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 GQ - [Die MSG]

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Grim
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptySo 18 Mai 2014, 11:41

"Hättest du es nur nich herauf beschworen!", ächzte Aldred an Trevin gewandt, den Blick zum Himmel erhoben. Furcht flackerte in seinen Augen auf. Es gab keine Chance zu entkommen. Sie würden kämpfen müssen. Wieder würde Blut fließen müssen. Wieder würde es Tote geben. Schmerzhaft stiegen die Erinnerungen an jene Gefährten in Aldred auf, die sie schon an die Schwarze Heerschar verloren hatten. So viele! Und so wenige waren geblieben. Mochten die Göttinnen nun Gnade mit ihnen haben! Aber wie lange würden sie ihre schützende Hand noch über sie halten können?
"Rüber!", rief Aldred kehlig, "Über die Brücke! Finn!" Sein Blick suchte ihren Jüngsten, Verwundbarsten, fand ihn schließlich. "Zu mir! Hinter mich!" Er legte dem Jungen eine Hand auf den Rücken, zog ihn mit sich dem anderen Ende der Brücke entgegen, die andere währenddessen schmerzhaft fest um den Schaft des Schmiedehammers geschlossen. Er würde, das schwor er sich, diese Bestien nicht an Finn heran lassen. Mit mulmigem Gefühl wurde ihm bewusst, wie schlecht er dafür gerüstet war. Er besaß keinen Schild mehr und sein Kettenhemd hatte er im Brand vor zwei Nächten verloren. Aber wenn es sein musste, dann würde er die Klauen der Schwarzen eben mit der blanken Brust abfangen! Es war das richtige. Das, was getan werden musste!
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Vicati
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptySo 18 Mai 2014, 22:48

Sie hatten ein paar Schuhe und sogar Hosen für Finn bei einer Hausfrau vor dem Dorfausgang gefunden. Obwohl sie ihnen immer wieder misstrauische Blicke zugeworfen hatte, wollte sie die Möglichkeit für einfach verdientes Geld nicht ausschlagen. Finns Beutel war deutlich leichter und die Schuhe waren ihm zu gross, aber es war besser als keine Schuhe. Während der ersten Pause hatte er einen Teil des Hemdes, das Amun ihm gegeben hatte, abgeschnitten und die Schuhe gestopft. Dennoch hatte er am nächsten Tag Blasen an den Füssen und war vollkommen erschöpft, als sie die Brücke erreichten. Trevins Befürchtungen liessen ihn dementsprechend kalt. Er wollte nur das Kloster erreichen und einige Tage durchschlafen. Erst als Aldred ihn packte und mitzerrte, realisierte er, dass sie angegriffen wurden. Das löste einen Adrenalinschub auf und Finn strengte seine erschöpften Beine noch einmal an, um mit dem Schmied mithalten zu können.
Die geflügelten Schwarzen hatten die Brücke fast erreicht und trennten sich in der Luft. Zwei schossen hoch und die restlichen drei pickten sich Ziele aus. Einer schoss direkt auf Trevin zu, ein weiterer nahm Tristan ins Visier und ein letzter flog hinter Aldred und Finn her. Die anderen zwei zogen eine Schleife in der Luft, um von der anderen Seite den Beschäftigten in den Rücken zu fallen.
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Lias
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMo 19 Mai 2014, 14:12

Mit einem wütenden Kampfschrei war Amun in der Luft. Seine Freunde würden mit den dreien am Boden schon irgendwie fertig werden, solange ihnen keiner der anderen beiden Schwarzen aus der Luft in den Rücken fiel. Amun machte sich keine Illusionen, dass er die beiden Schwarzen würde vernichten können, aber vielleicht konnte er sie lange genug aufhalten. Der Avior bewegte sich in einem scheinbar zufällig Muster, dass ihn aber immer wieder zwischen die Schwarzen und seine Gruppe brachte. Sollte einer der Schwarzen einen Vorstoß wagen, so würde sich Amun hoffentlich dazwischen werfen können.
Als einer der Schwarzen vorschoss, blockte Amun seinen Weg mit seinem Speer. Allerdings schienen die Schwarzen ihn nur zur verhöhnen. Der Angriff war viel zu langsam gekommen als dass er eine ernsthafte Bedrohung dargestellt hätte. Sie wussten, dass bei einem Angriff beider Amun den Rückzug antreten musste. Ihnen reichte es schließlich schon wenn auch nur einer an ihm vorbei kam.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMo 19 Mai 2014, 18:16

Aldred hielt sich selbst für einen guten Läufer. Er war ausdauernd, das machte die lange Wanderschaft. Und wenn es sein musste, dann war er auch schnell. Mit Finn im Schlepptau kam er jedoch nicht annähernd so rasch voran, wie ihm das allein gelungen wäre. Und selbst ohne den Jungen hätte er wohl kaum eine Chance gehabt, dem Geflügelten zu entkommen. Bedrohlich erklang das Rauschen des Windes, der sich in den Flügeln einer der Kreaturen fing, in ihrem Rücken. Ein Blick über die Schulter zeigte Aldred, wie die nachtschwarze Gestalt, ein Speer fest in der Rechten, auf sie zu schoß. Zu sehr außer Atem um zu fluchen gab der Schmied seinem jungen Begleiter einen Stoß in den Rücken, ihm bedeutend weiter zu laufen, und wandte sich selbst um, den Angriff abzufangen. Hätte der Geflügelte versucht, ihn mit dem Speer zu durchrennen, er hätte wohl die Waffe ablenken können und der eigene Schwung hätte den Schwarzen in seinen Hammer hinein getragen. Doch die finstere Kreatur war weit weniger närrisch als erhofft. Statt zuzustechen ließ sie den Speer in weitem Schwung auf Aldred herab gehen, die längere Reichweite seiner Waffe geschickt ausnutzend. Dem Schmied gelang es nur noch, die scharfe Spitze der Waffe abzufangen, doch die Wucht des Angriffs fegte ihn von den Beinen. Er purzelte rücklings über die Brücke, konnte sich jedoch wieder fangen, kam, den Hammer noch immer in der Rechten, wieder auf die Beine. Der Schwarze – zumindest das hatte Aldred erreicht – hatte seinen Angriff abgebrochen und war wieder in den Himmel hinauf gestiegen. Rasch wandte Aldred sich um und beeilte sich, Finn, der nun bereits fast am Ende der Brücke angelangt war, einzuholen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDi 20 Mai 2014, 00:04

Um ein Haar wäre Finn durch Aldreds Stoss fast gestolpert, doch er konnte sich im letzten Moment noch auffangen und weiterrennen. Die Verzweiflung rang seinen Beinen alles ab, was sie noch hergeben konnten und Finn flog förmlich über die Steine der Brücke. Er konnte sich nicht erinnern, je so schnell gerannt zu sein. Aber es war nicht genug. Ein Schatten fiel über ihn und der Schwarze, der den Schmied scheinbar ohne Probleme hinter sich gelassen hatte – Finn hoffte, dass ihm nichts passiert war – , stiess einen triumphierenden Ruf aus, als er auf den schwächsten der Gruppe niederstiess. So gewarnt, warf Finn sich zur Seite, in der Hoffnung, dem Angriff noch einmal zu entkommen. Ohne zu verlangsamen, rammte er den steinernen Lauf der Brücke und schrammt, von seinem Schwung getragen daran entlang, so dass Hemd und Haut aufgerissen wurden. Doch der Schwarze hatte ein Ausweichmanöver einberechnet, wenn auch wohl kein so krasses. Die Spitze seines Speeres schnitt durch Finns Seite und kam aus seinem Bauch heraus. Mit einem heftigen Ruck und begleitet von Finns gellendem Schmerzensschrei riss er den Speer zur Seite heraus und durchtrennte den Streifen noch unverletztes Fleisch an Finns Seite. Blut schoss aus der klaffenden Wunde und Finns Schreie verkümmerten Schnell zu Wimmern.
Mit einigen Hüpfern kam der Geflügelte einige Schritte von dem liegenden Jungen zu stehen, war mit einem Satz wieder in Reichweite und hob den Speer, um zum Todesstoss anzusetzen. Da materialisierte sich plötzlich ein Schwarm dunkler Flecken um seinen Kopf und ein heftiger Ruck riss ihn herum. Von plötzlicher Kraft getroffen, flog die Kreatur über die Brücke und knallte mit dem Kopf gegen den Steinlauf auf der anderen Seite. Doch damit nicht genug. In schneller Folge wurde sein Kopf von einer unsichtbaren Hand gehoben und gegen den Stein geschlagen, bis ein letztes Zucken durch seinen Körper ging und er erschlaffte. Während der Kampf weiter hinten gnadenlos geführt hatte, waren es gegen Ende der Brücke still bis auf Finns Wimmern.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDi 20 Mai 2014, 00:40

Neythani jagte förmlich über die Brücke, den anderen hinterher. Die Schwarzen flogen hinter ihnen her und griffen sie von allen seiten her an. Die Katzenfrau stoppte kurz ihren lauf und schleuderte einen Wurfspeer nach einem der geflügelten Wesen, doch leider verfehlte sie diesen. Neythani fluchte und lief dann weiter. Als sie schließlich an der anderen seite der Brücke ankam, zog sie noch einen ihrer wurfspeere und warf diesen gezielter. Diesmal musste sie treffen, sie hoffte es sehr.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDi 20 Mai 2014, 07:38

So gut es eben ging, beschäftigte sich Tristan damit, die Schwarzen irgendwie umzunieten.
Aus reiner Provokation, benutzte er dabei das schwarze Schwert, das er dem einen schwarzen Krieger abgenommen hatte, den er im Schiff erledigt hatte.
Er schwang es beidhändig den Kreaturen entgegen, die drohten, sich ihm zu nähern.
Der eine, der auf ihn zuflog, war nach einem raschen aber anstrengenden Moment auch tot. Der Söldner bezahlte seinen Sieg allerdings beinahe damit, dass er von der Brücke stürzte, weil die Kreatur natürlich genau gegen ihn kippte.
Schliesslich konnte er sich aber festhalten und weiter über diese schier endlos erscheinende Brücke rennen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDi 20 Mai 2014, 21:22

