Dara Triail - MSG

Beginnen wir also mit Dara Triail... Dieses mal ohne vorgreifende Vorgeschichte oder Einblick, was gerade auf Sileal Gang und Gebe ist wird sich früh genug zeigen. Um die Charaktere nicht zu arg verteilen, ist das Startgebiet das Waldland mit seinen vielen Gehöften und Äckern im Südwesten von Vala. Habt viel Spaß und schreibt schön fleißig.



Der Rauch biss und kratzte in ihrer Lunge, sie musste krampfhaft husten... Ihre Augen brannten umso mehr, egal wie viele Tränen es ihr dabei in jene trieb um sie davon zu befreien. Durch die dichten Schwaden erkannte sie lauter Fratzen, verzerrte Gesichter... rufend und sie beschimpfend. Darauf wartend sie endlich sterben zu sehen.
Irgendwie von den Fesseln los zu kommen gestaltete sich als hoffnungslos. Warum sich überhaupt noch wehren? Ihr Herr hatte sie alleine gelassen... warf sie einer erbosten Menge vor... ihre Visionen... ihre heilige Pflicht... wäre es die Wahrheit gewesen, so hätte nichts anderes eintreten können außer der ersehnte Erfolg. So konnte es aber nur eine Lüge sein. Sie fühlte sich verlassen...
Ermattet sah Jeanne wie die Leinenlumpen welche sie noch am Körper trug Feuer fingen, sie hoffte sie würde das Bewusstsein verlieren, den Schmerz nicht erleiden müssen.
Dann wurde es kalt um sie... es fühlte sich so an als würde sich die Welt um sie herum drehen, sie verzerren und von sich reißen. Der Scheiterhaufen brannte nieder, ließ nur Asche und eine schwache Glut zurück...

Es war ein Gefühl als würde sie einfach dahin treiben, jeder Sinn für Zeit und Raum schien in jenem Moment zu fehlen... als wäre sie auf Wasser gebetet welches sie mit sich zog, doch spürte sie jenes nicht. Es war als würde sie völlig frei sein, außer Dunkelheit umgab sie nichts... Doch da waren sie dann erneut, in ihren Gedanken, die Flammen.
Erschrocken schoss Jeanne hoch und blickte sich völlig orientierungslos um, ihr Herz schlug ihr beinahe bis zum Hals und es dauerte eine Weile bis sie ein Gefühl des Schwindels ablegen konnte...
Verwundert sah sie sich schließlich um. Wie? Wo war sie? Jeanne war nicht mehr inmitten des Marktplatzes wo sie hingerichtet werden sollte, stattdessen saß sie im Schatten eines Baumes am Rand einer kleinen Wiese. Vogelgezwitscher und das Geräusch wenn der Wind sanft durch die Blätter strich war zu vernehmen...
Sie hob ihre Arme, schaute ihre Hände verwundert an und blickte an sich herab. Sie trug ihre gewohnte Kleidung und Rüstung... und auch ihr Schwert, es ruhte neben ihr im Gras. Was war hier los? Hatte sie sich hier ausgeruht? Der Verrat, ihre Gefangennahme... war dies alles nur ein Traum gewesen?
Aber wieso erinnerte sie sich nicht wo sie hier war? "Baron de Rais? Gille?! Rober...? Ist jemand von euch hier? Hallo?!", rief sie und blickte sich dabei immer wieder um nach einem ihrer Gefährten oder Soldaten... aber sie war alleine.
Schließlich stand die Ritterin auf, griff zu ihrem Schwert und verstaute es. Warum hatte sie nur so schrecklichen Durst? Sie hatte das gleiche Gefühl gehabt als sie an den Pflock des Scheiterhaufens gebunden war... Die Verwirrung trieb Jeanne also etwas tiefer in den Wald hinein, immer wieder sah sie sich dabei um in der Hoffnung sich an irgendetwas davon zu erinnern. Doch sie kannte nichts davon... Wo war sie?
Ziellos wanderte sie eine ganze Weile durch das Waldstück, vernahm schließlich aber ein bekanntes Geräusch. In die Richtung aus der sie jenen Laut vermutete begann sie schneller zu werden und lief dann sogar darauf zu.
Große Augen bekam sie bei dem Anblick als sie eine Böschung hinab sah, sich an jener auch umgehend hinab begab und am Rand des sehr kleinen Baches mit klarem Wasser auf die Knie ging. Beinahe schon hektisch werdend schüttelte sie den Panzerhandschuh von ihrer Rechten und begann sich das Wasser mit ihrer Hand in den Mund zu schaufeln... diesen quälenden Durst und dieses kratzige Gefühl in ihrer Kehle loszuwerden war eine Wohltat. Schließlich stoppte sie und musste erst einmal durchatmen um wieder Luft zu bekommen. Mit einem Seufzen ergriff sie dann ihren Handschuh und richtete sich auf, bevor sie sich auf einen großen Stein am Rande des Baches setzte und sich erneut umsah, ihr Blick glitt dabei zu den Wipfeln der Bäume.
Wo war sie hier? Wieso konnte sie sich an nichts hier erinnern? War das auch nur ein Traum...?

Weit entferntes Rufen, ließ ihren Geist wieder aktiver werden. Rufen, Schreie, Gebrüll. Schritte, die langsam näher kamen. Doch sie wandte ihren Blick nicht von dem Fenster ab, hinter dem sich das Grün des Waldes erstreckte. Ihres Waldes. Sie wusste, dass etwas passiert sein musste, sie erkannte das Rufen ihres treuesten Gefährten, hätte es unter allen Schreien der Welt wiedererkannt. Sie hörte, wie Holz knackte, dumpfes Knallen. Schnelle Schritte und wieder das dumpfe Geräusch von weichem Fleisch, das gegen massives Holz krachte.
„Robin!“, der Schrei von Little John ging ihr durch Mark und Bein. Sie wollte ihm antworten, sagen, dass alles gut war, aber ihre Zunge war zu schwer, um noch Worte zu bilden.
Ihr Blick blieb an dem Grün hängen. Der Wald. Ihr Wald. Was würde sie nur dafür geben noch einmal dorthin zu können. Noch ein einziges Mal den Wind in ihrem Haar zu spüren, dem Rauschen der Blätter und dem Gezwitscher der Vögel lauschen zu können.
Es krachte, Holz splitterte und kurz darauf spürte sie eine warme Hand an ihrer eigenen Kalten.
„Robin!“, die Stimme war nicht mehr als ein entferntes Schluchzen, ein leises entferntes Schluchzen. Little John!
Sie gab sich größte Mühe, ihr Daumen fuhr sacht über seinen Handrücken. Sie driftete weiter von ihm weg. Spürte nur noch seine Hand. Die Worte, die ihr gesagt wurden, verstand sie nicht mehr, es war entferntes Gemurmel, entfernes Rauschen.
Einzig und allein den grünen Wald sah sie noch vor sich, ehe es schwarz um sie herum wurde.

Sie schlug die Augen auf und blinzelte verwirrt gegen das helle Licht der Sonne. Sie setzte sich auf und schaute sich um.
Wo war sie? Es war grün, friedliche Natur erstreckte sich rund um sie herum. Eine Wiese am Waldrand. Das Gras war gespickt mit kleinen Blumen, Löwenzahn, Gänseblümchen. Sie lächelte versonnen und streichelte mit ihren Fingern das Gras. Das vertraute Rauschen von einer leichten Brise, die durch Blätter weht, ließ sie strahlen.
„Little John?“, Robin hatte sich aufgerichtet, ihr Lederwams zurechtgezupft und die Kappe wieder auf ihren Kopf gestzt, „Will Scarlet?“
Niemand antwortete ihr.
Sie atmete noch einmal tief ein und schaute sich genauer um. Sie war nicht mehr im Sherwood Forest, so viel konnte sie sagen. In all den Jahren hatte sie ihn so genau kennengelernt, dass sie wusste, dass es so eine Wiese am Rand des Waldes nicht gab. Aber wo, außer zum Sherwood Forest hätten ihre Kameraden sie gebracht? Das war ihr zu Hause!
Robin machte ein paar Schritte auf den Wald zu, ehe sie noch einmal nach ihren Kameraden rief, doch sie erwartete schon keine Antwort mehr. Die Erinnerungen. Das Kloster, das Bett. Das Gesicht ihrer Cousine, die sie ansah, mit diesem kalten Gesichtsausdruck, ihre Worte. Sie erinnerte sich an das Fenster, mit dem Blick zum Sherwood Forest und an den Händedruck von Little John.
War das hier das Paradies, der Himmel? War das hier der Ort, von dem Bruder Tuck immer gesprochen hatte, wenn er sich wieder an dem Märzenbier gütlich getan hatte?
Sie ging tiefer in den Wald hinein und lauschte auf die Geräusche, auf die Vögel, auf das Plätschern eines Baches. Halt. Ein Bach. Sie spürte Durst in sich aufsteigen, ein trockenes Gefühl im Mund und schlug die Richtung ein, aus der sie die Geräusche wahrgenommen hatte. Das Plätschern des Baches wurde lauter. Sie war auf dem richtigen Weg.
Kurz darauf, sah sie es zwischen den Baumwipfeln glitzern. Wasser!
Ihre Schritte beschleunigten sich, ehe sie auf das Wasser zu rannte und die Böschung gleich hinuntersprang, nur um schneller beim kühlen Nass zu sein. Sie erfreute sich der Spiegelungen des Wassers auf der Oberfläche, des Glitzerns und der kleinen Fische, die im Bach schwammen. Schließlich ging sie in die Hocke und ließ etwas Wasser aus dem Bach in ihre zu Schalen geformte Hand laufen, die sie zum Mund führte. Das Wasser erschien ihr eiskalt, aber erfrischend. Sie trank eine zweite und eine dritte Hand voll von der kühlen Flüssigkeit, ehe sie sich wieder aufrichtete und umsah. Weit und breit kein Steg, keine Badestelle. Nur einen großen Stein konnte sie in einiger Entfernung ausmachen.
War das? Ja. Es schien ihr ganz so, als würde jemand auf dem Stein sitzen. Da war nur die Frage: hatte die Person sie schon gesehen?
Entschlossen machte sie sich auf den Weg. Sie wollte wissen, wo sie war. Und die Person war weit und breit der einzige, der ihr Auskunft geben könnte.

