Der Untergrund von Norengard - Norenfall:Kein Oberstädter aus Norengard würde jemals in dessen Nähe kommen... warum auch? Ganz am äußersten Rand des bürgerlichen Viertels, eingelassen in den Fels, führt ein Tor tief in den Norenberg hinein. Dennoch gut gesichert von immer mindestens zwei Stadtwachen, mit dem Zweck zu verhindern, dass irgendwelcher Abschaum es schafft nach Oben zu kriechen... und um Reisende zu warnen welchen Abgrund sie betreten würden, wenn sie durch jenes Tor schreiten.
Die Unterstadt von Norengard, im Volksmund auch oft einfach "Norenfall" genannt. Jenem Wortspiel sind schon so Einige zum Opfer gefallen, daher auch jene Bezeichnung... Denn dies ist gewiss, hinter jenen Toren wartet ein tiefer Fall...
Der Untergrund von Norgengard selbst entstand in der Gründerzeit der Stadt, zu jener Zeit als erste Bergleute ihre Hacken und Meißel in den Fels trieben. Das Silber war es, welches die Menschen immer weiter in den Berg vordringen ließ. Die getriebenen Tunnel führten irgendwann in gewaltige unterirdische Höhlen, natürlich geschaffene Hohlräume tief unter dem Norenberg. Doch dabei blieb es nicht... Die Arbeiten förderten die Hinterlassenschaften einer unbekannten und wohl längst vergessenen Kultur zu Tage, zu jener Zeit war die Stadt Norgengard selbst bereits in seiner Blüte.
Die Berichte aus jener Zeit der Entdeckung sind wage... man erzählt sich von der Erforschung jener alten Ruinen so Manches. Unfälle passierten... Andere sprachen gar von wahnsinnig gewordenen Bergarbeitern, welche sich gegenseitig in der Nähe der Ruinen des alten Volkes mit ihren Werkzeugen erschlugen. Es ist Heute schwer zu sagen was genau passiert war, doch man spricht von zahlreichen Leichenkarren welche durch die Tore zum Untergrund geführt wurden. Der "Grabesfluch" wurde es genannt... niemand weiß genau was es war oder woher es kam, jedoch versiegelte man weite Teile der Ruinen nach jenen Ereignissen...
Als die Nachfrage nach dem Silber immer mehr stieg, so wurden erste Gefangene aus aller Herrenländer nach Norgengard gebracht um in den Tunneln zu arbeiten, so entstanden in den großen Höhlen die ersten Lager aus Gefangenen und Arbeitern. So sparte man sich große Umwege und vor allem den umständlichen Ausbau der Gefängnisse von Norengard. So blieben die Meisten einfach unter Tage... förderten das Silber und verhalfen so der Oberstadt zu immer mehr Wohlstand.
Dies ging einige Zeit gut, bis der Auftakt zur Blutsilber-Nacht sich langsam bemerkbar machte... Die Blutsilber-Nacht selbst war ein groß angelegter Aufstand der Gefangenen, welchem sich auch viele der unterbezahlten Minenarbeiter anschlossen. Die Zwangsarbeiter waren für deren stete Lohnkürzungen verantwortlich gewesen, den waren Feind sahen die Arbeiter jedoch im Stadtrat von Norengard. Niemand wagt es zwar darüber zu sprechen, doch sagt man sich, dass die damals noch kaum bekannte Sephiran-Orden jenen Aufstand überhaupt erst möglich gemacht hat. Es hätte zumindest ihre kurz darauf folgende Erstarkung und Machtergreifung erklären können...
Die Aufständischen warfen die Stadtwache von Norengard aus den Minen, schnitten die Oberstadt quasi vollständig von dem kostbaren Silber ab. Die Arbeiter und Gefangenen kannten die Schächte und Höhlen wie Niemand sonst, derartig gut verschanzt war die Garde nicht in der Lage die Minen zurück zu gewinnen.
Der Stadtrat wusste um zwei Dinge... tot brachten ihnen die Arbeiter nichts und was das Wichtigste war, sie brauchten das Silber und waren zu großen Teilen darauf angewiesen.
Am Ende waren es die Sephiran, welche die Verhandlungen zwischen dem Rat und den Aufständischen ausrichteten.
Das Gebiet der Aufständischen wurde für "gesetzlos" erklärt... dabei einigte man sich mit den Sephiran, dass jene ab nun den Untergrund unter ihre eigene Form des Gesetzes stellen würden. Im Gegenzug erhielt der Rat erneut einen Großteil des geförderten Silbers.
Jener Aufstand liegt nun bereits viele Jahre zurück, lange genug, dass sich die Wenigsten der Alten daran noch erinnern können. Der Untergrund selbst entwickelte sich zu einer Stadt unterhalb einer Stadt... Manche behaupten sogar, dass Norenfall mittlerweile die Ausmaße der ohnehin gewaltig erscheinenden Oberstadt übersteigt.
Die Gesetze der Stadt sind simpel... denn an und für sich gibt es keine festen Gesetze. In Norenfall leben Schürfer, Bettler, Diebe, Huren, Betrüger, Mörder, zwielichtige oder gar sehr spezialisierte Söldner, die Kranken, die Alten, die Lahmen... all das was in der Oberstadt keinen Platz findet.
Mord, Einbrüche und Überfalle selbst sind im Untergrund an der Tagesordnung... es gäbe nicht einmal eine Stadtwache welcher man dies melden könnte.
Einzig und allein die Sephiran sorgen für eine zumindest gewisse Sicherheit und eine abstrakte Form des Gesetzes. Viele Geschäfte und Läden in der Unterstadt, als auch bestimmte Personen stehen unter ihrem Schutz. Die meisten Bewohner von Norenfall fürchten die Sephiran als schattenhafte Untergrundbewegung, zahlen daher brav ihr Wachsilber und bemühen sich den Frieden zu erhalten. Wer dies nicht tut, was vor allem für die Händler des Schattenmarktes gilt, der... wurde von großem Unglück heimgesucht... so hieß es zumindest. Sich verschlechternde Geschäfte... Unfälle... manche verschwanden gar... Doch die Sephiran sorgen mit ihren Händen, so nennen sich jene in deren Auftrag handelnde Söldner, zumindest für ein gewisses Gesetz und Ordnung auf den Straßen des Untergrundes von Norengard... und am Ende sind es die Sephiran, welche an die Apothekari finanzielle Mittel spenden um die um sich greifende Rattenfieber-Plage innerhalb Norenfalls halbwegs einzudämmen.
- Norenfall:
Die große Kaverne:Nach dem langen und düsteren Abstieg, betritt man die erste einer Vielzahl an natürlich entstandenen Höhlen. Jene in welcher sich die Wohnkaverne befindet ist wohl die größte von allen.
Es handelt sich um eine sich stapelnde Ansammlung kruder Bretter- oder Steinbauten, wild gewachsen und völlig durcheinander. Für Neuankömmlinge kann es schwierig werden sich in jenem Labyrinth aus engen Gängen und Bretterpfaden welche in die Höhe führen zurecht zu finden. Seit einiger Zeit wurde daher eine Art Unterführung als Hauptweg zum nächsten Höhlenabschnitt gegraben.
Die Kaverne selbst beherbergt die meisten Bewohner des Untergrundes, gilt jedoch aufgrund der kaum merklichen Präsenz der Sephiran als nahezu vollkommen gesetzlos.
Die Straßen sind durchzogen von Bettlern und Rattenfieber-Erkrankten, sammeln sich häufig am Rande des Hauptpfades zum Schattenmarkt. Als einfacher Reisender sollte man alle anderen Orte neben der Hauptstraße meiden... Nicht nur wegen dem Risiko sich zu verlaufen, sondern auch wegen zahlreicher weiterer Gefahren die dort in den Schatten lauern. Zwielichtige Gestalten, streunende Hunde, Diebe, Halsabschneider... die Liste ist lang.
Wer jedoch einen Platz zum Wohnen sucht, mutig genug ist oder nicht einfach in den Wohntunneln mit den ganzen Kranken und Bettlern schlafen möchte, der könnte dort auch Glück haben... er muss nur Geduld mitbringen und am Ende eventuell einen Toten aus seine Behausung zerren. Den Rest erledigen die Ratten und all das andere Ungeziefer...
- Die große Kaverne:
Die silberne Ratte:Kaum zu übersehen wenn man es in die Hauptkaverne geschafft hat, findet sich nach dem großen Abstieg die Taverne zur silbernen Ratte. Das einzige Gasthaus in der großen Kaverne und das Größte seiner Art im gesamten Untergrund. Die Ratte existierte bereits zu Zeiten als hier noch Gefangene das Silber zu Tage förderten, damals gebaut für Arbeiter welche nach der Arbeit noch einen über den Durst trinken wollten.
Heute gilt die silberne Ratte als recht einschlägiges Etablissement, in welcher allerlei düstere Gestalten verkehren. Zumindest geht es dort mit relativ geordneten Dingen zu, seitdem man munkelt, dass die Sephiran die Ratte als einen Ort zur Rekrutierung neuer Söldner nutzen könnten und der Schankwirt unter dem Schutz jener stehen soll. Geführt wird die silberne Ratte vom alten Gilbert, seiner Frau und seiner Tochter. Vor allem bekannt für seine alkoholischen Spezialitäten wie dem „Grubenhund“ einem extrem starken Wehrmut-Schnaps, dem „Felsenbier“ oder dem „Gassenhauer“ bei denen keiner so genau weiß was enthalten ist, eignet sich die silberne Ratte besonders gut um seine Sorgen mit stärkstem Alkohol zumindest kurzzeitig zu vernichten. Die Taverne mag zwar heruntergekommen aussehen und einen einschlägigen Ruf besitzen, jedoch bekommt man dort relativ schmackhaftes Essen zu günstigen Preisen und falls nötig ein lausfreies Bett... so behauptet man jedenfalls.
- Die silberne Ratte:
Der Schattenmarkt:Beschreitet man den Pfad durch die Hauptkaverne und betritt das Tor in den nächsten Tunnel, so führt einen jener weiter hinab in den Berg, nur um kurz darauf in eine weitere jedoch bedeutend flacher ausfallende Höhle zu münden. Erst denkt man, man findet sich nur in einem weiteren Slum... doch wenn man die ersten Häuser passiert so findet man sich auf einem weitläufigen Markt. Der Schattenmarkt selbst ist für Auswärtige schwer zu durchschauen, wird dort wohl nach eigenen Regeln gespielt. An den meisten Ständen werden so meist völlig normale Dinge verkauft... Lebensmittel (wenn man am Spieß gegarte Ratte oder Hundefleisch ebenfalls dazu zählen möchte, Haushaltswaren, Leder- und Eisenwaren, Wasser und andere Getränke und vieles Mehr. So fragt man sich im ersten Moment gerne „warum eigentlich Schattenmarkt?“... Hierzu gilt es hinter die Fassade zu blicken und tiefer in den Schattenmarkt vorzustoßen. Die Gassen des Marktes führen nicht nur zu zwielichtigen Geschäften, auch zu so manch fraglicher Person.
Hinter den offiziellen Geschäften und Ständen floriert die Prostitution als auch der Handel mit illegalen Substanzen und Gegenständen...
Besonders eine verbotene Droge breitet sich vom Schattenmarkt her aus, das Dämmerpulver. Jenes grünliche, aus einer seltenen Spore stammende Pulver wird entweder geschnupft oder unter die Zunge getan, worauf es kurz darauf zu rauschartigen Zuständen oder auch Halluzinationen kommen kann. Die hoch illegale Substanz würde einen in der Oberstadt direkt an den Galgen bringen... hier Unten ist sie jedoch nicht unüblich.
Viele flüstern auch, dass es die Sephiran sind welche über das Wissen der Verarbeitung der Dämmerspore verfügen und das Pulver in Umlauf bringen, eine weitere Einnahmequelle neben dem Wachsilber welches die meisten Geschäfte des Schattenmarktes an jene entrichten. Doch das weiß niemand so genau...
- Der Schattenmarkt:
Nurias Haus der Seide:Etwas abseits des Marktes, sollte man sich weit genug wagen, so erkennt man vielleicht die ein oder andere bunte Laterne. Wie Brotkrumen führen sie eine Gasse entlang...
Ganz am Ende erwartet einen das Haus der Seide, ein ganz besonderes Etablissement unter der Leitung von Nuria Pelegrani, doch allgemein genannt wird sie nur „Mutter Nuria“... eine nach außen hin reizende alte Dame. Man könnte sie sich wohl eher beim Kekse backen vorstellen als die Leiterin solch eines Ortes... Man geht allgemein davon aus, dass das Haus der Seide eigentlich den Sephiran gehört. Die Einrichtung viel zu edel und zu kostspielig...
Kaum ein Bewohner von Norenfall könnte sich einen Besuch des Hauses der Seide leisten... geschweige denn eine der bildhübschen und streng ausgesuchten Mädchen. Dessen ist man sich dort auch durchaus bewusst...
Prostitution ist in der Oberstadt illegal, zumindest seitdem der heilige Bund die Kirche vollständig umgekrempelt hat. Das Haus der Seide gilt als eine Art „Geheimtipp“ für wohlhabendere Menschen aus der Oberstadt, so verirren sich immer wieder Neu-, meist jedoch langjährige Stammkunden in das Haus der Seide. Viele reiche Oberstädter, getarnt durch abgerissene Kleidung, verbinden eine Suche nach einem brauchbaren Söldner ebenfalls gerne mit einem Besuch... um dann erneut in die Oberstadt zu entschwinden, bei ihnen die ein oder andere Portion Dämmerpulver...
Neben den ausschweifenden Diensten welche man dort bekommen kann, verfügt das Haus der Seide auch über Bäder und relativ kostspielige Übernachtungsmöglichkeiten. Jener Ort selbst, vor allem aber die dort arbeitenden Mädchen, stehen unter dem steten Schutz der Sephiran... mitunter der Grund, warum dort absolute Ordnung herrscht.
- Haus der Seide:
Die Wohnbaracken:Wer es schafft in den Wohnbaracken zu landen, der hat den tiefsten Fall hinter sich welchen ein Mensch in Norengard nur haben kann. Bei den Wohnbaracken handelt es sich um ein Labyrinth aus Tunneln, welche über einen Nebenpfad an den Schattenmarkt anschließen.
Dort leben die Ärmsten der Armen, neben den Alten... den Kranken... und den Verrückten. Einfache Schlafstätten in Ausbuchtungen der Tunnel sind oft alles was einen dort an Annehmlichkeit erwartet, dabei sollte einen der Gedanke nicht stören, dass in jenen Betten vermutlich bereits jemand gestorben ist. Am Ende findet man sich vielleicht sogar selbst erdolcht... getötet nur wegen einer Schlafstätte oder einem Kanten Brot.
Der Gestank in vielen der Tunnel gilt als unerträglich, Fäkalien können nirgendwo abfließen... Leichen von Ermordeten oder ihren Krankheiten Erlegenen werden einfach so liegen gelassen, zumindest bis die Ratten sich darüber her machen.
Der Weg durch die Wohnbaracken gilt als gefährlich... nicht nur wegen der Mörder und Verrückten, welche einem ohne einen Grund die Kehle durchschneiden können (oder aber, weil sie lange kein frisches Fleisch mehr zwischen ihren Zähnen hatten). Die Gefahr sich mit dem gefürchteten Rattenfieber oder der Lungenfäule anzustecken ist sehr groß.
Eine große mit Kreide beschriftete Holztafel vor dem Zugang zu den Baracken warnt Jeden vor den Gefahren dort drinnen... die göttlichen mögen jeder Seele gnädig sein, welche jene Tunnel betritt.
- Zugang Wohnbaracken:
Die Blutgrube:Oft auf dem Markt beworben, die Aushänge davon finden sich in ganz Norenfall, grenzt an den Schattenmarkt eine kleinere Höhle in welcher sich die sogenannte „Blutgrube“ befindet. Manche denken dabei vielleicht an eine Leichengrube, doch der Schacht für die Leichen befindet sich hinter dem Eingang zu den Wohnbaracken...
Die Blutgrube ist die Arena von Norenfall... Rund um einen breiten Schacht gebaut mit mehreren Beobachtungsplattformen, ist die Blutgrube für so Manchen der es wagt dort anzutreten eine Möglichkeit um Geld zu verdienen... oder aber um in der Leichengrube zu landen.
Zu Beginn der Kämpfe traten meist nur Menschen gegen Menschen an, doch mit der Zeit wurde die Leitung der Grube immer kreativer. So kann man in der Grube mittlerweile neben normalen Zweikämpfen auch Gruppengemetzel oder gar den Kampf gegen wilde Bestien oder gar untote Kreaturen bestaunen... Die Blutgrube brachte schon so manch erfahrenen Kämpfer hervor, bejubelt vom Abschaum der Unterstadt.
Norengarder Silbermine:Lässt man den Markt hinter sich, so findet man am Ende des Pfades den Einganz zur Silbermine. Das „silberne Becken“ auch oft genannt. Tief in den Berg getrieben um dem Fels das kostbare Silber zu entreißen, das Einzige was die Versorgung Norenfalls noch wirklich sicherstellen kann.
Die Mine selbst gilt als gefährlich, die Arbeitsbedingungen als katastrophal, die Ausrüstung der Bergarbeiter als mangelhaft...
Wer in den Minen von Norengard arbeitet um das Silber zu fördern, der ist entweder nicht zu alt, zu schwach oder zu krank, findet sonst keine andere Berufung oder möchte einfach nicht in den Wohnbaracken enden.
Die Stollen der Mine sind weitreichend und reichen wie Wurzeln in den Fels, so würde eine außenstehende Person sich dort nur zu leicht verirren...
Manche behaupten, dass es innerhalb der Mine noch Gänge gibt, welche zu den versiegelten Durchgängen führen hinter welchem sich die Ruinen eines längst vergangenen Volkes befinden sollen. Jene Ruinen, welche einst den „Grabesfluch“ ausgelöst haben sollen. Aus Furcht vor jenen Geschichten, wagt es Heute Niemand mehr die alten Stollen die kein Silber mehr beherbergen zu betreten...
- Silbermine Norengard: