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 GQ - [Die MSG]

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Lias
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 21:32

Wie eine silberne Schlange zuckte Amuns Speerspitze vor. Der Schattenkrieger reagierte langsam, viel zu langsam als dass er dem gnadenlosen Ansturm hätte entgehen können. Dumpfe, kalte Wut hatte Amun gepackt und der Speer rammte immer noch in das Wesen als es schon längst regungslos am Boden lag. Finn war unter seinem Schutz gewesen. Und er würde keinen Jungen dem Klagenden Wind anvertrauen! In den Wolkenbergen wären sofort die Windsprecher zusammengekommen, um ein Junges zu versorgen, aber hier? Aber wo sollte er hier hingehen? Soweit gereist, soviel gesehen und doch ratlos. Amun trieb seinen Speer durch den regungslosen Schatten und pinnte dessen Leichnam an das Dach, so er denn tot war, was Amun nicht hoffte. Er wusste nicht, ob diese Wesen Schmerzen fühlen konnten, aber er hoffte es. Ein letztes Mal spannte er den Langbogen und ließ einen Pfeil von der Sehne, der schwach schimmerte. Vorsichtig, um die Verletzung nicht zu verschlimmern und wegen seiner Klauen, hob Amun den regungslosen Finn hoch. Er atmete noch. Noch bestand also Hoffnung.
Mit mächtigen Flügelschlägen vorsichtig aufsetzend landete Amun hinter der Barrikade. Mit einem Knall explodierte davor der Sprengpfeil und fegte die schwarzen Angreifer hinweg, sodass einen Moment lang Ruhe herrschte.
"ALDRED! Eisbärmann Aldred", brüllte Amun auf voller Lungenkraft: "Brauche Heiler! Sofort!" Ein Gutteil seines Gefieders hatte sich inzwischen rot gefärbt.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 21:38

Das Rasseln der Ketten kündigte den Hieb an, so ruckartig und hart der Gepanzerte ihn auch durchführen mochte. Aldred hörte es deutlich über all den Schlachtenlärm hinweg, dieses kleine Geräusch, das über sein Leben oder seinen Tod entscheiden mochte. Er wich zurück, ließ die Kugeln ins Leere gehen. Ein weiterer Treffer, der ihm vermutlich nicht weniger als zwei Rippen angeknackst hatte, hatte ihn Vorsicht gelehrt. Er wusste, dass er sich keine noch ernsteren Wunden leisten konnte. Also entschied er sich für eine defensive Taktik, nur keine gewagten Attacken riskieren. Ausweichen. Und auf Hilfe oder einen glücklichen Zufall hoffen. Es war letzteres, das schließlich eintrat. Ein Abwärtshieb des Morgensterns kam zu wuchtig und die Kugeln durchschlugen den hölzernen Boden des Wagens. Als der Schwarze die Waffe erneut anheben wollte verhakten sie sich. Der kurze Moment seiner Unachtsamkeit reichte Aldred völlig aus. Er schoss nach vorne, der Hammerkopf zuckte heran und zerschmetterte die Waffenhand des Ritters. Nun war der Schwarze es, der taumelnd zurück weichen musste während Aldred seinen Schild mit Hieben eindeckte. Doch seine Deckung konnte der Schmied nicht durchbrechen. Er versuchte, den Ritter zurück über die Barrikade zu drängen, ihn wieder hinunter zu stürzen, doch da waren zu viele andere, die nach drängten. Mehr und mehr nahmen die die Befestigungen in Besitz, eroberten Zoll um Zoll für sich. Es waren schlicht zu wenig Männer da, um sie aufzuhalten. Gerade wollte Aldred zu einem Sturmangriff ansetzen um wenigstens den taumelnden Ritter noch einmal herunter zu stoßen, da schoss wie aus dem nichts eine schwarze Gestalt auf ihn zu. Kettenglieder klirrten als ihre Streiche ihn vor die gerüstete Brust trafen und mit einem mal war er es, der fiel. Die Wucht des unerwarteten Treffers hatte ihn glatt von den Barrikaden herunter gerissen und in die Staub geschickt. Ächzend kam er wieder auf die Beine, doch da war es schon zu spät. Ihre Befestigungen befanden sich in Feindeshand. Hastig sah Aldred sich um, wie viele Verteidiger noch standen. Es war ein erbärmliches Häufchen. Kaum einen Schritt neben sich entdeckte er den Mann, dessen Horn er sich geliehen hatte zu Beginn des Angriff geliehen hatte. Er würde nie wieder hinein stoßen. Kurzerhand nahm Aldred selbst es an sich und blies zum Rückzug.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 21:38

Wo war er? Gerade noch war er doch auf der Barrikade gewesen, dieser seltsame Schwarze hatte ihn angegriffen. Und ihn getroffen. War... war er tot?
Finn öffnete die Augen. Er lag inmitten eines weissen Schneefeldes und starrte an den wolkenverhangenen Himmel hinauf. Schneeflocken schwebten aus diesen auf ihn herab. Er blinzelte, als eine sein Auge traf. Wieso lag er hier? Und wo war hier?
Um das herauszufinden, rappelte er sich hoch. Sein Körper war schon zum Teil mit Schnee bedeckt, doch er konnte die Kälte gar nicht spüren. Oder besser, er spürte sie, doch sie störte ihn nicht. Vielmehr genoss er sie wie die Sonnenstrahlen, die einem in der Letzten Stadt an den seltenen Nachmittag, wenn der Himmel einmal aufriss, ins Gesicht schien. Stirnrunzelnd wischte er den Schnee weg und stand ganz auf. Er versank bis in die Mitte des Schienbeines in der Schneedecke. War er in den Eisigen Einöden?
Zögernd machte er einen ersten Schritt durch den Schnee. Die Schneeflocken verhinderten, dass er weit sehen konnte, doch irgendwas in ihm sagte ihm, dass er in die richtige Richtung - nach Norden - ging. Woher wusste er eigentlich, dass das Norden war? Er konnte es ganz deutlich fühlen. War das das Magnetfeld dort, durch das auch Kompasse funktionierten. Er hatte einmal darüber gelesen. Die Eisennadel wurde von diesem Magnetfeld angezogen, so dass sie immer nach Norden zeigte. Vielleicht konnte er das auch. Aber wieso?
Für einen Moment schloss Finn die Augen, tauschte weiss mit schwarz und atmete tief ein. Wo auch immer er war und wieso und ob er überhaupt noch lebte und wieso er wusste, in welche Richtung er gehen musste, darum konnte er sich später kümmern. Er würde einfach in die Richtung gehen, die er für die richtige hielt und sehen, was ihn dort erwartet.
So wanderte er durch die weisse Welt, hinterliess nichts weiter als Spuren im Schnee, die auch schon bald von den Schneeflocken zugedeckt wurden.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 22:15

Die Dorfbewohner hatten mehr Mut, als Aldred ihnen zugestanden hatte, das musste man ihnen lassen. Sie brachten einen Rückzug zustande, den man beinahe als geordnet bezeichnen konnte. Beinahe. Und man musste der Gerechtigkeit genüge tun: hätte die Explosion vor der Barrikade - Aldred sollte nie ihre Ursache erfahren, doch sie kümmerte ihn auch nicht weiter - das Nachrücken der Angreifer nicht ins Stocken gebracht, es wäre zur heillosen Flucht gekommen. Aldred ging rückwärts, den Feind stets im Auge behaltend. Wohin, das wusste er nicht. Die Garnison, die der Hauptmann erwähnt hatte? Das Gasthaus, in dem Nicole lag? Sein Kopf dröhnte vom Schlachtenlärm, seine Brust schmerzte von den Treffern des Schattenritters. Es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Erst nach ein paar Schritt bemerkte er Amun'Raak, der auf ihn einbrüllte. Und er sah das schlaffe Bündel in den Armen des Avior. Finn!, erkannte er mit Grauen. War der Junge... nein, er lebte. Warum sonst sollte Amun nach einem Heiler schreien? Doch die Wunde war brutal. Unter anderen Umständen hätte Aldred gesagt, dass sie den Jungen zurück lassen mussten. Er war nicht mehr zu retten. Aber das war Finn! Er hatte ihn selbst gerettet, damals, beim Angriff auf Heavens Glade. Hatte sich den verwundeten Jungen geschnappt und getragen. Finn war es gewesen, der sie auf dem verbrannten Gehöft gerettet hatte. Er hatte den Elementar erweckt. Und er hatte die Inschrift entziffert. Finn, der Magier werden wollte. Alles in Aldred sträubte sich dagegen, ihn sterben zu lassen. Doch er selbst konnte nichts für ihn tun. Er war kein Heiler. Und er konnte die Dorfbewohner nicht in ihrem Kampf alleine lassen. Die Göttinnen wussten genau, dass sie auch auf Amun'Raak kaum würden verzichten können. Jeder waffenfähige Mann würde notwendig sein um sich gegen die Flut zu stemmen. "Such Droghan!", brüllte er dem Avior über das Klirren der Waffen und das Brüllen des Feuers hinweg zu. "Such den Schreinwärter und bring Finn zu ihm! Er ist der einzige, der ihm noch helfen kann!"
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 22:27

Finn wusste nicht, wie lange er durch diese ewig gleiche, weisse Landschaft stapfte. Doch es störte ihn nicht. Er entdeckte immer wieder neue Sachen im Schnee. Früher hätte er keine Unterschiede erkennen können, doch jetzt sah er mit Erstaunen die kleinen Höhen und Tiefen im Schnee, er hörte das Knacksen, wenn er bei jedem Schritt die Schneefläche von Neuem durchbrach. Und die Schneeflocken, die auf seinen Händen liegen blieben, waren auch unglaublich interessant. Er war schon mehrmals einige Zeit stehen geblieben und hatte die verschlungene Kunstfertigkeit der Flocken betrachtet. Keine sah gleich aus, jede hatte eine andere Form, aber jede hatte ihre ganz eigene Schönheit. Es fiel ihm gar nicht auf, dass der Schnee auf seiner nackten Haut nicht schmolz, sondern bestehen blieb, bis er sie vorsichtig wegwischte. Dieses Schauspiel wiederholte sich immer wieder und wenn Finn zurückblickte, reichten seine Fussstapfen kaum zehn Meter weit, bis sie wieder mit dem Schnee verschmolzen.
Schliesslich veränderte sich doch etwas. Aus dem Horizont vor ihm schälte sich ein grauer Schatten, der hoch in den Himmel ragte. Ein Berg ragte vor ihm auf und nun wusste Finn auch, was sein Ziel war. Er musste die Spitze dieses Berges erreichen. Aus welchem Grund auch immer er hier war, dort würden sich alle seine Fragen beantworten. Jetzt hatte er wieder ein klares Ziel vor Augen und die Unebenheiten des Schnees und die Schneeflocken auf seinen Händen lenkten ihn nicht mehr ab. Seine Schritte wurden schneller, gleichmässiger, zielstrebiger, während er sich dem Berg näherte.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 23:32

Iorweth hatte sich recht gut geschlagen, als der Ton des Horns an sein Ohr gelangte. "Rückzug!"rief er noch unnötigerweise den Leuten zu, die um ihn herum standen. Dann warf er sich noch einmal gegen die Flut an Angreifer, um den anderen Zeit zu geben heil wegzukommen. Dann zog auch er sich zurück. Hier und da hatte er bereits treffer einstecken müssen, aber er stand noch aufrecht. Vermutlich hielt ihn nur das Feuer aufrecht, das durch sein Blut rauschte. Bald konnte er die anderen sehen und schloß zu ihnen auf.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptySo 30 Sep 2012, 23:48

Der Berg ragte grau in die Wolken hoch. Die steinerne Wand vor der Finn stand, bot keine Möglichkeit, hochzuklettern, worüber Finn froh war, denn er war ein miserabler Kletterer. Es musste noch einen anderen Weg geben, die Spitze zu erreichen. Er warf einen Blick beide Seiten der Wand entlang, doch nirgends war eine Unregelmässigkeit zu entdecken. Nach einem zweiten Blick entschied er sich spontan für eine Seite und folgte der Wand Richtung Westen.
Lange Zeit veränderte sich nichts, der Berg ragte einfach starr und glatt vor ihm auf, doch dann sah er den ersten Absatz, einen weissen Fleck an der sonst einheitlich grauen Wand. Diese Absätze kämen nun immer häufiger vor, doch sie waren zu weit oben, um sie zu erreichen, denn abgesehen von diesen war die Wand imme rnoch glatt. Also ging Finn weiter, bis die Absätze sich langsam zu einem Pfad zusammensetzten, der sich um den Berg herumwindete. Auch dieser war noch zu hoch oben, doch es war zu erkennen, das er nach unten führte. Das war sein Weg nach oben!
Unbeirrt ging Finn weiter, bis der Pfad schliesslich den Fuss den Berges erreichte. Er war mit einer dicken Schneedecke bedeckt und ziemlich schmal, doch der Junge folgte ihm, immer eine Hand an die Steinwand neben ihm gepresst. Es würde lange dauern, bis er oben war, aber er würde es schaffen, das Rätsel dieses kalten, stillen, geheimnisvollen Ortes zu lösen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMo 01 Okt 2012, 13:30

Den Schreinwärter finden? In diesem Getümmel? Aber Amun würde verdammt sein, wenn er nicht alles versuchen würde, um Finn zu retten. Man ließ kein Junges zum Sterben zurück. Das taten Avior schlichtweg nicht. Sicher, es mochte für Menschen gefährlich aussehen, wenn die Jungen ihre ersten Flugversuche unternahmen und vielleicht dachten sie sogar, dass es grausam sei, wenn die Jungen dem elterlichen Hort verstoßen wurden. Zu fliegen würde ihm zum Ziel für die Bogenschützen machen. Aber die Schwarzen überrannten ohnehin grade die Straßen. Die Dörfler zogen sich langsam, aber sicher zur Garnison zurück. Und Amun hatte seine Waffen zurückgelassen.
"Nicht sterben, Finn. Finde den Schreinwächter."
Staub wirbelte auf als die mächtigen Schwingen des Aviors durch die Luft schlugen. In dem Getümmel und den sich ständig verschiebenden Kampflinien war es schwierig den Schreinwächter zu entdecken. Nach mehreren verstand- und hoffnungzerreißenden Sekunden erhaschte Amun doch einen Blick auf die Rüstung des Schreinwächters. In einem Wirbelsturm aus Federn und Blutspritzern landete Amun neben dem Schreinwächter, der grade einen der Schwarzen abservierte.
"Droghan, Schreinwächter! Heilung! Waffe für mich."
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMo 01 Okt 2012, 18:48

Genau wie die ganze Umgebung war der Pfad vor allem weiss. Die Stille und Kühle trat noch stärker hervor, da man von so hoch oben ziemlich weit über die Schneefelder blicken konnte, bis sie schliesslich am Horizont mit dem Himmel verschmolzen. Weit und breit konnte Finn niemand Lebenden und nichts anderes als Schnee entdecken. Seit er hier war, hatte es nicht aufgehört zu schneien, doch es war auch nicht stärker oder schwächer geworden. Die Flocken fielen immer gleichmässig vom Himmel, was den Aufstieg aber nicht leichter machte. Nicht nur, dass er bei jedem Schritt aufpassen musste, dass er nicht ausrutschte, er musste auch immer Angst haben, dass sich unter der Schneedecke eine Spalte oder ein höherer Stein befand, der ihn zum Fall bringen konnte. Und auch wenn er nicht wusste, ob er überhaupt noch am Leben war, er war sich sicher, dass ein solcher Sturz sein Ende bedeuten würde.
Schritt für Schritt tastete Finn sich vorwärts, stieg immer höher und langsam erreichte er die Wolken. Wie Watte hüllten sie ihn ein, nahmen ihm die Sicht und noch immer fiel im Inneren Schnee auf ihn herab. Blind presste der Junge sich an die Wand und schob sich seitlich nach oben: Schliesslich durchbrach er die Wolkendecke. Doch es wurde nicht etwa heller oder der Schnee hörte auf. Der Himmel war immer noch mit Wolken bedeckt, die alles unter sich mit Schnee überzogen. Der einzige Unterschied zu vorher war, dass Finn den Erdboden nicht mehr sehen konnte, sondern nur die erste Wolkendecke. Er stiess einen Seufzer aus und setzte den Aufstieg fort.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMo 01 Okt 2012, 20:18

Natürlich setzten die Schattenkrieger nach. Natürlich warfen sie sich mit all ihrer Macht gegen die zurück weichenden Verteidiger. Und natürlich brach die Schlachtlinie kaum, dass der erste Hieb gefallen war. Wenn Männer einmal liefen, dann liefen sie. Es brauchte nur einen einzigen Verzagenden, der den Speer fort warf und lief um eine volle Schlachtreihe zur Flucht zu bringen, aber selbst ein besonders tapferer und inspirierender Mann hätte seine Mühe gehabt, die fliehenden Männer wieder zu sammeln. Aldred hätte von sich selbst nicht behauptet das eine noch das andere zu sein. Und daran, die Milizionäre aufzuhalten und neu zu formieren dachte er gar nicht erst. Sinnlos! Als die Flut der Schwarzgepanzerten über sie herein brach rannten die Männer und Aldred ließ sich einfach mit ihnen mit reissen. Was hätte er auch sonst tun sollen? Stehen bleiben hieß sterben.
Natürlich holten die Verfolger sie dennoch ein, fielen über sie her wie die Wölfe über die Schafsherden und binnen eines Herzschlags hieß es 'Jeder Mann für sich'. Aldred sah Männer, die Schwert, Schild, Helm fort warfen um den nachsetzenden Schwarzen zu entkommen, andere, die nicht schnell genug waren, wurden von hinten nieder gemacht. Die Tapfereren unter ihnen erwehrten sich fliehend ihrer Haut, kreuzten im Laufen mit dem Feind die Klingen. Doch die Anzahl der Schwarzen war überwältigend und die langen Schatten der Kämpfenden ließen ihre Reihen nur noch weiter anschwellen. Im zuckenden Licht der Flammen wurden aus jedem Krieger drei. Und es konnten nicht allein die Grasbüschel und Barrikaden sein, die da brannten. Zu hoch, zu mächtig stiegen die Flammen in den Himmel, zu ohrenbetäubend das Brüllen und Tosen des Feuers. Es musste auf die ersten Häuser übergegriffen haben. Benommen von Schmerz und Anstrengung, beissendem Rauch und dem allgegenwärtigen Geruch von Furcht taumelte Aldred durch die Gassen, planlos, ziellos. Wo die Männer waren, die er eben noch kommandiert hatt, wusste er nicht. Ab und anstürzte einer der Schwarzen auf ihn zu, von hinten, von vorn, von überall schienen sie zu kommen. Aldred kämpfte mit der Wildheit eines verwundeten Bären. Einem Schwarzgerüsteten zerschmetterte er die nach ihm ausholende Schwerthand, einem zweiten den Helm. Einen finsteren Krieger, der ihm den Weg versperren wollte, rammte er gegen die nächste Hauswand und ließ ihn keuchend an dieser zusammen sacken. Er suchte Deckung in einer Seitengasse als ein Trupp von vier oder fünf Kriegern vorbei hastete, ihre schwarzen Formen fließend, schmelzend und sich immer wieder neu erschaffend. Er taumelte weiter und fand sich mit einem mal auf einem Platz wieder, der ihm vage bekannt vor kam. Eine Handvoll Männer, die ihre Waffen noch nicht fort geworfen hatten, kämpften gegen die Schattenkrieger. Und plötzlich erkannte Aldred im roten Schein des Feuers das Gebäude zu seiner rechten. Es war das Gasthaus, in dem sie Nicole zurück gelassen hatten. Und mit einem mal wurde ihm klar, dass seine Flucht hier zu Ende war. Er durfte sie nicht aufgeben, sonst wäre alles umsonst gewesen. Hier musste er kämpfen. Verwundert stellte er fest, dass seine Linke noch immer das Kriegshorn des toten Milizsoldaten umklammert hielt. Er schloss die Augen und stieß ein drittes mal hinein. Das Kommando war diesmal der Ruf zum Sammeln. Als der Ton tief und dröhnend durch die Nacht hallte erspähte Aldred hinter seinen geschlossenen Lidern für einen Moment ein karges, stürmisches Tal am anderen Ende der Welt...
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMo 01 Okt 2012, 20:36

Wieder hallte der Klang des Horns an seine Ohren. Im laufen suchte er nach dem Ursprung des lautes. Im Dunkel einer Häuserecke konnte er eine Gestalt erkennen. Iorweth versuchte, seinen Häschern zu entkommen, um ungesehen diese Ecke zu erreichen.
Er erkannte Aldred, der sich da verborgen hatte und richtung Gasthaus schaute. Iorweth konnte erkennen das es brannte. Erschrocken blickte der Elf drein. "Wir müssen sie retten," entfuhr es ihm und blickte zu Aldred.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMo 01 Okt 2012, 21:01

Die Spitze des Berges war genau so karg und weiss wie alles andere. Finn schien es, als würde sich der Schnee hier noch höher stapeln und dadurch konnte er nicht erkennen, was sich in der Kuhle in der Mitte des Berges befand. Erschöpft durch den langen Weg zum Berg und denn um so längeren Aufstieg verlangsamte sich sein Schritt und er atmete tief ein. Erstmals seit er hier war, spürte er für einen kurzen Moment das Stechen der Kälte in seinen Lungen, doch das Gefühl war sofort wieder verschwunden. Nachdem er wieder einigermassen bei Kräften war, setzte er seinen Weg zur Mitte des Berges fort.
Er spähte über den Rand und sah den ersten Farbtupfer, so schillernd, hell und schön, wie er ihn noch nie gesehen hatte. Ein grosser, hellblauer Kristall schwebte dort, er wirkte, als wäre er aus Eis. Wieder verlangsamten sich Finns Schritte, diesmal aber vor Ehrfurcht und nicht vor Erschöpfung. Mit offenem und bestaunte er dieses seltsame Wunder der Natur. Oder war der Kristall gar nicht natürlich, sondern magischen Ursprungs? Vorsicht näherte er sich dem Kristall und streckte die Hand danach aus. Für einen Moment zögerte er, erwartete eine plötzliche Hitzewelle oder etwas ähnliches, doch er konnte nur ein schwaches Pulsieren spüren. Seine Hand näherte sich dem Kristall noch mehr, immer bereit, zurückzuzucken, falls etwas geschehen sollte. Doch es geschah nichts und so berührte er ihn.
Es traf ihn wie ein Blitz. Tausende von Bildern strömten auf einen Schlag auf sein Bewusstsein ein, Blickwinkel des Kristalls, Schwerter, Kämpfe, trainierende Frauen, sterbende Frauen, Eis und Schnee, Leichnamen von verschiedensten Völkern, lächelnde Gesichter, weinende Gesichter. Für einen Moment länger als bei den anderen verharrte sein Bewusstsein beim Bild einer bleichen Frau mit blonden Haaren und hellen, blauen Augen, die eine Rüstung aus eisblauem Kristall trug und Schwert und Schild in Weiss in den Händen hielt. Dann strömten wieder alle möglichen Bilder auf ihn ein, bis sein Blickfeld auf einen Schlag weiss war.

Der Himmel über dem Schlachtfeld riss auf. Plötzlich war es nicht mehr dunkel, sondern man konnte überall seltsame Lichtreflexe in allen möglichen Farben sehen. Nordlichter erhellten den Himmel über dem umkämpften Dorf. Als ob das nicht schon seltsam genug war, begann es dann auch noch zu schneien. Zuerst nur leicht, doch der Schneefall wurde immer heftiger. Die Temperaturen sanken und hie und da ging sogar eines der Feuer aus, das die Schwarzen gelegt hatten.
Am kältesten war aber Finns Körper. Er strahlte plötzlich eine solche Kälte aus, dass Amun'Raaks Federn sich mit Raureif überzogen. Die Hautfarbe des Jungen wechselte von bleich zu weiss und der Anhänger um seinen Hals begann, blauweiss zu leuchten und sanft in der Luft zu schweben. Finns Herz schlug noch ein letztes Mal, so intensiv, dass jeder in der Umgebung es spüren konnte und dann hörte es auf, zu schlagen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMo 01 Okt 2012, 21:57

Der Kampf wurde immer mehr verzweifelt statt mutig. Inzwischen standen die Angreifer bereits auf den Barrikaden, die vor ihnen hätten schützen sollen, und hieben von oben herab. Obwohl ihre Reihen kräftig ausgedünnt worden waren – sicher nicht mehr als zwei Drittel der Schattensoldaten standen noch – hieben sie jetzt die Verteidiger um so kräftiger zusammen, nun, da diese weder auf ihre Feinde schießen konnten noch durch feste Barrikaden von ihnen getrennt waren. Selbst auf dieser Flanke, wo nur ein kleiner Teil der Schattenkrieger angegriffen hatte, verloren sie, und zwar nicht schlecht.
Als Geralt das endgültig klar war – er musste schon den Angriffen von zweien ausweichen und einen dritten ausmanövrieren, damit er ihm nicht unter der Deckung hindurch schlug – hieb er noch zum Abschied mit dem Schaft seines Speeres nach dem Knie des einen und brachte ihn zum Fall, dann drehte er auf dem Absatz um und lief los. Der Kampf hatte sich schon längst aufgelöst. Hier und da schlugen sich noch kleine Gruppen um enge Gassen, deckten die Flucht auf der anderen Seite des Dorfes, wo Frauen und Kinder hastig und querfeldein stolperten. Das Dorf schien verloren, an einer Hauswand sah Geralt bereits die Flammen lecken, die wohl bald alle Gebäude vernichten würden, alle Arbeit, die in die bescheidene Ansiedlung gesteckt worden war. Sie hatte Geralt nicht besonders gefallen, aber die Vorstellung war trotzdem schmerzhaft.
Es gab nichts mehr zu retten, die Stellungen waren verloren. Rasch hielt der Waldläufer Ausschau nach seinen Gefährten. Wo war Finn? Er musste ihn finden, musste ihn hier herausbekommen – deswegen war er doch geblieben, um die anderen nicht zu verraten. Finn sah er nicht. Er hatte es auch kaum erwartet, ein Junge wie er würde im Schlachtgetümmel einfach untergehen, unsichtbar werten, und wahrscheinlich – sterben. Aber er sah Aldred, den Hünen mit dem Eisbärenfell. Rasch, geduckt, hetzte Geralt zu ihm herüber, an dem brennenden Haus vorbei, dass es ihm die Haare ansengte. Ein Hornstoß erklang – Geralt hatte keine Ahnung von Signalen, aber er kam dennoch. Im Vorüberlaufen duckte er sich unter einem Hieb weg, fuhr herum und rammte mit einem kurzen Stoß den Speer in den Bauch seines Gegners, unerwartet genug, dass dieser zusammenbrach. Sofort drehte er sich wieder nach Aldred um. "Wo ist Finn?", fragte er schmucklos und ziemlich gepresst. Sie mussten alle wieder zusammenfinden und dann verschwinden, so schnell sie irgendwie konnten.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 01:16

Zuerst mit Erstaunen, dann mit Verwunderung und schließlich mit Wut betrachtete Amun die Szenerie aus seinen Adleraugen. Das Blut gefror in den Federn und verlieh dem Avior ein blutrünstiges Aussehen. Es bestand kein Zweifel, dass Finn diesen plötzlichen Wetterumschwung verursacht hatte. Nur, hatte er dafür mit seinem Leben bezahlt? Dummer Finn. Niemand hatte das verlangt! Niemand! Und niemand hätte es verlangt. Der Junge war doch nicht so dumm für einen Zauber sein Leben wegzuwerfen, oder? Mit zwei Klauen schloss Amun Finns Augen.
"Ein Platz im klagenden Wind für dich, Finn. Niemals vergessen. Kannst in die Wolkenberge gehen. Bessere Aussicht, heh." Eine Windböe blähte die Kleidung der Umstehenden auf und für einen Moment konnte man ganz leise seufzende Stimmen hören. Das Kampfgetümmel vertrieb die Stimmen rasch und die Luft füllte sich wieder mit dem Klirren von Eisen auf Eisen. Finn im Arm schlug Amun ein paar Mal kräftig mit den Schwingen und war wieder in der Luft.

"Tot ist Finn, glaube ich. War zu langsam, zu langsam", berichtete Amun und landete zwischen Geralt und Aldred, wobei seine Flügel die Asche in der Luft verteilten. Den reglosen Finn hatte er immer noch in Armen. Warum war der Junge so kalt? Sicher, Leichen wurden irgendwann kalt, aber doch nicht so schnell. Außerdem hatte er sich noch nicht eingesaut. Aber ein fehlender Herzschlag war ein fehlender Herzschlag. Das war Fakt. Genauso wie der schwebende Anhänger, der immer noch sanft blau glimmte.
"Magie. Vielleicht zu mächtiger Zauber? Weiß es nicht, weiß es nicht. Will ich wissen? Weiß es nicht." Amun schüttelte den Kopf und legte Finn behutsam zwischen ihnen ab. Die vorherrschende Lethargie und Traurigkeit fiel wie das gefrorene Blut von ihm ab. Der Avior machte einen Satz auf einen hervorstehenden Balken und legte den Kopf in den Nacken und stieß einen Schrei aus, in dem eine Urwut mitklang. Auf dem Balken hockend wirkte Amun viel mehr wie ein Tier als wie ein humanoides Wesen.
"Kampf ist verloren. Rache oder Flucht, heh?"
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 11:07

Für einen Moment schien das Kämpfen und Sterben zurück zu weichen, schien all seine Bedeutung zu verlieren. Um sie herum tobte ein Sturm, doch sie standen im Auge. Hier war es still. Nichts, was um sie herum geschah, hatte Bedeutung. Eine einzelne Träne rann Aldreds Wange herab, zog eine helle Spur über seine Haut wo sie Ruß und Asche fort wusch. Finn wirkte beinahe friedlich, wie Amun'Raak in so auf den Boden gelegt hatte. Wäre da nur nicht all das Blut gewesen! Es war gefroren, bildete eine dicke Kruste aus rotem Eis um die Wunde in seinem Bauch. Sie hatten ihn verloren! "Er hätte es nicht geschafft. Niemand hätte ihm mehr helfen können." Er legte eine Hand auf die gefiederte Schulter des Avior. "Dich trifft keine Schuld."
Und dann war das Auge plötzlich vorbei gezogen. Die Schreie der um ihr Leben kämpfenden Männer drangen wieder an seine Ohren, das Klirren des Stahls, das Tosen des Feuers. Inzwischen stand das gesamte Dach des Gasthauses in Flammen. "Wir dürfen Nicole nicht auch noch verlieren!" Ohne einen weiteren Blick auf Finn oder die anderen stürmte er vorwärts. Die Tür des Gasthauses stand offen, doch er hätte sich auch nicht aufhalten lassen, wäre sie fest verschlossen und verriegelt gewesen. Im Inneren herrschte Gluthitze, ein krasser Gegensatz zu der unnatürlichen Kälte, die sich draußen über das Dorf gesenkt hatte. Beissender Rauch hing in der Luft. Aldred schirmte sein Gesicht mit dem Ärmel seiner Linken ab und preschte die Treppe hinauf.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 20:44

Kaum war Aldred im Gasthaus verschwunden, schlug Finn die Augen auf. doch statt Augen starrten zwei hellblaue Lichter in den Himmel. Der Schneefall wurde noch stärker, während Finn sich langsam erhob und sich Amun zuwandte.
"Wir fliehen nicht. Wir siegen", antwortete er auf die Frage des Vogelmenschen, doch nicht mit der zögerlichen Stimme eines Jungen, seine Stimme war von einer Urgewalt erfüllt, die jeden in der Nähe erschaudern liess. Sie klang wie zersplitterndes Eis, Schnee, der auf den Bode fiel und Blut, das in den Adern gefror, alles gleichzeitig. Nach diesen Worten stand Finn einfach still, als warte er auf etwas. Wenn man genau hinsah, konnte man sehen, wie aus seine Haut mit Eis überzogen wurde. Wenige Momente später war es für jeden deutlich, dass er sich gerade in Eis einhüllte und noch einmal einige Momente später trug er eine Rüstung aus hellblauem Kristall, die seinen ganzen Körper schützte, den Kopf aber freiliess. Als er die Rüstung trug, streckte er die Arme aus. Aus dem Nichts erschienen ein weisser Schild und ein weisses Schwert, das viel zu klein für den Jungen schien, doch er trug es ohne Probleme in einer Hand.
Nun voll ausgerüstet blinzelte er und das Licht in seinen Augen verschwand und seine normalen Augen waren wieder da, auch wenn sie ebenfalls unnatürlich leuchteten. Keinen Moment zu spät. Ein Schwarzer erhob sich hinter Finn und holte mit dem Schwert aus. Schneller als er sich je bewegt hatte, wirbelte er herum und fuhr mit dem Schwert über die Kettenrüstung des Ritters, die aufgesprengt wurde. Statt einer Wunde hinterliess der Schlag einen tiefen, gefrorenen Riss. Das Eis breitete sich schnell aus und verwandelte den überraschten Angreifer noch in der Bewegung in eine Eisstatue, die Klinge nur wenige Zentimeter von Finns Kopf entfernt. Dieser drehte sich um und blickte für einen Moment erwartungsvoll zu Amun hinauf, dann verschwand er im Kampfgetümmel.
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Lias
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 21:30

Kein Avior war wirklich gläubig. Kalte Winde und unnachgiebige Feinde hatten das Volk der Wolkenberge an ihrer Göttin zweifeln lassen. Aber Finns Wiederauferstehung ließ etwas in Amun zerbrechen. Kein sterbliches Wesen verfügte über eine solche Macht. Aber Göttinnen? Existierten höhere Wesen wirklich? Falls ja, hatte Amun zumindest mit einer von ihnen ein paar Hühnchen zu rupfen. Eine Göttin, die nicht half, hatte ihr Recht verwirkt Göttin zu sein. Alles tierische fiel von Amun ab als wäre es nur ein Mantel gewesen, den er sich um die Schultern gelegt hatte. Finn hatte einen Zauber gewirkt. Ziemlich gut für einen Jungen, der behauptete kein Magier zu sein. Eine Art Generalstolz breitete sich in Amun aus. Finn hatte es geschafft, heh!
"Keine Flucht. Sieg, hm? Klingt gut, klingt gut."
Erstmal musste er eine Waffe finden. Ein schwarzer Langbogen lag in der Nähe. Einer der Angreifer musste ihn verloren haben. Wie passend die Schwarzen mit ihren eigenen Waffen zu erledigen. Zwei kurze Sprünge später hockte Amun auf einem Dach und feuerte einen Pfeil nach dem anderen in die Angreifer. Irgendwo hatte er noch einen Köcher mit ein paar Pfeilen aufgetrieben.
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Mali
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 21:38

Iorweth hatte Aldred in das Gasthaus laufen sehen und dann verwandelte sich Finn in einen Krieger mit Eisrüstung. Geschockt blickte er dem Jungen hinterher. Dann entschied er sich, Aldred zu folgen um Nicole zu retten. So schnell er konnte, stürmte er in das Gasthaus und musste erstmal husten. "Aldred! wo bist du?" rief er und hielt sich erstmal seinen Arm vor mund und nase, um nicht allzuviel rauch einzuatmen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 21:57

Keinen Finger hatte er gerührt. Nicht, weil er nicht helfen wollte. Sein Name war mit jedem Aussprechen ein bisschen tiefer gerutscht, hatte einen brennenden Schmerz in seiner Brust entfacht - die physische Seite seines Schutzversprechens. Tentakel aus Wasser, schimmernd im Mondlicht, zischten an ihm vorbei, durchbohrten die Schwarzen und entrissen ihnen ihre Waffen, während Droghan in deren Mitte stand und sich nicht bewegte. Keinen Meter war sein Platz auf der Barrikade verrutscht, ja, es schien fast, als würden die Schatten sich spalten, sobald sie in seine Nähe kamen, doch das mochte nur eine Sinnestäuschung sein, vielleicht. Die Augen des Schreinwächters brannten sich auf den kleinen Jungen, betrachteten ihn kurz, und verengten sich dann zu besorgten Schlitzen, die sich kurz darauf wieder öffneten. Er wandte sich ab und kämpfte weiter, ohne sich darum zu kümmern, was mit ihm war. Nur die Schar an Kriegern schaffte es, ihn mitsamt der Anderen zurückzudrängen. Und dann begann das Wetter umzuschwingen. Die Präsenz einer höheren Wesenheit lag über dem Dorf, hatte sich eingenistet, irgendwo. Und sie schien ihnen freundlich gesinnt, auch wenn er mit ihr nicht so vertraut war wie mit der Seinigen, die im Gasthaus lag und schwächer wurde. Er fühlte ihren Herzschlag - seinen Herzschlag - sich verlangsamen, harrte kurz mit stockenden Atem, und rappelte sich dann wieder auf. Sein Zauber hatte ihn zum Schutzpatron dieses Dorfes gemacht, schützte seine neuen "Freunde" vor der Verderbnis - doch dafür spürte er ihre Schmerzen, als hätte man ihm einen glühenden Dorn in den Kopf getrieben. Sein Blick verschwamm zusehends, und so wankte er rückwärts, als Finn eine Verwandlung durchlebte, wischte sich ein paar weiße Flocken von der Stirn und schloss die Augen nur für einen Moment. Dann raste er zum Gasthaus. Es brannte, doch Feuer war etwas, was ihm nicht gewachsen war - auch wenn er geschwächt war, so würde er nicht zulassen, dass seine Göttin verbrannte. Die Wasserarme, die um ihn herumgetanzt waren, zögerlich beinahe, ergossen sich über das Dach, schlugen wild gegen die Flammen an, während er selbst in das Gebäude trat und sich umsah. Der Wirt hier mischte das Bier mit Wasser an, deshalb war es so schal - deshalb musste es ein paar Wasserfässer geben, falls sie noch nicht verbrannt waren. Sobald sie Nicole geborgen hatten, würde er diesem Brand den Garaus machen, doch zuerst musste er sie finden. Für ihren Wächter kein Problem, er spürte sie, wie er Aldred und Iorweth spüren konnte. "Zurück!", rief er laut, stieg die Treppe herauf, und stand schnell neben dem Eisbärmann. "Bleib hinter mir." Seine Stimme war ein reißender Bach, zu sehen nur in seinem Augenwinkel, doch der Brand vor ihm schrumpfte zusammen, als wäre er dessen erzürnter Vater, ließ nicht mehr als eine Pfütze zurück - und einen weiteren dunklen Ring unter seinen Augen. "Der Balken." Energisch stemmte er sich gegen den umgestürzten Deckenbalken, der sich in der Tür zu Nicoles - zu seinem Zimmer - verkeilt hatte, doch alleine würde er ihn nicht bewegen können.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 22:57

