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 Sr. [Die Geschichte zu einer Idee]

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Nalim
Gottverdammtescheißenochmal
Nalim


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Sr. [Die Geschichte zu einer Idee] Empty
BeitragThema: Sr. [Die Geschichte zu einer Idee]   Sr. [Die Geschichte zu einer Idee] EmptyFr 20 Jul 2012, 05:37

Kalt war der steinige Boden gegen den sein Gesicht drückte. Seine Finger kratzten über den Pflaster, kerbten seinen Versuch wieder auf die Beine zu kommen in den Stein hinein. Mit zusammengebissenen, von seinem Blut rot gefärbten, Zähnen schaffte er nur seinen Oberkörper wenige Zentimeter vom Boden zu heben, bevor seine zitternden Arme die restliche Kraft verloren und er unsanft mit dem Oberkörper wieder hinab sank. Seine Kraft war verbraucht.
Es war nicht der kühle Wind, der so hoch oben über den Turm fegte, die ihm die Wärme stahl und auch nicht der klirrende Boden dessen Kälte sich schon durch seine Kleidung drängte. Kalt waren die eisigen Hände des Todes, die immer stärker an ihm zu zerren schienen, als wäre es nicht der Wind, der seine Kleidung flattern lies, sondern der unbarmherzige Griff der Anderwelt die ihn zu holen versuchte. Alles wofür er bis zu diesem Augenblick gekämpft und alles das ihn bis hier hoch gebracht hatte war nur noch eine Randnotiz seines Lebens. Keiner würde über ihn schreiben, etwas für ihn dichten oder ihm ein Lied widmen. Um so älter das faulende Fleisch an seinem Körper sein wird, um so weniger werden es sein, die sich noch daran erinnern das es ihn gegeben hat.
Sein Blick, der noch seitlich in den Wolken verhangenen Himmel gerichtet war, drehte sich nach vorne wo das matt glänzende Material seines Stabes, der seinem Fall zu Boden mit beigewohnt hatte, ihn förmlich an zu glänzen schien.
Wer würde den Zusammenhang der Geschichten erzählen, die er erlebt hatte? Wer würde die einzelnen Teile seines Lebens zu einem Machwerk zusammen bringen können? Niemand. Niemand wenn nicht er.
Ohne seinen Arm zu heben, bewegte er diesen, zitternd und bedächtig zu dem Stab um dessen eisigen Griff zu umfassen.
Diese Geschichten waren es Wert erzählt zu werden. Oder nicht? War es Gerecht das alles was er getan hatte einfach mit seinem Fallen neu Entschieden werden sollte? Nein. Nein das war es nicht. Niemand würde über ihre Augen erzählen, die matten Augen die für einen Moment voller Bewunderung zu strahlenden Sternen geworden sind. Niemand könnte über das Lächeln berichten, das ihre schlaffen und leblosen Gesichter nur für einen Augenblick so lebendig hat erscheinen lassen.
Wenn er nun sterben würde, dann wäre er ein Held für diese Leute.
Aber wieso ein Held für diese Leute sein, wenn er auch ein Held für eine ganze Nation werden könnte?

Die Bilder von diesen Leuten, ihre Gesichter und ihre Stimmen, voller Lob und Ehrfurcht für das was er getan hat wärmte seinen Bauch. Immer noch zitternd, doch nun mit mehr Kraft, stemmte er sich auf seine Hände die er knapp, links und rechts über seinen Kopf platzierte bis seine Arme grade durchgestreckt waren und er die Knie nach vorne ziehen konnte um sich nach hinten auf sie zu setzen.
Seine Lungen füllten sich mit der kühlen Luft und schmerzten vor Anstrengung. Sein Körper wollte so bleiben, wollte sich nicht weiter anstrengen und ihm den Frieden geben den er verdiente. Doch sein Willen zwang seinen Körper nach oben, so das er sein Knie nach oben und seinen Fuß auf den Boden stellen konnte, mit dem er sich dann langsam und schwankend wieder zum stehen brachte.

Der erste Schritt war schwer. Wankend, drohte sein Fuß auf dem leicht unebenen Stein umzuknicken und nur mit viel Glück und Körperspannung bewahrte er sich vor einem niederschmetternden Rückfall zu Boden. Der zweite Schritt war leichter, wenn nicht weniger Kräfte Zehrend. Wie ein Kind das grade erst lernte zu laufen, wurde jeder seiner Schritt besser, blieben jedoch unbeholfen und kümmerlich. Doch brachten sie ihm seinen Ziel näher.

´´Ich kenne Niemanden der so dämlich ist sich mit dem Anführer von einem wilden Stamm anzulegen.. aber Junge.. bei dir sah es wenigstens gut aus..´´
Er brauchte einen großen Schritt um den großen, gepanzerten Arm seines Freundes zu überwinden der zu seinen Füßen lag. Als sie sich zum ersten mal trafen stand er in einer Arena, buhlte um Aufmerksamkeit als er seinem Gegner mit dem Fuß den Arm brach und spottete mit seiner Gestik über die Zuschauer die nicht auf ihn gewettet hatten. Jeder hatte ihn gesagt das man ihm nicht vertrauen kann, das er ein Monster sei. Trotzdem war er mit ihm hier hoch gekommen und hat, wie er, alles riskiert.

´´Wo ich herkomme bin ich eine Kuriosität aber.. neben dir fühle ich mich fast schon wieder normal..´´
Das große Schild das am Boden lag, neben ihm der leblos wirkende Körper mit feuerroten Haar und in schwerer Rüstung entlockte ihm einen flüchtigen Blick zu Boden, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Mit Gefühlen geboren, unter Menschen die keine Hatten. Weinen, wo andere still etwas über sich ergehen ließen. Lächeln, wo andere nur leer starren. Und schreien, wo andere emotionslos ihre Stimme nicht einmal erheben. Sie war eine Kuriosität. So wie er. So wie sie alle. Für eine Frau die aus einem so rationalen Volk kam, war ihr Herz für ihre Freunde doch groß genug, das sie selbst als Schild dienen würde, wenn ihr eigenes Zerbrach.

´´.. damit will ich nicht sagen das ich auf Männer stehe.. nur soviel das wenn ich es wäre, dann würden wir dieses Gespräch mit heruntergelassenen Hosen führen..´´
Seine Schritte stoppten als er bei dem schmächtigen Körper seines Freundes ankam. Seine Hand lag noch um den Griff der Armbrust, die für so ein kleines Wesen doch viel zu groß war. Es gab keinen besseren Schützen auf dieser Welt als ihn. Wenn es ein Ziel gab, dann traf er es. Dafür das er ein Dieb und ein Halunke war, war er viel zu ehrlich. Ein Schurke mit Herz. Ein Dieb mit Gewissen. Hätte er nicht an diesem einen Tag versucht ihm den Geldbeutel zu stehlen, dann wäre seine Reise, sogar sein ganzes Leben viel zu leer gewesen.


"Du stehst? Wozu? Willst du mich voll bluten?" Die tiefe, höhnische Stimme durchbrach das jaulen des Windes. Mit einem Schritt überwand er auch den letzten seiner Freunde und hob seinen Blick nach vorne, wo am Rand des Turmes eine große Gestalt stand. Dekadent gekleidet, ohne dabei zu vernachlässigen die so unadeligen Muskeln zu zeigen, die seine Kleidung zu schau stellte als wäre es seine Pflicht alle darauf aufmerksam zu machen, das er Aufmerksamkeit verdient.
"Warum willst du noch Kämpfen? Reicht es dir nicht einmal zu verlieren oder magst du es einfach wenn dir jemand zeigt wie.. nutzlos du bist?" ein kehliges Lachen über einen Witz, den nur jemand mögen kann der sich selber gerne Sprechen hört.

".. Jeder Augenblick in dem ich Stehe.. mich dir stelle ist kein verschwendeter Augenblick.."
"Du hast eine erbärmliche Auffassung von Verschwendung. Soll ich dir sagen was verschwendet ist? Die Zeit die ich gebraucht habe deine Mutter weich zu klopfen bis sie endlich ihren Arsch auf meinen Schoß bewegt. Hätte ich gewusst wie viel Probleme mir ihr Becken bereitet.. hätte ich es ihr brechen lassen.." Er war amüsiert von der Vorstellung, das verriet sein Gesicht. Offensichtlich dachte er das er damit sein Gegenüber treffen konnte doch dessen Gesicht bliebt kalt und blutig.
"Du kannst immer noch aufgeben.. ein braver Sohn sein und um Vergebung betteln. Vielleicht schlage ich dich dann nur halb tot.."
".. Ich bin nicht dein Sohn.."
"Hah.. natürlich bist du das. Dich berauscht die Aufmerksamkeit. Du liebst es zu besitzen und willst immer mehr. Das kannst du nicht abstreiten. Was in mir fließt, das steckt auch in dir"
Er setze seine Schritte nun endlich fort während sich sein Griff um den Stab in seiner Hand fester zuzieht.
".. Was du nicht haben kannst.. das zerstörst du.."
".. Was du hast.. das zerbrichst du.."
".. Was du willst.. das entweihst du.."
"Und du etwa nicht? Glaubst du wirklich diese Leute sind deine Freunde? Sie sind für dich Instrumente, mit denen du spielst, die du benutzt und missbrauchst.. genau wie ich.."
".. Vielleicht. Bin ich gierig wie du. Doch mich giert es nach Anerkennung. Danach das man mich liebt und verehrt. Und Heute, mit deinem Tot wird ein ganzes Volk mich anerkennen. Nicht als deinen Sohn. Nicht als einen Helden. Sondern als Befreier.. als Legende. Und neben meinen Namen.. in der Geschichte meines Lebens.. werden die Namen meiner Freunde stehen."
".. und.. alles was ich dafür tun muss ist diese Nation von einem Parasiten zu befreien.. der nicht nur die Frauen mit.. seiner Präsenz vergiftet hat.. sondern ein ganzes Volk ausbluten lässt um sich an diesem Blut zu nähren wie ein Monster.."
"Glaubst du, du bist etwas besseres als ich? Wenn ich ein Monster bin, dann bist du es auch"
...
Doch ein Monster das alles riskiert. Ein Monster mit einem Herz, so groß das es sich für andere Opfern würde. Ein Monster mit Herz. Ein Monster mit Gewissen
Ein Monster kommt selten Allein..
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