Gleve [MSG]

Meinte diese überdrehte Schreckschraube das wirklich ernst? Sie sollten allen Ernstes über diese Wiese krabbeln wie Käfer und dabei nach einem Eingang suchen? Jandrim fühlte sich sehr versucht, laut aufzulachen. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein! Hatte die Rothaarige nicht von imperialen Ruinen gesprochen? Und sollte man nicht meinen, dass Ruinen etwas deutlicher zu sehen waren? Selbstverständlich wusste Jandrim nicht, was deren krankes Hirn sich unter Ruinen vorstellte, aber für ihn gehörte dabei immer eine schwer zu übersehende Menge verfallener Mauerreste und Trümmer dazu. Sollte nicht irgendjemand sich die Mühe gemacht haben, diese unsichtbar gezaubert zu haben - und dem widersprachen die Anstrengungen der Sche'ai-Hexe ja ganz entschieden, wie es schien - dann, so schlussfolgerte Jandrim messerscharf in seinem umnebelten Verstand, waren sie hier gründlich falsch. Die leise Stimme der Vernunft flüsterte ihm aber dennoch (und trotz des Branntweins) zu, dass dies niemand hier würde hören wollen. Also wankte er kurzentschlossen auf die Wiese hinaus und gab zumindest vor, sich ein wenig umzusehen. Je eher sie dieses Affentheater hinter sich brachten, desto rascher würden sie wieder an einen anständigen Ort kommen.

Wie der Zufall es wollte, so brachte die stapfende und ungenaue, so wie ungewollte Suche den Säufer Jandrim näher an das Ziel, als das feinsäuberliche Suchen der anderen. Denn kaum hatte dieser ein par große Schritte richtung Mitte der Wiese gemacht schon hörte er ein verdächtiges kratzen, wie Steine die aneinander rieben und im nächsten Moment verschwand er von der Oberfläche um irgendwo, etwas tiefer, mit einem platschen anzukommen.
Natürlich war Selia sein Fall nicht entgangen. Nun, zumindenstens war ihr nicht entgangen das das letzte mal wo sie da hin gesehen hatte wo der Säufer gewesen ist, eben noch ein Säufer gewesen war. Nachdem sie ihren Kopf kurz geschwenkt hatte, einmal nach rechts und nach links um nach dem Säufer zu sehen, entschied sie sich zu dessen letzter bekannter Position zu gehen bis sie vor einem, fast schon weit geöffneten Loch stand von wo die Sonne nach unten schien. Den Säufer konnte sie sehen, wie er dort, knapp 5 Meter tiefer wo er in einem Becken war, wo er wohl bis zur Hüfte im Wasser stehen würde, wenn er denn gestanden hätte.
"Hey.. der Säufer hat was gefunden.." Sie konnte sich ihr breites, und immer breiter werdendes Grinsen kaum verkneifen, bis zu dem Moment wo sie einen Schritt zu weit nach vorne gegangen war und noch etwas mehr von der Decke sich verabschiedete, dummerweise mitsamt ihr.

Die Kammer in der sie waren, zumindenstens die zwei, als Selia auf dem Wasser auftauchte, nicht ohne dabei unnötig häftig mit ihrem Armen zu rudern und Jandrim noch etwas mehr mit Wasser zu bespritzen, war eindeutig uneinsichtig ohne Licht. Das Licht von oben, das nach unten fiel lies nur eine art Becken erkennen und vielleicht die Groben umrisse des Raums, wenn man sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, der nicht sehr groß war. Wahrscheinlich war es ein Bad, oder Waschraum für 1 - 3 Personen gleichzeitig, oder für jemanden mit einem großen Wohlstand.

Normalerweise hätte Jandrim Selias Missgeschick mit einem zynischen Kommentar quittiert. Wie sich die jungen Dinger mal wieder auf ihn warfen. Dass er sich seiner Unwiderstehlichkeit sehr wohl bewusst sei. Aber im Moment war ihm nun wirklich nicht nach Scherzen zumute. Jeder Knochen im Leib schmerzte ihm vom unerwarteten Sturz, er war bis auf die Haut durchnässt und die Tatsache, dass die junge Frau bei ihrem Sturz gleich auch noch auf ihm gelandet war (und er, dadurch unter Wasser gedrückt, einen ordentlichen Schwall Wasser geschluckt hatte) machte die Sache auch nicht besser. Prustend und mit den Armen rudernd kämpfte er sich unter ihr hervor und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Was angesichts der beengten Verhältnisse und seiner Trunkenheit nur leidlich gelang. Schließlich gelang es ihm, genug Luft zu schnappen um los zu schimpfen. "Dummes Gör!", schimpfte er los obwohl sie mindestens genauso durchnässt und mitgenommen aussah wie er selbst sich fühlte, "Pass besser auf, wo du hin trittst!" Schon jetzt kam er zu dem Schluss, dass diese Schatzsuche sich nicht mehr lohnen und ihn für das Erlittene entschädigen würde. Er hätte sich nie darauf einlassen sollen.