Jeanne senkte ihren Blick wieder, die Antwort die sie suchte würde sie wohl kaum in den Baumkronen finden... Erneut dachte sie an die Momente im Gefängnis, wie schmutzig und verwahrlost sie sich gefühlt hatte... wie sie auf den Scheiterhaufen gezerrt wurde, ihre Füße dabei am Stein der Straße schleifend aufgerissen wurden. Der Moment als sie nicht anders konnte als diesen beißenden Rauch einzuatmen. Jetzt war davon nichts übrig geblieben... sie fühlte sich sauber, ihre Kleidung frisch, ihre Rüstungsteile ohne einen Kratzer und ihre geliebte Waffe bei ihr. Dies war alles so surreal...
Die Ritterin nahm ihren rechten Panzerhandschuh in die Linke und griff sich an die Stirn, dies wurde alles zu viel für sie... sie konnte nicht in Worte fassen wie sehr sie dies verstörte. Der Fremden welche sich ihr näherte hatte sie den Rücken zugekehrt, doch schließlich vernahm Jeanne ein Geräusch. Erschrocken packte sie den Griff ihrer Klinge und zog jene in der Drehung aus der Scheide, mit der sie sich schließlich der eventuellen Gefahr stellte. Da war eine andere Frau... sie trug ein Gewand welches den Eindruck machte als könnte es sich um eine Jägerin handeln. Auch der Bogen welcher über ihre Schulter ragte verstärkte jenen Verdacht... oder es war eine Späherin. Eventuell sogar eine der Engländer... Man sah es Jeanne aber an, dass sie immer noch sehr verwirrt war und mit sich zu kämpfen hatte, die Spitze ihres Schwertes zitterte kaum merklich.
"Bleibt zurück!", rief Jeanne und machte einen kleinen Schritt zurück, stolperte dabei aber beinahe selbst über einige Steine. "Gebt euch zu erkennen! Wem gehört ihr an?!"

Robin ging immer weiter auf die Fremde zu. Es war eine Frau, soviel war klar, der lange blonde Zopf, der kunstvoll geflochten zu sein schien. Sie war hübsch, das fiel Robin sofort auf, auch wenn sie sich etwas über die Rüstung wunderte, die die Frau am Leib trug. Seit wann war es Frauen erlaubt eine Rüstung zu tragen? Auch wenn diese Rüstung nur den Torso schützte und nicht die Beine. Es wäre ein Skandal am Hofe, wenn man sie so sehen würde.
Unter ihren Füßen knackte es, als sie auf einen kleinen Stock trat.
Erschrocken fuhr die Fremde herum und noch in der Drehung zog sie bereits ihr Schwert. An der geschmeidigen Bewegung war zu erkennen, dass die Fremde geübt im Umgang mit der Waffe war. Doch würde ihr die Waffe nur wenig bringen, auf die Entfernung.
Ein einer einzigen Bewegung zog Robin ihren Bogen und legte einen Pfeil auf die Sehne, zog den Bogen jedoch nicht aus, sondern ließ ihn gesenkt. Es war ein unfairer Schachzug den Bogen gegen das Schwert zu ziehen, aber ihr eigenes Schwert, das noch immer in der Schwertscheide verpackt an ihrem Gürteil baumelte, war einfach nicht ihre beste Waffe. Mit dem Bogen machte ihr niemand etwas vor.
Als die Fremde sprach runzelte Robin überrascht die Stirn. Die Stimme klang so..fremdartig. Sie konnte die Worte verstehen, aber der Klang, wie die Worte gesprochen waren, war einfach anders.
Sie sollte sich zu erkennen geben. Gut, Robin lächelte freundlich.
„Man nennt mich Robin Hood!“, rief sie der Frau zu, die immer noch mit der Schwertspitze auf sie zeigte, „Und ich gehöre zu den tapferen Männern aus dem Sherwood Forest! Doch nun seid ihr an der Reihe: wer seid ihr?“
Robin fragte nicht nach, zu wem die junge Frau da vor ihr gehörte, es interessierte sie nicht. Sie war eindeutig keine von den Leuten des Sheriffs of Nottingham und selbst wenn, seitdem der König sie begnadigt und ihren guten Ruf wiederhergestellt hatte, konnte auch der Sheriff nichts mehr gegen sie ausrichten. Zumal. Sie war nicht im Sherwood Forest. Aber vielleicht in der Nähe?

Etwas fehlte. Es fehlte jenes Element was seeungeübte Menschen verfluchten und was die Matrosen in den Schlaf wiegte. Eigentlich fehlte noch viel mehr. Das Knarren des Schiffes, was sie sicher durch die Brandung um die irischen Inseln trug. Die Schritte des Matrosen, die grade Wachtdienst schoben. Das Schreien von Möwen, die des Schiffes ständiger Begleiter waren. Das leise, schläfrige Gackern der Hühner von unten aus dem Teil des Laderaums, der für lebendiges Vieh abgeteilt war.
Aber vor allem fehlte die Bewegung, der Untergrund war still. Das war falsch. Er sollte nicht still sein. Er sollte sich mit dem Meer bewegen. Der Geruch war auch falsch. Es roch nach jenem Wald, in dem ihr Klan Jagd machte, nach Nadeln und feuchtem Gras. Es sollte salzig riechen und wie immer ein wenig nach dem Ochsen unten im Laderaum. Während sich langsam der allgemeine Eindruck von Falschheit in Grainne breit machte, schlug die Frau die Augen auf.
Das Gefühl unter ihren Fingern war definitiv Gras. Mit einem Satz war Grainne auf den Beinen und sah sich blinzelnd um.
Was war passiert? Sie hatte überprüft ob die beiden Matrosen auf Wacht auch aufpassten und hatte sich dann in ihrer Koje hinlegen wollen. Schlief sie? Es konnte kein Traum sein, dafür fühlte sich das Gras zu echt an.
Nur zur Vorsicht kniff sie sich trotzdem in den Unterarm. Kein Bild einer Koje schob sich vor ihre Augen.
"Fuck dom. Áit a bhfuil mé?"
Das hier war ein Wald? Warum zur Hölle war das hier ein Wald? Rasch überprüfte Grainne, ob wenigstens ihre Ausrüstung noch an Ort und Stelle war. Pulvertasche und Kugelbeutel hingen an ihrem Gürtel, das war gut. Der Säbel war ebenfalls am Gürtel befestigt und die vier Pistolen waren auch da. Wie nach einer Ewigkeit atmete Grainne erstmals wieder ruhig. Sie hatte ihre Waffen. Jetzt galt es nur noch herauszufinden, wo sie war und wie sie zurück nach Irland kommen konnte. Ihr Klan brauchte sie. Ihre Kinder brauchten sie.

Am Fluss nahe der Stadt Vala erschien ein Portal, das groß genug war ,das ein ein kleines Boot durchpasste. Auf dem Boot lag ein Mann. Er war gekleidet in eine Kettenrüstung sowie plattenschultern und einem Collier, einer braunen Hose und Stiefeln. Auf seinem Bauch lag zwischen seinen zusammengefalteten Händen ein Langschwert. Das Boot blieb bei einer Wiese stehen und der Mann erwachte. Verwirrt sah er sich um und wusste nicht so recht wo er war, oder was mit ihm passiert war. Vorsichtig stieg er von dem Boot runter und ging an Land, wo er sich erstmal umsah. Überlegend blickte er zu der Stadt, die er vom Fluss aus sehen konnte. Vielleicht sollte er dorthin gehen.


Nahe des Waldes erschien zeitgleich eine junge Frau, die in eine Rüstung gekleidet war. Neben der Frau lag ein langschwert. Verwundert erhob sich die Frau und sah sich um. Dann blickte sie an sich herab und tastete sich ab. "Verdammt," fluchte sie laut und erschrak über ihre Stimme. Sie konnte sich nicht erklären, was passiert war. War irgendwer hier? "Morgana?" rief sie fragend in die Gegend. Sie erhob sich und nahm das Schwert auf. Sie musste einen Ort suchen, oder jemanden der ihr sagen konnte, wo zu Hölle sie jetzt war.

Es war eine dieser Nächte, in denen Vlad lange wach lag und darüber nachdachte, wie er die Schmach, die man ihm zugefügt hatte, rächen konnte. Draußen wehte der kalte Januarwind, nur das gelegentliche wiehren eines Pferdes oder die Schritte eines seiner Leibgardisten, der an seinem Zelt vorbei schritt, drang durch das Heulen hindurch. Seufzend wälzte sich Vlad auf seinem Lager hin und her, bevor er schließlich aufstand, um auszutreten. Ein Fehler, wie er zu spät erkannte, als plötzlich ein Mann vor ihm stand, der nicht die Kleidung seiner Leibgarde trug. Vlad erstarrte und griff nach seinem Schwert. Doch er war nicht schnell genug. Ein zweiter Mann schritt aus der Dunkelheit um ihn herum und das letzte, was der gestürzte Woiwode mitbekam, war ein Stechender Schmerz in seinem Rücken, bevor die Welt in großer Geschwindigkeit die Farbe verlor und ihm schließlich schwarz vor Augen wurde.

