Gleve [MSG]

Kazu nickte zustimmend und sah seinen Komplizen fragend an. "Schön, wie gehen wir vor? Greifen wir direkt an oder lenkt einer diese Kerle ab, während sich der andere hinten rein schleicht und den Drachen befreit?"
Im Grunde hatte er nichts dagegen, seine Krallen an diesen eitlen Drachenjägern zu wetzen, doch war die zweite Methode vermutlich die sicherere.

James zuckte kurz it den Schultern. "Wenn ihr ne gute Idee habt, mit der wir sie ablenken können, dann nur zu. Ansonsten wär ich für die aggressivere Methode." Er musste leicht grinsen, als er sich vorstellte, wie er diesen Menschen einheizen würde und hoffte insgeheim, dass Kazu keinen Ablenkplan haben würde.

Nein, Kazu hatte keine Idee. Und jetzt war auch nicht mehr die Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Er sah kurz in die Richtung, in die die Wachen verschwunden waren - wer wußte schon, wann sie zurück kommen würden? Er sah wieder James an und machte mit einem Arm eine einladende Bewegung in Richtung der Drachenjäger.
"Nun, dann... nach Euch! Bin direkt hinter Euch!"

"Ich kanns versuchen", meinte Armelle, bevor sie sich die Münze mit dem Schnabel schnappte und dem Drachen auf den Rücken flog. Sie sah sich ein wenig um, bevor sie versuchte die Münze unter eine der Schuppen am Halsansatz zu schieben. Vergeblich versuchte sie eine Schube mit ihrer Klaue anzuheben. Verärgert legte sie dann die Münze ab und versuchte, sie mit dem Schnabel anzuheben, doch die Kraft des Raben reichte nicht aus, die Schuppen lagen zu eng an.
Ärgerlich versuchte sie es nun an verschiedenen anderen Stellen am Körper, ebenfalls mit dem gleichen Ergebnis. Sie gab ein wütendes Krächzen von sich, bevor sie, mit der Münze im Schnabel wieder vor dem Drachen landete. Die Münze viel zu Boden und vorwurfsvoll sah Armelle die Flugechse an.
"Das geht nicht. Deine Schuppen sitzen einfach zu fest."

Venox blickte auf die Münze. "Schade, anscheinend bin ich noch nicht alt genug, wenn meine Schuppen noch zu eng anliegen." Er überlegte sich, wie sie die Münze sonst transportieren konnten, doch eine gute Lösung viel ihm im ersten Moment nicht ein. Plötzlich schien ihm eine Idee in den Sinn zu kommen und währe er ein Mensch gewesen hätte er sich wohl mit der flachen Hand auf die Stirn geschlagen. "Am besten wir warten auf die beiden Menschen, von denen du mir erzählt hast, und geben ihnen die Münze... darauf hätte ich auch vorher kommen können."

James nickte kurz, bevor er in Richtung der Drachenjäger ging, Der Tumult, der zuvor bei diesen stattgefunden hatte, löste sich auf, jetzt, nachdem die Stadtwachen nun nach der Magierin suchten. Einen Moment lang überlegte er, wie er gegen die Gegner vorgehen sollte, dann entschied er sich, dass der einfachste Weg vermutlich der Beste war. Während er weiter auf das Zelt zuhielt, konnte er den Anführer beobachten, wie dieser zu den anderen Jägern redete und sich zu ihm umdrehte, als einer von diesen ihn auf James aufmerksam machte. "Verschwinde Junge. Heute wird keiner mehr den Drachen sehen." Ein unsichtbares Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er eine seiner Klauenhände zusammenballte und wieder öffnete. "Ich bin mir sicher für mich werdet ihr eine Ausnahme machen." Im nächsten Augenblick schnellte seine flache Handfläche vor und zielte auf den Hals des Mannes. Er konnte spüren, wie sich seine Klauen durch das weiche Fleisch und den Knorpel schnitten und eine klaffende Wunde hinterließen. Währenddessen ließ er seine Illusion dieselbe Bewegung mit seinem Schwert machen. Die übrigen Drachenjäger starrten ihn entsetzt an, während ihr Anführer röchelnd umfiel und liegen blieb. Der Schock hielt sich jedoch nicht lange und sie zogen ihre Waffen, um den Tod ihres Verbündeten zu rächen.

Während James auf die Drachenjäger zu hielt und so deren Aufmerksamkeit auf sich zog, begab sich Kazu auf die Rückseite des Bretterverschlags, der als Gefängnis für den Drachen diente. Er war ziemlich aufgeregt, und sein Herzschlag beschleunigte sich; jetzt wurde es also ernst, jetzt würden sie versuchen, den Gefangenen zu befreien. Hinter dem Verschlag angekommen sah er mehrmals in beide Richtungen, sich vergewissernd, daß niemand in seine Richtung schaute, und vollzog dann den Akt des Gestaltwandels, ausgelöst allein durch die Kraft seines Willens. Wenige Momente später war der Junge in der Lederkleidung verschwunden - an seiner Stelle stand nun ein großer Panther, das Maul voller scharfer Zähne, das Fell von samtig schwarzblauer Farbe. Das Tier legte die Ohren an, lauschend, und bekam mit, daß James auf der anderen Seite soeben den Kampf eröffnete. Nun war die Zeit gekommen, zuzuschlagen!
Der Panther fuhr herum und hechtete los, um den Verschlag herum, direkt auf einen männlichen Menschen in schwerer Rüstung zu, der soeben seine Waffe zog, um James anzugreifen. Es waren auch noch zwei Frauen in Lederrüstungen anwesend, die aber eher angstvoll zurück wichen, anstatt wirklich kämpfen zu wollen. Kazu sprang aus vollem Lauf los, traf den Mann in den Rücken und riß ihn mit seinem gesamten Körpergewicht zu Boden. Ein brutaler Krallenhieb gegen seinen Hinterkopf, untermalt von einem aggressiven Knurren, beendete sein Leben schlagartig und brachte seinen erschrockenen Aufschrei zum verstummen. Nun sah die Katze auf und betrachtete die beiden Frauen, die jedoch nach wie vor keinerlei Anstalten zu machen schienen, sich am Kampf zu beteiligen.

Das Lachen blieb Ivylaine schliesslich im Hals stecken, als die Frau plötzlich Rauch spuckte und sich mitsamt dem besoffenen Kerl davon machte. Und noch jemand folgte den beiden. Der Gaukler von vorhin! Die Magierin erinnerte sich wieder an ihre Vermutung, dass dieser ihr Informant war und entschloss sich, ihm zu folgen. Sie musste mit ihm sprechen. Der Informant hatte ihr ein gutes Dutzend Sätze angegeben, die sie mit jedem wechseln sollte, hinter dem sie ihn vermutete. Die Sche'ai drängte sich durch die Menschenmenge, die sich wegen des Aufruhr gebildet hatte und schubste Leute in alle Richtungen davon. Schliesslich erreichte sie das Ende der Menge und entdeckte gerade noch den Fuss des Gauklers, wie er auf einem Dach verschwand.
Wenige Minuten später hatte sie auch diese Spur verloren. Doch dafür hatte sie eine andere Idee. Magie hinterliess immer Spuren und diese konnte man verflogen. Und es schien, als würde der Gaukler der rauchspeienden Hure folgen. Also musste er nur diese finden. Mit einem selbstgefälligen Lächeln kehrte sie in die Nähe des Platzes zurück, wo es noch immer wild zuging. Sie zog einen kleinen Beutel hervor und tauchte den Finger hinein. Mit dem hellvioletten Staub, der nun an ihrem Finger klebte, malte sie sich ein Zeichen auf die Stirn und murmelte dabei einige Worte. Der Staub leuchte auf und verglühte, dafür legte sich ein violetter Schleier über die Augen der Magierin. Tatsächlich konnte sie nun die Reste der Magie erkennen, die die Frau hinterlassen hatte. Zufrieden mit sich selbst folgte sie diesen. Wenn der Gaukler der Informant war, konnte sie vielleicht bald in ihre Besitztümer zurückkehren.
Die magischen Spuren führten sie von dem Platz weg. Zwischendurch verlor sie sie wieder, doch dann kam sie schliesslich in der Nähe des Stadttors an. Und dort, die langsam verblassenden Spuren hatten sie zu ihrem Ziel geführt. Dort war die Frau und der Gaukler... wo war der Gaukler? Hatte er die Hure etwa nicht gefunden? Mit weit ausgreifenden Schritten und vor Wut blitzenden Augen ging Ivylaine auf die beiden zu. Wieso waren sie nicht zusammen, verdammt!
"Wo ist dieser Gaukler? Ich habe gesehen, wie er euch gefolgt ist", fauchte die Sche'ai die Frau an, als sie bei den beiden ankam. Sie machte sich nicht die Mühe, leise zu sprechen oder sich zu verstecken wie sie. Vom Tor her war sie gut zu sehen.

Kairi war es nicht gewohnt herumgestoßten und wie Dreck behandelt zu werden. Für einen kurzen Moment wallte Ärger in ihr hoch, der aber sofort von der reflexartig einsetzenden Höflichkeit erdrückt wurde. Die Frage war nur, wie sie der Frau, der Sche'Ai, wie sie bemerkte, vermitteln sollte, wo der Gaukler war. Ihre Stimmbänder gehorchten ihr immer noch nicht. Also blieb ihr nichts übrig als in die Richtung zu deuten, wo der Gaukler mit der jungen Frau die Wachen hatte aufhalten wollen. Mehr Hilfe konnte sie nicht geben. Wollte sie auch nicht. Hauptsache die Frau verschwand zügig. Mit ihrem Rumgekeife würde sie nur die Wachen anlocken.

"Der's ssurück 'eblieb'n. Woll'e kämff'n...", antwortete Jandrim nuschelnd an Stelle der verstummten Prinzessin. Er hob den Arm und wies ebenfalls in die Richtung, aus der sie kamen, wobei die eigentlich deutende Geste jedoch zu einem wilden Geruder geriet. Ihm war es gleich. Die neu aufgetauchte Frau war ihm spontan unsympathisch. Irgendetwas an ihrer Art sagte ihm, dass sie in ihrem Augen ohnehin beide Dreck waren, da war es gleich, ob sein Auftreten ihr Bild von ihm weiter beeinträchtigte. "Wenner 'hn sucht, dann schaut da nach..."

Tatsächlich lag Jandrim mit seiner Einschätzung vollkommen korrekt. Ivylaine musterte den Betrunkenen noch einmal mit einem Blick, als mustere sie eine Müllhalde. Und die Hure daneben war auch nicht besser. nicht einmal sprechen konnte sie. Aber scheinbar wollte die beiden sie schnell loswerden, vielleicht wollten sie Aufmerksamkeit vermeiden. Sie kniff die Augen zusammen und entschied sich dann, den beiden ihre Unhöflichkeit heimzuzahlen. Die Sche'ai trat einen Blick zurück, so dass sie nun komplett im Sichtfeld der Torwachen stand.
"Weshalb verbergt ihr zwei euch eigentlich hier? Das Tor ist gleich da vorne, ihr könnt es nicht verfehlen. Die Wachen sehen nicht so wachsam aus, ihr könt bestimmt einfach rausgehen!", rief sie mit lauter Stimme aus, das Wort Wachen besonders betonend. Dann wandte sie sich ohne ien weiteres Wort um und ging mit zufriedenem Grinsen in die angegebene Richtung.

Venox horchte auf als er hinter dem Brettverschlag einen aufschrei hörte der plötzlich erstarb. Irgenetwas war da im gange. Vieleicht hatten die beiden Menschen von denen Armelle erzählt hatte, die einfach den Tumult ausgenutzt hatten um sofort zuzuschlagen. Doch es konnte auch genau so gut die Stadtwache sein, nachdem die Drachenjäger vom Hauptmann so zusammengefaltet worden war das selbst Venox jedes wort laut und deutlich verstanden hatte, hätte es ihn auch nicht gewundert das die Drachenjäger nun mit Gewalt aus der Stadt geworfen wurden.
Plötzlich wurde der vorhang zur seite geschoben und die beiden Drachenjägerinnen kamen herein. Die beiden schienen völlig verängstigt und Venox war überrascht das die beiden es noch irgendwie fertigbrachten ihre Waffen festzuhallten. Venox war auch klar wieso, im gegensatz zu den Leuten in der Stadt wusste er das die beiden Frauen keine richtigen Drachenjäger waren. Sie waren von der Gruppe angeheuert worden um zu vertuschen das sie beim Kampf gegen Venox verluste gehabt hatten... und natürlich weil sie die beiden in enge Lederrüstungen stecken konnten um mehr Kundschaft anzulocken. Das sich nun herausstellte das die beiden überhaupt keine ahnung vom Kämpfen hatten überraschte Venox nicht wirklich. Was ihn mehr überraschte war, das die beiden nun zuflucht hinter dem Brettverschlag suchten, anstatt in die Stadt zu flüchten, doch vermutlich war ihnen dieser Weg versperrt worden.
Als kurz darauf ein Schwertkämpfer und ein Schwarzer Panther durch den vorhang kamen bestätigte sich die vermutung von Venox. Moment mal ein Schwarzer Panther? Nun konnte man sehr deutlich, selbst bei seinnem Drachengesicht, die überraschung von Venox erkennen. Er hatte schon vieles gesehen doch einen gezähmten Panther in einer Stadt, das war ihm neu. Er hatte schon von gezähmten Wölfen gehört, aber noch nie von einem Panther. Waren das die beiden von denen Armelle berichtet hatten? Die beiden Frauen waren nun in der Zwickmüle, vor ihnen der Schwertkämpfer und der Panther und hinter ihnen ein Drache von dem sie ausgingen, das dieser ihnen ebenfalls Feindlich gesinnt war.

