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 [MSG] A Game of Thrones

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Mali
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BeitragThema: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyFr 28 Aug 2015, 23:14

„Hochverrat?“, fragte der Kanzler überrascht, „Ihr bezichtigt mich des Hochverrats? Mich?“ Er zog seine markanten, buschigen Augenbrauen nach oben und gab dem Wachhauptmann einen Blick von oben herab, der diesen ungeachtet der Tatsache, dass der Mann einen halben Kopf größer war und in voller Rüstung vor dem Kanzler stand, zusammen schrumpfen ließ. Velan Orfen, der Kanzler, mochte ein greiser Mann von fast siebzig Jahren sein, doch er war noch immer ein beeindruckender Anblick: hochgewachsen und noch immer von gerader Statur, zwar kaum noch Haare auf dem Schädel aber dafür ein beeindruckender, gegabelt geflochtener Bart, der ihn bis zum Brustbein reichte. Gemeinsam mit seinem gebieterischen Auftreten und dem Ruf, der ihm voraus eilte, konnte dies durchaus ausreichen, einen Mann einzuschüchtern, und mochte dieser ihm rein körperlich auch noch so überlegen sein.
„Verzeiht, ehrenwerter Kanzler, aber ich bezichtige niemanden wegen irgendetwas“, erwiderte der Hauptmann, merklich verlegen, „Ich führe lediglich Befehle aus. Und mein Befehl lautet, euch in Gewahrsam zu nehmen. Ob die Vorwürfe gegen euch begründet sein mögen oder nicht, ist nicht an mir zu entscheiden. Dieses Urteil kann nur der König treffen. Alles was ich euch sagen kann und darf ist, dass Dokumente aufgetaucht sind, die euch belasten. Meine Befehle wurden nicht ohne Grundlage erteilt.“ Er hielt in seiner Rede inne, sah dem Kanzler abwartend ins Auge, harrend, wie dieser sich zu den Vorwürfen stellen würde, doch der Alte schwieg.
„Werdet ihr mit mir kommen ohne Widerstand zu leisten?“, hakte der Wachhauptmann also nach, Unsicherheit in der Stimme, obwohl offenkundig war, dass der Kanzler nicht in der Lage wäre, sich zu widersetzen. Selbst mit all den Gardisten seines Hauses, die sich in seinem Anwesen aufhielten, hätte er sich dem Hauptmann und seinem Trupp nicht widersetzen können. Dennoch: es war ihm wichtig, diese Sache glatt und ohne Aufsehen über die Bühne zu bringen. Es war ohnehin bereits unangenehm genug, ein Mitglied des Rates verhaften zu müssen. Die Sekunden bis zur Antwort des Kanzlers waren quälend.
„Ich werde mit euch kommen“, erklärte Velan Orfen schließlich. Der Hauptmann atmete hörbar auf.
„Man wird euch gut behandeln, wie es einem Mann eures Standes gebührt“, versicherte er dem Kanzler, räusperte sich dann jedoch und nahm Haltung an. „Wenn ihr mir folgen würdet“, verlangte er, seine Stimme diesmal fester, und wandte sich anschließend bellend an seine Soldaten, „Abmarsch!“

Eldren Thesk war beunruhigt. Die Nachricht von der Verhaftung des Kanzlers hatte sich in Windeseile am Hof verbreitet und unvermeidlich war sie auch an sein Ohr gedrungen. Und das allein durfte im Grunde schon nicht sein. Er war der Meister der Spitzel. Er sollte Dinge vor allen anderen Leuten erfahren. Dass er hiervon nicht eher hatte berichten können würde auf ihn zurück fallen, ganz gleich, was an den Anschuldigungen dran sein mochte. Sein Netzwerk hatte versagt. Hieraus noch Profit zu schlagen würde eine Herausforderung darstellen. Entsprechend grimmig war die Miene des alten Thesk, als er rastlos, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, durch die Gänge der Feste Graublick streifte. Die Nervosität musste ihm anzusehen sein: ein kurz gewachsener, gedrungener Mann, dessen weite Amtsroben noch schlechter als sonst saßen und dessen wässriger Blick unruhig hin und her zuckte. Und sein Äußeres war ein nur zu eindeutiger Spiegel seiner Gefühlswelt. Seine Gedanken rasten. Das alles war nicht gut, gar nicht gut. Er würde es unverzüglich seinem Neffen schreiben müssen. Und sein weiteres Vorgehen mit den übrigen Ratsherren koordinieren. Mit einigen zumindest. Denen, die er auf seiner Seite wusste.
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Mali
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySo 30 Aug 2015, 16:06

Palmyra. Das Juwel des Südens. Wer aus den Kühleren landen des Nordens hierherkam, musste sich an die Hitze des landes sowie seine lautstärke und die vielfältigkeit gewöhnen. Die Menschen waren lebenslustig und unterhielten sich gern miteinander sowie mit Fremden. Auf dem Basar von Samara wurden allerhand waren angeboten. Kleidung, Schmuck, Lebensmittel, Waffen und Haustiere. Vom Affen über Vögel bis hin zur Raubkatze gab es da viel auswahl. Der Palast von Samara war Prachtvoll und riesig. Zwei städte passten dort hinein. Aussen um den Palast gab es prachtvolle Gärten, die auch von den Damen benutzt wurden. Diese wurden aber mit Hecken abgespaltet, damit keiner die Damen belästigen konnte. Nur der Sheik hatte zugang zum Garten der Damen. Im Norden des Palastes lag der Haremsbereich. Im osten waren die Räume der Diener, sowie einiger Eunuchen. Dort waren auch die Stallungen und die Voliere für die Falken. Im süden war der Audienz und Thronsaal des Sheiks. Einmal die Woche gab es eine audienz für das Volk und an anderen tagen die Audienzen für adlige, die keine zuschauer wünschten. Im Westen lagen die Gemächer des Sheiks und der Königlichen Familie. Der Sheik besaß mehrere Schwarze Leoparden, die teilweise auch in seinem Bett mit schliefen, sowie mehrere Falken. Die Frauen hielten sich Vögel und Weißbüscheläffchen, die frei rumlaufen durften.

