalbombardement rein. Also herrscht da unten Chaos. Hoffe ich mal. Könnte es leichter machen."

Tatsächlich waren die Magiefresser ein nerviges Problem. Waren die Biester einmal an einem dran, hatte man als Magier schlechte Karten, solange keine schweren Jungs dabei waren, die sich um diese kümmerten. Nur leider waren die Nahkämpfer meist genau da, wo Magier nichts zu suchen hatten. Im Nahkampf. "Die Schildrunen sind auch eine eher magere Lösung. Die halten zwar ein paar Treffer mehr aus, aber das Endergebniss ist das gleiche. Die effektivste Waffe gegen die Magiefresser sind eben doch die Nahkämpfer. Die würden kurzen Prozess mit denen machen. Als Magier hat man da allenfalls unterstützende Möglichkeiten, sie zum Beispiel mittels ein paar Illusionen zu den Nahkämpfer locken. Im Allgemeinen funktioniert das aber auch nur ein oder zwei Mal, bis die Biester gemerkt haebn, das wir Illusionen verwenden..."
Dann fiel dem Panda wohl ein weiteres Problem auf.
"Naja, ich glaube wir haben, selbst bei dem Chaos durch das Bombardement, allenfalls ein Zeitfenster von vielleicht 10 Minuten, bis die ersten von denen wieder halbwegs organisiert kampfbereit sind. Und darauf zu hoffen das da keine Dämonen sind, dürfte bei einer der Kernwelten wohl eher weniger angebracht sein oder."
Das verschmitzte Grinsen war einem nachdenklichen Gesichtsausdruck gewichen.

"Ich hoff nur, dass der Angriff klappt..." murmelte Jurek, während er seine Karten kurz betrachtete und leicht schnaufte. Er mochte es nicht, 'Under the Gun' zu sitzen, aber das würde sich ja nächste Runde ändern. So brachte er mit leicht genervter Miene seinen Einsatz von 5 Credits. "...wenn es nämlich daneben geht, dann können wir es uns abschminken. Auch sollten wir Argus ohne großer Verluste einnehmen, sonst kann die ganze Operation ins Stocken geraten und sie erhohlen sich vom Verlust."

Az'ree klopfte die Asche von der Spitze ihrer Zigarette ab, während sie die Karten leicht anhob um darunter zu linsen. Man konnte damit arbeiten, befand sie, ohne die Mine zu verziehen. Ein gutes Pokerface war immerhin der halbe Sieg. "S'is doch egal was danach komm'n kann. Wichtig is was jetz' kommt." Die Glut ihrer Kippe glomm kurz auf, als sie einen weiteren Zug nahm. "Wir kriegn das Ziel und erledg'n den Job. Die sag'n welchn Job." Ihr Finger wies zur Decke was wohl ein 'die da oben' ausdrücken sollte. "Wenn die's verkackn sind wa morgn eh alle Dämon'nfutter."

"Scheiße, Scout, du verstehst es ja, den Leuten Mut zu machen!", fluchte Grimbor und schickte ein verächtliches Lachen hinterher um klar zu machen, dass er es nicht wirklich so meinte. Und doch: ein wenig mulmig ließ ihn der Gedanke, den Az'ree ihnen nahe gelegt hatte, schon werden. Sicher, das Risiko hatte man immer. Wer es scheute, der durfte nicht zu den Marines. Aber trotzdem, ein derart unmittelbarer Tod passte nicht so wirklich in Grimbors Lebensplanung. Letztendlich war er doch Akademiker und als solcher zumindest soweit zum selbstständigen Denken befähigt, dass er die Propagande, die ihnen weis machen wollte, für was es sich nicht alles zu sterben lohnte, zumindest hinterfragte. Az'ree hingegen schien sich aus der Aussicht, schon in den nächsten Tagen den Löffel abzugeben, nicht allzu viel zu machen. Er warf ihr einen abschätzigen Blick aus dem Augenwinkel zu. Warum sie wohl so kalt blieb? Zog die Propagande bei ihr? Oder steckten sie in die Truppe, aus der sie kam, wirklich nur dermaßen harte Hunde?
Seine Gedanken rissen abrupt ab als Grimbor bemerkte, dass die Runde inzwischen bei ihm angekommen war. Er ging mit, wartete bis auch der letzte - eigentlich erste - in der Runde sein Spiel gemacht hatte und deckte dann mit dem kurzen Kommentar "Flop" drei Karten auf. Zwei Sechser und ein König. Mit raschem Blick unter die eigenen Karten versuchte Grimbor, seine Chancen einzuschätzen. Aber irgendwie wollte der Spaß am Spiel nicht so recht aufkommen. Die Richtung des Gesprächs hatte ihn in eine arg grüblerische Laune versetzt.

