Unbesiegbar
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Unbesiegbar

Ein MSG-Forum, das die unterschiedlichsten Genres abdeckt.
 
StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 [MSG] Goddess' Quest

Nach unten 
+3
Warmonger
Nanoteh
Grim
7 verfasser
Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4  Weiter
AutorNachricht
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyFr 08 Nov 2019, 14:30

Die Erde zitterte, doch es war kein wirkliches Beben, mehr ein tiefes Grummeln, ein Rumpeln in der Tiefe. Es ließ die Krüge und Schalen auf den Tischen  hüpfen und ein paar fielen zu Boden – aber wohl eher durch das Zutun ihrer erschrockenen Besitzer, den wirklich durch das Zittern bedingt. Dennoch: ein paar Besucher sprangen panisch auf und stürzten zur Tür hinaus und der Schankwirt stemmte sich hastig gegen einen Schrank, in dem tönernes Geschirr klapperte und schepperte. Die Türen des Schrankes waren als hellerem Holz als der Korpus, bemerkte Thjuren, offenbar neu hinzu gefügt. Man gewöhnte sich an die neuen Zeiten. Und fand Lösungen. Die meisten der Trinker blieben einfach sitzen, umklammerten ihre Krüge, damit diese nicht zu Bruch gingen und fluchten, wenn das dünne Bier, welches hier ausgeschenkt wurde, überschwappte. Doch Besorgnis über das Zittern der Erde zeigten die wenigsten. Man hatte sich daran gewöhnt. Es dauerte nun schon beinahe ein Jahr an, dass solche Ereignisse wieder und wieder auftraten und die meisten Leute hatten inzwischen ein gutes Gespür, was eine ernste Gefahr und was lediglich Unannehmlichkeit war. Dies hier fiel in letztere Kategorie. In den letzten Monaten hatte die Erde immer wieder so heftig gebebt, dass selbst ein starker Mann sich kaum auf den Beinen halten konnte und so manches Haus in sich zusammen fiel, als wäre es aus nicht mehr denn Stroh errichtet. Solches Aufbäumen der Erde war ein wirklicher Grund zur Sorge und jedes mal hatte es Tote dabei gegeben: Erschlagen von Trümmern, begraben unter Schutt oder unglücklich gestürzt. Aber dies hier, dies war nichts dergleichen. Ein schwacher Schatten wirklicher Beben. Es würde vorbei gehen.

Es hielt an. Für eine ganze Weile. So lange, dass sich langsam selbst unter den hartgesotteneren Besuchern des Schankhauses Besorgnis breit machte. Thjuren konnte die Anzeichen deutlich erkennen. Zu häufig hatte er diesen Zustand in letzter Zeit beobachtet. Nervös umher huschende Blicke. Ein dünner Schweißfilm auf der Stirn. Und die Furcht in den Augen. Das Bangen vor dem Ungewissen. Er kannte es aus seiner Zeit in der Garde des Kaisers von Caldera. Nicht von den Varängern, die bekanntlich den Tod nicht fürchteten, wie ein jeder wusste. Aber von all den jungen, grünen Soldaten, die an seiner Seite gefochten hatten – und gefallen waren. Es war der selbe Blick, der sich am Vorabend einer Schlacht in ihre Augen schlich. Man wollte es sich nicht eingestehen, dass man Furcht hatte. Wollte den harten Mann geben. Aber die Ungewissheit war dennoch da: würde man den nächsten Tag überstehen? Würde dies nun das Ende sein?
Mit einem mal bekam er das dringende Verlangen, dieses Schankhaus zu verlassen. Furcht war ansteckend, jeder wusste das. Und all diese nervösen Leute machten auch ihn nervös. Er musste an die frische Luft. Einen klaren Kopf bekommen! Oder zumindest so klar, wie der eben wurde, wenn man den ganzen Vormittag über getrunken hatte. Thjuren leerte seinen Krug mit einem Zug – es war ohnehin nicht mehr als ein Spuckrest übrig – und kramte aus seinem Beutel eine Handvoll Kupfermünzen calderischer Prägung hervor, legte sie dem Wirt auf den Tresen, der noch immer mit dem Rücken gegen seinen Schrank stand. Dann schulterte er seine Axt und trat ins Freie hinaus.

Welinheim war ein trostloser Anblick. Es war einmal ein kleines, verschlafenes Schreindorf gewesen, ein paar Dutzend strohgedeckter Häuschen, die sich um einen Tempel, der deutlich einer früheren Zivilisation entstammte, scharten. Doch seit die Welt derart in Aufruhr geraten war, war es nicht mehr wieder zu erkennen. Ein Flüchtlingslager hatte sich um den Ort herum gebildet, eine endlose, unordentliche Zeltstadt all jener, die panisch ihre Heimat verlassen hatten und sich erhofften, dass die Göttin des Schutzes ihre Hand eher über sie halten würde, wenn sie nur ihrem Schrein näher waren. Auf jeden Welinheimer mussten wohl zehn solche Pilger kommen.
Tjuren hatte einen großen Teil seines Lebens in Zeltstädten verbracht. Wann immer der Kaiser auf Kampagne ging – oder seine Varängergarde auf eine solche aussandte – dann nächtigte man unter freiem Himmel. Doch diese Ansammlung hatte nicht das Geringste mit einem geordneten Heerlager zu tun. Niemand hatte sich die Mühen gemacht, Straßen abzustecken, Feuerstellen schossen an wahllosen Stellen aus dem Lager und dem Geruch nach hatte auch niemand diesen Leuten auch nur den leisesten Schimmer, wo man sinnvollerweise die Latrinen aushob. Vor allem aber waren die Zelte ein Chaos, wie Thjuren es selten gesehen hatte. Kreuz und quer verstreut, ein jedes dort, wo der Besitzer nur eben einen freien Flecken gefunden hatte. Und genug dieser Pilger – oder Flüchtlinge, was es in vielen Fällen besser traf – hatten nicht einmal Zelte, sondern schliefen schlicht unter Decken, die sie irgendwie aufgespannt hatten. Oder unter ihren Mänteln. Thjuren wusste, dass es lediglich eine Frage der Zeit war, bis Seuchen hier ausbrechen würden, schlimmer als alles, was die erzürnte Natur diesen Leuten entgegen werfen konnte. Er sollte besser weiter ziehen, das war ihm bewusst. Doch wohin? Er hatte keinen Ort, an den er hätte gehen können. Und der Tempel der Weline spendete auf seltsame Art und Weise Trost. Thjurens Blick blieb an ihm hängen, ein wenig erhöht auf einem Hügel, Mauern aus bloßem, grauem Stein, von Wind und Regen so glatt geschliffen, dass alle Kanten ganz rund geworden waren. Und doch trutzig, makellos in seiner Substanz.
Das Beben hielt noch immer an und wie nicht anders zu erwarten drängte das einfache Volk zum Tempel. Er sah Mütter mit kleinen Kindern auf dem Arm, in wenig mehr als weite Leinentücher gehüllt. Alte Männer, die selbst ein solch zahmes Beben wohl von den Beinen gefegt hätte, hätten sie sich nicht an ihre Stöcke geklammert. Er sah Bauern, Handwerker, ein paar sogar, die ihrer Kleidung nach Edelleute sein möchten. Aber wie sie nun zum Tempel drängten erschienen sie ihm alle die gleiche Herde verängstigter Schafe zu sein.

Und doch: irgendwie zog es auch ihn zu dem Tempel hin. Eine Stimme in seinem Hinterkopf sagte ihm, dass er sich zu ebenso einem Schaf machen würde, wenn er dem Drang nachgab. Einem großen, kräftigen Schaf, mit einer Axt und gewandet in Kette, aber dennoch ein Schaf. Nicht besser als all diese verängstigten Lämmer. Angst war ansteckend, wisperte die Stimme in seinem Hinterkopf. Er sollte sich fern halten von ihnen, wenn er ihr nicht auch erliegen wollte. Aber unter seinen Füßen spürte er noch immer die Erde zittern. Furcht ist nichts schlechtes, hörte er eine zweite Stimme und irgendwie musste er bei ihr an einen weisen, alten varänger Skalden denken. Furcht macht wachsam. Furcht hält am Leben. Und wenn selbst die unverrückbare Erde zitterte, war es einem Mann dann vorzuwerfen, wenn er sich mulmig fühlte, wenn er Trost suchte? Ohne, dass er hätte sagen können, ob er dies wirklich gewollt hätte, bewegten Thjurens Beine sich auf den Tempel zu.
Nach oben Nach unten
Sternenvogel
Herrin der Vögel / Kaiserin
Sternenvogel


Anzahl der Beiträge : 3589
Anmeldedatum : 13.11.11
Alter : 32
Ort : Mannheim

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptySo 10 Nov 2019, 21:57

Kurz, bevor das Zeltlager um den Schrein in Sicht kam, begann die Erde zu zittern, wie Ming es in seinen schrecklichen Fieberstunden getan hatte. Als wollte die Welt selbst sich gegen eine Krankheit aufbäumen. Es war nicht das erste Mal, dass Chen Lu ein solches Beben erlebte, doch wie jedes Mal fühlte sie sich unwohl, als wäre sie selbst der Grund, aus dem die Erde sich schüttelte. Doch das war Unsinn. Sie war ein kleines, unbedeutendes Licht auf dieser Welt. Es gab so viele Leute, warum sollte ausgerechnet sie von der Welt selbst gehasst werden? Nein, das war Unsinn. Das Unwohlsein hatte einen anderen Grund. Und so erklomm sie den nächsten Hügel, immer darauf hoffend, dass sie bald ihr Ziel - das Flüchtlingslager - erreichte.
Und dann endlich sah sie es: Das Lager aus zusammen gewürfelten Zelten und Schlafstätten, die eine solche Bezeichnung eigentlich nicht verdienten. Ein Lager so groß, dass sich Chen Lu sicher war, dort einen Gelehrten zu finden, der die Aufgabe Mings fortführen würde. Ein Gehlerter, dem sie ihre Dienste anbieten würde, den sie beschützen würde, mit allem, was dafür notwendig war. Doch erst würde sie diesen Gelehrten finden müssen. Und er war ganz sicher irgendwo in dem Strom an Leuten, die sich dem Zentrum des Lagers näherten: Dem Schrein in dem kleinen Dorf, um dass all die Zelte erreichtet waren. Und genau dort hin würde nun auch die senlinische Kriegerin gehen. Denn im Schrein wären noch am ehesten Gelehrte zu finden, so dachte sie.
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMo 11 Nov 2019, 18:55

Dieser verfluchte Ort war vermutlich längst von allem Göttlichen verlassen worden... Viele Menschen waren offenbar hier her geflüchtet, fanden aber dennoch nicht den ersehnten Frieden. Zu Beginn war es sehr ungewohnt für sie gewesen, jene seltsamen Erdbeben... Selbst Abarat, ein sonst so stolzer und mutiger Hengst, hatte angefangen zu scheuen und auf der Stelle zu tänzeln als es das erste mal passiert war. Er hatte sich aber vermutlich selbst etwas daran gewöhnen können und so drehten sich nur seine Ohren etwas aufgeregt in verschiedenste Richtungen, so klopfte ihm Erza kurz mit der flachen Hand auf den Hals was ihn selbst zu Vaters Zeiten immer beruhigen konnte.
Abarat war das Pferd ihres Vaters, er hatte das Tier eigenhändig groß gezogen und als militärisches Schlachtross verwendet. Erza hatte als sie noch jünger war ihrem Vater immer wieder dabei geholfen das Pferd zu pflegen, zu füttern und zu satteln, jedoch war es ihr stets verboten gewesen auf dieses große und mächtige Tier mit dem beinahe schwarzen Fell aufzusitzen. Als ihr Vater verschwunden war... sie verstand bis Heute nicht warum er Abarat zurück gelassen hatte.
Abarat selbst ließ sonst niemanden außer Erzas Vater aufsitzen, doch als die Jung-Ritterin es das erste mal versuchte hatte, machte das Pferd keinen Unterschied zwischen ihr oder ihm. Erza konnte reiten, sie hatte es in der Garde lernen müssen... doch auf Abarat war dies noch einmal eine ganz andere Nummer. Er war unglaublich kräftig und schnell, so hatte Erza zu Beginn Mühe gehabt sich auf ihm zu halten. Sie kontrollierte noch einmal ihre Taschen hinter sich, welche auf Abarats Sattel geschnallt waren, bevor das Pferd sich in gemächlichem Trab auf den Weg machte in Richtung der Lager. Dieser Ort war wohl einer der Letzten, an welchem sie die Chance hatte Anzeichen auf ihren Vater finden zu können... dich ihr ging es hierbei um etwas Anderes. Sie hatte eine kleine medizinische Ausrüstung, Nadeln, Fäden, Wundalkohol, Verbände und einiges mehr bei sich... Vielleicht konnte sie irgendwie helfen und wenn es auch nur am Ende darum ging den Geflüchteten Wasser zu bringen.
Dort angekommen, brachte sie Abarat erneut zum stehen, bevor sie die Szenerie vor sich beäugte... Diese Menschentraube welche sich mit dem Beben unter ihren Füßen um den Tempel dort gebildet hatte. Ein kalter Schauer fuhr über Erzas Rücken... Was beim Brunnen von Ivilet war hier nur los?
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDi 19 Nov 2019, 16:37

Welines Tempel war hoch und offen, von einer weiten, lichtdurchfluteten Kuppel gekrönt und wirkte im Inneren irgendwie größer, als es von außen den Anschein hatte. In seinem Zentrum war ein Bassin eingelassen, in sich dem Wasser von so undurchsichtiger Farbe befand, dass es unmöglich war zu sagen, ob dieser Brunnen einen Schritt tief reichte oder bis ins Innerste der Welt. Pilger knieten in dichten Trauben um dieses Bassin herum, besprenkten sich mit dem heiligen Wasser oder riefen die Göttin mit zur Kuppel erhobenen Händen um Schutz an. Und der ganze Ort stank nach Angst. Thjuren fühlte sich angewidert, beschmutzt beinahe, von diesem Schauspiel. Auch er selbst hatte öfter in seinem Leben zu Weline gebetet, als er zu zählen vermocht hätte. Aber seine Gebete waren stets ruhig gewesen, beherrscht. Er bat um Schutz vor der Gefahr, aber er trat der Gefahr danach entgegen. Er kauerte sich nicht wimmernd zusammen und hoffte, dass ein göttliches Wunder das Unausweichliche von ihm fern hielt. Der Blick der Göttinnen wollte verdient werden.
Eine Miene der Verachtung legte sich auf Thjurens Züge, als er sich von den Flehenden abwandte und zielstrebig am äußeren Rand des gepflasterten Rundgangs, der das Bassin umgab, auf eine der zahlreichen Nischen zusteuerte, die den Raum umgaben. In diesen standen auf kleinen Säulen Becken, welche ebenfalls mit dem heiligen Wasser gefüllt waren und hier hoffte er, eine stillere Form der Zwiesprache mit der Göttin des Wassers zu finden. Auch hier fanden sich Pilger, doch eine alte Frau gab hastig ihr Gebetsbecken frei, als sie Thjurens bullige, in schwarzes Eisen gehüllte Gestalt auf sie zu kommen sah. Er warf ihr ein knappes Nicken zu, doch war sich unsicher, ob sie es überhaupt registrierte.
Das Becken maß knappe zwei Ellen im Durchmesser und konnte nicht tiefer als eine Handspanne sein, dennoch war es unmöglich, ihren Grund zu sehen. Thjuren nahm die schwere Axt von der Schulter, lehnte sie an die nächste Wand und umfasste den Rand des Beckens mit beiden Händen, beugte sich darüber. Zuerst sah er nichts weiter als Schwärze, doch nach einem Augenblick formte sich sein Spiegelbild auf der Oberfläche, hager, bärtig, faltig und vernarbt, vom Leben gezeichnet. Gegen die Finsternis des heiligen Wassers wirkte er noch bleicher, als er es ohnehin war. Nachdenklich betrachtete Thjuren das Gesicht vor sich, sein Gesicht, so vertraut und doch so fremd zugleich. Dieses Gesicht hatte so vieles erlebt. So vieles gesehen. So vieles getan. Gutes wie Schlechtes. Wieder einmal fragte er sich, was er hier tat, ein Varänger so tief im Süden, so fern seiner Heimat, entwurzelt, verlassen, verloren. Was seine Ahnen wohl über ihn denken würden? Was die Göttinnen wohl über ihn dachten?
Ein weiterer Stoß lief durch die Erde, ein weiteres Zittern, nur schwach, nur kurz. Es ließ das Wasser im Becken sich kräuseln und kleine Wellen rannen durch Thjurens Gesicht, zerstörten das Spiegelbild, verwischten es bis zur Unkenntlichkeit. Und plötzlich starrte ihn ein fremdes Gesicht aus dem Wasser an. Nein, kein Gesicht, eine Fratze! Rötlich-braune Haut, unmöglich straff über einen Schädel gespannt, der keinen Fetzen Fleisch zu besitzen schien, zwei ausgefranste Schlitze anstelle einer Nase und wulstige, haarlose Brauen, unter denen lidlose, manisch starrende gelbe Raubtieraugen hervor blickten. Eine unmöglich lange purpurne Zunge hing aus dem mit Fängen bewährten Mund und auf der Stirn wölbten sich widerwärtige Hornwülste, Hörnern gleich. Dann plötzlich schien das Spiegelbild zu weichen, zu schrumpfen und Thjuren sah den Körper der Kreatur, hager wie ihr Gesicht, von Knochenauswüchsen und Stacheln überzogen, tückische Klauen an den Händen, die abartige Parodie eines Menschen, verdreht zu einer Gestalt aus den schlimmsten Albträumen eines Wahnsinnigen. Die Schwärze wich weiter, enthüllte, wie das Monster sich aus der schieren Luft, aus einem Riss in der Realität zu schälen schien, aus dem Nichts in eine Welt trat, die Thjuren schrecklich vertraut schien. Entgeistert stieß er sich von dem Becken fort, taumelte rückwärts, stieß gegen seine Axt, die an der Wand lehnte und mit lautem Knall zu Boden fiel. Das war der Augenblick, als die Schreie von außerhalb des Tempels an seine Ohren drangen...
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDi 26 Nov 2019, 21:40

Was hier geschah war nicht von dieser Welt... etwas was Erza beinahe an ihrer eigenen Weltanschauung zweifeln ließ. So etwas hatte sie noch nie erlebt, geschweige denn erwartet! Wie aus dem Nichts waren diese Kreaturen erschienen... wie abstrakte, schattenhafte und teuflische Abdrücke menschlicher Formen. Eher aus einem Reflex heraus hatte sie ihr Schwert aus der an Abarats Sattel hängenden Scheide gerissen, bevor sie sich einer jener dämonischen Wesen widmete. Abarat selbst kam ihr hierbei jedoch zuvor, drehte sich der nahenden Gefahr zu und bäumte sich willkürlich auf...
Ein mächtiger Tritt des großen Schlachtrosses fegte die unförmige Kreatur regelrecht von den Beinen, führte jedoch auch dazu, dass sich Erza durch die Überraschung bedingt nicht mehr im Sattel hatte halten können, einen unfreiwilligen Purzelbaum nach Hinten vollführt hatte und hart mit dem Hintern voraus auf dem Boden aufschlug. Unweit von ihr war ebenfalls ihr Schwert gelandet.
Es dauerte ein ganzes Weilchen, bis die Jungritterin sich erneut fassen konnte, währenddessen hob sich ihr Blick zu einer der Kreaturen empor welche sich ihr bereits genähert hatte. Ihr Körper schien wie erstarrt, eine gefühlte Unendlichkeit kaum dazu in der Lage sich zu bewegen... nur langsam schaffte sie es zu dem Griff ihres Schwertes zu schauen. Steh auf... steh endlich auf... mach schon... beweg dich endlich! schoss es durch Erzas Kopf...
Aus ihrer Starre hervor jagend, rollte sie sich direkt zur Seite und bekam dabei ihre Waffe zu fassen, bevor sie direkt aufstand und bereit war sich zu verteidigen. Noch bevor sie sich kampfbereit diesem Ding widmen konnte, hatte Abarat mit den Hufen der Hinterbeine ausgeholt und diese Kreatur weit von sich geschleudert. Das Pferd war kurz davor auszubrechen, so machte sie die paar Schritte direkt zu ihm um ihn etwas zu beruhigen. Er musste hier weg, sie würde es sich nie verzeihen können wenn ihm etwas geschehen wäre! Hastig löste sie ihren Dreieckschild von Abarats Sattel, bevor sie ebenfalls ihren Celata aus einer der Taschen greifen konnte und dem Pferd anschließend einen Schlag verpasste. "Lauf! Weg mit dir von hier!", rief sie noch, bevor Abarat auch bereits davon stürmte. Der Hengst ihres Vaters war eigentlich für berittenen Kampf ausgebildet, hätte sie damit gerechnet dann wäre Erza vermutlich auch nicht abgeworfen worden, jedoch waren hier zu viele Menschen um auf Abarats Rücken zu kämpfen und einfach hindurch zu preschen. Davon abgesehen war Erza noch sehr unerfahren in berittenem Kampf... Es musste auch so gehen.
Sie kontrollierte hastig den festen Sitz des Bandes in ihrem Haar, welcher jenes zusammen hielt, bevor sie sich ihrem Helm überstreifte und auch bereits zu ihrem Schild griff. Bei Avalon... so einen Feind hatte sie noch nie zuvor gesehen.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDo 28 Nov 2019, 22:47

Die Schreie waren lediglich der Anfang gewesen. Menschen stürmten nun in den Tempel, nicht wie zuvor, als das Beben der Erde sie hatte Schutz suchen lassen, kein träger, stetiger Strom, sondern eine sich überschlagende Sturzflut. Sie drängten, drückten, stolperten, ohne Rücksicht auf einander, in heller Aufregung, die Gesichter in Entsetzten verzerrt. Thjuren war ein großer und kräftiger Mann und sein wildes Äußeres ließ die meisten Leute ganz freiwillig einen weiten Bogen um ihn schlagen, dennoch musste er sich seinen Weg ins Freie – gegen den Strom der Flüchtenden – Schritt für Schritt erkämpfen. Wie durch einen brusthohen Fluss watete er durch die Menge, die Axt hoch über dem Kopf. Körper pressten sich an ihm vorbei, prallten gegen ihn, stürzten, versuchten ihn mitzureissen. Er schritt mit grimmiger Entschlossenheit voran. Die Schafe mochten vor der Gefahr fliehen, aber er war kein Schaf. Sein Platz war dort, wo all diese Leute her kamen. Er würde dem Grauen ins Gesicht blicken, das sie in Panik versetzt hatte.
Als er dann jedoch auf den Stufen vor Welines Schrein stand, konnte Thjuren die Furcht der Leute doch nachvollziehen. Was nur Augenblicke zuvor ein zwar chaotisches, aber doch irgendwie friedliches Flüchtlingslager gewesen war, glich nun einem Schlachtfeld. Kreischendes Volk stolperte in alle Richtungen davon, riss Zelte nieder, stieß um, was nicht fest war, stürzte. Funkens stoben auf, wo umgerissenes Gut in die Feuer fiel, irgendwo war auch schon ein Zelt in Flammen aufgegangen. Und dann waren da die Körper, leblos, reglos am Boden, in sich rasch ausbreitenden Lachen roten Bluts. Ein Massaker! Doch das schlimmste waren die Kreaturen, welche all dies ausgelöst haben mussten: sehnige, affenartige Bestien mit knotiger, rotbrauner Haut, Hörnern, Dornen, Klauen. Die Kreaturen, die das heilige Wasser Thjuren gezeigt hatten. Es mochte ein gutes halbes Dutzend der Wesen sein, die da über die Wehrlosen her fielen, doch noch während Thjuren zusah öffnete sich ein gleissender Riss in der Realität und spie vor seinen Augen zwei weitere der Wesen aus. Eines von ihnen richtete den Blick auf Thjuren, sah ihn aus lidlosen, gelblichen Raubtieraugen an und fauchte, die obszön lange Zunge dabei aus dem lippenlosen Maul schießen lassend und für einen Augenblick verspürte der Varänger den Drang, auf der Stelle kehrt zu machen und davon zu laufen. Es kostete ihn nicht mehr als einen Herzschlag, den schändlichen Impuls zu überwinden und die Axt fest mit beiden Händen packend wappnete er sich gegen den Ansturm, doch anstatt seiner schienen beide Wesen nun ein neues Ziel auserkoren zu haben: eine gerüstete Frau am Rande des Lagers, die einzige, die eine Waffe in Händen hielt und sich den Bestien entgegen zu stellen schien.
Auf die Flüchtlinge und Dörfler war nicht zu zählen, das wurde Thjuren erschreckend klar. Dass zumindest diese eine hier den Mut hatte, zu kämpfen statt zu fliehen, war bereits ein Geschenk Welines. Besser, sie täten ihre Kräfte zusammen. Alleine würden die Monster sie rasch überwältigen, zu zweit... nun, vielleicht würden sie ein wenig länger aushalten. Vielleicht würde das hier zumindest eine gute Saga ergeben. Etwas auf den Lippen, das mehr ein unanständiger Fluch, denn ein Stoßgebet an die Göttinnen war, stürmte Thjuren an die Seite der bedrängten Ritterin.


Zuletzt von Grim am Mi 11 Dez 2019, 19:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMo 02 Dez 2019, 15:01

War das wirklich real...? War sie tatsächlich wach? Zwar schaffte es der feste Griff um ihre Waffe und ihren Schild zusammen mit ihrem rasenden Herzen davon zu überzeugen, dass es kein schlechter Traum war aber dennoch änderte es nichts an diesem Gefühl.
Dies war absolut nicht Erzas erster Kampf... Als einfache Soldatin in der Stadtwache von Avalon war sie immer wieder in gefährliche Situationen geraten. Später bei der Garde wurde es nicht einfacher, das Training dort war enorm fordernd und voll gerüstete Tournier-Kämpfe mit richtigen Waffen gab es regelmäßig. Geplänkel mit einer Gruppe Wegelagerer nahe des Kornbauern bei Saarenheim, Wilderer welche sich in einer Höhle im Ivar-Forst verschanzt hatten. Oft trafen sie auf Widerstand. Sie hatte sogar bereits töten müssen... zwei mal. Nach dem ersten mal hatte sie sich bereits geschworen jeden Einzelnen zählen zu wollen...
Doch wie es mit diesen Kreaturen war? Das waren nie und nimmer Menschen! Sie konnte es in ihrem Kopf noch nicht wirklich ordnen wie sie damit umgehen sollte. Vorerst wusste sie jedoch was auf dem Spiel stand falls Sie diesen Kampf nicht ebenso ernst nahm wie jeden davor, ganz gleich der Art und Weise des Gegners. Hier standen Leben von Zivilisten auf dem Spiel, hintan gestellt ihr Eigenes. Sie dachte an die zahlreichen Trainingsstunden und ihre ersten richtigen Kämpfe zurück, doch in jenen war sie nur selten so alleine gewesen wie jetzt... so sog sie langsam die Luft ein, nur um jene dann ruhig und gleichmäßig wieder auszustoßen. Mit dem breiten Schild vor ihr, wartete sie dann die erste jener Kreaturen ab...
Umso mehr erschrak Erza beinahe bei der Bewegung in ihren Augenwinkeln und hatte ihre Waffe bereits in dessen Richtung drehen wollen, dann bemerkte sie erst, dass es sich um keinen weiteren Angreifer zu halten schien. Die Jung-Ritterin musste ihren Kopf ein wenig anheben um zu erkennen welch Krieger sich ihr hier anscheinend gerade anschloss. Sie hatte nicht die Zeit dafür auf alle Details einzugehen, doch war der Anblick jenes Kolosses mit der zweihändig geführten Axt und dem roten Haar sowohl furcht- als auch respekteinflößend zugleich. Erza war unheimlich erleichtert ihn offenbar nicht zum Feind zu haben, doch nicht nur das... Dass er sich ihr offenbar anschloss beflügelte ihre Moral und ihren eigenen Mut regelrecht! Pure Entschlossenheit ergriff Besitz von ihr, umfasste ihre Waffe nur noch fester und ließ sie nun jeden Zweifel vergessend dem ersten Schrecken gegenüber treten.
Sie konzentrierte sich nur noch auf den Moment, so bemerkte sie den Einschlag auf ihrem Schild beinahe nicht einmal, bevor sie die Klauen davon abgleiten ließ, unter dem Schild hervor tauchte und ihre breite Klinge nach Vorne stieß um sie etwas unterhalb der Brust in das Fleisch der Kreatur zu rammen. Die unmenschlichen gequälten Laute welche dabei ausgestoßen wurden schmerzten in den Ohren... Sie hatte die Klinge derweit hinein getrieben, dass sie ihr rechtes Bein zur Hilfe nahm um den offensichtlichen Dämon von sich zu stoßen. Sie hatte noch keinerlei Zeit gefunden mit dem hünenhaften Krieger ein Wort zu wechseln, doch vorerst gab es Wichtigeres zu tun... Für Worte war später immer noch Zeit.
Nach oben Nach unten
Sternenvogel
Herrin der Vögel / Kaiserin
Sternenvogel


Anzahl der Beiträge : 3589
Anmeldedatum : 13.11.11
Alter : 32
Ort : Mannheim

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMo 02 Dez 2019, 20:50

Die Welt zerriss.
So zumindest hätten wohl die Gelehrten daheim diesen Anblick beschrieben, als Chen Lu Zeuge davon wurde, wie sich Spalten mitten in der Luft, mitten im Sein auftaten und Kreaturen ausspuckten, die nur entfernt an Wesen erinnerten, die die Lotuskriegerin eins in einer Schriftrolle entdeckt hatte. Und kaum waren diese Ungetüme aus den Luftrissen getreten, schienen sie bereits nach Opfern zu suchen. Und sie selbst war zu weit weg, um zu verhindern, dass überraschte, verängstigte und schließlich panische Menschen zu diesen Opfern wurden.
Nutze die Welt.
Eine der Weisheiten des Lotusstils. Sie bedeutete, dass man sich die Eigenheiten der Welt, die Luft, das Wasser, die Erde, Feuer, Blitze und Eis, Licht und Schatten, kurz, die Elemente der Göttinnen, nutzen sollte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Der Vorteil, den Chen Lu nun hatte, war der Abhang vor ihr, der sie direkt ins Flüchtlingslager hinein bringen würde, der ihr Kraft und Geschwindigkeit brachte, als sie begann, hinunter zu laufen. Doch wie die meisten Vorteile brauchte auch dies ihr Nachteile. Würden die Monster sie zu früh bemerken, würden sie sich vorbereiten können und die Geschwindigkeit ihr eigener Feind sein. Doch zu ihrem Glück schienen die Kreaturen sich bereits ein anderes Ziel ausgesucht zu haben.
Nur die stärksten Blüten können alleine bestehen.
Eine weitere Weisheit. Auch, wenn Chen Lu sich nicht als unfähig bezeichnen würde, so hielt sie sich nicht für die Stärkste aller Lotuskriegerinnen. Und als solche waren ihr Verbündete, wie die kräftig gerüstete Frau, die sich bereits gegen die Wesen stellte, und der Hüne mit den roten Haaren, der sich zu ihr gesellte, gerade Recht. Gemeinsam hätten sie alle viel bessere Chancen, zusammen würden sie mehr Leute retten können - und damit potenzielle Gelehrte.
Auch ein Sturm beginnt als leiser Windhauch.
Es Bedarf keiner großen Worte, die angesammelte Energie in Form von Geschwindigkeit gegen den ersten Feind einzusetzen, eine der Besten, die sich gerade erst den beiden Kämpfern zuwandte - und ihn schlicht aufzuschlitzen. Das Schwert drang tief ein und bremste ihren Ansturm, doch statt zu taumeln nutzte Chen Lu die mit dem Hieb einhergebende Änderung der Energien in eine fließende Drehung um das Wesen herum, ehe sie, nun deutlich langsamer und kontrollierter, den Anderen näherte, um ihnen beizustehen.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMi 11 Dez 2019, 20:09

Eine Kreatur ging zu Boden, die Klinge der Ritterin zwischen den Rippen, eine zweite stürzte mit zischendem Stöhnen, als eine junge Frau ihr mit dem Schwert den Rücken spaltete. Das war gut! Sie bluteten. Sie starben. Was bluten konnte, konnte man besiegen. Doch für jedes gefallene Wesen erschienen zwei Neue. Thjuren konnte kaum entscheiden, wohin er sich zuerst wenden sollte. Die Bestien manifestierten sich zu allen Seiten und die panische Menge ließ sich vor ihnen her treiben, wie ein Schwarm aufgescheuchter Hühner. Allein er selbst und die beiden ungleichen Kriegerinnen bildeten einen Fels in der Brandung, einen unerschütterlichen Wall, an dem die Monster brachen. Bald lag ein dritter, ein vierter der widerwärtig verdrehten Körper zu ihren Füßen.
Ein alter Mann taumelte auf sie zu, ein Bündel an seine Brust gedrückt, eines der Monster dicht auf seinen Fersen. Auch ohne das Blut zu sehen erkannte Thjuren augenblicklich, dass er verwundet war. Die Unsicherheit seiner Bewegungen verrieten den Schmerz lauter, als jeder Schrei es vermocht hätte. Mit zwei weiten Schritten war der Varänger an der Seite des Greises. Die Kreatur, ganz auf ihr Ziel fixiert, schien ihn erst zu bemerken, als der Kopf der Axt in ihren Brustkorb biss. Thjuren zögerte nicht, setzte sofort nach, zermalmte eine Knochenklaue unter genagelten Stiefeln und spaltete den obszön elongierten Schädel mit einem sauberen Hieb.
"Auf die Beine, Alter! In den Tempel", mahnte er den Greis, beugte sich zu dem Gestürzten hinab und packte ihn ruppig unter der Schulter um ihn auf die Beine zu ziehen, da ertönte ein warnender Schrei von irgendwo her. Thjuren fuhr herum und sah zwei weitere der Bestien auf sich zu stürmen. Unfähig, noch rechtzeitig zum Konter auszuholen, riss er den Schaft seiner Waffe abwehrend in die Höhe und wappnete sich für den unvermeidlichen Aufprall.
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptySa 14 Dez 2019, 17:56

Erza war viel zu fokussiert auf die aktuelle Situation, einzig und alleine Augen für die Schrecken habend welche sie bedrängten. Ein Feind welcher stetig zu wachsen schien, so bemerkte sie es erst recht spät als noch eine weitere Person zu ihnen stieß. Sie hatte nicht die Zeit dafür jene weitere Mitstreiterin genauer zu mustern, sie erahnte daher nur ein recht exotisch wirkendes Auftreten. Sie hatte davon gehört, von Ländern weit im Osten mit einer eigensinnigen Kultur... Irgendwo hatte sich auch Erza gewünscht, solche Orte auf ihrer Suche sehen zu können. Vorerst musste sie jedoch am Leben bleiben...
Diese Kreaturen reagierten nicht so stark wie Menschen auf bestimmte Verletzungen, was eher ein Problem war da Erzas Umgang mit Schwert und Schild eher defensiv ausgelegt war. Angriffe abwarten, in den passenden Momenten parieren, die Deckung unterwandern und empfindliche Regionen treffen. Sie verfügte nicht über die nötige Wucht in ihren Schlägen, so wie es zum Beispiel der rothaarige Berserker tat, um einen Feind mit einem einzelnen Hieb in den Boden zu stampfen.
So konnte sie nur immer wieder aus ihrer Parade hervor stechen, so wie sie es nie anders gelernt hatte... Die Jungrittern wünschte sich, dass sie für jene Gegner eine Lanze oder Pieke besessen hätte welche ihr weit mehr Reichweite über ihren Schild hinaus boten.
Es war wie ein Pfeifen in Erzas Ohren, es breitete sich immer mehr aus... Eine der Kreaturen hatte die Oberkante ihres Schildes gepackt und zerrte unablässig daran, dabei konnte die Soldatin ihn kaum abwimmeln, egal wie sehr sie versuchte ihren Schild hin und her zu reißen. Das Rauschen des Blutes in ihren Adern... sie kannte dieses Gefühl, auch wenn es schon lange her war. Das Hier und Jetzt um sie herum schien zu verschwimmen... es war als würden ungeahnte Kräfte in ihrem Inneren zu erwachen.
Ihre Schildkante senkte sich, folgte dem Versuch der Kreatur ihr jenen zu entreißen, doch dabei schnellte sie mit ihrem Kopf nach vorne und rammte dem Scheusal ihre von ihrem Helm überdeckte Stirn so kräftig sie konnte mitten ins Gesicht. Der Aufprall war heftig genug, dass sich der Griff lockerte und sich kurz darauf auch bereits eine Schwertspitze unterhalb des Halses in jenen grub und auf der anderen Seite wieder hervor schaute.
Als das Vieh zur Seite kippte, bemerkte sie die Situation in welcher der Krieger steckte welcher ihr zuvor zur Hilfe geeilt war. Erza setzte über den Kadaver hinweg und entschied sich für ein eher riskantes Manöver...
Gerade als eine dieser Kreaturen nach dem hochgewachsenen Krieger ausholte, duckte sich die Jung-Ritterin hinter ihren Schild, winkelte ihn etwas an um jenen dichter an ihre Schulter drücken zu können, bevor sie sich im schnellsten ihr möglichen Sprint befand. Sie kollidierte heftigst mit dem dämonischen Wesen, schaffte es aber jenes von den Füßen zu fegen. Jetzt kippte jedoch Erza direkt mit der Kreatur um, begrub jedoch dessen Körper unter ihrem Schild und drückte es so regelrecht zu Boden.
Die Soldatin hatte bereits ihr Schwert fallen gelassen und hatte zu dem Scheibendolch an ihrem Gürtel gegriffen, bevor sie jenen immer wieder seitlich in den um sich und nach ihr schlagenden Körper unter ihrem Schild rammte. Sie zählte nicht wie oft sie in dessen Fleisch stach... wieder und wieder und wieder und wieder... begleitet von einem wütenden Schrei aus der Kehle der Jung-Ritterin, bevor die Bewegungen irgendwann endlich ermatteten.
Ein letztes mal bohrte sie ihren Dolch tief in die Kreatur, bevor sie jenen erneut heraus zog und schwer atmend sich kurz umschaute. Dieser Alptraum war noch lange nicht vorbei... genau jener Gedanke war es, welcher sie schließlich dazu brachte ihre Seitenwaffe erneut zu verstauen, ihr Schwert zu packen und sich auf jenes gestützt erneut aufzurichten.
Nach oben Nach unten
Warmonger

Warmonger


Anzahl der Beiträge : 777
Anmeldedatum : 06.11.11

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDo 02 Jan 2020, 22:41

Als das Beben begann, kniete Calvin gerade neben einer frischgebackenen Mutter, deren Sohn er gerade auf die Welt geholfen hatte. Es war das dritte Beben, das er miterlebt hatte, seit er in die Gegend gekommen war. Nicht das heftigste. Er runzelte die Stirn und versuchte, die magischen Ströme, die unter ihm in der Erde verliefen, auf Unregelmäßigkeiten, auf etwas Unbekanntes zu untersuchen, während er sich geistesabwesend die blutigen Hände an einem Tuch abwischte.
Die junge Frau hatte nur Augen für ihr Kind. Sie hätte ohnehin nicht aufstehen können, selbst wenn sie im Tempel Zuflucht hätte suchen wollen.
Bei den letzten zwei Beben waren seine Versuche, eine Ursache ausfindig zu machen, völlig fruchtlos gewesen. Dieses war genauso ... fast. Aber tief in der Erde war etwas anders. Unangenehm. Calvin versuchte, genauer nachzufühlen – da war etwas ...
Ein entsetzlicher Stich fuhr durch den Kopf des jungen Magiers. Mit verzerrtem Gesicht presste er sich die Hände an die Schläfen und schüttelte den Kopf, während Tränen in seine Augen stiegen. Etwas war überhaupt nicht in Ordnung.
Erst nach einigen Sekunden bemerkte Calvin, immer noch auf den Knien, dass die junge Mutter ihn besorgt ansah. Wahrscheinlich hatte sie eine Frage gestellt, als er gerade am Sondieren war, dachte er sich.
Er gab einige allgemeine Ratschläge – mehr essen, mehr trinken, saubere Windeln verwenden – und stand mühsam auf, während sein Schädel zum Zerbersten pochte. Gerade rechtzeitig, um mit anzusehen, wie der Himmel aufriss. Gebannt starrte Calvin auf die Wesen, die herabstürzten. Seine Rechte umklammerte den Griff seines Messers, aber aber er konnte sich nicht bewegen, konnte nur mit ansehen, wie um ihn herum alles im Chaos versank.
Bis er die ersten Menschen von den Neuankömmlingen niedergestreckt werden sah. Er presste die Lippen aufeinander, seine Augen wurden schmal: keinen Moment würde er noch länger tatenlos zusehen.
Besorgt wandte er sich nach der jungen Mutter um, aber er sah sie schon nicht mehr. Hatte sie doch die Kraft gefunden, mit ihrem Kind in Richtung des Tempels zu fliehen? Er hatte keine Zeit, es herauszufinden. Viele der Kreaturen hatten davon abgelassen, wahllos Menschen anzugreifen, und konzentrierten sich auf diejenigen, die sich wehrten, Punkte des Widerstandes, auf die dunkle Gestalten zustreben. Nahe bei Calvin kniete eine Frau in Reisekleidung, aber mit Schwert und Schild bewaffnet über mehreren gefallenen Kreaturen. Eine weitere stürmte von hinten auf sie zu, während sie sich noch mühte, wieder auf die Füße zu kommen. Ohne weiteres Zögern warf sich Calvin in die endlos einstudierte Zaubererpose, rechte Hand und rechten Fuß nach vorne, linke Hand und linken Fuß nach hinten, wie ein Fechter. Er war selbst überrascht, wie leicht ihm der Zauber gelang: Die Luft um seine Finger wurde dicker, bildete eine Nebelwolke, die sich rasch zu einem Eisklumpen zusammenballte, während sie schon in Richtung des Feindes schoss. Wie eine Zwinge formte sich der Klumpen um das missgestalte Knie der Kreatur, die überrascht kreischte, während sie vornüber stürzte.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyFr 03 Jan 2020, 00:55

Noch ehe die Kreaturen Thjuren erreichten, warf sich ein stahlgewandeter Blitz zwischen sie und ihn, riss eines der Monster glatt von den Beinen und ging mit ihm in einem wütenden Knäuel peitschender Gliedmaßen zu Boden. Ganz instinktiv wandte Thjuren seine Aufmerksamkeit der verbliebenen Bestie zu, den Schaft seiner Axt weit vor den Körper gestreckt um sie in ihrem Sprung abzupassen, doch zu seiner Verwunderung würdigte ihn das Wesen keines Blickes. Anstatt auf den Varänger stürzte sie geradewegs auf den hinter diesem am Boden liegenden Alten zu, Thjuren schlichtweg ignorierend. Ihre Gier nach dem wehrlosen Opfer sollte ihr zum Verhängnis werden. Nur für die Dauer eines Herzschlages hielt die Verwunderung Thjuren zurück, dann übernahmen seine von Jahrzehnten des Krieges geschulten Instinkte erneut die Kontrolle. Ein blitzschneller Stoß mit dem eisenbeschlagenen Schaftfuß der Axt brachte das Monster ins Taumeln und ehe es sich wieder gefangen hatte, folgte das Blatt und grob sich durch verhornte Hautplatten tief in seine Schulter. Mit einem erbärmlichen Schrei ging das Wesen zu Boden, ein Arm hing schlaff und blutend vom Leib. Und doch steckte noch genügend Kampf, genügend Mordlust in ihr, dass sie sich erneut aufrappelte und – erneut! – anstatt auf Thjuren auf den alten Mann zustürzte. Wieder kam sie nicht weit. Der nächste Hieb der Axt zertrümmerte ihre Hüfte, der dritte traf den Nacken – und beendete das elende Dasein des Wesens.
Schwer schnaufend vor Anstrengung warf Thjuren sich zu dem Greis herum, der noch immer sein in dreckigen Stoff gewickeltes Bündel gegen die Brust gepresst hielt. "Lauf, du Narr!", fuhr Thjuren ihn erneut an. Ein entgeisterter Blick traf ihn zur Antwort, doch nach einigen Herzschlägen schienen die Worte bis zum Verstand des Alten durchzudringen. Schwerfällig rappelte er sich auf und hastete davon, dem zweifelhaften Schutz zu, welchen Welines geheiligter Tempel versprach.
Thjuren stützte sich auf den Schaft seiner Axt, atmete tief durch und ließ den Blick über das Lager schweifen. Selbst auf die Schnelle konnte er nicht weniger als ein Dutzend der Wesen ausmachen. Und wenngleich sie hier oben einen Augenblick der Ruhe erkämpft hatten, so drängten doch all diese Wesen in eben ihre Richtung. Sie hatten es noch lange nicht überstanden. Und wenn es so weiter ging, dann standen ihre Chancen schlecht, dass sie es überstehen würden. Er tat ein paar Schritte auf die junge Ritterin zu, welche ihm so tapfer beigestanden hatte.
"Keine Chance, sie hier im Offenen aufzuhalten. Wir sind Futter hier", erklärte er grimmig, "Fallen wir zum Tempel zurück. Auf den Stufen und mit einer Mauer im Rücken können wir vielleicht eine Schlachtreihe halten. Wer noch im Lager ist..." Er warf einen vielsagenden Blick hinab zu der chaotischen Zeltstadt, in welcher eben ein weiteres großes Zelt in sich zusammen stürzte. "Wir müssen die retten, die wir retten können. Der Rest ist verloren. Müssen auch an unsere eigene Haut denken."
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDi 07 Jan 2020, 17:04

Ein monotones Pfeifen in ihren Ohren begleitete diesen alptraumhaften Tumult über welchen langsam ihre Augen wanderten. Erza war sich langsam nicht mehr sicher ob sie nicht einen bösen Traum durchlebte... was würde sie dafür geben gleich zwar in Schweiß gebadet jedoch sicher in einem Bett aufzuwachen!
Es war nicht der erste Kampf der jungen Soldatin, doch gegen so etwas hatte sie noch nie antreten müssen... Ihre geringere Erfahrung war hier aber wohl kaum das eigentliche Problem, denn wie in alles in der Welt hätte man sich auf so etwas überhaupt vorbereiten können?
Die Worte des axtschwingenden Kolosses drangen schließlich an ihre Ohren, worauf Erza ihren Kopf anhob. Eigentlich hätte ihr Schwur es von ihr verlangt den Leuten zu helfen und sie zu schützen... doch tot hätte sie erst recht keinem mehr helfen können. Auf der anderen Seite gefiel der Jungritterin der Vorschlag sehr, sie bevorzugte ganz klar eine defensivere Position. Sie könnte ihr Waffe und ihren Schild wesentlich besser einsetzen wenn sie nicht zusätzlich auch noch permanent auf ihren eigenen Rücken achten musste.
So nickte sie schließlich und versuchte kurz die anderen welche bei der Verteidigung halfen auszumachen. "Rückzug zum Tempel!, rief sie schließlich aus in der Hoffnung, dass einige der Kämpfenden es hören würden und sie sich somit halbwegs geschlossen zurückziehen konnten. Sich einzeln durchschlagen bot aktuell nur weitere Aussichten um draufzugehen.
Nach oben Nach unten
Warmonger

Warmonger


Anzahl der Beiträge : 777
Anmeldedatum : 06.11.11

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMi 08 Jan 2020, 21:23

Niemand hatte Augen für Calvin, und ebensowenig für die Kreatur, die er gerade zu Fall gebracht hatte. Er hatte gehofft, dass sich die Kämpferin darum kümmern würde, aber sie trat gerade den Rückzug Richtung Tempel an – verständlich, aber ungelegen. Aber das Wesen kroch immer noch auf Erza zu, statt sich um Calvin zu kümmern, also entschloss er sich, die Sache selbst zu beenden. Mit einem weiteren Zauber heftete er die Arme der Kreatur an den Boden, dann zog er sein Messer, und mit einem gerechten Zorn, den er sich selbst nicht zugetraut hätte, hieb und stach er damit auf den Hals des Monsters ein. Mit hervorquellenden Augen drehte es den Kopf zu Calvin und schnappte nach seiner Hand. Gerade so schaffte der junge Magier es, sie wegzuziehen, fühlte noch den heißen Atem auf seinen Fingern. Mit einer hassverzerrten Grimasse drehte sich die Kreatur weiter, drehte den Kopf fast unmöglich weit nach hinten – und sackte dann verdreht zusammen, endlich aus den klaffenden Wunden am Hals verblutet.
Mit zitternden Händen lief Calvin den anderen Kämpfern hinterher. Immer noch mordeten links und rechts die Monster, wen sie in die Klauen bekamen, aber Calvin hielt nicht an. Er wusste, dass er einen direkten Kampf kaum überstehen konnte. Stattdessen rief auch er: "Zum Tempel! Wir halten den Tempel! Bewaffnet euch!"
Nach oben Nach unten
Sternenvogel
Herrin der Vögel / Kaiserin
Sternenvogel


Anzahl der Beiträge : 3589
Anmeldedatum : 13.11.11
Alter : 32
Ort : Mannheim

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptySo 12 Jan 2020, 21:40

Selbst zu viert wirkte der Angriff dieser unnatürlichen Wesen noch wie das reinste Chaos. Es war auf Grund der größe des Flüchtlingslagers nahezu unmöglich, irgendwelche Bestrebungen anzustellen, um Ordnung hinein zu bekommen und jene, die nicht kämpfen konnten, zu schützen. Und so akzeptierte auch Chen Lu, dass es keinen Sinn ergab, weiter hier draußen zu kämpfen, wo sie jederzeit von jeder Seite angegriffen werden konnten. Mit leichten Schritten folgte sie also dem Rückzug der anderen, darauf achtend, so viele der Feinde im Auge zu behalten, wie möglich.
Die Vorsicht zahlte sich aus, als eines der Wesen, dass sich gerade noch in der Nähe ihrer Rückzugsroute über sein ziviles Opfer gebeugt hatte, sich aufrichtete und sich der Gruppe zuwandte. Noch während die Kreatur die Gruppe ins Visier nahm, machte die Lotuskriegerin einen Ausfallschritt, glitt an der Klaue, die wohl mehr aus Reflex denn als gezielter Angriff nach ihr geschlagen wurde, vorbei und rammte mit einer fließenden Bewegung der Kreatur ihre Klinge tief in den Leib. Sie nutzte den Schwung der Bewegung, um ihr Schwert aus dem Körper der in sich zusammen sackenden Kreatur zu ziehen und schloss dann wieder zu den Anderen auf, sich kurz vergewissernd, dass sonst niemand in akuter Bedrängnis war. Die Kreaturen waren kein Kinderspiel und sie hatte es wohl nur dem halben Überraschungsmoment zu verdanken, dass ihr letzter Gegner derart schnell gefallen war.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMo 13 Jan 2020, 23:29

Man konnte es wohl allein Welines Gnade zuschreiben, dass so viele der Flüchtlinge bereits vor Beginn des Angriffs, beim Einsetzen des Bebens, in den Tempel geflohen waren. Wer nicht dort Zuflucht gesucht hatte, der war in die umliegenden Wälder gerannt, sodass das Lager, welches sie nun den Bestien preisgaben, fast vollständig verwaist war. Wer sich jetzt noch dort aufhielt, so ging es Thjuren gramvoll durch den Kopf, würde nun für sich alleine kämpfen und sich ins Refugium des Tempels durchschlagen müssen. Nur zu gerne hätte er an der Spitze eines Trupps imperialer Garde einen Gegenangriff gestartet, die Monster Zeltreihe für Zeltreihe systematisch zurück gedrängt und für Sicherheit gesorgt. Aber ohne einen solchen Trupp hinter sich – nun, was sollte er tun. Mit diesen dreien hier möchte er für den Moment die Stellung halten können und er wollte keinem dieser unerwarteten Gefährten Tapferkeit oder Können absprechen. Allein, ihre Zahl reichte nicht annähernd aus um sich mehr als der eigenen Haut zu erwehren.
Der Rückzug war keine heillose Flucht, kein ungeordnetes Hasten in die fragwürdige Sicherheit des Tempels. Schritt für Schritt ließen sie sich zurück fallen, jede der Bestien, die ihnen allzu dreist nachsetzte, mit blankem Stahl empfangend, zurück treibend, bis sie den festen Tritt steinerner Stufen unter den Füßen und die beruhigende Stärke der Tempelwand im Rücken hatten.
"Bleibt zusammen, deckt die Flanken!", gab Thjuren die Devise aus, doch zu seiner Überraschung blieb der erwartete Ansturm der Kreaturen – nun, da sie ihnen an einem einzigen Punkt ein letztes Ziel boten – aus. Lediglich verhalten, vereinzelt wagte das eine oder andere gehörnte Monster vorzupreschen, ein Unterfangen, das jedes mal unmittelbar auf einer Klinge oder im Blatt einer Axt endete. Es dauerte sicherlich hundert Herzschläge, bis Thjuren realisierte, dass es die Tempelstufen selbst zu sein schienen, welche die Bestien aufhielten, welche diese nicht zu betreten wagten. Wann immer einer von ihnen sich zu weit nach vorne wagte, sodass er in die Reichweite einer Klaue geriet, sprangen die Wesen unverzüglich auf den Unvorsichtigen zu, doch wo sie sich auf geheiligtem Grund aufhielten, da zögerten sie, pirschten unschlüssig wie Raubkatzen hinter unsichtbaren Gitterstäben entlang der vermeintlichen Barriere. Gewiss, sie waren noch immer viele. Zu viele, als dass die kleine Truppe leichtfertig zum Gegenstoß hätte ausholen können. Zwei Dutzend mochten es sicherlich sein, die sich vor dem Portal des Tempels gesammelt hatten. Und doch war nun soetwas wie Ruhe, ein ungewisses, unerklärliches Patt eingekehrt. Eine dringend benötigte Atempause, zumindest.
"Weline schützt uns", sprach Thjuren das Offenkundige aus, "Aber lange wird uns das nicht weiter helfen. Was sollen wir tun?"
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyMi 15 Jan 2020, 22:07

Dieses Zögern in den Reihen jener Kreaturen war auch Erza aufgefallen... Unerklärlich was es genau war was diese Schrecken zu behindern schien. Erza selbst war alles andere als eine gläubige Frau, sie hatte dafür bis jetzt in ihrem Leben keinerlei Zeit gehabt. Sie war in erster Linie eine Soldatin, welche sich eher auf ihren Schwertarm verließ als darauf irgendwelche unsichtbaren Wesen anzubeten von denen sie nicht einmal sicher wusste ob es sie überhaupt gab oder nicht.
"Scheiß auf Weline...", stieß Erza kühl und eher gewollt flüsternd aus, doch am Ende kam es wohl dezent lauter über ihre Lippen als ursprünglich gedacht. Begleitet von ihren Worten trat sie eine der Kreaturen welche zu nah gekommen war direkt von der Treppe nach Unten, wobei sich der grotesk verformte Körper im Sturz über das Gestein mehrfach überschlug.
Das letzte womit sie nun innerhalb dieses Kampfes zu tun haben wollte war eben genau jenes Thema... Am Ende waren es ihre eigenen Körperkräfte und die ihrer spontanen Mitstreiter welche ihr dabei helfen würden diesen Tag eventuell zu überleben und sicherlich nicht der zweifelhafte Schutz irgendeiner Gottheit welche solch ein gräuliches Schauspiel gar nicht erst hätte zulassen sollen. "Wir halten diese Stellung... bis es endet oder aber wir selbst verloren sind.", sprach Erza schließlich kalt, dabei jagte im Anschluss ein Schauer über ihren eigenen Rücken. Was hätten sie auch sonst tun sollen? Dort erneut hinaus und die Helden spielen? Das würde sie ihr Leben kosten... Hier könnten sie sich zumindest auf die Verteidigung konzentrieren und eventuell sogar eine Weile ausharren.
Die Jungritterin selbst wäre am liebsten direkt dort hinaus, mit jedem male mehr als verzweifelte Schreie an ihr Ohr drangen. Sie kannte ihren Schwur... ihre höchste Bürde als Gardistin zu Avalon... doch wäre sie dort hinaus gegangen hätte sie nichts daran ändern können. Sei ein Bollwerk deiner Mitmenschen welcher sich selbst diesem Schutze unwissend unterstellen, denn erst wenn du mit all deinem Mut diesem entsprichst werden sie dich auf Ewig niemals vergessen...
Es nagte an ihr... doch sich in den Freitod zu werfen würde bedeuten erst recht Niemandem mehr helfen zu können.
Nach oben Nach unten
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDo 16 Jan 2020, 16:31

Tarneg fluchte. Unzählige Kreaturen liefen durch das zeltlager und jagten jeden, der hier lagerte. Frauen und Kinder weinten, während Männer um ihr leben fochten. Sein Pferd war bereits panisch geflüchtet, doch Samira war bei ihm geblieben und blökte, während sie mit ihren Hufen auskeilte. Tarneg griff sich seinen Bogen und seine Pfeile und lief zu Samira. Mit ihrer Hilfe kam er auf ihren Rücken und begann nun, seinerseits die Kreaturen abzuwehren. Mit seinen Beinen lenkte er sein Reittier in richtung des Tempels der Weline und schoss Pfeile in richtung der Kreaturen. Einige versuchten, ihn herunter zu holen, doch Samira kickte sie mit ihren Hufen beiseite.
Beim Tempel sah er Menschen stehen, mit Waffen in der Hand. Er ritt Weiter , betrat den Bereich des Tempels und stoppte dann sein Kamel. "Salaam alechum," grüßte er die fremden. Dann blickte er zu den Kreaturen und runzelte die Stirn.
Sie kamen nicht näher, als würden sie sich fürchten..
Nach oben Nach unten
Warmonger

Warmonger


Anzahl der Beiträge : 777
Anmeldedatum : 06.11.11

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDo 16 Jan 2020, 23:55

Calvin stand an der obersten Treppenstufe, sein Messer locker den Kreaturen entgegengestreckt, die am Fuß der Treppe lungerten. Seine linke Hand formte Zeichen und verwarf sie wieder. Er konnte vielleicht eines oder zwei der Wesen niederstrecken, wenn er sich verausgabte, aber was dann? Sparsamer konnte er seine Kräfte einsetzen, wenn er die anderen unterstützte, aber niemand wollte den ersten Schritt die Treppe hinab machen. Calvin, im Übrigen, auch nicht.
Aber seine Pflicht ließ ihm keine Wahl, er musste einen Weg finden, den Flüchtlingen zu helfen. Er ließ den Blick über seine Schicksalsgefährten schweifen. "Wir können hier nicht stehen und auf das Ende warten. Jemand lenkt sie ab, die Anderen fallen ihnen in den Rücken – das heißt, ich lenke sie ab. Die Göttinen sind mit uns."
Er trat einen Schritt vor, bemüht, nicht nach den Anderen zu sehen, ob sie ihm auch wirklich folgten. Auf der obersten Stufe hingen schon die Blicke all der Monstren an ihm – und sein Blick, im Gegenzug, an dem Reiter, der plötzlich herangestürmt kam, eine Erscheinung, die kaum verblüffender hätte sein können, zudem sie nicht auf einem Ross, sondern auf einem Kamel ritt. Ohne große Mühe durchbrach der Reiter die Reihen der abgelenkten Kreaturen, wandte sich und grüßte, als ob nicht gerade die Welt um sie herum unterging.
"Nun", hob Calvin an, als er seine Fassung wieder gewonnen hatte, "ihr habt einen Bogen – ich schlage vor, ihr nutzt ihn. Und nun –"
Er wandte sich wieder seinen Widersachern zu, sammelte in der Linken einen eiskalten Ball aus Energien, für die er schon eine Verwendung im Kopf hatte, und machte einen weiteren entschlossenen Schritt. Zwei Dutzend Augen folgten ihm.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptySo 19 Jan 2020, 11:43

Nicht!, wollte Thjuren rufen, als der junge Mann sich so tapfer anbot, den Gegenschlag auf die Kreaturen anzuführen. Tapfer, aber töricht! Er trug keine Waffen außer einem Messer, keinen Schild und kein Rüstzeug und auch wenn es Thjuren durchaus nicht entgangen war, dass dieser Bursche eine höhere Macht befehligte, so bezweifelte er doch stark, dass diese in jenem Augenblick den verlässlichen Schutz guten Stahls aufwog.
Doch er kam nicht dazu, seine Warnung auszustoßen, da mit einem mal wie aus dem Nichts ein Reiter auftauchte und mitsamt seinem beachtenswerten Reittier die Tempelstufen hinauf preschte. Thjuren kannte Kamele aus seiner Zeit in der imperialen Garde, doch hätte er niemals erwartet, eines davon in dieser Gegend anzutreffen. Weit kam der Reiter freilich nicht. Der Tempel war inzwischen brechend voll mit Flüchtlingen und wenngleich diese halb panisch, halb verwundert übereinander stolpernd zurück wichen, als der Fremde sein Tier geradewegs in Welines Heiligtum trieb, blieb dort kaum Platz für eine derart massige Kreatur.
Die Verwunderung schien glücklicherweise die Monster vor den Stufen ebenso zu erfassen, wie die bedrängten Verteidiger, denn für einen Augenblick verharrten sie eine Gelegenheit, die der junge Zauberer erneut nutzte – um vorzutreten, sich sehenden Auges als Opfer darbietend.
"Nicht!", rief Thjuren nun doch aus, doch war stürzten die ersten der verdrehten Wesen bereits auf den Jungen zu, Fänge gebleckt und Klauen erhoben. Mit zwei weiten Schritten war Thjuren an dessen Seite und ließ die Axt mit Wucht von der rechten Schulter herab schnellen, trieb das Blatt dem vordesten der Monster glatt durchs Schlüsselbein. Die Kreatur ging zu Boden, wie von einem Blitz getroffen in ihrem Lauf gestoppt. Unverzüglich nutzte der Waränger den gewonnenen Augenblick, packte den bleichen Jungen mit der Linken am Kragen und riss ihn unzeremoniell zurück auf die Tempelstufen, wo hoffentlich die Göttin ihren schützenden Schirm über ihn halten würde. Zu spät bemerkte Thjuren jedoch, wie exponiert er nun selbst da stand.
Nach oben Nach unten
Warmonger

Warmonger


Anzahl der Beiträge : 777
Anmeldedatum : 06.11.11

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptySo 19 Jan 2020, 19:32

Kein Plan überlebte Kontakt mit dem Feind – so viel hatte Calvin bereits in der Schule gelernt – aber, wie er nun herausfand, konnten sie genauso gut am Freund scheitern. Thjurens Ruf hatte er noch ignoriert, in der Hoffnung, der Hüne würde sich in die Situation fügen und seine Rolle spielen, aber Thjuren hatte andere Absichten. Gerade so konnte er den Zauber stabilisieren, den er gerade hatte entfesseln wollen, als er zurückgerissen wurde. Es war seine monastische Tugend, die ihn wieder Fuß fassen ließ: er wischte Verwirrung, Überraschung und Enttäuschung beiseite, konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
Er hatte vorgehabt, sich selbst mit einem dicken Panzer aus Eis zu schützen, um den Ansturm von so vielen Kreaturen wie möglich zu überstehen, aber nun war er nicht mehr an der Front. Er hätte seinen Plan auf Thjuren übertragen können, aber was hätte der Hüne getan, wenn er plötzlich von Eis überzogen und bewegungsunfähig gemacht würde? Ganz davon zu schweigen, dass er dann im Kampf gefehlt hätte. Nein, Calvin musste seinen Plan ändern.
Rasch warf er sich links hinter Thjuren auf die Knie, um unter seinem Arm hinweg zielen zu können, und entfesselte seinen Zauber in neuer Form: mehrere Sekunden lang strömte ein eisiger Schwall aus seinen Händen und fegte um die drei Monstren, die drauf und dran waren, sich auf Thjuren zu stürzen. Die mittlere Kreatur, die mit vorgereckter Fratze gerade nach der Schulter des Mannes schnappen wollte, bekam am meisten ab: zentimeterdickes Eis überzog Fänge, Augen und Schultern. Sofort fiel das Wesen mit einem erstickten Heulen auf die Knie und begann mit seinen Klauen, über das Eis auf seinem Gesicht zu kratzen, behindert durch seine gefrorenen Gelenke. Und auch den beiden anderen Wesen fegten Eissplitter durch das Gesicht, fügten ihnen kleine Schnitte zu und ließen sie einen Schritt zurück taumeln.
Erschöpft und mit schwirrendem Kopf warf sich Calvin nach hinten und kroch zurück in die Sicherheit des Tempels. Er hatte Thjuren Zeit gekauft, weiter vorzupreschen oder sich zurückzuziehen. Er hoffte, der Hüne würde sich für das erste entscheiden. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich einige Flüchtlinge in den Tempel drängten, denen ihr Vorstoß den Weg geöffnet hatte – immerhin ein Erfolg, dachte Calvin, bevor ihm kurz schwarz vor Augen wurde.


Zuletzt von Warmonger am Di 21 Jan 2020, 23:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Nanoteh
Oberfee
Nanoteh


Anzahl der Beiträge : 2782
Anmeldedatum : 19.07.13
Alter : 32

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptySo 19 Jan 2020, 20:17

Es war nicht der Tempel selbst und dessen zweifelhafter "Schutz" durch irgendwelche Gottheiten, in welche Erza nicht einmal den leisesten Hauch an Vertrauen steckte, welcher ihr gewisse Zuversicht schenkte. Es war mehr die Tatsache eine Wand in ihrem Rücken zu haben und vor allem die Gewissheit, dass hier bereits viele Menschen untergekommen waren, welche sie nun effektiv und organisiert schützen konnten. Sie mussten hier eine Art Stellung aufbauen, eine Verteidigungslinie errichten und ausharren... würden sie dort erneut hinaus gehen, dann könnte das Leben der im Tempel kauernden Leute erneut in Gefahr sein.
Auf einer grotesken Kreatur welche die Jungritterin noch nie zuvor gesehen hatte, kam ihnen offenbar erneut jemand zur Hilfe.
Erza hatte erst geglaubt, dass jenes Vieh erneut irgendeine Ausgeburt der Unterwelt war, so hässlich und deformiert jene aussah... Mit diesem seltsamen Buckel, dem langen Hals und dem grotesk wirkenden Überbiss. Wahrhaftig ein scheußliches Getier... So hatte sie sich bereits darauf gefasst gemacht es mit einem weiteren Feind zu tun zu bekommen, so fühlte sie sich erleichtert als dem nicht so zu sein schien.

Beinahe schon fassungslos beobachtete Erza das plötzliche Vorpreschen des vor kurzem zu ihnen gestoßenen Mannes, welcher zuerst alles andere als wehrhaft gewirkt hatte. Das war töricht! Sie hatten hier eine Verteidigungslinie zu bilden! Die völlig verängstigten und in Panik befindlichen Menschen im Tempel waren auf sie alle nun angewiesen... Sie war erst starr, bewegte sich dann aber ihren Schock überwindend nach Vorne. "Bleibt hier! Wir brauchen eine geschlossene Verteidigung für die Überlebenden!", rief die Jungritterin so laut sie konnte, wobei sie im Vorhinein schon wusste damit ihren Atem wohl zu verschwenden. Unfassbar! Dann lauf doch in dein Verderben du Dummkopf...
Er war ein Magier... daran gab es aufgrund der beeindruckenden Fähigkeiten keinen Zweifel, doch es verschlechterte Erzas ersten Eindruck nur noch mehr. Was für ein Klischee... waren eigentlich alle Magiebegabten stets so überheblich?!
Als ihm auch noch der seine Axt tanzen lassende Kampfkoloss zur Seite stand, lief es Erza beinahe schon kalt über den Rücken. Er war ein essenzieller Bestandteil in ihrer Vorstellung zur Sicherung und Verteidigung des Tempels!
Erza selbst machte einige Schritte die Treppen hinab, drehte sich dann jedoch erneut kurz zurück, bevor ihre Blick zwischen dem Tempel und den Ausreißern sprang.
Erst nachdem der Magier seine Kräfte wohl vollständig zur Geltung gebracht hatte, da fiel der Jungritterin sein geschwächter Zustand auf. Erza riss sich ihren Helm vom Kopf und warf ihren Schild ebenso von sich, bevor sie die Treppen hinab stürmte und dem Zauberwirker direkt unter die Arme griff.
Er mochte in ihren Augen zwar ein Narr sein mit dem was er tat... doch in dieser Situation und in jenem Kampfe war er für sie gleichbedeutend mit einem Kameraden, so war es eher ein ihr antrainierter Reflex ihm erneut nach Oben in die fragliche Sicherheit des Tempels zu helfen.
Erza hoffte inständig, dass auch ihr axtschwingender Freund eine geschlossene Linie bevorzugen würde um die Überlebenden zu schützen... sie konnten hier kein zwei Fronten-Gefecht führen! Die Flüchtigen zu schützen und weitere Überlebende aus dem Lager zu retten indem sie nach und nach mehr von diesen Kreaturen zurück schlugen? Sie hatten weder die Zahl noch die Kraft dafür!

Nach oben Nach unten
Mali
Freundliche Forenelfe
Mali


Anzahl der Beiträge : 2368
Anmeldedatum : 07.11.11
Alter : 45
Ort : Wedel

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDi 21 Jan 2020, 12:59

Samira blökte, als sie durch die Gruppe menschen im Tempel watschelte. Es war schwer sie zu wenden, also ließ Tarneg sie stehen bleiben und glitt von ihrem Rücken hinab. Dann wandte er sich der gruppe zu, die am Eingang stand und die leute im Tempel beschützte. Mit ein paar schnellen schüssen tötete er diejenigen Kreaturen, die ihnen zu nah gekommen waren und noch zwei weitere.
Dann liess er den Bogen sinken und beobachtete die Wesen. Einige starrten sie nur an, während andere versuchten näher zu kommen.
"Habt ihr einen plan?", fragte er neugierig.
Nach oben Nach unten
Sternenvogel
Herrin der Vögel / Kaiserin
Sternenvogel


Anzahl der Beiträge : 3589
Anmeldedatum : 13.11.11
Alter : 32
Ort : Mannheim

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDi 21 Jan 2020, 14:22

So ein Dummkopf!
Fassungslos hatte Chen Lu dem Magier nachgesehen, der so todesmutig auf die Feinde zuging. Wie konnte er nur?! Er war ein Gelehrter, verdammt, zum Kämpfen waren Leute wie sie selbst doch da! Ein Glück war der große Kerl mit der Axt nicht derart in Schockstarre, wie sie selbst und auch die gerüstete Frau war nicht derart überrascht. Erst, als die Ritterin begann, den Mann in Sicherheit zu ziehen, löste sich die "Versteinerung" in Chen Lus Körper und die Lotuskriegerin machte ein paar tänzerische Schritte auf die Feinde zu. Sie versuchte, auf Abstand zu bleiben und begnügte sich mit Stichen nach dem Gegner, in dem Versuch, jene auf Abstand zu halten, die der Ritterin und dem Magier zu Nahe kommen könnten.
Den Rückzug decken.
Lotuskrieger waren nicht unbedingt Gruppenkämpfer, doch zumindest grundlegende Taktiken waren Chen Lu beigebracht worden. Immerhin konnte es auch mal zu einer Situation kommen, in der sie nicht alleine kämpfen würden. Eine Situation wie dieser.
Die Frage des Kamelreiters beachtete sie gar nicht - oder bekam diese über den Lärm der noch immer vor Angst rufenden oder gar schreienden Menschen hinweg gar nicht mit. Wenn sie einen Gedanken an den Mann, der sich nun sowieso in ihrem Rücken befand, verschwendet hätte, dann wäre ihr seine Erscheinung vermutlich lächerlich vorgekommen. Er wirkte, als wäre er sich der Gefahr gar nicht bewusst, sondern befände sich auf einem Spaziergang durch Tempelgärten.
Nach oben Nach unten
Grim
The Reaper
Grim


Anzahl der Beiträge : 5287
Anmeldedatum : 06.11.11
Alter : 34

[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest EmptyDi 21 Jan 2020, 22:20

Ehe Thjuren schlimmeres passieren konnte fing sich der junge Magier wieder und revanchierte sich – mit einem Zauber der gut und gerne dazu angetan war, das gesamte Blatt der Schlacht zu wenden. Der heraufbeschworene Blizzard stoppte den Ansturm der Bestien abrupt und gab Thjuren die Zeit, die er benötigte, wieder seine Balance zu finden. Er wehrte eine der vorwärts taumelnden Kreaturen ab, indem er ihr den Schaft der Axt vor die Brust stieß, hackte der zweiten den Kopf der Waffe ins Bein und wich dann mit einem gemessenen Schritt zurück in die Sicherheit der Treppen. Weitere Monster gingen mit gefiederten Schäften in Brustkörben, Hälsen und Augen zu Boden und auch die unvermittelt an Thjurens Seite auftauchende dunkelhaarige Kriegern forderte mit schlangengleich vor zuckender Klinge grimmigen Blutzoll.
Binnen Herzschlägen schrumpfte die Zahl der erfolglos heran gestürmten Kreaturen zu einem überschaubaren Häufchen zusammen – so drastisch, dass selbst diese Wesen, die bislang keinerlei Zeichen von Furcht oder Schmerz gezeigt hatten, zurück wichen. Eines der Monster fauchte noch verächtlich, das zweizüngige Maul unmöglich weit aufgerissen, in ihre Richtung, dann begann die Luft um es herum zu flimmern und ein eben solcher Riss wie jene, aus denen die Bestien erst erschienen waren, verschluckte es wieder. Und mit einem mal herrschte gespenstige Ruhe.

Thjuren setzte schwer atmend die Axt ab, stützte sein ganzes Gewicht auf den Schaft der Waffe. Mit einem mal fühlte er sich schwach. Alt, zerschlagen und erschöpft. Er mühte sich, seinem Atem unter Kontrolle zu bringen, lauschte in seinen Körper hinein, versuchte zu erfühlen, ob da irgendwo Verletzungen waren als das Adrenalin langsam abebbte – doch der Kettenpanzer schien das Schlimmste abgefangen zu haben. Nichts weiter als Prellungen und Abschürfungen, alle Knochen noch intakt.
Jetzt erst kam er dazu, sich seine unverhofften Gefährten näher zu besehen. Eine seltsame Truppe war das, die sich da zusammen gefunden hatte. Der bleiche junge Magier und die tapfere Ritterin wirkten nicht unbedingt fehl am Platz, aber die anderen beiden waren auf den ersten Blick offenkundig von noch weiter her gereist als er selbst. Die Kriegerin mit den Mandelaugen wirkte zierlich, doch ihre Haltung verriet, dass sie ihr Handwerk verstand. Der farbenfroh gekleidete Bogenschütze dagegen sah eher nach einem Reisenden, einem Händler vielleicht, denn einem Soldaten aus. Doch trotz all ihrer Andersartigkeit hatten sie alle gut gekämpft. Das verdiente Anerkennung!
"He, danke, dass ihr mich da draußen nicht im Stich gelassen habt! Ich bin Thjuren", stellte er sich vor und reichte einem jeden der Truppe, beginnend bei der jungen Ritterin, die zuerst an seine Seite geeilt war, die Hand zum Gruß.
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





[MSG] Goddess' Quest Empty
BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest Empty

Nach oben Nach unten
 
[MSG] Goddess' Quest
Nach oben 
Seite 1 von 4Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4  Weiter
 Ähnliche Themen
-
» {Remake} Goddess' Quest
» Goddess' Quest: The Prequel
» Goddess' Quest – Reboot

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Unbesiegbar :: MSG-Sektion :: Fantasy :: Goddess' Quest-
Gehe zu: