Dara Saol - Die MSG

Ein Gefühl völliger Hilflosigkeit durchströmte Inari. Dieses Schattenwesen war zu mächtig für sie... Wie konnte das sein? Woher kam diese unmenschliche Kraft? Was für abscheuliche Magie war das? Resignierend schloss sie die Augen. Atmen konnte sie nicht mehr. Sie würde wohl nun hier sterben. Denn sich diesem Meister ergeben würde sie nicht. Spielzeug... Sie war keine Puppe. Sie wollte keine Puppe sein. Lieber würde sie ihr Leben lassen...
Inari öffnete die Augen wieder. Ihr Blick glitt an dem Schattenwesen vorbei auf die Toten am Boden... Nein, der Tod würde sie nicht davor bewahren, in die Fänge des Meisters zu geraten. Ob ihr Herz schlug oder nicht, er würde sie zu seinem Spielzeug machen. Tat er mit Jeanne das Gleiche? Musste sich die Ritterin mit einem Schattenabbild Inaris anlegen? Würde auch sie vor der Entscheidung zwischen lebend oder tot in der Knechtschaft stehen? Hoffnungslos ließ sie ihren freien Arm sinken, während versuchte, doch noch etwas Luft in ihre Lungen zu bekommen. Keine Chance...
Wieder glitt ihr Blick über die Toten. Nein. Sie würde nicht so einfach aufgeben. Mit plötzlicher Entschlossenheit packte Inari den Arm der Schattenjeanne, der ihre Kehle umgriffen hielt. Sie wollte ihr Worte ins Gesicht brüllen, ihr sagen, dass sie und ihr Meister sich davon scheren sollten, doch der Griff war zu Fest. Stattdessen ließ Inari ihrer neu Errungenen Hoffnung freien Lauf. Sie würde nicht einfach hilflos zappelnd wie ein Fuchsjunges im Griff eines unwürdigen Menschen sterben.
Neue Kraft floss durch die Frau hindurch und langsam stemmte sie sich gegen das Schattenwesen. Der Griff um ihren Hals lockerte sich. Als sie sie gierig einsog, strömte Luft in ihre Lungen, über ihre Zunge und vorbei an spitzen Zähnen. Es war nicht nur Kraft, die Inari durchdrang. Etwas anderes war dort auch. Und sie wusste, dass es richtig war, dieses Andere zu nutzen. Sie fühlte, wie es sie veränderte, ihren Körper zerdrückte und dehnte und ihm eine neue Form gab. Sie wuchs in die Höhe. Langsam wich ihr Kimono einem dichten, hellen Pelz, der ihren gesammten Körper bedeckte. Ihr Gesicht zog sich in die Länge, kräftige Fangzähne wuchsen in ihrem Mund, das immer mehr einem Maul glich. Ihre Ohren verformten sich, wurden länger und dreieckig. Immer mehr glich sie einem riesigen, weißen Fuchs, während sie weiter wuchs und die schattenhafte Jeanne einfach unter sich begrub, besie beinahe die gesammte Zelle ausfüllte.
Ungezähmte, wilde Macht durchflutete Inari, während sie das Schattenwesen unter ihrer Pfote zerdrückte. Dann wandte sie sich dem Gitter ihrer Zelle zu. Zwei, drei Mal warf sie sich gegen die Stäbe, bevor sie schließlich laut krachend zerbarsten und ihre Gefangene in die Freiheit entließen. Ein lautes Knurren drang aus der Kehle der Füchsin und hallte weit durch die Gänge. Sie würde Jeanne und die Anderen finden, koste es, was es wolle. Aber niemals würde sie zulassen, dass dieser Meister sie zu einem Spielzeug machte.

