Ashbornes Fluch - [MSG]

Viel zu rasch war die Nacht vorrüber und als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster in das Zimmer fielen drehte sich Ciara im Bett noch einmal um. Sie hatte gerade einen herrlichen Traum gehabt, doch mit jedem Moment schwand die Erinnerung daran mehr. Schließlich schlug sie die Augen auf, seufzte lautlos, setzte sich auf und erstarrte. Es dauerte kurz, bis die Erinnerungen an den Abend zurückkamen und sie begriff, wer da in ihrem Zimmer saß.
"Ihr... Guten Morgen...", murmelte sie dann. Sie stand auf und sah Twiska unbehaglich an. Wie lange war sie schon in ihrem Zimmer?

Tief in ihre Gedanken zurückgezogen, verlor sie jeden zeitlichen Anhaltspunkt... viel zu schnell zog die Zeit vorbei und so brach irgendwann der Morgen an. Die Quara schlug ein Auge auf als die Heilerin aufwachte, folgte ihren Bewegungen, verblieb aber ruhig an ihrem Platz auf dem Teppich.
Sie war sonst gewisse Vorzüge und Annehmlichkeiten gewöhnt, doch solange sie hier war empfand sie es eher als erträglich. Schließlich realisierte die Heilerin erst, dass sie gerade nicht alleine war... Auf den morgendlichen Gruß hin nickte Twiska lediglich und schloss ihre Augen wieder. "Ich hoffe eure Nachtruhe war angenehm, Meisterin Ciara...?", fragte sie kühl.

Die Heilerin beantwortete die Frage schlicht mit einem Nicken, bevor sie endlich aus dem Bett aufstand.
"Würde es Euch etwas ausmachen, mich nicht Meisterin zu nennen?", fragte sie dann, während sie sich daran machte die Meisten ihrer Dinge einzupacken. Sie hoffte, entweder eine Gruppe für die Jagd nach dem Phantom zu finden, oder aber Patienten in der Stadt, an denen sie etwas Geld würde verdienen können. Und Geld brauchte sie dringend... Wenn nicht... Würde Twiska ihr Zimmer selber bezahlen müssen. Wie viel Geld hatte sie eigentlich noch?
Sie griff nach ihrem Geldbeutel und zählte nach. Etwa 30 Silber- und ein paar Kupfermünzen waren noch darinnen. Das würde für noch etwa drei Tage reichen... Sie biss sich auf die Lippen.

Twiska öffnete aufgrund der Frage der Heilerin erneut die Augen und folgte ihr mit ihrem Blick... Das hatte also zu bedeuten, dass es Ciara überhaupt nicht passte wie sie von der Quarafürstin genannt wurde. Als würde sie nach dieser Gewissheit noch davon ablassen... So kicherte Twiska kaum hörbar, wobei lediglich ihre Schultern kaum merklich bebten. Ob es ihr etwas ausmachen würde sie nicht mehr so zu nennen also...? "Ja, würde es... wenn ihr aber noch andere Wünsche habt, dann bin ich ganz Ohr, Meisterin Ciara.", entgegnete sie ihr ganz entspannt, sich kein bisschen von ihrer angenehmen Position auf dem Teppich kniend bewegend.

Ciara seufzte leise. Sie wünschte sich, sie hätte den Dolch nicht gekauft. Ihr war es unangenehm, das Twiska in ihrer Nähe war und Meisterin nannte. Sie schloss noch einmal die Augen, zählte kurz bis fünf und öffnete sie dann wieder, bevor sie die Quara anlächelte.
"Ihr könntet mir noch einmal erklären, was genau meine Aufgaben als Eure Meisterin sind und was ich dabei beachten muss. Ich möchte keine Fehler machen, die Euch oder mir in irgendeiner Form schaden könnten."
Sie versuchte, so freundlich wie möglich zu klingen, was ihr auch gelang, anders als die Unsicherheit aus ihrer Stimme zu verbannen.

Einen kurzen Moment hätte Twiska geglaubt, dass die Sterbliche jetzt gleich ausflippen würde... umso enttäuschender war es aber, als dies ausblieb. Schließlich schaute die Heilerin sie einfach lächelnd an. Ihre neue Meisterin war schon irgendwie seltsam...
"Ihr habt wirklich keine Ahnung von hoher Beschwörung, nicht wahr? Es gibt keine Aufgaben... kommt meinen Pflichten nicht in die Quere und verhaltet euch ansonsten ganz normal, tut was ihr immer tut... mit dem simplen Unterschied, dass ich dabei auf euch Acht geben werde.", erklärte sie ihr. Zum ersten mal versuchte sie dabei wirklich ehrlich zu sein ohne irgendwelche Spielereien anzudeuten...

