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 [MSG] Black Tides

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Porphyrion
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptySo 30 Jun 2013, 23:58

Die Verhandlung schien nicht allzu gut zu laufen, zumindest, soweit Masao das durch den Perlenvorhang erkennen konnte. Er lunste nun schon eine Weile zu Whinton und dem Meuterer hinein. Walther saß selbstsicher in seinem Stuhl, und die Kerle schienen keinen Deut voranzukommen. Sonst wäre Whinton schon längst rausgekommen. Ihm gefiel das gar nicht. Also ein anderer Plan, irgendwie musste er seiner Verantwortung als erster Maat ja nachkommen. Er griff die beiden Beutel - welches Zeug war nochmal was gewesen? Egal, beides ins Feuer. Aber wie kam er da rüber? Frechheit musste reichen.

Die Blicke der Ureinwohner, als er Schritt für Schritt dem Feuer näher kam, waren mordlustig bis unverständig taub. Unglaublich, wie diese Nigger es hier im Dschungel trieben! Er griff die Beutel fester, fühlte ihre Blicke in Seite, Rücken, und seine Augen stechen. Ungut. Eine falsche Bewegung, und er war nicht mehr. Aber ihre Waffen waren gesenkt, es schien, als ob sie ihn vollkommen unterschätzten. Vielleicht täuschte er sich auch.

Er stand vor dem prasselnden Feuer in der Mitte des Ortes. Vielleicht war es doch keine gute Idee, jetzt das Zeug in Flammen aufgehen zu lassen? Andererseits hatten sie ihre Waffen. Und die Nigger ... Ach, verdammt. Nonchalant gab er vor, seine Hände am Feuer zu wärmen, und warf dann beide Beutel in die Flammen. Hoffentlich hielt das Leder die Flammen aus, bis er zurück bei den anderen war.

Es hielt. Etwas eiliger trabte er zurück, man hatte zwar Anteil an seinem Feueropfer genommen, aber es wohl als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. Oder etwas vollkommen normales, das Seeleute in einer aussichtslosen Situation taten. Er hatte es beinahe zurück zu den anderen geschafft, als das Kraut im Beutel wundersamerweise zu rauchen und zu pfeifen begann, ein Aufschrecken schien durch die Nigger zu gehen, man konnte es hören, egal, er trabte weiter, dann begann das Feuer zu prasseln, und verfärbte sich wohl, wenn er es hätte sehen können. Egal. Weiter. Was Whinton wohl gerade da drin machte?

Er hörte es nur noch zischen, da war der Pfeil schon eingeschlagen. Linkes Schulterblatt. Knochen. Unangenehm pochender Schmerz. Er erlaubte sich keinen Schmerz, seine Stärketonika erst recht nicht, zog mit der Rechten den Säbel und stürzte sich auf den nächsten bewaffneten Nigger. Der Säbel glitt ganz wunderbar in dessen Brustkasten, Masao brüllte "Schonzeit ist um, Freunde! Sucht euch Deckung!", riss die Waffe wieder aus dem zusammengesackten Körper heraus, und versuchte, Deckung zu finden. Seine Schulter schmerzte wie die Hölle, er hoffte nur, dass diese Wilden keine guten Gifte hatten.

Wann oder ob wohl die Wildschweine kamen?
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Dreyri
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 06:57

Walthers Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig, als vier seiner Eingeborenen in die Hütte stürmten und mit Speer, Blasrohr uns Messer auf den Kapitän der Black Tide zeigten. Gleichzeitig sagten sie irgendwas in ihrer Sprache.
Daraufhin wanderte Walthers Hand langsam zu seiner Pistole.
“sieht aus, als hätte der Rest der Mannschaft die Nerven verloren“, grinste er.

Miguel war froh, war er losgebunden, denn als Masao den Befehl gab, hielt ihn nichts mehr. Er rannte los, weg vom Tumult, nur um festzustellen, dass er nicht wusste, wohin. Zwei drittel des möglichen Fluchtwegs endeten ziemlich abrupt als steile Klippe. Vom Eingang des Dorfes her, kamen die Eingeborenen, bewaffnet mit Schilden, Pfeil und bogen und ähnlichen Dingen und ansonsten blieb nur übrig, in den Urwald zu rennen, wo jedoch die Möglichkeit bestand, erneut in eine Falle zu geraten.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 11:49

Vier Eingeborene waren in die Hütte gestürmt, das hatte er im Chaos noch gesehen. Und er wäre ein schlechter erster Maat, wenn er den Kapitän so unglimpflich im Stich ließe. Seine Schulter schmerzte mittlerweile wie die Hölle, also musste er erst einmal den Pfeil rauskriegen. Besser, als von einer Kugel durchlöchert zu werden. Irgendwie kam er an das Ding ran und rupfte es raus, was ihm ein lautes, wütendes Brüllen entlockte. Egal. Whinton hatte Vorrang. Die Hütte war recht nah, und schnell erreicht, mit erhobenem Säbel stürmte er herein und rammte dem erstbesten Eingeborenen, der mit dem Rücken zu ihm stand, die Klinge in die Nieren. Walther hatte die Hand schon am Knauf seiner Pistole.
"Die hast du nicht ernsthaft gestopft, Walther, du Niggerliebhaber! Und wenn, dann ist das Pulver im Lauf längst so nass, dass da kein Schuss mehr rauskommt! Verarsch mich nicht!"
Von draußen konnte man mittlerweile Getrampel und Quieken hören. Klang so, als wäre die Kavallerie endlich angekommen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 12:00

