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 In Vino Veritas

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BeitragThema: In Vino Veritas   In Vino Veritas EmptySo 18 März 2012, 16:25

Ein Klopfen durchdrang die abendliche Stille. Der Klopfende musste es eilig haben, denn er betätigte den schweren, gusseisernen Türklopfer sehr rasch.
Gardu von Ehrenstein seufzte, erhob sich aus seinem Stuhl und ging langsam zur Eingangstür. Obschon von adligem Blut, war ihm doch ausser dem Namen und dem langsam verfallenden Familiensitz in der Kremprovinz nichts geblieben ausser einem Berg Schulden, und einem Gut, dass etwa so fruchtbar war wie eine Felsplatte.
"Wer ist denn da?" rief er mit fester Stimme.
"Bei den Himmlischen, lasst mich ein!" Eine Frauenstimme, drängend, voller Angst. Also öffnete Gardu ihr die Tür.
Davor stand eine Frau in einem weiten Mantel, die Hände in lila Handschuhe und blickte sich um.
"Bitte, lasst mich ein, es ist spät und ich fürchte hier draußen überfallen zu werden, wenn ich alleine versuche bis Anguna zu kommen." Sie hob den Blick und sah ihn schüchtern an. Ihre Haare waren schlohweiß, aber ihr beinahe makelloses Gesicht wirkte nicht älter als 25. In ihren violetten Augen standen Angst und Hoffnung geschrieben. Er lächelte und trat zur Seite. "Bitte, meine Dame. Mein Haus soll heute Nacht auch das Eure sein."
"Vielen Dank, edler Herr." Die Fremde lächelte dankbar und schlüpfte in den Flur.
Gardu warf noch einen Blick nach draussen und verriegelte dann die Tür.
Die Fremde hatte ihren Mantel bereits an einem Haken aufgehängt, darunter trug sie ein schlichtes lila Kleid mit hochgeschlossenem Kragen.Die feinen Handschuhe trug sie immer noch.
Sie lächelte ihn dankbar an.
"Mein Name ist Dimiona Thakisis und wem verdanke ich die Rettung?"
Gardu schmunzelte und verbeugte sich leicht. "Gardu von Ehrenstein, zu Euren Diensten edle Dame." Dann richtete er sich auf und blickte sie an. "Würdet ihr mir die Ehre erweisen und mit mir das Nachtmahl einnehmen, dass Ihr durch Euer unverhofftes Eintreffen unterbracht?" Er lächelte freundlich.
"Es wäre mir eine Freude."
Gemeinsam gingen sie in die Küche und Dimiona setzte sich auf den Platz gegenüber von Gardus, der ihr Teller und einen Krug mit verdünntem Wein brachte.
"Verzeiht die Kargheit des Mahls, aber auf Gut Ehrenstein liegt schon seit vielen Jahren der Fluch der Armut." Verlegen senkte er den Kopf.
"Es ist vollkommen ausreichend. Ich hätte heute meinen letzten Kannten Brot gegessen, wäre mir vorhin nicht mein Pferd durchgegangen." Sie lächelte freundlich. "Wie kommt es, dass ihr euch nicht die Eurem Stand angemessenen Bequemlichkeiten leisten könnt, wenn ich fragen darf?"
Dabei griff sie mit der Linken nach einem Stückchen Brot und begann es zu essen, auch wenn es hart und trocken war.
Gardu seufzte. Jeder in der Umgebung kannte die Geschichte derer von Ehrenstein. Also konnte er ihr auch gleich die Wahrheit sagen, bevor die Stadtbewohner ihr irgendwelche Lügen auftischten.
"Mein Großvater, Hugo von Ehrenstein, war ein angesehener und bekannter Hexenjäger. Aber er verlies den Orden und begann zu trinken. Er wollte zeit seines Lebens nicht darüber sprechen, warum er den Orden verlassen hat. Irgendwann ist er im Suff die Treppe runtergefallen und brach sich den Hals." Gardu schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Wasser. "Grimbald, mein Vater, war ein leidenschaftlicher Spieler. Leider kein besonders guter. So verspielte er das verbliebene Vermächtnis meines Großvaters. Als dann meine Mutter Handra starb, fing auch er das Trinken an. Und da er kaum noch Geld hatte begann er beim Spielen zu betrügen. Das funktionierte eine Weile gut, aber irgendwann ist jede Glückssträhne zuende. Eines Abends erwischten sie ihn und haben ihn halb tot geprügelt und aus der Kaschemme geworfen. Draußen blieb er benommen mit dem Gesicht in einer Pfütze liegen und ertrank darin."
Sie sah ihn aus ihren violetten Augen voller Mitgefühl an.
"Das tut mir leid, Gardu. Kann ich irgendetwas tun, damit Ich Euch nicht zur Last falle?" Schuldbewusst blickte sie auf ihren Teller.
Empört blickte er sie an. "Ich mag arm sein, aber solange ich lebe ehre ich die Gesetze der Götter. Von Euch eine Entlohnung zu verlangen wäre ein Frevel."
Beschämt blickte Dimiona nach unten. "Verzeiht, ich wollte Euch nicht beleidigen."
"Schon gut, Ihr habt es ja nicht böse gemeint." Er lächelte wieder freundlich, dann begann er den Tisch abzuräumen. Anschließend holte er eine Weinflasche aus der Vorratskammer und stellte sie auf den Tisch. Dann öffnete er sie und goß sich und Dimiona etwas Wein und Wasser in die Krüge.
"Es ist leider nicht besonders guter Wein, aber er schmeckt trotzdem. Auf den Ruhm vergangener Tage." Mit diesen Worten stießen sie an. Dimiona wirkte dabei betrübt.
"Was habt ihr?"


Der Rest kommt sobald ich das Ende sinnvoll damit verknüpft habe Wink
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