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 [MSG] Goddess' Quest

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Warmonger
Nanoteh
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Nanoteh
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 22 Jan 2020, 20:16

Etwas abseits des Geschehens hatte sie den ihr so töricht erschienen Magier auf der obersten Treppenstufe abgesetzt, wenigstens schien sich die Situation ebenfalls etwas zu beruhigen... Genau was sie nun gut gebrauchen konnten, etwas Luft und Raum um zu atmen.
Erza hob kurz darauf zumindest erneut ihren Helm auf und legte ihn nicht unweit auf dem ebenfalls von ihr achtlos geworfenen Schild ab. Erneut hatte dieser Koloss gewütet wie der Todbringer persönlich, ein Umstand welcher Erza froh stimmte mit ihm offenbar auf der selben Seite zu stehen. Er hätte vermutlich mit einem einzigen Axthieb auf Erzas erhobenen Schild ihren Arm gebrochen... Die Jungritterin selbst war zwar ausgebildet als Soldatin und weit kräftiger als normale Frauen in ihrem Alter, doch sie wusste nicht ob sie auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte gegen solche Kräfte zu bestehen...
Es schüchterte sie beinahe schon ein, als dieser gestandene Krieger vor sie trat und Erza sich an ihre Zeit als einfache Rekrutin erinnert fühlte... Sie... ein Leutnant der avalonischen Garde! Sie schüttelte diese Verunsicherung ab und trat mit antrainierter Selbstsicherheit vor. "Wäre besser gelaufen, wenn ich zum Schluss nicht auch noch auf den leichtsinnigen Zauberschmeißer hätte aufpassen müssen.", sprach die Jungritterin und packte kraftvoll zu bei der ihr zum Gruß dargebotenen Hand. Auch wenn Thjuren noch so ein Koloss war, Erzas Händedruck ihrer von unzähligen Kämpfen geschundenen Finger war ebenfalls so eisern wie ihre Panzerung...
"Mein Name ist Erza. Erza Alencon aus Dämmerfels. Danke für eure Kraft in diesem Gefecht... ihr kämpft wirklich großartig.", stellte sich die Jungritterin ebenfalls im Gegenzug vor, ihre genaue Herkunft und ihren Stand verschwieg sie jedoch. Die Insignien auf ihrer Rüstung könnten es zwar verraten, doch sie war weit genug gereist um es eher unwahrscheinlich sein zu lassen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDo 23 Jan 2020, 01:55

Als Calvin wieder ganz bei sich war, saß er auf der obersten Stufe der Treppe zum Tempel und der Kampf war vorbei. Erschlagen und erstochen lagen ihre Feinde vor dem Tempel. In der Entfernung kam eine kleine Gruppe bewaffneter Pilger heran, die wohl ihrerseits einige der Angreifer erschlagen hatten. In diesen Zeiten waren viele Reisende, die es sich leisten konnten, bewaffnet. Heute war das ein Segen gewesen.
Der Hüne und die Kriegerin hatten sich zusammengefunden. Aufmerksam hörte Calvin zu, auch wenn sein ganzer Körper immer noch vor Erschöpfung zitterte. Er blickte erst auf, als er hörte, wie Erza ihn einen "leichtsinnigen Zauberschmeißer" nannte. Eine Weile sah er die Soldatin an, während er überlegte, was er darauf erwidern sollte. Unbeantwortet wolte er die Respektlosigkeit nicht lassen. Gleichzeitig war er der Frau für ihre Hilfe zu Dank verpflichtet. Wies er darauf hin, dass sein Plan von Anfang an durchkreuzt worden war, fiel er damit Thjuren in den Rücken, dessen Einsatz den Ausfall getragen hatte. Er setzte zu einer vorsichtigen Antwort an. "Unser gemeinsames Handeln hat uns diesen Sieg ermöglicht – und wir haben keine Verletzten zu beklagen. Hättet ihr sonst einen Angriff gewagt?"
Um einer weiteren Diskussion zuvorzukommen, aber auch wegen der dringenden Notwendigkeit, wies Calvin auf die Verwundeten, die in stöhnenden Reihen im Halbdunkel des Tempelinneren lagen.
"Aber unter den Menschen hier gibt es viele Verletzte – helft ihr mir, sie zu versorgen? Der Kampf hat mich sehr erschöpft, und es gibt ohnehin mehr Wunden, als ich alleine verbinden könnte, bevor der erste nicht schon verblutet ist."
Er zog die Beine an und erhob sich, streckte der Ritterin die Hand hin, sah dabei jedoch nacheinander ihr, Thjuren, Tarneg und Chen Lu ins Gesicht, und er wandte sich an alle.
"Ich bin Calvin Cuthford. Ein guter Stern steht über unserer Begegnung."
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Sternenvogel
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyFr 24 Jan 2020, 23:25

Chen Lu sah mit Erleichterun, wie die fremdartigen Wesen sich zurückzogen. Endlich hatten sie Luft zum Atmen, sich vorzustellen... Und sich auf einen weiteren Angriff vorzubereiten. Denn irgendwie hatte die Kriegerin das Gefühl, dass es nicht bei diesem einen Angriff bleiben würde. Nicht, dass sie irgendwelche Erfahrungen mit diesen Wesen hatte, geschweige denn sonst irgendeinen Anhaltspunkt... Nur ihr Gefühl und Gefühle konnten trügen. Also hielt sie sich angespannt und nutzte die Gelegenheit, vor allem die anderen Kämpfer abzuschätzen. Sie alle wirkten so fermdartig und ungewohnt auf sie. Offensichtlich beherrschte wohl keiner den Lotusstil.
In einer fließenden Bewegung legte sie schließlich ihre Handflächen vor der Brust zusammen und verbeugte sich mit geradem Rücken vor ihrem zufälligen Mitstreitern.
"Mein Name ist Jinjin Chen Lu, mögen die acht Göttinnen über Euren Pfaden leuchten."
Sie richtete sich wieder auf, ehe ihr Blick abschätzend auf dem Magier hängen blieb. Auch, wenn sie seine Aktion gerade für nicht intelligent befunden hatte - er hatte Mut. Und zumindest hatte er den Willen gehabt, zu lernen, um ein Magier zu werden. Er war nicht hilflos und schien sich um das Wohl der Leute zu sorgen. Möglicherweise war er der Gelehrte, den zu finden sie hier gehofft hatte. Doch vorerst schwieg sie und wartete ab, was die Anderen nun vorschlagen würden.
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Mali
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptySa 25 Jan 2020, 15:13

Tarneg begutachtete die anderen Kämpfer und lauschte auf die Fremden namen, als sie sich alle vorstellten. Dann trat er vor und drückte Thjurens Hand. "Mein name ist Tarneg ibn Danug al Sayf. Dieser Kampf war recht erfrischend. Nur zu schade, das mein Ross abhanden kam.Aber meine treure Samira hat dafür gesorgt, das ich heil aus dieser Sache rauskam." Seinen Bogen hatte er sich über den Rücken gehängt und lächelte freundlich.
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptySo 26 Jan 2020, 13:47

Thjuren nahm Erzas Lob mit stummem Nicken an, zog etwas irritiert die Hand wieder zurück, als Chen Lu, anstatt diese zu ergreifen, eine fremdartige Verbeugung vollführte. Tarneg, der Kamelreiter, bezeichnete den Kampf als 'erfrischend'. Thjuren, der sich seinerseits völlig zerschlagen und am Ende seiner Kräfte fühlte und im Stillen allen acht Göttinnen inständig dafür dankte, dass es vorbei und sie noch alle am Leben waren, entschied, dass der junge Bogenschütze entweder Unbekümmertheit vortäuschte, um den harten Mann zu markieren, oder aber vermutlich verrückt war. Er hoffte auf Ersteres. Calvin, der tollkühne Zauberwirker, mahnte an, dass viele der Verletzten Hilfe benötigen würde, doch keiner der anderen zeigte Ambitionen, darauf einzugehen. Auch Thjuren verspürte keinerlei Verantwortung für diese Aufgabe. Für den Moment wollte er einfach nur verschnaufen, zur Ruhe kommen. Verarbeiten, was er hier eben erlebt hatte. Er hatte für diese Leute, die ihn im Grunde nichts angingen, bereits gekämpft und geblutet. Sollten sich andere nun um deren Wunden kümmern! Er war Krieger, kein Feldscher. Sicherlich, er konnte eine Wunde verbinden. Aber das konnten andere ebenso. Andere, die nicht bis vor ein paar Herzschlägen ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten.
"Was waren das für... Dinger? Wo sind sie auf einmal her gekommen?", sprach er nach einigen Momenten der bedrückten Stille schließlich die Fragen aus, die einem jeden von ihnen im Kopf umgehen mussten, ließ den Blick über die Gesichter seiner Kampfgefährten gleiten. Gesichter, in denen er die gleiche Ungewissheit, die gleiche Verwirrung sah, die er auch selbst verspürte.
"Vielleicht kann ich hierbei Licht ins Dunkel bringen...", erklang plötzlich eine Stimme vom Portal des Tempels her. Sie gehörte dem Greis, den die Monster vorhin so vehement verfolgt hatten. Er mochte zwischen fünfzig und sechzig Sommer gesehen haben, jedenfalls der Silberfarbe seines buschigen Vollbarts und dem bereits weit zurück gegangenen, dünnen Haupthaar nach zu urteilen. Gekleidet war er in lange, schmucklose Reiseroben, wie sie wandernde Mönche häufig trugen, zerschlissen an den Beinen, wo die Klauen der Bestien ihn erwischt hatten. Fragende Blicke wandten sich ihm nun zu.
"Diese Kreaturen waren Dämonen, Diener des Namenlosen Gottes, des großen Übels der Vorzeiten, welches die Göttinnen damals versiegelt haben", begann er seine Ausführungen. Es war ein Mythos, der Thjuren trotz seiner langen Reisen nie untergekommen war, doch er lauschte stumm, anstatt den Alten zu unterbrechen. "Dass sie aus ihren schändlichen Sphären in unsere Welt vordringen konnten ist ein dunkles Vorzeichen, welches nur das letzte in der Reihe all dieser merkwürdigen Ereignisse der letzten Zeit ist", fuhr dieser fort, "Warum sie genau hier aufgetaucht sind... ich fürchte, das könnte etwas mit mir zu tun haben. Oder genauer: mit dem, was ich bei mir trage."
Jetzt erst fiel Thjuren auf, das der Mann noch immer das Bündel umklammert hielt, von dem er sich schon während seiner Flucht vor den Dämonen nicht hatte trennen wollen. "Das hier?", fragte er den Greis und deutete auf das Päckchen in dessen Armen. Der Alte nickte und begann den Stoff zurück zu schlagen. Zum Vorschein kam eine Scheibe aus Bronze, wie es schien, das Metall alt und stumpf und auf den ersten Blick gänzlich unscheinbar. Sie durchmaß etwas mehr als eine Handspanne und war durch feine Stege in acht Segmente unterteilt. Erst auf den zweiten Blick bemerkte Thjuren die verblassten Symbole, welche in jedes dieser Segmente eingelassen waren. Sie waren unverkennbar: die Zeichen der acht Göttinnen.
"Seht, ich bin ein Gelehrter der Universität von Talras. Mein Name ist Jero Thal", stellte der Greis sich vor, "Dieses Artefakt hier... wir glauben, dass es ein Siegel aus der Frühzeit Ruhtas ist, als die Göttinnen dieses Land formten und vom Übel säuberten. Ein Gegenstand, der unfassbare Macht in sich speichern kann. Doch es ist inaktiv, leer. Und dies ist nicht der erste Angriff der Dämonen. Sie wollen dieses Siegel in ihren Besitz bringen. Deshalb habe ich mich hierher auf den Weg gemacht: um es in Welines Tempel in Sicherheit zu bringen. Dieser Ort hier ist noch immer mächtig, auch wenn der Einfluss der Göttinnen schwindet. Ich hatte gehofft, die Aura des Schutzes, die diesen Tempel umgibt, würde uns vor dem Einfluss des Namenlosen Gottes bewahren. Wie es scheint lag ich falsch..."
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 29 Jan 2020, 20:45

Erza dachte erst sie habe sich verhört... die Ritterin lehnte ihren breiten Schild gegen eine der Säulen, bevor sie ihren Helm daneben absetzte und zu dem Gelehrten blickte. "Oh und wie Ihr falsch gelegen habt...", meinte die Jungritterin, war kurz darauf bei dem Alten auch schon angelangt und packte ihn am Kragen. Erza hatte ihre Etikette, ihren Kodex... doch nach diesem allem irdischen fernen Gefecht und jener Rechtfertigung, schien sie rot zu sehen. "Nur damit ich dies richtig zusammen gefasst habe... Wir dürfen das euch und eurer wilden Spekulation verdanken...? Eurem Götter-Firlefanz?! Eins will ich euch gesagt haben... Ich sollte euch gleich hier und jetzt am Schlafittchen gepackt durch das Lager schleifen und euch jeden abgeschlachteten Mann, jede abgeschlachtete Frau und jedes abgeschlachtete Kind eigenhändig zählen lassen!", fuhr sie ihn der schallenden Stimmlage einer ausbildenden Soldatin an. Hätte sie ihrem Zorn freien Lauf gelassen, dann hätte sie ihre gepanzerte Faust immer wieder in das Gesicht des Alten fahren lassen... doch es war ihr Anstand, welcher sie daran hinderte. Erza selbst war keine gläubige Frau, zumindest glaubte sie nicht an besagte göttliche Kräfte... und wenn dann mussten jene vor vielen Jahren bereits ihre meiste Macht eingebüßt haben. So stieß Erza den Mann einfach nur von sich und ging ein paar Schritte zurück, noch bevor sie es sich eventuell doch noch anders überlegt hätte. Es änderte jedoch nichts an ihrem bereits überkeimenden Zorn... Sie erwischte sich selbst bei dem Gedanken nichts dagegen gehabt zu haben, wenn es den Alten nebst den zahlreichen Unschuldigen ebenfalls erwischt hätte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDo 30 Jan 2020, 22:19

Calvin ließ sich nichts anmerken, als Erza seine Hand einfach ignorierte. Er lächelte unverändert gewinnend und verneigte sich selbst halb vor Chen Lu. In der Hoffnung, es allen recht gemacht zu haben, eilte er zu den Verwundeten und machte sich daran, zu verbinden, zu nähen und zu schienen. Währenddessen hörte er mit einem Ohr dem alten Mann zu.
Mit Mühe ignorierte er dabei das Geschrei Erzas – er wollte sich nicht einmischen, auch wenn er die Meinung der Soldatin durchaus nicht teilte. Er war dankbar, weitere Informationen über die Situation zu erhalten. Immerhin schien sich hier eine Situation zu ergeben, in der beherztes Handeln vonnöten war. Kurz sah er von der Wunde, die er gerade vernähte, auf, um sicher zu gehen, dass Erza nicht gerade den einzigen umbrachte, der ihnen vielleicht weiter helfen konnte.
Was auch immer sie vor hatten, zunächst würde er sein Packpferd wiederfinden müssen. Hoffentlich hatte keines der Monster es erwischt. Besonders viel Angst hatte Calvin nicht: Elias war weder schnell noch klug, aber treu.
Als Erza sich anscheinend wieder einigermaßen im Griff hatte, begutachtete Calvin noch einmal sein Werk – etwas missmuting, denn der Tempel war nicht gerade ein Operationssaal und das Garn, mit dem er die Wunde nähte, nicht gerade chirurgische Seide – und rief den alten Mann an: "He, Gelehrter Jero ... Und wozu ist das Siegel gut? Wisst ihr zufällig, wie man es wieder aktivieren könnte?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMo 03 Feb 2020, 14:39

Zwei prankengleiche Hände legten sich auf Erzas gepanzerte Schultern, zogen sie sanft, aber bestimmt von dem arg mitgenommen wirkenden Alten fort.
"Beruhigt euch, M'lady", redete Thjuren auf sie ein, "Schuldzuweisungen werden uns nicht weiter bringen. Und so grundlegend geirrt hat er sich schließlich nicht. Der Tempel hat die Monster abgehalten, nicht wahr?" Er ließ den Blick herausforderund durch die Runde schweifen, ganz als wolle er sie alle stumm dazu auffordern, ihm zuzustimmen. Als die anderen jedoch stumm blieben, fuhr er selbst fort: "Was hier geschehen ist, ist eine Tragödie, ohne Zweifel. Aber derartiges geschieht nun mal im Krieg. Wäre der Angriff anderswo erfolgt, glaubt ihr, es hätte weniger Opfer gegeben?" Diese letzten Worte richtete er direkt an Erza, blickte sie dazu streng von oben herab an. "Wären diese Wesen mitten in einer Stadt erschienen, ohne eine Zufluchtsstätte wie Welines Tempel, sicherlich hätte es noch mehr Tote gegeben. Und wir haben gesiegt, nicht wahr? Die Monster sind fort und sie haben nicht bekommen, was sie bekommen wollten. Das muss etwas wert sein..."
Der Alte schien mittlerweile seine Fassung wieder gefunden zu haben, richtete sich den Kragen seines Umhangs, rieb sich den Hals, wo Erza ihn so unsaft angefasst hatte. "Es könnte in der Tat mehr wert sein, als ihr euch vorstellen könnt", setzte er zu einer Erklärung an, ehe er sich Calvin zuwandte, "Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wie dieses Siegel funktioniert, aber wir haben eine Vermutung. Ich teile sie gerne mit euch, nach allem was ich euch schuldig bin, aber es ist eine längere Geschichte. Vielleicht sollten wir uns irgendwo hin setzen, ehe ich beginne?"

Sie fanden einen Alkoven des Tempels, in welchem sie halbwegs ungestört waren, ein wenig abseits der Verwundeten, der weinenden Kinder, der noch immer furchterfüllten Flüchtlinge. Es half zweifelsohne, dass sie, bewaffnet und blutig wie sie waren, noch immer einen angsteinflößenden Anblick abgaben. Und Thjuren konnte nicht umhin zu bemerken, dass in den Blicken der Menge, durch die sie hindurch schritten, bedeutend mehr Unglaube, Scheu und Distanz, als Dankbarkeit lagen. Sie mochten diese Leute geretttet haben. Aber sie waren noch immer eine Truppe exotischer Fremder aus fernen Ländern. Und dass sie sich den Dämonen entgegen gestellt hatten mochte von Mut und Opferbereitschaft zeugen – aber ebenso davon, wie gefährlich ein jeder von ihnen war. Thjuren seuftze leise. Vom gemeinen Bauernvolk dieses Landes konnte man wohl nicht mehr erwarten.
Sie nahmen auf Steinbänken, gelehnt an das Wasserbecken des Alkovens oder schlicht auf dem Mosaikboden Platz als Jero seine Geschichte begann.
"Wenn wir verstehen wollen, was es mit diesem Siegel auf sich hat, müssen wir zuerst die Geschichte des Namenlosen Gottes verstehen. Es ist eine sehr alte Geschichte, weitestgehend in Vergessenheit geraten und es wird gemutmaßt, dass die Göttinnen selbst durchaus ihre Hände mit im Spiel hatten, zu verbergen, dass es je andere Götter außer ihnen gab. Die Geschichte des Namenlosen Gottes, der Urbestie, des Angeketteten, wie die Mythen ihn manchmal nennen, ist eine Geschichte aus der Urzeit Ruhtas, aus der Zeit ehe Menschen auf dieser Welt wandelten. Damals gab es eine Wesenheit, die Feind allen Lebens war – so sagen es zumindest die Überlieferungen. Wo die Acht Ordnung, Frieden und Wachstum waren, war diese Wesenheit Inkarnation von Chaos und Zerstörung. Die Göttinnen kämpften gegen diese Urbestie und es gelang ihnen, sie zu schlagen. Doch der Namenlose ist mächtig, mächtiger als jede der Göttinnen. Nur gemeinsam konnten sie ihn besiegen und selbst gemeinsam vermochten sie ihn nicht zu vernichten. Also ketteten sie ihn an, erschufen einen Kerker, in welchem der Namenlose für immer liegen sollte, unfähig, seinen üblen Willen auf Ruhta auszubreiten. Aber diesen Kerker dürft ihr euch nicht als ein Bauwerk vorstellen und die Ketten, die die Urbestie halten, sind nicht aus Eisen geschmiedet. Es ist die göttliche Macht der Acht, welche den Namenlosen versiegelt hält. Es ist die uralte Kraft der Elemente, die seinen Kerker formt. Und es sind der Wille und die Magie der Göttinnen, die im Siegel des Kerkers pulsieren. Einem Siegel wie diesem hier... oder so glauben wir zumindest." Und er hielt demonstrativ die bronzene Scheibe in die Höhe und seufzte dann tief.
"Nun, mit Sicherheit seid ihr ebenfalls bereits zu dem Schluss gelangt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem derzeitigen unberechenbaren Verhalten der Elemente und diesem Dämonenangriff gibt. Die Macht der Göttinnen schwindet und die Macht des Chaos – des Namenlosen Gottes – wächst. Das Siegel, welches ihn hält, muss geschwächt sein, sonst könnten seine Diener nicht auf diese Welt gelangen. Und den Göttinnen entgleitet die Kontrolle über ihre Macht. Warum... ich kann es nicht sagen. Aber ich fürchte, wir erleben gerade einen dramatischen Umbruch mit. Einen Umbruch, der, wenn er nicht aufgehalten wird, das Ende allen Lebens auf Ruhta bedeuten könnte..."
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDi 04 Feb 2020, 20:02

Erza schreckte beinahe schon hoch, als sie selbst durch ihre Rüstung hindurch den festen Griff um ihre Schultern spürte. Es glich einem Wimpernschlag, in welchem sie quasi handzahm wurde als sie bemerkte wer sie dort gepackt hatte. Thjuren hatte sich durch sein Auftreten und seine Erscheinung von der ersten Sekunde an Erzas vollsten Respekt eingehandelt. Er war ein Krieger vollsten Blutes... etwas von dem die Jungritterin selbst noch so unendlich weit entfernt war.
Instinktiv senkte sie ihren Kopf etwas und schaute anschließend verunsichert zu dem hünenhaften Krieger empor. All ihr Zorn, verursacht durch den Stress und die anfängliche Aussichtslosigkeit, schien langsam zu verrauchen... Die tadelnden Worte welche Thjuren ihr anschließend entgegen brachte, ließen sie ihren Blick nur noch mehr senken. Sie waren einleuchtend... und so nickte Erza schließlich, während ihre Wangen von wärmster Schamesröte umspielt waren. Sie hatte aufgrund eines schwachen Momentes, keimend aus ihrer Erschöpfung aus einem Kampf gegen einen grässlichen Feind stammend, ihre eigenen Prinzipien beiseite gelegt und ihren Emotionen freien lauf gelassen... So etwas durfte nicht passieren. Sie war eine Gardistin Avalons... ihre höchsten Offiziere lehrten sie stets ein leuchtendes Beispiel zur avalonischen Feste zu sein. Jetzt war es jener Mann, ein außenstehender der Garde, welcher sie zurück auf den Boden der Tatsachen führte. Erza war eingeschüchtert... schämte sich... "Bitte verzeiht... ich... Ich war nur so schrecklich wütend.", presste sie schließlich hervor. Eine Entschuldigung, wie sie absolut ehrlicher nicht hätte sein können...

Sie lauschte aufmerksam dem was ihnen erzählt wurde, dennoch erschien es ihr fremdartig... Dieses Gerede über die Göttinen...
Die Garde war keineswegs religiös bewegt, dies hatte ihre Gründe... obwohl es durchaus stark gläubige Soldaten unter ihnen gab, jedoch zählte Erza nicht zu jenen. Ihr Herz war erfüllt von Zweifeln... erfüllt von Ablehnung...
In ihren Augen würde kein Gott solche Kreaturen erschaffen wie jene, welche sie bis vor Kurzem noch erschlagen hatten. So etwas erschuf nur eine Ausgeburt der Hölle... doch nichts, was sich einen Gott schimpfen konnte. Selbst wenn... dann war es nichts weiteres als eine verlorene Kreatur, etwas dessen eigener Geist erfüllt war von Hass und mentaler Unvollkommenheit.
Es fiel Erza schwer diese Erzählung zu ertragen, so vieles in ihr wehrte sich dagegen... wollte es nicht akzeptieren, dass es sich hier um irgendeine Art göttliches Kräftemessen handelte... Langsam stieß der Leutnant der avalonischen Garde die Luft aus...
"Und wer soll diesen Umbruch aufhalten...? Habt Ihr dafür etwa einen Plan?", fragte Erza, während sie sich mit verschränkten Armen etwas wegdrehte. "Dreht euch um und blickt nach Draußen... Ihr habt es selbst gesehen welche Kräfte uns hier entgegen geschleudert werden. Wir sind nur eine Hand voll... was sollen wir dabei schon ausrichten?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptySa 08 Feb 2020, 13:27

Die Lotuskriegerin konnte die Wut und die Reaktion von Erza durchaus nachvollziehen, wäre ihre Ausbildung weniger von Disziplin geprägt gewesen, hätte sie wohl selbst die Fassung verloren, bevor die Ritterin dies tat. So blieb ihr selbst eine Schelte ersparrt, denn bevor sie selbst ein "Wäre ein bewachter Tempel nicht sinnvoller gewesen?!" einwerfen konnte, griff der große Axtkämpfer ein, um die Situation zu beruhigen. Ein kurzes Funkeln trat in Chen Lus Augen, ehe sie dem Alten, wie die Anderen Streiter auch, folgte. Es war vermutlich auch nicht seine Schuld, dass dieser Tempel der Weline so völlig ohne Verteidiger war. Von dieser Gruppe aus frewilligen Kämpfern ein mal abgesehen.
Ihr selbst blieb wohl erstmal nichts anderes übrig, als dem alten Gelehrten zuzuhören. Sie hatte einen Moment überlegt, ihm die Forschungsunterlagen, die sie bei sich führte, zu übergeben, aber es fehlte hier stark an Vertrauen. Allein wegen der, in ihren Augen, unüberlegten Aktion, ein derart gefährliches Objekt in die Mitte einer derart großen Anzahl hilfloser zu bringen.
"Nicht nur wer ist entscheidend", wandte Chen Lu schließlich ein, "sondern auch das Wie. Selbst wenn wir uns dafür bereiterklären würden, selbst wenn unsere Kraft reichen würde... Wir sollten wir, die wir Kämpfer und keine Gelehrten sind, ein solche Tat vollbringen? Was genau wäre diese Tat? Ist es überhaupt möglich, dass wir das Ganze aufhalten?"
Mir klarem, aber nach Antworten verlangendem Blick starrte sie den Alten an.
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMo 10 Feb 2020, 21:19

Ein Lächeln legte sich auf die Züge des Alten, doch es war ein trauriges, beinahe entschuldigendes Lächeln.
"Berechtigte Fragen", räumte er ein, davon von Erza zu Chen Lu und zurück blickend, "Aber ich fürchte, ich kann sie euch nicht beantworten. Meine Kollegen und ich sind ebenso ratlos, was die Nutzung dieses Artefakts angeht, wie ihr es seid. Und ich habe es keinenfalls hierher gebracht, weil ich gehofft habe, hier jemanden zu finden, der es zu nutzen versteht. Alles, was ich erhofft hatte, war, dass es hier nicht dem Feind in die Hände fallen kann." Sein Lächeln verrutschte ein wenig, als die Traurigkeit die Milde der Geste zu übermannen drohte und er den Blick zu Boden richtete.
Es war Thjuren, der daraufhin das Wort ergriff: "Aber ihr sagt, dass ein namenloses Übel sich befreien wird und diese... diese Dämonen Ruhta überrennen werden, wenn dieses Artefakt nicht genutzt wird. Wenn ihr diese Scheibe also einfach nur hier im Tempel verbergt, dann wird dies nichts daran ändern."
Erneut das traurige Lächeln. Diesmal trag der Blick des Gelehrten den Thjurens. "Selbst wenn ich wüsste, was hiermit zu tun ist", erwiderte er und hob die Scheibe erneut in die Höhe, "Ihr habt gesehen, wie die Diener des Angeketteten mich um ein Haar zerfleischt hätten. Ich bin ein alter Gelehrter. Wie weit, glaubt ihr käme ich, würde ich versuchen, hiermit das Siegel zu erneuern?"
"Also sagt ihr, ihr wünscht, dass jemand, der sich seiner Haut erwehren kann, dieses Ding an sich nimmt und auszieht, die Welt zu retten", fasste Thjuren nicht ohne bitteren Zynismus zusammen, was Thal angedeutet hatte. Dieser gab keine Antwort, schwieg, doch sein Schweigen war all die Bestätigung, die hätte vonnöten sein können. Die Implikation war eindeutig. Thjuren stieß einen genervten Seufzer aus.
"Aber Jinjin hier hat recht", fuhr er fort, dabei auf die Lotuskriegerin weisend, "Selbst wenn jemand hier bereit wäre, dieses Ding an sich zu nehmen: keiner von uns weiß, was wir damit anfangen sollten. Ihr seid hier der Gelehrte! Wenn ihr dieses Ding los werden wollt, dann sagt wenigstens, was damit getan werden muss."
Eine kurze Pause entstand, in der der Varänger den Gelehrten herausfordernd anstarrte und dieser peinlich bemüht dessen Blick auswich. Schließlich brach Thal doch das Schweigen. "Ich kann nur Vermutungen anstellen", erläuterte er, "Aber gut, hier habt ihr meine Theorie: dieses Artefakt ist lediglich ein Gefäß. Etwas, in das die Macht der Göttinnen fließen kann und das sie dann auf das Siegel übertragen kann. Um hiermit den Namenlosen Gott erneut anzuketten, müsste eine jede Göttin einen Teil ihrer Macht in das Artefakt fließen lassen. Aber solange die Göttinnen verschwunden sind, wird dies kaum möglich sein..."
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Ena
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 10:51

"So wahr die Macht meiner Göttin durch mich fließt", schallte die Stimme einer Frau durch den kleinen Bauernhof. Jedes der hart gerollten R's schnitt durch die Luft wie ein Messer, die Lautstärke allein schien durch den Wind davongetragen zu werden, überall zu sein und doch nah wie das Flüstern in das Ohr eines Geliebten. Finger verschwammen, als sich der Speer in den Händen drehte. Die Holzperlen zischten, als gehörten sie zu einer Schlange, die bereit war, jederzeit nach vorne zu schnappen.
Das rote Wesen mit der absurd langen Zunge, das inmitten toter Hühner und ängstlich in ihren Stallboxen wiehender Pferde hockte, der Mund befleckt vom Blut des Stallknechtes, dem es einfach so die Kehle herausgerissen hatte, zuckte. Die Wunden an den Seiten, die abgebrochenen Knochenspitzen, schienen weniger zu schmerzen als die Worte, welche die schweiß-und blutgebadete Frau ihm entgegenschleuderte. Es spürte die Stallwand im Rücken und für einen Augenblick waren die gelben Augen aufgerissen. Der Topas in Heathers Haaren blitzte, als die Sonne durch das zerborstene Dach des Stahls auf diese Auseinandersetzung herabschien. Das Tor war aus den Angeln gehoben worden und ein Wind pfiff um das Gebälk, ließ Strohhalme und Staub um sie herum tanzen.
"So wahr ich ihre Dienerin bin und sie meine Schritte führt", fuhr Heather fort, und sie spürte, wie der Atem jeder Silbe aus ihr herausfuhr wie gespuckte Dolche. Jeder Schritt, den sie auf das dämonische Wesen zutat, erfüllte sie mit Kraft und Sicherheit. "Hiermit entsage ich dir das Gastrecht für diese Welt und schicke dich dorthin zurück, wo du herkamst." Der Speer zuckte nach vorne, und mit einem Mal legte sich der Wind um sie herum. Im letzten Stoß der Waffe biss er zu, umspielte sie und ließ ihre Haare nach vorne wehen. Einen Schrei ausstoßend, der die Kraft ihrer Stimme bündelte, rammte sie die Waffe durch den Brustkorb der Bestie, nagelte sie an der Stallwand fest. Einige Momente spuckte und kreischte das dämonische Wesen noch vor sich her, dreckiges Blut sprühte aus Rachen und der Wunde über Heather hinweg, dann erschlaffte es. Erst, als auch die letzten Muskelkrämpfe versiegt waren, trat die junge Frau aus dem Stall heraus und blickte über die Verwüstung des kleinen Hofes. Dass hier derartige Dinge passieren konnten, in greifbarer Nähe zum Tempel der Weline? Die Göttinnen wurden wahrhaftig schwächer. Zu viel mehr als Scharade war selbst sie nicht mehr fähig.
"Cassian", rief sie, ihre Augen huschten suchend über die Verwüstung und den Tod, der sich ausgebreitet hatte, als sie vorbeigeritten waren. "Was für kranke Scheiße war das?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 11:06

"Extrem. Kranke. Scheiße!", ertönte es rhythmisch, untermalt durch die Klänge eines weichen Gegenstands, der gegen etwas deutlich festeres gerammt wurde. Diese Kreatur hatte wahrhaft Pech gehabt. Durch den Kampf im Inneren des Stalls hatten sich zwei der Dachbalken gelöst und es unter sich begraben. Wenn es nicht mit blutüberlaufener Schnauze nach ihm gegeifert hätte, hätte Cassian es sich tatsächlich überlegt es einfach laufen zu lassen. Wobei Heather recht überzeugt davon klang, dass es sich hierbei um...wie war das Wort...häretische Missgeburten handelte. Er hatte keine Ahnung, was Hasen damit zu tun hatten, immerhin hatte das Viech hier Schuppen und Hörner und sah damit überhaupt nicht wie ein Hase aus, aber was wusste er schon.
Die Kreatur hatte außerdem nach ihm geschlagen, was auf der Verfehlungsskala sterblicher Kreaturen recht hoch angesiedelt war. Oh, und den Stallknecht getötet. Vermutlich. Die Muskeln des Mannes spannten sich an, bevor sie entladen wurden und den Kopf der Kreatur ein letztes den Balken hämmerte. Es gab ein unschönes Knacken, Musik in Cassians Ohren.
"Hier, Heather!", gab Cassian schließlich zu hören, bevor er den traditionellsten aller Haarfestiger verwendete. Mit feuchten Striemen in den schwarzen Haaren lugte er hinter dem Stall hervor. Die Waffe wieder am Gürtel eingehangen, stiefelte er zu seiner Reisegefährtin hinüber, ein anerkennendes Pfeifen auf den Lippen, als der Dämon im Stall in Sicht kam.
"Also...ich habe gegen sehr viele, sehr hässliche Viecher gekämpft. Krötenwölfe aus den Sümpfen. Schweinskrähen aus den Donnerbergen. OderwieauchimmerdieLeutedieViechernennen...", setzte Cassian an, bevor er sich unterbrach, um seine Hände an etwas Stroh sauber zu reiben, was anscheinend seine gesamte Konzentration erforderte.
"Aber denen würde ich ohne zu Zögern ein Krönchen aufsetzen. Von weitem. Mit einem Stock."
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Mali
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 13:51

Tarneg hatte sich aus der diskussion herausgehalten und sich um sein Kamel gekümmert.Dennoch hatte er zugehört. "Dann sollten wir die Göttinnen suchen," fügte er sich in das Gespräch ein. "Fühlt ihr euch in der lage, durch Rutha zu reisen? Wenn nein, würde ich euch Samira anbieten als Reittier. Ansonsten würde ich mich selber anbieten, für euch diese suche zu bestreiten. Bei meiner Ehre."
Interessiert blickte er den alten Mann an und lächelte freundlich.
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 23:06

