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Lias
Porphyrion
Grim
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Porphyrion
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyMi 21 März 2012, 17:50

"Ja, schick sie auf ihrem Speeder zum Gunship. Ich kümmere mich später um sie."
Mit einem Klaps auf den Hintern legte Steeler die gefesselte junge Frau auf die Ladebank ihres Speederbikes, salutierte Kaoru, und schwang sich auf seinen Speeder.
Die Düsen röhrten auf, und schon war er außer Sicht. Großartig! Die taktische Karte zeigte Dick und Nick in der Mitte der Ortschaft. Der Widerstand der Bevölkerung schien mehr oder weniger gebrochen zu sein, oder nie nennenswert existiert zu haben. Wie die Schafe...
Im Zentrum des Ortes angekommen schwang sich der Georgier von seinem Speeder und hastete geduckt in den Bau. Aus einem anderen Teil der Siedlung ertönte Maschinengewehrfeuer.
"Ich brauche noch ein paar Leute im Osten! Macht ihnen den Garaus!" - er schwang sich um die Ecke, die Waffe im Anschlag. Da standen Dick und Nick, über dem Körper eines jungen Kerls, ein Gewehr fest umklammert.
"Kombattant. Was gibt's da noch zu sehen? Packt eure Ärsche und macht mir den Osten sauber!"
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Grim
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyMi 21 März 2012, 20:28

"Mein Arsch ist fett, Joe! Das dauert 'ne Weile den in Bewegung zu setzen", erwiderte Nick in einem bemerkenswerten Anflug von Selbstironie. Es wäre zu weit gegangen, von Selbstkritik zu sprechen, auch wenn Ben, der Nick permanent mit dessen ach so belasteter Gesundheit in den Ohren hing, es vielleicht so ausgelegt hätte. Aber Ben war nicht hier. Der war... ja, wo war er eigentlich? Vermutlich hatten seine dürren Beinchen bereits auf dem Weg zur Siedlung nachgegeben. Ha! Wer war hier nicht fit?
"Und überhaupt, Joe, ich hab' euch den Sniper aus den Schuhen geholt, der dir und Dick hier fast die Birne weg gepustet hätte. Wenigstens von einem von euch könnte ja ein 'Gut gemacht, Nick!' kommen..." Ungeachtet seiner Nörgelei setzte der Australier sich - wenn auch ohne sonderliche Hast - in Bewegung. Im Grunde war es ihm scheißegal, ob irgendwer ihn lobte. War nicht üblich. Und das war im Grunde natürlich auch richtig so. Er hatte ja auch nur seinen Job gemacht. Wer sich den ganzen Tag im Büro den Arsch platt hockte und Kaffee schlürfte konnte auch nicht erwarten, dafür mit Honorationen überschüttet zu werden. Aber die Kämpferei und vor allem der Schuss des Scharfschützen, der ihn nur knapp verfehlt hatte, hatten Nicks Laune in die Tiefe gezogen. Und da tat er das, was er eben tat, wenn er mies gelaunt war. Er nörgelte. Joe und Dick würden schon wissen, was sie davon zu halten hatten. Kannten ihn ja schließlich lang genug...
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Maekswell

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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyMi 21 März 2012, 21:50

Mit einem kurzen Nicken signalisierte Richard in Richtung Joe, dass alles klar wäre. Das Genörgel von Nick überging er einfach.
Der Dicke ist eben so, konstatierte er für sich selbst.
Dann ging er an Nick vorbei zum Ostausgang des Gebäudes. Die Tür führte zu gewundenen Gehwegen, die sich durch ein System von Wasserpumpen schlängelten. Maschinengewehrfeuer ertönte in der Nähe, während Richard die Umgebung absuchte. Nachdem er nichts Bedrohliches fand, sagte er an Nick gewandt: "Dann machen wir uns auf den Weg."
Der Chinese huschte nach draußen und brachte sich an einem unauffälligen Platz an der ersten Kreuzung in Stellung.
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Warmonger

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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyMi 21 März 2012, 23:46