Grantzel verzog die Miene. Das war vielleicht ein mieses Blatt... Na das würde ein tolles Spiel werden. Vermutlich würde er um viele Credits ärmer werden.
"Schon ein beschissenes Gefühl, wenn Andere über Leben und Tod entscheiden...", murmelte er schließlich nachdenklich. "Aber selbst, wenn unsere Chefs ihren Job perfekt erledigen... WIR können trotzdem draufgehn, wenn wir nicht aufpassen. Von daher ist die Chance, das hier zu überleben, sowieso nicht allzu hoch. Drauf hoffen kann man aber trotzdem immer."
Aber was auch immer kommen würde... er würde kämpfen bis zum bitteren Ende. Und er würde da unten richtig viele Dämonen killen! Er wäre nur unzufrieden, wenn er dazu nicht mehr kommen würde.
Irgendwie waren seine Gedanken woanders als beim Kartenspiel und ein paar Credits, die er dabei verlieren konnte.

"Jetzt hört doch mal auf damit!", empörte Grimbor sich, diesmal ehrlich, und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, "So wie ihr alle redet könnte man meinen, wir würden schon im Grab liegen. Da wird man ja krank bei dem Geschwätz. Wenn ihr so weiter macht mach' ich mir noch derart Sorgen, dass mir ein Magengeschwür wächst und dann krepier' ich da womöglich noch dran. Ihr werdet schon sehen, das wird halb so wild. Wir sind Millionen! Warum sollte es da ausgerechnet uns erwischen? Ich sage euch, das wird ein Job wie jeder andere. Wir gehen da runter, ballern ein paar Dämonenhirne weg, machen unser Ding und bevor es Abend wird sitzen wir gemütlich in irgendeinem provisorischen Feldlager und kippen einen auf unseren Sieg. So seh' ich das. Ihr mit eurer vermalledeiten Schwarmseherei alle... Raise 10."

Kedalif betrachtete nachdenklich den Plan. "Wenn wir mit geballter Macht durch eines der Gebäude stürmen, Krach machen und soviel in die Luft jagen wie möglich könnte sich das Zeitfenster um...fünf Minuten erhöhen. Und wenn die ersten sich organisieren, schmeißen wir ihnen ein paar Granaten vor die Füße." Er lächelte zynisch. Viel zu einfach und simpel. Könnte Krieg doch immer so sein. "Im Grunde genommen bringt es nichts viel zu planen. Wenn wir unten sind, ändert sich die Lage so oder so in jeder Minute fünfmal. Die grobe Marschrichtung ist klar: Gebäude auseinandernehmen oder räumen. Außenrum dauert vermutlich länger als zehn Minuten. Also..." Er schaute nochmal auf die Karte. "Entweder wir hoffen aus unser Glück das dort keine Dämonen sind oder wir haben wenn wir unten sind ein mächtiges Problem, ein Problem bei welchem jegliche Planung ohnehin versagt."

"Ich bin kein Schwarseher, Grimbor. Ich bin Realist." meinte Jurek knapp, während er die Körpersprache der anderen beobachtete und somit ihre Hände einzuschätzen versuchte. Auch wenn sie alle gut genug waren, um die meisten Signale zu verbergen, alles konnten auch sie nicht unterdrücken und nach eben diese Dinge suchte er. In dieser Eigenschaft war er einem Scharfschützen nicht unähnlich, da auch er immer nach Lücken suchte, durch die er dem Feind schaden konnte. Der große UNterschied war jedoch, dass er nicht die ganze Zeit auf den einen Schuss wartete oder warten konnte. Er war immer auf dem Feld unterwegs und musste oftmals auch Scheinangriffe führen oder Finten nutzen. Als der Zwerg den Einsatz verdoppelte, schaute ihn der Arkankrieger einige Sekunden lang ohne mit der Wimper zu zucken an. Kurz überlegte er, wie hoch seine Chancen waren, seinen Flushansatz zu vollenden, während er darauf wartete, dass er wieder an der Reihe war. "Reraise auf 15. Ich bin ja mal gespannt, ob du mit deiner Zeiteinschätzung Recht behälst, Kurzer...aber ich wär erstmal dafür, das Thema zu wechseln. Irgendwelche Vorschläge?"

"Wenn wir in einem Gebäude steckenbleiben will ich aber nicht ... na ja, ich sein. Wäre schön dumm. Wir stehen da und ringsherum wachen Dämonen auf."
Feyne wusste nicht genau, wie alles ablaufen würde. Aber das wusste vorher auch niemand, egal wie gut er den Angriff geplant hatte. Das erste Opfer jeder Schlacht war der Plan, ganz egal, worum es ging. Seufzend holte er sich am Selbstbedienungsautomaten eine GnomaCola. So einen gab es natürlich in jedem Taktikraum - jeder wusste schließlich, dass Marines nur flüssigkeitsgekühlt auf voller Leistung liefen. Mit der Blechdose kam er an ihren Simulationsschirm zurück. Er fand den Schlachtplan nicht besonders gut. Aber er würde ihn trotzdem befolgen. Nicht weil er ein Soldat war, der zum Gehorsam verpflichtet war - nein, weil es schließlich seine Kameraden waren, die wegen eines schlechten Planes in Gefahr geraten würden, und wer wäre er, wenn er dann nicht da wäre um ihnen zu helfen?
"Die Planung wird ohnehin versagen. Wann hätte sie das denn einmal nicht getan? Die Neue scheint mir pflichtbewusst. Vielleicht flickt die etwas zusammen das nicht zerfällt, wenn ein Wichtel darauf spuckt. Sicher bin ich mir da natürlich nicht. Aber was solls? Bisher sind wir noch meistens ohne Verluste rausgekommen. Meistens."
Bei den letzten Worten fiel ihm wieder das Schicksal ihrer letzten Späherin ein. Meistens, ja. Aber eben nicht immer.
Die Erinnerung verdarb ihm die Laune, und außerdem gab es wohl kaum noch viel zu besprechen. Sie würden heruntergehen, sich einen Weg zum Generator erkämpfen und diesen dann zerstören, heissa. Klang raffiniert. Langsam ging er zur Tür - wäre er kein Taure gewesen wohl unhörbar, aber so klackten seine Hufe lauter als jeder Abschiedsgruß auf dem harten Boden des Taktikraums. Wenn Xia ihn noch brauchte würde er ihn schon aufhalten, und wenn nicht, was sollte es, dass er noch hier herumstand - er würde lieber wieder ins Bett gehen. Oder noch einmal in der Messe vorbeischauen.

Fyr schaute unter ihre Karten. Kein besonders gelungenes Blatt für einen Sieg. Acht und Drei. Nein, damit ließe sich nichts anfangen. Genauso wie mit einem Diskusionsbeitrag von ihrer Seite. Man konnte viele über sie sagen, aber ein Quell des guten Zuredens war sie ganz sicher nicht, und genug Angst gemacht wurde sowieso schon.
Einige Momente später war sie an der Reihe. Ein neuer, aber nicht wirklich bekräftigender Blick auf ihr Blatt, und sie schob es umgedreht von sich weg. „Passe. Nicht mal bluffen würde mir da helfen.“ Sie blickte kurz in die Runde, und schaute sich die versteinerten Poker-Faces an. Keiner würde einen Bluff einfach so preisgeben, alle zu gut ausgebildet. Tja. Was auch immer. „Ich hab gehört, dass auf Jakroshka II einige alte Ruinen gefunden wurden, und... ich meine... verdammt, da sollen magische Fallen gewesen sein, wie Sand am Meer. Kaum hat man sich an der Schock-Rune vorbeigeschlängelt stolpert man in ein getarntes Portal, welches einen direkt in den Nether führt. Ich frage mich ja, welche Rasse solche Vorkehrungen getroffen hat für irgendein billiges Artefakt... sollte es denn billig sein.“ Es wurde um einen Themenwechsel gefragt, da hatten sie ihren Themenwechsel. Gab auch für die Ungebildeten genug Gesprächsstoff.

"Trolle!", antwortete Grimbor wie aus der Pistole geschossen, "Sowas ist ganz typisch trollisch... Nichts gegen dein Volk, Scout." Hastig schon er die Beschwichtigung in Az'rees Richtung hinterher und gab ihr mit einer abwiegelnden Geste zu verstehen, dass er es nicht böse meinte. "Aber es ist nun mal so: wenn es je ein Volk gab, dass alles und jeden mit verrückten magischen Fallen gesichert hat, dann waren es Trolle. Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich bin Bannzauberer. Ich habe in meiner Ausbildung Trollflüche bis zum Erbrechen geknackt. Trolle haben früher wirklich alles verhext. Und es würde mich nicht wundern, wenn es auf Jakroshka II auch Trolle gewesen sind. Wirklich nicht..."
Natürlich war es unwahrscheinlich, dass ein und das selbe Volk auf unterschiedlichen Planeten in exakt der selben Form entstanden sein sollte. Im Grunde war es unmöglich. Aber es war immer wieder einmal vorgekommen, dass man auf Völker stieß, die den von Azeroth bekannten Rassen verblüffend ähnelten. Nicht völlig, aber in vielen Punkten. Und für gewöhnlich nahm man das zum Anlass, sie zumindest im trivialen Sprachgebrauch zu einem einzigen Volk zusammen zu fassen, selbst wenn sie vollkommen inkompatible DNA besaßen. Mit seiner Bemerkung über Trolle meinte Grimbor also nicht einmal wirklich Trolle, sondern schlichtweg ein trollähnliches Volk. Dennoch bestand die Gefahr, dass ein Troll eine solche Bemerkung schlecht auffassen könnte.

