Unbesiegbar
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Unbesiegbar

Ein MSG-Forum, das die unterschiedlichsten Genres abdeckt.
 
StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 Pathfinder [MSG]

Nach unten 
+2
Lias
Ena
6 verfasser
Gehe zu Seite : 1, 2  Weiter
AutorNachricht
Ena
Sexy Mafia Ente
Ena


Anzahl der Beiträge : 2484
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 29
Ort : Aux

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyDo 09 Mai 2019, 16:46

Die Räder eines alten Karren rollten knirschend über die kleine Landstraße. Ein beleibter, etwas betagter Bauer trieb ohne große Eile einen grau gescheckten Gaul vor sich her, der sich sichtlich an ungewohntem Gewicht abmühte. Auf dem wenigen Platz, den das ausladende Gesäß des Bauern noch zuließ, hatte sich ein Mitfahrer gequetscht.
Ein Mann saß aufgrund der Platzverhältnisse mit übereinandergeschlagenen Beinen da, den oberen Fuß auf einem abgenutzten Rucksack. Ab und an kneteten seine Hände einen spitz zulaufenden Hut oder richteten den hohen Stehkragen seines Reisemantels, der ihn wegen seiner etwas geduckten Sitzhaltung wie ein aufgeplusterter Vogel aussehen ließ.  Er beobachtete die Welt um ihn herum mit interessiertem Blick.
Die Landstraße mäanderte von einem Dörfchen zum Anderen, wobei sie hin und wieder einen Bach durchkreuzen oder einen grünen Hügel umlaufen musste. Auf den Wiesen am Wegesrand blühten farbkräftige Sommerblumen und von den Feldern her folgten ihnen die Blicke von Feldarbeitern mit breitkrempigen Sonnenhüten und von Schweiß glänzenden, nackten Oberkörpern. Beim Anblick der schuftenden Jungspunde ließ sich der Bauer zu einer kleinen Tirade darüber hinreißen, wie wenig die Städter doch von ehrlicher Arbeit hielten, und dass es eine Schande sei – wahrlich eine Schande, mein Junge! – dass die gute alte Schule immer mehr zu Grunde ging, denn wenn alles den Bach runter ging – und so sieht es aus, mein Junge, so sieht es aus, bei all dem, was man so hört!– dann brauchten die Leute Brot und Fleisch und keine staubigen Folianten. So war das nämlich, mein Junge.
Quintus „Quinn“ Falconis, der sich nicht weniger für die Erntezeit des Heus im späten Sarenith interessieren konnte, nickte bei den ihm passend erscheinenden Stellen mit der von der Höflichkeit geforderten Anteilnahme und betrachtete weiter die idyllische Landschaft. Alles schien völlig normal zu sein, wie auf so vielen anderen Landstrichen im bäuerlichen Teil Varisias zwischen Korvosa und Kaer Maga. In der Ferne waren nur undeutlich die Umrisse der Wyvernberge und der dahinter liegenden Aschlande auszumachen, wie eine Erinnerung an gefährlichere Zeiten, der man hier gestattete zu verblassen. Wieder knetete der junge Mann seinen Hut, und wieder öffnete sich ein inneres, arkanes Auge, auf der Suche nach einem Leuchten, einem Flimmern – einem noch so kleinen Anzeichen für etwas Außergewöhnliches.
Würde er hier wirklich einen Hinweis für seine bisher vergebliche Suche finden? Es mochte Torheit sein, einem geheimnisvollen Brief von einer ebenso geheimnisvollen Person zu folgen, doch der anonyme Informant war das einzig Konkrete, was Quinn auf seiner langen Reise quer durch Varisia vorzuweisen hatte.  Es kam ihm ironisch vor, dass die Antwort auf seine Fragen möglicherweise in einer der unscheinbarsten Städte zu finden war, von denen er jemals gehört hatte. Die Nähe zu seiner Heimat schien ihn dabei außerdem zu verhöhnen. Aber zum Glück war Grenfeldt weit genug von den größeren Gehöften und deren Intrigen entfernt, dass ein Erkennen seiner Gestalt fast unmöglich war.
Der Karren schob sich langsam über eine Hügelkuppe hinweg und gab plötzlich den Blick auf einen kleinen Landstrich frei, der sich zu einer Seite an ein Wäldchen und zur anderen an einen Bachlauf schmiegte. Mittendrin hockte ein Städtchen, dessen Häuserausläufe gen Wald und Wasser wie Tatzen eines Tieres aussahen, das sich nicht so recht entscheiden konnte, wo es sich zur Ruhe betten wollte. Es war nun kurz nach Mittag, und die Schatten der Akazienbäume, welche die Landstraße zum Stadteingang säumten, waren wohlgefüllt mit Arbeitern und Kindern, die der Sommersonne mit ihrer Brotzeit entflohen waren. Neugierige Augen folgten ihnen bis zum Ortsschild, noch ein Stück von der mit weinroten Kletterrosen bewachsenen Steinmauer entfernt, die den Eingang der Stadt darstellte. Mit sanften Worten und einem groben Rucken der Zügel brachte der alte Bauer sein Gefährt zum Stehen, so dass es quer zur Weggabelung stand. Auf der einen Seite Grenfeldt, auf der anderen der Ausblick auf weitere Felder und Höfe.
„Junge, hier muss ich dich leider nauslassen“, verkündete der Bauer ohne dabei traurig zu klingen.
Quinn sah sich um, vergewisserte sich, dass das Ortschild auch wirklich das Richtige war, und machte sich dann daran, vom Kutschbock zu klettern,. Kurz fragte er sich, wieso der Bauer ihn nicht bis in den Ort gefahren hatte, doch als er sich gerade den Rucksack aufschnallte, erhaschte Quinn einen peinlich berührten Blick seines Mitfahrers zwischen dem dicken Zauberbuch an seinem Gürtel und ihrer direkten Umgebung. Ah, daher wehte der Wind.
„Ich danke Euch für Eure herausragende Hilfsbereitschaft, altes Haus“, frohlockte Quinn ohne zu zögern, drückte noch einmal die fette, schwielige Hand des Bauern und sprang dann auf die Straße, dass die festgetrampelte Erde nur so knirschte. „Dankesehr. Dankesehr. Bitte, nehmt das. Ja doch, ich bestehe darauf. Keine Ursache, das mit Eurem Rad. Eine Kleinigkeit.“ Eine Goldmünze blitzte auf, die der Bauer mit für sein Alter und seiner Leibesfülle erstaunlichem Geschick auffing. Wie zum Abschiedgruß setzte sich Quinn den Hut auf die vom Wind zerzausten Haare. Ein paar ausladende Verbeugungen und unbedeutende Höflichkeiten später wanderte der junge Mann, eine Hand am Stab, die andere am Riemen seines Rucksackes, die letzten fünfzig Meter gen Grenfeldt.
Die Stadt war zu Quinns ehrlicher Überraschung groß genug für ein kleines hölzernes Wachhaus, das ein Architekt geschickt in die steinerne Mauer integriert hatte. Die Kletterrosen hatten auch hier die Herrschaft an sich gerissen und ließen das überwachsene Häuschen aussehen, als würde es unter dem vielen Gewicht ächzen. Vom Weitem konnte er einen gelangweilt aussehenden Mann von vielleicht siebzehn Sommern gegen eine von Blumen verschonte Stelle an der Mauer lehnen sehen, der sich schnell aufrichtete, als er Quinn näherkommen sah. Das Stadttor an sich stand weit offen und schien Besuch willkommen zu heißen.
„Abenteurer, huh?“, der junge Mann sprach mit einem recht starkem varisischen Akzent, aber der prüfende Blick, der über Rucksack, Stab und Zauberbuch wanderte, übersetzten für Quinn. Der zuckte mit den Achseln. Er mochte die Bezeichnung nicht besonders, wusste aber um sein Äußeres und die damit einhergehenden Assoziationen.
„Mehr oder weniger.“
„Schon der Fünfte heute. Wollen alle in den Hasen. Wenn‘s hier einen Monsterangriff oder so gäb‘, würdet Ihr der Stadtwache Bescheid sagen, ja?“ Der Wachjunge lachte leise und winkte Quinn durch, dessen Gesicht sich nachdenklich verzogen hatte, während er auf die Hauptstraße und deren Läden blickte. Es gab weitere Abenteurer hier? Und sie alle hielten sich im weißen Hasen auf, genau wie sein Brief es von ihm verlangte. Wenn es mehr als einen Kontaktierten gab, dann konnte eine Falle mit einer gewissen Sicherheit ausgeschlossen werden. Es bedeutete allerdings auch, dass sein geheimnisvoller Informant eine Aufgabe zu erledigen hatte, welche die Kraft eines einzelnen Abenteurers übersteigen könnte. Und das in dieser Gegend …
Der „Weiße Hase“ war recht einfach an dem Ladenschild mit dem blassen Karnickel zu erkennen und an der Tatsache, dass es neben der Stadthalle und der Kapelle von Erastil das einzige zweistöckige Gebäude in Grenfeldt war. Als Quinn eintrat, kam ihm der Geruch der späten Mittagsküche und das Geplapper von Stimmen entgegen. Dank des Werktags und des guten Wetters war das Gasthaus recht leer, hatte aber genug Betrieb von Mittagspäuslern, Senioren und allgemeinen Tunichtguten, dass er sich mit ein wenig Mühe an Mühle spielenden Herrschaften und bei Beerenstrudel schwatzenden Damen vorbeizwängen musste. Die Tische des lichtdurchfluteten Schankraumes waren recht eng beinander angeordnet, als wolle man den Eindruck von Zusammengehörigkeit auch über Tischplattengrenzen hinweg erwecken. Bis auf eine gut bestückte Theke, einen schier gewaltigen Kamin (im Moment zum Glück nicht angefeuert) und eine schnörkelige Holztreppe, die zu einer recht hübschen Galerie führte, wies das Haus kaum Besonderheiten auf. Fröhliche Musik spielte von einer aus zusammengeschobenen Tischen gebauten Bühne.
Die Gastwirtin, eine rosige Zwergendame mit Oberarmen wie ein Hafenarbeiter und einem schallenden Lachen, das wie das Bellen eines großen Hundes klang, bemerkte beim Erstehen einer Schlafgelegenheit, dass sie selten so viele Zimmer an einem Tag vermietet hatte. Die Stadt sei nicht unbedingt ein Ziel für Reisende, so dass die Zimmer meistens leer standen und nur ab und an einmal an Kauf- und Postleute vermietet wurden. Das Gasthaus verstand sich mehr als gastronomischer Betrieb, aber seit Vati das Rezept für den guten Apfelwein mit ins Grab genommen hatte – wir alle liebten ihn, aber er war eifersüchtig wie ein tollwütiges Wiesel, der alte Vati – musste man sich bewusst werden, das ein Steckenpferd nicht ausreichte und daher …
Quinn nippte an seinen Beerensaft, ließ sich von derber Musik und bäuerlichen Lebensproblemen beschallen, während seine Augen über die Tische tanzten und die Anwesenden einzuschätzen versuchten. Für sein höfliches Zuhören bekam er zu seiner geheimen Freude eine besonders dicke Scheibe Käse auf seine Stulle geklatscht, mit der er sich nach einigen herzlichen Höflichkeiten häuslich an einem der freien Tische einrichtete. Seine geistigen Kräfte begannen dank des leckeren Brennstoffes so langsam wieder zu arbeiten.
Vielleicht gab es hier am Ende ja doch ein kleines Abenteuer?
Nach oben Nach unten
https://unbesiegbar.forumieren.com
Lias
Herr der Diebe
Lias