Wäre es Walther allein gewesen, Harold hätte es auf einen Kampf ankommen lassen. Der Mann mochte größer und kräftiger sein, aber Harold hatte die Erfahrung gemacht, dass weder Größe noch Kraft vor einer Pistolenkugel Schutz boten. Gegen fünf Männer hingegen war ein Sieg ausgeschlossen, egal wie geistesgegenwärtig oder geschickt man sein mochte. Die Eingeborenen hätten ihn durchbohrt und mit Giftpfeilen gespickt ehe er auch nur seine Waffen hätte ziehen können. Insofern machte der Kapitän nicht einmal Anstalten diesbezüglich sondern bemühte sich – nachdem er seine anfangs entglittenen Gesichtszüge wieder unter Kontrolle gebracht hatte – Ruhe zu bewahren, wenngleich in seinem Kopf ein wahres Inferno aus Gedanken und Emotionen tobte. Wie konnte er die Crew noch halbwegs unbeschadet aus dieser Sache heraus führen?
"Beruhigt euch! Robert, es gibt keinen Grund für unnötige Gewalt", versuchte er zu beschwichtigen, "Darüber hinaus bin ich für dich lebend zweifelsohne wertvoller als tot." Innerhalb eines Augenblicks hatte Harold die Strategie gewechselt. Für die Crew konnte er in seiner Lage nichts tun. Erstmal also versuchen, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Tot würde er niemandem etwas nutzen, am wenigsten sich selbst. Er verzog das Gesicht. Verdammt, warum musste sein Auge ausgerechnet jetzt anfangen zu schmerzen? Wie eine Kugel fuhr der Pfeil als scharfer Stich durch seinen Schädel, nahm Harold für einen Augenblick die Sinne. Das letzte, was er in dieser Situation gebrauchen konnte, mochte man meinen, aber in diesem speziellen Fall sehr von Vorteil. Denn als der Kopf des Kapitäns sich wieder klärte hatte die Situation sich drastisch verändert. Masao stand in der Hütte, der Eingeborene mit dem Blasrohr zusammengekrümmt und blutig vor seinen Füßen, den Säbel in der Hand. In diesem Moment waren alle Blicke im Raum – und auch bereits so manche Waffe – auf den Ersten Maat gerichtet.
Harold dachte nicht weiter nach. Er handelte spontan, dem Impuls folgend. Niemand achtete in diesem Augenblick auf ihn, also nutzte er ihn aus. Binnen eines Herzschlags hatte er beide Pistolen aus dem Inneren seines Mantels befördert, die Rechte auf Walthers Kopf gerichtet und mit der Linken das blutige Hirn des nächsten Eingeborenen, eines massigen Mannes mit einem kurzen Speer und einem Schild in den Händen, großflächig über Mister Masao verteilt.
"Waffe fallen lassen, Robert!", herrschte er den ehemaligen Meuterer an und alles Diplomatische war aus seiner Stimme gewichen, "Ihr anderen auch, sonst habt ihr die längste Zeit einen Häuptling gehabt. Robert! Sag ihnen, sie sollen die Waffen... Nicht rühren, Hundesohn!"
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 12:12

Das war eine der Sachen, die er an Whinton mochte. Der Mann zögerte nicht lange, die Dinge zu seinen Gunsten zu wenden. Masao griff mit der Linken seinen Parierdolch, seine Schulter schmerzte höllisch, aber er wollte es mal darauf ankommen lassen. Das Hirn in seinem Gesicht kümmerte ihn eher wenig, unangenehmer waren die klingelnden Ohren. Rasch wanderte der Dolch an den Hals des immer noch verdutzt neben ihm stehenden Eingeborenen.
"Nicht rühren, Nigger. Sonst kannst du bald mit deinen Ahnen jagen." Nicht, dass der Wilde ihn verstanden hätte, aber Worte der Bedrohung waren durch ihren Tonfall eine Universalsprache.
Der Schmerz in seiner Schulter war mittlerweile kaum noch auszuhalten, aber wenn er jetzt jammernd umkippte, war keinem geholfen. Immerhin kein Lähmgift. Was für kleine Tapire reichte, war wohl doch nicht genug, einen ausgewachsenen Bastard wie ihn um die Ecke zu bringen. Und wie zur Hölle hatte der Käptn sein Pulver trocken gehalten? Er musste ihn nachher mal fragen.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 12:20

So wie es Masao zuvor aufgefallen war, dass Roberts Verbündete in die Hütte gestürmt waren, so fiel es nun einigen der Eingeborenen auf, dass einer der Piraten zu dem Haus gerannt und Pistolenschüsse gefallen waren.
Entsprechend tauchten wieder drei von ihnen hinter dem Bastardpiraten auf und einer von ihnen zögerte nicht, Masao einen vor Gift triefenden Pfeil in den unteren Bereich des Rückens zu schiessen, während die anderen beiden nun auf Whinton zielten.
Robert stand immer noch so da, wie er zuvor dagestanden hatte und kaute auf der Frucht, während er in den Lauf der Pistole schaute. "Interessante Wendung", meinte er.
"Wer soll nun wen als erstes erschiessen?" Er nahm die Hand von seiner Waffe.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 12:36

Masao zuckte zusammen, zog dem Eingeborenen, den er festhielt, den Dolch durch die Kehle, und sank mit ihm zusammen zu Boden. Brennender Schmerz breitete sich aus, aber wenigstens war es kein Paralysegift. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Diese Nigger schienen Spass daran zu haben, ihre Beute zu quälen...
Während der Leib unter ihm zuckte und ausblutete, konnte er noch Walther irgendwas sabbeln hören, dann wurde vorerst alles schwarz. Er kämpfte mit der Bewusstlosigkeit, und verlor.

Als er erwachte, war alles um ihn herum weite See. Er stand am Bug eines Schiffes, es war windstill, und am Horizont ging die Sonne unter. Über ihm kreiste ein Albatros. Er wandte sich um und stellte fest, dass er nicht alleine auf dem Schiff war. Da stand jemand am Steuer. Einige neugierige Schritte brachten ihn der Person näher, und er sah, dass es ein Yan Wan Go war wie er, Ostinseln. Der schien von seiner Ankunft nicht im Mindesten beeindruckt.
"Na, Söhnchen, ist ja interessant, dass du deinem alten Herren mal einen Besuch abstattest!"
"Ich hab zwei Pfeilspitzen im Rücken."
"Nicht weiter verwunderlich. Dein Mut ist nicht schlecht, aber bis du ein Schiff bekommst, braucht es noch ein bisschen Mühe, und eine Menge mehr weiser Voraussicht."
"Die Wildschweine..."
"Die Wildschweine tun ihr Werk. Keine Sorge, ihr kommt da schon raus. Aber ich hab was mit dir zu besprechen."