Seline hatte versucht den ihr zugewiesenen teil des Dorfes zu halten, doch egal wie viele der schwarz gepanzerten sie erschlagen hatte, für jeden kamen zwei neue nach. Die Übermacht war einfach erdrückend, selbst bei diesem Teil des Dorfes. Wie musste es dann erst bei Aldred aussehen, wo die schwarzen mit voller Wucht angriffen? Es hatte nicht sehr lange gedauert, bis die schwarz Gepanzerten die Barrikaden erklommen hatten und die Dorfbewohner sich zurückziehen mussten, die engen Nebengassen erleichterten ihnen das zum Glück etwas, da hier die Übermacht des Feindes nicht so stark zum Tragen kam. Seline selbst kämpfte in Vorderster reihe, damit die Dorfbewohner entkommen und sich neu sammeln konnten. Einem ihrer Gegner hatte sie einen Schlachthammer abgenommen und ihm damit den Schädel eingeschlagen, falls diese schwarzen Reiter ­so etwas ­besassen, doch in der engen Gasse war diese Waffe dann eher ein Störfaktor. Es grenzte an ein Wunder das ihr Körper bisher keine grösseren Verletzungen aufwies, mehr oder weniger tiefe Schnittwunden von Schwertern und Äxten hatte sie zwar davongetragen, aber keine davon schien wirklich lebensbedrohlich oder hatte eine Arterie erwischt. Dennoch sah Seline alles andere als gut aus, Blut klebte überall an ihrem Körper und auch ihre Kräfte hatten grenzen. Sie hatte von Anfang an mit voller Kraft gekämpft, in der Hoffnung die schwarzen zurückdrängen zu können, doch weil das nicht geklappt hatte, rächte sich das nun. Seline war froh, als sie das Signal zum Sammeln hörte. Sie lies ihre neue Waffe mit aller Kraft gegen den Schild ihres nahen Gegners krachen, sodass dieser zurücktaumelte und seine Verbündeten ihn stützen mussten. Seline nutzte diesen kurzen Moment um sich zurückzuziehen.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyDi 02 Okt 2012, 23:54

Finn hatte keine Ahnung, was mit ihm geschehen war. Und er hatte noch nie einen Schild in den Händen gehalten und schon mit dem Heben eines Holzschwertes Schwierigkeiten gehabt. Es war ihm ein Rätsel, wieso er plötzlich so gut mit beidem umgehen konnte. Doch es half ihnen, vielleicht gelang es sogar, durch diese plötzlich erwachte Macht, den Kampf zu gewinnen. Auch wenn er nicht wusste, wer da seinen Arm führte, denn er selbst war es nicht. Die Kontrolle über seinen Körper hatte sich irgendwann zwischen dem Moment, als das Schwert des Dunklen Assassinen in ihn eingedrungen war und dem Moment, als er die Augen wieder aufschlug, verabschiedet. Jemand anderes schien seine Bewegungen zu lenken, auch wenn er immer wusste, was er tat, bevor es geschah. Sein Bewusstsein stand etwas neben seinem Körper und schaute interessiert zu, wie seine Hände mit dem Schwert Ernte unter den Rittern trieb, Hiebe ablenkte und das Schlachtfeld zu Eis verwandelte. Es sah fast ein wenig aus wie ein Tanz, ein sehr grausamer, kalter Tanz, aber dennoch irgendwie wunderschön, genau wie der Kristall auf dem Berg in seiner Vision.
Wie ein Schlag traf Finn die Erkenntnis: Dieser Kristall musste ihm diese Macht verliehen haben. Aber er wusste immer noch nicht, wieso er diese Vision gehabt hatte und wieso er diese Kräfte erhalten hatte. Tot war er auf jeden Fall nicht, dafür war er zu beweglich. Vielleicht war das nur eine seltsame Form von Magie? Nun, um diese Frage konnte er sich später kümmern. Finn wirbelte herum und wandte sich dem nächsten schwarzen Ritter zu.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMi 03 Okt 2012, 00:10

Von irgendwo her tauchte der Schreinwächter auf. Aldred hatte nicht mitbekommen, wie er zu ihnen gestoßen war oder wie er das Gebäude betreten hatte, aber mit einem mal war er da. Wie, das war ihm im Grunde egal. Hexerei!, flüsterte eine dünne Stimme in seinem Kopf, doch er wischte sie verärgert bei Seite. Er hegte keine Liebe für Zauberwirker, aber immerhin stand dieser eindeutig auf ihrer Seite. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die Tür zu Nicoles Zimmer frei zu räumen. Es fühlte sich an, als wollten die Muskeln in Aldreds Armen bersten als er sich unter den Balken stemmen, doch in einem Anflug gnadenloser Selbstverleugnung biss der Schmied die Zähne zusammen und drückte weiter bis das wuchtige Stück Holz sich zu bewegen begann und schließlich fiel. Die Zimmertüre in ihrem von Hitze und Einsturz verzogenen Rahmen einzurennen erschien danach wie ein Kinderspiel. Riegel und Angel brachen unter Aldreds Gewicht, ließen ihn mitsamt dem Blatt in den Raum stolpern... und da lag sie. Nicole war blass, die Kraftlosigkeit war ihr anzusehen. Sie lag ausgebreitet auf dem Bett, die Augen geschlossen, zu schwach um das Chaos um sich herum mit zu bekommen. In diesem Moment barst das Fenster und ein beissender Glutwind fegte heiß und voll Asche durchs Zimmer. Die Böe verfing sich in Nicoles Haar, ließ es um ihren Kopf tanzen und für einen Augenblick sah Aldred in ihr eine andere schlafende Jungfrau im sturmumtosten Bett.
Furcht erfüllte Aldred mit einem mal. Furcht, sie zu berühren. Nicole wirkte so zart, so schwach. So zerbrechlich. Er war sich nicht sicher, ob die Flucht sie nicht ebenso sicher töten würde wie das Feuer. Würde ihr geschundener Leib die Strapazen eines Spurts durch die umkämpfte Siedlung mit machen? Die Vorstellung, sie könne am Ende tot in seinen Armen liegen - ebenso tot wie der arme Finn - erschreckte ihn. Doch wenn sie sie hier ließen war ihr Schicksal ebenso sicher besiegelt. So vorsichtig ihm dies möglich war schob er seine Arme unter ihren Körper und hob sie hoch. Flammen leckten durch das geborstene Fenster herein, verzehrten die Vorhänge und würden den Raum innerhalb von Minuten in ein flammendes Inferno verwandeln. "Raus hier!", wandte er sich an Droghan und Iorweth, die nach ihm ins Zimmer gedrungen waren, "Haltet mir den Weg frei."
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Mali
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMi 03 Okt 2012, 19:40

Iorweth hustete lautstark, die Hitze des Feuers machte ihm zu schaffen. Dann hörte er Aldred rufen. Aufmerksam blickte er sich um und lief richtung ausgang. Hier würde er warten, bis Aldred mit Nicole draussen war. Während er die kalte luft einatmete und wartete, merkte er das es ihm besser ging und er besser atmen konnte.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMi 03 Okt 2012, 19:57

Tot.
Ungläubig starrte Geralt auf Finns reglosen Körper, blutbedeckt und allem Anschein nach schon schrecklich steif. Er war fassungslos; zu spät gekommen, am falschen Ort gewesen, ihn nicht rechtzeitig vom Schauplatz fortgeholt – es war seine Schuld, dass Finn jetzt tot war. Starr blickte er auf den Jungen, konnte seinen Blick nicht abwenden, bis Aldred schließlich rief, dass sie Nicole nicht auch noch sterben lassen durften. Nein, durften sie nicht. Nur wegen ihr waren sie hier geblieben, nur wegen ihr litt dieses Dorf anscheinend. Wenn sie sterben würde wäre alles umsonst gewesen – die Kämpfe, das Dorf, und auch Finns Tod.
Rasch stürzte Geralt Aldred nach, wütender, als er es seit Monaten gewesen war, seit Jahren. Einen Freund gewinnen – einen Freund verlieren – das war Geralt nicht neu, aber es war lange her. Es riss alte Wunden auf, ließ Zorn wie heißes Blut strömen. Seine ganze Kraft lag in dem Hieb, mit dem er einem Schattenkrieger den Schwertarm nach oben schlug, bevor er ihm mit einem seitlichen Stoß, mehr einem grausamen Schlag, die Kehle aufriss. Kein Blut spritzte heraus, nur schwarzer Rauch, als ob der Feind sich verflüchtigte, auflöste, verschwand.
Ohne zu zögern stürzte sich der Waldläufer in das brennende Gasthaus, rannte mit Aldred die Treppe hinauf und sah staunend zu, wie dieser den Weg frei machte. Selbst für einen Schmied von seiner Statur war das ungewöhnlich. War es eine Göttin oder war es die Entschlossenheit, die diesem Mann solche Kräfte verlieh?
Er hatte vorgehabt, ihm dabei zu helfen, Nicole zu tragen, aber angesichts der Bärenkraft des Mannes erschien das beinahe albern. Rasch, als erster, war er unten und auf der Straße. Finns Körper aber war verschwunden, ebenso wie Amun'Raak. Hatte der Avior ihn fortgebracht, um ihn nicht der Entstellung durch den Feind zu überlassen? Ein Pfeil zischte durch die Luft und schlug einem Schwarzen, der gerade einen Dörfler bedrängte, der sich mit Mühe hinter einem zusammengezimmerten Schild deckte, in die Schulter. Geralt folgte der Flugbahn, und sofort erblickte er Amun. "Wo ist Finn?" brüllte er ihm über den Lärm schreiender Menschen und klingenden Eisens zu. Er würde nicht zulassen, dass der Körper des Jungen in den Dreck getrampelt werden würde – das hatte er nicht verdient.
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BeitragThema: Re: GQ - [Die MSG]   GQ - [Die MSG] - Seite 21 EmptyMi 03 Okt 2012, 20:47

"Aufgestanden und kämpft weiter", brüllte Amun zurück: "Passiert öfter, heh? Dass tote Menschen aufstehen und plötzlich Rüstung anhaben?" Finn war tot gewesen, darauf würde Amun Stein und Bein schwören. Wäre da nicht die angeborene Resistenz gegen Beeindruckung gewesen, so hätte Amun vermutlich an ein Wunder geglaubt. Aber die Avior waren viel zu pragmatisch, um sich lange mit Gedanken über Götter und Übernatürliches aufzuhalten. Warum Gedanken an sowas verschwenden, wenn das Leben einen jeden Tag an den Rand des Möglichen brachte? Die Straße zur Garnison war zwar noch frei, aber mit dem Schreinwächter beim Gasthaus hatten die Schwarzen die Barrikaden an mehreren Stellen durchbrochen. Finn drängte die Reihen der Schwarzen zwar zurück, genauso wie der zurückgekehrte Droghan, aber das würde die Schwarzen keineswegs daran hindern auf die Straße zur Garnison zu kommen.
"Finn ist dahinten", deutete Amun in die ungefähre Richtung des Jungen: "Werde Aldred den Weg freihalten. Geht, geht." Mit zwei Flügelschlägen war Amun auf dem nächsten Dach, wo er sich kleinmachte und nach eventuellen Hindernissen Ausschau hielt.
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