Anzahl der Beiträge : 3326
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 33
Ort : Heimat der Floofs

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyFr 10 Mai 2019, 12:45

„Und hey-ho, er bumste nen Troll“, sang eine klare, helle Stimme, deren Besitzerin nicht zu dem durchaus derben Inhalt des Liedes passte. Irgendjemand, vermutlich die Frau selbst, hatte sich ein paar Stühle zurecht getreten, auf denen sie jetzt breitbeinig, mit den Hüften wackelnd und fröhlich auf einer Laute klimpernd stand. Die Stimme trug das leicht räudige Lied bis in die letzten Winkel des Gasthauses. Einige der älteren Damen hatten die Stirne kraus gezogen, während wieder andere fröhlich eingestimmt hatten, nachdem sie den Inhalt nach der zweiten oder dritten Wiederholung des Refrains mehr als ausreichend verstanden hatten. Das war das schöne an Trinklieder. Es handelte sich immer um Texte, die man auch mit mehr als sechs oder sieben Bier noch verstehen und wenn schon nicht fehlerfrei singen, dann doch einigermaßen verständlich mitgröhlen konnte.
Seraphine beendete das Lied mit der Strophe darüber, wie der Bauer am Ende selbst im Topf seiner Trollin landete, was eine schöne Moral war, wie sie fand. Lass dich mit Monster ein, wenn du nicht kämpfen kannst, und du wirst gefressen. Überlass das lieber den Leuten, die sich ein Hobby daraus gemacht hatten. So wie sie selbst. Wobei das nun wirklich eigentlich zweitrangig war. Aber ein Heldenepos schrieb sich nicht ohne Held und einen Helden gab es nicht ohne monströsen Widersacher. Wäre sonst ein schön langweiliger Held. Die letzten Noten verhallten, während sich die silbernen Saiten des Instruments langsam beruhigten, im Licht der Mittagssonne funkelnd, die durch eines der Fenster herein fiel. Die Bardin verbeugte sich tief, erntete bescheidenen Applaus und nur ein paar Münzen. Mit mehr war hier auch nicht zu rechnen, vor allem um die Mittagszeit herum. Ihr blonder Zopf wirbelte herum, als sie sich wieder aufrichtete und von den Hockern hüpfte. Das Schmuckstück, das die Haarpracht zusammen hielt, blitzte kurz auf.
„Danke! Danke! Vielen Dank! Nach einer kurzen Befeuchtung der Kehle geht es gleich weiter“, verkündete die Frau mit schwerem galtischen Akzent. Durst hatte sie tatsächlich, auch wenn die ganze Aktion eher der Tatsache verschuldet war, dass grade jemand eingetreten war, dessen Kleidung in siebenundvierzig verschiedenen Sprachen „Ich bin Magier“ brüllte. Also schlängelte sich die Frau durch die Menge bis zur Theke, bestellte einen Cidre. Als das Glas ankam richtete sie einen perfekt manikürten Finger darauf, summte eine kurze Melodie, woraufhin sich der Inhalt so weit abkühlte, dass sich Flüssigkeit am Rand des Glases zeigte. Mit der anderen Hand wischte sie die magischen Funken weg, die bei solcher Gelegenheit immer entstanden.
„Und was treibt Euch hierher? Verzeiht, aber Ihr seid offensichtlich nicht von hier. Außer der verlorene Sohn kehrt zu seinen Wurzeln zurück oder so etwas.“
Nach oben Nach unten
Skorm

Skorm


Anzahl der Beiträge : 111
Anmeldedatum : 30.11.15
Alter : 29

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyFr 10 Mai 2019, 22:22

„Und das Ganze kommt dir kein bisschen verdächtig vor? Ich meine, ich wusste, dass du nicht unbedingt der Schlauste bist, aber für so naiv hatte ich dich nicht gehalten.“
„Klar ist es verdächtig, aber wer sollte uns eine Falle stellen wollen?“ sprach Nephrius zu … niemandem. Zumindest für Außenstehende musste es wirken, als würde er ein Selbstgespräch führen. Der Tiefling befand sich momentan auf kleinem Platz vor dem weißen Hasen in Grenfeld. Hier ging er auf und ab und diskutierte anscheinend mit sich selbst.
„Hmm, lass mich überlegen…. Cheliax? Artefakt-gierige Zauberer? Irgendein Rassist, der sich deine Hörner über den Kamin hängen will?“ entgegnete Dorzan, die intelligente Axt, der der Tiefling seine Freiheit zu verdanken hatte. „Unwahrscheinlich. Es ist nicht so als ob wir deine Existenz der Öffentlichkeit mitteilen würden… und ich bin garantiert nicht wichtig genug für Cheliax, sich so einen aufwändigen Plan auszudenken. Was Leute angeht, die mich wegen meinem Aussehen tot sehen wollen, die würde nicht wissen, wie man mich hierherlocken könnte. Wir sind einfach nicht wichtig oder bekannt genug, dass es rechtfertigen würde, einen komplizierten Plan auszuhecken, der involviert mich mit dem Versprechen mehr über mein Erbstück zu erfahren, hierherzubringen.“ Der Abenteurer riss sich zusammen und ging auf die Eingangstür des Hasens zu. „Außerdem, wenn es doch eine Falle ist, kannst du mir immer noch vorwerfen, ich hätte nicht auf dich gehört…“ die Bemerkung schient die Axt ruhig zu stellen – zumindest für eine Weile.
Das Stimmenwirrwarr im Hasen wurde durch das laute Knarren der Tür unterbrochen, als der Söldner eintrat. Ein Stimmenwirrwarr, welches sich rapide in eisige Stille verwandelte als nach und nach jedes Gespräch im Schankraum erlosch. Nephrius ließ sich von der Stille und den immer erstaunten (und vielfach feindseligen) Blicken nichts anmerken, während er sich auf die Gastwirtin zu bewegte. Solche Reaktionen kannte er schon zur Genüge, leider nichts Außergewöhnliches. Klar, stören tat es ihn auch, aber ändern konnte er daran wohl auch nichts. Wenigstens gelang es ihm recht schnell, eine Schlafgelegenheit und ein Mittagessen bei der Wirtin zu erstehen.
Als die Zwergin erwähnte, er wäre nicht der einzige Abenteurer im Ort, horchte er auf und schaute sich noch einmal genauer im Raum um. Ja, hier waren ein paar Gestalten, die nicht so ganz ins Geschehen passen wollten. Besonders auffallend war die junge Frau und ihr Gesprächspartner ein paar Tische weiter. Die Frau wirkte auf Nephrius wie eine Vagabundin, vermutlich eine Musikerin, von der Laute, die sie mit sich führte, zu urteilen. Der Magier selbst wirkte nicht sonderlich auffällig, also davon abgesehen, dass er wie ein stereotypischer Zauberer gekleidet war. Die Zwei waren in ein Gespräch vertieft und hatten anscheinend bisher nicht auf den Neuankömmling reagiert. Etwas, was bei der Reaktion der anderen Gäste auf ihn doch durchaus überraschend war.
Nach kurzem Überlegen entschied sich der Tiefling dazu, einen Tisch in der Nähe der zwei Abenteurer zu besetzen. Was es in dieser verschlafenen Stadt wohl Interessantes gab, dass es Abenteurer anzog? Mit etwas Glück (oder vielleicht auch Pech…) würde er es wohl heraus finden…
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptySa 11 Mai 2019, 10:58

Als Valeria Hallas aus dem Haus ihres Stiefvaters in Biston geflohen war, war dies keine kopflose Flucht gewesen. Sie hatte sich gründlich darauf vorbereitet, hatte geplant, wie sie in Zukunft leben wollte, hatte alles beiseite geschafft, was sie dafür benötigen würde. Sie würde im Wald verschwinden, wo niemand aus Biston sich so gut auskannte wie sie, geschweige denn, sich überhaupt so tief hinein wagen würde, wie sie zu gehen gedachte. Wenn sie sich anstrengte, dann würde sie in der Lage sein, in zwei Tagen dreißig Meilen von der verhassten Heimat fort zu kommen und wenn sie einmal dreißig Meilen fort war, dann würde sie sich keinerlei Sorgen mehr machen müssen, dass irgendwer sie finden würde. Für jemanden aus Biston waren dreißig Meilen gleichbedeutend mit dem Ende der Welt. Sie würde sich ein neues Leben aufbauen, ein Leben im Wald, allein, ohne Verpflichtungen ohne Volk, das sie schief ansah, weil sie nicht den Normen und Ansprüchen der Gesellschaft zu folgen bereit war. Alles, was sie für ihr neues Leben benötigte, hatte ihr Vater ihr beigebracht. Sie konnte einen Hasen auf sechzig Schritt treffen, ein Reh auf hundert. Sie konnte einer Fährte folgen, selbst wenn der Boden schwierig war und sie konnte erkennen, ob ihre Beute ein vielversprechendes Stück Wild war oder doch eine Bestie, der sie besser aus dem Weg ging. Sie konnte ein erlegtes Tier ausbluten, aufbrechen, ausnehmen, abziehen. Sie konnte Unterschlupf finden wann immer nötig oder sich notfalls einen solchen bauen. Sie konnte selbst im Regen Feuer machen.
Und sie hatte alles von zuhause mitgenommen, was sie dort draußen benötigen würde. Den Bogen ihres Vaters, der genug Zug besaß um einen ausgewachsenen Hirsch mit einem Schuss zu erlegen, und einen Köcher voll Pfeilen dazu. Das Jagdmesser, mit dem ihr Vater stets die Beute aufgebrochen hatte und einen Schleifstein, damit es scharf blieb. Ihre Jagdkleidung und ein zweites Hemd als Ersatz, dazu den schweren Umhang, der sie auch bei Sturm warm und trocken halten würde. Eine warme Decke. Einen Wasserschlauch. Nadel und Fadel. Ein Beil, um Holz zu spalten. Fünfzehn Fuß Seil. Einen guten, erprobten Rucksack. Und zwei Laibe Brot, für die ersten Tage, die sie mitten in der Nacht, als sie wie ein Geist durch das Haus des Stiefvaters schlich, in Tuch einschlug und in ihrem Rucksack verschwinden ließ. Sie war bestens vorbereitet. Was also hätte schief gehen sollen?
Es dauerte kaum mehr als eine Woche, bis Valeria voll Ernüchterung feststellen musste, wie falsch sie gelegen hatte. Wie naiv sie gewesen war, zu glauben, alleine und ohne jegliche Zivilisation zurecht kommen zu können. Oh, sie hatte ihre dreißig Meilen – und mehr! – zurück gelegt. Niemand war ihr gefolgt, nicht einmal im Ansatz hätte sie sich diesbezüglich Sorgen machen müssen. Und wie all die Male, als sie mit Vater in den Wald gezogen war, hatte es ihr keinerlei Mühe bereitet, sich zurecht zu finden. Zu überleben. Zu jagen. An ihrem dritten Tag im Wald hatte sie die Fährte eines Rehs aufgenommen. Und an diesem Abend hatte sie geschlemmt. Aber am nächsten Morgen hatte sie feststellen müssen, dass es wenig Nutzen hatte, ein Reh zu schießen, wenn man es nicht ins Dorf bringen und dort verkaufen konnte. Sie konnte nicht all das Fleisch auf einmal essen. Und sie konnte nicht mehr als Fleisch für einen oder zwei Tage mit sich nehmen. Hätte sie sich etwa den Kadaver auf den Rücken werfen und den ganzen Tag damit durch die Wildnis stapfen sollen? Aber ebenso konnte sie nicht einfach hier, neben den Überresten des Rehs, ihr Lager aufschlagen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Geruch Räuber anlocken würde und wenngleich es reizvoll klang, einen Wolfspelz für den nächsten Winter zu erbeuten, war es Valeria doch mehr als bewusst, dass gegen ein ganzes Rudel rasch sie es sein würde, die zur Beute wurde. Von da an hieß es also Hasen statt Rehen schießen. Und wenn sich keine Hasen fanden, dann mussten Eichhörnchen her halten. Nicht, dass man an einem Eichhörnchen viel zu beissen gefunden hätte.
Auch musste Valeria feststellen, wie rasch ein Jäger Pfeile verlor. Ihr Vater hatte ihr beigebracht, wie man geeignete Schäfte auswählte, wie sie man mit Teer, Leim oder Harz befiederte. Aber nichts in der Welt hätte ihr erlaubt, inmitten der Wildnis verlorene Pfeilspitzen zu ersetzen. Von dem Köcher voller Pfeile waren bald nur noch sechs übrig. Und auch die Rolle Garn, die sie sich mitgenommen hatte, ging nach einigen Wochen der Neige zu. Zudem war es eine Sache, einen Riss in einem Hemd zu nähen, eine ganz andere aber, wenn das selbe Hemd nach einem unglücklichen Sturz ins Dornengebüsch in Fetzen vom Leib hing. Bald schon musste sie zerschlissen wie ein Landstreicher ausgesehen haben. Und auch wenn die Entschlossheit, fern von Biston leben zu wollen, nicht wich, so konnte Valeria doch nicht umhin, sich mehr und mehr zurück in die Zivilisation zu sehnen, wo sie alles, was sie im Wald nicht bekommen konnte, schlicht zu kaufen in der Lage gewesen wäre. Neue Kleidung. Werkzeug. Frisches Brot.
Eines jedoch hatte Valeria auf ihrer Flucht nicht eingesteckt: Geld. Und wozu auch? Der Plan war gewesen, sich von Ansiedlungen fern zu halten. Und inmitten der Wildnis hatten Münzen keinen Nutzen. Wie also all die Dinge kaufen, die sie benötigen würde? Von ihrem Rucksack hingen ein Paar Kaninchenpelze und die Felle eines halben Dutzends Eichhörnchen. Aber wie weit würde sie damit kommen? Wie viel würde man ihr dafür schon geben? Eine warme Mahlzeit und vielleicht ein Dach über dem Kopf für eine Nacht. Aber ganz sicher nicht das, was sie benötigte, um wieder in die Wildnis hinaus zu ziehen.
Doch dann war ihr das Glück hold gewesen. Ganz, als hätte einer der Götter ihre Sorgen beobachtet, war sie auf die Ruinen gestoßen, irgendwo so tief im Wald, dass sie seit Äonen der erste Mensch gewesen sein musste, der sie betrat. Alte, verfallene Ruinen aus weißem, feinem Stein, wundervoll bearbeitet, aber so verwittert, dass kaum mehr als ein paar Grundmauern übrig waren und über und über mit Moos und Schlingpflanzen überwuchert. Doch dort hatte sie das Fragment gefunden, ein schmales, gebrochenes Band aus warm funkelndem gelbem Metall. Zweifelsohne Gold! Es war kein großes Stück, vielleicht so lang wie ein Finger. Aber es war Gold. Gold war wertvoll. Irgendjemand würde zweifellos dafür bezahlen. Genug, dass sie sich neue Pfeilspitzen, neue Kleidung, vielleicht ein neues Messer würde leisten können. Genug, um sie vorerst über die Runden zu bringen. Und mehr würde sie ja nicht brauchen! Ein kleines wenig Hilfe für den Start. Danach würde sie schon allein zurecht kommen.
Freilich konnte man eine goldene Scherbe keinem Bauern verkaufen. Was hätte ein Bauer mit einem Stück Gold anfangen sollen? In einem Dorf würde sie kein Glück haben, das war Valeria bewusst. Um das goldene Fragment zu verkaufen würde sie eine Stadt aufsuchen müssen. Also hatte sie sich auf den Weg nach Grenfeldt gemacht. Als sie kleiner war, hatte ihr Vater sie einmal dorthin mit genommen, auf den Markt. Es war eine weite Reise gewesen. Eine Woche von Biston aus, mindestens. Sie musste keine Sorge haben, dass man sie dort erkannte. Und dennoch, als Valeria nun auf dem Hügel stand und den sich windenden, staubigen Pfad überblickte, der zur Stadt hinunter führte, wurde ihr mulmig zumute. Städte. Menschen. Sie gehörte nicht hier her. Und gleichzeitig freute sie sich doch auf seltsame Art und Weise, wieder unter Volk zu kommen. Sie hatte seit einem Mond mit niemandem mehr gesprochen. Sie hätte nicht sagen können, welcher Tag gerade war. Nicht einmal aus der Ferne hatte sie Leute gesehen. Aber hier waren sie nun: Bauern in schlichtem Leinen und weiten Hüten, die durch das Meer goldener Ähren wanderten, so weit das Auge reichte. Und dort unten die Mauern und all die kleinen, bunten Dächer, aus deren Kaminen sich die dünnen Rauchfahnen der Kochfeuer erhoben. Zivilisation. Valeria war zurück.
Nach oben Nach unten
Redeyes
2400 Atk / 2000 Def
Redeyes


Anzahl der Beiträge : 1692
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 39
Ort : Irgendwo in der Neutralität (net Österreich)

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptySo 12 Mai 2019, 14:37

Von oberhalb der Galerie konnte man ein gedämpftes geräusch hören, welches wie eine mischung aus dem Knurren einer Raubkatze und einem heftigen Gähnen klang. Wenn man deswegen noch etwas länger aufmerksam zuhören wollte, konnte man das leicht schabende geräusch einer schweren Holztüre vernehmen, welche gerade aufgeschoben wurde, gefolgt von ziemlich raschen schritten, von jemandem, der ersteinmal mehere runden auf der Galerie rannte, doch komischerweise war von unten niemand zu sehen. Dann huschte etwas ziemlich dunkles die Treppe hinunter, währen da nicht drei rote streiffen auf dem rücken, hätte man das Wesen vermutlich gar nicht gesehen. Das Wesen machte einen satz nach vorne, drehte sich und rutschte dann über den Holzboden, das Bauchfell der Gastwirtin entgegenstreckend, hinter die Theke. Kurz darauf konnte man von dort ein ziemlich tiefes zufriedenes schnurren vernehmen.
Alyara, und ihr tierischer begleiter Spark, hatten sich schon gestern im Gasthaus eingefunden. Klar anfänglich waren Gäste und Gastwirtin etwas misstrauisch gewesen, doch Alyria hatte die Leute davon überzeugen können, das Spark nur gefährlich wurde, wenn sie es befahl oder man einem von ihnen schaden würde. Im laufe des abends hatte sich die Gastwirtin dann die zuneigung des Feuerfellpumas gesichert, als sie ihm zum Abendessen eine dicke Extrascheibe Wurst offeriert hatte. Seither lag Spark der Gastwirtin wortwörtlich zu Füssen und auch die Zwergin schien es irgendwie zu geniessen, das sich eine Raubkatze bei ihr wie ein zahmes Kätzchen benahm.
Ein bischen später bequemte sich auch eine, ziemlich verschlafend wirkende, Alyara in den Gastraum hinunter. Es war ein ganzes weilchen her das sie in einem richtigen Bett geschlafen hatte und hatte dies entsprechend ausgenutzt. Sie ignorierte die Blicke, welche Sie aufgrund ihres erscheinungsbilds bekam, das war jedesmal so, wenn sie in ein Dorf kam, wo man sie nicht kannte, auch wenn angehörige des Katzenvolks zwar nicht alltäglich, aber auch nicht unbekannt waren. Sollange sie ihre Beorgungen in den Dörfern machen konnte, konnten ihr die Blicke und das getuschel am allerwertesten vorbeigehen. Man konnte noch so merkwürdig aussehen, wenn es ums Geschäfft und Gold ging, schoben die meisten Hänlder und Handwerke solche sachen beiseite.. zumindest vorläufig. Alyara hatte mit ihren verkauften Pelzen und Wildfleisch ein gutes geschäft gemacht, so das gut was übrig geblieben war, nachdem sie ihre Pfeile und Pilia aufgestockt hatte, weshalb sie sich eigentlich so zwei oder drei Tage erholung im Gasthaus gönnen wollte.
Mit einem breiten grinsen blickte sie über die Theke und schaute zu, wie sich ihr Begleiter genüsslich von der Gastwirtin den Bauch kraulen lies. "Na du laufendes Fellknäuel, lässt dir es von Ingra wieder mal gut gehen was?" Spark tat nicht dergleichen und lies sich weiterkraueln, während die Gastwirtin zu Alyara hochblickte. "Einen schönen Mittag ihr beiden, darf ich davon ausgehen das Bett und Zimmer zufiredenstellend waren, wenn ihr beiden solange Geschlafen habt?" "Wie, es ist schon Mittag?" Alyara blickte sich kurz um, als müsse sie sich vergewissern, das Ingra sie nicht auf den Arm nahm. Etwas verlegen nickte sie dann aber. "Ja es war sehr bequem..."
Nach oben Nach unten
http://www.hab-ich-nicht.ch
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptySo 12 Mai 2019, 17:33

Valerion hatte einen Taktischen platz in dem Gasthaus ausgesucht. Einerseits hatte er die Wand im Rücken, so das sich niemand ihm von hinten nähern konnte, andererseits hatte er so den Raum gut im blick, sollte etwas passieren. Auf dem Tisch vor sich hatte er eine schüssel voll nahrhaftem Eintopf, ein Halbes Brot sowie einen Krug wein stehen. Sein Schwert und schild waren direkt neben ihm in Griffreichweite. Gerade war ein Magier ins Gasthaus eingetreten, während eine Bardin ein versautes Trinklied spielte. Und aus dem oberen stock war der Feuerfellpuma herab geschossen und hatte ihn ein wenig erschreckt. Das Tier schien aber keine Agressiven absichten zu haben, sondern forderte von der Wirtin leckereien und streicheleinheiten. Der Junge Paladin entspannte sich. Vielleicht sollte er die nacht hier nächtigen, bevor er weiter zog in Richtung Heimatkloster. Sein Pferd und er hatten sich etwas ruhe verdient.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptySo 12 Mai 2019, 21:36

Biston war kein kleines Dorf gewesen. Kein verschlafener Weiler, in dem jeder eines jeden Nachbarn war. Knappe dreihundert Seelen hatte die Ansiedlung wohl gehabt. Und alle Örtlichkeiten, die eine solche ausmachten. Insofern hätte man nicht sagen können, dass Valeria keine Zivilisation gewohnt war. Aber Grenfeldt war doch noch einmal etwas anderes. Größer. Enger. Irgendwie... trutzig, mit einer Stadtmauer, einer gepflasterten Hauptstraße, den hohen Fachwerkfassaden und spitzen Giebeln. Im Wald war Valeria frei, selbstbestimmt, souverän. In Grenfeldt dagegen fühlte sie sich klein, unsicher, verängstigt. Die grimmig drein blickenden Wachen am Tor, auch, wenn diese sie problemlos passieren ließen. Die wichtig aussehenden Leute in feinen Stoffen auf der Straße, neben denen sie sich armselig und abgerissen vor kam. Der auffällige Mangel an Grün zwischen all dem Stein, gebranntem Lehm, totem Holz. Sicherlich, die Wildnis war bedrohlich, ungezähmt, gefährlich. Aber es war eine berechenbare, eine simple, einfache Gefahr. Die Gefahren die hier in der Zivilisation lauerten waren vielschichtiger, komplexer. Etwas, auf das sich vorzubereiten Valeria nie gelernt hatte. Sie würde froh sein, wieder von hier fort zu kommen. Für ein Leben in der Großstadt war sie nicht geboren. Aber zuerst galt es zu erledigen, was sie erledigen musste.
Doch wie versetzte man ein geborstenes goldenes Schmuckstück? Welcher Händler würde derartiges in Zahlung nehmen? Am Tor von Grenfeldt und später ein weiteres mal, als sie einer Patroullie Gerüsteter mit dem Emblem der Stadt auf ihren Wappenröcken über den Weg lief, nahm Valeria sich vor, danach zu fragen. Und schaffte es beide Male nicht, ihre eigene Scheu zu überwinden. Diese Männer sahen grimmig aus, in ihren hohen Helmen, mit den harten Gesichtern und Spießen in Händen. Was, wenn sie sie einfach auslachten? Wenn sie sie fort scheuchten wie einen räudigen Hund? Wen sie ihr Übles wollten, ihr das Fragment weg nahmen? Mit jeder verpassten Gelegenheit wuchs das Gefühl der Hilflosigkeit. Ziellos wanderte Valeria durch die Straßen, unsicher, wonach sie überhaupt Ausschau hielt.
Irgendwann trat sie in ein Gasthaus an. Das Schild über der Tür hatte ihr gefallen. Es zeigte einen weißen Hasen, der mit gestreckten Beinen über einen grünen Hügel sprang. Nicht eben sehr akurat, nicht sonderlich ähnlich zu den beiden Pelzen, die von ihrem Rucksack hingen. Mehr wie eine Abbildung aus einem Märchenbuch. Aber irgendwie hatte das Bild Valerias Vertrauen erweckt. Und irgendwo musste sie anfangen. Also hatte sie sich einen Ruck gegeben.
Das Innere des Gasthauses war, nun... voll. Voller, als sie zu einer solchen Tageszeit erwartet hätte. Aber das war wohl so in einer Stadt. Und was für Gestalten sich hier herum trieben! Sie erblickte eine finster aussehende dämonische Gestalt mit roter Haut und Hörnern. Ein merkwürdiges Mischwesen mit dem Leib einer Raubkatze aber humanoidem Oberkörper. Allerlei mehr oder weniger schrill gekleidetes Volk, das schlicht seinen Geschäften nachzugehen schien.
Zögerlich näherte Valeria sich dem Tresen, räusperte sich. Eine gedrungene, kurz gewachsene Gestalt tauchte dahinter hervor, eine Zwergin in lederner Schürze und weißer Bluse mit hochgekrempelten Ärmeln, die eben noch mit einem beeindruckend großen Tier gespielt hatte. Als die Frau es verdeckt hatte, hatte Valeria es für einen großen Hund gehalten. Nun jedoch erkannte sie, dass es sich um einen Feuerfellpuma handelte. Sie hatte nie einen solchen gejagt, aber sie wusste über solcherlei Kreaturen Bescheid. Dies war kein Haustier. Es war eine wilde Bestie, die hinaus in den Wald gehörte, ganz sicher nicht an einen Ort wie diesen. In Biston hätte sich ein panischer Mob mit Knüppeln und Mistgabeln gebildet, wenn ein solches Tier es gewagt hätte, sich auch nur den Weiden zu nähern. Hier jedoch schien sich niemand daran zu stören, dass die Wirtin ein solches Monster hielt. Die Stadt erschien Valeria mehr und mehr suspekt und ihr Entschluss, rasch wieder dorthin zu kommen, wo das Leben einfacher, geordneter war, erhärtete sich.
Sicherheitshalber noch einen halben Schritt von der Kreatur fort rückend – und ebenso von der Katzenfrau und dem dämonisch aussehenden Mann – suchte sie den Blick der Barfrau. "Verzeiht...", begann sie unsicher, ihre Stimme so leise, dass sie drohte im allgemeinen Lärm des Schankraums unterzugehen.
"Willkommen im Weißen Hasen, was kann ich für dich tun, Schätzchen?", begrüßte die Zwergin sie herzlich, ein breites Lächeln auf dem rundlichen Gesicht, Valerias offenkundige Unsicherheit geflissentlich ignorierend, "Wenn du etwas zu Essen und zu Trinken willst: im Kessel simmert ein feiner Eintopf und ich habe erst heute ein frisches Fass Bier aus Janderholm angezapft. Feinste zwergische Qualität. Wirst kein besseres in der Stadt finden."
"Ähm... nein, danke...", stammelte Valeria, "Ich meine... später vielleicht. Verzeiht. Aber eigentlich... ich wollte nur etwas fragen. Vielleicht... vielleicht könnt ihr mir ja damit helfen..." Sie griff in ihr Hemd, wo sie in ein Tuch geschlagen das goldene Bruchstück nah am Leib trug, zog es heraus und konnte sich dabei des merkwürdigen Gefühls nicht erwehren, dass jedes Auge im Gasthaus auf sie gerichtet war. Mit einem hastigen Blick versicherte sie sich, dass ihr Messer an Ort und Stelle an ihrem Gürtel hing, irrationalerweise jederzeit damit rechnend, sich verteidigen zu müssen. Dabei war ihr im Grunde doch klar, dass all diese Leute gerade weit mehr an ihrem Essen als an einer abgerissenen Wanderin interessiert waren.
Sie schlug das Tuch auf, hielt das Fragment der Wirtin zur Begutachtung hin. "Sagt... wisst ihr vielleicht, wo ich so etwas verkaufen könnte?"
Nach oben Nach unten
Ena
Sexy Mafia Ente
Ena


Anzahl der Beiträge : 2484
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 29
Ort : Aux

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptySo 12 Mai 2019, 22:57

Quinn widmete sich gerade hingebungsvoll seinem Käsebrot, als eine der farbenfrohen Gestalten im Gasthaus ihn ansprach. Bei der kontaktfreudigen Frau passte das Adjektiv sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie trug die Aufmachung einer Straßenkünstlerin, wie es sie vor allem in den größeren Städten oder unter dem fahrendem Volk der Varisier gab. Im Gegensatz zu den Varisiern, die er kannte, hielt sie sich kaum an Silber- und Blautöne, wies jedoch den traditionellen Schal und auch das Schmetterlingssymbol auf, an denen man dieses Volk gemeinhin erkannte. Für Quinn war sie eine Summe an Gegensätzen, denn sowohl ihr äußeres Erscheinungsbild als auch ihre Stimme, durchzogen von einem starken galtischen Akzent, ließen sich dem fahrendem Volk wiederum nicht zuordnen.
Die Frau identifizierte Quinn eindeutig als nicht dieser Ortschaft zugehörig, was ihn innerlich schmunzeln ließ. Es stimmte, dass er nicht aus Grenfeldt stammte, aber sein Geburtsort war tatsächlich nicht allzu weit entfernt. Ob sie wohl dasselbe von ihm denken würde, wenn sie ihn in Leinenhemd und Hose auf einem Pferderücken gesehen hätte, wie das vor wenigen Jahren noch sein tägliches Brot gewese war? Natürlich machte Quinn sie nicht darauf aufmerksam, sondern schüttelte nur den Kopf, versuchte über den Kommentar mit dem verlorenen Sohn keinen kleinen Stich in der Brustregion zu verspüren (und versagte dabei auf ganzer Linie) und schenkte der Dame ein offenes Lächeln, immernoch das halbe Käsebrot in der Hand.
„Selbiges könnte ich Euch fragen. Ich bin geschäftlich hier, falls Ihr es genau wissen wollt, ich habe nämlich mit der Analyse von magisch … ach du grüne Neune, ist das ein Feuerfellpuma?“, unterbrach Quinn recht rapide seine Antwort. Plötzlich hatte sich ein Fellwesen die Treppe heruntergestürzt, was dem Tier so einige überraschte und auch leicht besorgte Blicke einbrachte. Es war auf eine regelrecht erschütternde Art zutraulich zu der Gastwirtin und wurde sogleich von einer Wesenheit begleitet – und angesprochen! - welche noch viel bizarrer aussah. Und Quinn hatte gedacht, dass der grummelig aussehende Tiefling an einem der Tische das Aufregendste war, das er heute gesehen hatte.
„Tatsache. Da schieß mir das alte Adlerauge doch in die Pobacke, der lässt sich doch wirklich den Bauch kraulen. Sachen gibt es, die gibt es nicht. Ihr bevorzugt also die Vulgarismen in Euren Liedtexten?“, fragte er, wobei sein Blick sich für einen Moment verklärte und an die Stelle seiner Augen – als hätte sich ein weiteres, tiefer liegendes Lid geöffnet – ein hellblauer Glanz trat. Bei all den fraglichen Personen befand sich dieselbe magische Aura. Eine schwache Transformationsmagieaura, fast nur eine Art Nachgeschmack einer einst viel größeren Macht. Aber halt, da war noch eine, die bewegte sich gerade langsam vom Eingang des Gasthauses zum Tresen.
Quinn wechselte wieder auf seine normale Sicht und legte den Kopf schief, was es ihm zugleich erlaubte, am Hinterteil der Bardin vorbei direkt auf die Theke zu schauen, der sich eine nervös aussehende junge Frau genähert hatte. Und in ihren Händen präsentierte sie der Schankmaid gerade ein … ein Fragment!
„WARTET!“, entfuhr es Quinn, worauf Valerias Alptraum der vollständigen Aufmerksamkeit für sie tatsächlich wahr wurde, denn in er Zeit, die Quinn zum Sortieren seiner schlaksigen Gliedmaßen, dem Aufstehen und dem Herstolpern brauchte, ruhten die Augen sämtlicher Gasthausbesucher abwechselnd auf ihr und auf dem jungen Magier. „Ihr solltet das nicht … Hups, entschuldigen Sie, meine Dame … wirklich nicht verkaufen! … Nein, das geht schon, danke … Nicht verkaufen! … Nein, ich komme vorbei, bitte bemühen Sie sich nicht … Dame am Tresen! Ich muss Sie leider so ansprechen, wir wurden einander noch nicht vorgestellt …! Aber ich bin zufällig ein Experte für derlei Dinge und würde Sie gerne fragen, wo sie dieses Schmuckstück gefunden haben?“
Endlich erreichte Quinn die abgerissen aussehende Dame und stützte sich auf den Tresen, leicht schnaufend. „Sie sind nicht zufällig auf Anraten einer geheimnisvollen Kontaktperson hier?“
Nach oben Nach unten
https://unbesiegbar.forumieren.com
Skorm

Skorm


Anzahl der Beiträge : 111
Anmeldedatum : 30.11.15
Alter : 29

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMo 13 Mai 2019, 00:26

Nephrius schob sich gerade seinen dritten Löffel Eintopf in den Mund, da wurde er durch einen lauten Aufruf des Magiers hochgeschreckt. Der junge Mann war von seinem Platz aufgesprungen und war dabei sich recht ungeschickt einen Weg durch den Schankraum zum Tresen zu bahnen. Dort stand eine abgerissene junge Frau, sichtlich unwohl ob der Aufmerksamkeit, die sie gerade erhielt. Während der Tiefling noch rätselte was den Magier in solche Aufregung versetzt hatte, fiel sein Blick auf die Katzenfrau, die mitten im Raum stand. „Was bei den neun Hölllen…?“ Er hatte so einige merkwürdige Dinge in seiner Zeit als Gladiator gesehen aber nie … so etwas. Die ersten paar Sekunden dachte Nephrius noch, es würde sich um ein Monster handeln, aber die Ausrüstung, das Gesicht mit dem Ausdruck, den der Tiefling als freundlich deutetet und die Tatsache, dass niemand anders zu Waffen griff, ließ ihn diese Theorie wieder verwerfen. „Nun, zumindest bist hier mal nicht der Exot.“ meldete sich Dorzan trocken zu Wort. Der Tiefling kommentierte dies nicht weiter, stand allerdings von seinem Platz auf, um besser erkennen zu können, was es nun mit der jungen Frau auf sich hatte.
Was er dort sah, überraschte ihn – zu seiner eigenen Verwunderung mehr als das vierbeinige Katzwesen, von dem es immer noch nicht sicher war, wie es in dem Schankraum gekommen war, ohne dass er es bemerkt hatte. „Wow! Sieht das nicht aus wie da…“ „Korrekt.“ unterbrach Nephrius seine Axt, als beide zur gleichen Zeit das Stück Metal erspähten, welches die abgerissene Dame der Wirtin zeigte. Als er dann noch hörte, dass der Magier nach „einer geheimnisvollen Kontaktperson“ fragte und auch noch Experte für solche Dinge sei, gewann die Neugierde (und Verwunderung) des Tieflings über sein Misstrauen. Auch er begann sich dem Tresen zu nähern – anders als der Magier nah er allerdings nicht allzu viel Rücksicht auf Hindernisse und schob Stühle und Personen sanft, aber bestimmt zur Seite, falls sie ihm nicht eh schon Platz machten. Dort angekommen räusperte er sich kurz um die Aufmerksamkeit des Magiers (und der abgerissenen Frau) zu erlangen. „Verzeiht, aber meint ihr etwa, ihr habt auch einen Brief von einer unbekannten Person erhalten, mit der Anweisung euch zum Hasen zu begeben?“ Nur an den Magier gewandt fuhr er vor: „… Und könnt ihr mir sagen, was es hier mit auf sich hat?“ Bei diesen Worten zerrte Nephrius sein Erbstück – ein etwa fünf Zentimeter langes, goldenes Stück Metall  an einer Lederschnur befestigt – hervor und hielt es gut sichtbar vor sich. „Hmm, packst gleich mit allem aus, wie? Riskant, könnte schief gehen…. aber mir gefällts.“
Nach oben Nach unten
Lias
Herr der Diebe
Lias


Anzahl der Beiträge : 3326
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 33
Ort : Heimat der Floofs

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMo 13 Mai 2019, 10:16

"Äh", machte Seraphine als sie zu einer Antwort ansetzte, begleitet von einem schnippischen Kommentar, was sie von Leuten hielt, die direkt als erstes versuchten sie mit Magie zu überprüfen (Und vermutlich den gesamten Raum hinter ihr ebenfalls), aber der Magier brach elegant wie ein dreibeiniges Nashorn durch die Menge um eine junge Frau an irgendeinem Verkauf zu hindern. Die Bardin stemmte die Hände in die Hüften, so rüde in einer gepfefferten Antwort unterbrochen, und ließ den Blick schweifen. Mal sehen, ein Tiefling, eine Sphinx, ein Magier und eine junge Frau. Passten allesamt nicht hierher. Außerdem klang es wie der Anfang zu einem großartigen Trinklied, wenn man genug zweideutige Sachen einstreute. Außerdem...fing sie einen Gedankengang an, bevor ihr Blick auf den Feuerfellpuma fiel, was ein entzücktes Quieken verursachte.
"Wer ist ein guter Junge? Du bist ein guter Junge! Ja, ein ganz braver", gurrte die Frau, die Hände grapschend nach dem Tier ausstreckend, was angesichts der vorherigen Behandlung durch die Gastwirtin doch gezähmt zu sein schien. Schlanke Finger gruben sich in flauschigen, warmen Pelz, als sie begann dem Puma den Bauch zu kraulen, was dieser mit einem wohligen Brummen quittierte. Mit Tieren war sie immer schon gut zurecht gekommen. Da stellte dieses hier keine Ausnahme dar. Ob die Kreatur der Gastwirtin gehörte? Wenn ja, hatte sie bestimmt nichts dagegen, dass einer der Gäste sich damit beschäftigte.
"Bist du flauschig!", entfuhr es ihr weiterhin, inzwischen beide Hände zum Kraulen nutzend.
Nach oben Nach unten
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMo 13 Mai 2019, 16:16

Während Valerion versuchte, sich zu entspannen und seinen Eintopf zu essen, kam eine weitere person ins Gasthaus. Aber so war es nunmal in Gasthäusern. Ein kommen und Gehen, wie im puff. Obwohl, der Herr Paladin war ja noch nie in einem. Bis jetzt hatte er nicht all zu viel kontakt mit dem anderen geschlecht gesucht, ausser ein Gespräch oder einen Handel mit einer Händlerin. Jedenfalls wurde es
gerade laut. Scheinbar ging es um etwas, das die junge Frau verkaufen wollte. Sie sah aus, als hätte sie längere zeit abseits jeder zivilisation gelebt. Wenn es noch mehr radau geben sollte, würde er wohl eingreifen müssen.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMo 13 Mai 2019, 18:14

Insgeheim hatte Valeria selbstverständlich darauf gehofft, dass ihr Fundstück auf Interesse stoßen würde. Dass jemand sich dafür begeistern konnte, am besten in einer Form, in der Begeisterung durch einen prall gefüllten Beutel Silber ausgedrückt wurde. Die Art von Interesse, die nun jedoch mit einem mal wie eine Welle über sie hinein brach, hätte sie beinahe dazu verleitet, die Beine in die Hand zu nehmen und ihr Glück anderswo zu versuchen. Vorzugsweise in einer anderen Stadt, weit weg von diesem Wahnsinn!
"Ich... eine Kontaktperson? Nein...", stammelte sie, vollkommen überrumpelt vom turbulenten Auftritt des jungen Herren und hätte er mit seiner hageren Statur und offenkundigen Tollpatschigkeit nicht so vollends ungefährlich gewirkt, sie hätte wahrscheinlich bereits ein Messer in Händen gehabt, "Ich habe dieses Ding hier gefunden... im Wald... Wollte sehen, ob ich es hier zu Geld machen kann. Aber vielleicht wollt ihr ja...?" Sie kam nicht dazu, ihr Angebot zu Ende zu bringen, denn eine weitere Gestalt schob sich durch die Menge auf sie zu. Der Tiefling, hochgewachsen, bullig, unverkennbar ein Kämpfer. Doch sein Interesse schien mehr dem übereifrigen jungen Mann denn ihr zu gelten.
Valeria nutzte die Gelegenheit, als die beiden sich gegenseitig ablenkten, schlug das Fragment wieder in Tuch ein und verstaute es in ihrem Hemd. Eine Hand beständig in der Nähe ihres Messers haltend machte sie sich daran, Fußbreit für Fußbreit von den dubiosen Interessenten fort zu rücken, in Richtung der Türe, gerade so weit, dass es noch nicht als Unhöflichkeit aufgefasst werden mochte. Wenn es ihr zu bunt wurde, hätte sie gerne einen freien Fluchtweg in ihrem Rücken.
Nach oben Nach unten
Ena
Sexy Mafia Ente
Ena


Anzahl der Beiträge : 2484
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 29
Ort : Aux