Abbas ibn Omar al Mahani war bereits seid zwei Wochen im Palast des Königs. Sein Bruder Kadar hatte ihn entsandt, den Posten des Großmarshalls zu übernehmen, den der König dem Haus Al Mahani angeboten hatte. Abbas fühlte sich geehrt, das sein Bruder ihn entsandt hatte. Doch er musste noch viel lernen um sich hier am Königlichen Hof zu behaupten. Sein Vater hatte ihm erzählt, das er selber auch schon ein paar Jahre am Hof war. Sein Vater hatte ihn dort gelassen, damit er die geflogenheiten des Königreiches lernte. Aber er war wohl auch eine Geisel, wie er später feststellte. Er durfte erst nach Palmyra zurückkehren, als sein Vater im Sterben lag. Ausserdem musste er dem König schwören, frieden zu halten, wenn er zum Sheik ernannt wird. Ein Al Mahani als Geisel.. Abbas schnaufte. Er hoffte sehr, das er nicht selber als Geisel herhalten musste und das ganze hier ein ehrbarer posten war. Er vertraute seinem Bruder. Doch wie er den König einschätzen sollte, das war ihm unklar.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMi 02 Sep 2015, 01:05

Es war schwer gewesen, die Nachrichten über die kommende Verhaftung des Kanzlers vom Meister der Spitzel zu verbergen, aber Bram hatte es geschafft. Nachdem er selbst vor wenigen Tagen davon erfahren hatte, hatte der Schatzmeister alle Hebel in Gang gesetzt. Sein eigenes Netzwerk aus Spionen und Spitzeln, Männer und Frauen, die schon lange mit der Van Krast-Familie in Verbindung waren, hatten alles daran gesetzt, die Spione des Meisters zu verstummen. Geld, Versprechen und einige Messer hatten ihren Weg gefunden, um das Ratsmitglied im Dunkeln zu halten. Es störte Bram, dass es ihm noch nicht gelungen war, den Ursprung der Dokumente herauszufinden oder ihre Echtheit zu verifizieren. Tatsächlich kannte er nicht einmal ihren Inhalt, nur was sie bedeuteten. Aber bald würde er mehr erfahren. Nun da sich die Sache im Offenen befand, würde der Rat informiert werden. Und Bram würde alles daran setzen, seinen Vorsprung so gut wie möglich auszunützen. Er hatte bereits eine Nachricht nach Drunhaven geschickt und seine Schwester und Neffen informiert. Solange sie noch nichts taten, musste er die Situation kontrollieren. Und dies begann im Ratssaal.
Der alte Mann strich sich die silbernen Haare aus dem Gesicht und bog um die Ecke zum Kleinen Ratssaal. Die Wachen auf beiden Seiten der Türen blickten auf und machten sich dann hastig daran, die Pforten in den Saal zu öffnen. Bram rauschte an ihnen vorbei nach drinnen, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Trotz seines Namens war der Kleine Ratssaal keinesfalls klein. Er erhob sich drei Stockwerke über Brams Kopf in die Höhe und bildete eine gewaltige kristalline Kuppel, die den ganzen Saal in helles Sonnenlicht tauchte. Das Lichterspiel war je nach Sonneneinfall äusserst beeindruckend und helle Flecken tanzten kuriose Muster um den Tisch in der Mitte, der durch geschickte platziertes Milchglas in der Kuppel immer in ein sanftes, konstantes Licht getaucht war. Es war ein massiver Roteichentisch, umgeben von zehn hohen Sesseln, jeder mit einem anderen Symbol am Lehnenende. Bram erlaubte sich einen erleichterten Seufzer, als er sah, dass er das erste Ratsmitglied war, der den Saal erreicht hatte. Hastig steuerte er auf den Sessel mit drei stilisierten Goldmünzen zu und nahm Platz. Nach einem Moment faltete er die Hände zusammen und legte sie auf den Tisch. Allerdings war sein Stuhl ungünstig platziert, um die Tür im Auge zu behalten.

Nieve Al-Rukh behielt Merla im Auge, während das Mädchen kichernd hinter einem der Hofjungen nacheilte. Mit einer Hand führte sie eine Pfeife mit Drabgras an ihre Lippen, während sie mit der anderen ein Weinglas schwenkte. An die Gemächlichkeiten dieses fernen Landes hatte sie sich schnell gewöhnt, aber selbst nach siebzehn Jahren konnte sie diese Hitze noch nicht ausstehen und sehnte sich nach der Kühle und dem Schatten der Faldern. Aber was tat man nicht alles für die Familie…
Nachdem ihr Ehemann bei einem unglücklichen Pferdeunfall ums Leben gekommen war, hatte sie ihre Töchter gepackt und war in die Provinzhauptstadt gereist. Als der zweite Sohn des Rukh Al-Orukh war ihr Ehemann kein schlechter Fang gewesen, aber stand nicht direkt in Linie, um zu erben und mit drei Töchtern würde es schwer werden, die Linie zu halten: Deshalb hatte Nieve sich entschieden, sich näher an die Herrscherfamilie zu binden. Sie befand sich seit fast einer Woche in Samara und hatte hier ein Haus nahe des Palastes erstanden. Noch immer wartete sie auf eine Anwort auf ihr Sende schreiben.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMi 02 Sep 2015, 18:14