"Also gut, Leute, das war soweit alles für heute. Schlaft gut."
Siu salutierte lässig und stapfte hinter Feyne her aus der Tür.
"Merke für morgen: Klone, Magiefressermuni, Funkbeacon, Ladekoven."
Wird gemacht Commander!
All die Taktik hatte ihn ganz müde gemacht. Er kam zu seinem Zimmer, schälte sich aus der Uniform und zog einen Pyjama an, schaltete das Schreibtischlicht samt der Nachttischlampe aus, und kuschelte sich in die Decke. Die Nanos in seinem Blut schalteten auf Schlafbetrieb und würden seine Muskeln, solange er herumlag, stimulieren, sowie seine Organverstärkung und kybernetischen Implantate instandhalten, während seine KI mit den Taktikdaten herumfuchtelte, bis auch ihr schwindlig wurde und sie nach getaner Arbeit abschaltete.

"Nacht Leute."
Desmond salutierte ebenfalls in seiner betont lässigen Art. Das schelmische Grinsen war zurückgekehrt. Er verließ nach den beiden den Raum und machte sich ebenfalls auf zu seinem Quartier. Er entschied sich dazu, ebenfalls sofort schlafen zu gehen. Er überließ es der KI, sich mit den verschiedensten Schlafvorbereitungen der Nanobots herumzuschlagen und fiel praktisch sofort in das gemütliche Bett. Er schloss die Augen und war schon nach kurzem eingeschlafen. Er hatte schon vor langer Zeit aufgehört sich von den Sorgen vor Missionen erwischen zu lassen. Er konnte nichts gegen sie machen, aber das bedeutete noch lange nicht das er sich von ihnen niedermachen lassen musste.

"Bisschn wenig Blutflüchä für uns, eh?" Az'ree grinste schief, zog an ihrer Kippe und tippte mit dem Zeigefinger auf die umgedreht vor ihr liegenden Karten. "Keinä Blutflüchä, keine Trolle. Mach'n wir zuhause übrigns immer noch gerne." Die Menschenmagierin war schon ausgestiegen. "Call." Der König auf dem Tisch passte immerhin ganz gut zu ihrem eigenen, davon lies sie sich allerdings nciht anmerken. "Warst' schonma auf na Trollwelt, Zwerg, oda ham se dich bisher nua auf Dämon'n losgelassen?" Ein weiterer tiefer Zug der die Zigarettenglut kurz aufglimmen lies. "Ich könnt dia da hübschä Geschicht'n erzähln." Die Trollin lehnte sich etwas zurück, während sie den Blick ihrer rot-braunen Augen auf Grimbor gerichtet hielt. "Mit unsan Fallen lauf'n wia erst zu Hochform auf wenn die andrä Seitä es genauso handhabt."

"Gute Nacht", antwortete Vaalia und trat dann die Flucht Richtung Bett an. Warum hatte der Commander sie eigentlich hier gewollt? Sie war keine Taktikerin. Sie kannte sich nicht mit den Positionen von Scharfschützen aus. Sie war gut darin Dämonen umzumähen und die Stellung zu halten. Außerdem konnte sie gut Befehle brüllen. Dafür hatte man sie befördert. Sie hatte sich nicht grade um den Posten gerissen. Kissen und Bettdecke empfingen sie mit wohliger Weichheit. Wenigstens hier war alles in Ordnung.
KI. Schlafmodus. Sofort stellte sich die beruhigende Wirkung der Nanobots ein. Wenn der Pakt eine Möglichkeit fand die Marines kämpfen zu lassen, ohne zu schlafen und ohne dabei durchzudrehen, sie würden sie einsetzen. Daran hatte Vaalia keinen Zweifel.

((E Nomine - Heilig https://www.youtube.com/watch?v=czvhWnHR808 ))

"Nacht Siu," sagte Kedalif lässig und warf noch einen letzten Blick auf den nun ruhigen Tisch. Im Grunde genommen egal, dachte der Paladin bevor er sich zu seinem Quartier begab. Unterwegs schwirrten unablässig Dinge durch seinen Kopf: Die Aufgabe, was sie erwarten würde, Gebete.

In seinem Zimmer angekommen, legte er nur kurz das Oberteil ab. Zeit für etwas, von denen einige sagen es wäre für kleine Kinder, dachte der Kreuzfahrer amüsiert. Er kniete sich in die Mitte des Raumes, das Gesicht zur Wand gerichtet an welchen das Symbol des Lichts zu erkennen war. Er legte die Handflächen aneinander und schloss die Augen. In seinem Kopf erklang leise die Melodie von Orgeln, eine Erinnerung an eine der Feiern innerhalb des Ordens. Langsam fing er an Worte zu murmeln:

"Heiliges Licht, Quelle der Gerechtigkeit und der Gnade, erhöre deine treuen Diener. Eine schwere Prüfung an einem Ort der Dunkelheit, der Verderbnis, der Ketzerei erwartet uns. Wir flehen dich an geleite uns durch dieses Meer der Finsternis. Leite unsere Klingen, leite unsere Schüsse und bewahre uns vor allem Unheil. Wir Kreuzfahrer, wir Paladine, wir wandeln auf deinen Pfaden. Wir werden Gerechtigkeit walten lassen und jene welche Unrecht bringen und anderen Schaden, die flammende Vergeltung bringen. Heiliges Licht wir flehen dich an: Gebe uns die Stärke die Feinde allen Lebens zu vernichten."

Obwohl es dunkel in seinem Zimmer war, ging ein sanftes Leuchten von seinen Händen aus welches die Umgebung regelrecht gespenstisch beleuchtete. Das Gebet hatte er dutzende Male gesprochen. Ein Gebet welches junge Novizen fast als erstes lernten. Vom Licht durchflossen, erhob sich Kedalif und berührte symbolisch seine Stirn. Eine Geste, vor Jahrhunderten aus der Mode gekommen. Er legte sich in sein Bett und schlief fast sofort ein. Er brauchte keine Nanobots oder eine KI. Das Licht war seine Stärke und Kriege gewann man mit Glauben, dessen war er sich sicher.

"Ich hab' schon gegen die Hälfte von dem, was die Galaxis zu bieten hat gekämpft, schon als du noch deiner Mutter an der Brust rumgenuckelt hast...", antwortete Grimbor der Trollin während er darauf wartete, dass der Rest der Runde seine Einsätze machte, "... aber Trolle waren bisher noch nicht dabei. Schätze, ich kann mich glücklich schätzen, dass das so ist. Ich kämpfe nicht gern gegen die, die eigentlich auf meiner Seite stehen sollten. Dämonen, Kultisten, Klone... das ist wenigstens eine klare Sache. Da weiß man, woran man ist und braucht sich keine Gedanken machen wenn man abdrückt. Ist einfach besser für's Gewissen, schätze ich... Dann lasst mal sehen, was wir für einen Turn haben." Er deckte eine weitere Karte auf - die Herz Zehn - und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger den Schnauzbart. Er tat das häufig beim Pokern. Wenn er die Hand vor dem Gesicht hatte war einfach weniger zu erkennen, das ihn hätte verraten können. Nicht, dass ein Spieler wie er sein Pokerface nicht beherrscht hätte. Aber irgendwie hatte sich die Geste bereits seit seiner Anfängerzeit bei ihm eingeschlichen...

Das Spiel schritt voran und mit ihm die Zeit. Für Grimbor ging es mal aufwärts, mal abwärts. Einmal blieb ihm nichts anderes übrig als all in zu gehen, so tief war sein Kontostand gesunken, doch dann gelang ihm mit einem glücklichen Blatt noch einmal eine Wende und es ging bergauf. Er hatte bereits fast wieder seinen Anfangsstand erreicht als sein Blick auf die Uhr fiel, die halb versteckt zwischen den Flaschen über der Bar des Offizierskasinos hing. Es war bereits nach Mitternacht. "Beim Licht, wie die Zeit vergeht!", stieß er verwundert aus, "Unser pandarischer Freund von den Kreuzfahrern würde uns eine verdammte Predigt halten wenn er wüsste, dass wir noch wach sind. Würde sagen, wir machen langsam Schluss. Dieses Spiel hier noch, dann ist Ende..."

"Bin dann auch mal weg.", grinste Grantzel verwegen. "Bis morgen." Mit diesen Worten ging er von dannen.