[MSG] Virals

Als Adriana das Zimmer betritt, ist es um einiges aufgeräumter, als sie erwartet hätte. Im Grunde ist es sogar auf geräumter, als ihr eigenes.
Beim verlassen ihres Zimmers hat sie nämlich ihre Kleidung auf den einzelnen Möbelstücken verteilt. Um nicht dumm in der Gegend zu stehen, nimmt die am Tisch platz, während ihr Gastgeber zwei Gläser holt und beiden etwas Whiskey eingießt. Sie nimmt einen Schluck. Er schmeckt ausgezeichnet.
"Der Job.... Nun, ich bin mir nicht sicher. Ich habe mir darunter etwas anderes vorgestellt. Die Kinder sind wirklich herzlich, keine Frage, naja... die meisten zumindest, aber anfangs bin ich irrtümlicherweise davon ausgegangen, an der Forschung intensiver beteiligt zu sein. Aber wenn ich es mir recht überlege.... Vermutlich würde ich das in dieser Einrichtung nichteinmal wollen. Wer weiß, was sie hier mit den Kindern machen. Und ansonsten bin ich ziemlich einsam, um ehrlich zu sein. Ich kenne kaum jemanden hier, die Wissenschaftler leben eher für sich und rufen nach mir, wenn sie was brauchen, die Lehrerin weint sich nachts häufig in den Schlaf - das höre ich durch meine Wand - und sonst bleiben nicht viele Erwachsene übrig, mit denen man Kontakte knüpfen könnte. Allerdings will ich mich nicht beschweren, schließlich ist die Bezahlung ausgezeichnet. Und eine Erwachsene Frau wird ja wohl noch eine Weile lang alleine sein können, stimmt's?", sie nimmt noch einen Schluck.
Das Getränk läuft langsam ihre Kehle runter und erwärmt diese von innen. Adriana spürt, wie sie ein wenig errötet und blickt nach unten.
Komischerweise ist ihr das unangenehm. "Wie steht's mit dir?", fragt sie ohne aufschauen.

Ach, ein einsames kleinen Küken … Meine Fresse, das würde noch einfacher werden als gedacht.
Bei ihrer Frage schaute sie mich nicht direkt an, sondern ließ ihren Blick auf den Tisch sinken. War unser Kleines etwa nervös?
„Ich finde es hier eigentlich recht nett.“ sagte ich und nahm einen weiteren Schluck Whiskey „Aber du hast Recht, es kann hier ein wenig einsam werden. Wir sind schließlich mitten im Nirgendwo. Du bist auch der erste Besuch den ich seit einer Weile hier hatte, mit den meisten Doktoren kann ich nicht viel anfangen.“ Richtig, weil die meisten davon männlich waren. Und meist tierisch arrogant, nur weil die irgendwelchen Scheiß studiert hatten.
Ich zuckte mit den Schultern und sprach weiter „Aber da kann man nur das Beste draus machen, nicht wahr? Und wenn sie mal einsam sind, dann können sie jetzt ja auch bei mir vorbei schneien. Ist ja praktisch mein Job ihnen das Leben hier angenehmer zu gestalten.“
Ich lächelte und versuchte ihren Blick zu erhaschen, aber sie war immer noch ein wenig schüchtern.
Das würde sich auch noch legen, ganz sicher.

Sie schaut kurz auf und sieht ein lächeln auf Nicolais Gesicht. "Vielen Dank, ich werde dran denken, wenn ich mich mal verlassen fühle.", sagt Adriana. Das dürfte häufiger vorkommen als gedacht, aber wie sie sich kennt, würde sie wahrscheinlich eh nur vor der Tür stehenbleiben, ohne wirklich anzuklopfen.
Nach einem weiteren Schluck lehnt sie sich im Stuhl zurück. Der Alkohol steigt ihr in den Kopf und zeigt seine Wirkung. Mit beiden Armen greift sie nach hinten und öffnet ihren Zopf. Er ist zu fest und verursacht allmählich Kopfschmerzen. Den Haargummi lässt sie an ihrem Handgelenk und wirft ihre lange Mähne ein wenig nach vorne, dann zieht sie ihr Oberteil, dass ihr über die Hüfte gerutscht ist wieder ein Stückchen nach oben.
Langsam wird ihr heiß, aber trotzdem nimmt sie einen weiteren Schluck aus dem halb vollen Glas.
Dann faltet sie die Hände auf ihrem Bauch übereinander und schaut den Wachmann an. Ihre Beine sind ausgestreckt, eine entspannte Sitzhaltung. Das anfängliche Unbehagen verfliegt nach und nach und macht einer merkwürdigen Vertrautheit platz. Da der Tisch recht klein ist, würde Nicolai bei der kleinsten Beinbewegung an ihres stoßen, doch das stört sie nicht weiter.
Da sie nicht weiß, was sie sagen soll, beginnt sie mit dem üblichen Bla Bla. "Schönes Zimmer.", sagt sie und lächelt leicht. Gut gemacht, Ross. Ganz toll. Sehr einfallsreich..