Ehre! EHRE!
Am liebsten hätte Loki sein Gesicht in seinen Händen begraben. Wie konnte man nur so ... dumm sein?
"Ich hab Ehrgefühl, wenn es angebracht ist", sagte er, wobei er sich die Schläfe massierte.
"Versucht es doch mal von der anderen Seite zu sehen. Inari und Jeanne werden wohl kaum wollen, dass wir unser Leben für sie riskieren! Stellt euch vor, sie sind bereits tot und wir werden ebenfalls noch alle umgebracht. Wenn wir ihnen dann im Valhalla begegnen, dann werden sie garantiert nicht erfreut sein!"

Atalanta blieb erneut stehen, zögerte auf die Worte von Loki hin... "Ich kann das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren...", sprach sie schließlich leise und schüttelte das Haupt. Sie konnte durch jene Worte seine Ansichten zwar besser verstehen, doch es hätte sie wohl lange Zeit geplagt ihre Gefährten einfach hier zurück zu lassen... auch wenn sie sich noch nicht lange kannten. Sie empfand es als feige... dieser Ort machte ihr zwar schwer zu schaffen, doch sie wollte sich nicht so einfach in die Knie zwingen lassen.
"Wenn dies eure Ansichten sind... dann geht...", meinte sie und hob demonstrativ ihre Rechte um in die Richtung zu verweisen aus welcher sie gekommen waren. Im selben Moment hörte man ein Knurren leise durch die Gänge hallen, es schien noch ein gutes Stück entfernt zu sein, dennoch drehte Atalanta sofort ihr Gesicht in jene Richtung. Welche Monstrosität lauerte ihnen nun auf...?

Die Gänge blieben, von dem Echo des Knurrens und dem Laut der Fuchspfoten abgesehen, still. Schnuppernd versuchte Inari, etwas auszumachen, doch der Geruch von Moder und Staub überlagerten beinahe alles. Ein feiner Geruch erreichte jedoch ihre Nase. Er kam ihr bekannt vor, auch wenn sie ihn bisher nicht bewusst wahrgenommen hatte. Er gehörte einem aus der Gruppe und er war offensichtlich weiblich. Also entweder Jeanne, Atalanta oder Medusa... Kurz streckte sie ihre Nase nach links, dann nach rechts, bevor sie in die Richtung lief, in der der Geruch stärker war.
Der Gang war eng und verhinderte, das Inari ihr gesammtes Potenzial entfalten konnte, doch sie kam gut vorran. Nach einer Zeit wurde der Geruch deutlich stärker, was sie suchte musste in der Nähe sein. Langsam schlich sie durch den Gang, stets ihrer Nase folgend, bis sie schließlich an einer weiteren Zelle hielt. Darin lag eine nackte Frau an die Gitterstäbe gelehnt. Es dauerte einen Moment, bis Inari Jeanne erkannte. Dann jedoch stupste sie mit ihrer Nase den Kopf Jeanne an, soweit es ihr durch das Gitter hindurch möglich war. Gleichzeitig ließ sie einen Laut hören, der wie eine Mischung aus Bellen und Jaulen klang.

Mit einem Blinzeln erwachte Jeanne schließlich wieder... sie war wohl erneut bewusstlos geworden, sie war froh darum gewesen. Dieses grässlich kalte Wesen welches es wagte sie einfach zu berühren, während sie wie gelähmt war und sich nicht bewegen konnte. Handelt es sich um eine Art Geist oder sonstiges übernatürliches Wesen...?
Es war ihr just in jenem Moment egal, Jeanne war nur froh, dass es weg war und sie nicht mehr anfasste... In ihrer Zelle war ein Kohlebecken entzündet worden welches ihr Wärme spendete, vermutlich war dieses Wesen dafür verantwortlich gewesen damit Jeanne ohne einen Fetzen Kleidung an ihrem Leibe nicht einfach erfror.
Dennoch, Jeanne fühlte sich sehr schwach... Nur sehr verschwommen erkannte sie die Umrisse eines großen weißen Tieres außerhalb der Gitterstäbe. Träumte sie immer noch...?
An die Gitterstäbe gelehnt und mit zitternden Fingern ihrer Rechten streckte sie jene aus und ließ ihre Finger sanft in dem weichen weißen Fell versinken. Doch ihre Kräfte verließen sie erneut und so ließ sie ihre Hand sinken und sackte zur Seite.

Inari jaulte, als Jeanne das Bewusstsein verlor. Doch sie hatte sie gesehen. Nun musste sie sie nur noch befreien... Einfach die Gitterstäbe einzureißen, wie sie es getan hatte, um sich selbst zu befreien, wäre zu riskant. Also würde sie etwas anderes versuchen müssen. Etwas abseits von Jeanne stellte sie sich mit den Hinterläufen zu den Gittern hin, hob das rechte Bein und versuchte, so kräftig wie möglich gegen die einzelnen Stäbe zu drücken. Zunächst schien es nicht zu funktionieren, dann jedoch, mit einem Ruck, gab die erste Stange nach. Freudig schnaufend machte sich die Füchsin daran, weitere Stangen zu verbiegen, bis sie ihren Kopf hindurchstecken konnte.
Als sie es schließlich geschafft hatte, durchlief sie ein Schauer. Sie musste sich beeilen, denn ihre Kräfte ließen langsam nach... Sie steckte ihren Kopf durch die Stäbe und bekam gerade so Jeannes Arm mit dem Maul zu fassen. Vorsichtig zog sie die Ritterin näher, bevor sie sie sanft ins Maul nahm, darauf bedacht, sie nicht versehentlich mit ihren spitzen Fängen zu verletzten, bevor sie in in die Richtung lief, aus der sie gekommen war. Jeanne Geruch hatte auf dieser Strecke gelegen, also würde sie hierlang hinaus kommen.
Doch bevor sie den Ausgang erreichte, gelangte sie an ein weiteres Gitter. Sie schnaubte, dann legte sie Jeanne vorsichtig ab und warf sich abermals gegen das Gitter, in der Hoffnung, es zu zerbrechen und diesem schlimmen Ort gemeinsam mit Jeanne entfliehen zu können.

Ein kurzes Zucken fuhr durch Jeannes Glieder als sie erneut aufzuwachen begann, die nahe Wärme des Feuers des Kohlebeckens fehlte... es war erneut kalt... Sie erinnerte sich... sie war kurzzeitig aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht. Weiches wärmendes Fell welches sie zwischen ihren Fingern gespürt hatte, als sie ihre Rechte zwischen den Gitterstäben hindurch gestreckt hatte. Jeanne nahm wahr, dass sie auf steinernem Boden lag... aber nicht auf jenem innerhalb der Zelle. Jeanne schüttelte einmal ihren Kopf und blinzelte, bevor sie sich langsam aufrichtete und den Gang hinab blickte... sie war definitiv nicht mehr am selben Ort wie vorhin. Aber wie...?
Die Ritterin erschrak fürchterlich, als sie diese gewaltige Kreatur in der Gestalt eines weißen Fuchses bemerkte. Sie bewegte sich immer noch am Boden nach Hinten, bevor sie mit der nackten Haut ihres Rückens die kalte steinerne Wand berührte. Was war hier los? Erst dieses Wesen... nun dieser monströse weiße Geisterfuchs?
Jeanne blickte sich um... weit und breit nichts was sie als Waffe verwenden konnte...