Laut und gnadenlos wie jeden Morgen wurde Jake von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen, viel zu früh, nachdem er erst sieben Stunden vorher müde ins Bett gefallen war. Nicht, dass sieben Stunden nicht eigentlich genug gewesen wären, aber um sich von einem langen Arbeitstag zu erholen wäre ein wenig mehr auch schön gewesen. Er ließ den enervierenden Ton fast eine halbe Minute klingeln, bis er genervt genug war, die Beine aus dem Bett zu schwingen, einen Moment auf der Bettkante zu verweilen und dann den Wecker auf dem kleinen Schreibtisch abzustellen. Er gähnte noch einmal herzhaft und angelte nach seiner Kleidung, die über den Boden des kleinen Raums verteilt war, holte sich neue Unterwäsche aus dem offenen Wandschrank. Das Badezimmer war natürlich vom Rest der Familie besetzt, die um diese Zeit ebenfalls aufstand, also setzte Jake sich noch einen Moment an seinen Tisch und schaltete seinen eigenen kleinen Computer an. Nichts Besonderes, das, was der typische Jugendliche auf dem Land hatte, um mit der Außenwelt und vor allem der Schule in den Städten in Kontakt zu treten. Die Verbindug über Funk war natürlich grauenhaft, und für mehr als Aufgaben, Antworten und ein wenig Chat reichte es nie, viel weniger, wenn mehr als nur einer versuchte, irgendwelche Daten zu bekommen. Darum war es immer gut, gleich in den Morgenstunden sein Glück zu versuchen, wenn man konnte. Es war nichts Neues für ihn persönlich da, aber für alle in seinem Alter waren ein paar neue Aufgaben aus der Schule auf dem Zentralserver der kleinen Siedlung gelandet. Rasch kopierte er sie aus dem Ordner "Klasse 11" auf seinen eigenen Speicher – bevor wieder einmal jemand sich den Spaß machte und die Aufgaben einfach löschte. Viele machten sich gar nicht erst die Mühe, irgendwie gute Noten erreichen zu wollen. Für die Arbeit auf den Farmen musste man Praxis lernen, nicht Theorie. Aber Jake war sich nicht sicher, ob er sein ganzes Leben hier im Outback bleiben wollte, im Nirgendwo, mit wenig Gesellschaft und kaum Möglichkeiten, das ohnehin knappe Geld auszugeben.
Entspannt die Beine übereinander geschlagen sah er durch, was die Lehrer diesmal von ihm wollten; es war sehr schwierig, ohne Unterricht mit den Kindern in der Stadt mitzuhalten, aber Jake war klug genug, um meistens trotzdem im oberen Bereich zu bleiben. Gerade wollte er schauen, ob das Bad inzwischen frei war, als er jemanden polternd die Treppe hochstürmen hörte; verwundert stand Jake auf, sah seinen Vater ins Obergeschoss laufen. "Da kommen Söldner! Jake, zieh dich an, komm mit! Sofort!"
Schreckgelähmt verharrte der Jugendliche eine Sekunde. Sie hatten sich darauf vorbereitet, dass Söldner kommen würden, um sie zu vertreiben, schon seit fast einem Jahr. "Sie lassen uns nicht in Frieden leben", hatte der Vater grimmig gesagt, als er zum ersten Mal die beiden langen, schlanken Gewehre auspackte, die er in der Stadt erstanden hatte, und von da an hatten sie mindestens einmal die Woche geübt, was sie tun würden, wenn eine der Söldnerbanden auch ihre Ansiedlung überfallen würde.
Einmal hatte Jake seinen Vater gefragt, warum sie nicht einfach die Ablösesumme nahmen, die ihnen die Konzerne anboten und gegen die der Held des Vaters, John Derek, Einspruch erhob. Jake wollte nicht kämpfen – er hatte Angst vor dem Tag, an dem ein Söldnertrupp mit seinen schnellen Fahrzeugen auftauchen und ihre Siedlung zerstören würde. Sein Vater, ein großer und starker Mann mit kantigen Gesichtszügen, aber einer sanften Stimme und mit viel Liebe für seine Familie aber war zuversichtlich, dass sich die Angreifer von einer organisierten Verteidigung würden abschrecken lassen. Und die Ablösesumme war für ihn keine Option.
"Diese Verbrecher haben uns Knebelverträge aufgedrückt", hatte er brummig erklärt, "sie können die Pacht kündigen, wann sie wollen – und wir verlieren alles, was wir hier investiert haben. Wir verlieren unsere Gebäude, unsere Ernte, und niemand garantiert uns unsere Fahrzeuge oder unser Eigentum. Wie sollen wir das hier wegtransportieren? Wir sind von den Investitionen tief verschuldet, und auf den Schulden blieben wir dann sitzen. Und dann hocken wir in einem Elendsviertel mit nichts als Schulden, für die uns vielleicht sogar jemand anderes noch einen Killer auf den Hals hetzt."
Daran musste Jake wieder denken, als er im Pyjama in seinem Zimmer stand. Jetzt wurden alle Befürchtungen wahr. Sofort kehrte wieder Leben in ihn, und so schnell wie noch nie zuvor zog er sich an. Der Schnelligkeit halber zog er einfach die dicke Stoffhose über die Pyjama-Shorts und seine dicke Kunstfelljacke über das Hemd, rannte barfuß nach unten und schlüpfte in seine gefütterten Stiefel. Sein Herz raste, Adrenalin schoss durch seine Blutbahn und sein Kopf dröhnte vor unterdrückter Panik. Schwindelnd musste Jake sich an eine Wand lehnen, bis sein Vater wieder herunterkam.
"Mom und Ellie laufen zum Gleiter und bringen sich in Sicherheit, wir gehen rüber zom Komplex. Los!"
Der Jugendliche nahm einen tiefen Atemzug, bevor er kurz hinter dem Mann sein Gewehr von dem Halter neben der Tür nahm, dazu einen Beutel mit den großkalibrigen Geschossen, die beide Waffen verschossen. Dann verschwanden sie beide leise aus dem Haus und huschten über den zentralen Platz der Siedlung zum Agrarkomplex. Auf dem Weg trafen sie Jeanny, die Rothaarige, auf dem Weg zu ihrem Speederbike. Diese Frau war nicht mit den Anderen im Gleiter geflohen, sie wollte selbst kämpfen, ihre jüngeren Geschwister beschützen. Und sie trafen auch Amy, Jakes Freundin, ein Jahr älter als er, aber trotzdem auf dem Weg zum Lastgleiter der kleinen Ansiedlung. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie Jake sah, aber das endete wieder, als sie das Gewehr in seiner Hand bemerkte. "Jake!" "Amy ... Ich muss weiter."
Für einen Moment berührten sich ihre Hände, kurz sahen sie sich in die Augen, dann liefen sie beide weiter.
An den ersten Gängen des Komplexes vorbei führte der Vater Jake zu einem Fenster, durch das man schon in einiger Entfernung die ersten Gestalten herangelaufen kommen sah, inklusive einiger Speederbikes. "Du bleibst hier. Ich gehe weiter nach da hinten. Halt die Augen offen. Lauf weg, wenn jemand hier hereinkommt."
Jake wollte schon nicken und das Gewehr laden, als ihn sein Vater auf einmal fest in den Arm nahm und durch sein dichtes, schwarzes Haar strich. "Tut mir leid, dass du das mitmachen musst. Wir hätten nie hierher kommen sollen."
Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort, noch im Gehen seine eigene Waffe ladend. Jake blieb zurück, mit einem sonderbaren Gefühl im Herzen, das aus viel Angst, wenig Stolz und einem großen Brocken Traurigkeit bestand. Ja, sie hätten nie hierher kommen sollen.
Er lud durch und legte durch das schartenähnliche, extra für diesen Zweck angebaute Fenster an. Rasch fand er ein Ziel, einen Mann, der sich gerade an die Wachen eines der Türme heranmachte. Jake zielte auf ihn – hatte seinen Torso im Fadenkreuz – aber er drückte nicht ab. Sein Finger zuckte, wollte den Abzug drücken, aber er konnte nicht. Er hatte noch nie auf einen Menschen geschossen. Noch nie hatte sich das im Fadenkreuz bewegt, noch nie hatte es sich suchend umgesehen. Aber da sah er durchs Zielfernrohr wie dieser Mann seinerseits schoss, eine der Wachen tötete – Jake erkannte nicht wen, aber er kannte sie alle. Er hatte gerade einen Bekannten verloren. Mit einem tiefen Atemzug schloss sich sein Finger wieder ganz um den Abzug, und drückte ab.
Er verfehlte. Er hatte seit Wochen nicht mehr verfehlt, nicht auf die Entfernung. Seine Hand hatte gezittert – gezittert, weil er auf einen Menschen geschossen hatte. Weil er einen Menschen sterben gesehen hatte. Er wollte noch einmal schießen, diesmal mit festem Griff um den Abzug, auch wenn ihm auf einmal der Blick ungewohnt verschwimmen wollte – aber der Mann hatte natürlich bemerkt, dass er unter Beschuss stand, und sich in den Turm verkrochen.
Jake sah für einen Moment auf. Es lief alles viel schlechter und ganz anders, als sie gedacht hatten. Die Türme fielen so rasch, und die Söldner waren so schnell! Im Moment sah es gar nicht aus, als ob sie die Feinde vertreiben würden. Ganz und gar nicht. Er hatte Angst, mehr Angst als zuvor, als er sich die Situation nicht einmal richtig hatte vorstellen können. Sein Atem ging schneller. Sollte er abhauen? Sich verstecken? Noch war niemand zu ihm gekommen, war er nicht verpflichtet, sein Dorf und seine Familie zu verteidigen? Er wollte wieder anlegen, noch einmal nach einem Ziel suchen, als ein Schuss ertönte, gefolgt von dem rasch lauter werdenden Dröhnen von Triebwerken – und dann einer Explosion, aus der Richtung, in die sein Vater gegangen war. Jake vergaß, dass er gerade noch hatte schießen wollen, und lief durch die Gänge dorthin, wo ihm schon dicke Staubwolken entgegenkamen. Der Weg war von gezackten Trümmern des Stahlbetons versperrt, der Vater nicht zu sehen. War er tot? War er noch rechtzeitig davongekommen? Paralysiert starrte Jake auf die Bruchstücke, bis ihn abermals ein lautes Geräusch aus der Starre riss. Die Tür im Erdgeschoss – jemand musste sie aufgebrochen haben. Er sollte fliehen, wenn jemand kam, hatte man ihm eingeschärft, aber der Weg war versperrt. Panisch versuchte Jake sich an einen anderen Weg aus dem Komplex zu erinnern, aber schon hörte er die Tritte schwerer Kampfstiefel durch die Gänge hallen – anscheinend nicht alleine, so laut, wie er sich mit jemandem zu unterhalten schien. Aber es kam keine Antwort, also war es vielleicht auch nur Funk. Erwartete er nicht, jemanden zu finden? Jedenfalls kam er genau auf Jakes Position zu. Abermals kroch die Furcht kalt seinen Rücken hoch, ließ sein Herz schneller schlagen.
Er konnte sich ergeben, wenn jemand durch die Tür kam. Aber nach dem, was er von den Söldnern gehört hatte, würden sie ihn auch dann töten – oder schlimmeres mit ihm anstellen. Nein, er konnte sich nicht ergeben. Mit zitternden Händen hob er abermals das Gewehr, zielte auf den Türrahmen, dem sich die fast nörgelnde Stimme immer weiter näherte. Und dann, mit zwei entschlossenen Schritten, trat er vor und schoss, dorthin, wo der Kopf des Mannes sein musste. Aber er hatte zu langsam abgedrückt, der Mann war ausgewichen – er feuerte zurück, wie in Zeitlupe sah Jake den Lauf der MP auf sich gerichtet – und abermals war er zu langsam, zu langsam um auszuweichen. Ein heftigerer Schlag als er jemals zuvor gefühlt hatte traf ihn in die Seite, und er taumelte mehr in die Deckung des Türrahmens als dass er auswich. Und dann begann der Schmerz. Er war angeschossen worden; eine einzelne Kugel der MP hatte ihn getroffen, aber es tat weh, als hätte der Mann ein Messer in seine Seite gerammt und herumgedreht. Die Qual trieb ihm das Wasser in die Augen – er wollte schreien, unterdrückte es – und er fühlte, wie seine Jacke rasch, unvorhergesehen, sehr feucht und sehr warm wurde. Panisch fuhr seine Hand dorthin, und als er sie vor sein Gesicht hielt, war sie tiefrot vor Blut. Er blutete wie abgestochen. Hektisch riss Jake seine Jacke auf und steckte die Hand darunter, presste sie auf die Wunde, um das Blut drinzubehalten. Er wollte nicht sterben. Er wollte nicht hier verbluten, er hatte noch sein ganzes Leben vor sich, und er hatte nichts getan, wofür er hätte sterben wollen. Vielleicht dachte der Mann, er sei tot. Vielleicht konnte er überleben, wenn er nur die Blutung stoppte.
Nein, das hatte er nicht gedacht. Leise diesmal war er erneut erschienen, hässlich, übergewichtig, mit einer Maschinenpistole in der Hand, sofort auf ihn gerichtet. Jake gab seinen Versuch auf, das Blut, das ihm aus der Seite strömte, aufzuhalten. Er sah dem Mann in die Augen, angsterfüllt, für einen Moment regungslos. Dann fragte er, hervorgepresst, zitternd: "Werden ... sie mich töten?"
Es war keine Frage. Es war eine Bitte, ein Flehen. Jake wollte nicht sterben, Jake wollte leben, nur fort von diesem Ort, nur fort von Leuten, die sich gegenseitig für ein wenig Land oder auch nur ein wenig Geld umbrachten.
Ein Wort nur sagte der Mann, "Kombattant!". Jake wusste nicht, was das bedeutete, er wollte fragen, wollte sich Hoffnung machen, aber es blieb ihm keine Zeit dazu, als der Söldner abdrückte und vier Kugeln in die Brust des Jugendlichen einschlugen. Alle Gedanken wichen aus seinem Geist, als die Dunkelheit an seinem Blickfeld zu nagen begann und sich das feuchte Gefühl über seine ganze Brust ausbreitete. Der Schmerz war inzwischen fort, nur noch Wärme, nur noch Wärme fühlte er. Amy, schoss es durch seinen sterbenden Geist, Mom, Dad, wo seid ihr? Von irgendwoher kam leise Musik, jemand sang, bitter, sarkastisch, selbstironisch, wissend:
If they can't find a way to be – one world in harmony – can't get no antidote for blues
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Lias
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 22 März 2012, 00:24

Mehr schlecht als recht hatte Kaoru ebenfalls salutiert und sich dann dem Speederbike zugewandt. Altes Model. Niemand in den großen Städten würde so ein Ding noch benutzen. Aber für Ersatzteile taugte es allemal. Inzwischen konnte Kaoru so ein Speederbike nahezu komplett ausschlachten, die Frucht langer Übung. Die rothaarige Frau weinte leise. Sie wusste, was auf sie zukam. Kaoru trat an den Speeder und klappte die Reparaturklappe hoch. Hier befand sich immer auch die Steuerung für die Notfallfunktion. Wenn der Pilot verletzt wurde, kehrte das Speederbike zum Boden zurück. Es sei denn, irgendjemand spielte an den Koordinaten und der Steuerung herum. Kaoru verband einige Kabel neu und...
"Bitte. Ich will nicht....will nicht", gab die Rothaarige zu hören. Kaorus Kopf ruckte herum. Die Frau hatte sie fast vergessen. Kaoru fixierte ihre Geisel mit einem Gurt am Speederbike.
"Bitte. Er wird."
"Dich flachlegen. Ja, das wird er. Ich rate dir, so zu tun, als würdest du es mögen. Er lässt seine Spielzeuge danach wieder gehen, also kommst du wenigstens mit dem Leben davon."
"Warum tut Ihr uns das an?"
"Hauptsächlich Geld und gesunder Sadismus. In deinem Fall speziell: Du bist nicht hässlich und hast den Chef genervt. Pech für dich." Kaoru startete das Speederbike. Nach einem Moment aktivierte die Notfallsteuerung. Der Speeder nahm träge Kurs in Richtung Koordinaten des Gunship.
"Kamiya an Gunship. Da kommt ein langsamer Speeder mit Beute an Bord an. Wer den abschießt, darf die Ebene nach verwertbaren Ersatzteilen durchsuchen."
Ein Summen deutete an, dass Chatikka zurückgekehrt war. Kaoru nahm sich einen Moment, um das Ergebnis des Drohnenangriffs festzustellen. Der Gleiter der Siedler war entkommen. Klar. Weder Drohne noch Speeder verfügten über die Feuerkraft einen Gleiter zu Boden zu zwingen. Naja, war nicht ihr Fehler und damit nicht ihr Problem.
Wenig später hatte Kaoru ihren Speeder neben dem von Steeler geparkt und hastete zu den Nav-Punkten auf der Karte. Nick, Dick und Steeler waren schon da.
"Gut gemacht, Nick. Have a cookie", gab Kaoru süffisant zu hören.
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Porphyrion
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 22 März 2012, 13:17

Steeler hob die Schultern und folgte den beiden anderen durch den Hauseingang. Die Speeder würden sie später bei der Plünderung der Ortschaft ohnehin wiederfinden, und jetzt war es an der Zeit, die Siedler, die sich noch in den Häusern versteckten, aus dem Weg zu räumen. Easy as picking cherries. Apropos Cherries. Die Rothaarige war bestimmt noch Jungfrau. Bei diesen verkorksten Moralisten von Siedlern... Kein Sex vor der Ehe, etc. Das würde Spaß machen. Aber nun mal nicht in ein berechtigtes Hochgefühl verfallen! Irgendwo im Osten stand ein Typ mit einem schweren MG und wollte ausgeschaltet werden. Freddie würde das ohne größere Probleme erledigen können, aber dafür brauchten sie die genaue Position.
"Also, wer ist bei dem Kerl im Osten, mit dem MG? Gebt eure Position durch!", blaffte er in den Funk.
Die Stimme von Demetrios Dimiltiades, liebevoll "Doppel-D" vom Trupp tituliert, antwortete mit seinem schweren griechischen Akzent.
"Stilerr! Is verschanzt in Gebeude! Ich sis anner Srassenecke un komm nich durch!"
"Dreck. Position halten. Freddie? Hau das Gebäude bei 2C aus den Socken. DD? Wir kommen nach."
Er wischte sich über die Stirn und seufzte.
"Kamiya? Ich will, dass du Flüchtlinge, die sich jetzt aus den Häusern zu stehlen versuchst, abziehst. Schwing dich auf meinen Speeder, der hat ein besseres Gewehr. Schick deinen zum Gunship zurück. Wir sehen uns bei der Plünderung."
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 22 März 2012, 22:24

"Keine Sorge, Kaoru, das Cookie gönne ich mir schon noch. Muss mich ja selbst belohnen. Was glaubst du denn, wie ich zu meinem Prachtkörper gekommen bin?", erwiderte Nick großspurig. Ein breites Grinsen teilte sein Gesicht. "Aber jetzt lasst erstmal zusehen, dass wir das hier zu Ende bringen. Ich könnte langsam eine schöne, heiße Dusche vertragen..." Dick dicht auf den Fersen bleibend hielt der Australier auf die über Funk angegebene Position zu. Weit war es nicht. Über mehr als zwei, drei Straßenzüge verfügte die Siedlung einfach nicht. Vielleicht, überlegte Nick, konnten sie die Sache auch ohne Luftunterstützung regeln. Er hob den Blick zum Himmel, konnte Freddies Gleiter aber nirgends erkennen. Ob der noch immer dem Gleiter der Siedler nach jagte? Dann konnte es dauern, bis er hier Feuerunterstützung lieferte. Wenn er nahe genug heran kam könnte er die Sache vielleicht auch mit einem gut gezielten Schuss aus dem Granatwerfer erledigen. Doch dass daraus nichts werden würde erkannte Nick schließlich schon ehe sie bei Demetrios ankamen. Das MG musste am anderen Ende dieser offenen Straßenschlucht stehen und hatte somit quasi freies Schussfeld. Im Stillen musste er den Siedlern dafür Respekt zollen. Für einfache Wasserfarmer war das vom taktischen Standpunkt her gar nicht schlecht. Leicht heran kommen würden sie da nicht. Was Nick jedoch ein wenig verwunderte war, dass das MG scheinbar nach wie vor bemannt war. Inzwischen musste auch der starrsinnigste Siedler erkannt haben, dass sie auf verlorenem Posten standen. Eigentlich wäre doch spätestens jetzt der Augenblick, die Beine in die Hand zu nehmen und das Feld dem Sieger zu überlassen. Nick hätte nichts dagegen gehabt. Es war einfach widerlich, solche zum Sterben entschlossenen Verrückten aus ihren Löchern zu zerren. Er hätte nichts dagegen gehabt, sich das ersparen zu können...
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Basol
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 22 März 2012, 23:38