Ivylaine kam jedoch nicht weit, denn kaum hatte sie sich umgedreht, bohrte sich eine Klinge vor ihr in den Straßenkies. Ihr Urheber hinkte leicht und sah im Allgemeinen etwas malträtiert aus, wies jedoch weder sonderlich viele Blutflecken noch schlimme Wunden auf. Mit einem Seitenblick zurück, ob seine Begleiterin - verdammt, konnte die kämpfen! - auch zu ihm aufgeschlossen hatte, stellte er sich schließlich vor die Elfe, nicht ohne die Wachen am Tor im Auge zu behalten. Unauffällig deutete er hinter dem Rücken der jungen Frau, sich um die beiden zu kümmern. Sie hatten es geschafft mit der offensiven Taktik ihre Verfolger verstummen zu lassen, was vor allem ihr galt, weswegen er sich einigermaßen sicher war, dass man ihr vertrauen konnte. Mehr als dieser Frau jedenfalls, die er gerade belauscht hatte. "Wenn ihr meine derzeitige Herrin in Gefahr bringen wollt, steht euch ein kurzes Leben bevor. Was wollt ihr von mir?"

ooc: Sorry für den Sprung, Ellaine, ich dachte nur so ist es etwas spannender. Wenn du nicht einverstanden bist kann ich ja umdisponieren...

"Oh, das trifft sich gut. Dich seltsamen Kerl habe ich gesucht", sagte Ivylaine, als der Gaukler zu ihrem Glück gerade auftauchte. Die - lächerliche - Drohung des Mannes überging sie gekonnt mit einem Schmunzeln. Sie musterte den Menschen mit der Maske noch einmal von oben bis unten. Er war wirklich unverkennbar und er passt zu den Dingen, die sie über ihren Informanten wusste und was sie zu seiner Person vermutete. Nicht ganz dicht, durchgeknallt und eine Maske auf dem Gesicht. Und die Ausdrucksweise war auch ähnlich, wenn auch deutlich flapsiger. Nach einer letzten Musterung besann die Sche'ai sich auf die Sätze, die der Mann ihr in mehreren Briefen mitgeteilt hatte.
"Diese Stadt ist ein wahres Drecksloch. Und die Wachen sind Verräter", rezitierte sie aus dem Gedächtnis. Das war der erste Satz. Wenigstens hatte dieser Kerl das erkannt. Wobei das eigentlich jeder mit gesundem Menschenverstand erkennen sollte. Erwartungsvoll blickte sie ihr Gegenüber an, seine Antwort abwartend. Dabei hatte sie sich keinen Zentimeter aus dem Blickfeld der Wachen herausbewegt.

Kazu wartete die Reaktion von James gar nicht ab, sondern hastete den beiden Frauen hinterher durch den Vorhang hindurch, der das Innere des Verschlages vor neugierigen Blicken abschirmte. Irgendwo hinter ihm schrieen die Leute nach den Wachen; der Anblick des kurzen Gemetzels und eines Panthers auf dem Marktplatz schien sie gewaltig erschreckt zu haben. In jedem Fall blieb ihnen nicht mehr viel Zeit.
Mit einem erbosten Knurren trat Kazu vor die beiden Frauen und verwandelte sich dann in seine menschliche Gestalt zurück; ein Anblick, der nicht zur Beruhigung der Frauen beitrug. Er ahnte, daß von ihnen keine Gefahr aus ging, also deutete er auf die Seite des Verschlages. "Da rüber, und macht keinen Ärger!" fuhr er sie an. "Dann wird euch nichts geschehen." Er wartete die Antwort von ihnen nicht ab, sondern zog den Schlüssel, den Amelie ihm gegeben hatte, aus seinem Gürtel und trat vorsichtig auf den Drachen zu. "Gleich werdet Ihr wieder frei sein, ehrwürdiger Drache! So wie es sein soll." Seine Hände zitterten ein wenig, als er sich daran machte, das Schloß der Ketten am Kopf des Drachen aufzuschließen.

Vom Marktplatz her erklang plötzlich erneut Lärm und dieses mal war es eine ganz andere Art von Lärm. Nicht das zornige Poltern des Wachhauptmanns, nicht die anfeuernden Rufe der Schaulustigen, diesmal schwang blanke Panik in den Schreien mit. Was auch immer dort los war, diesmal musste es etwas wirklich schreckliches sein. Die Wachmänner am Tor schienen zu einem ähnlichen Schluss gelangt zu sein, denn zwei der drei Männer verließen augenblicklich ihren Posten und bahnten sich mit gesenkten Speeren einen Weg die Hauptstraße hinab in Richtung des Markplatzes. Lediglich einer blieb zurück. Das war ihre Chance! Das war die Ablenkung, die sie benötigt hatten. Jetzt oder nie! Ungeachtet des Tumults, der um sie herum entstanden war - neben der hochnäsigen Frau waren nun auch der Gaukler und die Katzenfrau wieder aufgetaucht - fällte Jandrim die Entscheidung, es jetzt zu wagen. Er gab der Prinzessin ein Zeichen, indem er ihr auf die Schulter klopfte - sein alkoholbedingter Mangel an Präzission ließ seine Hand dabei gefährlich in Richtung ihrer Brust abrutschen, doch das bekam er nicht einmal wirklich mit - dann setzte er sich in Bewegung. Er gab sich wirklich Mühe, zwang sich, so wenig auffällig, wie ihm das in seinem Zustand möglich war, zu gehen. Er konzentrierte sich wirklich darauf, stärker vermutlich, als er sich in den letzten Wochen auf irgendwas konzentriert hatte. Er ging langsam, aufrecht, beinahe gerade. Im Grunde war er viel zu betrunken dafür, doch irgendwie gelang ihm das Kunststück. Er kam unbehelligt am Tor an, nickte der Wache zum Gruß zu - sprechen traute er sich in seinem Zustand nicht - und hatte schon fast das Torhaus betreten, da erschallte ein scharfer Ruf in seinem Rücken.
"Halt! Stehen bleiben?"
Er wandte sich um, verwirrt. Erblickte den Wachmann, der offenbar eben einen anderen Mann abgewimmelt hatte und nun mit erhobenem Finger auf ihn deutete. Er spürte, wie seine Fassade bröckelte. Furcht kroch in ihm hoch. Er könnte versuchen zu rennen. Vielleicht würde er es hinaus schaffen. Aber sein Vorsprung war nicht groß und wer wusste, wie weit er kam ohne zu stolpern? Aber was wenn er stehen blieb? Würde der Wachmann ihn auf der Stelle abstechen? Immerhin hatten sie einen ganzen Trupp der Stadtwache angegriffen. Oder hatte er das gar nicht mitbekommen?
"Hier kommt niemand raus bis der Aufruf sich gelegt hat!", verkündete der Wachmann grimmig, trat Jandrim in den Weg, den Speer quer vor den Körper gestreckt um den Durchgang zu versperren. Einen Moment lang überlegte Jandrim, ob er den Mann einfach nieder schlagen konnte, doch er verwarf den Gedanken rasch. Es wäre reizvoll. Diese Visage provozierte es geradezu! Ein schneller Hieb und er wäre in Sicherheit. Aber wenn es schief ging? Die Angst siegte über den angetrunkenen Übermut. Jandrim versuchte sich an einem anderen Manöver. Diplomatie! Hätte er seinen Zustand bedacht, es wäre ihm nicht weniger riskant vorgekommen, doch seine Zunge war schneller als seine Gedanken.
"Bitte. Was macht's schon, wennich raus geh'? Darf man doch sons' auch...", nuschelte er und griff behutsam nach dem Ende des Speers um diesen zur Seite zu drücken. Ein böser Fehler! Der Wachmann reagierte schnell. Zu schenll für Jandrim. Ehe dieser sich versah fand er sich keuchend am Boden liegend wieder, erneut wuchtig in den Magen getroffen, diesmal vom stumpfen Ende eines Speers. Das spitze Ende wies nun - wie er erschrocken feststellte - auf seine Kehle. "Du schläfst deinen Rausch im Turm aus, Saufkopf!", knurrte ihm der Wachmann von oben entgegen, "Und dann soll der Richter entscheiden, ob wir dich da nicht verrotten lassen, Hundesohn!"

Armelle hätte gegrinst, wenn sie es gekonnte hätte, als die "Drachenjägerinnen" in das Zelt kamen, gefolgt von James und dem verwandelten Kazu. So stieß sie lediglich ein erheitertes Krächzen aus, bevor sie sich kurz in die Lüfte erhob und sich auf Venox Rücken nieder ließ. Der Panther machte sie ein wenig unruhig. Als diese sich jedoch zurückverwandelte, wäre sie vor Lachen fast von dem Drachenrücken gefallen. Geschickt gelang es ihr jedoch, sich mit ihren Flügeln im Gleichgewicht zu halten. Dann hopste sie auf den Kopf ihres neuen Freundes.
"Siehst du? Praktisch die zwei, nicht wahr?", flüsterte sie ihm dorthin, wo sie sein Ohr vermutete, bevor sie den Kopf hob und abermals lachend Krächzte.

Mit einem bitterbösen Blick zu der Sche'Ai hechtete Kairi hinter dem Betrunkenen her, Schwert gezogen und in der Hand. Die flache Seite der Klinge wischte den Speer, der auf die Kehle ihres Schützlings gerichtet war, zur Seite. Ihr gepanzerter Handschuh traf die Wache mit voller Wucht im Gesicht. Der Mensch kippte wie ein gefällter Baum nach hinten. Mit zwei tänzerischen Schritten war Kairi in Reichweite der zweiten Wache und rammte ihr ihr Schwert durch den Sichtschutz des Helms. Schwer atmend und mit Zornesröte im Gesicht schnappte sie sich den Betrunkenen und zog in weiter nach draußen.
Sie hatte eine Wache getötet. Einen Hüter des Gesetzes, was zwar in dieser Stadt unwahrscheinlich war, aber trotzdem... Und alles nur, weil diese elfische Ziege ihren vorlauten Mund nicht hatte halten können!
"Los, raus hier", flüsterte sie mit kratzender Stimme, leise und ungefähr so angenehm als würde man einen Fingernagel über eine Schieferplatte ziehen.

Venox antwortete erst nicht auf die bemerkung von Armelle, viel zu erpicht war er darauf endlich seine Ketten loszuwerden, so das er sich richtig dazu zwingen musste ruhig zu halten. Doch dann endlich, endlich glitt der masive Stahlring von seiner Schnauze und Venox gönnte sich ersteinmal einen langen, tiefen Atemzug, füllte seine Lungen einmal richtig mit Firscher Luft. sobald der Zeitpunkt etwas besser war würde er dies auch noch mit seinen Feuerlungen machen. "ah endlich. Ich stehe in euerer Schuld, bei jedem von euch Dreien." Sein blick glitt nach oben zu Armelle die keck und Frech auf seinem Kopf sass, doch es störte ihn nicht, ohne sie würde er jetzt vermutlich immernoch in Ketten liegen. Danach musterte er James und Kazu. "Es freut mich immer wieder zu sehen das nicht alle Menschen gleich sind und einige es schaffen sich über die gängigen Geschichten hinwegzusehen und sich eine eigene meinung zu bilden."

James erstarrte für einen Moment, als ein Panther einen der Drachenjäger ansprang. Scheinbar doch nicht so normal, wie ich gedacht habe...Er konnte ganz genau spüren, dass es sich bei dem Tier um Kazu handelte, dennoch überrascht ihn, dass es eine solche Magieform gab. Als er wieder zu den beiden übrigen Jägern blickte, waren diese bereits im Zelt verschwunden, ebenso wie Kazu. Hinter sich konnte er panische Schreie und Rufe nach den Wachen hören. "Beeil dich, Kazu." meinte er, als er das Zelt betrat und den Drachen sehen konnte, der gerade zu ihnen redete. "Ich hab nicht gewusst, dass Drachen reden können...aber ich bin froh darüber, dass wir helfen konnten." Kurz öffnete er die Plane und lauschte den Geräuschen des Markts. "Scheinbar sind einige Wachen hierher unterwegs, also mach etwas schneller."

Als der Gaukler den Rückzug befahl, war ich völlig fokussiert auf meine Waffen, sirrend schwangen sie durch die Luft. 1 Jüngling kniete vor mir nieder, er flehte mich an ihn nicht zu töten. "Du hast 20 Sekunden um dich aus dem Staub zu machen", sagte ich mit einem freundlichen Lächeln. Ich liebte das Töten, auch wenn es keine ehrvolle Arbeit war aber zum Tode gehört auch Gnade. Verdattert schaute mich der Junge an. "Na lauf schon!" versezte ich ihm und da lief er, so schnell war er wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nie gerannt. Ja, auch ein Mörder hat einen gewissen Stolz.

Kopfschüttelnd & mit leicht gegen oben zeigenden Mundwinkeln, wandte ich mich weg von dem Schlachtfeld. "Nun wo..", Das Wort blieb mir im Hals stecken als ich die verfluchte Sche'ai sah. Aber zu spät, ich konnte mir nicht weiter Gedanken über sie machen. Denn sie waren schon auf dem Weg zum Tor.

Schnellen Schrittes verfolgte ich die zwei. Die Herrin sah die Sche'ai mit einem bösen Blick an, wahrscheinlich war sie nicht sonderlich beliebt. Mit einem verächtlichen Grinsen hielt ich mich zurück und sagte nichts, denn Jandrim hatte wieder einmal für Aufruhr gesorgt und natürlich müssen es die Ladys unserer Zeit ausbaden. Kairi tötete 2 Wachen und lief aus der Stadt raus. Doch, verdammt, das waren zu viele, viel zu viele…

Die Wachen haben mich geschnappt. Es war eine Demütigung, ich fühlte mich wie ein Haufen Dreck, denn so behandelten mich die Wachen auch. Sie packten mich, ich hatte keine Lust mich zu wehren, der Kerker wird kein Hindernis für mich sein, denke ich.