Von Darion Thesks Geburt gab es die Anekdote, sein Vater, der Herzog Jonar, habe die ganze Zeit über, während seine Frau in den Wehen lag, seelenruhig mit seinem Vetter Gerolt am Misdal-Brett gesessen und selbst der Hebamme, die ihm seinen Sohn zu bringen gedachte, geboten zu verstummen, bis er die Partie beendet hatte, ehe er sich die erlösende Nachricht "Es ist ein Junge" anhörte. Mochte es nun eine Legende sein oder tatsächlich der Wahrheit entsprechen: Darion wusste, dass er selbst niemals in der Lage gewesen wäre, diese Ruhe aufzubringen. Sein Vater mochte die dafür nötige Geduld und Gelassenheit besitzen. Er tat es nicht. Aufgekratzt lief er in der Kaminhalle auf und ab, Schweiß auf der Stirn, als wäre er selbst es, der hinter der Tür dort oben am Ende der Treppe ein kleines Bündel Leben auf die Welt pressen würde. Das Misdal-Brett, dass sein Vater ihm fürsorglicherweise auf dem Tisch platziert und aufgebaut hatte, hatte er nicht einmal angerührt. Er fühlte sich wie ein Löwe, der, gefangen hinter Eisen, rastlos am Gitter seines Käfigs auf und ab lief, nur, dass es in seinem Fall nicht Eisenstangen, sondern seine eigenen Sorgen waren, die ihm den Raum nahmen.
Darion liebte seine Ilva, aber sie hatte seit ihrer Heirat bereits zwei Fehlgeburten gehabt. Und als Thronfolger der Reifmarken brauchte Darion Kinder. Er fürchtete um die Mutter, wie jeder treue Ehemann dies tat, wenn seine Frau im Kindbett lag, aber mehr noch galt seine Sorge dem Kind. Es musste funktionieren, diesmal. Musste einfach! Er wäre so gerne ein Vater, hätte so gern ein Kind, das er stolz seinem Vater, dem Herzog, präsentieren konnte. Doch was konnte er tun, was, außer warten und zur Göttin des Frühlings zu beten, auf dass sie Ilva die Schmerzen nehmen und das Kind wohlbehalten ans Licht bringen mochte? Die Hilf- und Tatenlosigkeit, zu denen er verdammt war, waren es, die am schlimmsten an ihm nagten. Die Hebammen hatten ihm verboten, sich dem Zimmer seiner Frau auch nur zu nähern, geschweige denn es zu betreten. Darion hasste Hebammen. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm befahl. Er war der Thronfolger der Reifmarken. Gewöhnlich war er es, der Befehle erteilte. Der Einzige, dessen Befehlen er sich zu beugen hatte, war sein Vater. Und der König natürlich, auch wenn Darion diesen noch nie getroffen hatte. Hebammen jedoch nahmen es sich stets heraus, auf eine Art mit ihm umzuspringen, als stünde ihnen ebensolcher Gehorsam zu. Eine Ungeheuerlichkeit, wenn es nach Darion ging! Und doch beugte er sich ihnen jedes mal wieder. Es gab Dinge, die musste man in Demut ertragen. Selbst als Erstgeborener eines Herzogs. Und das hier war eine Angelegenheit, bei der Männer nun einmal nichts mitzureden hatten. Das musste man einsehen. Also blieb Darion nichts übrig außer auszuharren und zu leiden. Es zerriss ihn innerlich, daran denken zu müssen, wie seine Ilva in eben jenem Moment leiden musste. Und schlimmer noch war die Ungewissheit, wie Mutter und Kind es überstehen mochten. Sein Vater hatte ihm geraten, positiv zu denken, sich darüber zu freuen, Vater zu werden und die Zeit des Wartens mit der Würde, die einem Thesk zustand, zu ertragen. Aber der hatte gut reden! Darion wusste nichts davon, dass seine Mutter je irgendein Kind nicht lebend zur Welt gebracht hätte. Er dagegen hatte sich bereits zweimal darauf gefreut, Vater zu werden. Und war beide male enttäuscht worden. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Wie also hätte er ruhig sein sollen?
Das Geräusch eines Schlüssels im Schloss ließ ihn zusammen zucken. Gebannt wanderte sein Blick die Treppe hinauf, wo die Tür zum Zimmer seiner Frau sich öffnete. Die oberste Hebamme, eine feste Frau in weißem Gewand und weißer Haube, trat hinaus, in ihren kräftigen Armen ein Bündel Leinen. Darion hielt den Atem an während sie die Stufen der Treppe hastig hinab nahm.
„Glückwunsch, mein Herr!“, sprach die Frau ihn an und Darion glaubte für einen Moment, ein feuchtes Glitzern in ihren Augenwinkeln zu erkennen, „Ihr seid Vater geworden. Es ist ein Mädchen!“ Sie reichte ihm das Leinenbündel und mit einem mal waren alle Sorgen Darions wie fortgeblasen. Er hatte so viel fragen wollen. Wie die Geburt verlaufen war. Wie es Ilva ging. Ob er zu ihr konnte. Doch für einen Moment war das alles nicht mehr von Belang. Das einzige, was nun für ihn zählte, war das kleine Bündel Leben in seinen Armen.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMi 02 Sep 2015, 21:11

Ein edel gekleideter Diener erschien bei Nieves Haus. "Werte Dame, die Geehrte Gemahlin und die Tochter des Mondes werden euch empfangen. Ich soll euch zu ihnen führen," sprach er höflich, nachdem er zu ihr vorgelassen wurde. Sobald sie ihm folgen würde, würde er sie zum eingang des Harems führen und draussen bleiben, während sie von einem anderen Diener in die audienzräume von Kadars Mutter geführt wurde.


Abbas war sich unsicher, ob es richtig war, das er ebenfalls beim Ratstisch erschien. Ein Mann saß bereits dort am Tisch. "Ich wünsche einen guten tag," sprach er den Herrn in der Sprache des Herzlandes an. Er hatte die sprache als Junge gelehrt bekommen, doch er sprach leider immer noch mit Palmyrischem Akzent. Mit ruhigen Schritten ging er zu dem Stuhl, der mit einem Pferd markiert war und nahm darauf platz.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMi 02 Sep 2015, 21:46

Es dauerte eine Weile bis die Nachricht von der Verhaftung des Kanzlers jene grauhaarige Frau erreichte, deren Tisch bereits überquoll von Nachrichten, Bittschreiben, Einladungen, Bittschreiben, richterlichen Beschlüssen und Bittschreiben. Die Menschen brauchten so viele Dinge. Recht, Gerechtigkeit, was nicht das selbe war. Darlehen, denn die königlichen Schatzkammer quollen ja bekanntlich über mit Gold. Steuersenkungen. Und das war nur die kurze Liste all jener kleinen Unannehmlichkeiten, denen sich die Haushofmeisterin des Königs und ihre zwei Gehilfen täglich annehmen mussten.
"Du hast einen Fehler gemacht, Arim", murmelte Hjalmafridur und sah dabei kaum von dem Pergament auf, das sie in der Hand hielt. Der Schreiber zuckte zusammen und ging das Antwortschreiben noch einmal durch, das er schrieb. Kurz darauf fluchte er. Die Haushofmeisterin lächelte sanft. Der Junge war vielversprechend. Er musste sich nur besser konzentrieren. Sonst gelang ihm das eigentlich. Arim stammte ursprünglich aus Palmyra. Er hatte bereits schreiben können als er an den Königshof kam, weswegen Hjalma ihn unter ihre Fittiche genommen hatte. Arim stand zu weit unten auf der Erbfolge als dass er sich irgendetwas davon erhoffen konnte. Hier stand ihm wenigstens eine Karriere am Hofe des Königs bevor.
"Du hast dich verrechnet. Es bleiben Tagesrationen für die Wachen übrig", erhob Hjalma erneut die Stimme. Die alte Frau runzelte die Stirn und richtete ihre milchig weißen Augen auf die junge Frau an dem dritten Tisch in der Kammer. Merle war nach der Matriarchin der van Krasts benannt und stammte von dort. Eigentlich war sie immer gut mit Zahlen gewesen.
"Wirklich, ich weiß nicht, was heute mit euch los ist", seufzte Hjalma und griff nach dem nächsten Schreiben. Die Haushofmeisterin stand früh auf und dennoch nahm dieser Teil ihrer Arbeit den Vormittag in Anspruch. Und es würde noch länger dauern, wenn sich die beiden nicht in den Griff bekamen.
"Entschuldigt, Meisterin Himminglaefa...Aber, habt Ihr die Nachricht nicht gelesen, die der Bote eben brachte?"
Mit einem Blick auf den Stapel Pergament auf dem Tisch schüttelte Hjalma den Kopf.
"Eines nach dem anderen, Arim. Das sage ich dir doch immer."
"Nun, Meisterin. Ich denke, diese Nachricht solltet Ihr lesen."
Die alte Frau griff nach dem Zettel. Beim Lesen zerfurchte sich ihre Stirn immer weiter. Orfen sollte ein Verräter sein? Das war kaum vorstellbar!
"Nun, ich fürchte ihr müsst ohne mich weiterarbeiten. Arim, antworte Lord Venger bitte, dass er sich mit Heiratsvorschlägen direkt an die Hochthane wenden muss. Ich bin weder ihre Augen noch ihr Mund. Merle, bis zur zwölften Stunde möchte ich wissen, wie viel uns der Einkauf von Gerste ersparen kann, wenn wir bei Meister Jone kaufen."
Wenig später betrat auch Haushofmeisterin Hjalmafridur den Ratssaal. Sie trug ein Kleid, wie es am Hofe des Königs üblich war. Unüblich war es allerdings das Kleid mit einem Kragen aus Pelz zu versehen. Die Herzlande waren warm genug, es bestand kein Grund für Pelze außer Nostalgie.
"Lord Bram, Lord Abbas", grüßte sie höflich und machte einen Knicks, bevor sie sich an ihren Platz setzte.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyDo 03 Sep 2015, 21:43