"Nein! Bitte aufhörAAAAAAAAAARGH!" Der schreiende, junge Mann, der am Boden lag, hatte wieder einen brutalen Tritt von Brad in die Seite bekommen. Und noch einen. Und noch einen!
Die kleine, kümmerliche Gestalt vor Brad krümmte sich wimmernd, die Hand fest auf eine große Schulterwunde gepresst, wo er eine Schusswunde hatte. Es war ein sehr kleingewachsener und nicht sonderlich trainierter Mann, von daher hatte er nicht die geringste Chance gegen den riesenhaften Brad.
Der Turm war nicht mehr gut befestigt gewesen. Nur ein paar Zivilisten waren dringewesen, die er einfach getötet hatte. Und nun war dieser Junge der Letzte in diesem Turm, der überlebt hatte.
"Mach ein Ende, mann...", ächzte Brads Opfer. "Ich habe meine kleine Tochter sterben sehen, ich will die Hölle nicht mehr ertragen!"
"Steh mal auf, Mann!", fauchte Brad und spuckte dem Anderen ins Gesicht. "Ist ja eine Blamage, was du hier ablieferst! Steh auf, Drecksack!" Mit rauem Griff packte Brad ihn und zog in zu sich hoch.
"NEEEEEIN, AAAAAAH!", brüllte der Mann und schlug und trat wild um sich, doch das brachte ihm ein, dass Brads Schlagring in sein Gesicht knallte und seine Nase zertrümmerte. Getroffen fiel der Bemitleidenswerte zu Boden.
"Du bist so kümmerlich...", knurrte der Söldner verächtlich und ließ seinen Fuß spielerisch gegen den Kopf des Opfers schlagen. "Ein perfektes Bild, wie ein echter Mann nicht sein sollte. Sowas hat es verdient, zu verrecken!"
"Warum bist du so grausam?", wimmerte der andere Mann. "Was habe ich dir getan?"
"Nix...", grinste Brad. "Du hättest nur in die Hauptstadt zurückkehren sollen, als du noch Gelegenheit hattest. Und ich arbeite für die Kohle und weil der Job einfach fucking stressig ist, muss ich mich ein bisschen amüsieren!"
"Du... Hurensohn!", röchelte der Andere.
"Aber jetzt habe ich keine Zeit mehr...", lächelte Brad. "Darum erlös ich dich jetzt. Vielleicht gibts ja wirklich den Himmel und du kommst dahin, glaube ich aber nicht..." Peng. Ein gezielter Schuss in die Stirn und er war tot.
Der grausame Söldner, der sein Tagwerk verrichtet hatte, verließ nun den Turm und stieß wieder zu den Anderen, die anscheinend den erbärmlichen Rest zusammentrieben. Ja, er würde vielleicht auch noch mal ran müssen.
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Maekswell

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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 22 März 2012, 23:54

"Steht wirklich günstig", bemerkte Richard zum Standpunkt des MG-Geschützes, "Ich werd mich an den Plasmasphären in Richtung MG vorarbeiten und ihn seitlich kurz attackieren. Und ihr putzt ihn bei der Gelegenheit weg."
Er salutierte kurz, anschließend verließ er die Gruppe entlang einer kleinen Gasse zwischen Gebäuderückseiten. Mittlerweile war es recht warm geworden, auf diesem roten Flecken Einöde, sodass er sich erlaubte, den obersten Knopf seines Hemdes zu öffnen. Nach einem flüchtigen Blick um eine Hausecke bog er links ab und eilte weiter zur Position des Geschützes. An einer Hintertür angelangt, verlangsamte er seinen Schritt bis er schließlich stoppte und einen Blick um die Ecke des Hauses auf die Hauptstraße riskierte. Schnell zog er den Kopf wieder zurück, jedoch hatte er genug gesehen. Durch Sandsäcke gut geschützt war das MG an einem Hauseingang eingebettet. Richard ging zurück zur Hintertür und fuhr mit der Hand über den Türöffner. Sie war offen, wahrscheinlich war in panischer Flucht das Innere des Hauses ähnlich achtlos zurückgelassen worden. Leise glitt die Tür auf und er trat hinein. Der Flur, in den er betrat, lag im Dunkeln, nur die halb offene Tür am Ende des Raumes warf einen Schein. Lautlos durchquerte der Söldner die Dunkelheit und drückte mit einer Waffe die Tür langsam auf, während er die andere schussbereit in die Höhe hielt.
Richard fand sich in einem schlicht und rustikal eingerichtetem Wohnzimmer wieder. Durch Fenster flutete das Licht herein und durch selbige konnte er auch die Straße erkennen, jedoch war das MG noch nicht in Sicht. Vorsichtig verließ er den Wohnraum durch eine andere Tür und fand sich an einer kleinen Treppe wieder, die wohl in den ersten Stock führte. Der ausgerollte Teppich verschluckte jedes Trittgeräusch, von denen der Chinese ohnehin nicht viel produzierte, sodass er das metallische Klicken so deutlich hörte, als hätte jemand direkt vor ihm eine Waffe geladen.
Richard gefror in seiner Bewegung und ging leicht in die Hocke. In Zeitlupe und mit professioneller Geschmeidigkeit bewegte er sich zum Ende der Treppe. Am anderen Ende des düsteren Gangs zeichnete sich in dem hellen Rechteck, welches die Tür bildete, eine Silhouette ab. Er konnte erkennen, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und durch die Fenster nach draußen schaute. Des Weitern trug er ein Gewehr bei sich. Offensichtlich beobachtete die Gestalt akribisch das Geschehen auf der Straße, verübeln konnte man es ihm nicht, schließlich wurde gerade ihre komplette Siedlung überrannt und sie verharrten hier, um erbitterten Widerstand zu leisten. Bis zum Tod. Nun ja, der würde kommen.
Er verstaute seine Handfeuerwaffen in den Halfter, ein Grinsen schlich sich auf Richards Züge, während er behutsam sein Katana aus der Rückenhalterung zog. Im Schatten getränkten Teil des Gangs sog er sich nahezu zur Tür und achtete peinlich auf jedes Geräusch. Nach wie vor starrte der militante Siedler nach draußen. Vermutlich auf das MG, was nur günstig wäre, dann hätte er es wunderbar im Blick.
Lautlos betrat er den Raum und postierte sich hinter seinem Opfer, kurz überflog er das Sichtfeld des Siedlers und konnte sein Primärziel tatsächlich erkennen. An einem der Hauseingänge konnte er das Geschütz sehen. Aber da war noch jemand. Im halb geöffneten Fenster links des Gewehrstandes konnte er wiederum zwei Gestalten ausmachen, eine davon hatte einen Gewehrlauf auf das Fensterbrett gelegt. Was die andere Gestalt tat, konnte er nicht ausmachen.
Mit einer schnellen Bewegung packte er den vor ihm stehenden Mann von Hinten über den Mund und presste seinen Kopf zurück, in der nächsten Sekunde schoss die Klinge seines Katana am Hals des erschrocken Zappelnden entlang und schnitt tief ins Fleisch. Die Aorta irreparabel beschädigt stieß Richard den leise röchelnden Siedler zur Seite. Ein prüfender Blick auf seine Kleidung schaffte ihm die Gewissheit, dass er es geschafft hatte, sich nicht voll zu kleckern. Dafür gratulierte sich der Killer mit einem Seitenblick auf den blutüberströmten Körper auf dem Boden.
"Xing hier. Hatte unerwartet bewaffneten Feindkontakt. Wurde eliminiert. Neuigkeiten vom MG: Im Fenster links daneben sind noch zwei Mann postiert. Mindestens ein Maschinengewehr. Habe freies Schussfeld auf den MG-Schützen. Seid vorsichtig, vielleicht rennen noch mehr Lebensmüde hier rum. Xing ende."
Er zog sich einen Stuhl heran, positionierte ihn in einer schattigen Ecke des Raumes, aus der er die letzte Festung der Siedler dennoch im Blick hatte, schloss die Zimmertür und legte die Leiche davor, damit, falls noch jemand spontan vorbeikommen wollte, genügend Zeit blieb, angemessen zu reagieren. Anschließend lies er sich auf dem Stuhl nieder, genehmigte sich einen frischen Kaugummi und schaltete auf einem Ohr leise Musik zu. Leicht wippten seine Füße zum Takt, als er die Straße nach Weiteren Störfaktoren absuchte.
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Lias
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyFr 23 März 2012, 01:16