Irgendetwas bereitete dem Schwarzen ein schmerzhaftes Ende. Etwas, das beim besten Willen nicht zu erklären war. Das ganz und gar widernatürlich war und Aldred unter normalen Umständen das kalte Grauen verursacht hätte. Aber in diesem Moment war es etwas ganz anderes, dass ihn mit quälender Panik erfüllte: es war der kleine, zusammen gesunkene Körper, der am Ende der Brücke in einer sich rasch ausbreitenden Blutlache lag. Ungeachtet der Tatsache, dass die anderen noch immer um ihr Leben kämpften stürzte er auf Finn zu, ließ sich neben diesem auf die Knie fallen. Blut sog sich in den Stoff seiner Hose. Finns Blut.
Die Wunde, das war auf einen Blick erkenntlich, war ernst. Sehr ernst. Tödlich, vermutlich. Der Speer hatte ihn nicht nur durchbohrt, er hatte ihn regelrecht aufgeschlitzt. "Halte durch, Finn!", bettelte Aldred panisch, den erstbesten Fetzen Stoff in die Wunde drückend, den er in die Finger bekommen konnte. Wie der Zufall es wollte, war dies Finns Hemd, das Hemd, das Amun ihm geschenkt hatte. Nun, für viel mehr würde es jetzt kaum noch taugen. Die Kämpfe noch immer völlig ausblendend schob Aldred seine massigen Arme unter den schmalen Körper des Jungen, hob ihn hoch. Wenn Finn überleben sollte, dann brauchte er nun dringend einen Heiler. Sie hatten keinen solchen bei sich, seit Kazeel sie verlassen hatte. Aber im Kloster würde es Heiler geben. Es war nicht mehr weit, hatte Trevin gesagt! Die anderen dem Schutz der Göttinnen anvertrauend und zurück lassend begann Aldred zu laufen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMi 21 Mai 2014, 00:34

Aus dem Augenwinkel sah Amun Finn zu Boden gehen. Wisch. Einer der beiden Schwarzen raste an ihm vorbei. Wisch. Der zweite Schwarze hatte den Moment der Ablenkung genutzt, um ebenfalls an ihm vorbei zu schlüpfen. Die beiden durften die anderen nicht erreichen. Amuns Schultermuskeln schrien gequält auf als der Avior die engste Wende seines Lebens vollführte. Nach einem kurzen Moment des Trudelns nahm er die Verfolgung auf. Die beiden Schwarzen hatten sich getrennt. Einer hielt auf Aldred zu, der über Finn kniete. Der andere schoss in Richtung Tristan. Nach einem kurzen Moment der Konzentration öffnete Amun eine Krallenhand in Richtung desjenigen Schwarzen, der auf Tristan zuhielt. Aus heiterem Himmel züngelte ein Blitz, leckte gierig nach dem Schwarzen und verschlang ihn mitsamt Rüstung. Die beiden hatten sich eine Blöße gegeben und Amun wollte sie ausnutzen.
Mit weit ausholenden Flügelschlägen holte der Avior zu dem anderen Schwarzen auf, der...sich in der Luft umdrehte, das Schwert im Anschlag. Zu spät erkannte Amun, was dieser Schwarze vorgehabt hatte. Der Schwarze ließ den Avior auflaufen, dessen gellender Schmerzensschrei weithin hallte. Beide gingen, durch den Schwung getragen, irgendwo hinter der Brücke zu Boden. Als Amun die Augen wieder aufschlug, es mochten Minuten oder Sekunden vergangen sein, wurde ihm mulmig zumute. Die völlige Abwesenheit von Schmerz hatte nichts beruhigendes an sich. Dem Schwarzen ging es nicht besser. Der Krieger war, wohl mehr durch Glück, von Sturmbringer durchbohrt worden, der permanent Blitze durch den Körper seines Opfers jagte. Tot war der Schwarze nicht, aber er war in keiner angenehmen Situation. Wacklig kam Amun auf die Beine, setzte einen Fuß auf die Brust des Schwarzen und stieß ihm Sturmbringer durch den Schädel. Wo waren die anderen? Es waren keine Schwarzen mehr in der Luft, wenigstens das hatte er also geschafft.
Mit einem müden Flügelschlag stieß sich Amun vom Boden ab...und prallte mit der rechten Seite auf die Erde. Sein rechter Flügel hing nutzlos und blutverschmiert von seinem Rücken. Alle Kraft schien die Muskeln verlassen zu haben und es fehlten mindestens vier Schwungfedern.
War er jetzt ein Landgeher? Amun lachte krächzend und hustend. Er, der sein Leben lang die Landgeher von oben betrachtet hatte, sollte nun selbst an das Land gebunden sein? Welch eine Ironie des Schicksals war das.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMi 21 Mai 2014, 00:48

Wenn Trevin geglaubt hatte, es diesmal vielleicht etwas einfacher zu haben, weil er schon einmal eine dieser Bestien besiegt hatte, so hatte er sich geirrt. Einer der geflügelten raste auf ihn zu, und er konnte nur noch im letzten Moment ausweichen, wollte er nicht überrannt werden. Vermutlich lag es daran, daß hier auf der Brücke mehr Platz war als auf einem Luftschiff; auf jeden Fall kämpfte dieser hier anders als sein letzter Gegner. Er kreiste schnell um Trevin herum, zog sich immer wieder zurück, um dann aus verschiedenen Richtungen schnell vorzustoßen. Trevin konnte sich nur immer wieder gegen diese Angriffe verteidigen, nicht aber zurück schlagen, dazu blieb ihm einfach keine Zeit. Vermutlich wollte ihn sein Gegner mit dieser Taktik zermürben, vielleicht auch Zeit gewinnen; vielleicht rechnete die Bestie damit, daß einer der anderen Geflügelten einen von Trevins Kameraden eher besiegte. Der Mensch hatte keinen Zweifel daran, daß er zweien dieser Gegner nicht gewachsen war.

Aldred hatte das Ende der Brücke fast erreicht, als ein weiterer Gegner auf den Plan trat. Etwas dunkles drang von links in sein Sichtfeld ein, und ein riesiger schwarzer Schatten kletterte an einem der Brückenpfeiler empor und den beiden flüchtenden Menschen in den Weg. Das Ding sah aus wie eine Echse aus gestaltgewordenen Schatten; nur, daß diese hier die Größe eines ausgewachsenen Ochsen besaß. Obwohl die Bestie keine sichtbaren Augen aufwies, hatte der Schmied das Gefühl, von einem stechenden Blick tiefster Bosheit erfaßt zu werden.
Das Ding bäumte sich auf und zischte bedrohlich, als ein weißer Blitz heran zuckte, über die Echse und auch Aldred hinweg raste und mitten auf der Brücke in einer lautlosen Lichtexplosion verging.

Grelles weißes Licht breitete sich über die Schlucht aus, und wer es erblickte, wurde geblendet. Besonders schlimm traf es jedoch die Schattenkreaturen, die wie unter Schmerzen aufbrüllten und desorientiert umher taumelten.
Trevin hatte Glück und die Lichtexplosion im Rücken, so daß seine Augen kaum beeinträchtigt wurden. Für seinen Gegner galt das jedoch nicht. Der Mensch nutzte seine Chance, hastete vor und stieß dem Geflügelten das Schwert bis zum Heft in die Brust.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDo 22 Mai 2014, 17:39

Aldreds Plan war gewesen, zu rennen bis die Beine unter seinem Körper nachgaben, nicht anzuhalten, ehe er das Kloster erreicht hatte und Finn in Sicherheit war. Aber wann hatte ein Plan in diesen verrückten Zeiten schon einmal funktioniert? Dieser hier scheiterte nach kaum mehr als einem Dutzend Schritten, noch ehe Aldred es auf den Bergpfad hinter der Brücke geschafft hatte. Eine neue Höllenkreatur, eine Abart der Schwarzen Heerschar wie sie ihm noch nie unter gekommen war, warf sich auf den Weg und versperrte ihm eben jenen. Finns schlaffen Körper mit nurmehr einem Arm an seine Brust pressend – an sich bereits schier ein Ding der Unmöglichkeit – versuchte er die Rechte mit dem Hammer darin frei zu bekommen um das Biest abzuwehren, wenn es sich denn auf sie warf – ein ohne Zweifel törichtes, wenn nicht gar sinnloses Unterfangen. Doch es kam nie zu dem Angriff.
Etwas Grelles segelte über ihre Köpfe hinweg und zog für einen Augenblick sowohl Aldreds Augen als auch den Blick der Kreatur auf sich. Dann brandete gleissendes Licht im Rücken des Schmieds auf und plötzlich wand die Schattenkreatur sich wie in Höllenqualen. Einen Augenblick blieb Aldred verdattert stehen, dann sah er seine Chance. Mit einem Sprung warf er sich nach vorne, drosch einmal mit dem Hammer auf den Kopf des schwarzen Monstrums ein und hastete dann, während es blind um sich schlung, eilig an ihm vorüber, fort von der Brücke und auf den Bergpfad.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDo 22 Mai 2014, 23:41

Bewegungen und Schmerz waren das einzige, was Finns benebeltes Bewusstsein erreichte. Er war zwar kurz bewusstlos gewesen, doch das Adrenalin, das immer noch durch seinen Körper schoss, hatte ihn wieder aufgeweckt und obwohl es den Schmerz dämpfte, war seine Welt immer noch schwarz mit roten Blitzen. Jedesmal wenn ein weiterer Ruck seinen Körper schüttelte, blühte der Schmerz in seiner Seite als Welle auf. In der roten und schwarzen Leere war aber auch etwas anderes. Etwas Dunkles. Finn meinte, Kinder weinen zu hören. Wieso hörte er Kinder weinen?
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyFr 23 Mai 2014, 23:28