Der hohe Richter hatte in etwa so viel Ahnung, was genau die Vorwürfe gegen den Kanzler belegten, wie alle Anderen. Immerhin hatte er irgendwie mitbekommen, dass es um Verrat ging. Offensichtlich hatte irgendjemand dafür gesorgt, das möglichst wenig Informationen durchsickerten. Was darauf schließen ließ, das Graf Eldren darin verwickelt war. Immerhin war er der Meister der Spitzel und wer sonst könnte dafür sorgen, das diese Spitzel schwiegen?
Seufzend war Neral auf dem Weg in die kleine Ratskammer. Sicher würde er nicht der Einzige sein, der sich dort einfand. Und tatsächlich waren bereits drei Personen zugegen. Der Schatzmeister, der Großmarschall und die Haushofmeisterin. Neral nickte ihnen zu.
"Ein schöner Tag, um über unschöne Dinge zu reden, nicht wahr?"
Mit diesen Worten nahm er auf dem Stuhl Platz, der mit einem Hammer verziert war und musterte die Anderen unverhohlen. Wer von ihnen wirkte, als wüsste er - oder sie - mehr über die Sache, als er selbst? Ehrlich gesagt keiner. Aber Neral war noch nie jemand gewesen, der gut erkannte, wann jemand sich verstellte. Das ausgerechnet er der hohe Richter war, war eigentlich eine Ironie des Schicksals. Aber was tat man nicht alles, um dem Treueeid gegenüber seinem Lehnsherren nachzukommen?

"Van Krast?"
In dem Moment, in dem Lord Dannis die empörten Worte aus dem Mund seiner Frau hörte, wusste er, dass es ein Fehler gewesen war, ihr die Abschriften der Briefe zu zeigen. Elrie spitzte die Lippen, während sie den Brief beiseite legte. Über seine Pläne für Sanira hatte sie nichts gesagt. Kein Wunder, was die junge Frau schließlich nur ihre Nichts und ihr nicht halb so wichtig, wie ihre eigenen Töchter. Doch schon der nächste Brief ließ sie die Stirn runzeln. Noch bevor sie ihn zu Ende gelesen hatte nahm sie die letzte Abschrift. Dann hob sie den Blick. Dannis glaubte beinahe Hass darin erkennen zu können. Schockiert griff der Lord nach den Abschriften, die seine Frau ihm reichte, als wären es giftige Schlangen.
"Du kannst unsere Tochter doch nicht mit einem Van Krast verheiraten! Sie sind eine Bande Verbrecher, nichts mehr!"
Ruhig sah Dannis sie an.
"Sie sind auch von Adel, und sie haben Einfluss. Wir brauchen Einfluss, wenn das Haus Blaufeuer ohne einen Erben von mir weiter groß bleiben soll."
Ein weiterer Fehler. Er machte Elrie nicht zum Vorwurf, das sie keinen Sohn hatten, doch griff sie seine Aussagen dazu, wie objektiv sie auch waren, stets als Vorwurf auf, was der Grund für das sich verschlechternde Verhältnis zwischen ihen war. Wut zeigte sich im Blick der Lady, bevor sie sich abwandte und erhobenen Hauptes davon schritt, offensichtlich um ihre Töchter zu suchen. Er war froh, das er gewartet hatte, bevor er ihr die Briefe gezeigt hatte. Jeden Tag könnten sie ihre Adressaten erreichen. Wer würde auf seine Hochzeitsangebote eingehen?
Sanira, wenn auch seine älteste Tochter, würde den wohl am wenigstens hochrangigen Ehemann erhalten, doch Karill Ahern war ein Mann, auf den viel Einfluss wartete. Außerdem würde sie damit in Eskeya bleiben können..
Die Zwillinge Elyana und Giyana hatte er für Danwald Thesk und Marcell Haras ausgewählt, auch wenn Marcell der vielversprechendere von Beiden war, denn Danwald würde das Haupterbe nur antreten können, wenn sein Bruder ohne eigene Erben starb. Oder diese Erben selber starben. Doch viele Erben gab es derzeit nicht auf dem Heiratsmarkt.
Lexia schließlich, sein kleines Nesthäkchen, wollte er Matthias Van Krast anbieten, was seine Frau ziemlich erzürnte. Elrie hatte schon immer dazu geneigt, Vorurteilen zu Folgen und sich durch nichts davon abbringen zu lassen. Bedauernd schüttelte er den Kopf, als Lady Aalya ihre Hand auf seine Schulter legte.
"Sie wird es eines Tages verstehen", meinte die Mutter des Lords. "Einer Mutter bricht es das Herz, ihre Kinder fortgeben zu müssen. Gerade, wenn es Töchter sind, hat meine Mutter mir einmal erzählt."
Ein lächeln zeigte sich auf dem faltigen Gesicht.
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Basol
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyDo 03 Sep 2015, 22:42

Es war nicht angenehm gewesen, den Kanzler zu verhaften, aber wann war die Ausübung von Pflicht schon jemals angenehm? Naja, es war nicht an ihm, diese Dinge zu hinterfragen, das war die Sache des Königs. Hendriks Aufgabe war es, dessen Befehle ohne Widerspruch auszuführen, wie es jeder Haras stets getan hatte. Trotzdem fragte er sich, wie die Geschichte ausgehen würde, und was Onkel Orland wohl davon halten mochte.
Im Moment stand Hendrik mit einigen seiner Leute an der Wand des Ratsaals, wo schon einige der hohen Herren versammelt waren. Seine Aufgabe war es, zu jedem Zeitpunkt die Sicherheit bei den Versammlungen zu gewährleisten. Doch lauschte er auch den Unterhaltungen der Politiker, obwohl viele Sachen davon langweilig waren. Er wollte sicherlich wissen, was der Kanzler ausgefressen hatte, ob es ihn was anging oder nicht.

"Ausgezeichneter Schuss!", lobte Lenart Haras seinen Sohn Marcell, welcher gerade den Bogen herunternahm und ihn auf den Boden stellte. Der große Elch vor ihnen war tot, der Pfeil ragte aus seinem Hals, wo Blut heraussickerte. "Damit ist für unser Abendessen gesorgt!"
Marcell grinste. "Danke, Vater." Endlich hatte er es geschafft. Es hatte viel Zeit und Mühen gekostet, den Umgang mit Pfeil und Bogen zu lernen, aber nun hatte er sein erstes eigenes Wild erlegt. Und das war ein berauschendes Gefühl.
"Du bist der Größte!", rief der kleine Maxi, Lenarts Neffe, mit großen Augen.
"Naja, war ganz in Ordnung.", murmelte Marcells kleiner Bruder Leopolt verdrießlich. Er war allgemein bekannt, dass der Junge seinen Bruder beneidete, weil dieser älter war als er.
Lenart, der eine der üblichen Streitereien zwischen seinen Söhnen vorbeugend unterbinden wollte, sagte: "Lasst uns nach Hause gehen, Jungs. Wir müssen den Elch noch eurem Großvater zeigen. Er wird sicher erfreut sein."
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Grim
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySa 05 Sep 2015, 11:30

Als Eldrens rastlose Schritte ihn schließlich in die Ratskammer trugen waren schon sie schon zahlreich dort versammelt: die Ratsherren, seine Verbündeten, seine Widersacher. Der Schatzmeister, ein Mann, mit dem er stets gut ausgekommen war, den er durchaus zu seinen Verbündeten zählen konnte. Aber er wäre ein Narr gewesen, hätte er einem Van Krast vollends vertraut! Jeder hier hatte schließlich seine eigenen Geheimnisse und Interessen. Der Hohe Richter. Einer, den Eldren von Amts wegen als seinen Gegenspieler sah. Der Richter hatte ein Interesse daran, dass Dinge ans Licht kamen und das Recht eingehalten wurde. Seine Aufgabe dagegen spielte im Dunkeln und nur zu oft abseits des Rechts. Der neue Großmarschall. Ein Mann aus Palmyra! Auch wenn Eldren es sich nicht anmerken lassen würde: er hatte den Mann vom ersten Augenblick an nicht gemocht. Das Amt des Großmarschalls hätte in die Reifmarken gehen sollen. Wer, wenn nicht die Markmänner, hatte jemals herausragende Reiter hervor gebracht? Warum also sollten sie von einem Kameltreiber aus dem Süden befehligt werden? Es war nicht recht! Und dann die Haushofmeisterin. Von allen Anwesenden war sie vermutlich die Gefährlichste. Eine Frau, die man sich unbedingt gewogen halten sollte, zweifelsohne. Und so war sie es, an die er als erstes das Wort richtete, nachdem er, in die Runde grüßend, auf dem Sitz mit dem eingeschnitzten Auge Platz genommen hatte.
"Mylady Himminglaefa, wisst ihr Bescheid ob Seine Majestät gedenkt, an unserer heutigen Ratssitzung teilzunehmen?", fragte er über den Tisch hinweg, seine Stimme samten wie Honig. Es war nicht unüblich, dass der König einer Ratssitzung fern blieb. Oft genug hatte er wichtigeres zu tun. Oder zog es vor, seinen Vergnügungen nachzugehen. Und oft genug war das den Ratsherren nur zu recht. Es erlaubte ihnen, ungestört zu schalten und zu walten. Aber zumindest heute wäre es höchst interessant gewesen, ihn hier zu haben. Er musste zweifelsohne mehr Informationen über die Verhaftung des Kanzlers besitzen. Wer, wenn nicht er, mochte diese in die Wege geleitet haben?
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Lias
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySo 06 Sep 2015, 22:13

"Das gedenkt er nicht", antwortete Hjalma mit fester Stimme, bevor sie ein Schreiben aus einer Tasche ihres Überkleides förderte und den versammelten Lordschaften hinhielt. Es trug das unverkennbare Siegel des Königs, gebrochen. Als Haushofmeisterin war es ihr gutes Recht die Briefe des Königs zu lesen, solange kein anders lautender Befehl vorlag. Mit zwei Fingern strich Hjalma das Pergament glatt.
"Das Schreiben erreichte den Hof heute morgen per Depeschenreiter. Der König wird in den nächsten Tagen nicht an den Hof zurückkehren. Er...bittet, dass wir bei seiner Rückkehr ein Fest ausrichten. Ich habe die Gästeliste den anwesenden Lords kopiert. Aber einen Namen kann ich wohl streichen, nicht wahr?"
Hjalma ließ die Stille einen Moment wirken, bevor sie die Stimme wieder erhob: "Velan Orfen, den Lord Haras heute Morgen verhaftet hat. Der König wird eine Erklärung wollen."
Wer sah erschrocken aus? Wer war eben so ratlos wie sie selbst?
"Zum Glück...hat der Verantwortliche ein paar Tage Zeit seine Anklage vorzubereiten. Ich muss gestehen, dass es mich überrascht hat. Aber vielleicht möchte jemand die Versammlung aufklären?"
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMo 07 Sep 2015, 20:39

"Ich habe nichts damit zu tun!", meldete Eldren, auf den einige Augenpaare sich unmittelbar gerichtet hatten, sich zu Wort und hob abwehrend die Hände, "Ich schäme mich, es gestehen zu müssen, aber ich wurde durch diese Ereignisse ebenso überrascht, wie ihr alle. Alles, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, ist, dass scheinbar Dokumente existieren, die einen etwas zu regen Austausch des Kanzlers mit Mächten jenseits des Ozeans belegen. Aber was ihre Echtheit betrifft, oder wer der Bote ist, der sie hierher gebracht hat – oder an wen er sie ausgehändigt hat und warum – da bin ich ebenso überfragt wie ihr, meine geschätzten Kollegen."
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMo 07 Sep 2015, 22:21