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyDi 14 Mai 2019, 09:31

Recht schnell bemerkte Quinn, der ein Auge für solche Dinge hatte, dass die junge Dame mit dem Artefakt in der Hand sich in seiner Gegenwart nicht wohl fühlte. So wie sie das Schmuckstück umklammerte, und so wachsam wie ihre Augen durch den Raum huschten, offensichtlich unangenehm berührt von all dieser Aufmerksamkeit und der vielen Geräusche, kam sie ihm ein wenig vor wie ein Reh im Licht einer plötzlich erhobenen Laterne.
Beunruhigt hielt Quinn kurz mit seinem verbalen Schwall inne, was eine weitere Person nutzte, um sich an diesem Gespräch zu beteiligen. Nun gut, es war hier vor allen Leuten geführt und damit freilich kein Privatgespräch, doch der junge Mann war dennoch ein wenig überrascht, wie aktiv der Tiefling auf ihn zukam. Das mochte ja nun rassistisch sein, aber die paar Male, an denen er mit diesen Dämonengeborenen zu tun hatte, hatte er sie als eigenbrötlerische einsame Wölfe erlebt – umso erfrischender war es da, dass dieser hier zwar durchaus eigenbrötlerisch und auch ein bisschen mürrisch aussah, aber wohl zumindestens über die Sozialkompetenz eines normalen Menschen verfügte. Was etwas war, dass manche sogar bei ihm selbst in Frage stellten … Moment, was wollte er noch gleich?
Während Valeria von ihm wegkroch wie eine Schnecke von einer unliebsam in ihrem Weg entstandenen Salzspur, widmete Quinn sich mit offenem Lächeln der neuen Erscheinung, denn diese förderte zu allem Überfluss auch noch ein Artefakt hervor!
„Jawohl, mein Herr. Auch ich habe einen derartigen Brief erhalten. Ich spezialisiere mich in meinen arkanen Studien auf die varisische Ruinenforschung und bin dabei auf ein Artefakt gestoßen, das ich unvollständig glaube. Bisher konnte ich noch keine Beweise dafür anbringen, aber Ihr bereitet mir die Freude der Entdeckung, indem Ihr mir offenbar noch eines der Bruchstücke zeigt!“, jubilierte Quinn überschwänglich und machte einen Schritt mit den langen Beinen auf den Tiefling zu, das Objekt in dessen Händen mit großen, interessierten Augen studierend, wobei er beinahe automatisch die rechte Hand ausstreckte. „Quinn, mein Name, sehr erfreut. Wenn ihr mir -“
„POTZBLITZ, da zerfließt einem ja selbst ein vudranisches Kamel!“, kam plötzlich ein lauter, wenn auch etwas schriller Ausruf aus Türrichtung, die sich hinter Valeria mit der Wucht von etwa zwanzig der soeben angesprochenen Kamele öffnete. Sämtliche Blicke im Gasthaus wandten sich der Person zu, welche die Tür aufgestoßen und ohne Hemmung in den Schankraum gebrüllt hatte.
Falls die Erwartungen der Einheimischen enttäuscht wurden, so ließen sie sich das kaum anmerken. In der Tür stand nicht etwa ein beeindruckender Hüne, sondern ein sehr alter, graubärtiger Halbling. Das Haar hatte bereits sämtliche Farbe verloren und existierte nur noch als stilisierter Kranz über den spitzen Ohren, wo es eine ansehliche Ansammlung an Leberflecken auf dem Haupt präsentierte, das von Runzeln und Falten übersäht war. Eine dicke, runde Brille mit goldener Fassung saß auf einer außerordentlich knubbeligen Nase, der Rest des Gesichtes wurde von prächtigen Augenbrauen und einem Bart dominiert, der es um ein buchstäbliches Haaresbreit noch nicht zur Gürtelschnalle geschafft hatte. Der alte Mann war in einer Art Wandersrobe gehüllt, ganz ähnlich wie Quinns, und in dessen runzligen Händen steckte ein knorriger Wanderstab, der seinem Herren in vielerlei Aspekten ähnelte. Trotz des offensichtlich hohen Alters war der Halbling jedoch nicht gebeugt, sondern trug überdies auch noch einen prallen Rucksack mit sich und hatte eine Pfeife im Mund stecken, die es schon fast von der Tür her vermochte, den Geruch des Herdfeuers mit würzigem Kräuterduft zu übertünchen. Aus diesem Grund war der Halbling leicht in Rauch gehüllt, was ihm eine fast ätherische Erscheinung verlieh, als er mit leichtem Watschelgang die Dielen des Gasthauses betrat.
„Ich komme wohl zu spät, huh?“, fragte er, sich im Schankraum umsehend und dann der Wirtin zuwinkend, die durch ein Erwidern der Geste und einem leichten Lächeln ihre Bekanntschaft zu dem Alten zeigte. Jetzt drehte sich auch einer der alten Männer um, die beim Mühlespielen waren und die bisherigen Ereignisse stoisch ertragen hatten.
„Tibetus, du alter Sack!“
„Mein Sack ist ausgezeichnet, danke der Nachfrage“; erwiderte der Halbling glucksend und quetschte sich an Tischen vorbei, bis er einen großen in der Ecke erspäht hatte, dessen umliegenden Wände von Jagdtrophäen und Bildern der Wirtin gespickt waren, die sie, eine Armbrust in Händen, mit einem Fuß auf besonders großen und beeindruckenden Tieren zeigten. Erst flog der Rucksack auf die Eckbank, dann das Reservierungsschild gen Tresen, wo es, wie von einer unsichtbaren Hand getragen, sanft auf der Arbeitsplatte aufsetzte.
„Ihr da, ihr da und ihr da!“, rief der Halbling, mit den wurstigen Fingern auf Valeria, Valerios, Seraphine, Nephrius, Alyara und Quinn deutend, „genau euch suche ich. Von der Hälfte wusste ich noch nicht, dass ich sie suchte, aber wenn ihr euch zu einem alten Mann wie mir setzt und mir ein Weilchen zuhört, sollt ihr von mir eine warme Mahlzeit, eine feuchte Kehle und ein weiches Bett für die Nacht bekommen.“
Quinn, dem die Identität des Halblinges nun als Verfasser des geheimnisvollen Briefes gewahr wurde, hielt kurz inne, stolperte dann jedoch recht schnell zurück zu seinem Rucksack und begann, seine Habseligkeiten an den großen Tisch des Alten zu migrieren. Die Umstehenden hatten sich, derartige Dinge offensichtlich gewöhnt, wieder scheinhalber ihren Mahlzeiten, Gesprächen und Spielen zugewandt. Neugierig plumpste Quinn auf eine Seite der Eckbank, in dessen Mitte (die beste Position, um alle am Tisch Sitzenden anzuschauen) der Halbling sich platziert hatte. Das war seine vielleicht einzige Chance auf Antworten ...
Nach oben Nach unten
https://unbesiegbar.forumieren.com
Lias
Herr der Diebe
Lias


Anzahl der Beiträge : 3326
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 33
Ort : Heimat der Floofs

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyDi 14 Mai 2019, 12:53

Der Katze, gut Großkatze, einen letzten genüsslichen, beidhändigen Krauler gebend entfernte sich Seraphine von dem Tier und der Theke. Das Versprechen von Essen und Unterkunft hatte ihr Interesse geweckt. Obwohl sie sich bei Ingra schon ein Zimmer erschlichen hatte, mit dem Versprechen später ihre Gäste zu unterhalten. Was sie schon zur Hälfte erledigt hatte. Zumindest was ihre eigene Meinung anging. Man würde sich später schon einig werden, wie genau "Unterhaltung" zu definieren war. Mit hüpfenden Schritten, beinahe als würde sie tanzen, näherte sie sich dem Tisch, ploppte neben dem Magier auf die Bank und schob ihn mit dem Hinterteil weiter in Richtung Halbling. Zufrieden mit der Positionierung, die den Magier leicht zwischen ihr und dem Halbling einquetschte, holte sie ihre Laute hervor und begann die Saiten zu stimmen. Zwar hatte sie keine Ahnung, worum es hier ging, aber hey: Essen und Trinken. Da sagte man schließlich nicht nein.
"Wollt Ihr einen Zirkus gründen? Wenn ich mir die Auswahl so anschaue erscheint mir das nicht unwahrscheinlich. Ich gebe eine recht gute Entfesslungskünstlerin ab, falls das wichtig werden sollte", scherzte Seraphine gut gelaunt, untermalt von einem kleinen Akkord auf der Laute, hell und vergnügt wie ihre Stimme. Gleich darauf wandte sie sich an den Magier: "Ich muss Euch informieren, dass ihr ein paar Anstandspunkte habt einbüßen müssen. Es ist nicht nett jemanden gleich beim ersten Besuch magisch zu überprüfen. Vor allem, wenn dieser jemand hinsieht. Ihr hättet es wenigstens hinter mir machen können. In Galt wärt Ihr jetzt auf eine Woche das Gespött der Leute. Außer jemand hat mal wieder Lady De'Baer flach gelegt, natürlich", muste sie laut, untermalt von einem nachdenklich klingenden Akkord, bevor ihr Kopf sich wieder herumwandte und den Halbling ansah: "Ich habe gehört hier gibt es etwas zu trinken, hmmm?"
Nach oben Nach unten
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyDi 14 Mai 2019, 14:29

Valerion hob seine Augenbraue. Was wollte dieser halbling denn von ihm? Er wollte nur in ruhe von seiner letzten queste entspannen.
Missmutig stapfte der Paladin mit seinem Gepäck zum Tisch des Halblings und betrachtete nach und nach die bereits anwesenden.
Der Magier erschien ihm freundlich, dann waren da die bardin und noch paar andere. Den Tiefling betrachtete er mit finsterer miene.
"Nun gut. Wenn ihr mir genau sagen könnt, was ihr von mir genau wollt und worum es geht, dann bleibe ich hier sitzen. Solltet ihr keinen vernünftigen grund nennen können kehre ich euch den rücken, wandte er sich an den Halbling.
Nach oben Nach unten
Redeyes
2400 Atk / 2000 Def
Redeyes


Anzahl der Beiträge : 1692
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 39
Ort : Irgendwo in der Neutralität (net Österreich)

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyDi 14 Mai 2019, 22:22

Alyara war noch kurz am überlegen ob sie sich eine Portion einTopf bestellen sollte, als plötzlich mehere dinge um sie herum geschahen. Zum einen betratt eine Junge Frau das Gasthaus, sowei so unspektakulär, doch kurz darauf hatte diese plötzlich die Aufmerksamkeit eines Mannes, welcher etwas unbeholfen wirkend, durch den ganzen Gastraum stolperte, gefolgt von dem Tiefling. Was genau das thema war, hatte Alyara nicht so genau mitbekommen, viel interesannter fand sie die Reaktion einer anderen, bunt gekleideten, jungen Frau, welche ebenfalls, allerdings etwas eleganter, den gesammten Gastraum durchquerte, sich aber beinahe schon auf Spark stürzte und den Feuerfellpuma mit Kraulen und Streicheleinheiten verwöhnte.
Nicht das Alyara etwas dagegen hatte und Spark natürlich auch nicht, ihm kam es ganz gelegen das ihn nun jemand anders Kraulte, da sich Ingra verständlicherweise um die Kundschaft kümmern musste, doch normalerweise reagierten die Leute nicht so beim ersten kontackt mit einer Grosskatze. Zuguterletzt betratt dann auch noch ein Halbling das Gasthaus und lud gefühlt das HAlbe Gasthaus zu sich anden Tisch ein und wollte eine Runde ausgeben.
Alyara zögerte kurz, wusste nicht so recht was sie davon halten sollte und wandte sich ersteinmal an Ingra um sich etwas zu bestellen. Die Zwergendame schien Alyara anzusehen, das sie sich nicht sicher war. "Keine Sorge, Tibetus ist in Ordnung", meinte sie, während sie Alyara einen Humpen mit Met auf die Theke stellte. "Nun ja... kann ja nicht schaden sich mal anzuhören was er zu sagen hat, komm Spa...."
Doch der Feuerfellpuma war schon längstens zu dem entsprechenden Tisch verschwunden, kurz nachdem Seraphine sich dort niedergelassen hatte. Schliesslich hatte sie die allgemeingültige Regel, eine Katze hatte man solange zu streicheln und zu Kraulen bis die Katze der meinung war es sei genug, verletzt. NAch Sparks meinung galt das offensichtlich auch für Gross- und Raubkatzen, weshalb er jetzt unter dem Tisch vor Seraphine sass und Sie auffordernd anschaute, als wolle er sagen, "Hey du hast mich noch nicht genug gekrault".
Kurz darauf gesellte sich auch Alyara zu den anderen an den Tisch und blickte zu ihrem Begleiter. "Ganz ehrlich du Kuschelmonster, wenn ich erzählen würde was wir in den Wäldern schon so erlebt haben, das würde mir bei deinem verhalten doch nie einer Glauben."
Nach oben Nach unten
http://www.hab-ich-nicht.ch
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMi 15 Mai 2019, 20:57

Die Versammlung der Exzentriker wollte kein Ende nehmen! Gerade als Valeria schon dachte, den aufdringlichen Herren im Spitzhut eines Arkanisten an die Teufelsbrut verloren zu haben, die ganze Angelegenheit einfach aussitzen zu können und später, wenn alle sich wieder beruhigt hatten, vielleicht in der Lage zu sein, im Stillen und ohne die Aufmerksamkeit des gesamten Schankraums zu besitzen, dem Magier das Bruchstück anzudrehen, platzte eine weitere Gestalt in den 'Weißen Hasen'. Und was für eine Gestalt! Ein ältlich wirkender Halbling, der es nicht nur schaffte, durch seinen flamboyanten Auftritt binnen Herzschlägen all die anderen Kuriositäten spielend zu übertrumpfen, sondern kurz darauf auch noch sie und eine ganze Reihe weiterer Gäste des Gasthauses an seinen Tisch beorderte. Und – natürlich, wie hätte es anders sein können? – wählte er zielsicher all die ihrerseits auffälligen Charaktere aus der Menge. Natürlich den Dämonenspross, natürlich das Katzenwesen und natürlich den übereifrigen Zauberer. Und dazu sie. Warum gerade sie? Valeria war schwer versucht, die Einladung des Alten – oder war es vielmehr eine Aufforderung? – auszuschlagen und ihrer Wege zu gehen. Aber dann siegte die Neugierde, was dieser kurzgewachsene Kerl denn wohl von ihr und all den anderen hier wollte. Und, zugegeben, auch der Hunger. Valeria hatte sich wochenlang von nichts weiter als gebratenem Fleisch und dem, was sich an Pilzen und Beeren im Wald finden ließ, ernährt. Sie war genügsam und niemand hätte sie deshalb murren gehört. Aber die Aussicht auf eine richtige Mahlzeit war dennoch verlockend. Vorsichtig näherte sie sich dem Tisch, welchen der Herr okkupiert hatte, hielt jedoch einen Schritt Abstand und lehnte sich an die Wand, anstatt Platz zu nehmen. Schweigend, die Arme abwehrend verschränkt, wartete sie, bis der Rest der seltsamen Truppe Platz genommen hatte.
Nach oben Nach unten
Ena
Sexy Mafia Ente
Ena


Anzahl der Beiträge : 2484
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 29
Ort : Aux

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMo 27 Mai 2019, 12:14

Der Halbling, der geduldig auf einem Stapel Kissen saß, sagte eine ganze Weile nichts. Von Bart fast ganz verdeckte Lippen schlossen sich in regelmäßigen Abständen um das Mundstück der Pfeife, woraufhin der Alte tief den Atem einzog und dann einen bläulichen Rauch entließ, der in kunstvollen Verwirbelungen zu einigen der ob der Hitze geöffneten Fenstern hinauswehte. Nach eine Weile, als sich alle der von ihm Aufgeforderten an seinen Tisch gesetzt hatten – oder zumindest soetwas Ähnliches – lehnte er sich leicht nach vorne und warf einen überraschten Blick auf die Umstehenden, so als hätte er sie gerade erst bemerkt und wäre mit den Gedanken auf einer ganz anderen Daseinsebene gewesen. Das Erste, was der Halbling von sich gab, war eine großzügige und umfassende Mittagsessenbestellung, wobei klar wurde, dass der Alte gut über die Speisenauswahl im weißen Hasen Bescheid wusste und die Wirtin ihn zu kennen schien. Nachdem die Zwergin sich davongemacht hatte, um dem Koch die frohe Kunde zu vermitteln, wandte sich der Halbling, die Pfeife nun in einer wurstfringrigen Hand, endlich der Gruppe zu.
„Meine Freunde! Ihr seid sicherlich alle überrascht, dass ich euch ausgewählt habe. Keine Sorge, ich will euch nichts Böses und habe euch auch nicht ausspioniert. Es geht mir um das Artefakt, was jeder einzelne von euch bei sich trägt.“ Er nickte gewichtig und ächzte dann, weil er mit einer Hand vorbei an einem recht ordentlichen Bauch an seiner Gürteltasche herumfingerte. Auf dem Tisch landete mit einem sanften Klacken eine metallische Scheibe, die einem kleinen, kreisförmigen Bronzespiegel ähnelte. Die Oberseite schien flüssig zu sein, wie Wasser, und kräuselte sich in Abständen von wenigen Sekunden. Die Bilder, die darauf erschienen, entlockten Quinn ein interessiertes „Huh!“
Erst erschien das Porträt von Quinn, sich umschauend, auf einem Karren sitzend. Dann war dort Seraphine, in irgendeinem namenlosen Gasthaus, eine Laute auf dem Schoß. Valeria, den Bogen gespannt, die Augenbrauen entschlossen gefurcht. Nephrius, auf einer Straße, scheinbar in tiefem Gespräch mit sich selbst. Alyara, neugierige Augen durch ihre Umgebung wandern lassend, dicht bei ihr der Feuerfellpuma. Valerios, auf einem stattlichen Pferd in strahlender Rüstung. Und dann, wie sollte es anders sein, wieder Quinn.
Als er sich der Aufmerksamkeit der Umstehenden sicher war, nickte der Halbling noch einmal, wie um sich selbst zu bekräftigen. „Einige von euch waren leicht zu finden – andere nicht ganz so leicht. Aber lasst mich zuerst meine Wenigkeit vorstellen. Ich bin Tibetus Graukranz – so hieß ich schon vor meinen Haaren, ja ja – und ich habe mein langes Leben der Erforschung magischer Phänomene gewidmet. Mein besonderes Interesse gilt hierbei den vielen vergessenen Schätzen in Varisia, meiner Heimat. Bei einer meiner Wanderungen entdeckte ich eine Ruine im Wald nahe dieses Dörfchens – eine wahrlich außergewöhnliche Entdeckung, denn ich lebe schon seit fünfundvierzig Jahren hier und wandere jeden Tag durch den Wald! Hrm hrm.“ Er räusperte sich, scheinbar schien ihn diese Tatsache durchaus zu bewegen. „Wie dem auch sei. Ich entdeckte eine Ruine, welche zu einem mir bisher unbekanntem Eingang in eine Felsformation im Wald führte. Leider war der Schließmechanismus zerbrochen, und so konnte ich nur diese Kontaktscheibe bergen. Selbstverständlich war ich höchst überrascht, als sie nach wenigen Wochen zum Leben erwachte und mir eure Gesichter zeigte!“ Er deutete auf die Scheibe, die immernoch durch die Gesichter der hier Anwesenden hindurchschaltete. „Ich vermute, dass es sich hierbei um uralte Magie handelt, welche mit den Schlüsselstücken – euren Artefakten – in Verbindung steht. Deshalb möchte ich euch einen Handel anbieten. Ich zahle für jedes dieser Schlüsselstücke einhundert Goldstücke, direkt auf die Hand.“ Er grinste leicht, wobei er sich das Mundstück seiner Pfeife kurz zwischen die Lippen legte, es jedoch schnell wieder herausholte und mit einer Handbewegung noch etwas hinzufügte: „Ah, und wenn ihr euch dazu bereiterklären würdet, das Artefakt zur Ruine zu bringen und diese für mich zu untersuchen, dann würde ich den Preis verdreifachen! Und darüber hinaus könnt ihr alles behalten, was ihr dort drinnen findet, sofern ich es mir vorher kurz ansehen dürfte.“
Der Halbling lehnte sich zurück, und kurz darauf kam die Zwergendame mit zwei großen Tabletts angestiefelt, auf denen sich Schweinebraten, Klöße, Soße, Salate und andere Köstlichkeiten tummelten. Ein junger, sommersprossiger Zwergenjunge, dessen Gesichtszüge starke Ähnlichkeit zur Wirtin aufwiesen, hievte mehrere Metkrüge auf den Tisch.
„Die Ruine befindet sich also im hier angrenzenden Wald?“, hakte Quinn nach, dessen Blick noch immer fasziniert an der Bronzescheibe hing.
„Ganz recht, Junge. Vielleicht eine Wanderschaft von einer halben Stunde. Ist gar nicht zu verfehlen.“
„Und Ihr habt sie zuvor nicht entdeckt, weil sie … nicht da war?“
„So scheint es zu sein, jawohl. Möglicherweise entschied sich die Ruine, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, sich der Erkundung zur Verfügung zu stellen. Oder sie teleportiert? Wer weiß? Macht die Sache umso aufregender, nicht wahr?“
Quinn runzelte die Stirn und lehnte sich im Stuhl zurück, tat sich dann aber von den Klößen und der Soße auf. „Ich würde mir diese Ruine gerne ansehen“, stellte er dann klar, ein Kloßbröckchen auf seiner Gabel in der Luft schwebend. „Das erscheint mir höchst ungewöhnlich. Aber alleine ist ein Erkunden wohl zu gefährlich."
Nach oben Nach unten
https://unbesiegbar.forumieren.com
Lias
Herr der Diebe
Lias


Anzahl der Beiträge : 3326
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 33
Ort : Heimat der Floofs

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMo 27 Mai 2019, 12:48

"Dann ist ja gut, dass du nicht alleine gehen musst", meldete sich Seraphine, die eine Hand unter den Tisch gestreckt hatte. Von dort ertönte tiefes, wohliges Schnurren, was vermutlich der Großkatze verschuldet war, die sich unter dem Tisch breit gemacht hatte. Wie auch immer die Gastwirtin es geschafft hatte so ein Tier zu zähmen. Das war vermutlich gar nicht mal so leicht. Vielleicht hatte sie es als Jungtier gefunden? In jedem Fall hatte sich auch keine Ahnung von was für einem Artefakt der Halbling da sprach. Sie hatte keinerlei magische Gegenstände in ihrem Besitz. Dafür hatte das Geld bisher schlicht nie gereicht. Wer konnte denn schon mit Magie um sich werfen? Das waren nur sehr wenige Leute. Na ja, gut. An diesem Tisch saßen alleine mindestens drei. Aber das zählte kaum, weil das hier eine Taverne war. Und die meisten guten Abenteuer starteten in einer Taverne. Und da es immer mindestens einen magischen Sidekick gab und der Puma hier nicht grade magisch aussah, musste es einer der anderen Anwesenden sein. War doch wohl klar.
Die Frau zog mit der freien Hand einen Teller mit einem gewaltigen Salat heran und sah einen Moment lang aus wie ein Kaninchen, was soeben die heiligen Pforte zum gelobten Salathimmel geöffnet hatte.
"Bevor ich Euch ein Artefakt versprechen kann, müsst Ihr erst einmal sagen, was genau Ihr meint", brachte sie zwischen zwei großen Mümmlern hervor. Und bei Shelyn, junge Dame, setzt Euch doch bitte. Ihr macht mich ja ganz nervös, wie Ihr da steht", fügte sie an die junge Frau, die mit verschränkten Armen vor ihrem Tisch stand hinzu.
"Das hier ist ein ganz normaler Anfang von einem Abenteuer. Zumindest besagen das meine Lieder und die haben eigentlich immer recht."
Ihre Gabel zuckte herum und stahl eine Kartoffel von Quinns Teller, die sich Seraphine mit einem zufriedenen Grinsen verbunden in den Mund schob.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyFr 31 Mai 2019, 10:48