Venox entdeckte Armelle nicht so früh wie Sie ihn, erst als die Rabendame direkt auf ihn zuhielt bemerkte er sie. Beinahe hätte er in ihren Freudigen Flug miteingestimmt, erinnerte sich aber noch rechtzeitig daran das er ja noch eine Passagierin auf dem rücken trug. "Hallo meine schwarzgefiederte Freundin, ich hatte gehofft dich wiederzusehen. Ich hatte ja noch nicht mal die gelegenheit mich bei dir und den anderen für meine Befreiung zu bedanken. Ich hoffe du hast den Ausbruch unbeschadet überstanden."

"Alles in Ordnung?" waren nicht die Worte, die Kairi in das eingebrochene Loch hinunterrief. Bei jemandem, der grade mehrere Meter in die Tiefe gestürzt war, war nie alles in Ordnung. Es sei denn, es handelte sich beim Fallenden um einen ausgesprochenen Glückspilz. Die Prinzessin hatte sich auf dem Bauch zum Rand des Loches vorgerobbt, um zu verhindern, dass weitere Decke einbrach.
"Hoffentlich ist keiner verletzt. Könnt ihr da unten was sehen?", rief Kairi nach unten. Von hier oben ließ sich nichts erkennen, aber das musste nichts heißen. Vielleicht war da unten eine Öffnung, die sie von hier oben nicht sehen konnten.
"Seht ihr einen Weg nach oben?"
Es konnte durchaus sein, dass ein Treppengang oder Ähnliches in Laufe der Zeit überwuchert worden war. Und Kairi widerstrebte es sich in eine Ruine zu wagen ohne einen Weg nach draußen zu haben.

Ivylaine trabte ein wenig dahin und dorthin, während sie suchte. Ein Schema war nicht zu erkennen, viel mehr hoffte sie, dass ihr Zauber dennoch etwas enthüllen würde. Zwar war es am Ende nicht der Zauber, aber sie war sich sicher, dass dieser den Absturz des Säufers erst möglich gemacht hatte. Die Sche'ai trat ebenfalls zu dem Loch, warf Kairi einen verächtlichen und zugleich besorgten Blick zu - verächtlich, weil sie sich im Dreck wälzte, besorgt, weil sei Angst hatte, dieser Dreck könnte auf sie überfärben - und hob dann die Hände. Sie murmelte einen Zauber und schmiss eine Eiskugel in das Loch. Das Wasser, in dem sich Säufer und Flittchen befanden, kühlte merklich ab, dort, wo die Kugel auftraf, gefror es sogar. Ivylaine machte wedelnde Bewegungen am Rand des Lochs und das Eis wuchs nach oben und zu ihr hin, nahm Kontur an und formte schliesslich eine schmale Treppe. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln betrat sie die Stufen.
"Was würdet ihr nur ohne mich machen, Abschaum? Wohl allesamt hinabstü...", bevor sie ihren Satz beenden konnte, rutschte sie auf halbem Weg aus, fiel filmreif auf den Hintern und rutschte den Rest der Treppe hinab, um sich unten zu Jandrim und Selia in das kalte Wasser zu gesellen. Ihr Aufschrei, als sie auftauchte, war wohl in weiter Entfernung zu hören und scheuchte sämtliche Vogelschwärme im näheren Umkreis auf.

Kazu war der Spur mehrere Stunden lang gefolgt, und schließlich führte sie ihn auf eine Wiese, auf der mehrere Leute standen. Und außerdem ein Drache. Es sah so aus, als hätte Narel sich ausgerechnet zu den Ruinen verirrt, zu denen diese Verrückten aufgebrochen waren. Dennoch ließ er sich erst einmal nicht von ihnen beeinträchtigen, sondern folgte der Spur bis zum Rand eines Lochs, wo sie auch schon endete.

Kazu schnupperte ein wenig am Rand herum und nahm dann wieder seine menschliche Gestalt an. "Sieht so aus, als würden sich unsere Wege eher wieder kreuzen, als ich gedacht hatte," sagte er anstelle einer Begrüßung und spähte in das Loch hinab. Ein paar von ihnen waren bereits unten; unter anderem wohl auch die She'ai, denn das Zetern und schimpfen, das von dort unten herauf tönte, klang verdächtig nach ihr.

Erneut wandelte sich die Form des Nesca'Li - diesmal in einen Raben, der bequem in das Loch hinab flatterte. Unten angekommen verwandelte er sich in einen Menschen zurück Er stand auf trockenem Boden; nun, zumindest halbwegs, denn der Boden war naß gespritzt. Die anderen waren in ein Wasserbecken gestürzt und hatten dabei wohl einen Teil des Inhalts über den Boden verteilt.

"Ich hätte es mir denken können, daß ich euch wiedersehen würde," sagte er, wobei nicht eindeutig herauszuhören war, ob die Worte positiv oder negativ gemeint waren. Kazu wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern ging direkt auf den Ausgang zu, um zu sehen, wohin es Narel wohl verschlagen hatte. Hier drin konnte er seine Spur leichter wahrnehmen, denn hier fehlten die zahlreichen Gerüche der Oberwelt.

Im Grunde war es schwer vorzustellen, dass Jandrims Stimmung noch weiter hätte sinken können, doch die Sche'ai schaffte es dies zu bewirken, als wäre es ihre leichteste Übung. Nicht nur, dass sie das ohnehin nicht sonderlich warme Wasser, in dem sie gelandet waren, auf die Temperatur eines winterlichen Sees abkühlte - und aus welchem anderen Grund wohl, wenn nicht um ihnen in ihrer unausstehlichen Art eins auszuwischen? Nein, sie musste sich nicht weniger tollpatschig als die Rothaarige ebenfalls in die Tiefe stürzen und dort eine mittlere Flutwelle auslösen, die Jandrim noch einmal bis zum Scheitel mit eiskaltem Wasser übergoss. Und zu allem Überfluss verpasste sie dabei auch noch die einzigartige Gelegenheit, sich wenigstens das Genick zu brechen und ihnen allen damit einen Gefallen zu tun, denn ein paar Herzschläge nach dem Aufprall schoss ihr Kopf wieder aus dem Eiswasser. Jandrim hatte einmal Ehre gehabt und es gab Zeiten, da wäre es ihm undenkbar erschienen, eine Frau zu schlagen. Doch diese Zeiten waren vorbei. Jandrim war abgerissen, wer kochte schier vor Wut und zudem war er ziemlich betrunken. Es war weniger willentlich gesteuert als vielmehr eine Affekthandlung, doch als er den Kopf der Sche'ai vor sich auftauchen sah zog er mit der flachen Hand durch...

Wahrscheinlich hätte dieser Schlag den Tod für Jandrim bedeutet. Doch sie war noch ganz perplex wegen der Kälte des Wassers, als sie wieder auftauchte, registrierte sie den Menschen hinter sich gar nicht, vielmehr war sie damit beschäftigt, sich die Lunge aus dem Leib zu schreien und sich an den Aufwärmzauber zu erinnern, den sie damals gelernt hatte. Doch zum Glück klatschte etwas anderes zwischen den beiden ins Wasser und verursachte eine weitere Welle, die die beiden überschwappten. Seltsamerweise war das, was ins Wasser gestürzt war, nirgends zu entdecken und auch die Sche'ai war weg. Sie tauchte Sekunden später wieder auf, diesmal am Beckenrand, wo sie hinauskraxelte und sich einfach der Länge nach hinlegte. Neben ihr erklang ein Maunzen und eine grosse, weisse Katze tauchte auf. Doch Ivylaine ignorierte Averian und begann stattdessen, einige Zeichen in die Luft zu malen und murmelte ein Wort. Ein oranges Wabern legte sich über die Sche'ai und ihre Kleidung und ihr Haar waren im Nu trocken. Als wäre nichts geschehen, stand sie da und starrte verächtlich nach oben.
"Na los, kommt runter, Abschaum, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!"

"Am Gefängnisausbruch war ich ja kaum beteiligt. Ich hab nur Schmiere gestanden. Daher war das für mich kein Problem."
Armelle hatte darauf geachtet, das der Drache Kurs auf die Wiese nahm. Was auch nicht schwer war, da der Drache ihr zu folgen schien, nachdem er sie ersteinmal entdeckt hatte. Schnell hatten sie die Wiese erreicht, auf der die anderen die Ruinen suchten. Oder vielmehr gesucht hatten. Denn mitten in der Wiese prangte nun ein Loch, die rothaarige Menschenfrau, die She'ai und der Säufer waren verschwunden, also wahrscheinlich in eben jenem Loch zu finden. Armelle hielt genau darauf nun auch zu.
"Der Gestaltwandler ist vorhin verschwunden. Alle wirst du also nicht mehr sehen von denen, die mit euch geflohen sind."

"Oh ja.. das nächste mal mache ich es einfach wie du.." antwortete sie gehässig als der Säufer ihr tatsächlich Ratschläge geben wollte WIE man sich einem Loch im Boden nähert. Es passierte soviel auf einmal, oder eher nach einander das sie ja kaum eine Chance hatte zu reagieren, weshalb sie sich entschied darauf einzugehen was ihr am wichtigsten war und das war der Gestaldwandler. "Hey.." mehr schlecht als recht wartete sie durch das Wasser bis sie endlich aus dem Becken steigen konnte und dabei sparte sie nicht mit Körpereinsatz wodurch das Wasser in weiten Bögen von ihr sich noch mal verteilte. Sie kletterte aus dem Becken und kam durchnässt auf dem Boden an, den sie wie alle anderen die ihren Weg aus dem Becken fanden, noch weiter benässte.
"Warte mal kleiner, das ist mein Schatz.. unser Schatz. Wir haben die Ruine gefunden und alles hier drin gehört uns.. vorwiegend mir, weil ich die Karte habe." Ihr gefiel es nicht das hier jemand die Führung übernahm. Immer hin könnte er schneller zum Schatz kommen als sie, und das letzte was sie wollte war sich um ihre Beute zu prügeln.
Der Ausgang war eine schwere Metalltür die in einem natürlichen Schwarz, schön verziert und sich äußerst schlecht dabei machen, sie im dunkeln zu finden.

Kazu warf der Frau, die auf ihn zustrebte, einen genervten Blick zu. "Das, was ihr für einen Schatz haltet, könnt ihr gerne behalten!" fuhr er sie nicht eben freundlich an. "Ich bin auf der Suche nach einem ganz anderen Schatz, sehr viel wertvoller als Gold!" Er richtete seinen Blick wieder auf die Tür, die einen Spalt offen stehen zu schien. Gerade genug, daß sich ein kleiner Junge hätte durchquetschen können...

Mit deutlich mehr Eleganz als die She'Ai glitt Kairi die Eisstufen hinunter. Wer auf dem Marmorboden des Schlosses hatte üben können, rutschte nicht mehr einfach so aus. Ein Funken sprießte in der schummrigen Dunkelheit auf und wurde rasch zu einem kleinen Feuersturm als eine Fackel aufglomm. Wenigstens hierbei hatten sich die Magister etwas gedacht. Streichhölzer und Reisefackeln. Bei letzteren handelte es sich im Grunde um kleine Stäbe aus Papier, in die ein brennbares Pulver gefüllt wurde. Die Magister nannten es Graupulver. Kairi nannte es praktisch.
"Über die Verteilung können wir uns streiten, wenn wir den Schatz haben", versuchte die Prinzessin zu beschwichtigen. Die Fackel warf seltsame Schatten an die Wände, die nicht grade vertrauenserweckend waren. Eigentlich sollten hier Reliefs der alten Ära zu finden sein, aber die Wände waren leer. Vielleicht gab es weiter drinnen welche.

"Wow."
Das war wirklich die Höhe. Kaum drehte er den Anderen den Rücken zu, klatschten sie fein säuberlich, einer nach dem anderen, in ein hüfthohes Wasserbecken unterhalb eines Loches. Ganec wusste nicht, ob das nun für oder gegen eventuelles Talent sprach, doch er befasste sich auch gar nicht damit. Sie hatten es geschafft hineinzukommen, das zählte. Ohne sich also weiter über die Umstände ihres Fundes aufzuregen stieg auch der Mischling die Treppe hinab und hüpfte auf trockenen Boden. Ohne groß auf die anderen zu achten hielt er sich an der Wand und tastete diese ab. Nur für den Fall, dass es hier irgendwo etwas Nützliches gab. Oder etwas Gefährliches. Momentan gab es sowieso nicht viel Anderes zu tun.