Die Wachen, 1 Drakone & ein…was auch immer, sie schleiften mich durch die Stadt. Meine schönen Hosen, sie schleiften sie durch den Dreck, aach dann muss ich mich aufraffen, sonst kann ich meine Hosen vergessen. Also rappelte ich mich auf und lief zwischen den zwei Männern.
Es waren zwei muskulöse Männer, ob ich sie um den Finger wickeln soll? „Wo bringt ihr zwei Süssen mich eigentlich hin?“ Keine Antwort. „Gefalle ich Ihnen denn nicht, meine Gentlemens?“ Das Wort Gentlemen kostete ich richtig aus, obwohl sie dieses Wort nicht verdient haben. Es sind Drecksschweine, hoffte ich auf jeden Fall. „Sie sind eine wunderschöne junge Frau aber wir sind im Dienst!“ Endlich, einer hat angebissen. Aber leider zu spät, wir sind angekommen…




edit: ich hoffe so ist es für alle i.o. sonst einfach melden =)

Die Prinzessin sprang ihm mit viel Eifer und einer scharfen Klinge bei, doch Jandrim war sich nicht sicher, ob sie es dadurch nicht noch schlimmer machte. Er hatte da so eine böse Vorahnung als ihr Schwert durch das Auge des Torwächters glitt. Und tatsächlich: sie kamen nicht weit. Zwar gab Jandrim sich redlich Mühe, so rasch wie nur irgendmöglich wieder auf die Beine zu kommen, doch er hatte noch kaum einen Schritt getan, da rauschte das schwere, eiserne Fallgitter herab und beendete ihre Flucht. Im Torhaus mussten noch weitere Wachen gesessen haben, die er bei seinem Versuch die Stadt zu verlassen nicht bedacht hatte. Und diese ließen nicht lange auf sich warten ehe sie sich zeigten. Eine Türe sprang auf und mehrere schwer gerüstete Gestalten sprangen heraus, wuchtige Armbrüste an die Schultern gepresst. Geschliffene Spitzen richteten sich auf die Prinzessin und Jandrim.
"Waffen fallen lassen, ihr Schweine!", schallte eine wütende Stimme hinter einem Helmvisier hervor. Die Aufforderung verwirrte Jandrim, immerhin hatte er keine Waffe in der Hand. Er trug nicht mal eine, sah man von dem Brotzeitmesser in seinem Gürtel ab. Erst nach einem Herzschlag ging ihm auf, dass der Wächter wohl vor allem die Prinzessin meinte. Er hob trotzdem in einer recht furchtsamen Geste die Hände über den Kopf. Nicht, dass ein übereifriger Wächter sein Verharren als Widerstand deutete. Er wollte sich wirklich keinen Bolzen einfangen. Und die Prinzessin täte gut daran, sich ebenfalls zu beugen. "Schätze's klüger, zu gehorch'n...", nuschelte er ihr leise zu und betete inständig, dass sie jetzt nichts Dummes tun würde. Wenn sie es auf einen Kampf ankommen ließ, dann wäre er selbst gleich mit dran...

Neinneinneinneinnein! Verfluchter Bockmist! Ihre Rüstungsverzauberungen schützte sie zwar gegen ein paar Bolzen, aber nicht gegen so viele. Und Kairi wollte sich nun wirklich nicht nobel untergehen lassen. Ihr Volk brauchte sie! Klappernd sprang ihr Rapier zweimal über den Boden, während Kairi die Hände über den Kopf hob. Die Wachen hingegen senkten ihre Waffen nicht. Stattdessen kam einer vor und fesselte Kairi die Hände. Zum Glück schienen diese Wachen hier nicht mitbekommen zu haben, dass sie auch ein bisschen Magie beherrschte, weswegen man sie nicht knebelte. Sämtliche grimmige Zufriedenheit wurde allerdings aus ihr geprügelt als eine der Wachen ihr eine gepanzerte Faust in die Magengrube rammte. Die Prinzessin krümmte sich um die Hand und spürte Galle in der Kehle. Der nächste Schlag riss ihren Kopf herum.
"Bringt sie in den Kerker. Wir kümmern uns später um die beiden." Nur noch halb bei Sinnen registrierte Kairi, wie sie über den Boden geschleift wurde.