Nur langsam wurde Vlad bewusst, dass er nicht in seinem Zelt unter dicken Decken lag. Und doch war ihm nicht kalt. War nicht Winter gewesen? Langsam schlug er die Augen auf. Sonne glitzerte durch ein Blätterdach. Ein Wald. Und offensichtlich nicht Winter. Verwirrt richtete sich Vlad auf, bevor die Erinnerung zurück kam. Er versuchte, dass ganze irgendwie in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Und dann traf ihn die Erkenntnis. Er war tot. Diese zwei Gestalten hatten ihn ermordet. Und wenn er tot war... Nun, die Hölle konnte dass hier nicht sein. Also musste es der Himmel sein. Mit gemischten Gefühlen stand Vlad schließlich ganz auf, bevor er sich umsah. Es wirkte alles friedlich und ruhig. Er atmete tief durch, bevor er einfach in irgendeine Richtung losmarschierte. Die Alternative, einfach stehen zu bleiben und zu warten was geschah, erschien ihm wenig erfüllend. Wenn das hier der Himmel war... Nun, wo waren die Engel? Wo war Gott?
Kräftigen Schrittes lief er durch das Unterholz, sich an der Sonne orientierend, um nicht plötzlich die Richtung zu ändern. Irgendwann musste er doch auf ein lebendes Wesen - sofern man im Himmel von lebend reden konnte - stoßen, das ihn einweisen würde. Schließlich näherte er sich dem Waldrand. Jemand rief etwas. Rief nach ihm? Vielleicht. Nun zielstrebiger verließ er den wald und sah sich um. Nicht weit entfernt konnte er eine gerüstete Person erkennen. Schmal war sie. Nicht gerade typisch für einen Ritter. Und die Rüstung wirkte nicht sehr Engelhaft. Offensichtlich war es ein weiterer Toter. Vlad trat näher auf die Person zu - und hielt inne, als er erkannte, dass es sich bei der Person um eine Frau mit langen, schwarzen Haaren handelte. Zögernd überlegte er, wie er diese Frau ansprechen sollte.

Die Spitze der Klinge hob sich ein weiteres Stück als diese Fremde ihren Bogen gezogen und einen Pfeil aufgelegt hatte... Nur die Geschwindigkeit mit der sie dies tat ließ auf eine äußerst geübte Schützin schließen. Eine ungünstige Situation für sie... Jeanne könnte vielleicht einen Pfeil an ihrer Platte an den Oberarmen ableiten wenn sie sich drehte, noch reichte der Abstand. Aber desto näher sie kam, wird dies beim Zweiten vermutlich nicht funktionieren.
Sie schämte sich so auf kaltem Fuße erwischt worden zu sein. Sie senkte ihre Waffe ein klein wenig, es gab nicht viele Möglichkeiten die sie momentan hatte. "Mein Name ist Jeanne... Und ich habe keine Ahnung wo ich hier bin oder wie ich hierher kam.", antwortete ihr die Ritterin schließlich. Dabei fiel ihr jetzt eine Sache auf... Ihr Gesichtsausdruck zeigte erneut ihre Verwirrung an der momentan gesamten Situation, denn welche Sprache kam da überhaupt aus ihr heraus? Sie verstand jedes Wort und auch flüssig kam jeder Satz über ihre Lippen. Doch sie schüttelte es für den Moment ab und behielt diese Frau welche sich als Robin vorgestellt hatte skeptisch im Auge. Was war das überhaupt für ein seltsamer Name?
Egal, Jeanne wäre es im Moment lieber sie würde einfach verschwinden... Das alles hier konnte nur ein alberner Traum sein.

Gerade, als Mordred sich dazu entschieden hatte, nach Norden zu gehen, konnte er hören, das jemand auf ihn zukam. Ein Mann erschien auf der Lichtung und blickte ihn an. Mordred starrte den Mann verwirrt an. "Wer seid ihr?" fragte Mordred misstrauisch und blickte den Mann weiterhin an. Seine Hand glitt automatisch zu dem Griff seines Schwertes.



Arthur folgte dem Flusslauf, bis jetzt hatte er noch niemanden entdeckt. Sehr seltsam das ganze. Es musste hier doch Menschen geben, wenn es hier sogar eine Stadt gab. "Hallo? Ist hier jemand?" rief er fragend. "Merlin? Gwaine, Percival ? Wo seid ihr?", rief er nach seinen Freunden. Doch niemand antwortete.