Geduckt hastete Kaoru zu den Speeder zurück, Chatikka dicht auf den Fersen. Die Notsteuerung ihres eigenen Speeders ließ sich schneller aktivieren als die des Siedler-Speeder. Kaoru hatte alle Speeder der Söldner mit einer Funktion ausgestattet, die sie zum Gunship zurückkehren ließ. Seitdem waren garnicht mal mehr so viele Speeder "verloren" gegangen. Die blöden Söldner waren manchmal einfach nur zu faul oder zu dumm, die Speeder wieder mitzubringen, die sie gefahren hatten. Manchen bewiesen auch einfach ein gradezu unglaubliches Talent darin, sich abschießen zu lassen. Manch einer schien die Kugeln sogar mit voller Absicht zu fangen. Für einen Moment vom Bilde Ricks belustigt, der mit ausgebreiteten Armen und den Worten "All the pretty bullets" in einen Kugelschwarm tapste, schickte Kaoru den Speeder auf seinen Weg. Sanft surrend sprang der Motor an. Der Speeder zischte los, bedeutend schneller als der der Siedler.
Kaoru schwang sich auf Steelers Speeder und warf den Motor an. Jetzt schwebten für einen Moment zwei Speeder über der Siedlung.
"Chatikka. Erkundung. Suche: Menschen." Die Drohne sauste in eine andere Richtung davon als der Speeder. Unter Kaoru verließ eine Frau mit einem Kind auf dem Arm ihr Haus. Mit gezogener Pistole hielt Kaoru vor der Siedlerin.
"Zurück ins Haus. Nichts Rauskommen, bis wir es sagen!" Mit der anderen setzte sie einen NavPunkt auf die taktische Karte. Sollte sich jemand anders drum kümmern. Kaoru hatte noch ihre Prinzipien. Sie mochte dunkel und ziemlich krumm sein, aber sie waren noch da. Irgendwo. Die Siedler verschwanden eiligst in ihrem Haus. Pistolen hatten so eine Wirkung. Wenig später war Kaoru wieder in der Luft.
Noch einmal trieb sie einen Siedler wieder zurück in sein Haus und setzte einen NavPunkt. Wohin sollten die Siedler schon gehen? Um sie herum war nur Marswüste. Der Gleiter war weg und Kaoru hatte keinen weiteren gesehen. Wenn die Siedler nicht von den Söldnern erschossen wurden, würden sie in der Wüste umkommen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyFr 23 März 2012, 19:57

Noch mehr Leute, die sich da hinten verschanzt hatten? Das klang unschön. Im Klartext hieß das doch: selbst wenn sie das MG-Nest ausheben konnten - wonach es im Moment nicht aussah! - hätten sie die Geschichte noch nicht unter Dach und Fach. Dann hätten sie nur noch eine weitere, noch schwerer verschanzte Stellung vor sich. Scheiße! Und Freddie hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Was machte man da jetzt am besten? Verhandeln, freien Abzug versprechen um die Bastarde da raus zu bekommen? Wohl kaum. Das waren Fanatiker, die würden eher sterben als abhauen. Und es hatte ja durchaus seinen Grund, warum die Prämisse 'Keine Überlebenden' heraus gegeben worden war: wenn man die Siedler nicht konsequent eliminierte würden sie zurück kommen und weiter kämpfen. Was dann? Irgendwas sicheres. Es wäre eine Schande, wenn sie wegen der letzten drei, vier Häuser noch einen Mann verlieren würden.
"Joe", wandte Nick sich an Steeler, "Sollen wir die Ecke da hinten einfach komplett abfackeln? Wird schon nicht so schlimm sein, wenn die Siedlung nicht voll erhalten bleibt..."
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyFr 23 März 2012, 20:59

"Lass sie brennen. Nick, mitkommen. Dick, raus da. Brad, Ortszentrum. Jackie? Konzentrier dein Minigunfeuer auf Position 3D, bis Freddie sie hochgejagt hat."
Steeler trat mit dem Swagger eines Feldherren aus dem Türrahmen, stapfte, ohne auf Nick zu warten, über die Straße, und trat kurzerhand die Tür des gegenüberliegenden Hauses ein.
Leer. Naja, besser, als eine Kleinfamilie umzubringen. Aber Job war Job. Er wandte sich zu Nick um:
"Wie schauts aus? Nächstes."
Ein weiterer Tritt mit den Gravboots, und die Tür des nächsten Hauses segelte durch den Raum. Treffer. Alter Sack, in die Ecke gekauert. Zitternd. Wohl von seinen Leuten hiergelassen. Na, wer war denn hier der Drecksack. Er oder die? Steeler drückte den Abzug, und der Mann fiel wie ein Sack Fleisch zu Boden.
"Das ist das gute an diesen Rundhäusern. Solange du nicht in ein großes kommst, haben sie kaum Platz, sich zu verstecken. Erleichter die Arbeit ungemein."
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyFr 23 März 2012, 21:51

Freddie verfolgte den Gleiter nicht. Er hatte Wichtigeres zu tun, als wehrlose Zivilisten zu töten. Schon wieder forderten die verschiedenen Söldner seine Hilfe bei der Beseitigung des einen oder anderen Hindernisses an – am wichtigsten schien ein MG-Nest zu sein, das am Ende einer der Straßen aufgebaut den Weg in den Rest der Siedlung versperrte. Frederick hatte keine Angst vor dem MG selbst, es war höchstwahrscheinlich zu schwer, um auf einen Angreifer von oben ausgerichtet zu werden, und die kleinkalibrigen Waffen der Leute um den Schützen herum kümmerten ihn kaum. Geschcikt kippte er von seinem Bombenflug herum, stürzte beinahe in die Tiefe, bis er flach über den Dächern der Kuppelbauten dahinraste. Erst vielleicht fünfzig Meter vor dem Ziel zog er nach oben, verlangsamte dabei drastisch, kippte wieder nach unten und eröffnete das Feuer auf das Nest. Zwei der Männer starben beinahe sofort im Kugelhagel, der dritte rannte davon. Freddie zog nach oben, überlegte, ob er hinterherjagen oder sich neuen Aufgaben widmen sollte – der Mann schien nicht mehr viel mit Kämpfen im Sinn zu haben. Stattdessen lief er zu einer Reihe flacher Gebäude – waren es Garagen? Dafür sprach jedenfalls stark die Tatsache, dass sich eine kleine Gruppe von Speederbikes, allesamt mit zwei Personen beladen, sich davon löste. Nachlässig schoss ihnen Freddie hinterher, traf eines so, dass der Fahrer die Kontrolle darüber verlor und wild schlingernd in eine völlig neue Richtung schlitterte. Gut genug, entschied der Pilot, drehte und kehrte im Tiefflug zum Dorf zurück.
Der Wiederstand war gebrochen. Sämtliche Türme waren gefallen, die Nester ausgehoben, die Sniper aus den Löchern geholt. Wenn jetzt noch jemand in der Siedlung kämpfen wollte, dann in den Häusern und bisher gut verborgen.
Dementsprechend landete Freddie; ein wenig achtlos setzte er seinen Gleiter auf einer der Hauptstraßen auf, die gerade breit genug dafür war, öffnete die Kuppel und sprang heraus, holte aus dem Laderäumchen des Fliegers sein Sturmgewehr hervor. Zeit, sich ebenfalls an den Bodenaktionen zu beteiligen. Nicht gerade das, was er gerne machte. Sogar so ungerne, dass er, als Steeler wieder einmal mit seinen Morden prahlte, unwirsch den Funk deaktivierte. Auf den letzten Metern würde er schon noch alleine zurechtkommen, und die anderen ahtte er eigentlich schon nicht mehr mitanhören wollen, seit Nick den jugendlichen Sniper erschossen hatte. Er war zum Fliegen bei den Söldnern, nicht, weil er irgendeinen sadistischen Trieb befriedigen wollte. Sicher, er machte auch mit, aber notwendigerweise, nicht aus Gefallen.
An die Wand neben der Tür gepresst stieß er den Eingang zu einem Wohnhaus auf. Nichts kam ihm entgegen, keine Kugeln, keine Leute, also ging er hinein. Der Raum war leer, aber das Obergeschoss war ja auch noch da. Die Waffe immer schussbereit vorgereckt ging er nach oben. Und in dem ersten Raum, so gut wie ihnen eben möglich hinter einem Bett verborgen, hockte eine Frau mit zwei Kindern, einem Jungen und einem Mädchen. Freddie senkte das Sturmgewehr.
"Okay, rauskommen. Ab zum Dorfzentrum, die Evakuierung läuft schon längst."
Die Frau blickte auf, staunte, erhob sich langsam, die Kinder an der Hand. Dann, plöttzlich eilig, zog sie die Kleinen – vielleicht zehn Jahre alt – hinter sich her, die Treppe hinab. Freddie stellte die Granate auf Aufprallzündung, warf sie hinterher und ging hinter der Schlafzimmerwand in Deckung.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyFr 23 März 2012, 23:32