Einhundert Goldstücke für ihr Fragment?! Das Angebot des Halblings verschlug Valeria glatt die Sprache. Sie hatte gehofft, im besten Falle zehn Goldmünzen dafür zu erhalten, mit fünfen wäre sie ebenfalls bereits zufrieden gewesen. Dieses dermaßen großzügige Angebot hätte sie glatt den Schauer darüber vergessen lassen, dass der merkwürdige Alte sie offensichtlich aus der Schlüsselscheibe, die er mit sich trug, kannte, und dass es wohl kaum ein bizarrer Zufall sein konnte, dass sechs Leute, die diese Fragmente besaßen, gemeinsam in eine Taverne gestolpert waren, hätte er dann nicht noch ein weiteres, noch wahnwitzigeres Angebot gemacht. Dreihundert Goldmünzen für jeden, der ihn in den Wald begleitete und ihm half, diese Ruinen zu durchsuchen? Das war reiner Irrsinn! Valeria, als jemand, die aus einem kleinen, schlichten Dorf stammte, kannte sehr wohl die abergläubische Furcht, die viele Leute vor dem Wald hegten. Aber diese Ruine schien ganz in der Nähe zu sein, am Waldrand, quasi. Niemandem musste man dreihundert Goldstücke bieten, damit er sich eine halbe Wegstunde tief in den Wald wagte. Hier war mehr im Gange!
Unbewusst durch ihr Hemd hindurch die Hand um das darunter ruhende Goldfragment schließend, als müsse sie befürchten, dass man es ihr mit Gewalt nehmen wollte, trat Valeria an den Tisch heran, skeptisch ihren merkwürdigen Gastgeber ansehend. "Verzeiht, wenn das allzu misstrauisch klingt, Herr", versuchte sie mit leiser Stimme zu ihm durchzudringen, "Aber was genau erhofft ihr euch davon, dass ihr uns so viel Geld anbietet und doch nichts aus diesen Ruinen wollt? Und welche Gefahren befürchtet ihr, dass ihr meint, uns einen solchen Lohn bieten zu müssen? Euer Angebot klingt zu schön um wahr zu sein. Aber ich werde es ganz sicher nicht blindlings annehmen. In diesem Leben kriegt man nichts geschenkt."
Nach oben Nach unten
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyFr 31 Mai 2019, 14:03

Valerion schaute verblüfft auf das Abbild seiner selbst, das von diesem seltsamen goldenen Fragment ausging. Dann blickte er zu dem Alten Halbling. "Ich wüsste nicht, das ich irgendein artefakt mein eigen nenne. Ich habe nur ein altes erbstück, das ich von meinem Großvater geerbt habe," erklärte er. "Und ich wüsste nicht, was ich in einer Ruine soll. Gäbe es dort Räuber , dann wäre es meine pflicht, diese der Gerechtigkeit zu übergeben. Schließlich diene ich Iomedae, der Göttin der Gerechtigkeit , der Ehre und der Herrschaft."
Nach oben Nach unten
Ena
Sexy Mafia Ente
Ena


Anzahl der Beiträge : 2484
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 29
Ort : Aux

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMi 05 Jun 2019, 08:31

Als Seraphine eine Kartoffel von Quinns Teller raubte, hörte man von dem Menschen ein Schnauben, von dem nicht ganz sicher war, ob es Amüsement oder Empörung ausdrücken sollte. Der Halbling, mittlerweile selbst mit seinem wohlgefülltem Teller beschäftigt, ließ den Blick kurz vom Magier zur Bardin schweifen, nickte ob ihrer Bereitwilligkeit zufrieden, und wandte sich dann denen zu, die offenbar ein bisschen mehr Überzeugungskraft bedarfen. Nicht alle wurden vom Reiz des Unbekannten oder der Aussicht auf ein Abenteuer gelockt. Quinn fragte sich, was diesem jungen Mädchen zugestoßen sein musste. Auf der Welt gab es nichts geschenkt? Seiner Erfahrung nach waren die Frauen in ihrem Alter oft verträumt, schwärmten hinter irgendwelchen Männern her und bereiteten sich auf einen eigenen Haushalt vor ... sie waren nicht bitter und abgerissen, so wie Valeria. Nachdenklich schob er eine Kartoffel auf seinem Teller von Seraphines Seite zu seiner eigenen und errichtete eine Barierre aus Karottenpüree zwischen ihre Essensfronten.
Während dieser Kleinkrieg herrschte, antwortete der Halbling langsam einer Person nach der Anderen. "Junge Dame, ihr stellt hervorragende Fragen", nickte er in Valerias Richtung, mit einem Ausdruck im Gesicht, der irgendwo zwischen Anerkennung und Mitleid lag, "ich muss tatsächlich zugeben, dass ich die Gefahren dieser Ruine nicht ganz einschätzen kann. Womöglich gibt es dort einen Wächter, der die sicherlich dort verborgenen Geheimnisse wart. Was meinen eigenen Verdienst angeht, so glaube ich daran, dass es im Inneren einer teleportationsfähigen Ruine mit einem elaboriertem Schlossmechanismus sicherlich interessante Entdeckungen zu machen gibt. Ich möchte dieses Phänomen in mein Forschungswerk aufnehmen und verspreche mir bei Publikation eine hübsche Summe für mich selbst. Gewisse Kreise, insbesondere Abenteuer, neigen dazu für derlei Werke viel zu bezahlen." Ein wenig bescheiden hüstelnd wandte er sich dann Valerion zu, wobei er wegen der Namensähnlichkeit leicht schmunzeln musste. "Iomedae wird es sicherlich verstehen. Wir sind nahe an einer Siedlung, und ich habe durchaus Grund zur Annahme, dass es sich beim Wächter der Ruine um eine Aberration handeln könnte, vielleicht gar ein bösartiges, Chaos bringendes Wesen!" Er machte eine wirbelnde Handbewegung. "Das Artefakt, um das es sich handelt, ist ein Goldfragment. Sieht aus wie der Teil eines Kreises, leicht gekrümmt, aus massivem Gold. Möglicherweise hat es im Verlauf der Zeit seine Form leicht verändert und wurde modifiziert, aber genau das suche ich. Mein Angebot steht. Wie sieht es aus?"
Nach oben Nach unten
https://unbesiegbar.forumieren.com
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyMi 05 Jun 2019, 18:51

Valeria war schwer geneigt, ihre skeptische Distanz zu wahren. Noch immer war sie unsicher, ob sie mit alledem wirklich etwas zu tun haben wollte. Dieser Halbling, offensichtlich ein alternder Abenteurer mit schlichtweg zu viel Gold in den Taschen, war ihr nach wie vor suspekt. Aber das oppulente Mahl, das er hatte auftischen lassen, duftete doch ungemein verführerisch und ihr eigener grummelnder Magen verkündete nur zu deutlich, dass sie sich die letzten Wochen von Wurzeln, Pilzen und hageren Kaninchen ernährt hatte. Noch einige Momente wahrte sie ihre Distanz, dann gab sie der Versuchung nach, nahm am Tisch Platz und lud sich ebenfalls auf einen Teller auf. Von allem, was da zur Auswahl stand. Wann würde sich so eine Gelegenheit schließlich zum nächsten mal bieten?
Während sie ihren Teller füllte, lauschte sie den Erläuterungen, die dieser Herr Tibetus von sich gab. Erklärungen, die durchaus erhellend waren. Mit dieser beeindruckenden Summe wollte er sich also nicht lediglich ihre Begleitung in den Wald erkaufen, sondern auch ihren bedingungslosen Einsatz bei der Beseitigung jeglicher Hindernisse zwischen ihm und dem Ziel seiner Suche. Und offensichtlich erwartete er eine ganze Menge solcher, denn einen Trupp Söldner, der ihm gegen ein Monster behilflich sein konnte, hätte er auch billiger anheuern können. Im Zweifelsfall hatte sich also niemand gefunden, der für weniger Gold die Ungewissheit, die dort draußen warten mochte, auf sich zu nehmen. Und vermutlich tat ein jeder vorausschauende Söldner gut daran, sich nicht auf ein derartiges Abenteuer einzulassen. Was Tibetus plante war eine tollkühne Unwägbarkeit – und dennoch war Valeria versucht, sein Angebot anzunehmen. Dreihundert Goldstücke waren eine gewaltige Summe! Genug, dass sie sich auf ein Jahr hin keine Sorgen mehr machen musste. Genug, dass sie sich all das leisten konnte, was sie benötigte, um allein dort draußen im Wald zurecht zu kommen, sich eine Existenz als Jägerin aufzubauen. War es für diese Aussicht zu viel verlangt, sich blind in unbekannte Gefahr zu begeben? Bisher war sie noch jeder Bedrohung dort draußen entkommen...
Nach oben Nach unten
Lias
Herr der Diebe
Lias


Anzahl der Beiträge : 3326
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 33
Ort : Heimat der Floofs

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyFr 07 Jun 2019, 11:03

"Das einzige Gold, was ich besitze, ist mein Haarreif und der hat einen hohen sentimentalen Wert", verkündete Seraphine. Mit einer Hand umfing sie das Kleinod, das ihren Zopf zusammen hielt, und hielt es dem Halbling wie zur Überprüfung hin. Vermutlich meinte er das Ding. Es war zwar ein Ring, der außerdem mit ausgesprochen falsch aussehenden, roten Glasperlen verziert war, aber hatte der Kerl nicht grade selbst gesagt, dass das Artefakt seine Form verändert haben könnte? In jedem Fall war sie natürlich trotzdem bereit sich davon zu trennen, besonders für ein anständiges Sümmchen. Aber das musste der alte Magier hier ja nicht wissen. Den Haarreif leicht am Zopf hin und her schwingend, begann sie zu summen, was ein paar magische Funken davon aufsteigen ließ. Was ebenfalls im Aufstieg begriffen war, war eine von Quinns Kartoffeln, taktisch klug aus der Reichweite ihrer Gabel befördert. Das gebratene Knollengemüse taumelte leicht in der Luft und setzte dann zu einem ungeschickten Schlenker um Quinns Rücken herum an.
"Natürlich könnt ihr den Reif gerne magisch untersuchen. Aber mir ist beim letzten Mal nichts aufgefallen. Zugegebenermaßen nicht mein Spezialgebiet. Oder vielleicht du, mein neugieriger magischer Freund, hm?", schnurrte sie in Quinns Richtung, was diesen hoffentlich dazu veranlassen würde den Kopf zu ihr zu drehen.
Nach oben Nach unten
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  EmptyFr 07 Jun 2019, 19:11

Valerion zupfte an seinem Mantel herum und löste die Zierschließe. Sie war leicht gebogen und schimmerte golden. "Diese Schließe ist seid vielen Generationen im Besitz meiner Familie," erklärte er ruhig. "Mein Vater gab sie mir, als ich dem Orden beitrat." Nachdenklich blickte er das schmuckstück an. Dann schüttelte er leicht den kopf. "Ich fand seine worte wunderlich, als er sie mir gab. Aber jetzt ergeben sie einen sinn. Er sagte, ich sei der letzte, der diese schließe tragen würde. Ich dachte, das würde bedeuten, das es nach mir keine nachkommen geben würde. Aber da ihr diese schließe haben wollt.. bin ich wirklich der letzte, der sie als mantelschließe trug,"
Dann gab er sie dem Halbling und schmunzelte leicht.
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Pathfinder [MSG]  Empty
BeitragThema: Re: Pathfinder [MSG]    Pathfinder [MSG]  Empty

Nach oben Nach unten
 
Pathfinder [MSG]
Nach oben 
Seite 1 von 2Gehe zu Seite : 1, 2  Weiter
 Ähnliche Themen
-
» Pathfinder-MSG
» Konzept: Pathfinder
» Pathfinder - Charaktere

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Unbesiegbar :: Archiv :: Geschichten und MSG's :: Archivierte MSGs :: Fantasy :: Pathfinder-
Gehe zu: