GQ - [Die MSG]

Neythani hatte sich sicherheitshalber hingesetzt und die Augen geschlossen. Dieses Fliegen gefiel ihr gar nicht. Sie hoffte, das sie bald da waren und diese Stadt von den Avior für andere auch Sicher war. Sie wollte nicht plötzlich vom Berg runter stürzen.

Nur die wenigsten der Avior – die Heiler und jene Alten, die Amun'Raak als Windsprecher bezeichnet hatte – hatten tatsächlich die Barke bestiegen. Der Großteil der Vogelmenschen, insbesondere jene, die durch ihre Waffen und Kleidung als Krieger kenntlich waren, hatten einen schützenden Kordon um das Gefährt gebildet. Es hatte etwas Beruhigendes an sich. Ihre Eskorte war stark. Zu stark, als dass sie einen weiteren Überfall der Heerschar zu befürchten gehabt hätten. Wenn es nicht noch bedeutend mehr dieser Geflügelten hier in der Gegend gab – und hätte es die gegeben, hätten sie dann das Luftschiff nicht noch weit heftiger überfallen? – dann waren sie hier in Sicherheit. Und auch die Sorge um die Verwundeten, um Geralt insbesonders, war von Aldred gewichen. Der Junge befand sich nun in den Händen kundiger Heiler. Aldred selbst konnte nichts mehr für ihn tun. Er hatte getan, was möglich war. Entweder der Junge überstand es... oder niemand hätte ihn mehr retten können. Die Sorgen, die Last waren von Aldreds Schultern genommen, geschwunden und so fand er endlich Zeit, mit seinem eigenen Schicksal zu hadern. Da war zuerst einmal sein Bein. Auch er war verletzt, ganz gleich wie sehr er in den letzten Stunden versucht hatte, dies zu verdrängen. Und dann war da das, was vor ihnen lag. Der Palast des Sturmkönigs. Es schien Amun'Raak wichtig zu sein, so rasch wie möglich dort hin zu gelangen. Aber kaum einer von ihnen war in der Verfassung dafür. Sie brauchten eine Rast. Ein paar Tage um wieder zu Kräften zu kommen. Aber hatten sie diese Zeit? Sie befanden sich schließlich – das durften sie nicht vergessen – in einem Krieg.

Die Schwarzen führten während des Fluges keinen weiteren Angriff durch. Die Barke kam glitt durch die Luft, gehalten von ihrem magischen Kristall und wurde nur ab und zu von einer Windböe leicht ins Schaukeln gebracht. Währenddessen stieg sie immer höher. Schroffe Felswände, die niemand je hätte besteigen wollen, ragten zu beiden Seiten nach oben. Die Berge durchbrachen hier sogar teilweise die Wolken, die viel weiter oben hingen, regenschwer und schwarz wie das Gefieder eines übergroßen Raben. Ab und an durchzuckte ein Blitz die Schwärze, für einen Moment Helligkeit in das drohende Unwetter zu bringen.
Inzwischen zupfte der Wind nicht mehr an der Barke, sondern vielmehr versuchte er sie gegen eine der Lanzen zu werfen. Wie auf ein unhörbares Kommando hin versammelten sich die Windsprecher und fingen an zu singen. Das Lied war ein wildes Gemisch aus den Pfiffen und Klicks der Avior und einer menschlicher klingenden Sprache. Die Worte wurden den alten Avior vom Wind von den Schnäbeln gerissen, unhörbar bis der Wind nachließ. Oder vielmehr schien er den Bereich um die Barke zu verschonen. Man konnte ihn immer noch an den Zacken der Bergwände heulen hören, aber bis zu den Passagieren, ja nicht einmal bis zu ihrer Eskorte, drang auch nur ein Hauch. Die Barke glitt dahin wie im Auge eines Sturms.

Noch bevor man die Neststadt sehen konnte, ergoss sich der drohende Anblick des wahren Auge des Sturms über die Passagiere. Alle Wolken, die so unheilsschwanger über den Wolkenbergen hingen, schienen hier ihren Ursprung zu haben. Eine der Lanzen war komplett von einer tobenden Masse schwarzer Wolken eingehüllt, die sich um den Berg wanden wie gewaltige Schlangen, die Münder voller Zähne aus Blitz, ihre Schreie ohrenzerreißender Donner.
Die Barke steuerte auf eine benachbarte Lanze zu, immer noch in ihren schützenden Kokon gehüllt. Nun eröffnete sich den Passagieren der Anblick auf die Neststadt. Diese Lanze war an ihrer zum guten Teil flach. Das Tal vor ihnen erinnerte an einen Vulkankrater, mit seinen am Rand aufragenden Felswänden und der windzerzausten, aber idyllischen Landschaft dazwischen. Im Durchmesser mochte es ein paar Kilometer sein. Bäume standen verteilt im Tal und nur aufgrund der in ihren Ästen befestigten Nesthäuser konnte man auf ihre Größe schließen. Ein Wasserlauf floss durch das Tal, bildete ein Becken um dann irgendwo in einer Felswand zu verschwinden. An der Felswand, die dem Auge des Sturms zugewandt war, ließen sich neben einigen Behausungen der Avior gewaltige Reliefs erkennen. Die meisten von ihnen schienen Avior in Prunkgewandung darzustellen.
Langsam glitt die Barke auf einen kleinen Turm zu, der es erlaubte die Passagiere aussteigen zu lassen. Die Trümmer eines weiteren Turms bildeten nur wenige Meter entfernt einen Haufen. Noch ein wenig weiter weg erhob sich die Silouette eines festgetäuten und verankerten Luftschiffes.
Die Windsprecher stiegen aus und begleiteten die Passagiere noch den Turm hinab, dann stellten sie ihren Gesang ein. Der Wind eroberte seinen Platz augenblicklich zurück und schien seine fehlende Präsenz umso vehementer wieder gutmachen zu wollen.
"Willkommen in der Neststadt", brüllte Amun gegen den Sturm an.

Die Reise hinauf zur Neststadt war alles andere als angenehm. Trotz der Magie der Avior, die Amun'Raak Windsprecher genannt hatte. Aber vielleicht auch gerade deswegen. Es war so unwirklich, wie sie in perfekter Windstille durch den tosenden Sturm glitten. Sicher, die Barke lag ruhig in der Luft, so ruhig wie man es sich nur wünschen konnte. Aber was, wenn der Zauber fehlschlug? Wenn er abbrach? Aldred hatte nur wenig Vertrauen in die Magie der Vogelmenschen. Oder jede andere Magie. Ein tüchtiger Kapitän, der sein Schiff trotz des Wetters auf Kurs zu halten vermochte wäre ihm allemal lieber gewesen, auch wenn dies zweifellos eine bedeutend rauere Fahrt bedeutet hätte. Doch der Zauber hielt und als sie schließlich angelegt hatten wurde auch der Realität wieder ihr Tribut gezollt und der Wind heulte erneut auf.
"Amun'Raak, wo finden wir hier eine Unterkunft?", brüllte Aldred dem Avior fragend zu, "Du wirst doch nicht direkt zu diesem Palast aufbrechen wollen? Wir brauchen alle ein wenig Ruhe um wieder zu Kräften zu kommen und einen Heiler, der sich um unsere Wunden kümmert. Vor allem Geralt."

Es war nicht das erste Mal, daß Trevin das wirken von Magie beobachtete, und es war auch schon passiert, daß er ihr sein Leben zu verdanken hatte. Aber noch nie zuvor war er ihr derart ausgesetzt gewesen wie während des Fluges durch den Sturm. Er mußte kein Magier sein, um zu wissen, daß ihrer aller Leben davon abhing, daß diese Vogelleute mit ihrer Magie den Sturm zurückdrängen konnten, und er zweifelte nicht daran, daß es nur noch Sekunden gewährt hätte, wenn diese Magie ihre Wirkung verloren hätte.
Gerade weil er selbst der Magie nicht kundig war, ihr Wirken nicht verstand, fühlte er sich furchtbar ausgeliefert und hilflos. Die ganze Zeit über kniete er auf dem Boden und krampfte seine Hände um die Bordwand, atemlos die Gewalt des sie umtosenden Sturms beobachtend, und hoffend, daß sie das heil überstehen mochten.
Als der Schild um das Schiff herum in sich zusammen fiel, löste sich seine Anspannung langsam wieder. Trotzdem dauerte es noch einige Augenblicke, ehe er sich wieder bewegen konnte. Und dann erinnerte ihn der Schmerz in seinen Beinen und den Händen, welche unbequeme Haltung er während des Fluges eingenommen hatte. Er hatte es eilig, von dem Schiff herunter zu kommen, konnte es kaum erwarten, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Auch wenn er sich hier wohl an dem höchsten Ort befand, den er sich jemals hätte vorstellen können, verspürte er doch Erleichterung, wenigstens diesen Flug hinter sich zu haben.

Endlich hatten sie den Berg der Avior erreicht. Vorsichtig kletterte sie aus dem Flugschiff und sah sich mit großen Augen um. Ihren Speer hielt sie wie einen Wanderstock in der Hand. Sie wusste nicht, was die Menschen hier wollten. Sie würde es sicher bald erfahren. Bei den Vielen Vogelmenschen wurde sie unruhig. Ihr Schwanz wippte hin und her. " Es wäre besser, wenn wir bald in ein Gebäude kommen.. Wo nicht gar so viele Vogelmenschen sind," ließ Neythani sich vernehmen. Unsicher sah sie die anderen an. Sie wollte den Vögeln nicht wehtun, aber sie reizten ihren jagdtrieb. Dies war nicht gut..

