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Tungild
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Warmonger
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Warmonger

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BeitragThema: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 10 März 2013, 00:56

Ein Brief ist eine schöne Art, jemandem mitzuteilen, dass er einem etwas bedeutet. Oder jemandem mitzuteilen, dass er etwas zu tun hat. Zum Beispiel, dass er an die Front muss, um das Vaterland zu verteidigen.

Im vorliegenden Falle haben wir mit mehr als nur einem Brief zu tun, vielmehr einer Kette von verschiedensten Kommunikationsmedien, die in einem Brief enden. Eigentlich mehreren Briefen. Nun, gehen wir doch gleich in medias res und rollen das Ganze von Anfang an auf.

Es beginnt mit dem Alvarischen Oberkommando, das, nicht weiter verwunderlich, in der Hauptstadt, Baldern, residiert. Der Kaiser ist anwesend, und auch wenn der Krieg einigermaßen passabel läuft, ist der Monarch schlecht gelaunt. Kein Krieg wäre ihm mittlerweile lieber, und der Kriegsausbruch vor 3 Jahren hatte nichts von der Langwierigkeit und Langweiligkeit in sich getragen, die gerade am Besprechungstisch zu bemerken war. Drei Fronten werden gut gehalten, dank der Unterstützung der Verbündeten aus Verklaad, die auch ein, zwei Generäle und Übersetzer im Raum haben. Verklaad hat die Seehoheit, und kann so die Truppentransporte aus Tumarka relativ gut eindämmen. Die Ostfront ist damit abgedeckt. Geardin allerdings ist eine "pain in the ass", wie es einer der verklaader Generäle bei einem betrunkenen Zusammensein mit Getreuen formuliert hatte. Und das ist richtig, Verklaad kann sehr viel mehr Soldaten schicken, als dass es einen Blitzkrieg einfach gemacht hätte. Was man auch daran sieht, dass sich der Krieg mittlerweile 3 Jahre hinzieht. Und Ubrakan... Nun, Ubrakan ist zwar größtenteils eine wüste Ödnis, aber reich an Eisen und Öl. Und gierig. Die Revolution war es gewesen, die diesen Krieg überhaupt ins Rollen gebracht hatte. Das Kräftegleichgewicht hatte sich verschoben, und Tumarka hatte Allianzen mit seinen nur allzu willigen Partnern geschmiedet. Und angegriffen.
Nun also sitzt der Monarch, Theodor von Dunbaldern, mit seinen Generälen am Tisch, und unterschreibt eine Order. Das Semester ist vorbei, und die Universitäten speien eine neue Welle Kampfmagier und Techniker aus. Das freut ihn. Nicht nur, weil es den Krieg beenden könnte, sondern auch, weil er stolz ist, dass sein Land auch im Kriegsfall in der Lage ist, einen Universitärbetrieb aufrecht zu erhalten.

Diese Order wird sofort weitertelegraphiert. Über hunderte Kilometer Telegraphendrähte reist sie, durch Wälder, über Bergeshöhen, an Flüssen vorbei, in verschiedenste Städte des Reiches, wo sie von den Telegraphenjockeys an die Beamten der Wehrämter weitergereicht wird.

Und dort wird sie zum Brief. Briefen, genauer gesagt. Diese Briefe wandern per Post – diese kommt zweimal pro Tag, pünktlich wie die Maurer, zu den Rezipienten. Diese wissen meist schon, was auf sie zukommt, und haben die Tage vorher im Suff genossen, um ihre Abschlussprüfung zu feiern. Und so findet die Order ihren Weg vom Kaiser zum Untertan.

~~

Der Sammelpunkt war in einem Vorort von Baldern. Am Bahnhof würden sie allen kommen, und am Bahnhof wartete schon der Zug, der sie an die Front bringen würde. Walther saß am Fenster seines Waggons der Dampflok, die ihn von Dornstein aus nach Baldern brachte, zusammen mit einem Dutzend anderer Absolventen. Er las in einem Buch über die schwere Maschinerie Alvas, über Panzerketten, Motoren und Achsen. Er bereitete sich vor, mehr als für manche Klausur. Es war eine Prüfung, die auf ihn zukam. Eine viel gefährlichere und schwierigere Prüfung als die in der Universität.
Mit einem Seufzen klappte er das Buch zu und sah wieder aus dem Fenster. Er konnte sich ohnehin nicht konzentrieren. Sein Gesicht war ruhig, aber in ihm wirbelten Gefühle und Ängste umeinander.
Draußen zog die ländliche Umgebung vorbei, Felder, Alleen, kleine Dörfer mit den spitzen Kirchen des heliligen Wilhelm. Langsam veränderte sie sich, wurden die Dörfer dichter, wurden zu Städtchen, wurden zu Vororten. Walther sah, dass die Reise zu Ende ging.
Das Horn ertönte, das stolz die Ankunft verkündete, und die Bremsen quietschten gequält, als sie die großen Stahlräder der Lokomotive aufhielten. Der schnaufende Takt der Kolben wurde langsamer und erstarb. Der Zug hielt, und alle standen auf, machten sich auf den Weg zu den Ausgängen, die Meisten in nervöser Ruhe, andere redeten ebenso nervös miteinander.
Walther war stolz zu dienen. Stolz, sein Vaterland zu verteidigen. Aber er war auch klug genug zu wissen, dass es hinter dieser Ehre eine große Gefahr gab, die Gefahr, von einer Kugel getroffen, von einer Granate zerrissen, von einem Flammenwerfer qualvoll verbrannt zu werden.

Er fand den Bahnsteig, mit dem sie nach Aldersburg fahren würden, mühelos. Jedes Zeichen, jeder Bogen war mit Blumenkränzen und Bändern behängt, zwischen den Laternen hingen Spruchbänder und der Bahnsteig selbst war mit Zuschauern und Absolventen überfüllt; niemand außer den wirklich militärverliebten schien auf die Rede des hochdekorierten Generals zu achten, der auf seinem Podest am Ende des Bahnsteigs stand und von Ehre und Ruhm erzählte. Vage nur drangen seine Worte an Walthers Ohr.
"Wir verabschieden nun eine neue Generation, die in den Krieg zieht. Möge es die letzte sein, diejenigen, die ihn entscheiden!"
Auf dem Zug selbst waren mit Kreide Markierungen angebracht, die Walther sofort als die Kennungen ihrer Einheiten erkannte. C-204, das war ihre Kompanie.
"Niemand kann den Stolz ermessen, den Stolz eines Patrioten, der für sein Vaterland in den Krieg zieht."
Geistesabwesend winkte er jubelnden Leuten zu, während er sich durch die Menge arbeitete. Vor dem Zug war ein paar Meter vom Bahnsteig entfernt eine Absperrung errichtet worden, und dahinter standen die Absolventen, fast alle in seinem Alter, mit Taschen und Koffern, stolzen und ängstlichen Mienen. Walther stellte sich dazu. Kein einziges bekanntes Gesicht war dabei.
"Sie werden Ehre ernten ... Sie werden ruhmvoll und tapfer kämpfen, mit Wilhelms Segen, und mit unseren Gebeten."
Zweimal setzte Walther erfolglos an, etwas zu den versammelten Kameraden zu sagen, unterbrochen von des Offiziers dramatischen Worten und seiner eigenen Nervosität, dann fasste er sich ein Herz und begrüßte zwei, die angestrengt aneinander vorbeizuschauen schienen. "Guten Tag, Kameraden ... Ich schätze, wir sind dann die Zweihundertvierte. Ebenfalls von der Akademie?"
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 10 März 2013, 10:12

Das Brummen in seinen Ohren ließ nicht nach. Genauso wenig wie die eiserne Kälte die sein Herz umklammert hielt und ihn zwang weiter zu gehen. Er hasste sie alle. Die jubelnden Menschen um ihn herum, durch die er gezwungen war sich hindurch zu kämpfen, nachdem er von den Toiletten zurückgekehrt war, ohne deren Besuch und einem kleinen Beutel, der in der Seitentasche seiner einfachen Reisetasche verstaut war, er es gar nicht bis hier durchgestanden hätte. Der Kontakt ihrer Hände und Arme mit seinem Körper, und sei es nur die Uniform, die er trug, brannten wie Feuer. Peter ignorierte all die Spruchbänder und Blumen, die Flaggen und patriotischen Fahnen und vor allem die unangenehme Stimme eines Mannes die sich über all den Lärm erhob.
Er spürte wie sich ein Schweißfilm auf seiner Stirn bildete und die Kälte in seinem inneren immer wieder von Hitze abgelöst wurde, die ihn zittern ließ, wie Fieber. Und doch war er nicht krank.
Das Menschenmeer verschmolz zu seinen Seiten in einem peitschenden Meer aus Farben und ausdruckslosen Gesichtern und unachtsam hetzte Peter durch die Menge, begann fast zu rennen und stieß dabei einen untersetzten Mann bei Seite, der fluchend zwischen den anderen verschwand.
Es dauerte nur wenige Sekunden, die ihm vorkamen wie Stunden, bis er durch die Absperrung brach und auf nahe dem Zug, der sie an die Front bringen sollte, der er mit gemischten Gefühlen entgegen sah, langsamer entlang schritt und nur auf seine Schuhe und die daneben liegenden Kreidezeichnungen starrte. Erneut ohne auf seine Umgebung zu achten und so war es auch kein Wunder dass er bereits bei Nummer 199 haarscharf einem breit gebauten Soldaten auswich, in den er beinahe hinein gelaufen wäre. Er spürte Blicke die auf ihm lagen als er weiter ging, und erneut hasste er sie. Alle.
Erst bei C-204 stoppte er wieder, das hatte es in seinem Brief geheißen, das war seine Kompanie. Peter hielt inne, sah auf, wohlwissend dass er kein vertrautes Gesicht erkennen würde. Selbst wenn hier andere wie er waren, die die selbe Ausbildung genossen hatten, er hatte sich ohnehin nie mit ihnen beschäftigt. Und sie nicht mit ihm. Die goldene Regel der stillschweigenden Akzeptanz.
Er stellte sich einfach daneben, so als würde er nicht wirklich dazu gehören und fühlte sich unwohl, wie nackt vor all den Leuten, die wie Geier auf ihn herunterstarrten. Peter wusste nicht was er tun sollte, außer warten, dass irgendetwas passieren würde und die Farben kehrten zurück als er seinen Blick wieder der Menge zuwendete. Er sah offensichtlich ausdruckslos in die Ferne, bemüht einen anderen Abgänger zu ignorieren der direkt vor ihm stand und den er nur leicht wahrnahm. Er strich sich abwesend durch den akkuraten Vollbart, der eines der wenigen Dinge war, um die er sich je ernsthaft gekümmert hatte, und der für ihn wie ein Lebenszeichen war, wenn er ihn spürte. Du bist am Leben, du bist ein Mensch.
"Guten Tag, Kameraden ... Ich schätze, wir sind dann die Zweihundertvierte. Ebenfalls von der Akademie?" durchbrach eine Stimme den Schleier, Peter sah noch nicht einmal nach zu wem sie gehörte, nickte nur. „Zweihundertvierte.“ fügte er noch hinzu und erneut dankte er der Wirkung des Analgetikums, das es zumindest verstand die negativen Gefühle nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Dann wandte er sich wieder der Ferne zu, sie wirkte befreiender, als sei er gar nicht hier sondern irgendwo anders. Nicht auf dem Weg in den Krieg, mit Menschen die er nicht kannte und die vielleicht das letzte waren was er zu Gesicht bekam. Immerhin waren sie besser als die! Seiner Familie hatte er nie verziehen.
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Porphyrion
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 10 März 2013, 12:10

"Haha, ja, Zweihundertvierte! Höllenhunde werden uns die Geardiner nennen! Schiengs Domfer, oder so! Ich hab mal nen Kumpel gefragt, der diese verdammte Sprache kann. Der meinte das wäre die Übersetzung. Ob man dem trauen kann? Immerhin spricht er die Sprache des Feindes, haha! Scherz. Er lernt's nur, damit er, sobald die Besatzung kommt, eine Chance bei all den Geardinschen Weibern hat. Also, ich würde ja nicht... haha! Ein Alvarisches Mädel ist mir da tausendmal lieber als diese versoffenen Hunde, die uns das Leben schwer machen!", meldete sich ein Hüne mit braungebrannter Haut und Dreitagebart auf die Konversation zu Wort. Sein Marinemantel war offen, denn es war ein Frühlingstag, und die Sonne schien mit milden Strahlen vom blauen Himmel.
Eine gewisse Ironie, die zwar dem Betrachter nicht, aber dem jungen Jansen vollkommen verborgen blieb, war, dass er wohl mindestens genau so ein Suffkopf war wie die Geardiner. Zumindest in diesem Moment machte er einen solchen Eindruck, und es war klar, dass er sich während der Bahnfahrt ein, zwei Liter Bier zugeführt hatte. Aber noch lallte er nicht, noch war er gut drauf, und noch konnte er es kaum erwarten, einen Geardiner Soldaten mit einem Blitz die Eingeweide zum Kochen zu bringen. Theoretisch. An der Akademie hatten sie mit toten Schweinen geübt. Verzehrbar waren die nicht mehr gewesen, und in Zeiten des Krieges war es doch ein mehr als gutes Zeichen, wenn man noch ein paar Schweine zum Üben hatte. So zur Demonstration, et cetera, pp.
Alles in allem war Martin sehr gut gelaunt. Er hatte sich im Zug mit anderen Landsern unterhalten, keine Kampfmagier, er war in ein Abteil mit gewöhnlichen Soldaten geraten, und die hatten zur Feier des Tages ein Bierfass mitgebracht, klein zwar, aber ein feines Bräu aus dem Süden des Landes, Fichtenberg, wo das Eisen, das der Krieg verbrauchte, der Erde entrissen wurde. Auch sie waren alkoholbedingt guter Laune gewesen, wenn auch nicht so guter Laune, wie es die Natur Martins unter Alkoholeinfluss bedingte.
Nun war also die Zeit gekommen, sich der Zweihundertvierten anzuschließen. Er blickte sich die beiden an, die die Konversation begonnen hatten, und kicherte blöd. Der eine sah irgendwie verbraucht aus, und der andere wie ein politisch Aktiver. Na, das konnte ja was werden! Aber er würde sie durchziehen. Das waren jetzt seine Kameraden, und er würde den Teufel tun, auch nur einen von ihnen von den Schneckenfressern abschiessen zu lassen. Naja, jetzt spielte eine Marschmusiktruppe einen Marsch, war ja auch nicht weiter verwunderlich, auch wenn es ein bisschen laut war. Musste man sehen, wie man dagegen anschrie. Erneut erhob er seine Stimme.
"Ich bin Martin Paul Jansen von der BAW, Beschwörer Akademie Wattenburg! Ich bin Sturmmagier! Und wie sieht das bei euch aus?"
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Tungild

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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 10 März 2013, 15:22

Wochenlang hatte er auf diesen Brief gewartet. Wenn man genau darüber nachdachte sogar Jahrelang. Von dem Tag an als er an die Universität gegangen war, nein eiegentlich schon seit seiner frühesten Kindheit war ihm klar gewesen das er zum Militär gehen würde. Die Universität hatte er nun beendet und seit der Abschlusszeremonie war er aufgeregter als sonst jemals. Jeden Morgen hatte er seitdem noch weit vor dem Morgenapell am Eingang gesessen un auf den Briefträger gewartet, bis schließlich vor einer Woche endlich der erträumte Einsatzbefehl gekommen war.