Es war die völlige Abwesenheit von Schmerz, die Amun die allergrößte Sorge bereitete. Eigentlich hätte der Schnitt durch den Flügel viel mehr Schmerzen bereiten müssen als er es tat. Und selbst bei einer Armverletzung konnte man den Arm doch noch benutzen. Warum also rührte sich der Flügel keinen Zentimeter? Amun angelte die Flügelspitze vom Boden und nahm den Flügel in die Hand. Trotz der Bewegung war nichts zu spüren. Dreck.
Ein blendendes Licht schwemmte über das Schlachtfeld und raubte Amun einen Moment lang die Sicht. Als Amun wieder sehen konnte, wurde grade der Leichnam des Schwarzen von dem Licht ausradiert. Irgendwer hatte mächtige Magie gewirkt um ihnen zu helfen. Und sie waren irgendwo in dieser Richtung. Seinen Flügel mit einem Arm vom Boden weg haltend machte sich Amun auf den Weg. Sturmbringer wurde kurzerhand zu einer Stütze umfunktioniert.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptySo 25 Mai 2014, 08:54

Der Söldner, der feststellen musste, dass er noch immer noch nicht einmal die Hälfte der Brücke hinter sich gelassen hatte, riss die Arme hoch, als der Blitz ihn zu blenden drohte. Als er bemerkte, dass die Schattenkreaturen offenbar wenig begeistert von dem hellen Licht waren, rannte er mit gesenktem Blick los, so schnell seine Beine ihn trugen. Er rannte an allem vorbei - egal ob Freund oder Feind - und erst, als er das Ende der Brücke erreicht hatte, verlangsamte er seinen Schritt ein wenig.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptySo 25 Mai 2014, 13:09

Neythanis Gegner konnte auch diesem Wurfspeer gerade noch ausweichen, doch dann explodierte eine Lichtkugel über der Brücke und blendete die Schattenkreaturen. Der nächste Wurfspeer traf den Geflügelten in eine Schwinge, was ihn unkontrolliert abstürzen ließ, geradewegs in den Abgrund hinab.
Trevin konnte gerade noch sehen, wie das Monster hinter der Brüstung verschwand. Er bezweifelte, daß sie es wieder sehen würden. Aber am Ende der Brücke sah er ein Monster, wie er es nie zuvor gesehen hatte. Gerade in diesem Moment erhielt es von Aldred einen Hammerschlag dorthin, wo vermutlich sein Kopf war, dann rannte der Mann an dem Biest vorbei und davon. War das Finn über seiner Schulter? Der Junge mußte verletzt sein, denn er hing schlaff und reglos über Aldreds Schulter.
Die Schattenechse tobte vor Wut, schien sich aber allmählich von der Lichtwelle zu erholen. Nun hastete Tristan auf sie zu, wollte er sie etwa allein angreifen? Trevin warf Neythani einen auffordernden Blick zu und rannte los. Er sah es jenseits der Brücke hell aufblitzen, und ein heller Lichtstrahl traf das Monster, das dadurch wohl erhebliche Schmerzen erleiden zu schien, denn es brüllte vor Schmerz auf. In blinder Wut sprang es auf Tristan zu, verfehlte ihn jedoch. Der wilde und viel zu weite Sprung trug die Echse auf die Brüstung zu, wo sie abrutschte und ebenfalls in den Abgrund hinunter stürzte.
Rasch sprang Trevin an den Rand der Brücke und sah nach unten, doch er konnte das Monster kaum noch erkennen.
"War wohl doch keine so gute Idee, uns auf der Brücke aufzulauern, eh?" murmelte er, nicht ohne eine gewisse Häme.

Aldred, Finn und Amun hatten längst die andere Seite erreicht. Die Straße stieg hier wieder an und führte ein Stück weiter oben zwischen zwei Felswänden hindurch. Von dort kam ihnen nun schnellen Schrittes eine kleine, ganz in weiß gekleidete Gestalt entgegen. Sie trug einen schlichten weißen Kapuzenumhang und hielt einen hölzernen Wanderstab in der Hand
"Nun, das war knapp, nicht wahr?" fragte der Fremde mit der hohen, an ein Menschenkind erinnernden Stimme eines Grindyl. "Seid ihr verletzt?"
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptySo 25 Mai 2014, 14:47

Und wieder kam Aldred mit Finn in seinen Armen nicht weit ehe ihm der Weg versperrt wurde. Diesmal jedoch war es eine entschieden weniger furchteinflößende Gestalt, die ihm entgegen trat, wenngleich der Schmied nur zu gut wusste, dass man niemanden allein nach seinem Äußeren beurteilen konnte. Auch in den Kleinsten konnte gewaltige Macht schlummern. Dieser hier jedoch – seinem Auftreten nach musste er ein Grindyl sein – schien ihnen nicht feindlich gesinnt zu sein.
"Warst du es, der uns auf der Brücke beigestanden hat?", verlangte Aldred zu wissen, die Erinnerung an das gleißende Licht, welches die Diener der Reija damals in jenem kleinen Dorf, das sie gegen die Schwarzen verteidigt hatten, herauf beschworen hatten, nur zu präsent. Dann erst ging ihm auf, dass der Fremde ihm eine Frage gestellt hatte.
"Der Junge ist verwundet. Er hat einen Speer durch den Bauch bekommen", berichtete er, doch anstatt ihn vor derm Grindyl abzulegen presste er den kleinen Körper, getrieben von einem Instinkt zu beschützen, enger an sich.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMo 26 Mai 2014, 15:33

"Das klingt gar nicht gut," fand der Grindyl und trat näher. "Legt ihn auf den Boden, ich werde versuchen, ihm zu helfen. Das Kloster ist nicht weit, aber wenn seine Verletzung so schwer ist, dann ist es vielleicht zu weit."
Ein kurzer Rundumblick verschaffte Trevin die Gewißheit, daß keine Feinde mehr in der Nähe waren.
"Noch mal gutgegangen," murmelte er und steckte seine Waffe weg. Wenn man mal von dem Jungen absah, den Aldred noch immer umklammert hielt. Nun sah er, daß jemand auf diesen zugetreten war, und er eilte sich, näher zu kommen. Es war offenkundig ein Grindyl, der vor ihnen stand - hatte er ihnen im Kampf gegen die Schwarzen geholfen? Vermutlich, denn das Kloster war nicht weit, und vielleicht hatte man die Nähe der Schattenwesen gespürt und Hilfe gesandt.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMo 26 Mai 2014, 20:14

Noch immer zögerte Aldred, hielt Finn eng an seinen Körper gepresst. Er konnte fühlen wie das warme Blut des Jungen sein Hemd durchnässte, langsam an seinem Bauch herab rann. Sein Verstand sagte ihm deutlich, dass allein die Magie des Grindyl Finn retten konnte, nicht Aldreds behütender Griff. Sein Herz aber weigerte sich, sich von diesem leidenden Bündel Hilflosigkeit in seinen Armen zu trennen. In diesem Moment fühlte Aldred für Finn wie für den Sohn, den er nie gehabt hatte. Dann jedoch, unter dem strengen Blick des kleinen Fremden, siegte die Vernunft. Behutsam ging der Schmied auf ein Knie herab und bettete den Jungen zu Füßen des Grindyl auf dem nackten Fels. Und mit einem mal war es, als habe er mit Finns Körper auch eine gewaltige Bürde abgelegt. Ein warmes Gefühl machte sich in seiner Brust breit und es hatte nichts mit dem frischen Blut zu tun, mit dem er über und über beschmiert war. Er hatte geschafft, was er sich vorgenommen hatte, hatte Finn lebend zu einem Heiler gebracht. Ein Sieg. Ein kleiner nur, aber doch ein Sieg.
Er trat einen Schritt zurück um dem Grindyl Platz zu machen und jetzt erst gewahrte er Amun'Raak, der ebenfalls bei ihnen stand. "Du bist verwundet!", stellte er besorgt mit einem Blick auf dessen herab hängende Schwinge und das feucht glänzende Blut in seinem Federkleid fest.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMo 26 Mai 2014, 21:39

"Nein. Ja. Nicht weiß ich es", murmelte Amun mit deutlich hörbarer Verwirrung. Wie zum Beweis bewegte er den Flügel mithilfe seiner Hand. Tat immer noch nicht weh. Komisch war das. Vermutlich sollte er vor Schmerzen zusammenbrechen. Aber es tat nicht weh. Und Finn hatte es schlimmer erwischt. Sie hatten keine Zeit für seine eigenen kleinen Verletzungen. Der Gryndil sollte erstmal Finn versorgen, dann konnten sie sehen, was sich sonst noch ergab. Amun konnte sich immer noch im Kloster versorgen lassen. Und Aldred sah auch nicht viel besser aus. Der Mann sah aus wie etwas, das ein Nestling hochgewürgt hatte.
"Geht...schon. Geht. Soll sich um Finn kümmern. Lasse mich im Kloster versorgen. Keine Eile. Keine...Eile."
Er würde es schon bis zum Kloster schaffen. Die Wunde blutete doch kaum mehr. Und die Avior waren aus härterem Holz geschnitzt als Landgeher.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDi 27 Mai 2014, 23:29

Neythani näherte sich neugierig und vorsichtig dem Grindyl. Sie wollte ihn nicht dabei stören, Finn zu heilen. Besorgt sah sie auf den Jungen nieder, dann zu Aldred und Amun. Aber da sie nicht helfen konnte, ging sie ein stück weg und hielt die umgebung im Auge. Sie hoffte, das sie nun in Sicherheit sein würden. Auf jedenfall brauchten erstmal Finn und Amun Heilung.
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Fellknäuel
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMi 28 Mai 2014, 21:07

Trevin kam gerade hinzu, als Aldred den Jungen vor dem Grindyl auf den Boden legte. Die Wunde sah schlimm aus, und auch der Grindyl schien bei dem Anblick zusammen zu zucken; zumindest schien es Trevin so.
Rasch ging das kleine Wesen neben dem Verletzten in die Hocke und hielt seine eine Hand vorsichtig über die Wunde; die andere hielt weiterhin den Stab umklammert. Ein Strom weißen Lichtes entstand um die samtblaue Hand des Grindyls und ging auf Finns blutige Wunde über.
Es dauerte eine ganze Weile, doch die Blutung ging allmählich zurück, und die Wunde sah nicht mehr ganz so schlimm aus wie zu Beginn, als der Magiestrom versiegte.
"Ich fürchte, mehr kann ich im Augenblick nicht für ihn tun, ohne mich selbst in ernste Gefahr zu bringen," sagte er, und seine Stimme klang erschöpft. Er holte einen Verband aus seiner Umhängetasche und machte sich daran, die Wunde zu verbinden. "Doch das Kloster ist nahe, und bis dahin sollte es reichen."
Der Grindyl befestigte den Verband und betrachtete sein Werk kritisch. Er schien nicht wirklich zufrieden damit zu sein, soweit Trevin die Mimik dieser Wesen beurteilen konnte.
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Grim
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptySo 01 Jun 2014, 13:48

"Dann bringen wir ihn dahin", wandte Aldred sich wieder dem Grindyl zu und ging erneut in die Knie um Finns kleinen Körper aufzunehmen und gegen seine blutige Brust zu pressen. Der Junge wog nicht viel, doch diesmal spürte Aldred sein Gewicht schwer in den Schultern. Als er mit Finn von der Brücke geflohen war, waren es die Verantwortung, die Furcht gewesen, die auf ihn gedrückt hatten, doch die Masse des Körpers in seinen Armen hatte er kaum gespürt. Die Sorge hatte allen Schmerz, alle Belastung verdrängt. Nun jedoch, da Sorge und Furcht schwanden bemerkte Aldred, wie erschöpft, wie ausgezehrt er war. Die Muskeln in seinen Armen brannten vor Anstrengung. Vom Kampf. Und der Flucht. Aber bis zum Kloster würde es reichen.
"Weißt den Weg, Freund", bat er den Grindyl und setzte dann, nach kurzem Zögern hinterher, "Und sagt: wie ist euer Name?"
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyMi 04 Jun 2014, 18:34

"Mein Name ist Felyn," antwortete der Grindyl, dessen Blick sich allmählich von dem verletzten Jungen löste. Er konnte jetzt ohnehin nichts mehr für ihn, und der Mensch würde das Kloster schon lebend erreichen. "Folgt einfach der Straße, es gibt keine weiteren Abzweigungen mehr. Ihr werdet das Kloster erkennen, wenn ihr es seht."
"Was für ein glücklicher Zufall, daß Ihr uns gerade jetzt gefunden habt," konnte sich Trevin nicht verkneifen zu bemerken.
Felyn erkannte den lauernden Unterton in der Stimme des Menschen nicht. "Das war es tatsächlich," sagte er nickend. "Heute ist der Tag, an dem ich zu meiner großen Reise aufgebrochen bin, die mein Novizentum beenden soll. Ich hatte erwartet, daß diese Reise abenteuerlich werden würde, doch mit einem solchen Beginn hatte ich nicht gerechnet."

Sie verabschiedeten sich von Felyn und setzten ihren Weg fort, und auch wenn die Gruppe wegen der Verletzungen von Finn und Amun langsamer voran kam als zuvor, dauerte es nur etwas mehr als eine Stunde, bis sie um die Ecke eines Gebirgspasses traten und einen ersten Blick auf das Schreinkloster der Reija erhaschten. In seinem Traum hatte Trevin das Bauwerk nur vage wahr genommen, und auch nur einen kurzen Moment lang; jetzt jedoch konnte er es deutlich erkennen. Er mußte widerwillig zugeben, daß der Anblick ziemlich spektakulär war.
Vor ihnen lag die Straße, die sanft abfiel und nach geschätzt einer halben Meile an einer Klippe endete. Kurz zuvor führte eine Abzweigung zur linken hinab in ein weites, lang gestrecktes Gebirgstal, dessen Grund von einem Wald und einem großen See dominiert wurde.
Aus der Mitte dieses Sees erhob sich ein Felsplateau, das mehrere hundert Fuß hoch sein mußte, und darauf war das Kloster erbaut worden. Trevin mußte unwillkürlich an einen riesigen Edelstein denken, der vor Urzeiten an dieser Stelle vom Himmel gestürzt war und im Lauf der Jahrtausende von Wind und Wetter poliert worden war, bis er die jetzige Form angenommen hatte. Das gewaltige Bauwerk, das im Grunde eher an eine Kathedrale erinnerte als an ein einfaches Kloster, schien komplett aus Marmor und weißem Kristall erbaut worden zu sein, und wenn sich das Sonnenlicht in den palastartigen Mauern und Türmen brach, blitzten und funkelten sie bis hier herauf.
"Die Gerüchte, daß die Grindyl dieses Kloster mit Magie erbaut haben, scheinen zu stimmen," murmelte Trevin, und Unwillen schwang in seiner Stimme mit. "Wie sonst könnten sie so einen Ort erschaffen haben?"
Sein Blick fiel auf die unterhalb liegende breite Brücke, die sich wohl fast eine Meile über den See erstrecken mußte, ehe sie an den etwa gleichauf liegenden Felsen anschloß, der das Kloster beherbergte. Zur rechten konnte er eine weitere Brücke erkennen, die das Kloster mit dem dort liegenden Ufer verband, aber er konnte von hier aus nicht gut erkennen, was dort war.
Der Anblick des Klosters spornte sie an, und sie legten den Weg zur Brücke hinab in schnellerem Tempo zurück als noch vorhin. Je näher sie kamen, desto besser konnte Trevin das Kloster erkennen, und er stellte fest, daß es noch größer war, als es aus der Ferne ausgesehen hatte. Kurios, wenn man bedachte, daß es zum größten Teil von einem so kleinen Volk wie den Grindyl bewohnt war. Die Brücke, die sie überquerten, war so breit, daß mehr als ein halbes Dutzend Pferdefuhrwerke nebeneinander darauf hätte fahren können, und der titanische Torbogen, der sie am Ende erwartete, war keinesfalls schmaler, und überdies so hoch, daß es Trevin nicht verwundert hätte, wenn ein Luftschiff es hätte durchfliegen können. Wie schon im Palast des Sturmkönigs hatte er für derlei Zurschaustellung nur Verachtung übrig, auch wenn er hier wie dort nicht umhin konnte, die überwältigende architektonische Leistung anzuerkennen.
Als sie sich dem Torbogen bis auf wenige Dutzend Schritte genähert hatten, traten zwei in weiße Plattenröcke gekleidete Menschen auf sie zu. Die Visiere ihrer Helme waren geöffnet, und sie zeigten keinerlei feindselige Absichten. Dennoch näherte sich Trevins Hand unwillkürlich dem Schwertgriff an seiner Hüfte.
"Reija zum Gruße, Wanderer," sagte einer von ihnen. "Ihr seht erschöpft aus, und wie ich sehe, habt ihr Verletzte. Erlaubt, daß wir uns darum kümmern." Er trat zur Seite, und an ihm vorbei konnte Trevin vier weitere Menschen in Möchsgewändern erkennen, die mit zwei Bahren herbei eilten, welche zweifellos für Finn und Amun bestimmt waren.
"Ich bin Leutnant Liam vom Orden der aufgehenden Sonne," stellte sich der Ordensritter vor, der sie begrüßt hatte. "Sagt, was ist euch geschehen? Wurdet ihr von Banditen überfallen?" Die Frage schien an niemand bestimmten gerichtet zu sein.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDi 10 Jun 2014, 00:28

„Offensichtlich nicht, Mann-der-nur-herumsteht.“ Es war eine tiefe, weibliche Stimme, die hinter dem Torbogen hervorkam und dem Wachmann einen leicht genervten Blick entlockte, denn die Sprecherin stammte von der Innenseite des Klosters und nahm sich einen Moment Zeit, ehe sie sich der Gruppe offenbarte. Der Spott in ihrer Aussage war so offenkundig, dass man ihn beinahe schon schmecken konnte; diese junge Frau hielt den Fragestellenden für einen Idioten. Als sie sich schließlich ins Freie schob, achteten ihre hellen Augen vor allem auf diese armselige Prozession, den Verletzten und die Gesichter der Wandernden, ehe sich ihre Nasenlöcher leicht weiteten und ihre Augen sich für einen winzigen Augenblick verengten, gerade so lange, wie man wohl brauchte, um ihr Erscheinungsbild in sich aufzunehmen. Im Gegensatz zu diesen Kuttenträgern war sie wohl ein Unikat in diesem Kloster, doch das störte sie nicht, denn ihr Aufenthalt war bald zu Ende. Sie hatte keine lukrativen Informationen erhalten und nur die Gastfreundlichkeit eines Klosters hielt die Bewohner davon ab, sie nicht wegen ihrer ketzerischen Behauptungen einer Mondgöttin betreffend aufzuknüpfen … Jedenfalls vermutete sie das, denn dort wo sie herkam, würde es nicht viel anders sein. „Seht euch nur ihre Gesichter an. Die Jagd ist ihnen nicht fremd, nicht gegenüber den Jägern, die ihre Beute des Spaßes wegen aufknüpfen. Sieh ihre Augen an, dummer Mann, dort verbirgt sich eine weite Reise, eine Geschichte, deren Erzählung dich zum Kreischen bringen würde, huh? So ist es doch, nicht wahr? Banditen? Pah, riechst du nicht das Blut und den Gestank der Dunkelheit an ihnen?“ Sie schnüffelte erneut in der Luft und runzelte die Stirn, ehe sie sich umwandte und schnaubend in das Gebäude zurückkehrte. „Räuber, keine Beute ...“
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 17 EmptyDo 12 Jun 2014, 14:22

"Reingehen können wir jetzt, bevor ich verdrecke den Boden dieser Hallen mit meinem Blut, heh?", hakte Amun mit ungewohnter Kälte in der Stimme nach. Der Avior fühlte sich nicht wohl. Die Reise hierher war beschwerlich gewesen, dazu kam, dass es ihm vorkam als schwebte er. Das war vielleicht dem Blutverlust zuzuschreiben, wenn man bedachte, dass sein rechter Flügel inzwischen mehr dem eines Dämonen glich, so rot verschmiert und bräunlich verkrustet, wie er war. Außerdem musste Finn versorgt werden und der Rest ihrer Gruppe sah auch nicht grade frisch aus.
"Vielleicht wir können die Geschichte erzählen, wenn nicht grade das Leben aus einem der unseren sickert. Lasst uns durch."
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