Nick folgte Steeler, doch nicht weit. Das, was der jetzt vor hatte, war ein undankbarer Job. Häuser ausräumen. Und das machte man normalerweise natürlich zu zweit. Konnte ja sein, dass sich irgendwo noch Bewaffnete verschanzt hatten. Dann war es immer blöd, wenn man alleine rein ging. Bewaffnete, ha! Nick glaubte nicht daran, dass Steeler noch irgendwo auf Widerstand stoßen würde. Da musste er nicht mit kommen und sich ansehen, wie Steeler hilflose Siedler zu ihrem Schöpfer beförderte. Würde schon reichen, wenn er in der Nähe blieb. Joe würde schon schreien, wenn er was brauchte.
Während Steeler also eines der kleinen Rundhäuser betrat umrundete Nick dieses. Irgendwo in der Nähe ertönte Maschinengewehrfeuer. Die letzten Widerständler, die Richard ausfindig gemacht hatte. Ein niedriges Gebäude hinter dem Rundhaus erregte die Aufmerksamkeit des Australiers. War das etwa...? Ja, tatsächlich: eine Garage. Die Tür war nicht mal abgeschlossen. Fahrzeuge standen nicht mehr drin, offenbar hatten die Besitzer sich eilig aus dem Staub gemacht. Das Tor auf der anderen Seite stand offen. Dafür reihten sich an der hinteren Wand fein säuberlich die Druckgasflaschen. Rot für Wasserstoff, blau für Oxidiser. Klar, hier draußen im Outback - er bezeichnete die endlosen Marsödlande außerhalb der Städte gerne so, ein Tribut an seine Herkunft - musste man den Treibstoff für die Zellen natürlich bunkern. Nun, Steeler hatte ihm doch die Erlaubnis gegeben, das Viertel abzufackeln...
Nick verließ die Garage, stellte sich breitbeinig in etwa zehn Metern Abstand vor der offenen Tür auf und legte mit dem Granatwerfer an. Natürlich wäre es klüger gewesen, wenn er zuvor wenigstens das offen stehende Tor geschlossen hätte. So entwich der Großteil der Druckwelle. Um das Dach abzuheben reichte es trotzdem noch aus. Brennende Trümmerstücke regneten vom Himmel. Sie würden nicht lange brennen, die dünne Atmosphäre würde die Feuer lang ersticken. Aber vielleicht fing das Nebengebäude, aus dem noch immer geschossen würde, zuvor noch Feuer. Und wenn nicht, dann dürfte der dichte, schwarze Qualm, der aus den Überresten der Garage aufstieg, es wenigstens erlauben, dass ein paar Jungs näher an das Haus heran kamen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyMo 26 März 2012, 23:11

Bis Joe neue Anweisungen durchgab, war Richard damit beschäftigt, die Umgebung ab zu suchen, was sowohl die Straße und Umgebung, als auch den Raum, in dem er Stellung bezogen hatte, betraf. Es war scheinbar eine Art Lesezimmer, gegenüber der Front erstreckte sich über die gesamte Wandlänge ein wuchtiges Bücherregal, deren Buchrücken, offenbar unsorgsam behandelt, vergilbt und lose ein Mosaik von Brauntönen ergaben. Des Weiteren befand sich in der anderen Ecke des Raumes ein Sessel samt kleinem Tisch und Leselampe. Ein wenig weiter ein kleiner Schrank, mit verglaster Front, hinter der unscharf die Umrisse von Flaschen zu erkennen waren.
Als der Befehl zum Abzug kam, stand er auf, ging zum Flaschenschrank und holte eine von ihnen heraus. Kurzer Hand öffnete er sie und nahm einen Schluck. Es brannte und schmeckte widerwärtig. Die Jungs würden es lieben. Er schüttete eine Reisetasche, die der tote Siedler bei sich hatte, auf dem Boden aus, lies herausgefallene Munition und persönliche Gegenstände liegen und räumte alle Flaschen hinein, verschloss die Tasche und schulterte sie behutsam auf.
Richard verließ wieder durch die Hintertür das Haus, als es neben ihm mörderisch krachte. Erschrocken schaute er in die Richtung schaute und sah er gerade noch, wie das Dach, welches seine Flugphase beendete und auf den Grundmauern landete, in sich zusammenbrach. Eilig bemühte er sich Abstand zu gewinnen, da die ersten Trümmerteile in seiner Nähe auf dem Boden aufschlugen.
"Was zu Hölle!?", rief er außer Atem in den Funk, nachdem er um die nächste Häuserecke gerannt war und sich hinter ihm Metallstücke in den Boden bohrten, die vielleicht einmal zu einem Wasserrohrsystem gehört hatten, „Nick, warst du das?“
Kurz wartete er, bis das dumpfe Aufschlagen von Gegenständen und Trümmern verebbte.Einen Moment später hatte der Regen aufgehört und er kam wieder vorwärts. Zwei Häuser weiter drang er erneut in ein Haus ein, diesmal gewaltsam. Im Inneren des Hauses war niemand zu finden, doch aus dem Haus gegenüber kam zuvor ein Schuss, gefolgt von Steelers Kommentar zu verbesserten Arbeitsbedingungen.
"Xing hier. Bin auf deiner Höhe, Joe, Haus gegenüber. Keiner mehr da. Nehme mir die restlichen Häuser im Westen vor. Kann jemand von der anderen Seite kommen?"
Angewidert spuckte er seien Kaugummi aus, der den ekelhaften Geschmack des selbst gebrannten Gesöffs angenommen hatte. Während er auf de Weg zum nächsten Haus war, gab die Packung erneut einen Kaugummistreifen preis.
Noch zwei drin, freute sich Richard, da war ich ja richtig sparsam.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyMi 28 März 2012, 19:27

Die anderen Söldner mochten sich in ihren Grausamkeiten ergehen, Kaoru zog es vor sich produktiv zu beschäftigen. Zum Beispiel konnte man die Kraftstromleitung einer Sprenkleranlage auch für ein Speederbike verwenden. Selbst aus einem verdammten Toaster ließen sich ein paar nützliche Drähte ziehen. Chatikka schwebte im Eingang eines der Gebäude und hielt Wache. Die letzten paar Siedler wurden zwar wahrscheinlich in eben diesen Momenten erschossen, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. Derzeit hing die junge Asiatin in den Eingeweiden einer erlegten Waschmaschine, vermutlich der einzigen im Ort. Den Arm voller Kabel und einiger Schläuche kehrte Kaoru zu ihrem Speeder zurück. Die Beute wurde unter dem Sitz verstaut. Eigentlich könnte sie doch noch eben...
Eine Explosion erschütterte den Ort, die Kaoru zu Boden schickte. Eines der Häuser verteilte sich großzügig über die Landschaft. Kaoru rollte unter den Speeder, während es um sie herum Häuserstückchen regnete. Wer hatte denn da wieder übertreiben müssen? Wahrscheinlich Nick. Der nahm wirklich jede Gelegenheit wahr etwas in die Luft zu jagen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 29 März 2012, 21:17