Auch auf den Narren und auf Ivylaine, die sich beide bisher noch an der Ecke gehalten hatten, kamen mehrere Soldaten zu. Von hinten näherte sich ihnen gleich ein ganzer Trupp. Wieso waren sie von einem Moment auf den anderen umzingelt? Und was, beim fettigen Nachttisch ihrer Mutter, hatte sie mit diesen Idioten zu tun? Hatte der Informant irgendwas angestellt?
"Da ist der Mistkerl! Er hat zusammen mit so ner Katzenschlampe ein paar unserer Männer verletzt und getötet. Die Elfe gehört bestimmt auch zu ihm", rief einer der Männer, während sie sich ihnen mit gezogenen Waffen näherten. Rufe von den Wachen am Tor bekräftigten diese nur, sie sagten ihnen, sie sollen die beiden festnehmen.
Ivylaine wich einige Schritte zurück, während sie mit schnell gemurmelten Worten einen Schutzwall um sich selbst zog. Den Gaukler sperrte sie dabei aus, sollte er doch schauen, wie er zurecht kam. Gerade als der erste Soldat sie erreichte und mit der flachen Seite seines Schwertes nach ihr hieb, war der Zauber beendet. Die Klinge prallte von einer unsichtbaren Wand ab und schnellte zurück. Den Moment, in dem der Soldat überrascht und ohne Deckung war, nutzte Ivylaine aus. Die Hand der Sche'ai schoss nach vorne und berührte das Gesicht des Mannes. Blauweisses Eis breitete sich auf ihm aus und die Wache erstarrte mitten in der Bewegung. Obwohl sie einen Angreifer getötet hatte, waren jetzt vier weitere bei ihr. Das waren zu viele über diese kurze Distanz und ohne Vorbereitungszeit! Ein weiterer Zauber liess den Boden unter den Füssen ihrer Gegner gefrieren, wodurch sie ausrutschte. Diesen Moment nutzte sie, um sich erst einen Illusiosnzauber überzuwerfen, der ihre Gestalt verbarg und dann ihren Schutzwall aufzulösen. Während der Flucht konnte sie diesen nicht gebrauchen. Unsichtbar, wie sie war, rannte sie um die Soldten am Boden herum und eilte in das Gassengewirr der Rattenstadt.

Als sie sich sicher war, dass niemand ihr folgte, löste sie den Unsichtbarkeitszauber auf und stützte sich in einer dunklen Gasse an eine Hauswand. Das war ganz schön knapp gewesen. Und ihren Informanten hatte sie jetzt wohl auch verloren. Wie nervig! aber dann konnte und sollte sie diese verdammte Stadt so schnell wie möglich verlassen. Ivylaine sammelte sich kurz - diese Zauber hatten sie doch ein wenig erschöpft - und trat dann wieder in eine grössere Gasse. Sie kam nur wenige Schritte weit, da spürte sie plötzlich Magie um sich. Erschrocken blickte sie zu Boden und erblickte einen giftgrünen Runenkreis um sich herum. Sie stiess einen Schrei aus und sammelte sofort MAgie für einen Gegenzauber, doch es war zu spät. Der Zauber lähmte sie. Sekunden später traf sie auch schon etwas in den Rücken und warf sie zu Boden. Das letzte war sie sah, waren schwarze Stiefel vor ihrem Kopf, dann durchzuckte eben diesen ein scharfer Schmerz und ihr wurde schwarz vor Augen.

Der Kopf und zwei Beine des Drachen waren frei, zwei weitere Schlösser verblieben. Kazu beeilte sich, um die Kreatur herum zu kommen, um sie endgültig zu befreien. Plötzlich hörte er einen lauten Schrei eines Wachmanns, nicht mehr weit entfernt. Der Mann schrie etwas von "verdammten Drachenfreunden", und daß man sie schnell fassen müsse.
Kazu zuckte erschrocken zusammen, und dabei entglitt der Schlüssel seinen Fingern und fiel zu Boden, und dort durch das Gitter eines Abwasserkanals. "Nein!" rief er wütend und griff hastig danach. Doch es war zu spät, der Schlüssel verschwand in der Schwärze der Kanalisation. "Verdammt! Das gibt's doch nicht!" Kazus Stimme zitterte vor mühsam unterdrücktem Zorn. Wie konnte ihm so etwas passieren? Ausgerechnet jetzt, in so einer Situation? Er mußte den Schlüssel zurück holen, und zwar schnell! Vielleicht würde er es dann noch schaffen, den Drachen zu retten.
"Macht, daß Ihr hier weg kommt!" zischte er James zu, und abermals veränderte sich seine Form. Eine kleine schwarze Ratte war nun dort, wo er eben noch gestanden hatte, und dann war sie auch schon durch die Gitterstäbe geschlüpft und in der Schwärze verschwunden.