Adriana zupfte ein wenig an ihrer Kleidung herum und machte es sich etwas bequemer. Ihre Haare lagen ihr nun offen über die Schulter, was ich recht hübsch fand. Ein Pferdeschwanz sah immer so … angespannt aus. Das hier war lockerer.
Auch streckte sie ihre Beine aus und als ich meine Beine leicht bewegte um ein wenig Platz zu machen legte ich sie danach so ab, dass sich unsere Beine leicht berührten.
Ich musste schmunzeln bei ihrem Versuch Konversation zu halten und ich lehnte mich ein wenig zurück.
„Danke, es sieht hier bestimmt völlig anders aus als in all den anderen Zimmern.“ sagte ich lachend. Die Zimmer waren alle nach einem ähnlich Grundriss erstellt, es gab nur einige größere für die „wichtigeren“ Leute“
Dann lehnte ich mich auf den Tisch, wobei ich mich mit dem Ellenbogen abstützte. Leise und verschwörerisch sprach ich die nächsten Worte. „Allerdings habe ich gehört mein Bett soll besonders bequem sein.“ Ich zwinkerte ihr zu und lachte dann schallend.
Ich hatte es mir einfach nicht verkneifen können. Und im Prinzip war es nur ein harmloser Scherz, wenn man so wollte.
Das Lächeln wich nicht aus meinem Gesicht als ich mich wieder ein Stück zurücklehnte.

"Wieso glaube ich dir das nicht so einfach?", fragt sie scherzhaft. Schließlich sind die Möbel hier fast alle identisch. Außerdem mag sie ohnehin lieber härtere Matratzen, wenn sie alleine schläft. Dann hat sie zumindest nicht das Gefühl, darin zu versinken und ohne von jemanden festgehalten zu werden, findet sie das im Schlaf recht unangenehm. Als Nicolais Bein ihres berührt hat, hat sie darüber nachgedacht, es zurückzuziehen, hatte es dann aber doch gelassen. Es war die richtige Entscheidung, wie sie findet. Zwar ist ihr bereits heiß, jedoch ist seine Nähe ganz angenehm. Mit einem Schluck trinkt sie nun auch den Rest der bräunlich-gelben Flüssigkeit und stell das Glas vor sich auf den Tisch, hält es mit beiden Händen fest, als hätte sie Angst, dass es fallen könnte. Da sie sich eben bereits blamiert hat, schweigt sie lieber und lächelt einfach nur.

Auf ihre Frage hin wollte ich erst etwas erwidern, sah dann aber dass sie ihr Glas geleert hatte und nahm deswegen auch den letzten Schluck von meinem Whiskey.
„Möchtest du noch ein Gläschen, oder wollen wir gleich deinen Unglauben beseitigen?“ fragte ich verschmitzt.
Ich war nun definitiv etwas direkter, aber das konnte man mir nachsehen, schließlich bot sich mir hier endlich eine perfekte Gelegenheit. Vielleicht war ich auch ein wenig nervös, so wie wenn man beim Golf einen Schlag eigentlich recht einfach reinkriegt, aber man zweifelt dann doch immer ein wenig.
Aber ein Fehler würde mir hier nicht unterlaufen. Es lief einfach zu gut gerade.
Ich sah wie sie schon etwas rot im Gesicht wurde und ich musste ein wenig grinsen. „Wenn dir zu warm ist kann ich auch die Klimaanlage anschmeißen.“ Natürlich konnte sie auch einfach ihr Oberteil ausziehen, damit würde es ja sowieso enden.
Und spätestens nach dem nächsten Glas war dieses Ergebnis wohl unvermeidlich.

Als Nicolai sie fragt, ob sie noch ein Glas will, schüttelt sie grinsend den Kopf. Stattdessen steht sie auf und geht zu seinem Bett rüber, auf welches sie sich erst drauf setzt, dann mit dem Rücken drauf fallen lässt. Schon nach weniger Sekunden lässt das leichte Schwindelgefühl nach. Lachend schaut sie zur Decke.
"Na schön, dieser Punkt geht an dich.", sagt sie grinsend.
Das Bett ist wirklich verdammt weich. Als würde sie jeden Moment darin versinken. Die Hitze, die sich in ihrem Körper breitgemacht hat, stört sie nicht weiter. Sie schlägt ihre langen Beine übereinander und öffnet den Verschluss eines ihrer Stiefel. "Du hast doch nicht dagegen?", sagt sie in Nicolais Richtung.
Plötzlich scheinen die Schuhe unbequem geworden zu sein, als hätten sie sich einfach zusammengezogen. Ohne eine Antwort abzuwarten, zieht sie einen nach dem anderen aus. Viel besser.

„Fühl dich wie zu Hause“ sagte ich als ich beobachtete wie sie sich auf mein Bett sinken ließ und ihre Stiefel auszog. Das war doch schon mal ein guter Anfang.
Ich setzte mich neben sie aufs Bett und stützte mich mit einer hand neben ihr ab als ich mich langsam zu ihr hinunterbeugte.
„Meinst du nicht auch dass mir ein kleiner Preis zusteht? Ich habe schließlich super gespielt.“ sagte ich lächelnd und überbrückte die restlichen Zentimeter zwischen unseren Gesichtern und drückte meine Lippen auf ihre.
Es war nur ein kurzer Kuss, dann löste ich mich wieder von ihr, wobei ich meine freie Hand auf ihr Bein legte und langsam daran hoch fuhr.
Ich war nicht mehr in der Lage mich zurückzuhalten und es war mir auch egal. So lange konnte ich mich selbst schließlich auch nicht auf die Folter spannen.
„Nun können wir ja etwas gegen unsere Einsamkeit unternehmen.“ sagte ich mit einem schmutzigen Lächeln.

Als sie Nicolais Lippen auf ihren spürt, ist sie einen Moment lang unsicher, was vermutlich von der Überraschung herrührt. Bereits nach wenigen Sekunden fängt sie sich wieder, zieht in an sich ran un revengiert sich bei ihm für den Kuss, während seine Hand an ihrem Bein entlangfährt. Ohne Bedenken führt sie ihre Hand an der Innenseite seiner Jacke, die Teil der Uniform ist, entlang, gleitet mit ihr seinen Rücken entlang und krallt sich sanft an seiner Schulter fest. Für weitere Überlegungen ist es ohnehin zu spät. Mit ihrer freien Hand räumt sie ihre Haare aus dem Weg und schließt die Augen für einen Augenblick. Während sie seine Nähe genießt und förmlich in seinem Duft versinkt, löst sie sich langsam von seinem Mund. Er schmeckt süßlich, gemischt mit dem Whiskey von eben.

Dieses junge Mädchen gefiel Iwan doch irgendwie, sie war so schön paranoid, das sah man ihr sofort an. Seine Lippen waren zu einen breiten finsteren Lächeln verzogen während er Pandora betrachtete. „Ich würde niemals absichtlich die nächste Stufe der Evolution töten“, begann Iwan dann, bevor er sich wieder von Pandora abwandte und begann einige Laden der Tische des Raumes zu durch suchen, „Schließlich arbeite ich nicht mein ganzes Leben darauf hin den Menschen auf die nächste Stufe zu arbeiten und ich werde verdammt sein mir eine neue Fähigkeit durch die lappen gehen zu lassen.“
Iwan beachtete die beiden Kinder eher weniger in seinen Raum, während er einige Petrischalen auf den Tisch legte und dazu ein Skalpell, dann noch ein kleines Gerät mit dem er auf die schnelle die Gehirnströme des Patienten messen konnte. Nicht unbedingt das genaueste doch es würde reichen. Schnell schloss er es an seinen Computer an, während er mit den Elektroden zu Pandora ging. „Gut, solange du dich nicht wehrst wird das ganze schnell vorbei sein und du darfst dann auf dein Zimmer zurück“, meinte Iwan mit dem selben finsteren Lächeln wie zu vor. Sollte sie sich wehren hätte er noch Sam in diesen Raum der ihm vielleicht helfen konnte. Fast schon wollte er das Pandora sich wehrte damit er sehen konnte ob Sam sie überwältigen konnte und vielleicht hatte dieser auch das Potential zu seinen Assistenten, vielleicht etwas Jung aber mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und vor allem war er ruhig und belästigte ihm nicht ständig mit unnötigen Fragen.

Genau das war es was mir gefehlt hatte, dachte ich mir während ich mir meine Zigarette anzündete und danach Adriana Feuer gab. Ich nahm einen tiefen Zug und ließ meinen Blick zu Adriana wandern.
Sie hatte wirklich einen verdammt geilen Körper und ich hätte es am liebsten direkt noch ein paar Mal mit ihr getrieben. Aber irgendwann hat aller Spaß einmal sein Ende. Und wenn ich heute mal keine weitere Gelegenheit bekam, dann gab es sicher später noch ein oder zwei Möglichkeiten.
Nachdem ich fertig geraucht hatte stand ich auf und suchte meine Sachen zusammen. Sie lagen etwas verstreut, wir hatten schließlich nicht darauf achten können sie fein säuberlich zusammenzulegen.
Adriana tat es mir gleich und ich bewunderte noch ein wenig ihren Körper.
Nachdem wir beide uns angekleidet hatten legte ich meine Hände auf ihre Hüften und zog sie an mich. Dann küsste ich sie lange und fordernd während ich meine Hände auf ihren Hintern gleiten ließ.
„Wir sollten das hier mal wiederholen.“ sagte ich während ich mich von ihr löste.
„Aber wir können hier leider nicht den ganzen Tag Spaß haben. Es warten noch Dinge auf mich.“ Vor allem mein knurrender Magen, ich hatte heute fast nichts gegessen und ich sollte mich dem mal langsam annehmen.

Dieses widerliche Grinsen konnte nichts Gutes bedeuten! Seine Erklärung klang zwar wahnsinnig, machte aber eigentlich Sinn. Dennoch traute Pandora diesen Kerlen alles zu. Immerhin hatten sie an allen Ecken bewaffnete Wachmänner positioniert. Sie hatten Angst vor ihnen und sie würden töten, wovor sie Angst hatten. Vielleicht war dieser Wissenschaftler anders, aber das machte keinen Unterschied, er hatte nicht das Sagen. Dennoch entschied sie, mitzuspielen und sich nicht zu wehren. Vorerst.
Sie blieb ruhig auf dem Stuhl sitzen, während Doktor Delere die Elektroden an ihrem Kopf befestigte. Da er hinter ihr stand, konnte sie ihn nicht beobachten, was sie sehr nervös machte. Den Jungen, der noch im Raum konnte sie immerhin aus den Augenwinkeln beobachten. Aber der Doktor in ihrem Rücken machte sie noch nervöser, als sie sowieso schon war. Hektisch glitten ihre Augen durch den Raum auf der Suche nach einer reflektierenden Oberfläche. Sie fand sie in dem Skalpell, dass Delere vorhin vor sie hingelegt hatte. Die Reflektion darin war nur ein dunkler Schemen, doch es beruhigte sie, ihn im Auge zu haben. Und dieses Skalpell gefiel ihr...
"Und was passiert jetzt?", fragte sie, während sie unauffällig ihre Hände auf den Tisch legte und sie ganz langsam auf das Skalpell zu bewegte.

Iwan war recht erfreut darüber das Pandora sich nicht wehrte und ihm machen ließ. So konnte er mit geschickten Handgriffen die Elektroden anbringen. Besonders da sie sich nicht wehrte und er bereits mehr als genug Erfahrung darin hatte die Elektroden an zu bringen, war er damit schnell fertig.
Auch wenn sie es unauffällig machte, blieben ihre Bewegungen ihm nicht verborgen. Doch im Moment ließ er sie gewähren, während er die letzten Handgriffe vollendete. „Ich werde deine Hirnströme auf zeichnen und ich hoffe etwas auffälliges zu finden wenn du deine Fähigkeit aktivierst“, begann Iwan, bevor er wieder zum Tisch ging und eine der Petrischalen öffnete und dann ein zweites Skalpell hervor holte, „Außerdem werde ich eine Hautprobe von dir nehmen, anschließend eine Speichel- und Blutprobe.“ Dabei wandte er sich mit seinen Skalpell nun zu ihr und nährte sich ihr damit. „Solange du dich nicht zu viel bewegst wird es kaum weh tun und die Wunde wird klein sein, so das sie schnell verheilen wird.“
Iwan machte sich kaum sorgen das Pandora ihm mit dem Skalpell angreifen würde, außerdem wäre es nicht das erste mal das ein Experiment schief ginge und die Versuchsperson versuchte ihm zu töten. Doch vor allem freute er sich bereits auf die Untersuchungen und die Erkenntnisse die er vielleicht durch Pandora gewinnen konnte.

Nicht einmal mit halbem Ohr hörte Pandora den Ausführungen des Doktors zu, viel zu sehr waren ihre Augen auf das Skalpell fokussiert. Sie berührte es und strich vorsichtig darüber. Es fühlte sich kalt an. Sie wollte es haben. Nicht weil sie es brauchen konnte, sondern, weil es dem Doktor gehört und sie es ihm wegnehmen wollte. Noch einmal warf sie einen Blick auf die Reflektion Deleres hinter ihr. Noch immer stand er hinter ihr, doch wenn er bemerkt hätte, was sie tat, hätte er sie bestimmt schon lange aufgehalten. Schnell aktivierte sie ihre Fähigkeit, presste ihre Handkante schräg auf den Tisch und liess das Skalpell mit einem Wisch verschwinden. Im gleichen Moment setzte der Wissenschaftler das zweite Skalpell an ihrem entblössten Arm an und wollte einen Schnitt machen. Statt eine Wunde zu verursachen, versank die Klingenspitze in Pandoras Haut und schwache Wellen fuhren von der 'Wunde' weg. Pandora bemerkte es gar nicht, so zufrieden war sie mit sich selbst und damit, dass sie das Skalpell gestohlen hatte.

Als die Klinge einfach so in der Haut von Pandora verschwand ohne eine Wunde zu hinterlassen wuchs das finstere lächeln von Iwan. Dabei bewegte er die Klinge etwas hin und her und verstärkte so den Optischen Effekt, bevor er das Skalpell zurück zog. Zumindest wollte er Pandora nicht verletzten wenn sie unbewusst die Fähigkeit deaktivierte, falls sie die überhaupt konnte wenn etwas zum Teil absorbiert war.
„Wirklich interessant. Als würde man die Wasseroberfläche durchstoßen“, murmelte Iwan leise vor sich hin, während er zusah wie der Effekt verebbte als das Skalpell wieder heraus gezogen hatte. Im Grunde existierte der Effekt nur solang etwas ihre Haut „durchdrang“ und verebbte fast Augenblicklich. „Kannst du Sachen die du Absorbierst auch wieder zurück holen oder ist das Schwieriger?“, fragte Iwan sie dann, während er ihr ins Gesicht sah. Ihre Fähigkeit hatte ihm voll und ganz in den Bann gezogen. Bereits versuchte er nach eine Erklärung dafür zu suchen. Vielleicht eine Art Raumkrümmung die sie hervor rufen konnte, doch als Medium brauchte sie ihre Haut? Wohin brachte sie die Sachen? An verschiedenen Ort auf dieser Welt? Doch wenn sie sie zurück holen konnte würde das eher weniger Sinn machen? Ah wie viel es an ihr noch zu entdecken gab und wie sehr er sich darauf freute es zu Erforschen. Doch dazu bräuchte er unbedingt einen Hautprobe, da er die Zusammensetzung dieser untersuchen wollte.

Als der Wachmann von Adriana ablässt, lächelt sie ihn an, schnappt sich ihre Tasche und verlässt den Raum.
Durch die Flure schleichend geht sie mit gemischten Gefühlen auf ihr Zimmer, wo sie sich komplett entkleidet und in die Dusche steigt, um die restlichen Spuren des Abends von sich zu waschen.
Nachdem sie Nicolais Geruch in ihren Haaren durch Rosenblütenduft ersetzt hat, steig sie aus der Kabine, putzt sich die Zähne und schlüpft in ein schwarzes top, eine schlichte, blaue Jeans und schwarze Lackschuhe mit Absatz.
Dann wirft sie ihren weißen Laborkittel über. Im Anschluss macht die sich auf den Weg zu den Laborräumen.
Vor einer der Türen bleibt sie stehen. Auf dem Schild steht "Doktor Noel Williams -Psychologe".
Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. Ohne anzuklopfen öffnet sie die Tür mit ihrer Schlüsselkarte und tritt ein.
Er erwartet sie ohnehin bereits, große Ankündigungen sind nicht nötig.
Lächelnd stolziert sie auf den umgedrehten Sessel zu und läuft um ihn herum, doch der Doktor ist nicht da. Schade.
Sie überlegt kurz. Vergessen hat er sie sicher nicht, das tat er nie.
Während sie auf seinem Tisch platz nimmt, zieht sie einen Aschenbecher aus der obersten Schublade, der nur ihretwegen dort liegt. Rauchend lässt sie die jüngsten Ereignisse Revue passieren.
Dieser Nicolai sieht schon nicht schlecht aus und der Abend mit ihm war ganz nett. Aber will sie mehr? Etwa eine Beziehung? Nein, nun wirklich nicht.

Pandora wehrt sich nicht weiter gegen den Doktor. Eine kluge Entscheidung, denn hätte sies getan, müsste ich sie leider in der Luft zerreißen. Obwohl das Mädchen versucht stark zu wirken, sehe ich, wie nervös sie eigentlich ist. Das zaubert mir ein schadenfrohes Lächeln auf mein Gesicht während der Doc. mit allerlei Gerät herumhantiert, wird Pandora immer nervöser.
Vielleicht liegt das ja auch daran, dass sie das Skalpel gestohlen hat. Wirklich süß, dass sie glaubt, er hätte es nicht bemerkt.
Wieso sonst hätte er ein weiteres herausholen sollen? So naiv die Kleinen von heute... Spöttisch den Kopf schüttelnd nicke ich dem Doc zu, um ihn zu verstehen zu geben, dass ich voll hinter ihm stehe. Klar, Pandora trägt keinen Helm, aber was will sie schon machen? Mich in sich saugen? Ich glaube kaum.

Die Sitzung mit seiner kleinen Patientin hatte länger gedauert, als er erwartet hatte, teilweise mochte dies sogar an ihm gelegen haben. Die Kleine war Empathin, die Kategorie Kinder mit denen er am wenigsten gerne zu tun hatte. Es mochte sein, dass diese Kinder ihn in seiner professionellen Ehre trafen, war er es doch normalerweise gewohnt mit relativer Leichtigkeit in die Psyche anderer sehen zu können, während seine eigenen Regungen den meisten Menschen um ihr herum verschlossen blieben. Nun, den meisten. Es gab einige Menschen, die ihn durchschauen konnten, noch weniger, denen er sich jemals wirklich geöffnet hatte und dann gab es diese kleinen Mutanten. Sie konnten vielleicht nicht direkt seine Gedanken lesen, aber alleine Zugang zu den Emotionen und tiefen Empfindungen des Gegenübers verriet einem genug, wenn man nur vermochte derlei Dinge zu lesen. Wer wusste das schon besser als er?
Folglich hatte er sich durch die gesamte Sitzung hindurch sehr darauf konzentrieren müssen, keine Gefühle aufkommen zu lassen, die der Kleinen erlaubt hätten am Ende mehr über ihn zu erfahren, als er über sie. Es war ein harter Kampf gewesen, doch er schien ihn gewonnen zu haben. Die Fähigkeit stets zu wissen, was die anderen Kinder um sie herum empfanden, gerade wenn es sie selbst betraf, belastete das Kind. Solcher Streß mochte natürlich gerade dazu führen, dass sich ihre Mutation fortsetzen würde und sie ein „interessanter Fall“ für die geschlossene Abteilung werden konnte, aber momentan war sie nur ein Kind mit starker Begabung, aber ohne die Fähigkeit damit umzugehen. Er hatte ihr letztlich Medikamente verschrieben, die ihre Fähigkeit soweit unterdrücken würde, dass sie weiterhin am normalen Unterricht teilnehmen konnte. Im Gegensatz zu den "Insassen" der Geschlossenen hatte sie schließlich ein echtes Interesse an Drosselung ihrer Fähigkeiten.
Nicht, dass er großes Mitgefühl mit ihr gehabt hätte oder etwas dergleichen, dafür war seine Abneigung gegen Empathen ohnehin zu stark, aber das letzte, was die Einrichtung brauchen konnte, war ein weiterer psychisch instabiler Empath in der geschlossenen Abteilung, wer konnte es zu diesem Zeitpunkt schon genau sagen, vielleicht würde Sarah Miller sogar zu einem besseren Studienobjekt werden, wenn man ihr mehr Zeit gab zu lernen, wie sie mit ihrer Begabung umzugehen hatte. Er holte sein Tablet hervor und vermerkte sich ihren Fall als wichtig und riet an sie häufiger routinemäßig zu untersuchen.