Sorgfältig gefalten befand sich dieser Brief, der nicht nur seinen Namen, sondern auch die Unterschrift eines Generals trug in der Innentasche seiner Schuluniform, als er am Bahnhof von Baldern stand. Eine richtige Militäruniform würden sie erst später bekommen, aber es hatte ihm als unpassend erschienn hier gänzlich in zivil aufzufahren. Der zweihundervierten Divison würdem sie hier beitreten. Schon bei seiner Ankunft am frühen morgen, wollte er doch auf garkeinen Fall zu spät kommen, war das Gleis von dem sie Abfahren würden großartig dekoriert gewesen und die ersten Soldaten wuselten herum, während immer mehr Absolventen eintrafen. Seit einer Guten halben Stunde stand er nun vor dem Podest auf dem ein General eine rede hielt. Um ihn herum hatten sich viele andere Absolventen eingefunden die lauthalts jubelten wenn sie es im Laufe der Rede für angemessen hielten. Eike Neustein selbst stand einfach nur da, aufrecht die Arme auf dem Rücken verschränkt, wie beim Apell, alles andere wäre unhöflich gewesen schließlich standen sie einem Offizier gegenüber, der niemals "Rühren" gesagt hatte. .
"Sie werden Ehre ernten ... Sie werden ruhmvoll und tapfer kämpfen, mit Wilhelms Segen, und mit unseren Gebeten.", schrie der General förmlich kurz bevor er sie entließ. Die Menge zerstreute sich langsam übers gesamte gleiß begleitet von den Jubelrufen der angehörigen und Königstreuen auf den anderen Gleisen. Eike hob die Arme um den Jubel den man unter anderem ihm entgegen brachte anzuspornen, wenn sie jetzt schon als solche Helden gefeiert wurden, wie würde es da erst bei ihrer Rückkehr aussehen? Ein, zweimal stieß er seine Faust in die Luft vor bevor er seinen Kragen gerade zupfte und sich auf seinem Gleis umsah. Er zählte die Absolventen nicht doch es waren sehr viele. Aufrechten Schrittes ging er das Gleis ab um ein Bild von seinen neuen Kameraden zu bekommen. Hoffentlich waren diese Männer bessere Soldaten als seine Komilitonen, doch zum glück sah er von diesen hier Keinen.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 10 März 2013, 16:13

Er atmete tief durch. Schultern straffen, Rücken gerade, Blick nach vorne. So hatte er es in seiner Ausbildung gelernt. Es war das Bild eines standhaften Soldaten, der in der Lage war sein Vaterland zu verteidigen. Unsicherheit und Zweifel waren hier fehl am Platz, diese Lektion war ihnen in den ganzen Jahren unmissverständlich klar gemacht worden.
Beim Blick auf euphorische Menschenmasse konnte Björn trotzallem nicht verhindern, dass ihn eine gewisse Nervosität packte. Gleich würde er aus dem Zug steigen müssen, in welchem er sich sowieso schon länger als nötig aufhielt. Der Zug stand nämlich schon längst, die anderen Soldaten aus seinem Abteil hatten ihren Weg nach draußen schon gefunden. Nur er war alleine zurückgeblieben, weil er beim Anblick der vielen Menschen nervös geworden war und sich nun erst wieder fangen musste. Das wäre ja noch schöner, wenn er seiner Einheit als nervliches Wrack gegenübertrat.
Das Aufrufen dessen, was er in der Akademie gelernt hatte, half ein wenig. Es ließ ihn vergessen, dass er hier war um in den Krieg geschickt zu werden, durch das ständige Wiederholen der einfachsten Anweisungen die er bekommen hatte, schaffte er es sich vorzustellen, dies wäre nur der Beginn einer seiner vielen Übungen. Und eine solche sollte er locker hinbekommen. Schließlich war er nicht unverdient einer der Besten auf seiner Akademie gewesen. Er korrigierte also seine Haltung, hielt den Blick fest nach vorne gerichtet und trat aus dem Zug.
Die ausgelassene Stimmung am Bahnsteig war überwältigend. Eigentlich seltsam, wenn man betrachtete aus welchem Grund diese Menschen heute alle hier standen. Doch verübeln konnte es Björn ihnen auch nicht. Immerhin bedeutete es eine große Ehre für sein Vaterland kämpfen zu dürfen. Er wusste das und trotzdem schaffte er es nicht dieselbe Euphorie über die bevorstehende Zeit zu empfinden wie diese Masse. Obwohl er zugeben musste, dass die herrschende Atmosphäre zumindest zu einem geringen Teil ansteckend war.

Nach kurzem Suchen hatte der junge Soldat seine Einheit gefunden. Er gehörte der zweihundertvierten Kompanie an, diese Information stand in dem Brief, der ihn auch in den Dienst gerufen hatte. Es hatten sich schon einige seiner zukünftigen Kameraden dort versammelt und schienen auch schon die ersten Kontakte geknüpft zu haben. Als erstes fiel ihm ein ziemlich großer, deutlich angeheiterter Mann auf. Bei dieser Größe war er auch schwer zu übersehen, zumal er der lauteste der Gruppe war. Offensichtlich redete er gerne und viel, insgesamt machte er einen sehr kontaktfreudigen Eindruck. Er sprach anscheinend zu zwei anderen, von denen der eine recht freundlich wirkte, der andere wiederum, als wollte er nichts mit allem hier zu tun haben.
Björn stellte sich zu seiner Kompanie, musterte kurz den Rest der anderen Anwesenden. Er kannte keinen von ihnen, noch waren es fremde Gesichter. In ein paar Tagen und Wochen würden sie zu Kameraden werden, verbunden durch den Krieg und die Kompanie in der sie kämpfen. Bei dem Gedanken packte ihn erneut die Nervosität. Für einen kurzen Moment wünschte er sich woanders zu sein, nicht hier an diesem Gleis auf dem Weg in den Krieg. Er verscheuchte den Gedanken, es war Unsinn, er war sein ganzes Leben ausgebildet worden um jetzt genau hier zu stehen und für sein Vaterland auszurücken. Wie war das nochmal? Schultern straffen, Rücken gerade, Blick nach vorne. Er war immerhin ein Soldat und das hier war seine Chance zu zeigen, dass er seine Ausbildung auch wert gewesen ist.


Zuletzt von Skavolt am Di 12 März 2013, 00:19 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Lias
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 11 März 2013, 15:38

Trotz aller zynischer Gegenmaßnahmen, die Loreleys Geist ganz automatisch ergriffen hatte, konnte sich die junge Frau einer gewissen Euphorie doch nicht erwehren. Die Jubelrufe der Zivilisten hatten etwas aufpeitschendes, das selbst im eiskalten Herzen eines Landesverräters vielleicht noch so etwas wie Stolz hätte hervorrufen können. Hatte Leon etwas Ähnliches gefühlt? Und was in aller Welt hatte ihn danach dazu veranlasst alles, wofür der gute Name der Familie Grants stand, in den Dreck zu treten. Das war die große Frage, jene Frage, die sie ihm stellen wollte, wenn sie ihn in die Finger bekam. Eins nach dem anderen, eins nach dem anderen, beruhigte sich Loreley selbst. Erstmal musste die Einheit gefunden werden. Danach würde sich alles weitere schon ergeben. Mit zwei Fingern zupfte die junge Frau den Brief hervor, der sie an die Front gerufen hatte. Die Zweihundertvierte sollte es sein. In den Menschenmassen war kaum erkennbar, ob überhaupt irgendeine Ordnung herrschte. Menschen rannten durcheinander. Jeder versuchte alle anderen zu übertönen, weil alle anderen jeden zu übertönen versuchten.
Noch einmal rückte Loreley ihre Kleidung zurecht. Der Brief steckte unterdessen in ihrer Brusttasche wie eine langweilige Blume beim Abschlussball. Nach ein bisschen Suchen und mit der Hilfe eines ausnehmend freundlichen Oberst fand sie ihre Einheit schließlich. Es waren alles Männer. Es war nicht so, dass sie ein Problem damit hatte, aber es wäre doch schön gewesen, das weibliche Geschlecht hier nicht so unterrepräsentiert zu sehen. Loreley legte einen Salut hin, der einige der Ausbilder an den Akademien zu Freudentränen veranlasst hätte. Mit ihrer Hand hätte man sich rasieren können.
"Feldsanitäterin Loreley Grants, zweihundertvierte Infanterieeinheit", beantwortete sie zugleich mit einer Begrüßung die Frage von Martin Paul Jansen, Sturmmagier.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 11 März 2013, 16:39

Lange hatte Joachim auf diesen Tag gewartet. Den Tag, an dem auch er in den Krieg ziehen würde, um seiner Familie und seinem Vaterland Ehre zu bringen. Er hatte nahezu täglich mit aller Härte und Anstrenung trainiert und nun würde er endlich die Früchte seiner Arbeit einfahren. Wehe all den unsäglichen, die zu seinen Feinden gehörten. Er würde keine Gnade mit ihnen haben. Nur der Sieg war eine Option für ihn, etwas Anderes kam nicht in Frage.
Er musste also zu Einheit 204, hoffentlich waren das brauchbare Kämpfer. Das größte Talent war nutzlos, wenn man es nicht trainierte und der größte Fleiß war fruchtlos, wenn die Begabung fehlte. Wirklich gute Soldaten brachte nur beides kombiniert hervor. Allerdings, so befürchtete er, würde er sicher auch auf Mitsoldaten treffen, die nicht so perfekt waren. Oder auch ungehobelte Narren, die für den Verfall von Sitte und Anstand standen. Solche sah er nur sehr ungern in der Armee, doch wenn sie dazu beitrugen, den Sieg wahrscheinlicher zu machen, so wollte er sie akzeptieren, diese... entarteten Elemente.
Zugegeben, die patriotische Athmosphäre, die hier herrschte, hatte etwas für sich und versetzte Joachim in Euphorie, die er natürlich nicht nach außen hin zeigte. Stramm wie ein Baum stand der Soldat an der Seite und ließ den Blick über die Anderen schweifen, die ihm, wie er leider nicht abstreiten konnte, nicht alle gefielen...
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 11 März 2013, 22:15

"Freut mich, Grants! Welche Spezialisierung? Erde oder Wasser?" - Martin stand stramm und salutierte lässiger, als man es von einem Abgänger einer Militärakademie hätte erwarten können. Erde oder Wasser - das war die Frage. Man konnte auch mit den Kräften der Erde heilen, auch wenn sie vor allem als Schutzmagie eingesetzt wurde. Kam ganz drauf an, wo die junge Grants herkam. Auf die Akademie. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihre Einheit recht Männerlastig ausgeprägt war. Vielleicht zehn Frauen auf fünfzig Truppmitglieder. Soweit er aus seinem Einberufungsbrief wusste, war es eine Einheit mit überwiegend Magiern drin, was ihn freute, er war gerne unter Leuten, die wussten, wie man einen guten Zauber webte. Magier sein... das war ein ganz anderes Lebensgefühl als der normalsterbliche Alvare es hatte. Man konnte zum Beispiel sein Bier auf eine angenehme Temperatur bringen. Die Landser mit dem Bierfass waren von dem Trick begeistert gewesen, auch wenn es ihn nicht mehr als fünfzehn Sekunden Berührung des Fasses mit der Hand im Einklang mit den Meridianen erfordert hatte. Erschöpft hatte es ihn auch nicht, und das Bier hatte ihn mehr als ausreichend entlohnt. Kampfzauber waren anstrengender. Die Wissenschaft hatte ja bewiesen, dass das Nervensystem des Magiers mit den Meridianen im Einklang ging, was wiederum bedeutete, dass ein Dauerfeuer auf die Nervenenden zu Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Sternen vor den Augen führen konnte. Hatte er alles schonmal gehabt. Sie hatten in seiner Burschenschaft, der Wattenburgia, einer Magierverbindung, regelmäßig Duelle gehabt (Natürlich mit Schutz und unter strengen Auflagen), und das war bei deren Stundenlänge erschöpfend gewesen. Er hatte sich auch nie wirklich um den politischen Teil des burschenschaftlichen Engagements geschert, saufen und zaubern war Grund genug gewesen, einzutreten. Es war ohnehin jeder zweite bis dritte Student Mitglied, und die Kameradschaft, so hatte er gehofft, würde ihn besser auf die Zeit beim Militär vorbereiten. Nun, man würde sehen.
Und er hatte schon wieder Durst! Aber es war besser, nicht vollkommen betrunken an der Front anzukommen, auch wenn er sich hatte sagen lassen, dass die Zugfahrt bestimmt noch einen halben bis ganzen Tag dauern würde. Also war es an der Zeit, sich mit einer Zigarette abzulenken. Ein antrainierter Reflex, seine Hand fuhr zum Tabakbeutel an seiner Hüfte. Darinnen Drehpapier und schwarzer Alvar. Für feinere Stunden hatte er auch ein paar Brocken Haschisch dabei, aber das konnte warten. Er war weder von Nikotin noch von Tetra ... Tetracanna ... THC abhängig. Nur Alkohol in einem gewissen Maße. Bei Wilhelm, er könnte ein Bier gebrauchen! Egal, die Zigarette war fertiggedreht, und ein kleinerer Feuerzauber setzte sie in Brand. Ein bisschen Feuer zaubern konnte nie schaden. Er nannte es eine Freizeitvergnügung. Ob die Jungs hier auch in einer Verbindung gewesen waren? Vielleicht kannte man sich über drei Ecken oder einen alten Herren...
"Wart ihr aktiv in eurer Studentenzeit? Ich war bei der Wattenburgia."
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 12 März 2013, 00:03

Mittlerweile hatten sich noch weitere Abgänger zu ihnen gesellt, zwischendurch konnte er sogar einige Frauen ausmachen. Die Quote dieser war jedoch ziemlich gering, was Björn nicht sonderlich überraschte, was allerdings nicht heißen sollte, dass er der Meinung war, Frauen wären schlechte Soldaten. Im Gegensatz, er wusste, dass auch Frauen hervorragende Leistungen hervorbringen konnten, nur fanden die wenigstens von ihnen ihre Berufung im Soldatenleben. Und von Frauen erwartete auch keiner, dass sie diesen Weg einschlugen, im Gegensatz zu jungen Männern. Tatsächlich war es so, dass er selbst sie um dieses Vorrecht beneidete. Wäre er an der Stelle einer Frau, hätte er sich niemals für das Militär entschieden. Aber das war jedem sich selbst überlassen und eigentlich sollte er solche Spinnereien gar nicht führen. Er war hier und er war ein guter Soldat. Mehr war nicht wichtig.
So langsam schienen einige der Versammelten untereinander aufzutauen. Zumindest waren in der Zwischenzeit einige Gespräche aufgekommen. Der Hüne, der ihm direkt zu Beginn durch seine Heiterkeit und Größe aufgefallen war, schien immer noch fleißig dabei zu sein, Kontakte zu knüpfen. Jetzt gerade fragte er nach ihrer Studentenzeit. Björn konnte sich noch äußerst gut an seine Zeit in der Burschenschaft erinnern, eine der wenigen Zeiten in denen er den Soldat einfach mal Soldat sein lassen konnte und es sich gönnte ein wenig Spaß mit seinen Kumpanen zu haben. Die Politik hinter der ganzen Sache war nur nebensächlich für ihn gewesen, den Patriotismus konnte er im Krieg noch oft genug raushängen lassen.
Wattenburg also - Björn meinte sich zu erinnern, einmal zwei Stundeten von dort getroffen zu haben. Es waren recht lustige Gesellen gewesen, die ein wenig umherreisen wollten. Kontaktfreudig, offen und immer für ein Bier zu haben. Normalerweise hielt er sich bei einem solchen Typ Mensch zurück, da er kein guter Gesprächspartner war, doch seine Laune an dem Tag war äußerst gut gewesen, der Soldat wurde in ein paar Bier erstickt und so war es ihm gar nicht schwer gefallen bis spät in die Nacht durch die Gegend zu ziehen. Am nächsten Tag hatte ihn natürlich der Alltag seiner Ausbildung eingeholt und die ausgelassene Nacht forderte seinen Preis, doch er blickte gerne auf diesen Abend zurück. Diese Erinnerung war es wahrscheinlich auch, die ihn dazu verleitete sich in das Gespräch einzuklinken.
„Die Studenten aus Wattenburg scheinen überall zu sein. Selbst zu uns nach Teslau haben sich mal welche verirrt.“
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 12 März 2013, 01:24

"Ja, wir sind ein reiselustiges Völkchen, vor allem mit Reichsfahrkarte zu Studentenpreisen in den Semesterferien! Haha!", lachte Martin, und zog an der Zigarette. Der Kerl vor ihm war braun - nicht so braun wie er, aber doch sonnengebräunt. Sympathisch. Und er kam aus Teslau! Da gab es seines Wissens nach eine hübsche Erlöserkathedrale. Er mochte Kirchen. Orte der Versenkung und stillen Betrachtung der Seele. Fähig, den Sturm in seinem Inneren, wenn auch nur für die Dauer eines Gottesdienstbesuches, zu entspannen. Nicht, dass er besonders aufgewühlt wäre, aber er war doch allzu unstet und laut, und ein Ort der Stille, wie eine Kathedrale, war fähig, auch ihm die nötige Ruhe ob der Heiligkeit des Ortes abzuringen. Wattenburg hatte leider nur eine relativ moderne Kirche, nichts, was die Heiligkeit des vergangenen Jahrtausends atmete. Gut für Versenkung, lichtdurchflutet gar, aber schlecht für die in Stein gewachsene Inkantation, die die Baumeister und Gläubigen der Vergangenheit geschaffen hatten.
Der Rauch brannte in seinen Lungen und das Nikotin stieg ihm zu Kopf. Aus irgend einem Grund lachte er. Auch die Marschkapelle hatte aufgehört zu spielen, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Zug losfuhr und sie an die Front brachte. Irgendwie war es ihm seltsam warm ums Herz, all die guten Wünsche und Hoffnungen der Stadtbevölkerung zu sehen, mit der sie in den Kampf fahren würden. Wie der Zug aussah! Nicht furchtbar alt. Vielleicht fünf bis zehn Jahre? In seiner Zeit hatte er bestimmt einige Soldaten an die Front gebracht. Mit guten Wünschen, und großen Hoffnungen. Aber das scherte ihn nicht, er war die Klinge, die Geardin durchs Mark fahren würde. Den Rest würden die Stuka und Panzer Alvas erledigen. Und die Waffen, an denen die Wissenschaftler Alvas arbeiteten. Man hörte ja so große Gerüchte! Aber so viel war wohl nur Wunschdenken. Es mussten die Wissenschaftler in den Laboren Alvas entscheiden und wissen. Und irgendwann würde flüssiges Feuer auf Geardins Hauptstadt regnen. Bei Wilhelm, die Geardiner taten ihm jetzt schon leid! Vor allem die, die in seine Blitze laufen mussten! Nein, er war kein Gegner, den er gerne haben würde... glaubte er. Zumindest von den toten Schweinen war nicht mehr viel übrig gewesen, nachdem er sie mit Eissplittern perforiert und mit Blitzen geröstet hatte.
"Was für ein wunderschöner Tag, in den Krieg aufzubrechen. Nun schaut euch das an, alles ist da, was unser Vaterland so groß macht - Technik, Militär, und treue Untertanen.", Er winkte lachend der Menge zu, und sein Blick fand den eines blonden Mädchens in der Menge, vielleicht siebzehn, achtzehn. Ein reizendes Geschöpf! Er zwinkerte ihr zu, und sie errötete leicht, lachte ebenfalls. Nun, wenn es sich nicht lohnte, für Alvas Frauen zu kämpfen, wofür dann!
"Mann, mir ist fast nach Singen zumute. Vielleicht 'Des Alvaren Vaterland' oder so. Naja, wenn wir erstmal im Zug sind, wird genug Laune gemacht."
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 12 März 2013, 23:11

Mit einer nur geringen, aber doch für den aufmerksamen Zuhörer zu bemerkenden, Andeutung von Stolz anwortete Loreley auf Martins Frage: "Spezialisierung auf Wassermagie. Ich komme von der MUL. Die besten Heiler im Land. Zumindest werden wir so genannt. Wir werden sehen. Jedenfalls bin ich für eure Verletzungen zuständig." Das musste als Antwort reichen. Außerdem erschien ihr der Große mindestens leicht angetrunken. Man sollte von einem solch inbrüstigen Patrioten doch etwas besseres erwarten können, oder nicht? Nun, es war schwierig sich von der guten Laune nicht anstecken zu lassen, aber das war kein Grund sich einen hinter die Binde zu geben.
Für das Singen allerdings konnte sie sich begeistern. Loreley war Teil des Studentenchors der MUL gewesen und angeblich verfügte sie über eine gute Singstimme. Sie selbst war anderer Meinung. Aber ein Lied konnte der Stimmung nur gut tun. Und welcher echte Alvare würde sich weigern seine Stimme zu Ehren und Glorie des Vaterlands zu erheben? Hatte Leon auch mitgesungen? Andere Gedanken, Mädel!
In jedem Fall konnte es nicht schaden sich erst einmal an diese kleine Gruppe zu hängen. Zumal sie sonst keinen Heiler zu haben schienen. Und sie konnte dem Vaterland am besten dienen, indem sie die Verwundeten versorgte.
Der Große, "Martin" verbesserte sich Loreley selbst, winkte der Menge zu. Weiter vorne am Zug pfiff eine der großen Dampfpfeifen einen durchdringenden Ton.
"Sieht so aus als ginge es bald los."
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySa 16 März 2013, 11:46

Aaron rannte über dne überfüllten Bahnhifsplatz, er war wieder zu spät. Dabei hatter er doch alles schon perfekt vorbereitet, Sachen am Vorabend gepackt, auch am vortag von der Familie verabschiedet. Aber nein, in seiner Genialität hatte er sich noch "kurz" mit einem Zahlenrätsel beschäftigt. Nur das kurz in diesem Falle zu lang war und er fast zu spät zu seinem Zug gekommen wäre. Toller Start in den Militätdienst. Als die Dampffeife losging, legte er den Endspurt hin. Außer Atem und wohl in letzter Sekunde erreichte er sein Abeteil und lehnte sich neben der Tür an die Wand an. Er atmete ein paar mal tief durch, salutierte dann etwas schlampig, in der Hoffnung, dass alles was einen hohen Rang hatte, in einem gesondertem Abteil reiste, und versuchte sich vor zu stellen:
"Aaron Mersen, von der Erd Akademie Rodenburg, Spezialisierung: Schutz", er setzte kurz ab, holte nochmal tief Luft und fuhr fort: "Bin ich hier richtig bei der Zweihundertvierten?"
Es fehlte ja noch, dass er in falschen Waggon gelandet war, zutrauen würd er es sich aber, wäre ja nicht das erste mal gewesen.
Nach der etwas überhasteten Vorstellung sah er sich das Abteil mal genauer an. Keiner der Anwesenden schien ein Offizier zu sein, auch wenn er sich bie dne ganzen verschiedenen Uniformen nicht ganz sicher sein konnte. Aber so konnte er wenigstens noch hoffen, dass seine Verspätung weiter keine negativen Nachwirkungen haben würde. Hoffentlich.
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Basol
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 17 März 2013, 15:05

Wattenburg... Nun, Joachim hatte von dieser Schule schon gehört und scheinbar war es eine recht Gute. Doch seiner subjektiven Ansicht nach gab es keine Bessere als Hollenheim. Er war gerne dort gewesen und hatte die Zeit genossen - auch wenn es mitunter recht hart gewesen war.
Mittlerweile hatten sich einige flammende Gespräche entwickelt, die vielleicht sogar fast schon zu ausgelassen waren. Aber angesichts der aktuellen Situation war es klar, dass die Leute sehr energie- und emotionsgeladen waren. Schließlich zogen sie in nichts Geringeres als einen Krieg, der durchaus für den Einen oder Anderen das Ende bedeuten konnte. Doch Joachims Nerven waren viel zu gestählt, als dass er Angst nach außen zeigte. Außerdem hatte er vollstes Vertrauen in seine Sturmzauber. Die würden ihn schon da durch bringen. Und selbst, wenn er sterben würde, so würden es zahllose Vaterlandsfeinde vor ihm tun, durch seine Hand. Und das wäre die Sache dann wert.
Auch Joachim lenkte den Blick in Richtung Zug. Hm, ein relativ neuer Zug, der sicher noch viele Jahre fahren würde, bevor man ihn verschrottete.
"Ja, wir sollten uns langsam in Richtung Zug begeben.", erwiederte Joachim mit ruhiger Stimme die Aussage der Frau. Er hatte dabei ein leichtes Lächeln aufgesetzt.
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Porphyrion
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 17 März 2013, 18:54

Nachdem er den Blick über die sich langsam in Trauben vom Bahnhofsplatz begebenden Menschen schweifen hatte lassen, nickte Martin.
"Ja, das sollten wir machen. Den Rest der Kameraden lernen wir auf der Zugfahrt oder spätestens nach dem ersten Zapfenstreich kennen."
Er griff sich seinen Rucksack, voller Dinge, von denen er oder seine Familie glaubten, dass sie ihm an der Front nützlich werden konnten. Magische Foki und ein paar Zaubererdrogen, mithilfe derer er ausdauernder zaubern können würde. Nicht, dass das alvarische Heer keine im Arsenal gehabt hätte, aber er hatte eine Hausmarke, auf die er sich verließ. Der Rucksack war schwer, und als er die Stufen in den Zug hinaufstieg, klapperte die Scheide seines Säbels gegen das Metall des Wagons. Sie waren nicht die ersten im Abteil, aber auch nicht die letzten. Alle fanden einen Platz.
Langsam begann die Lok zu stampfen, man konnte es bis zu ihrem Wagon hören. Martin hatte sich an das Fenster gesetzt und ein Butterbrot herausgeholt, in das er herzhaft hineinbiss. Bald begann die Landschaft an ihnen vorbeizufliegen, und während die anderen schon im heiteren Gespräch waren, hatte er sich - untypisch für seinen angetrunkenen Zustand - aus der Konversation herausgehalten, nur ab und an zustimmend genickt, und ansonsten aus dem Fenster geblickt. Dann aber war das Butterbrot weg, und er entschied sich, sich wieder einzuklinken. Ein paar Würfel und ein Becher waren schnell gefunden.
"Spielen wir ein bisschen. Wer macht mit?" - Auf die Frage des Spätankömmlings, der gerade in den Wagon gehastet war, antwortete er kurzerhand: "Hinsetzen, mitspielen. Du bist richtig."
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptySo 17 März 2013, 22:33

Als die anderen sich in den bald abfahrenden Zug begaben, nahm auch Björn sein Gepäck wieder auf und folgte ihnen. Er drängte sich ein wenig durch die Menschenmasse um einen gescheiten Sitzplatz zu kriegen, auch wenn dies kein einfaches Unternehmen war. Letztendlich hatte er es jedoch geschafft und saß im Zug. Sein Gepäck verstaute er unter sich und stütze seine Füße darauf, er mochte es nicht sonderlich die Gepäckablagen zu nutzen, es war ihm lieber sein Hab und Gut im Blick zu haben.
Der Zug setzte sich schon rasch in Bewegung. Björn lehnte seinen Kopf gegen die kühle Scheibe und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Das Rauschen des Zuges beruhigte ihn und fast schaffte er es zu vergessen, dass er gerade in den Krieg fuhr. Er öffnete die Augen wieder. Die Landschaft sah doch eigentlich ganz schön aus, kaum zu glauben, dass es irgendwo in diesem Land nicht so friedlich sein sollte wie hier.
Mit einem leichten Schaudern richtete er sich wieder auf und schaute sich erstmals in seinem Abteil um. Die meisten die hier saßen, erkannte er noch vom Bahnhof eben. Dabei hatte er gar nicht darauf geachtet, zu wem er sich ins Abteil gesetzt hatte. Leise Seufzend wandte er sich wieder dem Fenster zu. Er fragte sich, wie lange die Zugfahrt wohl dauern würde. Sicherlich war es keine kurze Fahrt, solche Fahrten waren nie kurz. Mit einigen Stunden musste er sicherlich rechnen, innerlich stellte sich Björn schon mal auf große Langeweile ein.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 18 März 2013, 00:39

Die Dinge entwickelten sich rasch – eine kleine Gruppe hatte sich schon zusammengefunden, und Walther war mittendrin. Irgendwie hatte er mit Reden angefangen, aber gleich wieder aufgehört, und alles andere hatte sich ganz ohne ihn weiter gedreht. Aber er war ja noch da, stand in der Mitte und war allgemein präsent.
Einfach nur nett lächelnd stieg er mit in den Zug. Es war ein guter Anfang, mitten drin zu sein. Sie setzten sich in eine Gruppe, mehr oder weniger zufällig, wenn man so sah, wie wenig sich die Einzelnen umsahen. Abermals war er in der Mitte, auf einem der Sitze am Gang, ganz in der Nähe von diesem sandblonden Riesen. Er wollte gerade in seinem Seesack nach einem Buch kramen, ganz angelegentlich, um einfach einmal zu zeigen, dass er ein Buch dabeihatte, als Martin sein Würfelspiel herausholte. Mit einem schiefen Lächeln ließ Walther den Sack wieder sinken. Er hatte in seiner Studienzeit oft gewürfelt. Er hatte immer ein wenig Kleingeld übrig gehabt, und auch als Patriot war ihm der Reiz des ein wenig verruchten nie entgangen. Rasch schnappte er sich den Becher, schüttelte aus dem Handgelenk und kippte ihn auf der Lehne.
"Willkommen, Kamerad Mersen – wie klingen fünf Mark?"
Ohne eine Antwort abzuwarten hob er den Becher und enthüllte dreizehn Augen, zwei Vieren, eine Drei und eine Zwei.
"Wer bietet mehr?"
Das Spiel lenkte ab – Walther spürte schon, wie ein Teil der Nervosität von ihm abfiel, die ihn wegen der Einberufung verfolgte.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 18 März 2013, 13:31

Unsanft schüttelte jemand Florian aus dem Schlaf.
„Hallo? Hallo?“, drang die Stimme in sein Bewusstsein und holte ihn aus dem Dämmerzustand, der ihn während seiner Abfahrt aus Branlingen gefangen gehalten hatte.
„Ja... ja, was gibt es“, nuschelte Florian benommen in seinen nicht vorhandenen Bart.
„Ihre Kameraden sind alle hier ausgestiegen, ich gehe wegen ihrer Uniform mal davon aus, sie müssen mit denen mit“, gab der Bahnangestellte zurück und begann das Abteil nach weiteren Überbleibseln, ob Gepäck oder Passagiere, zu durchsuchen.
Nach arg im Tran, warf Florian einen Blick durch das Fenster auf den Bahnsteig. Genauer gesagt, auf die Menschenmenge, die sich irgendwie organisch dahin schob.
Urplötzlich sprang er auf, riss den Seesack aus dem Gepäckfach, schulterte diesen und krallte sich Trinkflasche und Stirnband vom Tisch seines Sitzplatzes. Hastig stürmte er aus dem Zug in die Masse.
Das durfte doch nicht wahr sein, wiedereinmal hatte er grandios etwas versäumt. Fast schon panisch ortete er den Weg in Richtung des Gleises, an dem ihn ein weiterer Zug an die Front bringen würde. Während Florian die vorgegebenen Wege entlang eilte, drängten sich Gedanken in seinen Kopf zurück, die ihn nicht erst seit seiner Abreise plagten. Gedanken an seinen Bruder und seine Mutter, die er verließ, an seinen Vater, der sich ja so verdient im Dienste des Militärs gemacht hatte, an seine Bekanntschaften und den Plan, sein Können für zivile und zivilisiertere Dinge einzusetzen und an Julia. Eigentlich nur an sie, der Rest wirbelte nur ab und zu dazwischen.
Es klang furchtbar theatralisch, aber er hatte tatsächlich das Gefühl, das eine, passende Gegenstück Mensch gefunden zu haben.
„Entschuldigung“, sagte er irgendwohin, als er wen anrempelte.
Nicht, dass sie zusammen gewesen wären, oder das sie eine Liebschaft hätten, aber auch sie hatte ihm gestanden, weit mehr als Freundschaft zu empfinden.
„Mensch, pass' doch auf“, wurde er von der Seite angefahren, als er nach wie vor gedankenverloren über die Bahnsteige hastete und ungewollt einen Koffer umtrat.
„'tschuldigung“, kam es wieder unbestimmt aus Florians Mund.
Aber in den letzten Wochen war es konkreter geworden, sie trafen sich öfter und verbrachten einige wirklich schöne Abende miteinander. Und dann kam der Einzugsbefehl. Am Abend vor der Abreise schrieb er Julia einen Brief, mit all den Dingen, die er nie hatte sagen können. Es war eine Art Abschiedsbrief, obwohl er sich dafür hasste und sich nichts sehnlicher wünschte, als „Auf Wiedersehen“ statt „Lebe wohl“ zu sagen.
Julia war eine unbeschreibliche Person, nett, sympathisch, attraktiv, intelligent, eigentlich zu gut für ihn und genau deshalb war es wohl das Beste, wenn das Ganze zu Ende ging, bevor es anfing. In ewigen Denkschleifen hatte er versucht, etwas Positives oder Tröstliches zu finden, doch das einzige, das sich heimlich einschlich, war, dass er, wie sein Vater, einfach verschwand.

Die Bewegung der Menge hatte sich verändert, kaum noch jemand ging irgendwo hin, die meisten standen, die Gesichter einem Zug zugewandt, herum, unterhielten sich oder winkten jungen Kameraden, Söhnen und Töchtern, in alter Abschiedsmanier zu. Florian hatte keine Ahnung, wo genau er hingegangen war, aufgeschreckt suchte er die Umgebung nach Schildern ab. Aldersburg stand auf einem, das war schon mal richtig. Durch die Beine der Umstehenden erhaschte er einen Blick auf die Bodenmarkierungen. C-201. Seine Kompanie war... C-204, also nicht mehr weit. Leicht schüttelte der junge Soldat den Kopf, vielleicht vielen die eh unnützen Gedanken dann heraus. Schnellen Schrittes ging er in der Nähe des Zuges entlang, streifte sich routiniert sein Stirnband über und zählte aufwärts. C-202. Plötzlich knallte jemand neben ihm die Zugtür zu, das gleiche Geräusch ertönte aus verschiedenen Entfernungen erneut. Der Zug war startbereit und würde alsbald abfahren.
Gar nicht gut, fluchte er innerlich und beschleunigte seine Schritte, bis er nahezu rannte. Ein Großteil der Türen waren bereits geschlossen, doch weiter vor ihm erkannte er noch einen Kameraden, der ebenfalls sehr in Eile schien. Dieser schob sich in das Abteil und vermutlich war das auch der einzige Grund, warum Florian es noch rechtzeitig schaffte. Ein wenig außer Atem sprang er fast die eisernen Trittstufen hinauf, in das Innere des Zuges.
Der Soldat, der vor ihm den Zug erreichte, salutierte, wohl nur obligatorisch, aber verkehrt war es nicht. Da es niemanden im Abteil störte oder jemand Wert darauf legte, verzichtete Florian auf selbiges. Unauffällig schob er sich in das Abteil und nahm neben einem jungen Mann platz, der bereits an der Scheibe döste, drückte sich in den Sitz und musterte seine Mitreisenden. Eine kleine Weile verging, ab und zu passierten andere Soldaten die Gänge, einige kannte er aus der Studienzeit, andere sah er zum ersten Mal. Das Rattern des Wagons auf Schienen hatte etwas Eintöniges, aber genauso beruhigend war es auch. Sein Blick fiel auf die Sitzgruppe ihm gegenüber, ein paar Leute schwatzten und begannen gerade, sich die Zeit mit einem Würfelspiel zu vertreiben. Bilder aus seiner Akademie schossen ihm in den Kopf und unbewusst musste er lächeln. Oft hatten seine Freunde solche Würfelspiele über Nächte hinweg wach gehalten. Er selbst hatte dafür einfach kein Händchen, Glück schon, aber irgendwie lag ihm so was nicht. Die Reichweite seines Blickes verringerte sich drastisch, so dass er zwar noch in Richtung der Spieler schaute, aber nicht mehr wirklich etwas fokussierte.
Eigentlich wollte er nicht hier sein und wie zur Bestätigung nickte sein Kopf leicht im Takt des Zuges.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 18 März 2013, 20:13

"Fünfzehn! Ha! Ich leg 5 Mark drauf, mal sehen, ob du dann lachst!"
Martin fummelte einen vergilbten Fünfmarkschein aus seinem Geldbeutel und klatschte ihn auf den kleinen Tisch unter dem Fenster, würfelte. Zehn Augen. Ob er da gerade fünf Mark verloren hatte? Nun, sollte der Spitzbart doch besser würfeln als er - Ihn kümmerte das nicht. Fünf Mark, das war ein Mittagessen, und er kam auch ohne Mittagessen klar. Abgesehen davon würden sie die nächsten paar Monate ohnehin vom Kommiss bezahlt und gefüttert werden, also alles halb so schlimm. Überhaupt - wenn er sich den Wagon so ansah: In Gedanken versunkene oder lebhafte Gespräche verwickelte Jungs und Mädels, alles ganz entspannt. Man hätte meinen können, dass sie auf eine Exkursion ihres Instituts gefahren wären. Aber es ging an die Front. Egal! Sie würden es den Schneckenfressern zeigen, und zwar ganz gewaltig. Sein Blick fiel auf den Marinesäbel, den er an einem Haken über - nein, neben seinem Kopf aufgehängt hatte. Sein Rucksack schlummerte im stahlgewebten Gepäcknetz.
Er musterte den Burschen vor sich, mit dem er würfelte, unauffällig. Also, wenn der nicht politisch war... er hatte so was verschlagenes an sich, irgendwie. Vielleicht war es der diabolische Spitzbart. Nun, das müsste man herausfinden. Sein nächstes Wort ging an die Leute in seiner Sitzgruppe und die daneben.
"Nun, wo kommt ihr denn jetzt alle her? Ich komme aus einem Vorort von Wattenburg, Siltstran. Bekannt für Matjeshering und dicke Frauen, ab vierzig zumindest, hahaha!"
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyMo 18 März 2013, 23:18

Abwesend betrachtete Florian die Würfel, die auf dem Tisch lagen. Ein breitschultriger Kerl, braun gebrannt und kräftig, hatte offenbar frohen Mutes verloren und beugte sich nun in den Gang hinein, stellte sich knapp vor und fragte die allgemeine Runde nach ihrer Herkunft.
Aufgeschreckt und unangenehm berührt starrte Florian erst einen Augenblick nach unten, erhob dann aber doch das Wort um auch sich bekanntzumachen. Erstens war es, nun da sie Kameraden waren, keine schlechte Idee, sich zu kennen und zum anderen hatte er wahrscheinlich höchst offensichtlich in ihre Richtung gestarrt.
"Florian Boter, ich komme aus Branlingen, bekannt für... ich befürchte nur die Universität. Frisch gebackener Heil- und Defensivmagier", entgegnete er freundlich und salutierte flax mit Zeige- und Mittelfinger an der Schläfe. Der Kerl machte irgendwie einen sympathischen Eindruck, ob seiner hünenhaften Gestalt und kontaktfreudig schien er auch zu sein. Und was er gerade gar nicht brauchen konnte, waren weitere Stunden in seinem eigenen, kleinen Gedankenkreisel.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 19 März 2013, 10:56

"Gott seis gedankt, das falsche Abteil wäre echt nicht nötig gewesen", gab Aaron erleichtert von sich. Das angebot, sich dazu zu setzen und eine Runde mit zu würfeln nahm er gerne an.
"Dann wollen wir mal den erstne sold verspielen, bevor wir ih erhalten!", verkündete er gut gelaunt, zog ein paar Münzen aus seiner Tasche und griff it der anderen Hand als dritter nach dem Würfelbecher.
"Nur zwölf, schade. Aber wie heißt's so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." Er hielt dem vorläufigme Gewinner die Markstücke hin, unsicher, ob er ihn sie direkt geben sollte, oder ob noch jemand einsteigen würde.
Auf die Vorstellung der regionalen Spezialitäten Wattenburgs musste er grinsen. Heringe und dicke Frauen ab 40 ... ob es da irgendeinen zusammenhang gibt?
"Ich bin aus Rodenburg, bekannt für einige seltsame Gerichte und einen Dialekt, den ein Ortsfremder in zehn Jahren nicht versteht".
Er nickte Florian zu "In der Verteidigung bin ich auch. Welches Element bei dir?"
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 19 März 2013, 12:45


In seinem Abteil herrschte eine ziemlich ausgelassene Stimmung. Vielleicht würde die Zugfahrt doch nicht so langweilig werden. Björn drehte sich halb auf seinem Platz um, damit er die anderen besser sah und ihrem Gespräch folgen könnte. Es war sogar schon ein Würfelspiel im Gange. Nachdenklich griff er in seine Hosentasche und klimperte mit einigen Münzen. Sein Vater hatte ihm immer genug Geld für seine Ausbildung geschickt, an einem mangelnden Wetteinsatz sollte es nicht scheitern. Und ein Würfelspiel konnte eigentlich nicht schaden, er musste dabei ja nicht gerade große Reden schwingen.
Also gab sich Björn einen Ruck, stand von seinem Sitz auf und gesellte sich zu den Würfelspielern.
"Ich steig ein", sagte er knapp und legte die Münzen auf den Tisch. Mit Schwung nahm er den Würfelbecher und machte seinen Wurf. Die Würfel zeigten ebenfalls eine 12, natürlich hatte er nicht das Glück gleich die erste Runde zu gewinnen. Mit einem Schulterzucken kommentierte er seinen Wurf, es gab ja bestimmt noch weitere Runden. Das Spiel sollte ihm sowieso nur Unterhaltung bringen, solange er keine allzu hohen Verluste machte, war es ihm egal ob er gewann oder verlor.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 19 März 2013, 13:33

Nach einigem Überlegen legte auch Joachim ein wenig Geld auf den Tisch. Zwar war er nicht der größte Fan vom Glücksspiel, da es eigentlich zu den undisziplinierteren Dingen gehörte und man schnell mal Haus und Hof verlieren konnte, doch gegen eine kleine Runde unter Mitsoldaten sprach eigentlich nichts. Zumal es mehr um das Kennenlernen ging als um das Geld. Auch, wenn der Mann, der das Spiel vorgeschlagen hatte, nicht eben den diszipliniertesten Eindruck machte.
"Mein Name ist Joachim Berg.", stellte er sich vor, während er würfelte. "Ich komme aus der schönen Stadt Schollenburg." Es war eine relativ große Stadt, irgendwo in der Mitte des Landes. "In den letzten Stunden vor der Ankunft an dem Krieg können wir uns wirklich noch etwas entspannenden Tätigkeiten widmen."
Nun sah er auf seine Würfel. Elf. Damit hatte er nicht gewonnen. Aber so war es eben beim Würfeln. Es ging ihm nicht darum, reich zu werden. Wer so dachte, der konnte alles verlieren. Aber im Krieg war Geld eh zweitrangig.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 19 März 2013, 16:22

"Nein danke", lehnte Loreley ab und machte eine abwertende Handbewegung dazu: "Glücksspiel ist nichts für mich." Irgendwie war sie mit den anderen in dieses Abteil gedrängt worden. Aber die Jungs hier sahen freundlich genug aus und zumindest würden sie nicht rumbrüllen oder sonstige Sperenschen machen. Zumindest war trotz der Würfelspieler genug Platz im Abteil. Etwas abseits besetzte nun also Loreley einen Teil der Sitzbänke und holte ein Buch hervor. Das würde ihr die Zeit bis zur Ankunft verkürzen, falls nicht sowieso irgendjemand ein Gespräch anfangen würde.
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 19 März 2013, 18:23

Eine Siebzehn. Zwei Sechser, ein Fünfer. Damit hatte er den Pott eingefahren. Nicht übel, zehn Mark Gewinn, das waren schon ein paar Bier. Er setzte etwas vorsichtiger, drei Mark, und würfelte. Diesmal nur fünf Augen. Naja, als ob es ihm ums Gewinnen gegangen wäre. Nur musste man sich die Zeit vertreiben, bevor man an der Front ankam. Aber er hätte gerne mehr von den Kameraden erfahren. Nun, da würde man ein bisschen mehr fragen müssen. Der Kerl mit dem Stirnband - gewagte Mode, musste man zugeben! - hatte gesagt, er käme aus Branlingen. Sagte ihm leider nichts... Nur der Akzent, mit den weichen Konsonanten, sagte ihm, dass das einer aus dem Westen des Reiches war. Umso besser, der kannte vielleicht die Gebräuche der Pawlaken und wusste, wie man sie unter Kontrolle hielt, diese Taugenichtse!
"Defensivmagier, eh? Nun, kann nicht schaden - Ich kann nicht ohne in vorderster Linie kämpfen. Zauber müssen schließlich kanalisiert werden, das wisst ihr so gut wie ich, und ein Erdschild tut da Wunder. Meine Spezialisierung ist Sturmmagie, wird so in der Form vor allem im Norden gelehrt. Ihr wisst schon, da wo man den Stürmen bei der Arbeit zusehen kann. Eis, Wasser, Blitz. Das volle Repertoire."
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BeitragThema: Re: [BSD] MSG    [BSD] MSG    EmptyDi 19 März 2013, 19:40

Wie man dem Gespräch entnehmen konnte, war ihre Gruppe gut gemischt. Heilung, Schutz und Angriff - unter den Magiern war alles dabei. Dies gab Björn ein ziemlich sicheres Gefühl, sie waren eine ausgeglichene Einheit und hatten somit gute Chancen eine ganze Weile durchzuhalten. Natürlich wusste er auch, dass es gleichzeitig bedeutete, dass die Chancen für ihn als reinen Kampfmagier direkt an die vorderste Front zu kommen höher lagen. Dieser Gedanke sorgte doch für ein mulmiges Gefühl. Warum hatte er nicht einfach in heilender Wassermagie ausgebildet werden können? Diese Richtung hätte ihm sicherlich mehr gelegen und er hätte seinem Land ebenso gut dienen können.
Während er darauf wartete, dass der Würfelbecher wieder die Runde bis zu ihm machte, beschloss Björn, dass er sich genauso gut am Gespräch beteiligen konnte. Es war ja auch kein besonders heikles Thema und verkehrt war es auch nicht, seine zukünftigen Mitstreiter kennenzulernen.
"Ich bin auf Feuermagie spezialisiert. Leider im Nahkampf, ich hoffe ihr Schutzmagier seid gut in eurem Job", sprach er mit einem angedeutetem Grinsen auf dem Gesicht in die Runde.
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