Tristan schleppte sich von Bord. Er hätte es niemals zugegeben, doch diese Fahrt hatte ihn fertig gemcht. Sein Magen rebellierte gegen die seltsamen Eindrücke. Er war fix und fertig. Deshalb war er auch froh, wurde die gruppe als erstes in ein Gebäude verfrachtet, wo sie sich hinsetzen konnten.
Dann kamen ein paae Heiler, um sich um die gröbsten Wunden zu kümmern. Es behagte Tristannicjt, doch er liess es geschehen.

Zum Glück führte man sie nicht in eine der Nestwohnungen der Avior. Den Menschen hätte der dünne Boden und das ständige Knacken von Holz unter den Füßen garnicht gefallen. Stattdessen geleitete man die Gruppe in Richtung der Bergwand. Dort konnte man Öffnungen erkennen und flackernden Lichtschein. Tatsächlich waren die Höhlen merklich zivilisierter ausgestattet als man es vielleicht erwartet hätte. Die Möbel bestanden aus einem wilden Sammelsurium unterschiedlichster Kulturen, aber zumindest hatten sie ein verbindendes Element. Sie alle schienen von Menschen gemacht worden zu sein, viele aus festem Holz.
Und es waren bereits Menschen anwesend, hauptsächlich Männer. Diese schienen grade beim Essen zu sein und beäugten die Gruppe neugierig, während die Windwächter sie zu einer anderen Höhle brachten. Von dieser zweigten mehrere Gänge ab, die kurz darauf in kleineren Schlafzimmern zu enden schienen. Ein paar Avior waren auch hier anwesend und begannen sofort sich um die Verletzungen der Gruppe zu kümmern. Geralt wurde sogar von zwei Heilern umsorgt. Man schien ihre Ankunft erwartet zu haben.
Amun übersetzte für die Gruppe die Worte des Windwächters, der sie hierher geführt hatte.
"Diese Unterkunft steht euch zur Verfügung. Eure Wunden werden die Heiler versorgen. Rastet. Erholt euch. Fragt, wenn ihr etwas benötigt."
Die letzten paar Pfiffe ließ Amun unübersetzt. "Das Schwerste steht euch noch bevor."
Amun strahlte den Teil der Gruppe an, der bei Bewusstsein war: "In Sicherheit sind wir hier, fürs erste. Auch die Schwarzen wird der Sturm verlangsamen."

Endlich ebbte das Dröhnen des Windes, gedämpft durch soliden Fels, ab und soetwas wie Ruhe empfing sie. Und Ruhe hatten sie bitter nötig. Sie alle mussten sich erholen und die Gästezimmer, die die Avior ihnen zuwiesen, wirkten zwar klein, aber gemütlich. Endlich konnten sie ihr Gepäck ablegen, ihre Waffen und Rüstungen und die schwere Reisekleidung. Hier, das war unverkennbar, waren sie sicher. Und endlich nun auch fanden sie Linderung für ihre Blessuren.
Die Heiler der Avior waren zahlreich. Für ein so kleines Volk, wie sie es waren, war es eine erstaunliche Anzahl, die die heilenden Künste beherrschte. Was musste es für ein hartes Leben, hier oben auf den Gipfeln, sein, dass sie dies benötigten? Im Moment jedoch war Aldred mehr als dankbar dafür. Einer der Vogelmenschen – es fiel dem Schmied schwer zu sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war – kam auf ihn zu als er eben schwerfällig auf der Kante eines Bettes Platz genommen und sein Kettenhemd abgelegt hatte. Beiden war bewusst, dass sie die Sprache des jeweils anderen nicht verstanden und so deutete Aldred wortlos auf sein wundes Bein. Der Heiler löste mit geschickten Fingern den Verband und legte seine Hände auf das rohe Fleisch. Sogleich schoss ein Gefühl der Wärme Aldreds Bein hinauf, das nichts mit dem plötzlichen Schmerz der Berührung zu tun hatte. Obwohl es nicht seine erste Heilung war beobachtete der Schmied fasziniert, wie sich die Wunde unter den Händen des Vogelmenschen wie von Zauberhand schloss.

Nur widerwillig hatte sich Felitia zu dem Flug überreden lassen. Es gefiel ihr nicht, von so vielen Fremden umgeben zu sein und ein Unbehagen konnte sie nicht verbergen. Als sie jedoch merkte, dass sie keineswegs in Gefahr war, entspannte sie sich etwas und ließ sich zu einem kleinen Gästezimmer führen, welches recht gemütlich wirkte. In Gefangenschaft hatte sie ein großes Schlafzimmer, mit riesigem Bett und zahlreichen Möbeln, die nur von Prunk strotzten bezogen. Wohl gefühlt hatte sie sich darin aber nie. Alles dort hatte sie eingeengt und die Luft zum Atmen geraubt, die sie brauchte. Aber hier war es anders. Niemand schloss die Tür von außen. Niemand brüllte sie an. Und niemand wagte es auch nur, sie ungefragt zu berühren. Die Nymphe freute sich sichtlich. Ihre Retter bekamen die medizinische Versorgung, die sie auch bitter nötig hatten und alles versank im Glanz der Sonne, welche nicht nur Licht, sondern auch Trost und Hoffnung spendete.

Auch wenn er die Berglandschaft ignoriert hatte, der Anblick der Neststadt versetzte Finn in Erstaunen. Die Heimat der Avior war nicht so gewaltig wie E'jin und kaum so dicht und lebendig, aber von oben konte er all die Wunder sehen, die sie bot. Die Häuser waren mit wundervollen Bildern verziert und sahen ganz anders aus als die Gebäude der Menschen. Und er hätte nicht mit einer so fruchtbaren Landschaft gerechnet. In den Bäumen konnte er sogar einige nestartige Gebilde erkennen.
Wahrscheinlich hätte Finn noch lange gestaunt, hätten sie den Luftschifferturm nicht erreicht. Das abrupte Ende der Bewegung riss ihn aus seiner Faszination und er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem verwundeten Freund zu. Kaum verband eine Planke Schiff und Turm, hoben die Wächteravior Geralt schon hoch und trugen ihn hinunter. Scheinbar wollten sie mit dem Schwerverletzten nicht fliegen. Finn machte sich eilig daran, ihnen zu folgen. Die Gruppe wurde in den hinteren Bereich eines der Gebäude geführt, dessen Inneres ganz anders aussah, als er es erwartet hätte. Da Geralt sofort von zwei Heilern in Empfang genommen und in einen hinteren Bereich gebracht wurde, hatte Finn Zeit, sich etwas umzusehen. Weitere Heiler kümmerten sich schon um die anderen Verletzten, doch Finn wollte nciht zur Last fallen, schliesslich war nur sein Knächel verknackst, andere hatte es schlimmer getroffen. Er setzte sich auf eine Art Liege, die gar nicht hierher passte und stellte seine Tasche neben sich ab. Er würde hier warten, bis sie mehr über Geralt erfuhren.

Ein Avior trat zu Aldred und obwohl die Vogelmenschen für den Schmied alle gleich aussahen – nun, mit Ausnahme von Amun'Raak natürlich – war er sogleich sicher, dass er diesem noch nicht begegnet war. "Ihr seid der, den sie Aldred nennen?", fragte der Vogelmann in erstaunlich akzentfreier menschlicher Sprache, "Der, der diese Gruppe hier anführt?"
"Ich bin Aldred", bestätigte der Schmied mit jener monotonen Stimme, die bei ihm fast schon als Zeichen für innere Ruhe gewertet werden konnte, "Ob ich ein Anführer bin... schwer zu sagen." Er musste wieder an den Hohepriester des Grindyl-Klosters denken. "Manche scheinen das in mir zu sehen."
Der Avior schien mit der Anwort zufrieden zu sein. "Die Heiler schicken mich", erklärte er weiter, "Geht um jenen übel zugerichteten jungen Mann. Heiler baten mich, euch auszurichten, dass sie für ihn getan haben, was sie tun konnten. Haben das Blut aus seinem Bauch entfernt, seine Wunden geschlossen und die Knochen wieder zusammen wachsen lassen. Aber er ist noch immer schwach. Hat viel Blut verloren. Ist noch immer nicht bei Bewusstsein. Wird jetzt Ruhe brauchen um wieder zu Kräften zu kommen. Vielleicht ein paar Tage. Vielleicht schafft er es auch nicht? Wer kann es sagen? Der Sturm weiß es..." Er zuckte mit den Achseln, was bei seiner Rasse äußerst bizarr aussah.
Aldred nickte dem Avior langsam zu. "Danke", murmelte er dann nach einer Weile, "Danke, dass ihr mir das gesagt habt."

Trotz allen Misstrauens war Tristan doch überrascht, wie gut er sich nach der Behandlung fühlte. Erschöpft war er schon. Er spürte, wie die Magie an ihm zerrte. Doch die Schmerzen klangen ab und seine Hand war wieder bewegungsfähig. Wirklich ein gutes Gefühl.
"Danke", sagte er zu dem Heiler, der sich um ihn gekümmert hatte. Jetzt musste er erst einmal eine Runde schlafen. Egal wer oder was jetzt noch etwas von ihm wollte. Das hatte Zeit.
Er setzte sich auf eines der Betten und zog sich die Oberbekleidung aus. Er hatte einiges an blauen Flecken abgekriegt, seine Muskulatur war verspannt. Er wollte sich gerade hinlegen, als er die Worte des Aviors hörte, der zu Aldred sprach.
Geralt war zusammengeflickt worden? Wie gross war die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht überlebte? Gross genug, dass er Geralt seinem Schicksal überlassen konnte?
Nein. Er musste sich das ansehen. Heute Nacht noch.
Geralt durfte nicht wieder auf die Füsse kommen.

Es dauerte lange, bis endlich eine Nachricht wegen Geralts Zustand kam. Die Heiler der Avior hatten die ganze Gruppe behandelt. Auch Finns Knöchel hatten sie geheilt, obwohl er zuerst protestiert und gesagt hatte, das es anderen schlechter ging als ihm. Ein Blick durch den Raum entkräftigte dieses Argument aber, weshalb er den Heiler seine Arbeit tun liess. Es fühlte sich noch seltsam an, keine Schmerzen mehr zu spüren und Finn testete gerade, ob er schon auftreten konnte, als ein Avior zu Aldred trat und ihn über Geralt informierte. Aufgeregt sprang Finn auf und fing den Boten ab. Eigentlich war es gar nciht seine Art, andere einfach anzusprechen, erst recht keine Fremden, aber seine Unsicherheit war ihm momentan egal.
"Es geht Geralt wieder gut?", fragte er den Vogelmenschen drängend. "Kann... kann ich zu ihm? Wo ist sein Zimmer?"
Der Avior schien etwas überrascht zu sein, zuckte dann aber wieder mit den Schultern und gab Finn zu verstehen, ihm zu folgen. Er führte ihn zu einer der hinteren Türen, die von der Höhle wegführten und öffnete diese. Dahinter lag ein relativ geräumiger Raum, der aber spärlich eingerichtet war. Auf der einen Seite stand eine gepolsterte Liege, aber der anderen ein geschwungener Tisch, auf dem verschiedene Fläschchen und Verbände lagen. Beide Möbelstück passten weder zusammen, noch zu dem massiven Bett, das an der gegenüberliegenden Wand stand. Es war aus einem dunklen Holz und unter mehreren Wolldecken lag dort Geralt. Er war ganz bleich und trug eine Bandage um den Kopf und die rechte Schulter. Ein weiterer Avior räumte gerade die letzten Flaschen zusammen und stellte sie auf den Tisch, als Finn eintrat. Er blickte auf, als der Junge sofort an die Seite seines Freundes eilte.
"Wie geht es ihm?", fragte Finn. "Er wird wieder gesund, oder? Wieso trägt er Verbände? ist er nicht geheilt worden?"
Der Heiler blickte zu dem Avior, der Finn gebracht hatte und stiess einige Pfiffe aus. Der andere antwortete mit weiteren Pfiffen, worauf der Heiler eine längere Folge ausstiess.
"Die Wunden in seinem Inneren sind wieder heil. Er ist nicht mehr in Lebensgefahr, aber alles auf einmal zu heilen, wäre eine zu grosse Anstrengung für seinen Körper. Er muss zuerst ruhen."
Finn blickte auf und lächelte dann dankbar. Natürlich. Das hätte er sich eigentlich denken können. Heilungen waren immer eine Anstrengung für den Verletzten. Aber Geralt war stark, er würde überleben.
Finn wusste nicht, wie lange er an Geralts Bett stand und einfach auf den Waldläufer hinunterblickte. Er bemerkte auch nicht, wann die beiden Avior den Raum verliessen. Doch irgendwann übermannte ihn die Müdigkeit und er stolperte zu der Liege und liess sich darauf nieder. Momente später war er schon tief eingeschlafen, immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht.

Tristan döste. Er wollte nicht zulassen, dass er einschlief, weshalb er immer wieder die Augen öffnete. Würde er einschlafen, würde er seine Chance verpassen.
Die anderen schienen alle ruhig zu schlafen. Es war finster und der Wind heulte, sodass es nicht totenstill im Raum war.
Irgendwann hielt er es nicht mehr aus. Vorsichtig stieg er aus seinem Bett und hob sein Messer auf, das auf seinem Hemd und seinem Lederschutz lag. Der Lärm von draussen verschluckte seine Schritte.
Er würde diese Rechnung nun endlich begleichen.
Allzu schwer war es nicht, Geralt zu finden. Als Tristan eintrat, bemerkte er, dass Geralt nicht alleine war. Aus der Entfernung und in der Dunkelheit konnte Tristan nicht erkennen, wer noch in diesem Raum schlief. Er musste das Risiko eingehen.
Er trat zum Bett, schaute auf den Jungen hinab. Einen Moment noch zögerte er, doch dann presste er ihm die Hand auf den Mund. Eisern, fest.
Geralt schlug die Augen auf und wollte Tristans Arm packen. doch er war schwach und die Decken verhinderten, dass er seine Hände frei kriegte.
"Shhht", machte Tristan leise. Er beugte sich zu Geralt hinab. "Sei ruhig. Die andern wollen schlafen … Ich bin nur gekommen, um dich von deinem Leiden zu erlösen!"
Der Söldner wusste nicht, ob Geralt den Sinn seiner Worte verstand. Er zuckte und zappelte. Tristan warf einen Blick zur schlafenden Gestalt. Er durfte keine Zeit verlieren!
Er riss die Decken runter und legte sich mit seinem Gewicht auf den geschwächten Körper des Jungen. Dann riss er an den Verbänden an seiner Seite und ohne noch ein weiteres Mal zu zögern, rammte er ihm das Messer in die bereits vorhandene Wunde. Mit aller Kraft drehte er die Klinge, Geralt schrie gedämpft auf, versuchte sich zu wehren. Seine Fingernägel kratzten über Tristans Oberarm, doch dann erschlaffte er auf einmal.
Leise keuchend riss Tristan die Klinge aus ihm raus und wollte gehen. Doch dann rammte er ihm mit voller Wucht seine Ellenbogen in die Bauchgegend, in der Hoffnung, dass es die Milz oder die Leber zerriss. Daran würde er sicherlich verbluten.
Er legte seine saubere Hand an Geralts Wange.
"Es tut mir beinahe leid um dich … aber das Risiko war es nicht wert", wisperte er. Dann küsste er ihn auf die Lippen.
Tristan zuckte zusammen, als sich die Gestalt auf der Pritsche bewegte. Hastig wandte er sich ab und suchte das Weite.

Gedämpfte Geräusche drangen in Finns Traum einer kalten, ewigen Schneelandschaft und rissen ihn aus dem Weiss. Im Halbschlaf drehte er sich von der Quelle des Lärms weg und murmelte etwas Unverständliches. Irgendwo in einem Winkel seines müden Verstandes regte sich aber die Erkenntnis, dass Geräusche nichts Gutes bedeuten konnte. Er war in Geralts Raum und Geralt war verletzt und musste sich ausruhen. Mühsam zwang er seine Augen auf und blickte zum Bett hinüber. Im schwachen Mondlicht, das durch ein kleines Loch in der Felswand fiel, erkannte er Geralt auf seinem bett. Der Waldläufer bewegte sich seltsam und dunkle Flecken breiteten sich auf der Decke aus.
Mit einem Schlag war Finn hellwach und sprang von seiner Liege. Geralt wand sich vor Schmerzen und Blut breitete sich von seiner Seite auf Decken und Bettlaken aus. Immer wieder versuchte er, etwas zu sagen, doch jedes Mal hustete er einen neuen Schwall Blut. Finn musste Tränen unterdrücken udn spürte, wie Panik in ihm hochstieg. Was sollte er tun?
"S... Söldner...", brachte Geralt schliesslich hervor. "T... an... Schweigen... f... gewaltig... betrunken..."
Die Worte rissen Finn aus seiner Starre und liessen ihn für einen Moment klar denken. Geralt brauchte einen Heiler, sofort. Seine Wunden waren doch nciht ganz verheilt gewesen!
"Ich hole Hilfe!", sagte er und eilte zur Tür. "Versuch... Versuch dich nciht zu bewegen!"
Mit diesen Worten verliess er den Raum und eilte in die Halle. Er höre noch, wie Geralt ihm noch etwas nachrief, das wie "Tri... verg... mor..." klang, doch das ergab keinen Sinn. Der Waldläufer musste vor Schmerzen sinnloses Zeug erzählen. Er brauchte sofort Hilfe! doch woher? Etwas ratlos blieb er in der Halle stehen, in die sie gestern geführt wurden. Dann entschied er sich, einfach zu rufen. Finn war noch nie ein lauter Mensch gewesen und die Momente, in denen er seine Stimme erhoeben hatte, konnte man wohl an zwei Händen abzählen, doch jetzt schrie er.
"Hilfe! Geralts Wunden haben sich wieder geöffnet! er braucht einen Heiler! Hilfe!"

Zumindest eine Person schaffte Finn mit seinem Geschrei aufzuwecken, und das war Trevin, der auf einer Liege am anderen Ende der Halle geschlafen hatte. Mit zornigem Blick fuhr er hoch und wollte den schreienden Bengel gerade anfahren, was das sollte, als er den Sinn seiner Worte erfaßte.
Er erhob sich schnell und bewegte sich schnellen Schrittes auf Finn zu. Er packte ihn und schüttelte ihn ein paar mal kräftig.
"Beruhige dich, verdammt!" zischte er, und tatsächlich schien der Junge seine Panik ein Stückweit abzuschütteln. "Hier ist kein Heiler, geh nach draußen, und beeil dich!"
Während Finn davon stürmte, ging Trevin in Geralts Kammer, um nach dem jungen Waldläufer zu sehen. Auch wenn er nichts von der Heilkunst verstand - Leichen hatte er schon oft genug gesehen. Viele davon hatte er selbst dazu gemacht. Mit der Zeit hatte er gelernt zu erkennen, ob man einem Menschen noch helfen konnte oder nicht. Und diesen hier konnte der beste Heiler der Welt nicht mehr auf die Beine bringen, da war sich Trevin sicher.

Auch Aldred, der seit er auf Wanderschaft war ohnehin einen sehr leichten Schlaf hatte und rasch erwachte, vernahm Finns panische Rufe und schreckte, von diesen geweckt, aus seinem Bett auf. Mit nichts weiter bekleidet als als Unterkleidung und einem langen Hemd stürmte er hinaus in die Halle, wo er den völlig aufgelösten Jungen vorfand. Zielstrebig hielt er auf diesen zu, beugte sich zu ihm hinab und fasste ihn behutsam bei den Schultern.
"Ruhig, Finn, beruhige dich", redete er beschwichtigend auf den Jungen ein, "Geh und wecke Amun'Raak auf. Er hat die Kammer ganz am Ende des Ganges. Er wird wissen, wo die Heiler zu finden sind und ihnen erklären können, was vorgefallen ist." Aldred selbst jedoch eilte, kaum dass er ausgesprochen hatte, schnurstracks zu Geralts Zimmer – und blieb im Türrahmen stehen als er Trevin bereits über das Bett gelehnt vorfand. "Wie schlimm ist es?", sprach er den Mann besorgt an.

Noch während Trevin überlegte, ob er nicht seinen Dolch ziehen sollte, um Geralts Leiden zu beenden, hörte er, wie eine weitere Person den Raum betrat. Aldred.
"Keine Chance," sagte er mit seltsam ruhiger, ja, monotoner Stimme. Dabei kochte er innerlich vor Wut. Er konnte es nicht beweisen, aber er war sich nahezu sicher, daß die Verschlechterung von Geralts Zustand durch jemand anderen herbei geführt worden war. Waren es die Schwarzen gewesen? Hatten sie einen Attentäter gesandt, um einen der Auserwählten im Schlaf zu ermorden, so daß sie ihre Mission nicht mehr erfüllen konnten? Doch warum hatte der dann nur Geralt getötet? Hatte die Zeit nicht mehr gereicht, oder war ihm jemand auf die Schliche gekommen? Er würde nachher noch mit Finn darüber reden müssen, denn der hatte es ja offenbar als erster gemerkt. Oder hatte der Junge selbst...? Nein. Dafür war er zu weich.
"Wir können auf den Heiler warten, aber ich glaube nicht, daß ihn noch irgendwer retten kann. Falls doch, sollte es sehr schnell gehen."

Schweigend trat Aldred an Trevins Seite und beugte sich, als der Mann ihm Platz machte, über Geralt. Es war dunkel im Zimmer, außer einer Kohlepfanne draußen in der Halle, deren Schein durch die Tür fiel, gab es keine Lichtquelle. Doch obwohl im Zwielicht kaum mehr als Konturen zu erkennen waren konnte Aldred erahnen, wie bleich der junge Waldläufer war. Es bedurfte einiges an Willensanstrenung das Zittern zu unterdrücken, als er seine Hand unter Geralts Nase hielt. Kein Atem war mehr zu spüren. Aldred suchte die Augen des Jungen, doch ihr Blick war bereits gebrochen.
"Wir brauchen nicht mehr auf die Heiler zu warten", wandte er sich mit steinerner Miene Trevin zu und fuhr mit der Rechten über Geralts Gesicht um dessen Lider zu schließen. Seine Stimme bebte als er fortfuhr: "Wir haben ihn bereits verloren."

Allzu viel Zeit hatte Tristan nicht gehabt, um sich zurück ins Bett zu schmuggeln. Kaum hatte er sich hingelegt, brüllte Finn in der Halle los. Er hörte, wie ein paar Leute raus gingen, ehe er sich selbst ebenfalls erhob. Nur mit seinen Hosen bekleidet ging er in die Halle und von dort aus in jenes Zimmer, wo er gerade eben Geralt ermordet hatte. Er blieb an der Tür stehen und kriegte noch gerade Aldreds Worte mit.
Geralt war tot. Definitiv.
Tristan strich sich die Haare zurück.
"Ich dachte, die Heiler hätten gesagt, dass sie ihn wieder hinkriegen …", sagte er.

In schneller Folge wurde Finn von Trevin und dann von Aldred hin- und hergeschickt, doch er war viel zu aufgelöst, um überhaupt nachzudenken und befolgte einfach stumpf, was ihm auftragen wurde. Zum Glück war Aldreds Anweisung nicht schwer zu folgen. Tränen strömten über sein Gesicht, doch auch wenn alles verschwommen war und die Kohlepfanne kaum Licht spendete, konnte er die letzte Tür erkennen und erreichte sie. Nur mit mehreren Anläufen schaffte er es, diese aufzustossen. Es war dunkel, dohc er nahm einfach an, dass Amun da war.
"Amun! Amun! Die Heiler! Schnell! Geralt!", brachte er, immer wieder von Schluchzern unterbrochen hervor. "Er stirbt!"

Bis eben noch hatte Amun geschlafen. Trotz der gewaltigen Ausdauer der Avior und ihrer Fähigkeit lange Zeit ohne Schlaf auszukommen hatte der Avior tief und fest geschlafen. Der Kokon aus Flügeln und Federn öffnete sich, wobei die Flügel einen Moment lang mit der Wand verhakten. Wo kam die Wand her? Wo war er? Nach dem kurzen Moment schlaftrunkener Verwirrtheit, in der die Ereignisse der letzten Tage im Zeitraffer vorbeirasten, wurde Amun wieder klar im Kopf. Er war in der Neststadt, mit den anderen. Sie alle waren zwar nicht heil, aber wenigstens lebend hier angekommen. Hurra...
"Was? Was? Heiler, ja", gab Amun zu hören und stolperte los. Die Heiler hatte doch gesagt, dass sich Geralt wahrscheinlich wieder erholen würde. Was war nun also los? Der Eingang der Höhle war mit Lederhäuten für die Nacht abgedichtet worden. Trotzdem konnte man schon von weiter drinnen den Wind hören, der an der Befestigung zerrte. Als sich Amun zwischen den Häuten durchquetschte traf ihn die kalte Nachtluft wie ein Hammer. Der Wind trachtete danach ihn von den Beinen zu reißen und fortzutragen. Der Gang zur Höhle der Windsprecher kam Amun seltsam unwirklich vor. Noch unwirklicher war, dass man ihn eintreten ließ und schnell einen der Heiler weckte. Normalerweise durfte niemand die Höhle betreten.
Mit dem Heiler im Schlepptau kehrte Amun zu den anderen zurück, jetzt ein wenig außer Atem, weil er beide Wege im Eiltempo zurückgelegt hatte. Der Heiler, Amun glaubte dass er Imo'Tuin hieß, eilte direkt weiter zu Geralt. Amun blieb draußen. Die Höhle bot so schon zu wenig Platz und er war keine Hilfe bei Heilungen, im Gegenteil würde er eher im Weg rumstehen.

Schließlich kam doch noch einer der Avior-Heiler. Zu spät, freilich, doch Aldred machte ihm keinen Vorwurf daraus. Rascher war wohl kaum möglich gewesen. Und selbst wenn der Vogelmann eher hier gewesen wäre, es wäre fraglich gewesen, ob er Geralt hätte retten können. Der Avior stockte als er die über das Gesicht des Jungen geschlagene Bettdecke sah. Aldred hatte Geralt, nachdem er dessen Augen geschlossen hatte, damit bedeckt. Und offenbar waren die Totenriten der Avior denen der Menschen nicht so unähnlich, dass der Vogelmann die Bedeutung nicht erkannt hätte.
"Sprecht ihr unsere Sprache?", wandte Aldred sich unumwunden an den Heiler.
"Nicht gut", antwortete dieser mit starkem Akzent, aber doch sauber genug, dass Aldred die Überzeugung gewann, er könne sich mit ihm unterhalten.
"Geralt ist tot", erklärte er langsam, sich um eine deutliche Aussprache bemühend, "Ich fürchte, ihr könnt nichts mehr für ihn tun."
"Sollen... ihn ansehen? Wegen... Ursache?", radebrechte der Heiler und deutete auf Geralts Bett. Aldred tauschte einen knappen Blick mit Trevin und Tristan, aber weder im Gesicht des einen noch dem des anderen konnte er Spuren von Wissbegierde entdecken. War es nicht ohnehin klar, woran Geralt gestorben war? Die Blutungen. Ob nun eine Wunde wieder aufgerissen war oder der Blutverlust ihm den Rest gegeben hatte, was machte das schon aus?
"Nein", antwortete Aldred dem Heiler, "Lasst dem Leichnam seinen Frieden. Wir..." Mit einem mal musste er mit den Tränen ringen. "... wir werden ihn vorbereiten und würden ihn dann gerne beisetzen. Ihn begraben oder verbrennen. Oder wie auch immer ihr das hier oben handhabt. Ich bin mir sicher... Amun'Raak wird uns helfen können. Danke euch..."
Der Heiler schien begriffen haben, dass er damit entlassen war und mehr doch, dass seine Anwesenheit dem Schmied in diesem Moment unangenehm war, den er neigte grüßend den Kopf und verließ dann den Raum um die drei Männer mit Geralt allein zurück zu lassen.

Neythani erwachte durch Finns geschrei. Kurz blickte sie auf den Flur um zu sehen was los war. Als sie sah, das die anderen der Gruppe sich bereits darum kümmerten, kehrte sie in die Kammer zurück. Sie wusste eh nicht so recht, ob sie mit den Menschen weiter reisen sollte, oder ob die Avior sie zu ihrem Volk zurück bringen konnte.
Sie vermisste ihren kleinen Sohn sehr, er war jetzt alleine mit seinem Vater. Ihre eigenen Eltern würden sich sorgen wo sie war und nach ihr suchen. Sie waren jetzt alle heimatlos. Ein paar tränen kullerten ihre Wangen hinab. Sie legte sich ins Bett zurück und versuchte noch ein wenig zu schlafen.