Ohne zu bemerken, das Jeanne erwacht war, warf die Füchsin sich ein letztes Mal gegen die Gitterstäbe, bevor diese unter lautem Krachen nachgaben. Das Geräusch hallte laut in den Gängen wieder und Inari hielt es für möglich, dass die Gruppe sie hörte. Doch zuerst musste sie die Gruppe finden und dann sollten sie schleunigst von hier verschwinden...
Sie drehte sich zu Jeanne um und bemerkte nun erst, das diese versuchte, Abstand zwischen sich und das riesige Tier zu bringen. Einen Moment überlegte Inari, ihr zu zeigen, dass sie sich nicht fürchten musste, aber das würde wohl zu lange dauern. So machte sie einfach einen Satz auf die Ritterin zu und schloss die Zähne so weit um sie, so, dass diese nicht fliehen, sich aber auch nicht verletzen konnte. Dann rannte sie weiter, jegliche Versuche Jeannes, sich zu befreien, einfach ignorierend. Sie folgte ihrer Nase, auch wenn sie Jeannes Geruch in der Luft kaum noch wahrnahm, dafür umso besser den, den Jeanne gerade ausströmte. Doch sie glaubte daran, hier herraus zu kommen.
Und sie irrte sich nicht. Als sie um eine Ecke bog sah sie in der Ferne den Schein einer Fackel. Nicht mehr lange, dann hatte sie die Gruppe erreicht. Sie wurde langsamer, um nicht in die Gruppe reinzurennen und hielt schließlich vor ihr an, bevor sie vorsichtig Jeanne vor sich absetzte. Ihre Kraft schwand nun rapide... Aber sie wollte sich noch nicht zurückverwandeln... Denn das Wesen, das hier hauste, hatte bereits bewiesen, dass es sie alle ganz einfach entführen konnte...

Arthur war wütend. Wütend auf Loki, und auf sich selber. Als er gerade zum Angriff auf Loki übergehen wollte, sprang aus dem Gang vor ihnen ein Fuchswesen vor ihre füsse. In dem Maul des großen Fuchses hing Jeanne. Und sie war nackt. Arthur schob Excalibur in die Schwertscheide seines Gürtels, nahm dann seinen Umhang ab und reichte diesen Jeanne. "Legt euch das um, Jeanne." Misstrauisch beäugte er das Fuchswesen. Da es aber keine anstalten machte, sie anzugreifen, ihnen ja sogar Jeanne zurückgebracht hatte, machte er auch keine aggressiv aussehenden Bewegungen.

Jeanne hatte gezappelt und geschrien als sie versuchte sich aus dem Maul dieses Viehs mit weißem Pelz zu befreien. Sie bemerkte, dass es sie nicht fressen wollte... stattdessen wollte es sie irgendwo hin bringen. Aber wohin nur? Gegen die Kraft der Kiefer des großen Fuchses hatte sie aber keine Chance. Als es durch die Gänge ging wurde sie ziemlich hin und her geschaukelt, bis das Wesen schließlich stoppte und sie auf den steinernen Boden hinab ließ. Sie war ein wenig voll gesabbert worden...
Erschrocken blickte Jeanne auf als sie bemerkte, dass sie sich wieder bei der Gruppe befand... Arthur, Medusa, Loki, Atalanta... lediglich Inari fehlte. Hatten Medusa oder Loki diesen Fuchs beschworen um sie aufzuspüren?
Jeanne wurde hochrot im Gesicht als sie zu den Anderen empor blickte, ihre Arme vor der Brust verschränkte und ihre Oberschenkel übereinander schlug um ihre Blöße zu verbergen. Es war erneut kalt und sie zitterte erneut... Sie zupfte Arthur den Umhang daher regelrecht aus der Hand und schlang sich in jenen. "Danke...", meinte Jeanne schließlich und stand von dem kalten Steinboden auf, bevor sie mit nackten Füßen zu den Anderen ging. "Ich danke euch so sehr... Ich habe keine Ahnung was mit mir passiert ist... Es tut mir leid, wir hätten den längeren Weg nehmen sollen.", meinte sie beschämt mit gesenktem Blick, doch sie versuchte gleich darauf das Thema wieder zu wechseln. "Habt ihr vielleicht meine Sachen gefunden? Und wo ist Inari?"

Inari beschloss, das Gespräch zu unterbrechen und stupste erst Jeanne, dann Arthur mit der Nase in die Richtung, in die der Ausgang lag, bevor - ganz vorsichtig an ihnen vorbeigehend - selbst auf den Ausgang zuhielt. Sie wollte hier weg, solange sie die Gruppe noch ein wenig verteidigen konnte. Sie tapste die ersten paar Stufen nach oben, bevor sie stehen blieb und abwartete, ob die anderen ihr folgen würden.

Arthur nickte Jeanne kurz zu. Sein Umhang ging von ihren Schultern bis hinunter zu ihrem Füßen. "Ihr solltet den umhang vielleicht etwas höher ziehen, damit ihr nicht drauf tretet," wandte er sich noch an sie, als dieser seltsame Fuchs sie schon anstupste und zur Wendeltreppe hinging. Verwirrt sah er das Wesen an. Es wollte definitiv, das sie ihm folgten. Warum er aber dem Wesen folgten wollte, anstatt noch nach Inari zu suchen, blieb ihm ein Rätsel, es war fast so, als würde ein Faden ihn in die Richtung der Treppe ziehen.


(Edit wegen Metawissen)

Da Jeanne nun wieder da war, schien die Welt wieder heile zu sein.
Loki beschloss allerdings, einfach zu schweigen. Auf seine Meinung hörte sowieso niemand und es wäre doch sehr ironisch, wenn ers tatt von diesem komischen Wesen von seinen eigenen WEggefährten gelyncht wurde.
Deshalb hielt er sich im Hintergrund und hielt sich aus sämtlichen Gesprächen fern.

Jeanne fühlte sich immer noch ein wenig schwindelig, trotzdem hob sie eine Augenbraue auf Arthurs Hinweis hin und blickte ihn fragend an. "Ich komme zurecht...", antwortete sie ihm dann und hob den Umhang ein wenig an, nur um kurz darauf inne zu halten. "Halt wartet... was ist mit Inari? Wo ist sie? Außerdem kann ich meine Sachen nicht einfach zurück lassen...", warf Jeanne ein und blieb einfach stehen. 'Zudem habe ich noch eine Rechnung zu begleichen...', fügte sie in Gedanken noch hinzu. Dieses Wesen, oder was auch immer es war, welches es gewagt hatte sie in diese Falle zu locken, mit ihr einfach gespielt hatte, sie erst in diese demütigende Lage gebracht hatte und die ganze Gruppe in Gefahr brachte... sie würde nicht einfach fliehen...

Medusa war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Jeanne hatte doch unglaubliches Glück gehabt, das dieses Fuchswesen Sie befreit und zur Gruppe zurückgebracht hatte, und nun wollte sie wieder zurück für ihre Sachen? Wegen etwas Kleidung, einer Rüstung und einem Schwert. Andererseits hatte Medusa ja gesehen, was Jeanne mit dem Schwert angestellt hatte. Auch wenn die Kraft dazu aus Jeanne gekommen war, das Schwert hatte diese gesammelte Kraft aufgenommen und gebündelt, sie wollte sich gar nicht vorstellen was passieren würde, wenn der Magier hier unten es fertigbrachte, das Schwert auch nur annähernd so zu nutzen.
Medusa blickte auf ihren Stab, hätte man ihn Ihr gestohlen, hätte sie ihn wohl auf Zurückhaben wollen, schliesslich war er einmal ein Teil von ihr gewesen. Vielleicht war durch den machtvollen Zauber, welcher Jeanne entfesselt hatte, auch bei ihr eine solche Verbindung entstanden. "Wir können Inari nicht einfach zurücklassen... und was eure Sachen angeht Jeanne", Medusa legte der Ritterin eine Hand auf die Schulter und blickte Sie ernst an, "sind sie Euch wirklich so wichtig?"

Wäre es Inari in ihrer Fuchsgestalt möglich gewesen, sie hätte wohl laut aufgestöhnt. So jedoch tapste sie die Treppe wieder zurück und betrachtete die Anderen eindringlich. Sie sollten gehen... Die Füchsin stupste Jeanne erneut in Richtung des Ausgangs, bevor sie sich umwandte und einfach wieder in den Gänge des Labyrinths verschwand. So schnell es die Gänge zuließen lief sie den Weg zurück, den sie von Jeannes Zelle aus genommen hatte, um sich dort umzusehen, in der Hoffnung, dass Jeannes Sachen schnell zu finden wären. Andernfalls würde sie wohl wieder auf ihre Nase vetrauen müssen. Und sie betete, dass die Anderen ihr nicht in diese Dunkelheit folgen würden.

Mit einem Kopfschütteln blickte Jeanne erst zu Medusa, bevor sie schließlich an der Seite angestupst wurde von diesem weißen Ungetüm von Fuchs... schließlich lief es aber erneut in die Dunkelheit der Gänge. "Halt! Warte!", rief sie dem Tier hinterher... Woher war dieses Wesen gekommen? WAS war es? Und wieso half es ihnen...?
Sie war davon ausgegangen, dass vielleicht Medusa oder Loki den weißen Fuchs beschworen hatten um sie zu finden, doch dem schien nicht so zu sein...
Erneut wandte sie sich an Medusa um ihre Frage nun zu beantworten. "Epée Sacrée... nein, ich kann es nicht zurück lassen. Fragt doch ihn... würde er seine Klinge in den Händen irgend eines bösen Geistes oder was auch immer das ist zurück lassen?", fragte sie und deutete dabei auf Arthur und seine sagenumwobene Waffe...

"Ich würde Excalibur nie weg geben. Meine Rüstung ist nicht wichtig, die kann mann sich bei jedem Schmied neu fertigen lassen. Aber das Schwert würde ich für kein Geld der Welt weg geben," antwortete Arthur darauf hin. "Solange ihr nichts anhabt, können wir auch nicht nach Inari suchen. Vor allem weiss ich gar nicht, wo wir hier suchen sollen.. Sie könnte überall sein. Aber vielleicht kann uns dieses Fuchswesen helfen, sobald es zurück kommt.. sofern es überhaupt wieder zurück kommt."

Atalanta gefiel dies gar nicht, sie hatte gehofft hier endlich wieder hinaus zu kommen, doch es fehlte immer noch jede Spur von Inari... Das Auftauchen dieses großen mysteriösen weißen Fuchses war ihr genauso ein Rätsel gewesen... Handelte es sich dabei um eine Art guten Geist welcher ihnen in jener Form hier begegnete um ihnen zu helfen? Es hatte ihnen Jeanne zurück gebracht, zudem wirkte dieses Wesen so real... Jeanne hatte nichts mehr am Leibe getragen als sie wieder bei der Gruppe war, daher hatte Atalanta versucht nicht unbedingt hinzusehen. Sie selbst hätte sich in dieser Situation wohl auch äußerst unwohl gefühlt.
So wie es aussah wollte die blonde Frau welche sich nun in Arthurs Umhang hüllte ihr Hab und Gut nicht hier zurück lassen, daraufhin war auch der weiße riesen Fuchs wieder verschwunden... In gewisser weiße konnte Atalanta es verstehen, sie würde ihren Bogen auch niemals zurück lassen.
So atmete sie noch einmal durch und stellte sich zu Jeanne... "Suchen wir nach euren Sachen...", meinte Atalanta leise und begab sich ein Stück den Gang entlang in die Hocke. Mit dem geschulten Auge der Jägerin machte sie die Spuren des weißen Fuchses aus, hinterließen Geister Spuren im Staub...?

Loki trug noch immer nicht viel zur Situation bei. Er stand stillschweigend im Hintergrund und tat eigentlich nichts.

Nach einiger Zeit fand Inari, was sie gesucht hatte: eine Spur, die nicht auf dem Weg von der Gruppe zur Zelle war. So schnell der Gang es erlaubte folgte sie ihm, bis sie schließlich stehen blieb. Ihr Körper zitterte von der Anstrengung, die die Verwandlung mit sich brachte. Inari schüttelte jedoch nur den Kopf, bevor sie weiter tapste. Sie musste durchhalten, bis sie fand, was sie suchte. Kurz taumelte sie und riss dabei einen Kerzenständer um, der mit heruntergebrannten Kerzen an der Seite des Ganges stand. Mit lautem Krachen fiel er zu Boden, doch sofort fing die Füchsin sich wieder und trabte weiter.