Bram verkniff sich ein spöttisches Lächeln, als als erstes der Grossmarschall aus Palmyra in den Kleinen Ratssaal trat. Der Junge hatte noch immer einen deutlich hörbaren Akzent, der ihn unangenehm aus dem Kreis der Ratsmitglieder herausstechen liess. In den Faldern sprachen sie einen Dialekts des Thelionischen, aber schon in frühen Jahren hatte der Schatzmeister gelernt, jede Spur davon aus seiner Sprache zu tilgen, wenn er nicht mit einem Faldernmann sprach. Als Lord und nun Schatzmeister hatte er schliesslich ein Bild zu wahren.
Er begrüsste Lord Al Mahani mit einem Nicken und langsam trickelten weitere Ratsmitglieder ein. Die Haushofmeisterin Lady Himminglaefa aus dem Norden, eine Frau, die Bram in seiner Funktion als Schatzmeister zwar kannte, aber nur wenig über ihre Vergangenheit wusste. Die nördlichen Clans waren nie interessant gewesen. Zu schwierig war der Handel mit ihnen, zu zerstreut lebten sie und zu mühselig war die Reise in den Norden. Aber eine ihrer Assistentinnen war aus den Faldern. Vielleicht würde er das Mädchen an ihre Herkunft erinnern müssen. Der hohe Richter Lord Blest, ein Mann der Überzeugung. Er wäre theoretisch die wahrscheinlichste Quelle der beschuldigenden Dokumente, aber Bram hielt ihn nicht für fähig genug, um einen solchen Plan in die Tat umzusetzen. Lord Haras, der Mann, der wahrscheinlich am meisten wusste trat zusammen mit einigen Wachen an die Wand. Für gewöhnlich nahm er nicht an den Sitzungen teil sondern übersah nur ihre Sicherheit. Und schliesslich der Meister der Spitzel, Lord Thesk. Wieder musste Bram sich ein Lächeln verkneifen. Er hätte gerne das Gesicht des Mannes gesehen, als er von der Verhaftung des Kanzlers erfuhr. Aber er musste sich damit begnügen, seine Beteuerungen hier zu sehen. Das der Meister der Spitzel in einer solchen Angelegenheit versagt hatte und gezwungen war, es zuzugeben, war aber bereits eine grosse Genugtuung..
“Wenn ihr nichts wisst, wer dann? Es wird nicht lange dauern, bis halb Graublick davon weiss und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Wort nach draussen dringt. Lord Haras, könnt Ihr uns sagen, wer den Befehl zur Verhaftung des Kanzlers gegeben hat?”, warf Bram ein.

Endlich! Nieve wollte sich beeilen, nahm sich aber Zeit, um ein entsprechendes Kleid auszusuchen und Merla einzukleiden. Sie war immer noch eine Fremde in diesem Land und man sah es von weitem. Ihre jüngste Tochter dagegen sah aus wie eine waschechte Palmyrierin. Sie musste zeigen, dass sie in dieses Land gehörte und wie konnte das besser als durch ihr Blut?
Nach etwas mehr als einer Stunde trat Nieve, ein quängelndes Mädchen an der Hand, aus dem Haus und stieg in eine bereitstehende Kutsche, damit der Diener sie in den Palast führen konnte.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyDi 08 Sep 2015, 00:00

"Ich weiß selber nicht, warum der Kanzler verhaftet wurde," sprach Abbas. "Ich brauche eh zeit, mich am Hof einzuarbeiten um die Aufgaben gut zu erledigen, die mein Amt mit sich führen," meinte er dann ruhig. Er sah nicht ganz wie ein Palmyraner aus. Sein Haar war dunkelblond, seine Augen blaugrau, nur die Haut war von der Sonne gebräunt und hatte einen gleichmässigen Bronzeton. Auch vom Körperbau war er größer als die meisten. Er überragte sogar seinen Bruder Kadar um ein gutes stück.


Der Diener führte Nieve zum eingang des Harems beim Palast. Dort übergab er sie an einen Eunuchen, der sie ins Audienzzimmer der alten Fürstin führten. Yasmina und Malaika warteten bereits auf die Besucherin, in ihren schönen Kleidern und dem edlen Schmuck. Die anderen Frauen waren derzeit im Garten und spielten mit den Kindern. Kadars Mutter war trotz ihres Alters immer noch eine Schöne Frau. Ihr Haar schimmerte im Licht der Sonne, ihre Augen leuchteten freundlich und ihre Haut war immer noch glatt und seidig. Nur im Gesicht hatte sie einige Falten. Malaikas Haare waren von der Farbe von Walnüssen, ihre Augen grau wie schiefer. Freundlich blickten die beiden Frauen die Besucherinnen an und lächelten. "Nehmt doch Platz. Möchtet ihr etwas essen oder Trinken?" fragte Yasmina freundlich.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyDo 10 Sep 2015, 21:50

Neral hielt sich zurück und hörte ersteinmal zu. Es machte keinen Sinn, seine Unschuld zu beteuern oder Andere zu verdächtigen, solange er nichts wusste. Natürlich, als hoher Richter wäre er wohl einer der ersten, denen man unterstellen würde, etwas zu wissen. Der Verhaftungsbefehl konnte schließlich auch von ihm gekommen sein, immerhin war er einer der stellvertreter des Königs, insbesondere wenn es um Recht ging. Schweigen. Zuhören. Das war seine übliche Taktik. Ersteinmal Informationen sammeln, bevor er sie auswertete und sein Urteil fällte. Er hasste diese Arbeit, doch er hatte seinem Herzog Treue geschworen und dieser hatte ihn zu dieser Aufgabe befohlen. Also würde er sein Bestes geben, den Herzog und den König nicht zu enttäuschen. Geduldig wartete er auf die Antwort des Hauptmanns der Garde.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySa 12 Sep 2015, 02:34

Sollte er wirklich die Wahrheit sagen? Welche Folgen würde es haben, wenn er log? Nein, es hatte keinen Zweck, irgendetwas zu verschleiern. Sollte das irgendwie rauskommen, käme es zu unangenehmen Fragen und das Haus Haras würde in ein schlechtes Licht gerückt werden. Nein, Ehrlichkeit war immer noch am Besten. Schließlich sollte kein Zweifel an seiner Treue aufkommen. Er hatte wirklich nichts zu verbergen!
"Der Ekklesiarch der Kirche hat mir gesagt, ich solle den Kanzler verhaften.", sagte Hendrik. "Natürlich lief das alles im Namen des Königs ab. Mehr weiß ich selbst auch nicht..." Korvaran HATTE doch den Befehl im Namen des Königs übermittelt, oder? Er würde es nicht wagen, hinter dem Rücken seiner Gnaden zu agieren. Aber was wusste Hendrik schon? Zu viele Lügner und Betrüger waren an diesem Hof! Wenn Korvaran ein falsches Spiel spielte, würde Hendrik wohl als Nächstes ihn verhaften müssen.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySo 13 Sep 2015, 15:38

"Hatte er einen schriftlichen Befehl des Königs mit dem offiziellen Siegel?", hakte Hjalma nach und runzelte die Stirn. Wenn Korvaran tatsächlich einen Befehl des Königs erhalten und sie alle hier nicht, dann war das besorgniserregend. Sie konnte sich eigentlich kaum vorstellen, dass Haras nicht überprüft hatte, ob der Befehl zur Verhaftung des Kanzlers echt gewesen war. So viel Professionalität traute sie ihm dann doch zu.
"Ihr habt doch sicherlich überprüft, ob ein solcher Befehl vorlag, oder nicht?", fragte sie trotzdem nach. Dabei holte sie ein Stück Pergament hervor, mitsamt Schreibfeder und einem verschlossenen Tintenfass. Später würden sie einen Bericht für den König anfertigen müssen.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySo 13 Sep 2015, 19:02

"Ich denke nicht, dass es zielführend ist, sich mit Formalien aufzuhalten", warf Eldren ein. Und legte sich damit mit der Haushofmeisterin an. Mit der gefährlichsten Frau am Tisch. Aber es war ein kalkulierter Zug. Wenn er sich in dieser Geschichte profilieren wollte, dann musste er früh und stark auftreten. Die Meinung der anderen formen. Und wie sollte er sich Gehör verschaffen, wenn nicht, indem er den Fokus der Diskussion an sich riss?
"Zumal wir hier einen sehr außergewöhnlichen Fall vorliegen haben", fuhr er unbeirrt fort, "Seine Majestät ist nicht in der Stadt. In solchen Fällen lage es gemeinhin bei seinem Kanzler, seine Rolle einzunehmen. Nun ist aber eben jener der Beschuldigte, was es dem Ekklesiarchen unmöglich gemacht haben muss, ihn an Stelle seiner Majestät ins Vertrauen zu ziehen. Und immerhin ist er ein Ratsherr. Wenn die Zeit drängt, dann war er doch sicherlich im Recht, im Namen des Königs zu handeln, ganz gleich, ob er sich mit diesem beraten hat oder nicht. Die interessante Frage ist doch vielmehr: worauf beruhen diese Anschuldigungen gegen den Kanzler? Und wie ist der Ekklesiarch in dieses Wissen gekommen?"
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySo 13 Sep 2015, 20:44

"Die Formalien sind wichtig. Wir wollen doch den Eindruck erwecken, dass wir alles so gemacht haben, wie es Vorschrift ist, oder nicht?", hakte Hjalma nach und schraubte den Korken von ihrem Tintenfass ab. Sanft wurde die Schreibfeder in die Tinte getunkt und dort stehen gelassen. Hjalma lehnte sich in ihrem Sessel zurück, der mit dem Schlüssel und Feder Symbol versehen war. Das Holz fühlte sich vertraut an unter ihrer Hand. Ihren Sitz hatte sie schon seit ein paar Jahrzehnten inne. Hjalma sah hinüber zu dem Stuhl des Kanzlers, der natürlich grade leer war. Diese ganze Angelegenheit war seltsam. Die wichtigste Frage hier war, wer aus der Verhaftung des Kanzlers den größten Vorteil zog. Sie selbst war es ganz sicher nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer aus ihrem Klan für eine Position am Hofe bestimmt werden würde, war sehr gering. Auch wenn Fallega-Roudka im Bestreben war ihre Beziehungen zum König auszubauen, so war es dennoch ein sehr weiter Weg bis hier in den Süden.
"Stimmt der Rat mit mir überein, dass wir sowohl eine Aussage vom Ekklesiarchen als auch vom Kanzler benötigen? Wenn wir den Ekklesiarchen vorladen, können auch Lord Van Krasts Fragen beantwortet werden."
Hjalma lächelte dem Lord zu.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyDo 17 Sep 2015, 19:52

"Es wird nicht nötig sein, den Lord Korvaran vorzuladen", bemerkte Eldren spitzfindig, wieder bewusst die Haufhofmeisterin provozierend, "Als Mitglied dieses Rates ist er ebenso zur heutigen Sitzung geladen wie wir anderen alle auch. Ich bin mir sicher, dass er jeden Moment erscheinen wird." Denn bei all der Aufregung um die Verhaftung des Kanzlers durften sie nicht vergessen, dass dies nicht der eigentliche Punkt der heutigen Agenda gewesen war. Der Rat tagte regelmäßig, wenngleich mal mehr, mal weniger vollständig. Aber für gewöhnlich war es wenn dann Seine Majestät, die den Sitzungen fern blieb. Alle anderen Ratsmitglieder pflegten es, sich zumindest vorab zu entschuldigen, wenn sie andere Geschäfte zu erledigen hatten. Andererseits: eine solche Entschuldigung wäre wenn dann an den Lord Kanzler gerichtet gewesen. Das wirbelte das Prozedere heute selbstverständlich ein wenig durcheinander.
"Was die Aussage des Kanzlers betrifft: ich wage es euch zu widersprechen, verehrte Lady Himminglaefa", fuhr Eldren spitzzüngig fort, "Selbstverständlich wird Lord Orfen sämtliche Anschuldigungen von sich weisen und sämtliches Wissen über was auch immer ihm vorgeworfen wird leugnen. So dringend kann er sich nicht nach dem Schaffott sehnen, dass er uns seine Verfehlungen gestehen würde. Wir sollten besser auf die Beweise des Ekklesiarchen vertrauen."
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptySo 20 Sep 2015, 13:56

"Der Ekklarsiarch wird sich erklären müssen, warum er den Kanzler verhaftet hat. Es ist seltsam, das kein anderer nachgeprüft hat, ob die Verdächtigungen wahr sind. Wir Palmyrer handeln zwar ähnlich, aber wir überprüfen die beschuldigungen und sagen nicht, das derjenige dies und das getan hat, bevor nicht schuld oder unschuld bewiesen ist," erwiderte Abbas ruhig.