Alles ging so schnell, so das ich kaum Zeit hatte es zu überdenken. Kaum waren wir auf der Wiese gelandet war ich auch schon von Venox heruntergekrabbelt und sagte ihm: "Vielen Dank, der Flug war atemberaubend." Mit einem Zwinkern drehte ich mich ab und lief zu dem Loch. ich sagte nach unten: "Was genau wollt ihr in diesem dunkeln, stinkigen Loch erreichen?"
Kurz nachdem ich runtergerufen hatte war ich froh darüber eine Katze zu sein, denn Katzen landen immer auf ihren Beinen. Ich hatte nicht damit gerechnet das der Rand sehr bröckelnd war. So stand ich nun also, mehr schwankend als gerade, auch in dem dunkeln, stinkigen Loch. Zu allem dazu kam noch das ich im Wasser stand. Ich suchte halt und stieg aus dem Wasser. und schon wieder war meine Kleidung nass.
Ich stellte nocheinmal dieselbe Frage und wartete von einem Bein auf das andere tappsend auf eine Antwort.

Nun im glanz einer Fackel erleuchtet zeigte der Raum ein wenig mehr Detail. Doch schien er nicht sehr besonders zu sein. Es war klar das die Einrichtung Holz nicht vorzog, Schränke, Tische und das Becken selbst waren allesamt aus Stein gefertigt. Auf dem Regalen standen kleine Gefäße, Phiolen und Fläschchen in unterschiedlichen Farben, von denen ein paar, als ein Haufen scherben und ein eingetrockneter Fleck, am Boden lagen.
"Mir ist es egal wonach du suchst.. wir teilen es.." Sie war doch nicht bis hier her gekommen um sich nun den Schatz vor der Nase weg schnappen zu lassen, einmal davon abgesehen das der Weg bis hier her nicht unbedingt der längste gewesen ist. Doch es ging ums Prinziep, da waren auch die schlichtenden Worte einer Prinzessin nur vernachlässigbares Adlesgeschwätz.
Sie presste sich an Kazu vorbei und öffnete die Tür selbst um zwischen ihm und dem nächsten Raum zu stehen wobei sie sich im Türrahmen selbst sehr breit machte während sie versuchte zu erkennen was dort war, was sich als schwierig erwies da das Licht das von der Prinzessin ausging, grade dazu reichte ein wenig etwas von den Wänden zu erleuchten und lies vermuten das sie hier einen Gang vor sich hatten.

Nachdem sie sich wieder gesammelt hatte, strich sie Averian doch noch über den Rücken und ging dann auf die Tür zu. Das sie dabei aus Versehen mit dem Strassenflittchen zusammen stiess, überging sie fliessentlich. Stattdessen blickte sie sich interessiert in dem Labor um, strich über einige verstaubte, aber noch intakte Fläschchen und betrachtete mit genügend Abstand die noch ganzen.
"Ein Alchemistenlabor", meinte sie wissend. "Aber es ist schon uralt. Wenn ich genügend Zeit hätte, könnte ich herausfinden, ob es noch aus der Zeit des Imperiums stammt. Aber erstmal sollten wir erstmal davon ausgehen, fasst also nichts an, Abschaum, sonst jagen wir uns alle noch gegenseitig in die Luft. Beziehungsweise jagt ihr euch gegenseitig in die Luft."
Um ihre Worte noch zu unterstreichen, malte sie etwas in die Luft und ein goldener Schleier legte sich über ihre Haut. Eine Magierin wie sie brauchte sich vor nichts zu fürchten. Nachdem das erledigt war, schnippste sie und murmelte einige Wörter. Mit geschlossenen Augen wandte sie den Kopf hin und her. Schliesslich öffnete sie sie wieder.
"Der Ruam sollte fallenfrei sein, aber passt auf, dass ihr nicht irgendwelchen Dreck von eurem Gesicht in die Flecken am Boden werft."

Venox wartete bis sich alle etwas gesammelt hatten und sich aus dem Becken begeben hatten bevor er auch nur daran dachte ihnen zu folgen. Das Loch war zwar gross genug doch er wollte ja nicht unbeabsichtigt auf jemandem landen. Erst überlegte er sich die Magische Eistreppe als halt zu benutzen, doch bei der ersten Berührung durch seine klaue zerfiel diese einfach. Venox seufzte, er hatte eigentlich gedacht das eine so Magisch geschaffene Treppe mehr aushalten würde, doch da hatte er sich wohl gründlich geirrt.
Also blieb ihm nur noch übrig, ebenfalls zu springen. Sein Sprung war etwas kontrollierter als der von Le'nique, doch mangels alternativen landete Venox natürlich ebenfalls im Wasser. Venox blickte sich ebenfalls kurz um doch wirklich mehr konnte er nicht erkennen, weshalb er ebenfalls zu der Gruppe am Tor aufschloss. Immerhin war es gross genug für ihn, so das er ebenfalls durch passte, der Erbauer hatte wohl gerne platz... oder wollte selbst mit der Grösse der einfachen Gänge angeben weil er etwas kompensieren musste.

Die Magierin hatte weit mehr verdient als nur eine Ohrfeige! Eine Klinge in den Rücken, das wäre schon eher angemessen. Früher hätte Jandrim sich bei dem Gedanken, Leute von hinten zu erdolchen, geschüttelt, doch der neue Jandrim war da weit weniger zimperlich. Und er hatte ein Schwert. Er sollte es dieser Hexe wirklich von hinten in den Schädel hacken. Und danach ihrem Schoßtier das Fell abziehen. Es würde einen schönen Mantel abgeben oder zumindest eine ordentliche Menge Kupfer bei einem Pelzhändler. Genug, um sich ein paar Tage über Wasser und unter Wein zu halten. Mit solchen hasserfüllten Gedanken kämpfte er sich aus dem Becken, doch er zögerte, seine Vorstellungen in die Realität umzusetzen. Es wäre nicht gut, jetzt Unfrieden in der Gruppe zu stiften. Jetzt galt es erst einmal, diese vollkommen wahnsinnige Schatzsuche zu überleben. Schlecht gelaunt, vor Kälte zitternd und eine breite, tropfende Spur hinter sich her ziehend hielt Jandrim sich im hinteren Teil der Gruppe, so weit wie möglich von der Sche'ai-Hexe und der tollpatschigen Rothaarigen entfernt. Was er jetzt nicht für einen Schluck Wein geben würde! Nur... sein Schlauch mit dem Branntwein war inzwischen zur Neige gegangen. Und zu allem Überfluss musste er ihn auch noch während seines Sturzes verloren haben...

"Versuch ihn zu teilen, und ich werde dich teilen!" versprach Kazu finster auf Selias Bemerkung hin, folgte ihr aber dennoch in den nächsten Raum. Das Geschwafel der She'ai ließ ihn kalt; etwas anderes bereitete ihm mehr Sorge. Die Spur von Narel - sie wurde schwächer hier drin. Er machte einige Schritte durch den Raum, und sie wurde wieder stärker. Dann wieder schwächer.
Kazu runzelte die Stirn. Das war verrückt. Ob das eine Nebenwirkung der magischen Fallen war, die es hier drin geben sollte? Er hoffte, daß Narel ihnen nicht zum Opfer gefallen war.

Dem Drachen folgte die Räbin in die Tiefe hinab. Von allen kam sie wohl am Problemlosesten runter, denn weder musste sie hinabspringen und entweder im Wasser landen oder riskieren, sich den Hals zu brechen, noch musste sie aufpassen, auf der Eistreppe auszurutschen. Nein, sie konnte einfach bequem hinunterfliegen und musste dabei nicht einmal ihre Gestalt ändern, wie es Kazu getan hatte. Unten angekommen ließ sich Armelle einfach auf Venox Rücken nieder und sah sich um. Sie hätte es zwar nie zugegeben, doch der Flug von der Stadt hier und die anschließende, wenn auch kurze, Suche war insgesamt ziemlich anstrenged gewesen. Daher versuchte sie nun, ihre Kräfte zu schonen und ihre Flügel auszuruhen.
Doch kaum hatte sie erkannt, das die Gruppe durch eine Tür in einen weiteren Raum verschwand, spannten sich ihre Schwingen wieder und sie glitt ebenfalls durch die Tür, bevor sie sich dort auf den Boden setzte und tapsenderweise durch den Raum schritt, um irgendetwas interessantes zu finden.

Was taten die anderen da? Stritten sie sich ernsthaft um die Aufteilung eines Schatzes, den sie noch gar nicht gefunden hatten? Jandrim schnaubte verächtlich. Wie würden sie sich dann erst aufführen, wenn es wirklich etwas zu teilen gab? Das konnte ja noch heiter werden. Obwohl er sich Mühe gab, die Rothaarige und den Gestaltwandler mit ihren Zankereien einfach zu ignorieren sank seine Laune doch noch weiter und erreichte einen neuen Tiefpunkt. Missmutig schlurfte er ein wenig von der Gruppe fort, tiefer in den Raum und besah sich die alten, von einer dichten Staubschicht bedeckten Regale. Das schwache Licht der Oberfläche, das auf dem Glas und den Resten der Flüssigkeiten tanzte und Flecken warf, zog ihn zu den alten alchemistischen Kolben und Fläschchen. Wahllos griff er sich eines aus dem Regal, das noch etwa zur Hälfte gefüllt war und betrachtete es. Der Inhalt hatte eine tiefe, rötliche Farbe. Jandrim fragte sich, ob es Alkohol sein mochte und wenn ja, ob er noch trinkbar war. Gerade hatte er sich dazu entschlossen, zumindest eine Nase voll davon zu nehmen und sich daran gemacht, das Fläschchen zu entkorken, da riss sein Ärmel ein anderes Gefäß um. Es zerbarst kaum, dass es auf das Regalbrett aufschlug und grelle Funken stoben auf als die Flüssigkeit darin sich in den Staub ergoß. Hastig sprang Jandrim zurück und ließ dabei zu allem Unglück auch noch das Fläschchen in seiner Hand fallen. Es zerschellte am Boden und rasch begann sich, fahler, übel riechender Rauch im Raum auszubreiten.

Im Licht der Fackel ließen sich die Inschriften auf den zahlreichen Flaschen zwar erkennen, aber nicht lesen. Wer auch immer die Dinger beschriftet hatte, er hatte eine Vorliebe für Piktogramme gehabt. Einige der Etiketten waren gar ziemlich vergilbt. Neugierig griff Kairi nach einer der Flaschen und betrachtete das Etikett genauer. Komischer Vogel, Auge, krakelige Wellenlinie. Das konnte so ziemlich alles oder garnichts bedeuten. Als sich der Gestank in dem Raum ausbreitete, schützte Kairi sofort ihren Mund mit einem Tuch. Wer wusste schon, was hier freigesetzt werden konnte?
"Alles in Ordnung? Moment, ich komme zu euch." Vorsichtig, um nicht auf eventuell herumliegende Flaschen zu treten, suchte sich Kairi ihren Weg zurück zu den anderen.

"Darf ich..?" Was eigentlich als Frage gedacht war, war nur als fahle Entschludigung gemeint als Selia der Prinzessin die Fackel aus der Hand riss. Sie war zwar immer noch pitsche nass, das änderte jedoch nichts an ihrem Willen diesen Schatz zu finden, und eine Erkältung wäre nur ein kleiner Preis um sich den größten Teil von etwas zu holen das sie.. eigentlich garnicht brauchte.
Sie blieb für einen Moment still stehen, die Fackel mit erhobener Hand nach vorne haltend um mehr von dem Gang zu erleuchten der sich vor ihnen erstreckte.
Vielleicht hätte sie sich einfach umgedreht und wäre aus den Ruinen gegangen, es wäre jedoch sehr peinlich gewesen sich an all den Leuten vorbei zu drängen.. so stand sie lieber ihren Mann und ging vorwärts.
Vorsichtig, um nicht auf irgendetwas zu treten das ihr zum verhängnis werden könnte ging sie voraus bis zu einer Kreuzung kamen in der sich der Gang gleich in 4 Richtungen aufteilte die in ihren Augen alle gleich aussahen.
"Mhhm.."

Neben Selia erschien Kazu, der die Gestalt einer dunkelgrau und schwarz getigerten Raubkatze angenommen hatte, und schnüffelte in jeden Gang hinein. Das Ergebnis schien ihn nicht wirklich zufrieden zu stellen, denn das Tier gab ein scheinbar ungehaltenes Knurren von sich.
Einen Moment stand die Katze noch unschlüssig auf der Kreuzung, dann nahm sie aufs Geratewohl den linken Weg und schlich vorsichtig weiter.