Langsam nickte Ciara. Sie glaubte, so langsam zu verstehen.
"Ich würde vorschlagen, wir gehen runter und essen etwas und dabei könnt Ihr mir erzählen, was genau Eure Pflichten sind, damit ich Euch nicht in die Quere komme. Zumindest scheint es ja zu sein, mich zu beschützen..."
Sie lächelte etwas unbeholfener, bevor sie ihr Zimmer verließ und wieder hinunter in den Schankraum ging, um dort etwas zu Essen zu bestellen. Wahrscheinlich würde es auf eine dünne Suppe hinauslaufen. Mehr gab ihr Geldbeutel nicht wirklich her.

"Wie ihr wünscht...", meinte Twiska und stand schließlich von ihrer knienden Position auf. Die Quarafürstin streckte sich kurz und heftete sich schließlich an die Fersen der Heilerin. Viel zu erklären gab es nicht mehr... eigentlich Garnichts. Sie hatte ihr im Grunde alles erklärt, alles weitere war unwichtig.
So früh am Morgen war es noch sehr still, auch im Schankraum der Taverne selbst rührte sich kaum etwas. Ein angenehmer Umstand, aber wer mochte es schon wenn lauter Sterbliche um einen herum tanzten? Den selben Tisch wie Gestern suchend, setzten sie sich schließlich erneut an jenen. "Hm... was ist das Beste Mahl was man hier früh Morgens bekommen kann...?", fragte sie... rein aus Interesse, sie selbst brauchte im Grunde nichts und es verlangte sie auch nach nichts.

Maya war bereits seit den frühen Morgenstunden wach, doch sie hatte beschlossen ein wenig im Bett liegen zu bleiben. Ihre Gedanken kreisten immer noch um die Gesprächsthemen von Gestern. Sie wollte eine dieser neuen Bestien für Pravum besorgen, doch zuerst sollte sie sich vielleicht um das Phantom kümmern. Auch wenn sie keine Verbindung zu dieser Stadt hatte und im Grunde auch nicht an der Belohnung interessiert war, war sie sich nicht sicher  ob sie die Bedrohung weiter anwachsen lassen konnte. Wer wusste was dieses Phantom vor hatte und was es genau machte.
Langsam stand sie auf und zog sich an, so legte sie ihre Waffen auch wieder an, bevor sie die Tür ihres Zimmers aufschloss und sich nach unten begab. Im Schankraum saßen bereits zwei Personen und Maya beschloss sich an den Tisch neben den Beiden hin zu setzen.

Der Wirt hatte Torian nicht viel sagen können oder eher wollen. Er sagte nur, das das Phantom meist zum abend hin auftaucht und Leute entführt, die alleine unterwegs sind. Die Opfer kamen nur selten zurück und wen, dann ohne erinnerung. Torian nickte dem Wirt dankend zu, da erschien auch schon die Frau vom gestriegen abend, die mit einer anderen Frau am Tisch gesessen hatte. Sie schien Torian aber nicht wirklich zu beachten. Nach einer weile kam auch die andere Frau runter, die sich mit dem Elfen unterhielten hatte. "Guten Morgen, die Damen," machte er sich dann doch bemerkbar. Freundlich lächelte er den Damen zu.

Ciara nahm die anderen Leute in dem Gasthaus kaum wahr. Schlicht, weil es noch zu früh am Morgen war, um sich darum zu kümmern. Twiskas Frage beantwortete sie spontan mit einem Verziehen des Gesichts.
"Wenn man es sich leisten kann, dann kann man hier Rührei und Speck bekommen. Üblicher ist schlicht Brot und Suppe", meinte sie. Direkt danach kam auch schon der Wirt zu ihrem Tisch, woraufhin Ciara letzteres bestellte und außerdem darum bat, ihren Trinkschlauch für den Tag zu füllen. Dann sahen sowohl sie als auch der Wirt zu der Quara.
"Was darf es für Euch sein, die Dame?", fragte der Wirt, in einer Stimme die erahnen ließ, das er sie für wohlhabender hielt als die Heilerin.

Zwei weitere Sterbliche fanden sich nun in dem Schankraum ein, eine davon setzte sich unweit von ihnen... die andere Person, er sah aus wie ein typischer Krieger der Menschen, grüßte sie direkt. Er wirkte nicht gerade ärmlich, einer von der stattlichen Sorte welcher sich vermutlich auch einiges leisten konnte... sah ganz niedlich aus...
Twiska beäugte den Mann kurz von Oben bis Unten, bevor sie ihm zunickte und sich dann auf die Frage des Wirtes hin zu jenem drehte. "Ich benötige nichts... vielen dank.", antwortete die Quarafürstin schließlich.
Der Wirt nickte einfach nur und verschwand kurz darauf, da sie noch die ersten waren und nicht warten mussten, dauerte es nur einen kleinen Moment bevor er mit einem Tablett mit einer Schale Suppe, etwas Brot und Ciaras Trinkschlauch gefüllt mit Wasser wiederkam...
Twiska dachte erneut an das junge Schankmädchen, so früh war jene allerdings noch nicht zu sehen... Die Quara schaute zu der Tonschüssel mit der Suppe darin welche auf dem Tablett in den Händen des Schankwirts ruhte...
Es schepperte erneut sehr laut als die Suppenschale regelrecht explodierte und sich die Scherben mitsamt der Suppe um ihn herum verteilten, erschrocken fiel dabei der Wirt rückwärts auf seinen Hintern. Spritzer der heißen Flüssigkeit sorgten dabei für einige kleine und harmlose Verbrühungen im Gesicht und auf den Armen. Irritiert schaute sich der Mann um, er war kreidebleich geworden...
Die Quarafürstin saß einfach nur da und kicherte still und kaum vernehmbar...

Erschüttet starrte Ciara erst den Wirt an, bevor sie kurz einen missfallenden Blick auf Twiska warf. Dann stand sie auf und hockte sich neben den Wirt.
"Kann ich Euch aufhelfen? Und vielleicht etwas gegen die Verbrennungen tun?", fragte sie, woraufhin sich der Wirt von ihr aufhelfen ließ. Er war noch immer völlig neben der Spur und Ciara half ihm noch, die Scherben einzusammeln, bevor sie ihm ein Tonikum gab, das die Verbrühungen bessern würde. Sie waren zwar harmlos, aber unangenehm und die Heilerin ließ sich dafür das Versprechen geben, das die Mahlzeit gratis wäre. Dennoch wirkte sie nicht glücklich, als sie sich wieder zu der Quara an den Tisch setzte, während der Wirt eine neue Suppe holen ging.
"Tut das bitte nicht nocheinmal", meinte Ciara leise.

Als die Heilerin aufstand um tatsächlich diesem sterblichen Fleischsack zur Hilfe zu eilen, da streckte sich Twiska erst noch einmal und beobachtete die Szene anschließend aus den Augenwinkeln. Sie verstand nicht ganz wieso sie ihre Hilfe anbot... und noch unverständlicher war es für sie, dass sie ihm auch noch etwas gab was vermutlich gegen die leichten Verbrennungen helfen sollte...
Schließlich kam Ciara aber wieder zurück zu dem Tisch, dabei setzte die Quarafürstin bei jedem der Schritt der Heilerin welcher sie näher zu ihr führte ein noch deutlicheres Schmunzeln auf.
Es wurde beinahe schon zu einem lachen als die junge Meisterin sie etwas bat, doch Twiska unterdrückte es erfolgreich. "Wenn ihr das wünscht...", antwortete sie ihr kühl, dabei kratzte sie mit den Fingernägeln ihrer Rechten über das Holz des Tisches. "Ich kann so etwas ähnliches wie mit der Schüssel mit seinem Kopf anstellen... würde euch das eher amüsieren, Meisterin Ciara?"

"Nein!", rief Ciara empöhrt, bevor sie sich ihrer Manieren besonn und den Kopf schüttelte. "Nein", wiederholte sie. "Lasst... Lasst den Wirt einfach in Ruhe seine Arbeit machen..."
Ihr verzog sich der Magen bei dem Gedanken, das Twiska dem Wirt etwas antun könnte. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich verantwortlich für das, was sie getan hatte. Immerhin, soweit sie das verstanden hatte, war sie ja verantwortlich dafür, das die Quara hier war. Sie atmete tief durch.
"Ich bin also Eure Meisterin... dann wünsche ich, das Ihr niemandem etwas tut, der keine Bedrohung für Euch oder mich ist. Und damit meine ich auch, das ihr keine Dinge zerstört oder ihnen anderweitig einen Schrecken einjagt."

Bis jetzt amüsierte sie sich in der sterblichen Sphäre relativ gut... es war schade, dass sie nicht ohne Bindungsritual hierher kommen konnte. Hier konnte man sich sehr vielfältig die Zeit vertreiben, im Gegensatz zum Refugium wo es mit der Zeit doch etwas langweilig wurde immer wieder den gleichen Untoten über die selbe Klippe rennen zu sehen...
Twiska schaute auf als die Heilerin plötzlich lauter wurde... so wie es schien lernten sie sich endlich richtig kennen.
Sie wünschte also von ihr sich zu beugen, niemanden zu verletzen und auch niemandem auf sonstige Art und Weise zu schaden... Hatte die Quarafürstin denn eine andere Wahl? Ihr Schmunzeln legte sie nicht ab, es gesellte sich lediglich ein Blick dazu welcher beinahe schon an Provokation grenzte. "Natürlich, wenn das euer Wunsch ist geehrte Meisterin... ich möchte aber vorher noch eine Frage stellen... Was passiert denn sonst?"

Fassungslosigkeit machte sich in der Heilerin breit und schlich sich auf ihr Gesicht. Es gelang ihr gerade so, das ihr Mund nicht aufklappte, doch unterm Tisch ballte sie die Fäuste zusammen, als aus der Fassungslosigkeit langsam Verärgerung wurde. Schließlich wandte sie den Blick von der Quara ab und bemerkte, wie der Wirt sich mit einer neuen Schale Suppe näherte. Ohne einen weiteren Vorfall landete die Speise auf dem Tisch, zusammen mit einem Stück Brot.
"Nach dem Essen werde ich mich umsehen, ob jemand meine Dienste brauchen kann", meinte sie dann, ohne weiter auf ihre Bitte einzugehen. "Vielleicht findet sich auch eine Gruppe, die das Phantom jagt."
Mit diesen Worten riss sie ein Stück Brot ab und tauchte es in die Suppe, bevor es seinen Weg in ihren Mund fand.

Twiska hätte jetzt am liebsten bis über beide spitzen Ohren gegrinst, der Heilerin fiel also nichts ein... Auf der anderen Seite konnte einem die junge Frau beinahe leid tun. Es gab viele andere Quara welche sie hätte zu sich rufen können, aber sie hatte ausgerechnet Twiska zu sich gerufen. Wen auch unfreiwillig...
Aber eventuell würde sie ja noch Geschmack daran finden, ihr Bund war schließlich gerade erst entstanden. Ciara würde es früh genug verstehen, es hätte sie jetzt vermutlich eher erschrocken wenn ihr in vollem Umfang dargelegt worden wäre wie intensiv ihre Bindung in Wirklichkeit war. "Dieses Phantom... wieso wollt ihr es in einer Gruppe jagen, Meisterin Ciara? Ihr müsstet eine Belohnung am Ende teilen und zudem ist es allgemein viel auffälliger. Gewiefte Beute jagt man nicht inmitten einer wilden und jede Menge Krach verursachenden Meute...", meinte sie kühl und rückte mit ihrem Stuhl etwas näher zu der Heilerin um nicht so laut sprechen zu müssen. Es war sicher nicht all zu klug jemanden eventuell dabei mithören zu lassen...

Maya nickte den Söldner leicht zu und lächelte leicht, als dieser ihr einen Guten Morgen wünschte. Jedoch schenkte sie ihm nur ein nicken, während sie in ihren eigenen Gedanken hing. Als dann wieder etwas zersprang riss und sie aus ihren Gedanken riss. Die eine Frau half den Wirten fast sofort, dennoch war es für Maya ein wenig seltsam. Seit die Beiden zusammen hier waren passierte das häufiger und so lauschte sie auch ein wenig mit, wobei als Ciara „Nein!“ rief musste man nicht lauschen.
Maya war sich nicht sicher was das zwischen den Beiden ablief, doch es hörte sich, was sie so verstand, etwas seltsam an. Doch was sie verstand war das die eine Frau das Phantom jagen wollte, also stand Maya auf und ging zum Tisch der beiden Frauen. So konnte sie auch die Worte der anderen Frau nicht überhören.
„Da ihr das Phantom jagen wollte, würde ich gern mit euch auf die Jagd gehen. Wegen der Belohnung müsst ihr euch keine Sorgen machen, die würde euch gehören, denn die interessiert man nicht“, begann Maya als sie an den Tisch getreten war, „Mein Name ist Maya Aschenblüte.“ Dann blickte sie zu Twiska und betrachtete diese kurz. „Es kommt immer auf die Beute an wie man diese jagt. Beim Phantom würde ich sagen das eine Gruppe aus 2 bis 5 Personen ideal wäre, jedoch sollte man auch jemanden dabei haben der Kontakte in der Stadt hat. Sowie mindestens eine Person die magisch begabt ist.“

Überrascht nahm die Heilerin die Worte Mayas wahr. Ermutigt durch ihre Zustimmen wandte sie sich ebenfalls wieder an Twiska.
"Außerdem wissen wir nicht, was genau dort draußen lauert. Es könnte eine Person sein, es könnte aber auch eine ganze Gruppe sein. Und ich bin mit Sicherheit nicht die geeignetste Person, um mich auf einen Kampf einzulassen, sei es nun körperlich oder magisch. Ich bin Heilerin, gegen einen einzelnen Gegner kann ich mich mit Glück vielleicht wehren..."
Sie brach relativ abrupt ab und es machte den Eindruck, als hatte sie noch etwas sagen wollen, das sie aber lieber für sich behielt. Stattdessen wandte sie sich nun Maya zu.
"Es freut mich zu hören, das ihr Euch ebenfalls an der Jagd beteiligen wollt. Es scheint, das Ihr ganz gut darin seid, Pläne zu schaffen. Das könnte uns wohl behilflich sein."

Die Tür des Gasthauses wurde geöffnet und Untier trat hindurch. Der Hund besah sich den Raum, dann die Anwesenden und schnupperte einmal kurz, bevor er seinem Herrchen Platz machte. Kor trat mit nachdenklichem Gesichtsausdruck durch den Eingang. Seine Augen waren fest auf das Blatt Papier gerichtet, das er in Händen hielt. Einhundert Goldstücke war der Fürstin dieses Phantom wert. Eine stattliche Summe war das. Viel mehr als er jemals für einen Ghul oder selbst einen Vampir bekommen würde. Mit einhundert Goldstücken könnten sie die Zucht ausbauen, einen weiteren Dresseur einstellen und den Hunden besseres Futter geben. Aber der Gedanke alleine auf die Jagd nach einer Kreatur zu gehen, die spezifisch einzelne Personen als Beute aussuchte, erschien ihm töricht.
"Eine Schale von der Suppe, bitte. Und ein Stück Fleisch für Untier."
Ein paar Silberlinge klimperten auf den Tresen. Kor schenkte dem Wirt kaum Aufmerksamkeit, während dieser das Gewünschte brachte.
"Auch auf der Jagd nach dem Phantom?", unterbrach der Mensch den Elfen schließlich. Kor hob den Blinken von der Zahl mit den Nullen und sah dem Wirt zum ersten Mal seit dem Betreten des Gasthauses ins Gesicht. Der Mensch sah aus als wäre er mit den Nerven fertig. Und an den Armen hatte er gerötete Haut als hätte er sich verbrannt. Seltsam.
"Bei dieser Belohnung kann ich nicht umhin darüber nachzudenken. Aber alleine ist es das Risiko nicht wert."
"Wendet Euch doch einmal an die Gruppe an dem Tisch dort hinten. Die wollen sich ebenfalls auf die Jagd machen."

Als Kor sich dem Tisch näherte freute er sich darüber sich heute morgen noch rasiert und gewaschen zu haben. Sogar frische Kleidung hatte er sich gegönnt und die schmutzige dem Wirt zum reinigen gegeben. Es war wichtig einen guten ersten Eindruck zu machen. Die Landbevölkerung mochte es ja nicht stören, wenn derjenige, der versprach irgendeine Bestie zu töten von der sie geplagt wurden (meistens ein übergroßer Wolf oder etwas ähnlich Mundanes), leicht roch und etwas schmuddelig aussah. Aber ein paar der anwesenden Frauen sahen eher nach Adel denn nach Bürger aus. Der Söldner von gestern Abend war ebenfalls hier, wie Kor bemerkte, aber die Trinker nicht.
"Miss Aschenblüte, die Damen. Guten Morgen. Der Wirt erwähnte, dass sie Jagd auf das Phantom machen wollen."

Großartig... genau deshalb hatte Twiska leiser gesprochen und war näher zu der Heilerin gerückt... und jetzt war die gesamte Aufmerksamkeit hier wegen diesem dämlichen Phantom Geplapper. So hob die Quarafürstin ihre Hand vor ihr Gesicht und schloss die Augen um ein seufzen schließlich zu unterdrücken.
Vor allem die Frau, welche durch ihre Narbe doch recht verwegen wirkte, welche sie direkt angesprochen hatte war irgendwie seltsam... Zudem schien sie sich recht gut aus zu kennen was dieses Phantom anging. Sie würde sie im Auge behalten müssen...
Als schließlich noch ein Sterblicher sich zu ihnen traute, schaute Twiska zwischen ihren Fingern hindurch zu dem Fremdling. Im ernst jetzt? Ein Elf...? Hinter immer noch vorgehaltener Hand knirschte die Quara bereits mit den Zähnen. Zwar hatte auch Twiska spitze Ohren und dadurch hielt man auch sie eher für eine Elfe, doch bis auf jenes auffälligste Merkmal hatte sie nichts mit diesen sterblichen Kreaturen gemeinsam. Sie schwieg... auch wenn der Schädel des Elfen auf einer Lanze aufgespießt ganz hübsch ausgesehen hätte...

Maya nickte leicht und griff wieder nach ihren Anhänger. „Ich habe eine Zeitlang gedient und davor von den Besten gelernt“, meinte sie, während sie Ciara und Twiska betrachtete. Sie war sich nicht sicher wie sehr die Beiden ihr helfen konnten bei der Jagd, doch mit etwas Glück war eine der Beiden Magiebegabt und konnte ihnen dann weiterhelfen.
Als Kor zu ihnen trat und ihnen einen Guten Morgen wünschte, sah Maya von Ciara und Twiska auf und sah zu Kor und lächelte leicht. „Ja, zumindest ich habe ich vor diese Beiden hier bei der Jagd zu unterstützen. Habt ihr Beschlossen ebenfalls auf die Jagd zu gehen oder hat sich eine bessere Beute ergeben?“ Zumindest hoffte Maya das der Kopfgeldjäger sich entschlossen hatte ebenfalls auf die Jagd nach dem Phantom zu gehen. Es wäre von Vorteil einen erfahrenen Jäger dabei zu haben, außerdem konnte sie vielleicht auch seine Bestie im Einsatz sehen. Andererseits war die Frage ob die anderen Beiden damit einverstanden wären, schließlich mussten sie die Belohnung dann unter einander aufteilen.

Es war erfreulich, das sich noch eine weitere Person fand, die Jagd auf das Phantom zu machen gedachte. Ciara lächelte. Das lief besser, als erwartet. Mit je mehr Kämpfern sie sich umgab, desto einfacher würde es werden. Und das die Frau, die sich zuerst an sie gewandt hatte, auch noch militärische und damit wohl auch taktische Erfahrung besaß, war ebenfalls ein großer Vorteil. Kämpfen und planen waren nicht unbedingt Ciaras beste Fähigkeiten. Wäre sie keine Heilerin, dann hätte wohl kaum jemand einen Grund, sie mitzunehmen.
"Nun, wenn wir gemeinsam losziehen wollen, dann sollten wir uns einander vielleicht ersteinmal vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben", meinte sie dann. "Ich bin Ciara Galar, meines Zeichens Heilerin, spezialisiert auf Tränke und Salben, aber auch in der Heilmagie bewandert, wenn auch nicht mit allzugroßem Potenzial beschenkt."

Torian schaute auf, als der Elf wieder in die Taverne kam und die Frauen ansprach. Die Frau, die sich gestern mit dem Elf unterhalten hatte, bejahte seine Frage, ob sie das phantom jagen wolle. Nun wenn alle dieses phantom jagen wollten, war es ja eine recht grosse gruppe. Kurz musste er schmunzeln. Interessiert blickt er zu der Gruppe und hört erstmal zu.