Die beiden Prinzen Dastan und Feris waren in die Savanne gereist, um dort ihre Falken fliegen zu lassen. Ausserdem wollten sie ein Geschenk für Irfan besorgen, damit er etwas hätte, wenn er als Page an einen Fremden hof muss. Die beiden jungen Männer kamen gut miteinander aus und jagdten gern zusammen. Einige Diener hatten ein Zelt aufgebaut und Soldaten bewachten das ganze. Schließlich sollte den Prinzen nichts geschehen.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMi 23 Sep 2015, 14:55

"Womit der Rat wieder einmal mit Untätigkeit und Unentschlossenheit glänzt", erwiderte Hjalma mit spitzer Zunge. Wer hatte denn heute Eldren auf Krawall gebürstet? Waren ihre Vorschläge wirklich so seltsam? Die Frau senkte den Kopf und massierte sich die Schläfen. Diese Angelegenheit war es nicht wert darüber zu streiten. Es würde nicht gut aussehen in ihrem Brief an den König, aber wenn der Rat es eben so wollte, dann würden sie es so machen.
"Möchten wir uns anderen Themen zuwenden? Seid Ihr damit einverstanden, Lord Eldren?", fragte Hjalma mit müder Stimme.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMi 23 Sep 2015, 23:15

"Bis der Ekklesiarch eintrifft wird uns kaum etwas anderes übrig bleiben, Mylady", antwortete Eldren der Haushofmeisterin in freundlichst möglichem Ton und neigte seinen ergrauten Kopf vor ihr, den vorangegangenen, bissigen Kommentar ihrerseits einfach ignorierend, "Wir hätten hier eine Petition der Kaufmannsgilde von Hohenfried, die seine Majestät untertänigst um eine Abänderung eines kleinen Passus in den Zollgesetzen bittet, die damals noch von König Galon III. erlassen worden waren."
Er zog die Schriftrolle mit dem Ersuchen, das in seinen Unterlagen gelandet war, heran und wollte sich eben daran machen, es im Wortlaut zu verlesen, da öffneten sich die Türen des Ratssaals und – verspätet aber nichtsdestotrotz sehnlichst erwartet – trat der Ekklesiarch der Kirche der Göttinnen Thelions ein.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMo 28 Sep 2015, 01:39

Während Lady Himminglaefa und Lord Thesk sich über die Formalitäten stritten, lehnte Bram sich zurück und musterte die Anwesenden. Ansichts der brisanten Entwicklung hätte er erwartet, dass mehr Mitglieder Wert auf Pünktlichkeit legten. Die wenigen, die hier waren, hatten zumindest augenscheinlich nichts mit der Verhaftung des Kanzlers zu tun. Er hätte aber gerne noch mehr darüber gehört, was die anderen Mitglieder dachten. Über die Zollgesetze wollte er deutlich weniger gerne reden. Und wieso hatte Thesk diese Anfrage überhaupt und nicht er?
Seine Verwunderung wurde vom Eintritt des Ekklesiarchs unterbrochen. Alle Augen wendeten sich dem Mann zu, als die Türen Aufschwangen und Bram liess keinen Moment verstreichen.
„Lord Korvaran! Wir haben Euch erwartet. Ihr ward es, der den Befehl zur Verhaftung des Kanzlers gegeben hat, richtig? Erzählt uns von den Beweisen, die den Kanzler des Verrates beschuldigen.“

Nieve machte einen Knicks vor der Frau des Fürsten, bevor sie sich setzte. Oder einer der Frauen. Verdammt Huren.
„Es wäre geschätzt, Merla ist bestimmt durstig nach dem sie sich hierher aufgemacht hat und ich habe mich immer noch nicht ganz an die Wärme gewöhnt, Mylady“, antwortete Nieve. „Es freut mich, dass Ihr Euch meinem Anliegen annehmen möchtet.“
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMo 28 Sep 2015, 12:46

"Ich bin Yasmina Al Mahani, die Mutter des Fürsten und die Tochter des Mondes. Das ist ein Ehrentitel in unserem Volk," begann die ältere Frau zu sprechen. "Dies ist meine Schwiegertochter Malaika, die erste Gemahlin meines Sohnes," stellte sie dann die jüngere vor. Eine Dienerin brachte gekühlten Tee, der mit Honig gesüsst war, sowie einige süssigkeiten. Getrocknete, in Honig eingelegte Datteln, Orangenkekse und kokosflocken. "Verzeiht bitte, das ich euch empfange. Mein Sohn schickt seine Grüsse. Es wäre unhöflich, wenn er euch empfangen würde, ohne das ihr von einem Mann oder einer Gesellschaftsdame begleitet werdet. Er will euch damit nicht brüskieren, sondern euch als Dame ehren," erklärte sie dann in freundlichem Ton. "Ihr wollt euch also mit dem Haus Al Mahani verbinden?" fragte Yasmina dann. Freundlich und aufmerksam betrachtete sie Nieve und deren Tochter Merle.
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BeitragThema: Re: [MSG] A Game of Thrones   [MSG] A Game of Thrones EmptyMo 28 Sep 2015, 22:52

Der Ekklesiarch ließ sich von den eindringlichen Worten des Schatzmeisters nicht in geringster Weise beeinflussen. Oder zumindest nicht zu irgendeiner Form von Hast antreiben. Mit einer Würde und Bedächtigkeit, wie es sowohl seinem Alter als auch seinem Amt zustand umrundete er den Tisch, nahm in aller Ruhe seinen Platz ein und ordnete seine Roben, ehe er deren weite Ärmel zurück schlug und die Hände auf der Tischplatte verschränkte. Während all dessen ließ er keinen Zweifel daran, dass er sich der Blicke der versammelten Ratsherren, die schwer auf ihm lasteten, nur allzu bewusst war. Er ließ seinen eigenen Blick gemächlich durch die Runde schweifen, sah jedem einzelnen in die Augen, ehe er schließlich die Stimme erhob.
"Meine Freunde, es tut mir außerordentlich leid, diese drastischen Schritte einleiten zu müssen", begann er seine Geschichte, "Und es tut mir noch mehr leid, eure Aufmerksamkeit weiter mit einer langatmigen Geschichte beanspruchen zu müssen, aber ich bin ein alter Mann und pflege, solche zu erzählen. Heute Nacht wurde ein Mann zu mir gebracht. Es war schon spät, aber die Kirche verschließt sich keinem, der ihren Schutz sucht, ganz gleich zu welcher Zeit und ganz gleich unter welchen Umständen. Und ich will euch nicht verheimlichen, dass der Mann in Begleitung eines einflussreichen Fürsprechers bei mir eintraf, wenngleich ich dessen Namen aus Gründen der Vertraulichkeit nicht nennen kann. Der Mann jedenfalls hatte einen weiten Weg von der Westküste bis nach Hohenfried zurück gelegt und trug bei sich ein ganzes Bündel an Dokumenten – inoffiziell freilich, aber nichtsdestotrotz unterzeichnet von der Hand unseres verehrten Bruders Kanzler. Selbstverständlich konnte ich sie nicht mit mir bringen, denn dass sie keiner Gefahr ausgesetzt werden dürfen, sollte jedem von uns einleuchten. Ich werde euch jedoch selbstverständlich Auskunft über ihren Inhalt geben. Kurz gesagt jedoch: es erscheint mir gesichert, dass der Kanzler Pakte mit Mächten jenseits des Ozeans geschlossen hat, die unser Reich entschieden schwächen sollen." Er entfaltete seine gekreuzten Finger, legte die Handflächen aneinander und blickte über sie hinweg freundlich, aber gleichzeitig auffordernd in die Runde.
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