"Jep, Dick, das war ich", bestätigte Nick ohne jedes Schuldgefühl. Allerdings auch ohne Stolz in der Stimme. Er hatte 'ne Garage hochgejagt. War halt so. "Du hast doch nicht etwa was abbekommen? Oder hast du deine Rückzugsorder ignoriert?" Das 'Dann bist du selber schuld' schwang deutlich hörbar in seinen Worten mit. Er verstand gar nicht, was Richard sich gerade so aufregte. Man könnte glatt meinen, er hätte was falsch gemacht. Steeler sagte abfackeln und er fackelte ab. Was war daran auszusetzen? Wer den Kopf nicht unten hielt war selber schuld. Generell!
Inzwischen hatte das Feuer auf das Nachbargebäude übergegriffen. Die Dinge nahmen ihren unvermeidbaren Lauf. Bald würde es ganz in Flammen stehen und jene, die sich noch darin verschanzten, hatten die Wahl im Qualm zu ersticken oder auf die Straße hinaus zu flüchten um dort im Kugelhagel zu sterben. Vermutlich würden sie sich für letzteres entscheiden. Ohne jede Hektik ging Nick um das kugelförmige Haus herum und positionierte sich so, dass er freies Schussfeld auf die Tür des brennenden Gebäudes hatte. Er würde die Sache schnell und unschön erledigen...
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySa 31 März 2012, 18:59

Brad nahm Steelers eindeutigen Befehl zur Kenntnis und eilte zum Stadtzentrum. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, ein Haus in die Luft gejagt wurde. Naja, da war wohl jemand besonders bockig.
Im Zentrum war eigentlich alles leer. Keiner mehr hier. Scheinbar hatten sie gewonnen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySo 01 Apr 2012, 23:45

"Hey hey, Nick. Ich hab mich bemüht einige Leckereien zu besorgen, die unter anderem auch für dich gedacht waren. Aber das überlege ich mir jetzt nochmal", gab Richard gespielt bissig via Funk zurück, dicht gefolgt von einem kurzen Lachlaut, der akustisch das Bild eines schmunzelnden Chinesen in das Gehirn projizierte.
Nicht unaufmerksam, doch alles andere als zimperlich trat er die Tür eines Hauses auf und spähte nach Innen. Nach der Explosion mit nachfolgendem Brand, den verschieden Gewehrfeuern und den massiven Opfern dürfte sich nun niemand mehr freiwillig hier befinden, geschweige denn herauskommen, sofern sie sich noch irgendwo verkrochen hatten. Flüchtig durchstreifte er das Haus, verließ den Rundbau durch eine andere Tür und enterte das nächste Gebäude. Auch hier war, wie zu erwarten, nichts. Durch eine weitere Tür gelangte er in eine Garage, in der die Deckenlampen, der panischen Fluchte geschuldet, immer noch leuchteten. Offensichtlich wurde hier dann und wann getüftelt und geschraubt, Kästen mit Werkzeug standen offen herum, Schläuche und Schrauben lagen lose auf dem Boden, an den Wänden standen vereinzelt Bleche und Stangen. Richard durchstreifte den Raum und schob mit dem Fuß eine Kiste zur Seite und öffnete eine Benachbarte. Der Inhalt bestand aus Schläuchen, Ventilen und einer ekelhaft riechenden Schmierpaste. Einige der Tuben trugen ein Logo, das er bei seine Ankunft auf dem Mars in einer der Großstädte gesehen hatte.
Sieh an, die Siedler haben Markenware, dachte Richard und packte die Beute mit dem signifikanten Symbol in die Tasche zu den Flaschen, Dick hat was für die Männer. Und natürlich für die Dame des Hauses.
Eine theatralische Szene, wie er mit einer dezenten Verbeugung Kaoru die Paste präsentierte, schoss ihm durch den Kopf und er musste grinsen. Das restliche Inventar des Zimmer bestand, an ihrem Verwendungszweck gemessen, nicht einmal aus Plunder - es war lupenreiner Müll, entweder zu veraltet oder unzumutbar gebraucht. Er drehte sich um und schritt Richtung Tür, als sich in der daneben liegenden Ecke etwas rührte. Ohne zu zögern schoss Richards freie Hand in sein Jackett und beförderte eine Waffe zu Tage, mit der er ruhig auf den Quell der Bewegung zielte. Nach einer Sekunde des Stillstands quetschte sich eine Katze zwischen achtlos in der Ecke gestapelten Kartons hervor und schaute ihn mit schräg gelegtem Kopf an.
"Du kannst nun wirklich nichts dafür", sagte Richard zu der Katze, lies die Waffe sinken und kramte aus einer der vorher durchsuchten Schränke Trockenfutter der vorherigen Besitzer hervor. Er riss sie auf und schüttete den Inhalt auf den Boden, während der Fellknäuel schon beim Geräusch der Packung angelaufen kam und ihm um die Beine strich. Dann ging er durch die Hintertür aus der Garage, wobei er mit einem Tritt das Schloss der Tür irreversibel schädigte. Das Haus gehörte jetzt der Katze und diese würde keinen Schlüssel brauchen.
Nach Besichtigung des letzten Rundbaus auf dieser Seite der Straße, die ohne jegliche Ereignisse und Ergebnisse verlief, trat er den Weg ins Ortszentrum an, dort würde er auf die anderen stoßen und anschließend Beute und sich selbst zum Gunship transportieren.
"Ich bin hier fertig. Komme zu euch. Xing Ende", gab er kurz und knapp per Funk durch.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptyDo 05 Apr 2012, 12:13

"Okay, die sind wohl jetzt alle weg.", konstatierte Steeler, "Also das Gunship näher an den Ort, wir plündern, was wir brauchen, und dann machen wir uns einen schönen Abend am Heizkubus. Gute Arbeit, Leute!"
Mit einer lässigen Bewegung verankerte er das Gewehr an seiner Rückenmanschette und begann, über die Straße zu einem der Häuser zu laufen, das er davor schon gesehen und gecheckt hatte.
Die Innenseite zeigte sich ihm als das Bild siedlerischer Spiessigkeit, das er davor nur ansatzweise erkannt hatte. Gut, der tote Alte in der Ecke wertete den Eindruck etwas auf, aber sonst: Kreuz an der Wand, Heiligenbilder, Flokatiteppich, Himmel, wer verwendete denn sowas! Bestimmt noch ein Relikt von der Erde!
Er stieg über die Leiche in die Küche und blickte in den Kühlschrank. Na, das war ja gar nicht so übel. Antipasti! Der Kerl musste Italiener gewesen sein. Ein Lied fand als ein Summen den Weg auf seine Lippen. When the Moon hits your Eye like a big Pizza pie, thats amore...
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySa 07 Apr 2012, 12:33

Eine Granate schlug unweit der Tür des brennenden Hauses ein, zerriss Rahmen und Blatt und schickte den letzten der flüchtenden Männer zu Boden. Nick beobachtete mit grimmiger Gleichgültigkeit wie er aufschlug und nicht wieder aufstand. War nicht schön die Fliehenden niederzumachen, aber wer hatte je behauptet, dass das Söldnerleben glanzvoll wäre? Und letztendlich konnte es einem Mann doch total gleich sein, ob er heroisch feuernd ein paar Kugeln mit der Brust fing oder im Rennen von einer Granate zerrissen wurde. Tot war tot. Kein Grund, sich Gedanken darüber zu machen ob das moralisch war. Dennoch war Nick nicht undankbar, dass Rauch und aufgewirbelter Dreck ihm den Anblick der näheren Details der Szenerie ersparten.
Und damit war es dann jetzt wohl auch vorbei. Die Schlacht war geschlagen, die Siedlung stand in Flammen und wer von den ehemaligen Bewohnern noch lebte war auf der Flucht. Nick nahm an, dass trotz des Befehls keine Überlebenden zurück zu lassen gut die Hälfte der Siedler entkommen sein dürfte. So genau nahm es dann doch keiner mit den Befehlen. Und auch abgebrühte Söldner waren in der Regel nicht so eiskalt, dass sie nicht einmal ein Auge zudrückten, wenn sie ein Kind davon rennen sahen. Und im Grunde war es ja auch gut so. Sollten ruhig ein paar davon kommen! Wenn es keine Überlebenden gab, dann gab es auch keine Geschichten und wenn es keine Geschichten gab, dann würden sie in der nächsten Siedlung wieder ein Massaker anrichten. Arbeit! Und - da konnte man ruhig ehrlich sein - auch als Söldner war einem Nichtstun lieber als Arbeit. Vielleicht wäre die nächste Siedlergemeinschaft ja vernünftiger und würde das Angebot von dieser... Dings... wie hieß die Firma noch gleich? Die halt, die die Wasserfarmen aufkaufen wollten. Vielleicht würde die nächste Siedlung sich ja aufkaufen lassen. Nick wäre es ganz recht.
Der Australier ließ seinen Granatwerfer sinken, verstaute die Waffe dann auf dem Rücken und machte sich daran, die Schnallen der Armschiene zu lösen, an der seine MP fixiert war. Weg mit dem schweren Zeug. Das brauchte er jetzt nicht mehr. Im Gunship würde er auch als erstes zusehen, dass er aus der Panzerweste kam. War ja nicht mehr feierlich, wie die Dinger einem das Atmen erschwerten. Bis das Schiff da wäre ließ Nick sich auf eine Bank vor einem der Häuser nieder und kramte aus den Tiefen der Taschen seiner Hose eine kleine Tüte mit Soychips hervor. Das Zerreissen des Cellophans hatte etwas beruhigendes. Ein Gefühl von Normalität. Das brauchte Nick jetzt auch. Letztendlich war es schließlich doch ziemlich kranke Scheiße, die sie hier abzogen, dachte der Australier sich während er sich die erste Handvoll Sojachips in den Schlund warf.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySa 07 Apr 2012, 13:12