„Es freut mich euch kennenzulernen, Jeanne!“, rief Robin und ließ den Bogen sinken. Sie wollte die Frau nicht bedrohen, die doch in der selben Stiuation zu stecken schien, wie sie selbst. Und da sie mit dem Bogen eindeutig einen Vorteil hatte, war es an ihr, zuerst die Waffe sinken zu lassen. Immerhin konnte ihr die Fremde weiterhelfen.
Was war Jeanne eigentlich für ein Name? Er klang eher, als sei die eine Normannin, oder eine Französin. Ein guter, angelsächsischer Name war es jedenfalls eindeutig nicht. Doch sie wollte keine Vorurteile haben, sie kannte auch tapfere Normannen, die für die gute Sache Englands kämpften, auch wenn die eindeutig in der Unterzahl waren.
„Ich fürchte“, sprach Robin weiter, blieb jedoch auf Abstand zu Jeanne, da diese immerhin noch immer ein Schwert hatte und sie nicht direkt wieder sterben wollte. Konnte sie hier sterben? Wenn dies doch der Himmel war? War es denn der Himmel? Sie hatte es sich immer anders vorgestellt, auch wenn sie sich nichts Schöneres als ein ewiges Leben im Wald vorstellen konnte, „mir geht es so ziemlich so, wie euch. Ich bin hier aufgewacht, doch wie ich hierher gelangte, das weiß ich nicht. Sagt Jeanne, was ist das letzte, an das ihr euch erinnern könnt? Und wo wart ihr, bevor ihr hier....aufgewacht seid?“
Robin hatte so einen Gedanken. Sollte dies der Himmel, das Paradies sein, dann musste Jeanne auch gestorben sein. Dann würde jeder hier, dem sie begegnete, auch tot sein müssen. Nur: sah der Himmel für alle so aus? Wie ein Wald? Was war mit dem paradiesischen Garten?

Jeanne dachte gar nicht erst daran ihr Schwert wegzustecken, sie hatte immer noch keine Ahnung was hier vor sich ging oder wen sie hier überhaupt vor sich hatte... Sie ließ aber ihre Waffe etwas sinken, sodass die Spitze in Richtung des Waldbodens zeigte. Eine ganze Weile schwieg sie, ihr Misstrauen war mehr als nur deutlich erkennbar.
Es konnte genauso gut eine List sein... aber wenn diese Frau sie hätte angreifen wollen, dann wäre wohl bereits längst ein Pfeil irgendwo in ihr gesteckt.
Sie erinnerte sich... südlich der Loire, als sie von einem Pfeil aus dem Sattel gerissen worden war. Definitiv nichts angenehmes... und der Aufschlag hatte ihr die Luft aus den Lungen gedrückt. Tage danach tat die Verletzung durch den Aufprall mehr weh als die behandelte Wunde durch die Pfeilspitze.
"Ich war gefangen im Turm von Bouvreuil aufgrund... eines Verrates an mir. In Rouen haben sie mich an den Pflock des Scheiterhaufens gebunden, ich erinnere mich an den Rauch... die Rufe der Menschen. Dann bin ich hier im Schatten eines Baumes aufgewacht. Ich... ich weiß nicht was hier vor sich geht... Was ist mit euch...?", fragte sie.

Sie war also auch gestorben. Auf dem Scheiterhaufen verbrannt, das war eine der grausamsten Arten zu sterben, wie Robin fand. Sie spürte Mitgefühl in sich aufkeimen für die freme Frau, die Kriegerin, die sie noch immer so misstrauisch beäugte. Kein Wunder, dachte Robin sich, wenn mich jemand bei lebendigem Leib verbrannt hätte, dann wäre ich Fremden gegenüber wohl auch misstrauisch. Doch Jeanne hatte immerhin ihr Schwert sinken lassen.
Robin trat langsam einen Schritt auf die Frau zu, bedacht darauf, keine zu hastigen Bewegungen zu machen, doch es kam ihr seltsam vor, mehrere Fuß von Jeanne entfernt zu bleiben, während sie nur eine friedliche Unterhaltung führten und doch keinen Grund hatten, sich gegenseitig umzubringen. Immerhin waren sie beide ja schon tot.
„Ich...ich war krank, eine fürchterliche Grippe und war in ein Kloster nahe des Sherwood Forest gereist mit meinen treuesten Gefährten. Meine Cousine war dort Nonne im Kloster und verstand etwas vom Aderlass. Doch sie hegte einen tiefen Groll gegen mich und nutzte meine Krankheit und mein Vertrauen zu ihr aus. Sie schnitt absichtlich zu tief und ließ mich langsam ausbluten. Das letzte, was ich gesehen habe, war mein geliebter Sherwood Forest...und die Hand meines Gefährten Little John, die meine fest umklammert hielt!“
Robin stockte kurz und schüttelte den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen: „Aufgewacht bin ich dann am Waldrand, aber wir sind nicht im Sherwood Forest, denn den Wald kenne ich besser, als die Taschen in meinem Wams. Ihr seid also in Frankreich gestorben, richtig? Und ich im Sherwood Forest. Und wir sind beide hier. Sagt: Wann seid ihr gestorben, welches Jahr wurde geschrieben?“

"...Grainne...", tönte es kaum hörbar zwischen den Bäumen hindurch. Hatte es jemand anderen von der Crew ebenfalls in diesen Wald verschlagen? Wobei man dem Kerl dann man Manieren beibringen sollte. Man nannte seinen Kapitän nicht einfach beim Vornamen. Wegen der Situation wäre es allerdings verzeihlich.
Grainne machte sich in die Richung des Rufenden auf. Dieser stellte sich auf nähere Distanz als gerüsteter junger Mann heraus. Wer trug denn bitte noch Rüstungen? Jede Pistole durchschlug die Dinger auf eine Distanz in der selbst ein Langschwert noch nutzlos war. So eins hatte der junge Mann auch dabei. Was für ein seltsamer Geselle.
"Grüße...", begann Grainne, um dann abzubrechen. Sie verstand die Worte, die aus ihrem Mund kamen, aber es war kein Gaelisch gewesen. Was war hier los?