"Na", meinte Heather, die gerade dabei war sich mit einem Bein gegen die Wand zu stemmen und an ihrer Waffe zu zerren, bis sie feucht schmatzend aus der Leiche glitt, "du brauchst das Maul gar nicht so weit aufreißen." Sie schenkte ihrem Gefährten ein zahniges Grinsen, als der Dämon zu Boden glitt und putzte die Klinge klirrend an dessen Leib, ehe sie den Speer zurück in die Halterung am Rücken steckte, wo er die meiste Zeit über ruhte. "Ich fürchte, unsere Pferde haben Reißaus genommen. Wer kann es ihnen verübeln? Kannte mal eine Luhanepriesterin, die war der festen Überzeugung, dass Tiere widernatürliche Präsenzen erfühlen können." Sie plapperte, während sie den sehr toten Stallknecht unter den Schultern packte und ihn hinaus auf den Hof schleifte, leicht ächzend. Darauf vertrauend, dass sich Cassian um den Rest der Bauersfamilie kümmern würde, die ein ähnlich rumloses Ende gefunden hatte, begann sie die Stallungen der Pferde zu öffnen und Strohballen draußen über den Leichen zu verteilen. Es würde reichen müssen, ihre Seelen dem Wind zu übergeben. Mehr konnten sie für diese Leute nicht mehr tun. "Meinst du wir sollten dem Tempel Bescheid geben, was hier passiert ist? Hab gehört, dort gibt es Flüchtlinge. Die Familie hier muss besonders stur und dumm gewesen sein, sich ihnen nicht anzuschließen. Dort wären sie vermutlich sicher gewesen vor ... was auch immer das hier war."
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 23:15

Das zahnige Grinsen wurde mit Augen erwidert, die den messerscharfen Intellekt und die sagenumwobenen Brillianz einer grasenden Kuh grade eben so an Sinnesschärfe übertrafen. Cassian griff sich an den Mund. So weit hatte er den doch jetzt nun wirklich nicht aufgerissen? So groß war der eigentlich auch gar nicht. Aber so war Heather eben. Manchmal sagte sie Dinge, die gar keinen Sinn ergaben, was sich gut damit paarte, dass er selbst manchmal einfach nicht zuhörte, weil er mit anderen Dingen beschäftigt war.
Mit einigen männlichen Grunzlauten der gutturalen Kategorie hievte der Mann die Bauersfamilie zu ihrem Stallknecht auf den improvisierten Scheiterhaufen. Dauerte einen Moment, weil der Familienvater wohl nicht nur stur, sondern auch dem Bier ordentlich zugetan war, aber es ging. Mit feuchten Geräusch prallte auch das Dämonengetier hinter dem Stall auf den Boden auf.
"Vermutlich sollten wir Bescheid sagen. Glaube kaum, dass das hier ein Einzelding war, aber vielleicht ist es den Leuten dort wichtig oder sie hatten Verwandte oder sowas", führte Cassian aus, bevor er Feuerstein und Stahl aus einem Täschchen am Gürtel hervor holte und damit zu hantieren begann. Als die Flammen ordentlich loderten, wurde die Spitze eines Krautstengels kurz an ein Flämmchen gehalten. Cassian begann genüsslich zu paffen. Ein seltenes Vergnügen und teures, aber nach einem siegreichen Kampf machte er das gerne. Und Heather schien es nicht zu stören. Zumindest hatte sie nichts dagegen gesagt, was sicher passiert wäre, wenn es sie stören würde. Immerhin war sie immer noch am babbeln.
"Welche...Richtung ist der Tempel?", erkundigte sich der Mann, bevor ihn ein Geistesblitz zu treffen schien. Die Kerzen des Leuchters gingen sichtbar hinter seiner Stirn an, als er sich umsah und ungläubig fragte: "Warte? Die Pferde sind weg?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 23:24

Cassian war ein geselliges Kerlchen und ein begnadeter - wenn auch etwas brutaler - Kämpfer, doch je mehr Heather ihren zufälligen Reisegefährten kennen lernte, desto apparenter wurde es für die Priesterin Topans, dass er am Tag, als Reija das Licht der Intelligenz verteilte vermutlich mit irgendeiner Schankmaid im Bett lag und ihren Aufruf überhört hatte. Heather schnalzte mit der Zunge, sah vom Stalldach, das sie in der Zwischenzeit erklommen hatte, auf Cassian herab und bildete ein Dach mit der Hand über den Augen. "Sie stehen dort drüben auf der Wiese!", ließ sie in angemessener Lautstärke verlauten und hüpfte mit einem eleganten, etwas zu fedrigem Satz zurück neben ihren Gefährten und das lodernde Feuer. Der Geruch seines Glimmstängels stieg Heather in die Nase, und sie prustete kurz, beschwerte sich aber nicht. "Der Tempel ist eigentlich kaum zu verfehlen. Vielleicht ein paar Stunden von hier", erläuterte sie, als hätte sie durchaus gehört, was er da unten gesagt hatte. "Komm, lass uns die Pferde holen. Für die Leute hier haben wir genug getan." Sie machte dennoch einen Abstecher in das Haus der Bauersfamilie und kam nach einigen Momenten mit einem prall gefüllten Sack über der Schulter wieder hervor.
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 23:36

Goldbraune Augen folgten Heather zum Haus, hefteten sich dann auf den Sack über ihren Schultern, bevor die Füße von dem Befehl sich in Bewegung zu setzen erreicht wurden. Der Sack raschelte verheißungsvoll und außerdem glaubte Cassian Schinken riechen zu können. Was natürlich Unsinn war, denn der Sack bestand aus einfachem Leinenstoff und nicht aus Fleisch. Die Nase des Mannes wurde kraus gezogen als er eine weitere Lunge voller sichtbarer Luft atmete. War gut für die Nerven hatte man ihm gesagt und tatsächlich hauten die meisten Leute ab, wenn man ihnen das Zeug nur lange genug ins Gesicht atmete. Die Ausnahmen waren entweder streitlustig, was immer unterhaltsam war oder aber nett, was auch...nun...nett war. Oder halt sie klapperten beim Gehen und stiefelten in Richtung von behuften Vierbeinern los, was bedeutete, dass er hinterher gehen konnte und damit die bessere Aussicht hatte.
Bei den Pferden angekommen, von denen eines definitiv ihm gehörte, obwohl es einen Sattel mit dem eingebrannten Satz "Klein-John Pferdeverleih, Unterhafen" trug, klopfte Cassian dem Pferd auf die Flanke.
"Nun gut, Betsy. Dann reiten wir mal Richtung Tempel. Hey, Heather? Wo geht's zu diesem Tempel? Und wie sieht der eigentlich aus? Oh, Wasser", ertönte es leicht konfus, bevor der Mann einen Wasserschlauch vom Sattel nahm und diesen im Bach, der die Wiese durchschnitt, auffüllte. Die Kippe wurde ebenfalls in den Bach geflitscht, ein kleines Gebet an Weline hinterher geschickt, nur für alle Fälle. Bisher waren keine Beschwerden bei solchen Aktionen gekommen, also war es vermutlich nicht von Interesse. Und mal ehrlich. Die Göttinnen hatten doch besseres zu tun als sich um irgendeinen Idioten zu kümmern. Den Wasserschlauch wieder am Sattel befestigt, wandte sich Cassian einem seiner Zeitvertreibe zu, Holz schnitzen. Auf einem Pferd, das sich bewegte. Farbe gab es also manchmal gleich gratis dazu.
"Dann mal los. Vielleicht gibt's mehr von den Biestern zu erledigen."
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 12 Feb 2020, 23:44

Cassian hatte mal wieder seine weisen fünf Minuten und befüllte seinen Schlauch, während Heather die Beute aus dem Bauernhaus an ihrem Sattel befestigte und ihrer unwirsch schnaubenden Stute über die Seite des Halses strich. Heather nahm sich einen Moment Zeit, um den Kopf gegen die Stirn ihres treuen Tieres zu legen und eine beruhigende Melodie zu summen, die man ihr während ihrer Ausbildung beigebracht hatte. Zwar war sie weit entfernt von echter Magie, doch die Kondition des Pferdes schlug an und beinahe augenblicklich war eine Beruhigung zu spüren. Die Priesterin schwang sich auf den Rücken ihres Rosses und blickte noch einmal über die Schulter gen Cassian, ehe sie losritt, zurück in Richtung der kleinen Straße, welche das bäuerliche Land zerteilte. "Nun, es ist ein Tempel der Weline. Ich war selbst noch nicht an diesem Ort, doch ich würde davon ausgehen, dass er etwas mit Wasser zu tun hat." Ihre Tonlage war leicht sarkastisch, doch ihre Stirn war gerunzelt und der Ausdruck in ihren besorgten Augen nicht zu Scherzen aufgelegt. "Diese Angelegenheit macht mir Sorgen, Cassian. Ich habe noch nie zuvor solche Wesen gesehen. Nicht einmal in den Gasthäusern meines Zuhauses hat man sich Geschichten darüber erzählt. Wo sie wohl hergekommen sind?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDo 13 Feb 2020, 00:08

"Nicht von dieser Welt", gab Cassian bestimmt zu hören. Das war doch wohl klar. Kam ihm wenigstens so vor. Die Biester sahen aus als hätte man Teile von vielen verschiedenen Kreaturen genommen und mit mehr Enthusiasmus als Können zusammen geklebt. Sowas konnte nicht von dieser Welt sein. Der Mann runzelte die Stirn. Natürlich machte ihm das ebenfalls ein wenig Sorgen. Aber sie beide hatten grade eben erst bewiesen, dass die Biester keinesfalls unbesiegbar waren. Von daher war doch alles wenigstens einigermaßen in Ordnung.
"Sorgen mache ich mir auch. Die Erdbeben werden auch immer schlimmer. Als würde die Erde selbst sich vor Schmerzen winden", fügte er an und lenkte sein treues Ross neben das von Heather.
"Das in Unterhafen war nicht ansatzweise so schlimm wie das letzte. Hat die Stadt natürlich übler erwischt, weil ungünstige Lage und so. Wobei der nächste Kampf angeblich gegen eine Schimähre gehen sollte. Irgendwas, das aussieht wie zusammen gesetzt. So wie die Viecher. Gefangen irgendwo im Umland, haben sie gesagt."
Cassian zuckte mit den Schultern und beugte sich vor um sein Pferd zwischen den Ohren zu kraulen. Das half immer und machte Spaß. Die goldbraunen Augen wanderten zu dem Bach, der sich neben die Straße gesellt hatte.
"Vielleicht können wir ja einfach dem Wasser folgen? Wenn es hier eine Stadt gibt, wird sie an einem Wasserlauf irgendeiner Art gebaut sein, nicht?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDi 18 Feb 2020, 00:00

Das sanfte Schaukeln des gemächlich schreitenden Pferdes, der melodisch dahinplätschernde Bach und die vergangene Kampfesanstrengungen machten Heather langsam aber sicher müde. Je mehr der eintönigen, grünlichen Landschaft an ihnen vorbeizog und je weiter sich die Sonne dem Horizont näherte, desto mehr bemerkte die junge Frau, wie ihre Aufmerksamkeit unter den Strapazen ihrer bisherigen Reise litt. Wie hatte sie es bisher geschafft, erfrischt und tatkräftig zu wirken? Sie hatte nur wenige Stunden geschlafen, spärlich über die vergangene Woche verteilt, und selbst zu Beginn des heutigen Tages war die Rast nur kurz gewesen, denn die Beben, welche hier immer wieder die Erde aufwarfen, hatten sie sie wachsam, ängstlich gemacht. Immer wieder ritten sie an ihren Spuren vorbei: Braune Krusten, wie Schorf auf dem einst so fruchtbaren, lebensfrohem Land.
Als die Sonne als Halbkreis über dem Horizont schwebte und die Umgebung in dunkles Rosa tauchte, bedeutete Heather ihrem Pferd zu halten. Die Last der kurzen Ruhen lag nicht nur auf ihr, sondern auch auf ihrem treuen Gefährten. Und Cassian war sicherlich ebenso erschöpft, auch wenn er es sich niemals würde anmerken lassen. Sollte ihr Pferd den Geist aufgeben, würde sie ihn bespannen. Stur wie ein Esel war er jedenfalls. "Lass uns ein Lager aufschlagen", bat Heather dann, während sie sich bereits ohne Widerspruch zu dulden von ihrem Pferd schwang und in das höhere Gras watete, in die äußeren Ausläufer eines kleinen Forstes, der sicherlich einmal der Stolz eines Bauern gewesen war. Als sie dort angekommen war, blickte sie nach rechts und meinte die Umrisse des Tempels zu erkennen. Morgen würden sie ihn erreichen und damit vielleicht endlich Antworten finden.

Heather wanderte einige Minuten durch das Unterholz, auf der Suche nach trockenen Ästen für ein Lagerfeuer. Schließlich kehrte sie zurück und warf sie auf eine mittlerweile gut niedergetrampelte Lagerstatt. Cassian überließ sie das zündeln. Sie selbst befreite ihr Pferd von einem Großteil seiner Last und hockte sich neben das potentielle Feuer, den Sack aus dem Bauernhaus öffnend und darin herumkramend. Wenigstens verhungern würden sie nicht so schnell. "Fleisch oder Fisch?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDi 18 Feb 2020, 00:22

Klackend trafen Feuerstein und Stahl aufeinander. Der kostbare Funke traf den Zunder und wurde von zwei schwieligen Händen vor dem Wind beschützt. Erst als die Glut übergegriffen hatte, begann Cassian sanft darauf zu pusten. Kurz darauf flackerte ein munteres Feuerchen in dem von Gras befreiten Bereich.
"Fisch, wenn es frischer ist. Der hält sich nicht so lang. Und ich fürchte, wir werden nicht grade Gelegenheit bekommen die gegen irgendwas zu tauschen, wenn man den Hof bedenkt, mh?", führte der Mann aus und begann damit die Stoffstreifen von seinen Händen zu wickeln. Teilweise waren die Dinger blutig, die Hände darunter ein wenig geschwollen. Ob das Blut der Kreaturen giftig war? Wenn ja, dann hatte er vermutlich ein Problem. Wobei eventuell dann sehr rasch auch gar keine Probleme mehr. Wäre aber schade.
Cassian streckte sich, breitete die Arme aus und spannte die Muskeln an. EIn paar Dehnübungen am Abend wirkten erfrischend. Außerdem war er ziemlich müde und der Hintern tat ihm weh. Pferde waren verfluchte Kreaturen, die sich nicht ordentlich bewegen konnte, ohne dem Reiter ständig den Hintern zu malträtieren. Das war ein Fakt.
Wie Heather das aushielt war ihm ein Rätsel, aber das Mädel war ja auch taff. Außerdem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit deutlich schlauer, was einer der Gründe war, warum er ihr hinterher dackelte.
"Wir reiten morgen weiter? Mit ein bisschen Glück finden wir wen, der die Pferde kauft", ertönte es hoffnungsvoll. DIe Stoffbinden landeten in einem Topf mit Wasser, der vorsichtig ins Feuer geschoben wurde. EIn schwarzes, kleines Ding, das diese Tortur wohl kaum zum ersten Mal durchmachte. Cassian seufzte wohlig, streckte die Beine durch und ließ sich auf seinen Schlafsack fallen. Dieses Monstrum bestand aus erlesenen Stoffen, auf denen die eingestickten Initialen F.T. zu sehen waren.
"Und wie geht es jetzt eigentlich weiter? Willst du herausfinden, wo die Biester herkamen?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDi 18 Feb 2020, 10:52

Erneut ein schiefes Lächeln, diesmal in Tarnegs Richtung. "Seht mich an", gab der Alte nicht ohne gegen sich selbst gerichteten Spott von sich, "Ich habe meine besten Jahre hinter mir. Die Reise nach Welinheim war schlimm genug für mich. Wenn ich mit diesem Artefakt los ziehen sollte, ich würde innerhalb weniger Tage im nächsten Straßengraben verenden. Ganz davon abgesehen: ich wäre kaum eine große Hilfe auf einer solchen Reise. Ich würde euch lediglich ausbremsen. Und bei all den Jahren meines Studiums fürchte ich, dass ich euch auch mit meinem Wissen kaum weiter helfen könnte: die Göttinnen sind verschwunden und wüsste jemand, wohin, dann bin ich sicher, dass man sie längst gefunden und zurück gebracht hätte..."
Thjuren nahm den jungen Mann, der sich so selbstlos angeboten hatte, die Scheibe an sich zu nehmen, scharf ins Auge. Ein Fremdling, selbst in seinen Augen, der er selbst weit gereist und viel in seinem Leben herum gekommen war. Seiner Kleidung nach vermutlich ein Kaufmann, vielleicht ein Forschungsreisender. Mit Sicherheit kein Krieger. Ohne Zweifel: er konnte mit diesem Bogen, den er trug, umgehen. Das hatte er unter Beweis gestellt. Aber es gab genügend Bauern, die einen passablen Treffer landen konnten, und sei es nur um einen Hasen zu erlegen. In einem richtigen Kampf würde er sich kaum halten können. Thjuren entschied, dass er diesen Tarneg nicht mochte. So sehr von sich selbst überzeugt. Zu blauäugig für diese Welt. Allein würde er es kaum weiter schaffen als der Alte.
"Also wollt ihr diese Scheibe jemandem in die Hand drücken und ihn damit auf eine Mission schicken, deren schiere Möglichkeit von eurem bloßen Gedankenkonstrukt abhängt und von der ihr selbst nicht sagen könnt, ob sie überhaupt vollbracht werden kann, geschweige denn, wo er auch nur beginnen sollte", kommentierte er die Worte des Alten, für den er kaum weniger Geringschätzung als für den Kaufmann empfand. Das milde, schicksalsergebene Lächeln auf dessen Zügen reizte ihn. Und doch zog er sich mit seinen Worten nun genau dieses Lächeln zu.
"Wenn, wie ich fürchte, das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht, muss man sich dann nicht an jeden Strohhalm klammern?", konterte Thal, "Davon abgesehen: ich hätte durchaus eine Idee, wo unser junger Freund hier..." Er nickte zu Tarneg hinüber. "... seine Suche beginnen könnte. Wenn es eine Macht gibt, die die Göttinnen aufspüren kann, dann ist es Reijas Gabe der Vorhersicht. Wenn jemand die Acht finden kann, dann das Orakel im Tempel des Dritten Auges."
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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyMi 19 Feb 2020, 21:17

Je mehr sie zuhörte umso unwohler fühlte sie sich bei der ganzen Sache... Dieses Gerede über die Göttinen alleine war ihr bereits zuwider. Sie war alles andere als gläubig, hatte ihr Leben bis jetzt auch gut ohne solche Gedanken verbringen können. Sie war eine Soldatin... sie musste sich nicht auf irgendwelche Götterfiguren verlassen, sondern nur auf ihre Kameraden und am Ende alleine auf sich selbst. Das Leben war eine Quälerei... und man gewöhnte sich auch ohne göttlichen Einfluss daran. Dennoch... was sie heute erlebt hatte erschütterte Erzas Weltbild zutiefst.
Sie hatte es nicht für möglich gehalten, dass solch dämonische Wesen überhaupt existierten, geschweige denn jenen einmal zu begegnen. Vermutlich war also nicht alles Humbug... oder ein besonders böser und mächtiger Zauber hatte sie alle täuschen können. So oder so... Die Jungritterin dachte daran was passieren würde, wenn so ein Chaos über Avalon herein brechen würde... solche Kreaturen in den Straßen ihrer Heimat. Ein Schauer lief über ihren Rücken...

Sie hatte sich weggedreht und blickte über das Chaos und die Zerstörung welche sich vor ihnen ausbreitete. Ihre Gedanken galten den Toten und Verwundeten... sie senkte ihren Blick und erwies ihnen still ihren Respekt. Ein Kontingent der avalonischen Garde... und sie hätten so Vielen helfen können. Ihre Reiterei hätte diesen auch noch so nicht von dieser Welt stammenden Feind unter sich zermalmt. Doch dies waren Wunschgedanken... für die es längst zu spät war.
Dies war nicht das was sie eigentlich suchte... nicht das wofür sie eigentlich in diesem Teil des Landes war. Doch sie wollte auch nicht einfach weglaufen... so sehr sie auch davor Angst hatte. Denn genau das war es... Sie war kein solch offensichtlich großer und erfahrener Krieger wie Thjuren... keine solch dermaßen geschickte Kämpferin wie Jinjin... besaß keine magischen Fähigkeiten so wie Calvin... Sie war eine avalonische Gardistin und leider auch nicht die Erfahrenste... vielleicht war es also nur natürlich, dass sie Angst hatte.
"Der Tempel des dritten Auges... was und wo ist das?", fragte Erza schließlich, als sie ihre Bedenken hinunter geschluckt und sich zu Thal gedreht hatte.

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BeitragThema: Re: [MSG] Goddess' Quest   [MSG] Goddess' Quest - Seite 2 EmptyDi 25 Feb 2020, 11:32

Heather warf ihren Schlafsack neben das Kopfstück von Cassian zu Boden. Im Schneidersitz hockte sie sich neben ihn und besah sich das Feuer. Dampf kräuselte sich aus dem Topf empor, wo die Bandagen auskochten. Mit einem Messer löste sie die Rinde von zwei Stöcken und spitzte diese zu. Zwei von den Fischen aus dem Bauershaus spießte sie damit auf und rammte den Ast so in die Erde, dass die Flammen nur leicht das Essen küssten. Dazu förderte sie einen Laib Sauerteigbrot zu Tage, den sie in der Mitte auseinanderriss und mit Cassian teilte. Sie selbst legte sich das Brot auf einem Holzteller zurecht und streckte dann eine fordernde Hand in die Richtung ihres Reisegefährten aus.
"Komm, lass mich deine Hände anschauen", befahl sie mit einem Unterton, der keine Widerrede duldete, machte ein aufforderndes Wedeln mit der Hand und begann, ihren Gürtel und ihren Gambeson auszuziehen, bis sie nur noch in luftigem Hemd und Hose vor Cassian saß, die Haare wie eine Flut an Kastanien über ihre Schultern fallend. Das Feuer knackte und knisterte und sie warf einen kurzen Blick darauf, die Augen dabei beinahe rötlich glühend und die Narbe auf ihrer Wange in dem Moment gut sichtbar, als sie sich seitlich von Cassian abwandte. Schließlich drehte sie sich wieder zurück und legte sich ein Tuch über den Schenkel und eine Schale, befüllt mit Wasser aus dem Wasserschlauch, in die Kuhle, die ihre verschränkten Beine bildeten.
"Ein Gast hat keine Schmerzen zu leiden, eh?"
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