Behängt mit einer Ledertasche kam Steeler aus dem Haus, das er gerade geplündert hatte, heraus. Auf der anderen Straßenseite saß Nick herum und futterte Soychips. Hölle, warum auch nicht. Das blutige Tagwerk war getan, und jetzt konnten sie es sich gut gehen lassen. Er setzte sich neben den Australier und kramte ein Olivenbrot hervor, tat einen Bissen.
"Nick, isch hoff wir kriegen den ... na den ... Derek. Wenn wir den am Wickel krien dann gibsch dicke Provision."
Versunken in seine Gedanken von Geld, schnellen Autos und leckerem Essen dippte er das Brot in das Olivenöl.
"Mmh. Musch schan dass ... Muss sagen dass das nicht ganz übel ist. Stehst du auf italienisches Essen Nick? Ist jetzt nicht Upperclass aber immerhin selbstgemacht. Und mit Liebe geplündert."
Als kleiner Junge war er immer mit seinen Eltern in ein billiges italienisches Restaurant gegangen, die Straße runter. War nicht ganz übel gewesen, aber als kleines Kind steht man halt auf vollkommen mit Käse zubombardierte Pizzas und vor Fett triefende Antipasti. So gesehen hatte ihm der alte Sack eine nette Kindheitserinnerung beschert. Warum auch nicht. Tat ihm fast leid, ihn umgelegt zu haben. Aber seine Schuld, wenn er nicht rechtzeitig abgehauen war. Er war nur das Werkzeug, die Faust von denen ganz oben. Gewissen war was für Leute, die sich das leisten konnten. Er kam von unten, und würde schön weiter nach unten treten, bis er selbst weit genug oben auf der Leiter war.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySa 07 Apr 2012, 15:32

"Du meinst Pizza und so?", fragte Nick nach, kaum dass er den Mund wieder leer hatte. Seine feisten Finger indes kramten bereits die nächsten Chips aus der Tüte, die krachend zwischen seinen Zähnen verschwanden. "Naja...", fuhr er kauend fort, "... wer mag das nicht? Schätze, da gibt es nicht allzu viele Leute, die keine Pizza mögen. Oder keine Pasta..." Pizza und Pasta, das war es, was Nick unter italienischer Küche verstand. Und klar: damit konnte er etwas anfangen. Das war reichhaltig, schmeckte gut und war schnell und leicht gekocht. Und das war ja wohl das wichtigste beim Essen. Antipasti hingegen, wie Steeler sie wohl eher im Kopf gehabt hatte als er seine Frage stellte, gehörten nicht zu Nicks Repertoire. Er hätte schon allein mit dem Wort nichts anfangen können. Und wo das in Öl schwimmende Gemüsezeug herkam hätte er auch kaum sagen können. War ihm aber auch gleich. Das war mehr was für die gehobene Mittelschicht, zu der er nie gehört hatte. Aber Pizza und Pasta, klar, da konnte er Steeler nur zustimmen. Das waren die Exporte des kleinen Mittelmeerlandes, die sich wohl weltweit durchgesetzt hatten.
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySa 07 Apr 2012, 17:25

Durch die Sonnenbrille sah das Städtchen beinahe friedlich aus. Die kleinen Brände waren gedimmt und die Schatten zwischen den Trümmern weniger offensichtlich. Unter ihr hockten Steeler und Nick nebeneinander und futterten irgendwas. Kaoru ließ den Speeder sinken und hielt vor den beiden an. Es hatte etwas komisches, wie die beiden ungleichen Männer inmitten eines zerstörten Dorfes, dessen Bewohner durch ihre Hand gestorben waren, saßen und in aller Ruhe etwas aßen. Die ganze Szene war unwirklich, als könnte so etwas nie passieren. Und doch passierte es und zwar nicht zum ersten Mal. Und nicht zum ersten Mal fragte sich Kaoru ob sie ihre Tätigkeit mit sich selbst vereinbaren konnte. Und doch blieb sie beim Korps. Sicher, sie vermied es Leute zu töten, wenn es irgend ging. Die starben dann durch die Hand der anderen. Und war es nicht Kaoru zu verdanken, dass die Speeder, der Gleiter und das Gunship liefen? War es nicht zu Teil ihre Schuld, wenn jemand von einem Söldner auf einem der Speeder umgeschossen wurde? Kaoru schob die Sonnenbrille hoch und lehnte sich auf den Lenker des Speeders.
"Meinen Bereich habe ich abgegrast. Alles mitgenommen, was nützlich ist. Irgendwas Brauchbares hier?"
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BeitragThema: Re: [MSG] Rotes Gold   [MSG] Rotes Gold - Seite 3 EmptySa 07 Apr 2012, 21:56

Eher lustlos plünderte Freddie ein wenig vor sich hin. Ihm gefiel es nicht gerade, in dem Kram toter Menschen herumzuwühlen, aber irgendwoher musste man sein Geld ja auch bekommen. Wahllos zog er die Schubladen aller Schränke auf, die er fand, stopfte aber nur den Schmuck der Frau, die er gerade ermordet hatte, in die Hosentasche. Aus Gold und Malachit, geschmackvoll. Vermutlich ein Erbstück, noch von der Erde. Und viel wert. Sowohl Eigentümer als auch Erben lagen im Untergeschoss, und keiner von ihnen würde mehr viel Wert auf den Schmuck legen.
Für einen Moment sah Freddie noch in der Küche vorbei; Da lag eine angefangene Packung Kekse. Wohl für die Kinder. Einen Moment wollte der Söldner danach greifen, dann zuckte er unwillkürlich zurück. Wandte sich stattdessen dem Kühlschrank zu, zog einen Karton mit Sojamilch heraus und trank ihn aus. Ohne Glas. Was hätte seine Mutter dazu gesagt.
Andererseits, was hätte seine Mutter dazu gesagt, dass er gerade drei wehrlose Menschen umgebracht hatte? Nichts Gesellschaftsfähiges, in jedem Fall. Aber seine Familie war weit weg. Statt weiter darüber nachzudenken griff sich Freddie eine Packung Schinken aus dem Kühlfach. Auf dem Weg zur Dorfmitte – der Wiederstand war längst vorbei – aß er immer wieder eine der dicken Scheiben. Die Siedler hatten mehr Geld, als man erwarten mochte, wenn sie sich Knochenschinken leisten konnten.
Der Pilot ging nicht ganz bis zu den anderen Söldnern. Er wälzte immer noch Gedanken, und Steeler war ihm ohnehin zuwider. Ein Zweibeinschwein. Stattdessen lehnte er sich ein wenig abseits an eine Hauswand und betrachtete die anderen. Vor allem Kaoru. Dass die sich immer zu den anderen dazugesellte, als ob nichts geschehen wäre ... Dabei nahm sie an den Mordorgien doch gar nicht erst teil.
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