Sie verspürte das Bedürfnis einen Schritt zurück zu machen als diese Robin sich ihr näherte, doch das wäre ein Fehler gewesen... um so näher sie ihr war, desto besser hätte sie im Notfall reagieren können. So ungeheuerlich ihre Geschichte auch klang, wäre jene von Jeanne weniger verwirrend gewesen? Aber was war bitte ein Sherwood Forest...? War das der Name von jemanden? Es klang beinahe so... am Ende stellte sich aber heraus, dass sie damit irgendeinen Wald meinte. Sekunde um Sekunde die hier verstrich ließ Jeanne nur noch verwirrter zurück. Auf die Frage ob sie in Frankreich gestorben war, schüttelte die Ritterin den Kopf. "Frankreich ist meine Heimat... aber gestorben...? Ich weiß es nicht. Ich... erinnere mich nicht. Aber das Jahr als sie mich nach Rouen geschleppt haben. Die Tage selbst habe ich im Kerker aufgehört zu zählen... aber es war das Jahr 1431 bevor dies alles passiert ist und ich von meinen Soldaten getrennt wurde. Das Jahr als wir noch in breiter Front gegen die englischen Besatzer vorgingen.", erklärte sie ihr.

Die Frau war bewaffnet. Wieso war sie bewaffnet, wenn dass hier das Himmelreich war? Oder war dies nur ein Traum? Zur Sicherheit griff Vlad selbst dorthin, wo er sein eigenes Schwert trug - und war überrascht, dieses vorzufinden.
"Die gleiche Frage könnte ich Euch stellen", entgegnete der gestürzte Woiwode. "Wer seid Ihr?"
Die Unsicherheit wich der Autorität, die er gewohnt war. Gleichzeitig richtete er sich unwillkürlich ein Stück auf, während sein Blick nocheinmal die Frau musterte. Er beschloss, sie zunächst einmal wie einen Ritter zu behandeln. Wer wusste schon, wo er hier war und ob es hier nicht normal war, das Frauen in Rüstungen herum liefen. Auch wenn ihm der Gedanke fremdartig erschien, so kannte er doch Geschichten über griechische Amazonen, die wie Männer in den Kampf zogen. War dieshier vielleicht eine solche?

Arthur betrachtete die Frau verwirrt. Sie sah seltsam aus und trug Waffen, die er nicht kannte. "Seid gegrüsst, Werte Dame. Mein name ist Arthur. Und wie ist euer name?" fragte er freundlich und betrachtete sie interessiert. Seine Hände hielt er offen in ihre Richtung um ihr anzudeuten, das er ihr nichts tun würde.


"Mein name ist Mordred," erwiderte sie kühl. "Ich bin Druide der alten Religion sowie ehemaliger Ritter von Camelot. Doch dies war einmal. Das Jenseits hat sich entschlossen, mich in den Körper einer Frau zu stecken." Misstrauisch betrachtete Mordred den Mann. Ihr Schwarzes Haar ging ihr bis über die Schultern.

Es klang fast als würde ihr Gegenüber Englisch sprechen. Wie von selbst wanderte Grainnes Hand zu ihrem Säbel. Aber das war unmöglich. Hätte er Englisch gesprochen, so hätte sie ihn nicht verstanden. Und er hätte bereits eine Waffe in der Hand um sie damit anzugreifen. Immerhin waren Irland und England nicht grade gut aufeinander zu sprechen.
"Grainne ni Mhaille", stellte sich Grainne vor und zog die Hand vom Säbel zurück: "Oberhaupt des O'Malley Klans. Wo kommt Ihr her, Arthur? Auf Clare Island habe ich Euch jedenfalls noch nicht gesehen."

"Grainne?" fragte er verwirrt. Der name hatte einen seltsamen Klang. "Ich bin der König von Camelot. Mein Reich liegt in Britannien," erwiderte er dann. Er hatte registriert, das die Frau zu ihrem Schwert gegriffen hatte. Abwartend blickte er sie an. "Dieser Ort, von dem ihr stammt.. Der sagt mir gar nichts."

"König Artus von Camelot?", hakte Grainne erstaunt nach. Für einen Moment starrte die Frau ihr Gegenüber nur mit großen Augen, dann brach sie in Lachen aus. Klar und sie war Elisabeth I., Königin von England. Oder vielleicht Kleopatra? Nach einer Weile bekam sie sich wieder unter Kontrolle.
"Tja, König Artur, tut mir schrecklich leid Euch das sagen zu müssen, aber ihr seid seit ein paar Jahrhunderten tot und Eure Nachfolger sind ein paar gemeine Schweinehunde."
Grainne grinste breit. Es wurde immer seltsamer. Wahrscheinlich war das hier irgendein Verwirrter, der sich für den legendären Pendragon hielt.

Vlad hob die Brauen - und begann lauthals zu lachen. Ein Mann, der nach dem Tod im Körper einer Frau erwacht war. Zu komisch! Schließlich beruhigte er sich wieder, auch wenn ein Grinsen in seinem Gesicht zurück blieb.
"Ich bin Vlad III. Drăculea, Ehemals Woiwode der Walachei. Ich grüße Euch, Mordred, Ritter von Camelot." Sein Grinsen wurde wieder breite. Er hatte zwar noch nie von Camelot gehört, aber da dieser Kerl scheinbar kein Christ gewesen war, geschah es ihm nur Recht, dass er als Frau im Jenseits erwachte. Doch dann schwand jedwede Belustigung aus Vlads Gesicht und machte einer grüblerischen Geste Platz. Dies konnte nicht der Himmel sein, Kein Ketzter würde jemals dorthin gelangen. Doch die Hölle hatte er ebenfalls bereits ausgeschlossen. Wo also waren sie hier?
"Ihr seid tot, ich bin tot. Wo sind wir hier? Dies ist weder das Himmelreich, noch die Hölle."
Er ließ den Griff seines Schwertes wieder los. Sie waren tot. Was konnte man ihnen also noch anhaben?

Arthur schmunzelte. "Wäre ich tot, würde ich nicht vor euch stehen, nicht mit euch reden oder euch sehen können. Meine Knochen wären bereits zu staub zerfallen. Doch ich fühle mich nicht tod. Ich kann euch sehen und mit euch reden. Ich fühle den Wind, der durch die Baumwipfel bläst und die Sonne, die auf uns herabscheint."


"Nun, für die Hölle ist dies zu friedlich. Für das Totenreich ebenso. Ausserdem müssten viel mehr Menschen hier sein. Nur die Götter wissen, wo wir hier gelandet sind," erwiderte Mordred ruhig. Ruhig hob sie ihre hand und konzentrierte sich. In ihrer Hand erschien eine kleine Flamme. Zufrieden blickte die Druidin drein. Mit einer Handbewegung erlosch die Flamme wieder.

"Aber ich habe von Euch gelesen. Auf Latein natürlich, von den Rittern der Tafelrunde, von Gawains Auszug gegen den grünen Ritter, von Tristan und Isolde. Von Genevieve und von Avalon. Die Geschichten sind schon mehrere hundert Jahre alt. Welches Jahr des Herrn haben wir Eurer Meinung nach denn?", führte Grainne siegessicher aus. Waren die Studien doch zu etwas Nütze gewesen. Für einen Moment schämte sich Grainne ihr Wissen dazu zu benutzen einen armen Irren der Lüge zu bezichtigen. Ihr Vater und ihre Mutter hätten das bestimmt nicht gut gehießen. Aber die waren eben beide noch auf Clare Island und konnten grade keine Einwände erheben, von daher zählten sie eigentlich nicht.

"Nun, ich bin im Jahre 452 nach Camlan gezogen um gegen Morgana und die Sachsen zu Kämpfen. Meine Frau heisst Gwen und Gwaine ist nie gegen einen grünen Ritter ausgezogen, soweit ich weiss. Dafür haben wir gegen Greifen und Drachen und andere Magische kreaturen gekämpft. Ich habe sogar ein Einhorn gesehen. Camelot hatte eine Hungersnot, da ich es getötet hatte. Doch ich habe für meine Tat gesühnt," erzählte Arthur ruhig.

"Lustig, denn wir schreiben das Jahr 1566. Ihr seid vor über eintausend Jahren gestorben. Und ihr wollt mir doch nicht sagen, dass die alten Sagen nur Lügen sind, oder?", antwortete Grainne und schüttelte den Kopf. Es wurde wirklich langsam ein wenig zu viel. Zuerst wachte sie hier auf und dann stolperte sie über einen Verrückten, der behauptete der legendäre Artus zu sein.
"Aber gut. Belassen wir es dabei. Ich möchte zurück nach Irland und ich denke, es wäre gut aus diesem Wald heraus zu kommen. Ihr kennt Euch nicht zufällig hier aus?"

Vlad sah sich um, bevor er schließlich den Kopf schüttelte.
"Irgendein Totenreich wird es schon sein. Vielleicht waren die Erzählungen über Himmel und Hölle falsch. Was wissen Sterbliche schon davon? Fakt ist: Wir sind tot. Wo sonst, als im Totenreich sollten wir sein? Aber davon ab. Wir sollten jemanden suchen, der vielleicht mehr weiß. Irgendwie wird man hier wohl zurecht kommen müssen."
Mit diesen Worten wandte er sich von Mordred ab und warf einen Blick über die Gegend um sie herum, bevor er sich wieder der Frau zuwandte.
"Irgendein Vorschlag, Ritter?" Wieder stahl sich ein Schmunzeln auf seine Züge.