Zuletzt von Eclectic_Wizard am Mo 01 Jul 2013, 14:41 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Lias
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 12:46

Krachend und spuckend ging eine weitere Pistole los. Bones war keine gute Schützin, aber die Kugel traf den Eingeborenen zumindest. Und der Schock reichte aus, um den Mann zusammenklappen zu lassen. Bones' Machete schwang wie die Sense des Todes selbst und durchtrennte die Arterien im Hals des zweiten Mannes, wo sie, vermutlich zwischen zwei Halswirbel, stecken blieb. Ein weiteres Crewmitglied kümmerte sich um die letzte Wache Roberts. Das Pulver war in dem gewachsten Säckchen immerhin trocken geblieben, sonst wäre das hier anders abgelaufen. Als Bones Masao am Boden liegen sah, ließ sie die Pistole fallen und ging neben dem Mann auf die Knie. Puls hatte er noch, es bestand also noch Hoffnung.
Von draußen ertönten schmerzerfüllte Schreie und die Geräusche von... Hufen? Aber das war erstmal nicht wichtig. Die Pfeile waren bestimmt vergiftet. Die mussten also raus und das Gift auch.
"Erschießen Sie den Drecksack, Käpt'n. Er würde es nich' anders machen." Natürlich gab es hier keinen sauberen Tisch, auf den man Masao hätte legen können, um die Arbeit zu erleichtern. Der dreckige Boden hier war kaum ausreichend. Im Zweifelsfall würde er aber herhalten müssen.
"Alkohol. Ich brauche Alkohol." Bones machte sich daran die Pfeile zu entfernen. Wenigstens schien keines der inneren Organe verletzt zu sein.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 13:08

"Und was wäre das? ... Vater?", fragte Masao, der sich immer noch an die neue Umgebung zu gewöhnen versuchte.
"Ich habs ja schon durchblicken lassen. So gerne ich meinen Sohn am Steuer eines Schiffes sehen würde, du bist noch zu sehr Hitzkopf, als dass du es lange aushalten würdest. Und überhaupt, warum erwartet jeder etwas von mir? Mein Körper vermodert schon seit einigen Jahren am Grund der See, haha!"
"Also wolltest du mich einfach mal sehen und mir sagen, für wie unfähig du mich hältst? Danke nein, dafür hab ich schon Whinton als Vorgesetzten. Die Black Tide wäre eher mein Schiff als seines..."
"Na, na. Du wirst das jetzt noch ein paar Jährchen durchhalten, und dann kriegst du schon dein Schiff. Wer weiss, vielleicht eine schwerbewaffnete Dschunke? vielleicht eine thurmische Galeone? Lerne ein bisschen mehr, die Ruhe zu zelebrieren, die wir Yan Wan Go im Inneren tragen. Dann kommt dein Schiff von alleine. Also, mach mich stolz. Du musst jetzt gehen."

Es wurde wieder schwarz um ihn herum, und als er aufwachte, war da nur Schmerz. Höllischer, brennender Schmerz. Er brüllte und bäumte sich auf, doch als er den Kopf umwandte, bemerkte er, dass er immer noch in dieser Dreckshütte am Boden lag, in einer Blutlache zusammen mit dem Neger. Er könnte wirklich ein Bad gebrauchen. Bones fummelte an ihm herum, und die Pfeilspitzen waren wohl fast draußen. Immerhin das. Er biss die Zähne zusammen und knurrte nur noch. Ob er aufstehen konnte, war eine andere Frage.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 01 Jul 2013, 23:15

Die Ereignisse, die vor Harolds verbliebenem Auge abliefen, geschahen in zu rascher Abfolge, als dass er darauf hätte reagieren können. Weitere Eingeborenenkrieger stürmten in das Zelt, Masao ging zu Boden. Dann hob sich der Vorhang ein weiteres mal und diesmal waren es seine Leute, die auftauchten. Eine Pistole donnerte, Pulverrauch verteilte sich im Zelt und als er sich wieder legte und nichts außer dem scharfen Gestank zurück blieb lagen die drei Eingeborenen erschlagen am Boden und eine über und über mit Blut bedeckte Bones hatte sich über Masao gebeugt. Walther und Harold hatten sich die ganze Zeit kaum bewegt. Nun jedoch kam wieder Leben in den Kapitän. Von draußen erklang noch immer der Lärm der Kämpfe. Es wurde Zeit, diesen Wahnsinn zu beenden, ehe er hier noch seine halbe Crew verlor.
"Aufstehen!", bellte er in Walthers Richtung, den Lauf der Pistole weiterhin auf dessen Brust gerichtet, "Raus hier! Raus! Sofort! Ich will, dass du ihnen sagst, dass sie die Waffen niederlegen sollen. Flott, oder ich beende, was Harfort damals hätte zu Ende bringen sollen!"
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDi 02 Jul 2013, 06:55

Wie sich das Blatt wendete, gefiel Walther gar nicht. Denn es lief alles nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte.
Dennoch, er setzte sich in Bewegung, schritt über die leblosen Eingeborenen und den schreienden Masao hinweg und schließlich vor die Hütte.
Draußen war die Situation nicht gerade besser. Piraten wie Eingeborene, lagen auf den aufgeweichten Boden. Die Schwarzen hielten zwei der Crew gefangen und versuchten so den Rest einzuschüchtern. Und um alle herum, trabten und wühlten die Wildschweine.
“Ganz ehrlich, mein Lieber “, meine Walther, “ich kann für nichts garantieren. Deine Leute hätten sich besser geduldet.“
Danach begann er in der fremden Sprache auf die Eingeborenen einzureden. Vorerst ohne sichtlichen Erfolg.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDi 02 Jul 2013, 17:49

Als der erste Maat, Masao hieß er, zumindest glaubte Jade es - diesen Beutel ins Feuer geworfen hatte, da war Jade schon darauf gefasst gewesen, dass irgendwas passieren würde. Als der Tumult dann ausbrach dauerte es nur wenige Sekunden, bis Jade die Fesseln abgeschüttelt hatte und geschwind auf den Waldrand zurannte. Sie konnte nur hoffen, dass Miguel dasselbe tat, denn sie konnte es sich nicht leisten, sich jetzt umzuschauen. Sie musste hier weg, in Sicherheit.
Unter normalen Umständen würde sie wahrscheinlich mitkämpfen und der Crew helfen, aber sie spürte bereits, wie ihre Kräft sie verließen. Irgendwo hatte sie sich doch zu tief in den Arm geschnitten, sie hatte einiges an Blut verloren.
Hinter sich hörte sie dumpfe Schritte. Alarmiert wirbelte Jade herum, jegliche Müdigkeit war verschwunden, ihr Instinkt und ihr Überlebenswille übernahmen die Führung. Kaum noch zwei Meter von ihr entfernt stand ein junger Mann, einzig mit einem Lendenschurz bekleidet. In seiner rechten Hand hielt er ein Buschmesser, dessen Klinge im Sonnenlicht glänzte. Hastig zog Jade ihren Säbel und dankte in Gedanken mal wieder dafür, dass man ihr ihre Waffen nicht abgenommen hatte. Sollte dieser Anführer der Wilden es nicht eigentlich besser wissen? Nun ja, es war ihr Glück.
Wütend und mit einem lauten Kampfschrei rannte der Wilde los und schwang dabei bedrohlich mit seinem Messer. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Jade so flink war. Sie bückte sich unter dem surrenden Messer hinweg und hieb mit ihrem Säbel nach den Beinen des Wilden. Etwas Blut spritzte ihr in ihr Gesicht und ein metallischer Geruch stieg ihr in die Nase. Treffer, aber der Kerl war noch am Leben und nun um so wütender.
Wieder rannte er sie zu und Jade, die sich gerade erst wieder aufgerichtet hatte, warf sich in letzter Sekunde zur Seite. Doch sie spürte etwas Warmes an ihrem Oberarm. Kein Schmerz war da, dazu war sie zu sehr mit Adrenalin vollgepumpt, aber sie spürte die warme Flüssigkeit ihren Arm herunterlaufen. Mist.
Wütend fuhr sie herum und rammte dem Wilden in einer schnellen Bewegung den Säbel zwischen die Rippen. Ein ersticktes Gurgeln war zu hören, sie hatte die Lunge getroffen. Wenig später klappte der Mann zusammen. Jade atmete schwer. Ihre Beine zitterten. Sie schleppte sich in die Nähe des Dorfs und kletterte dort auf einen Baum. Sie musste wissen, was passierte, vom Baum aus hatte sie einen perfekten Ausblick auf den Platz des Dorfes, wo es nicht all zu rosig für ihre Crew aussah, aber immerhin, der Captain hielt den Anführer des Stammes mit einer Pistole in Schach. Es könnte schlimmer sein.
Ein Blick auf ihren Arm sagte ihr jedoch sehr schnell, dass es schlimm war, zumindest für sie. Ihre gesamten Handgelenke waren mit mehr oder weniger tiefen Schnitten übersät, von denen einige noch immer bluteten, doch am meisten Sorgen bereitete ihr der Schnitt in ihrem linken Oberarm, aus dem das Blut in Strömen floss. Mit ihrem Messer trennte sie ein Stück Stoff aus ihrem Oberteil ab und zurrte es fest um den Arm. Ein Arzt hatte ihr mal gesagt, dass man Druck auf blutende Wunden ausüben musste um die Adern wieder zusammenzukleben.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDi 02 Jul 2013, 21:42

Der Anblick, der sich vor dem Zelt bot, war ernüchternd. Etwa die Hälfte der Crew lag am Boden, ob tot oder verwundet konnte Harold hinter Walthers Rücken hervor schwer erkennen. Die Anzahl der dunkelhäutigen Körper dazwischen schätzte der Kapitän höher ein, aber was brachte ihnen das? Weitaus mehr der Eingeborenen standen noch und hielten den Teil der Mannschaft, der noch auf den Beinen stand, in Schach. Die Piraten waren, qualmende Pistolen und blutige Entermesser in Händen, zur Hütte zurück gewichen.
Ein Mann trat aus der Menge der Stammeskrieger hervor, grauer Schopf, krauser Bart. Harold erkannte in ihm den Mann, der bei ihrer Gefangennahme übersetzt hatte. "Ihr habt verloren!", verkündete er in seinem schweren, akzeptbeladenen imperialen Zungenschlag, "Dieser Mann, den ihr gefangen haltet, ist uns nicht mehr wert, als euch diese beiden." Er deutete mit der Linken auf auf seine eigenen Gefangenen, Miguel und einen frisch angeheuerten jungen Mann, dem aus einer Platzwunde das Blut über die Stirn lief, sodass man sein Gesicht kaum noch erkennen konnte. "Wie wäre es also, wenn ihr ihn frei lasst und eure Waffen nieder legt? Es ist schon genug Blut geflossen..."
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMi 03 Jul 2013, 10:13

"Ja, genau. Machen wir einen Geiselaustausch. Diese beiden gegen mich", stimmte Walther zu und wandte sich dabei langsam Whinton zu.
"Es wäre ein fairer Tausch. Überleg es dir gut, mein Freund ..."
Als er lächelte, entblösste er seine gelbe, schüttere Zahnpracht.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyFr 05 Jul 2013, 23:50

"Unser einziges Pfund zum Wuchern sollen wir aufgeben?", blaffte Harold zurück und drückte Walther die Pistole unmittelbar an die Schläfe, sodass er den kalten Stahl auf seiner nackten haut fühlen konnte. Der Druck, der auf dem Kapitän lastete, machte ihn nervös und reizbar. Normalerweise hätte er sich besser unter Kontrolle gehabt, als derart grob daher zu reden, aber das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um auf Umgangsformen zu pochen. Darüber hinaus: er konnte Walther nicht austauschen, selbst wenn er es gewollt hätte. Wenn sie den selbsternannten Häuptling nicht mehr in ihrer Gewalt hatten, was sollte diese Wilden dann noch davon abhalten, sie allesamt nieder zu machen?
"Wir werden es genau so machen, wie ich es sage, oder wir machen es gar nicht", erhob er erneut die Stimme, so dass alle ihn hören konnten, "Ihr werdet den Weg frei geben und uns passieren lassen. Wenn ihr eure Waffen gegen uns erhebt, dann stirbt euer Anführer." Die Gefangenen konnten sie immer noch austauschen, wenn sie aus dem Dorf heraus waren. Mit einem Stoß in den Rücken zwang Harold Walther vorwärts, trieb ihn geradewegs auf die Eingeborenen zu, die sie mit ihren Bögen und Speeren in Schach hielten. Der Kapitän war sich bewusst, dass er hier ein gefährliches Spiel spielte. Wenn diese Wilden sich weigerten und Walthers Tod einfach hinnahmen, wenn einem von ihnen die Nerven durchgehen sollten und er angriff, dann war es mit ihnen allen vorbei. Aber was blieb ihnen anderes übrig, als ihr Glück zu versuchen?
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyMo 08 Jul 2013, 12:38

Jade hatte von ihrem Baum aus nicht nur eine gute Aussicht, nein, sie konnte auch jedes Wort hören, was da unten gesprochen wurde. All zu vielversprechend klang es nicht, genau so wie die Situation nicht all zu vielversprechend aussah. Die Crew war umkreist von den Eingeborenen, während der Captain den Anführer der Wilden mit einer Waffe in Schach hielt.
Offensichtlich verhandelten sie gerade über die Freiheit. Hoffentlich würde das gut enden, der Captain verlangte nach der Freiheit seiner gessamten Crew, dass sie weggehen durften. Wenn das gelang konnte Jade noch gut zu ihnen stoßen, ansonsten wäre sie nicht in der besten Situation um zu helfen, nicht, wenn erneut ein Tumult ausbrach. Sie konnte mit ihren Messern werfen, ja, aber auf die Distanz war das auch ein Risiko, eins, das sie eingehen würde, aber nur, wenn es unbedingt notwendig war. Man konnte ja immer noch hoffen, da noch geredet wurde.
Jade zog eins ihrer Messer hervor und trennte ein weiteres Stück Stoff von ihrer weiten Bluse ab. Der Stoff war noch nicht all zu dreckig, gut, ein paar Blutflecken waren drauf, aber die störten sie nicht, immerhin sollten die Stofffetzen ja als Verbände dienen. Wenn sie wieder zusammen waren, dann musste sie diese Bones, die Schiffsärztin unbedingt um irgendeine Salbe bitten, damit sich das nicht alles entzündete, sie wollte nicht ihre Hand verlieren, nur weil sie sich irgendwelche Bakterien da reingefangen hatte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDi 09 Jul 2013, 00:20

Harold merkte bereits bevor es geschah, dass er zu hoch gesetzt hatte. Anstatt, wie er gehofft hatte, zur Seite zu gehen und widerwillig, aber letztendlich doch einsichtig, die Gefangenen gehen zu lassen, senkten die Eingeborenen ihre Speere und schoben die breiten, lederbespannten Schilde vor ihren Körpern zusammen, einen massiven Wall bildend. Aber da war es bereits zu spät. Jedes Zurück würde ihm nun als unverzeihliche Schwäche ausgelegt werden, jeder zögerliche Halt als Bereitschaft zu verhandeln. Aber Harold konnte nicht mehr verhandeln. Er konnte nicht weniger verlangen, als was er verlangt hatte und nicht mehr bieten, als er besaß. Was hätte er also anderes tun sollen, als Walther weiter unerbittlich voran zu treiben? Notfalls direkt in die Speere hinein. Sollten sie den Drecksack doch aufspießen! Alle mal besser als ihn!
Aber nicht einmal diesen Gefallen wollten die Wilden ihnen tun. Der Grauhaarige gab irgendeinen Befehl in ihrer gutturalen Dschungelsprache und in Harolds Rücken setzte einer der Neger sein Blasrohr an die Lippen. Es ging viel zu schnell, als dass Harold hätte reagieren können. Er kam nicht einmal dazu, sich umzudrehen, da spürte er auch schon die Spitze des Pfeils in seinen Nacken eindringen. Gift!, war sein erster Gedanke, sein zweiter Aber den Hundling nehm' ich mit! Das Gift wirkte rasch. Aber nicht rasch genug, als dass der Kapitän nicht noch den Finger am Abzug seiner Pistole hätte krümmen können. Ein Klicken, ein Funke flog, dann explodierte das Pulver und die Kugel jagte mitten durch Robert Walthers Schädel. Harold hätte gegrinst, doch es war ihm nicht mehr möglich. Er hatte jegliche Kontrolle über seinen Körper verloren. Seine Beine gaben unter ihm nach und noch ehe er auf den Boden aufschlug verlor er das Bewusstsein. In gewissem Sinne war es eine Gnade, denn es ersparte ihm den Anblick, wie der Rest seiner Crew mit weiteren Pfeilen ausgeschaltet oder mit hölzernen Knüppeln entwaffnet und nieder geprügelt wurde.

Als der Kapitän wieder zu Sinnen kam war es bereits Nacht. Eine sternenklare, schwüle Nacht. Irgendwo in der Nähe brannte ein gewaltiges Lagerfeuer, das Prasseln der Flammen und der Geruch des Rauches lagen deutlich in der Luft. Verwirrt blinzelte Harold mit seinem verbliebenen Auge, versuchte sich aufzurichten. Sein ganzer Körper schmerzte, aber irgendwie gelang es ihm zumindest, sich auf die Ellbogen zu stützen und den Kopf ein wenig zu wenden. Was er sah, war entmutigend. Er befand sich in einem riesigen, gezimmerten Käfig, einem Hundezwinger nicht unähnlich. Nur, dass dieser hier ganz aus Dschungelholz und Hanfseilen zu bestehen schien. Neben sich konnte er weitere Gestalten am Boden erkennen, teils liegend wie er, teils sitzend. Erneut blinzelte er. Die Reste seiner Crew? Waren also zumindest ein paar noch am Leben? Nun, im Zweifelsfall war das besser als nichts. Aber in Anbetracht ihrer Lage blieb noch zu sehen, um wie viel...
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDi 09 Jul 2013, 07:21

Kaum war Harold aufgewacht, legte ihm jemand eine Hand auf die Schulter. "N-nicht zu fest b-bewegen", flüsterte Miguel neben ihm. Er war verwundet. Ein langer Schnitt zierte sein Gesicht vom Kiefer bis zum Ohr. Er wirkte reichlich verstört, in seinem Blick lag Angst. Es war ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte, die Eingeborenen waren ziemlich wütend gewesen, als der Meuterer gestorben war.
Langsam senkte er die Hand wieder und legte sie auf sein Knie, denn er sass im Schneidersitz auf der Erde. Eine Erklärung, was genau passiert war, lieferte er seinem Kapitän allerdings nicht aus eigener Initiative. So, wie er selten irgendwas erklärte, wenn er nicht dazu aufgefordert wurde. Harold musste da schon explizit nachfragen, ehe der Junge den Blick senkte und ihm erzählte, wie die Eingeborenen sie in ihrer Wut überwältigt hatten. Sie hatten sie die Piraten diesmal auch um ihre Waffen und Bones zusätzlich um ihre Arznei erleichtert. Abgesehen von ihrer Kleidung trugen sie also nun nichts mehr am Leibe.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDi 09 Jul 2013, 07:45

Jade hatte innerlich geflucht, als der Tumult losgebrochen war. Sie hatte sehen können, wie einer der Eingeborenen auf den Captain gezielt hatte. Eigentlich hätte sie ihn ja mit einem schönen Messer in den Rücken K.o. setzen können, aber ausgerechnet dieses Exemplar hatte sich so platziert, dass einige Äste im Weg waren. So war ihr nichts anderes übrig geblieben, als zu beobachten, wie ein Pfeil den Captain traf und dieser noch schnell den Anführer der Widen erschoss, bevor er zu Boden ging.
Die Eingeborenen hatten aufgeheult vor Wut darüber, dass ihr Anführer tot war, anscheinend hatten sie große Stücke auf ihn gehalten. Wollten ihn rächen. Ein wahres Gemetzel war das da unten geworden. Die Crew musste sich gegen eine Übermacht an rasenden Wilden verteidigen. Entkommen konnte keiner, fast alle wurden verletzt, viele waren ohnmächtig geworden, entweder durch Gift oder durch Verletzungen. Jade hatte beobachtet, unfähig viel zu tun. Drei ihrer Wurfmesser hatte sie opfern können und zwei Wilde waren gefallen. Glücklicherweise hatte niemand bemerkt, wo genau die Messer hergekommen waren. Schon erstaunlich, dass ihr Versteck so unentdeckt blieb. Es war gut so.
Nach einiger Zeit, aus der Mannschaft standen kaum noch Leute, zwangen die Eingeborenen sie dazu, ihre Waffen wegzulegen und auch die restlichen Crewmitglieder zu entwaffnen und Bones ihre Medizin abzunehmen. Dann durfte die Crew ihre Verletzten suchen und mussten diese davonschleppen. Jade wollte wissen, wo sie hingingen, doch es erschien ihr zu riskant, jetzt durch den Dschungel zu laufen, wenn doch die ganzen Eingeborenen auf der Hut waren.
So wartete sie ab. Zählte die Leichen, der Eingeborenen. So einige waren gefallen, die Crew hatte sich tapfer geschlagen. Doch noch einen Kampf würden sie nicht überstehen, nicht ohne Waffen, nicht so verletzt wie sie alle schon waren.
Schließlich aber kletterte Jade doch hinunter von ihrem Baum. Die Wilden hatten ein großes Feuer gemacht und in einer Art Sing-Sang wiegten die Frauen sich hin und her, während die Männer die Leichen zusammensuchten. Dies schien die Trauerfeier zu sein, da würde niemand woanders sein. Hoffentlich lebte die restliche Crew noch.
Jade schlich in die Richtung, in die die Crew getrieben worden war, immer darauf bedacht, ein Stück Abstand zu dem Dorf zu halten und zu horchen, ob irgendwo anders Leute waren.
Schließlich endete ihr Weg auf einer Lichtung auf der ein großes Quadrat stand. Einen Moment dachte Jade an einen Opferaltar, doch dann erkannte sie Bewegungen in dem Quadrat. Ein Käfig. Und das war Miguels Stimme.
Ein Glück, sie lebten!
Erleichterung durchströmte Jade. Die Eingeborenen waren noch immer mit ihrer Feier beschäftigt, es qualmte heftig und wenn man genau hörte, dann konnte man auch noch den Gesang erkennen.
„Psst!“, machte sie vorsichtig um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sie hatte Angst, dass nicht doch noch irgendwo eine Wache dageblieben war, doch es passierte nichts weiter. Also schlich sie geduckt einmal um den Käfig herum, sodass sie aus der entgegengesetzten Richtung kam, wie die Wilden kommen würden.
„Hallo!“, vorsichtig setzte sie einen Fuß auf die Lichtung, suchte den Boden nach Fallen ab, schöne Misere wäre es, wenn sie jetzt auch noch aufgehängt hier herumbaumeln würde.
„Wir müssen euch schnell hier herausholen!“, stellte Jade fest, als sie schließlich an dem Käfig angekommen war. Die Crew gab kein schönes Bild ab, besonders Miguel hatte es ordentlich erwischt. Nein, sie mussten ganz schnell zurück in die Stadt.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDo 11 Jul 2013, 00:14

Harold nahm sich Miguels Warnung instinktiv zu Herzen und verharrte regungslos, aber nachdem sein Auge sich langsam an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte und er weder Wachen um den Käfig herum noch sonstige Gefahren erkennen sollte entspannte er sich. Sicher: die Eingeborenen würden nicht weit sein. Ein paar Dutzend Schritt entfernt, dort hinten am Lagerfeuer. Aber im Moment zumindest schien niemand ihm oder den anderen Gefangenen übermäßige Beachtung zu schenken.
Und dann entdeckte er Jade. Sie war am Leben, sie war frei und sie näherte sich dem Käfig von der geschützten Rückseite. Gleich drei Dinge auf einmal, mit denen Harold nicht gerechnet hatte. Aber um sich zu wundern blieb keine Zeit. Wenn eine von ihnen entkommen war, dann bestand möglicherweise doch noch Hoffnung, nicht auf einem barbarischen Altar irgendwelchen primitiven Göttern geopfert zu werden. So hastig ihm das möglich war robbte Harold auf dem Bauch zu dem Mädchen hinüber, sich dabei so dicht wie möglich am Boden haltend um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
"Jade...", setzte er an und verharrte dann doch wortlos. Was sollte er sagen? Was ihr auftragen? Am erfolgversprechendsten wäre es wohl gewesen, sie zur Zacke zurück zu schicken und den Rest der Crew zu holen. Drei Dutzend guter Männer mit Büchsen und Entermessern würden kurzen Prozess mit diesen Wilden machen. Nur: die Zacke war einen vollen Tagesmarsch entfernt. Und Harold bezweifelte, dass Jade, wenn sie in zwei Tagen mit der Crew zurück kommen würde, mehr als Knochen von ihnen vorfinden würde. Was auch immer diese Barbaren vor hatten, er hatte nicht das Gefühl, dass sie lange damit warten würden. Aber was konnte das Mädchen dann für sie tun? Alleine konnte sie es nicht mit den Eingeborenen aufnehmen. Und der Käfig machte einen zu stabilen Eindruck, als dass sie ihn einfach so hätte aufbekommen können. Nein, hier würden sie einen ausgefeilteren Plan benötigen. Aber woher einen solchen so einfach nehmen?
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyDo 11 Jul 2013, 22:03

Jade schaute den Captain erwartungsvoll an. Er musste doch einen Plan haben. Er war der Captain verdammt. Kein Captain, mit dem sie bereits besonders gute Erfahrungen gemacht hatte, im Gegenteil die ersten Begegnungen mit ihm waren nicht sonderlich gut verlaufen. Sie traute ihm nicht über den Weg, aber irgendwie musste er ja der Captain geworden sein und das klappte nicht, wenn nicht ein paar Seeleute Vertrauen in ihn gehabt hatten. Und er war jetzt auch mein Captain, also sollte sie Vertrauen in ihn haben. Also gut. Wie bekam sie die Leute aus dem Käfig. Alle Leute. Sie wollte keinen zurücklassen.
„Ich kann versuchen die Seile durchzuschneiden. Helft mir dabei!“, sie zog all ihre verbliebenen Messer und Säbel aus ihren Klamotten und reichte sie in den Käfig, nur eins, ihr liebstes Messer, eins, was sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hatte, behielt sie selbst in der Hand.
Sie schnitt gegen die Seile, doch alles war so stabil, vertäut, dass nichts funktionierte. Die Seile schienen aus Stahl zu sein. Wie eine Ankerkette.
„Captain, was soll ich tun?“, erkundigte sie sich. Er war der Captain, er hatte seinen Respekt eingefordert, dann sollte er auch etwas wissen, in einer solchen Situation
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyFr 12 Jul 2013, 00:25

Ich hatte mir die ganze Geschichte aus der Ferne angesehen. Nah genug dran um etwas zu erkennen, weit genug weg um nicht sofort erwischt zu werden. Klar hätte ich eingreifen können, aber was hätte das gebracht? Entweder würde ich jetzt im Staub liegen, oder diese Wilden hätten mich wie die anderen eingepackt. Beides nicht so verlockend. Außerdem, so musste ich ehrlich gestehen, wäre ich nicht in der Lage gewesen einen Unterschied zu machen. Klar, aus dem Wald hätte ich einen super Überraschungsangriff planen können, aber mehr als ein paar von den Wilden hätte ich nicht erwischt. Tja, da war mir das stille Beobachten doch lieber.
Und so wirklich super lief es für die Crew auch nicht. Naja, nicht mein Problem. Klar war es doof, aber doof für SIE nicht für mich. Das macht doch einen erheblichen Unterschied. Es war etwas schade um Jade, aber mir waren die Hände gebunden. Ich war nun eben kein strahlender Retter in letzter Not. Lieber erst dann kämpfen wenn man sich sicher ist den Sieg zu erringen. Mit dieser Einstellung würde man sicher nicht in den Geschichtsbüchern erwähnt werden, aber das war sowieso nicht meine Intention.
Es erleichtere mich aber schon ein wenig als ich sah wie Jade sich aus dem Lager dieser Einheimischen stahl. Eigentlich wollte ich auch schnell zur ihr hin, nur hatte mich auf der anderen Seite des Lagers platziert, deswegen war dieses Unterfangen nicht ganz so einfach. Ich schlich mich Stück für Stück näher, aber ich war nicht schnell genug. Unten brach ein Tumult aus und Jade verschwand im Wald.
Es war gar nicht so einfach ihr zu folgen, denn verfolgt werden wollte sie sicher nicht. Aber da sie den selben Weg wie die gefangene Crew eingeschlagen hatte, hatte ich eine ungefähre Richtung der ich folgen konnte.
Ich fand sie, zusammen mit der gefangenen Crew, auf einer Lichtung. Die Crew war eingesperrt in einer Art Käfig, Jade schien den Leuten irgendetwas durch die Käfigstäbe zu reichen. Ich schlich zu ihr hinüber.
Als sie mich bemerkte nickte ich ihr kurz zu. „Wir haben zwei Möglichkeiten: Schloss aufknacken oder die Stäbe durchkriegen. Aber dieses Ding sieht ziemlich stabil aus. Wie schauts mit dem Schloss aus? Wer hat den Schlüssel?“ Gut, auf einen Schlüssel brauchte sich ein Mensch mit flinken Fingern nicht verlassen. Manchmal brachte einen eine weniger freundliche Vergangenheit doch weiter... Jedenfalls lernte sie einen den Umgang mit Dietrichen. Und brachte eine beachtliche Auswahl an Nachschlüsseln.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptyFr 12 Jul 2013, 22:18

Es war gut, wieder wenigstens ein wenig Stahl in Händen zu halten, aber schon ehe Jade auch nur versucht hatte, die Seile zu zerschneiden, war Harold aufgegangen, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Die Seile waren gute zwei Finger dick, solide aus Hanffasern gedreht. Wäre ein gutes Schiffstau gewesen. Mit einem guten Messer wäre man vielleicht durch gekommen. Aber mit Jades Messern würden sie am Morgen noch hier drin sitzen. Der Säbel wäre eine vielversprechendere Alternative. Mit genügend Kraft könnten sie das Tau, das das Schloss hielt, sicher durchhauen. Aber das wäre ein alles andere als unauffälliger Prozess. Es wäre ein Wunder, wenn die Eingeborenen es nicht mitbekommen würden. Harold blickte über seine Schulter, hinüber zum Feuer, um das sie noch immer tanzten. Was sie bräuchten wäre eine Ablenkung. Feuer...
"Feuer!", antwortete Harold Jade und Sicowul, der ebenfalls aufgetaucht war, mit einem plötzlichen Anfall von Entschlossenheit in der Stimme, "Brennt das Dorf nieder!" Die Dächer der Hütten waren lediglich mit Bündeln aus langem, blassem Gras gedeckt. Es mochte nicht sonderlich trocken sein – am Vortag hatte es schließlich noch geregnet. Aber heute hatte den ganzen Tag die Sonne geschienen. Oder jedenfalls nahm Harold das an, hatte er den Großteil des Tages doch in paralysierter Umnachtung verbracht. Ein Funke, wie er aus dem Lagerfeuer stieg, mochte ihnen nichts anhaben können, aber wenn man einen Brand hinein warf, dann würde es nicht lange dauern, bis dort hinten alles lichterloh in Flammen stand. "Brennt alles nieder! Lasst euch nicht erwischen. Aber steckt alles in Brand. Wir brauchen die Ablenkung. Rasch!"
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptySa 13 Jul 2013, 11:17

Ein Feuer legen. Daran hätte Jade aber auch selbst denken können. Hier gab es nichts, was einen Brand löschen konnte. Sicherlich, der Bach war wahrscheinlich nicht all zu weit entfernt. Niemand baute freiwillig ein Dorf ohne Anbindung an Wasser, aber die Wilden würden es niemals schaffen genug Wasser herbeizuholen um den Brand zu löschen. Nicht, wenn sie direkt auf beiden Seiten ein Feuer legten. Und der Versuch, das Feuer zu bändigen, allein, würde sie stundenlang in Schach halten. Und wer hatte bitteschön noch Augen für ein paar dämliche Gefangene, wenn gerade das eigene Haus - gut, die eigene Hütte - abfackelte? Vielleicht war der Captain ja gar nicht mal ganz so schlimm, wie Jade es vermutet hatte, seine Ideen waren gut, das musste man ihm ja lassen.
"Wird gemacht, Captain. Wenn wir das Feuer gelegt haben, beeilen wir uns hierher zurückzukommen!", flüsterte sie ihm noch zu und wandte sich dann auch an den Rest der Crew, "Viel Glück euch allen!"
Im nächsten Moment hatte sie Sicos Hand ergriffen und ihn hinter sich her gezogen, ein Stück tiefer in den Wald hinein. Hier und da raschelte es im Unterholz, Lianen hingen von den Bäumen und schlugen ihnen ins Gesicht, aber da es nur Lianen waren und keine Schlangen, ließ Jade sich davon nicht stören. Sie schaute sich suchend um.
"Wir brauchen etwas Trockenes!", murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu Sico sprechend. Innerlich freute sie sich wohl den anderen unversehrt wiederzusehen, aber für die Freude war keine Zeit, nicht jetzt. Später, wenn sie die Crew aus diesem Käfig rausgeholt hatten und wieder in der Zacke waren, dann konnte sie sich immer noch freuen. Jetzt aber war dafür keine Zeit.
Suchend ließ sie ihren Blick wandern, doch weit konnte sie nicht sehen. Zu dicht war der Urwald hier gewachsen. Kleinere Pflanzen wuchsen auf größeren Pflanzen, Kletterpflanzen rankten sich an den Bäumen herauf, der Boden war bedeckt mit Farnen und anderem Gewimmel. Hier verkam nichts, die abgefallenen Blätter wurden sofort zersetzt, dienten kleineren Insekten als Nahrung. Jade wollte gar nicht so genau wissen, auf was für Tieren sie schon alles herumgetrampelt hatte. Schließlich entdeckte sie aber doch etwas, das sich wohl zum Anzünden benutzen ließ.
"Da!", machte sie und deutete auf einen Baum von gigantischer Größe. Allein der Stamm hatte einen Umfang, Jade hätte kaum einmal ein viertel davon umfassen können. An diesem riesigen Baum, hatte sich wohl einst eine Kletterpflanze niedergelassen und sich emporgerankt. Nun aber, war diese Pflanze tot und die vertrockneten Reste der Kletterplfanze hingen noch an dem Baumstamm. Einige Teile wurden bereits von neuen, grünen und lebendigen Pflanzen überlagert, aber sie brauchten ja auch nicht die gesamte Pflanze.
Grinsend ging Jade auf den Baum zu, achtete dabei auf Tiere, die sich vielleicht in den Ästen niedergelassen hatten und begann schließlich Teile der vertrockneten Pflanze mit ihrem Dolch vom Baumstamm abzutrennen. Dies war nicht besonders einfach, die Kletterpflanze hatte sich einst mit Saugnapfartigen Ästchen an dem Stamm festgemacht, die noch immer die Überreste festhielten. Doch mit ein wenig roher Gewalt und unter viel leisem Gefluche gelang es Jade und Sico schließlich genug von der Pflanze abzulösen.
Mit ein paar Griffen formten die beiden vier Bündel aus dem trockenen Überresten der Pflanze.
"Du hast doch hoffentlich ein paar Feuersteine dabei, oder?", erkundigte sich Jade. Ihre hatte sie auf dem Schiff liegen, bei ihrem Hab und Gut. Sie hatte gestern nicht genug Zeit gehabt noch viel einzustecken, hatte der Captain ihr doch erst kurz vor Aufbruch gesagt, dass sie mitkommen sollte.
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BeitragThema: Re: [MSG] Black Tides   [MSG] Black Tides - Seite 10 EmptySo 14 Jul 2013, 17:15

Feuer war sicher eine nette Ablenkung. Und eine gewisse Genugtuung, die Wilden hatten sich eben an der falschen Crew vergriffen.
Während Jade und ich einige Bündel Holz zusammentrugen beobachtete ich immer wieder die Umgebung. Man konnte nicht vorsichtig genug sein, zwar schienen diese Kerle abgelenkt, aber man was ja nie... Und die ganze Sache konnten wir nur durchziehen wenn wirklich niemand etwas merkt. Also, bis zu dem Zeitpunkt an dem alles brennt, dann werden sie es zwangsläufig merken.
Nachdem wir vier Bündel geschnürt hatten erkundigte sich Jade nach Feuersteinen. Gut, das es ihr so früh einfällt, hätte ich jetzt nichts dabei gehabt dann wäre die ganze Geschichte ganz schön den Bach runtergegangen. Aber einer von uns musste ja vorbereitet sein. Ich meine, wir waren in den Wald gezogen, ein paar Dinge gehörten da zur Grundausstattung. Feuersteine hatte ich also dabei, aber nur eine Zunderbüchse. Also drückte ich Jade einen Feuerstein in die Hand, einen anderen Stein zum Funkenschlagen würde sie schon finden, oder sie nimmt einfach irgendetwas metallenes, es würde sich auf jeden Fall etwas finden. Dann ließ ich ein wenig Zunder in einen kleinen Lederbeutel rieseln und gab auch diesen ihr in die Hand.
Als nun also die gröbsten Vorbereitungen getroffen waren schnappte ich mir zwei der Bündel. „Am besten ist es wohl wenn wir auf beiden Seiten des Dorfes Feuer legen. Siehst du die Hütte dort drüben?“ fragte ich und zeigte auf besagte Hütte. „Mach dich nach dort auf, dort gegenüber werde ich Stellung beziehen. Sobald es brennt verschwinden wir sofort und befreien die Crew. Im Prinzip kann also nichts schiefgehen“ Ich lächelte ein durch arg schiefes Lächeln. Mein Blick glitt zu ihrem Arm an dem ein blutiger Stofffetzen als Verband diente. „Und pass auf dich auf.“
Schnell gab ich ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, dann machte ich mich auf in den Wald. Es behagte mir nicht wirklich sie verletzt alleine losziehen zu lassen, aber sie war fähig genug. Sonst wäre sie jetzt schon nicht mehr am Leben. Aber so richtig beruhigen konnte ich mich mit diesen Worten nicht.
Mal sehen wie gut der Plan unseres Kapitäns aufgeht... Und ob wir uns nicht später noch einmal um diese Wilden kümmern sollten...
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