Die kleine Gruppe kam wesentlich weniger schnell voran als Inari, doch sie konnten auch nicht blind drauflos rennen. Atalanta war die Einzige, welche die Spur des Fuchswesen verfolgen konnte, doch sie mussten ihr dazu auch genügend zeit geben. Ein steinerner Boden mit etwas Staub darauf waren nun mal keine idealen Voraussetzungen, um spuren zu lesen. Medusa fühlte sich alles andere als wohl dabei, als sie immer tiefer in das unterirdische Gewölbe eindrangen, aber immerhin wurde es nicht noch kälter.

Arthur sicherte die Gruppe von hinten. Es konnte schließlich jederzeit einer von ihnen verschwinden oder irgend ein Wesen könnte sie angreifen. Er wünschte, Loki würde sich etwas mehr beteiligen, zum beispiel ebenfalls die Gruppe sichern oder irgendwas anderes. Doch dieser Seltsame Gott dachte nicht einmal daran, irgendwas zu tun. Zumindest blieb er bei der Gruppe. Er hätte auch keine lust gehabt, alleine irgendwo rumzustehen. Er hatte schon die kleine exkursion bereut, als er Jeanne gefolgt war. "Ich hoffe, wir finden die Sachen schnell. Ich will die Sonne wieder sehen und nicht ewig durch dunkle Tunnel irren."

"Für einen legendären Briten König jammert ihr sehr viel...", bemerkte Jeanne lediglich auf Arthurs Aussage hin. Natürlich hätte sie ebenfalls sofort die Beine in die Hand genommen und hätte auf dem schnellsten Wege versucht hier raus zu kommen, doch dies war keine Option. Sie hatte immer noch keine Spur von Inari, sie wollte sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Zudem konnte sie ihre Klinge nicht zurück lassen... nicht in den Händen von... nun, was auch immer dieses Ding war.
Atalanta führte sie recht geübt darin über die Spuren erneut tiefer in das Bollwerk hinein. Sie fragte sich immer noch was dieser große weiße Fuchs in diesem Bauwerk zu suchen hatte, woher er kam und um was es sich dabei genau handelte. Für einen Geist wirkte dieses Tier ziemlich real... anschließend blieb immer noch die Frage offen warum dieses Wesen ihnen geholfen hatte.

Erneut aus den Schatten beobachtet wartete es ab... Das Mädchen welches sich in den weißen Fuchs verwandelt hatte, sie wurde schwächer... man konnte es regelrecht spüren und auch sehen... "Mein Kind... Ich muss zugeben, es war durchaus unerwartet und äußerst beeindruckend... aber langsam entschwindet dir diese Macht, deine Kräfte vergehen... ich kann es direkt spüren. Wenn es soweit ist, dann stellt es sich als eine Dummheit von dir heraus einfach alleine erneut tiefer in diese Gänge vorzudringen. Gleich...", flüsterte diese kalte Stimme in Inaris Kopf.

Die Worte des Wesens verklangen in Inaris Kopf und ließen einen Schwindelanfall zurück. Die Füchsin bemühte ihre gesammte Kraft darauf, ihre Gestalt so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Das Wesen hatte Recht... Es war dumm, alleine in die Gänge zu laufen. Doch lieber starb sie hier alleine, als dass die anderen sich in Gefahr begaben. Nein, das konnte sie nicht zulassen... Doch ihr Sinn sagte ihr, dass die anderen keineswegs einfach hinauslaufen würden. Sie würden wohl versuchen, sie zu finden... Vielleicht gab es doch noch die Chance, dass sie alle hier herrauskamen.
Einer plötzlichen Eingebung folgend ließ Inari ein langes Heulen hören, das laut durch die Gänge hallte. Entweder es würde die Gruppe verschrecken, oder aber zu ihr führen... Sie hoffte, dass sie fliehen würden...