Als er die Tür seines Büros erreichte, war das Lächeln auf seinem Gesicht zum ersten Mal, seit dem er den Raum früher verlassen hatte, echt. Ein leichter Duft nach Rosen. Er war nicht überrascht, nein, er hatte damit gerechnet, dass sie ihn besuchen würde.
Die Tür öffnete sich und er trat ein. „Verzeih mir, meine Liebe. Ich weiß, schöne Frauen soll man nicht warten lassen.“

"Du weißt doch, dass ich dir nicht böse sein kann.", sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen während der Psychologe um den Tisch herumgeht und seinen üblichen Platz einnimmt.
Adriana beugt sich ein wenig vor und drückt ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange auf. "Ist alles in Ordnung? Du wirkst leicht gestresst.", ein besorgter Blick untermalt die Frage.
Sonst ist er eher gelassen und mit sich selbst zufrieden, aber schließlich weiß sie, dass es auch "Patienten" gibt, die ihm nicht ganz geheuer sind.
Ihr würde es aber ebenso wenig gefallen, wenn Fremde  über ihren Gemütszustand bescheid wüssten. Schon länger hat sie sich gefragt, wie er diesen Job überhaupt meistern kann, ohne daran kaputt zu gehen, schließlich gehen ihr die Fähigkeiten vieler Kinder an die Nieren. Spielerisch malt sie kleine Kreise auf ihrem Bein, während sie auf den etwas älteren Herren herunterblickt. Er hat den Hang dazu, alle, denen er begegnet, zu analysieren.
Vermutlich rührt auch daher die eher distanzierte Haltung ihrer Kollegen ihm gegenüber, doch das stört sie persönlich nicht weiter.
Schließlich gibt es nichts, was er nicht ohnehin schon weiß.
"Ich habe heute meinen freien Nachmittag genossen. Etwas Zeit mit anderen Erwachsenen würde dir sicher auch gut tun. Vor allem etwas Freizeit.", schlägt sie vor, ein leichter Unterton von Schuld ist nicht zu überhören, aber schließlich und letztendlich sind sie kein Paar.

Nachdem ich mir den Wanst vollgeschlagen hatte, kehrte ich auf mein Zimmer zurück.
Ich musste noch einen Abend rumbringen, dummerweise wahrscheinlich ohne weibliche Gesellschaft. Tja, aber so ist das nun einmal.
Dafür machte ich dann halt etwas Vernünftiges. Ich ging an meinen Schrank und holte einen kleinen Koffer heraus. Ich schloss ihn auf und darin lag, zusammen mit zwei Magazinen, meine Knarre.
Im Gegensatz zu Nicole war ich nicht mit dem Neusten vom Neusten ausgestattet sondern besaß immer noch die Waffe mit der ich an der Polizeiakademie schießen gelernt hatte.
Wozu auch eine Neue kaufen? Ich sorgte dafür dass meine Arbeit sich auf das Handgemenge beschränkte, meine Fertigkeiten als Schütze waren auch eher unterirdisch.
Was genau der Grund war warum ich die Waffe holsterte und aus meinem Zimmer ging. Ich hatte hier nicht viel zu tun, da konnte ich auch ein wenig ballern üben.
Die hatten hier eine Art Schießstand, wahrscheinlich für die Kinder die irgendwelche Feuerbälle schleudern konnte, oder weiß der Geier was. So spät würde sowieso keiner der Doktoren noch auf dem Zielstand seine wahnsinnigen Experimente austesten und so konnte ich dort zumindest ein wenig Ruhe genießen.
Jedenfalls abgesehen von dem Lärm den ich machen würde.
Ich öffnete auf meinem Weg dorthin einige Türen mit meiner Schlüsselkarte, die für nahezu jeden Bereich dieses Gebäudes autorisiert war.
Auf dem Schießstand angekommen griff ich mir ein paar bereitliegende Ohrenschützer und war gerade im Begriff sie aufzusetzen als ich jemanden in einer der abgetrennten Kabinen erkannte. Nun eigentlich erkannte ich nicht die Person direkt, aber dieser Hintern war einfach unverkennbar.
Ich ging leise zu Nicole hinüber und schaute ihr kurz über die Schulter. Ich zögerte...
Der Tag war eigentlich super gelaufen, warum sollte ich eigentlich nicht …
Mein Verstand blieb stumm und meldete keine Gegenargumente, also ging ich auch Nicole zu.
Ich stellte mich sehr dicht hinter sie und schaute dabei weiterhin über ihre Schulter, während eine meiner Hände ihren Arsch aufsuchte und die andere den Ohrschutz wegdrückte.
„Na, brauchst du ein wenig Hilfe, Schätzchen?“ fragte ich leise in ihr Ohr und klang dabei so süffisant wie nur möglich.

Es war schwierig und recht kostspielig weit weg von jeder Zivilisation, mitten in dieser Anlage Munition im Kaliber 50.TX bekommen. Musste alles importiert werden und dabei zahlte sie auch noch geringfügige Gebühren für die Einfuhr großkalibriger Munition welche in bestimmten Paragrafen apliziert waren.
So schoss Nicole am Schießstand eigentlich immer mit einer halbautomatischen Glock 102, denn die Munition dafür war recht günstig und eigentlich immer vorhanden.
Außerdem war der Rückstoß etwas stärker was der Scharfschützin recht gut gefiel... So oder so traf Nicole mit der Glock besser als wie mit der Hammer.50, denn die Hammer war viel schwerer und es war nicht so einfach damit ordentlich zu zielen. Aber genau deshalb handelte es sich ja auch um eine Nahbereichswaffe...
Nicole konzentrierte sich zu sehr darauf zu treffen als sie mit der Pistole in den Anschlag ging, auch der Gehörschutz schränkte ihre Sinne ziemlich ein... daher zuckte sie ein klein wenig zusammen als sie plötzlich eine Hand auf ihrem Hintern spürte, welche auch noch ordentlich zulangte.
Am liebsten hätte sie kurz geseufzt, doch als ihr jemand den Gehörschutz vom Kopf zog und sie eine ihr bekannte Stimme vernahm wirkte sie doch etwas überrascht.
Nikolai...? Der Wachmann...? Dabei hatte die Scharfschützin gedacht es handle sich bei ihm um eine freundliche, zuvorkommende und wenn auch etwas raue Person.
Aber sie schien sich getäuscht zu haben, denn sonst würde er ja jetzt nicht gerade eben seine Hand in einer ihrer Pobacken vergraben.
Nicole nahm ruhig und gelassen ihre Pistole in die Rechte und sicherte , bevor sie nach Hinten griff und Nikolais Hand am Gelenk zu packen bekam. Anschließend verdrehte sie ihm den Arm so stark, dass er gegen die Seitenwand der Schießstandbox knallte wobei Nicole noch zusätzlich ihr rechtes Knie in seinen Rücken drückte um ihn zu fixieren.
Markant presste sie die Mündung der Pistole an Nikolais Stirn und blickte ihn gelassen an.
"Ich glaube nicht, dass ich Hilfe brauche... wie steht es um sie?", fragte sie kühl, drehte dem Wachmann den Arm noch etwas mehr schmerzhaft ein und hielt den Druck aufrecht.

Dies verfluchte Miststück. Die psychopathische Irre. Diese kranke Weibsbild. Das kann doch nicht angehen.
Ohne dass ich hätte reagieren können hatte mich Nicole mit einer Leichtigkeit außer Kraft gesetzt, die mich verdammt ärgerte.
Ein Arm schmerzhaft verdreht und ihr Knie im Rücken konnte ich mich kaum bewegen, geschweige denn schmerzlos mich aus ihrem Griff winden. Deswegen machte ich dahingehend auch keine großen Anstalten.
Ich spürte wie sie mir ihre Wumme an den Schädel presste und ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse. Zu einem aus Schmerz zum anderen wegen der Demütigung.
Ihr Gesicht schaute, wie immer nahezu gefühllos, auf mich hinab und sie hatte ihren kühlen, beherrschten Ton drauf. Ganz witzig musste sich diese Schlampe gerade fühlen.
Ich versuchte mir die Schmerzen nicht anmerken zu lassen, aber ich verzog mehr als einmal das Gesicht da sie mich völlig unverhältnismäßig grob behandelte.
„Jetzt seien sie nicht so.“ presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. „Ein kleiner … argh … harmloser Spaß unter Kollegen.“ Natürlich war es nichts anderes gewesen, manche Leute neigten einfach zur Überreaktion.
„Ich wäre ihnen sehr verbunden wenn sie ihre Knarre von meinem Kopf nehmen, ich habe schließlich nichts schlimmes getan.“ Und bevor ich mich zurückhalten konnte sprudelten die nächsten Worte aus mir hervor. „Und tun sie nicht so als würden sie es mit dem Fimmel den sie da tragen nicht auf genau so etwas anlegen.“
Jetzt konnte ich vielleicht noch hoffen dass sie mir nicht direkt den Schädel wegpustete. Sie konnte mich schließlich hier nicht einfach umlegen.
Zu meiner Verteidigung musste ich sagen dass ich berechtigterweise verdammt wütend war. Was hatte ich schon großartig falsch gemacht? Ein wenig die Umgangsformen vergessen, na gut, das war aber noch lange kein Grund mir den Arm zu brechen.

Erst jetzt bemerkte Pandora, dass der Doktor ein weiteres Skalpell hervor gezogen und versucht hatte, sie zu schneiden. Und sie hatte ihre Fähigkeit aktiviert! Eigentlich hatte sie sie ihm nicht zeigen wollen, da er bei der Spritze wahrscheinlich nicht viel erkennen konnte. Nun da er es sowieso gesehen hatte, konnte sie sie auch erstmal an lassen. An ihr herumschnipseln würde der Mistkerl bestimmt nicht. Und seine Fragen konnte er sich auch sonst wohin schieben, aus ihr würde er kein Wort darüber herausbekommen, sonst würde es wahrscheinlich nicht lange dauern, bis sie genau so verschwand wie einige der anderen Kinder.
"Ich habe nicht zugestimmt, Ihnen zu helfen", entgegnete sie giftig, schob den Ärmel, den sie immer noch hochgezogen gehabt hatte, nach unten und verschränkte die Arme. "Von mir erfahren Sie sicher nicht mehr darüber, da können Sie noch so lange fragen, wie sie wollen. Kann ich jetzt gehen?"
Sie wusste nicht, wie lange sie diese störrische Schiene fahren konnte, aber bis jetzt schien der Doktor mehr fasziniert als verängstigt zu sein und sie hatte nicht vor, ihm einen Grund für Angst zu geben. Und wenn doch würde sie dafür sorgen, dass diese Angst nicht lange anhielt. Aber noch hatte sie keinen Plan, wie sie hier herauskommen konnte, also hielt sie sich besser bedeckt. Und da jetzt ihre Fähigkeit entdeckt wurde, musste sie soviel für sich behalten und sich so klein wie möglich machen.

Iwan seufzte leise, bevor er sich wieder setzte und sich etwas zurück lehnte. Sein Blick lag auf Pandora und betrachtete diese eingehend. Das war genau einer der Gründe warum er nur mit von  ihm auserwählten Experimenten arbeitete. Manche Kinder waren einfach zu stur, paranoid oder ängstlich um zu erkennen was er von ihnen wollte.
„Ich werde von dir schon erfahren was ich möchte“, kam es von ihm dann und sein Blick verfinsterte sich, „Es ist nur eine Frage der Zeit bist du mir deine Geheimnisse verrätst...auf die eine oder andere Weise.“ Langsam stand Iwan wieder auf und anschließend wandte er sich ab, bevor er zu der Tür ging. Daneben war eine kleine Schalttafel, die man normalerweise mit einer Schlüsselkarte entriegeln konnte, doch als Iwan mit seiner Hand in die Nähe kam sah man wie das rote Licht auf grün umsprang. Anschließend drückte er einen Knopf das einen Assistenten in der nähe benachrichtigen würde zu seinen Labor zu kommen. „Für heute bist du entlassen, ein Assistent wird gleich kommen und dich abholen. Doch von nun werden wir uns häufiger sehen“, begann Iwan als er sich wieder zu Pandora drehte, „Bleib so lang sitzen und sei leise.“
Dann ging er wieder zu Pandora und entfernte erst einmal die Elektroden, bevor er zu den Computer ging an dem sie angeschlossen waren. „Das Skalpell darfst du von mir aus auch behalten, zeig es bloß niemanden“, meinte er dabei beiläufig, während er die Daten überflog die das Gerät auf gezeichnet hatten und es war zwar nicht so viel, doch für den Moment würde es ausreichen um Pandora etwas zu erforschen.

Noel stieß ein kurzes Seufzen aus, während er sich in seinem Sessel zurück lehnte und kurz die Augen schloss. „Ich habe gerade mehrere Stunden mit einer übermäßig talentierten Empathin verbringen dürfen.“ Doch das Lächeln kehrte fast augenblicklich auf seine Züge zurück, als er die Augen wieder öffnete. „Mach dir keine Sorgen, es brauch schon mehr um mich zu schaffen, als diese Kleine.“ Er hatte das kurze Zögern und den Unterton in ihrer Stimme bemerkt gehabt, ging jedoch nicht weiter darauf ein. Sie waren kein Paar und er verspürte keinerlei Verlangen danach Adriana zu kontrollieren, im Gegenteil, die Stunden, die er mit ihr verbringen konnte, waren eine willkommene Auszeit von seinen Pflichten innerhalb der Einrichtung, die es ihm abverlangten die Menschen in seiner Umgebung pausenlos zu überwachen, in ihre Gedankenwelt einzudringen und alles herauszufinden, was von Interesse sein konnte.
Eben dies schätzte er an ihrer Gesellschaft, nun das und die Tatsache, dass sie eine äußerst attraktive Frau war und einige Jahre jünger, als er selbst.
Eindeutige Vorzüge, wie man so sagte.
Noel blickte aus seinem Sessel zu der exotischen Schönheit hinauf, die dort auf der Kante seines Schreibtisches saß und die langen, schlanken Beine übereinander geschlagen hatte . „Etwas Freizeit, ja, das klingt wirklich gut.“ Er schmunzelte, als er die spielerischen Kreise bemerkte, die sie auf dem Stoff ihrer Hose malte. „Woran hattest du gedacht?“

Sie überlegt eine Weile, ehe sie antwortet. "Nun... Ich habe vorhin Billard gespielt, aber das ist nun wirklich nichts für mich...", beginnt sie. Ihr Oberstübchen rattert dabei unaufhörlich. Was kann man hier schon großartig unternehmen? Einen Spaziergang im Park? Sicher nicht. Da fällt ihr ein, dass es hier ja einen bewachsenen Ruheraum mit Tropenklima gibt. Der kommt einen Part doch sehr nahe, nicht? "Wie wärs mir einem netten Picknick im Ruheraum?", schläft sie lächelnd vor. Sie selbst hat ihn vor kurzem erst entdeckt und findet sie Atmosphäre dort ganz nett. Zwar wellt die hohe Luftfeuchtigkeit ihr Haar, aber was soll's? Nun bleibt nur noch die Frage, ob er Lust dazu hätte und was sie essen sollten.